Spezielle 3-Azabicvclof3.1.0]hexane, Verfahren zu deren Herstellung und Modifizierung sowie deren Verwendung
Die vorliegende Erfindung betrifft zunächst 3-Azabicyclo[3. l.OJhexane mit einer zwei
Schutzgruppen tragenden Aminofunktion in 6-Position. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen ausgehend von Chlorenaminen bzw. bicyclischen Nitrilen sowie die Modifizierung durch übliche Schutzgruppenabspaltung. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der neuen Aminoazabicyclohexane zur Herstellung von Chinolon- und
Naphthyridincarbonsäure-Derivaten wie 7-(6-Amino-3-azabicyclo[3.1.0]hexyl)-6- fluor- 1 -(2,4-difluorphenyl)- 1 ,4-dihydro-4-oxo- 1 , 8-naphthyridin-3 -carbonsäure und deren Salzen und gegebenenfalls einer nachfolgenden Modifizierung durch S chutzgruppenabspaltung.
Es ist bekannt, daß 6-Amino-3-azabicyclo[3.1.0]hexan als Diaminkomponente zur Herstellung von Gyrasehemmern verwendet wird (s. WO 91/02526, US-A 5 164 402, EP-A 413 455, Synlett 1996, 1097. US-A 5 298 629, WO 93/18001 und Synlett 1996. 1100). Dabei wird bevorzugt das leichter zugängliche 6-exo-Amin eingesetzt.
Bei den bisherigen Synthesen des 6-exo- bzw. 6-endo-Amino-3-azabi- cyclo[3.1.0]hexans wird die 6-Aminogruppe stets nach dem Cyclopropanierungs- schritt durch Umwandlung einer funktioneilen Gruppe erzeugt. Dabei werden jeweils Verbindungen mit monogeschützter 6-Aminogruppen verwendet.
In der nachfolgend vorgestellten Erfindung ist die Aminogruppe im Cyclopropanie- rungsschritt bereits im Molekül vorhanden. Die Aminogruppe ist jedoch zunächst durch zwei Schutzgruppen wie z. B. Benzyl- oder Allylreste geschützt, die später oder nach Einbau der neuen Aminoazabicyclohexane in Chinolon- oder Naphthyridin- carbonsäure-Derivate abgespalten werden können. Damit erweist sich dieser Weg, trotz einer in der Literatur geäußerten gegensätzlichen Meinung (s. Synlett 1996, 1100) - als praktikabler Zugang auch zu 6-Amino-3-azabicyclo[3.1.0]hexan-Derivaten
mit einer freien Aminogruppe in 6-Position. Als Edukte in den neuen Verfahren werden Chlorenamine oder auch daraus herstellbare bicyclische Nitrile gewählt. Chlorenamine liefern ausschließlich die 6-endo-Amino-3-azabicyclo[3.1.0]hexane, aus den bicyclischen Nitrilen sind sowohl 6-endo- als auch 6-exo- Amino-3-azabi- cyclo[3.1.0]hexane zugänglich.
Die vorliegende Erfindung betrifft neue 6-Amino-3-azabicyclo[3.1.0]hexane der Formel
in der
R1 und R2 unabhängig voneinander für C3-C4-Alkenyl oder Ar-CH(R')- mit R' = Wasserstoff oder Cι-C -Alkyl und Ar = gegebenfalls substituiertem C6-Cιo-Aryl und
R3 für Wasserstoff, C3-C4-Alkenyl, Ar-CH(R')- mit R' = Wasserstoff oder C,-C4- Alkyl und Ar = gegebenfalls substituiertem C6-Cιo-Aryl oder COOR4 mit R4 = Cι-C -Alkyl oder C2-C4-Alkenyl stehen.
R' steht vorzugsweise für Wasserstoff.
Bei gegebenenfalls substituiertem C6-Cιo-Aryl kann es sich beispielsweise um unsub- stituiertes oder mit 1 bis 3 gleichen oder verschiedenen Substituenten substituiertes Cβ-Cio-Aryl handeln. Als Substituenten kommen beispielsweise Cι-C -Alkyl und C
C -Alkoxy in Frage.
In bevorzugten Verbindungen der Formel (I) sind R1 und R2 gleich und stehen für Allyl oder Benzyl und R3 steht für Wasserstoff, Allyl, Benzyl, COOCH3 oder COOCH=€H2.
Von den angesprochenen Verbindungen der Formel (I) gibt es zwei Stereoisomere der
Formeln
und
die im Falle einer notwendigen genaueren Bezeichnung im folgenden als endo-(I) bzw. exo-(I) gekennzeichnet werden. R1, R2 und R3 in den Formeln endo-(I) und exo-(I) enstprechen den bei Formel (I) angegebenen Resten.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Ver- bindungen der Formel endo-(I), das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein
Chlorenamin der Formel
in der
R1 und R2 gleich sind und für C3-C4-Alkenyl oder Ar-CH(R')- mit R' = Wasserstoff oder Cι-C -Alkyl und Ar = gegebenfalls substituiertem C6-Cιo-Aryl stehen und
R3 den gleichen Bedeutungsumfang wie R1 und R2 hat, jedoch von R1 und R2 verschieden sein kann,
mit einem Cι-C -Alkylalkoholat umsetzt, so ein N,O-Acetal der Formel (III) erhält
in der
R1, R2 und R3 die bei Formel (II) angegebene Bedeutung haben,
dieses mit einem Hydridübertragungsmittel behandelt und so ein Amin der Formel
erhält, in der
R1, R2 und R3 die oben bei Formel (II) angegebene Bedeutung haben.
Dieses Verfahren der vorliegenden Erfindung zeichnet sich durch eine sehr hohe Stereoselektivität aus. Die Cyclopropanbildung aus den Chlorenaminen der Formel (II) und die nachfolgende Substitution in den N,O-Acetalen der Formel (III), die eine tertiäre acetalische Amineinheit aufweisen, fuhren stets zu endo-Aminderivaten der Formel endo-(I).
Chlorenamine der Formel (II) sind auf bekannte Weise oder analog dazu zugänglich, beispielsweise durch Umsetzung von 1-[C -C4-Alkenyl- oder Ar-CH(R')- mit R' = Wasserstoff oder Cι-C -Alkyl und Ar = gegebenfalls substituiertem C6-Cιo-Aryl]-4-di- [C3-C4-alkenyl- oder Ar-CH(R')- mit R' = Wasserstoff oder Cι-C -Alkyl und Ar = gegebenfalls substituiertem C6-Cιo-Aryl-]amino-l,2,5,6-tetrahydropyridin mit N-
Chlorsuccinimid (siehe Tetrahedron 5_i, 3507 (1995)).
Hierbei können als substituiertes 4-Aminotetrahydropyridin vorzugsweise l-Benzyl-4- dibenzylamino- 1 ,2,5,6-tetrahydropyridin und 1 -Benzyl-4-diallylamino- 1 ,2, 5, 6-tetra- hydropyridin eingesetzt werden. Das bei der Chlorierung anfallende Reaktionsgemisch kann auch als solches, d.h. ohne Isolierung des Chlorenamins der Formel (II), weiterverwendet werden.
Der Einsatz der Cι-C -Alkylalkoholate erfolgt i.a. zusammen mit einem Lösungs- mittel, vorzugsweise in alkoholischer Lösung, beispielsweise gelöst in dem Alkohol, der dem jeweiligen Alkoholatrest entspricht. Bevorzugt ist das System Natrium-
methanolat/Methanol, das man sehr einfach aus elementarem Natrium und überschüssigem Methanol herstellen kann. Vorzugsweise wird ein zwei- bis vierfacher molarer Überschuß von Alkoholat bezüglich des Chlorenamins verwendet. Die Reaktion verläuft mit ausreichender Geschwindigkeit häufig bereits bei Raumtemperatur. Sie kann durch Erwärmen auf z.B. 50 bis 60°C beschleunigt werden.
Nach Beendigung der Umsetzung mit dem Cι-C4-Alkylalkoholat kann man das erhaltene N,O-Acetal der Formel (III) isolieren und reinigen, indem man beispielsweise zunächst das Lösungsmittel abzieht, den verbleibenden Rückstand mit einem Lösungsmittel, z.B. einem Kohlenwasserstoff, extrahiert und aus dem Extrakt das N,O-Acetal der Formel (III) gewinnt, z.B. durch Kristallisation oder Destillation im Vakuum.
Insbesondere wenn man bei der Umsetzung eines Chlorenamins der Formel (II) mit einem d-GrAlkylalkoholat das Chlorenamin der Formel (II) als Pulver zu einer
Lösung eines Cι-C -Alkylalkoholats in einem Cι-C -Alkylalkohol hinzufugt, erhält man ausschließlich das 6-endo-Amin-Isomere des N,O- Acetals [wie in Formel (III) dargestellt].
Als Hydridübertragungsmittel für den Austausch der Cι-C -Alkoxygruppe im N,0-
Acetal der Formel (III) gegen Wasserstoff kommen z.B. Hydride in Frage wie Lithiumaluminiumhydrid oder Diisobutylaluminiumhydrid. Geeignete Lösungsmittel für diese Austauschreaktion sind beispielsweise Ether, bevorzugt ist Tetrahydrofuran. N,O-Acetale der Formel (III) und Hydridübertragungsmittel können z.B. im molaren Verhältnis von 1 : 1,2 bis 1 :4 eingesetzt werden. Die Reaktion wird bevorzugt in einem
Temperaturbereich von z.B. 50 bis 70°C durchgeführt. Sie ist dann i.a. innnerhalb von 3 bis 5 Stunden beendet.
Die Austauschreaktion mit dem Hydridübertragungsmittel kann man z.B. so durch- fuhren, daß man das Hydridübertragungsmittel suspendiert in einem geeigneten
Suspensionsmittel vorlegt, eine Lösung des N,O-Acetals der Formel (III) zutropft, nach Beendigung der Reaktion das Suspensions- und Lösungsmittel abzieht, den
Rückstand hydrolysiert, die festen Bestandteile des dann vorliegenden Gemisches abtrennt, die verbleibende wäßrige Phase extrahiert und aus dem Extrakt das hergestellte Amin der Formel endo-(I) isoliert.
Als Lösungsmittel für das N,O-Acetal der Formel (III) setzt man bevorzugt das
Suspendiermittel für das Hydridübertragungmittel ein. Für die alkalische Hydrolyse kommt z.B. eine wäßrige Alkalihydroxidlösung in Frage, wobei man das Reaktionsgemisch vorher gegebenfalls in wäßrige Mineralsäure eingießen kann. Die Extraktion der wäßrigen Phase kann man z.B. mit Ethern wie Diethylether durch- führen.
Geeignete Methoden zur Isolierung des Amins der Formel endo-(I) sind beispielsweise eine Kristallisation aus einem unpolaren Lösungsmittel wie Pentan oder eine Destillation bei vermindertem Druck.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel endo-(I), das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Chlorenamin der Formel
in der
R1 und R2 gleich sind und für Ar-CH(R')- mit R' = Wasserstoff oder Cι-C4-Alkyl und Ar = gegebenfalls substituiertem Cβ-Cio-Aryl stehen und
R3 den gleichen Bedeutungsumfang wie R1 und R2 hat, jedoch von R1 und R2 verschieden sein kann,
direkt mit einem Hydridübertragungsmittel umsetzt, das entstandene Primärprodukt einer sauren Hydrolyse unterwirft und das Amin der Formel endo-(I) durch Lauge freisetzt. Dieses Verfahren verläuft ebenfalls mit hoher Stereoselektivität unter Bildung der endo-Aminisomeren der Formel endo-(I).
Diese Umsetzung kann man z.B. in Acetonitril oder einem Acetonitril- Wasser- Gemisch (z.B. 9:1 bis 2,5: 1) unter Erwärmen auf z.B. 40 bis 70°C durchführen. Als Hydridübertragungsmittel sind z.B. gegenüber Wasser und Acetonitril beständige komplexe Hydride geeignet. Natriumbortetrahydrid wird bevorzugt. Chlorenamin und Hydridübertragungsmittel können z.B. im molaren Verhältnis von 1 :5 bis 1 : 10 eingesetzt werden. Das dabei primär entstandene Amin-Addukt wird durch Hydrolyse mit Säure, bevorzugt Salzsäure, gespalten. Das Amin der Formel endo-(I) wird durch anschließendes Versetzen mit Lauge, z.B. durch Versetzen mit wäßriger Lauge wie verdünnter Kalilauge, freigesetzt.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Aminen der Formel (I), das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein bicyclisches Nitril der Formel
in der
R und R2 die bei Formel (I) angegebene Bedeutung haben und
R5 für Wasserstoff, C C6-Alkyl, C3-C4-Alkenyl, Ar-CH(R')- mit R' = Wasserstoff oder Cι-C4-Alkyl und Ar = gegebenfalls substituiertem Cβ-Cio-Aryl oder COOR4 mit R4 = Cι-C4-Alkyl oder C2-C4-Alkenyl steht,
mit einem Alkalimetall in flüssigem Ammoniak, gegebenenfalls im Gemisch mit einem Mono- oder Dialkylamin, umsetzt. Die Alkylgruppen dieser Amine enthalten vorzugsweise 1 bis 4 C-Atome. Bevorzugt wird Ethylamin eingesetzt. Nach diesem Verfahren lassen sich stereoselektiv 6-Amino-3-azabicyclo[3.1.0]hexan-Derivate der Formel endo-(I) und exo-(I) herstellen,
bei der
R1 und R2 die bei Formel (I) angegebene Bedeutung haben und
R3 für Wasserstoff, Cι-C6-Alkyl, C3-C4-Alkenyl, Ar-CH(R')- mit R' = Wasserstoff oder Cι-C4-Alkyl und Ar = gegebenfalls substituiertem C6-Cι0-Aryl oder COOR4 mit R4 = Cι-C4-Alkyl oder C2-C4-Alkenyl steht.
Bicyclische Nitrile der Formel (IV) sind z.B. entsprechend Tetrahedron 51^ 3507 (1995) aus Chlorenaminen oder analog der dort beschriebenenen Arbeitsweise zugänglich. Erfindungsgemäß kann die Nitrilgruppe im Nitril der Formel (IV) mit einem Alkalimetall in flüssigem Ammoniak oder in einem Gemisch aus Ammoniak und einem Mono- oder Dialkylamin, bevorzugt Ethylamin, durch Wasserstoff ersetzt werden.
Für die Reaktion können das Nitril und das Alkalimetall im molaren Verhältnis von z.B. 1:3 bis 1 :8 umgesetzt werden. Bevorzugt ist ein Verhältnis von 1:5 bis 1 :7. Pro mmol Nitril der Formel (IV) können z. B. 15 bis 100 ml, bevorzugt 15 bis 25 ml, Ammoniak bzw. Alkylamin-Ammoniak-Gemisch verwendet werden. Die angewandte Temperatur spielt für den stereochemischen Verlauf der Reaktion eine wesentliche
Rolle. Die Durchführung der Umsetzung bei -70°C bis -40°C bewirkt eine Substitution unter vollständiger oder fast vollständiger Retention der Konfiguration
am C(6) unter Bildung des 6-endo-Aminisomeren der Formel endo-(I). Wird dagegen die analoge Umsetzung von einem Nitril der Formel (IV) mit R1 = R2 Benzyl und R5 = Wasserstoff in einem Gemisch aus Ethylamin und Ammoniak bei ± 0°C unter Verwendung von Natrium oder bevorzugt Lithium als Alkalimetall durchgeführt, so erhält man ein Stereoisomerengemisch aus Aminen der Formel exo-(I) und endo-(I) mit R1 = R2 = Benzyl und R3 = Wasserstoff. Das angesprochene 6-exo-Aminisomere der Formel exo-(I) liegt im allgemeinen in einem Anteil von (80 ± 10) % vor, es kann durch Kristallisation oder andere Trennmethoden als reine Verbindung erhalten werden. Es entspricht einem 3-Azabicyclo[3.1.0]hexan mit einer zwei Schutzgruppen tragenden Amingruppe in 6-exo-Position; es handelt sich dabei um ein Derivat des
Diamin-Bausteins in dem eingangs beschriebenen Gyrasehemmer.
Weiter umschließt die vorliegende Erfindung die Modifizierung der über Chlorenamine der Formel (II) oder aus Nitrilen der Formel (IV) gewonnenen Bicyclen der Formel
wobei R1, R2 und R3 die bei den Formeln (II) und (IV) angegebene Bedeutung haben können, durch übliche Schutzgruppenabspaltungen.
Für die Schutzgruppenabspaltungsreaktion aus einem Amin der Formel (I) kommen beispielsweise eine hydrierende Behandlung, eine Umsetzung mit Chlorameisensäure- C2-C -alkenylester und anschließender sauerer Verseifung, eine Umsetzung mit Chlor- ameisensäure-CrC4-alkylester zu einem Urethan und dessen Spaltung mit Halogen- trialkylsilan oder eine Deallylierung mit Tetrakis(triaryl)phosphinpalladium und einer CH-Säure wie N,N'-Dialkylbarbitursäure in Frage.
Die hydrierende Behandlung kann man z. B. mit Wasserstoff in Gegenwart eines Edelmetallkatalysators durchführen. Geeignete Katalysatoren sind beispielsweise elementares Palladium, insbesondere elementares Palladium auf einem Träger wie Kohle, Aluminiumoxid, Sliziumdioxid oder Silikaten. Die hydrierende Behandlung kann gegebenenfalls in einem Lösungsmittel durchgeführt werden. Hierfür sind beispielsweise Alkohole wie Methanol geeignet, denen man gegebenenfalls tertiäre Amine wie Triethylamin zufügen kann. Die sonstigen Reaktionsbedingungen für diese hydrierende Behandlung (z. B. Druck, Temperatur etc.) und für die Aufarbeitung des dabei anfallenden Reaktionsgemisches können so gewählt werden, wie sie für derartige Reaktionen aus dem Stand der Technik bekannt sind. Nach diesen Methoden können z.B. im Amin der Formel endo-(I) mit R1 = R2 = R3 = Benzyl alle Benzyl- gruppen durch Wasserstof reduktiv entfernt werden. Dabei entsteht ein Amin der Formel
H
in der
R6 für Wasserstoff steht.
Eine selektive Entfernung der N(3)-CH(R')-Ar-Gruppe in einem Amin der Formel (I) kann z.B. durch Umsetzung mit Chlorameisensäure-C2-C -alkenylester und anschließender sauerer Verseifung des entstehenden Urethans erfolgen. Besonders geeignet hierfür sind eine Benzylgruppe an Ν(3) im Amin und Chlor- ameisensäurevinylester. Diese Umsetzung zum Urethan wird bevorzugt in einem Lö- sungsmittel durchgeführt. Beispiele sind Dichlormethan, Chloroform und Acetonitril,
Chloroform ist bevorzugt. Chlorameisensäurevinylester und Amin können z.B. im molaren Verhältnis von (1,1 bis 1,2) : 1 eingesetzt werden. Reaktionstemperaturen im
Bereich 40 bis 60°C und Reaktionszeiten von 1 bis 3 Stunden führen i.a. zu guten Resultaten. Die Abtrennung des Coprodukts Benzylchlorid und die Reinigung des Urethans können durch Destillation im Vakuum erfolgen. Unter den beschriebenen Bedingungen wird Dibenzylaminhydrochlorid als Nebenprodukt gebildet. Die Ab- Spaltung der Vinyloxycarbonylgruppe in dem Urethan z. B. mit konzentrierter Salzsäure in Chloroform, und eine Aufarbeitung mit Lauge ergeben das partiell entschützte Amin der Formel (I). Nach diesen Methoden kann z.B. in einem Amin der Formel endo-(I), bei dem R1 = R2 = R3 = Benzyl ist, der Benzylrest R3 selektiv durch Wasserstoff ersetzt werden.
Eine selektive Entfernung der N(3)-CH(R')-Ar-Gruppe in einem Amin der Formel (I) kann auch durch Umsetzung mit Chlorameisensäure-Cι-C4-alkylester und anschließender Reaktion mit einem Halogentrialkylsilan erfolgen. Besonders geeignet hierfür sind eine Benzylgruppe an N(3) im Amin und Chlorameisensäuremethylester sowie die Spaltung des entstandenen Urethans mit Trimethylsilyliodid. Die Umsetzung zum Urethan wird bevorzugt in einem Lösungsmittel durchgeführt. Beispiele sind Dichlormethan und Chloroform im Gemisch mit Pyridin. Chloroform/Pyridin im Verhältnis (4 bis 6) : 1 ist bevorzugt. Chlorameisensäuremethylester und Amin kann man z.B. im molaren Verhältnis von (1.5 bis 2) : 1 umsetzen. Reaktionstemperaturen im Bereich 40 bis 60°C und Reaktionszeiten von 3 bis 6 Stunden fuhren i.a. zu guten
Resultaten. Die Abtrennung des Coprodukts Benzylchlorid und die Reinigung des Urethans können durch Destillation im Vakuum erfolgen. Unter den beschriebenen Bedingungen wird Dibenzylaminhydrochlorid als Nebenprodukt gebildet. Die Abspaltung der Methoxycarbonylgruppe in dem Urethan mit Halogentrialkylsilan, ins- besondere Trimethylsilyliodid, erfolgt vorzugsweise in einem Lösungsmittel wie
Chloroform bei 40 bis 70°C, bevorzugt bei 50 bis 65°C. Halogentrialkylsilan kann z.B. in 4- bis 6-fachem molarem Überschuß eingesetzt werden. I.a. ist die Reaktion nach 5 bis 8 Stunden beendet. Anschließend ist es zweckmäßig sauer zu hydroly- sieren. Dabei werden mit methanolischer Chlorwasserstoff-Lösung gute Resultate erzielt. Durch Aufarbeitung mit Lauge wird dann das Amin der Formel (I) freigesetzt.
Nach diesen Methoden kann z. B. in einem Amin der Formel endo-(I), bei dem R1 = R2 = R3 = Benzyl ist, der Benzylrest R3 selektiv durch Wasserstoff ersetzt werden.
Alternativ kann z.B. auch das entstandene Urethan der Formel endo-(I) mit R — R = Benzyl und R3 = COOCH3 zum Amin der Formel (V) mit R6 = COOCH3 debenzyliert werden.
Für die Deallylylierung wird z.B. die Verbindung der Formel (I) mit R1 und R2 = C3-
C4-Alkenyl mit N,N'-Dimethylbarbitursäure oder einer ähnlichen Verbindung und Tetrakis(triphenylphosphin)palladium oder einem analogen Derivat, bevorzugt in einem molaren Verhältnis von 1 : (3 bis 4) : (0,01 bis 0,05) umgesetzt. Man kann diese molaren Verhältnisse auch anders wählen. Als Lösungsmittel hierfür sind z.B. chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid geeignet. So kann z.B. die
Diallylverbindung der Formel endo-(I) mit R1 = R2 = Allyl und R3 - Benzyl in Gegenwart von z.B. Tetrakis(triphenylphosphin)palladium mit N,N'-Dimethyl- barbitursäure zur Monobenzylverbindung der Formel (V) mit R6 = Benzyl, deallyliert werden. Die Reaktion wird bevorzugt in Dichlormethan bei z.B. 30 bis 40°C durchgeführt. Vorzugsweise werden das Edukt, N,N'-Dimethylbarbitursäure und
Tetrakis(triphenylphosphin)palladium eingesetzt, und zwar im Verhältnis von 1 : (3,0 bis 3,5) : (0,01 bis 0,03).
Bei allen Reaktionen, die unter Entfernung von Benzyl- oder Allylschutzgruppen verlaufen, wird die Konfiguration am C(6) des 3-Aza-bicyclo[3.1.0]hexan-Systems nicht verändert.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung der neuen Verbindungen der Formel (I) zur Herstellung von Chinolon- und Naphthyridincarbonsäure-Derivaten mit gegebenenfalls anschließender Modifizierung des 6-Aminorestes durch Schutzgruppenabspaltung. So sind z.B. insbesondere 7-(6-endo-Amino-3-azabicyclo[3.1.0]hex-3- yl)-6-fluor- 1 -(2,4-difluorphenyl)- 1 ,4-dihydro-4-oxo- 1 , 8-naphthyridin-3 -carbonsäure und deren Salze zugänglich. Man kann dabei beispielsweise gemäß dem folgenden Formelschema vorgehen.
Bn = Benzyl Et = Ethyl
Die 7-(6-endo-Amino-3-azabicyclo[3.1.0]hex-3-yl)-6-fluor-l-(2,4-difluorphenyl)-l,4- dihydro-4-oxo-l,8-naphthyridin-3 -carbonsäure und ihre Salze zeichnen sich gegenüber den entsprechenden 6-exo-Amin-Isomeren durch eine deutlich geringere Neuro- toxizität aus. Nach dem analogen Formelschema können auch aus dem neuen 6-exo- Aminisomeren der Formel exo-(I) mit R1 = R2 = Benzyl und R3 = H die 7-(6-exo- Amino-3 -azabicyclo[3.1.0]hex-3 -yl)-6-fluor- 1 -(2,4-difluorphenyl)- 1 ,4-dihydro-4-oxo- l,8-naphthyridin-3-carbonsäure und ihre Salze hergestellt werden.
Beispiele
Beispiel 1
Eine Lösung von 4, 14 g N-Chlorsuccinimid in 200 ml Dichlormethan wurde bei -78°C innerhalb von 2 Stunden zu einer Lösung von 11,42 l-Benzyl-4-dibenzylamino- 1,2,5, 6-tetrahydripyridin in 50 ml Dichlormethan getropft. Anschließend wurde 1 Stunde bei -78°C nachgerührt. Dann wurde das Rühren unter langsamer Erwärmung auf -30°C für 2 Stunden fortgesetzt. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels im Hochvakuum wurde der Rückstand fünfmal mit je 150 ml Pentan extrahiert. Aus der
Pentanlösung fiel das Chlorenamin der Formel (II) mit R1 = R2 = R3 = Benzyl bei tiefer Temperatur als farbloses Pulver aus. Man erhielt 10,9 g, was einer Ausbeute von 87 % der Theorie entspricht. Der Schmelzpunkt betrug 57°C.
1H-NMR-Spektrum: 2,67 ppm (HBι, 1H), 2,95 ppm (HB2, 1H), 3,08 ppm (HAI, lH),
3,39 ppm (HA2, lH), 4,68 ppm (HX1, Hx,, 2H) (2 ABX-Systeme), 3,52 ppm (HB3, 1H), 3,82 ppm (HAS, lH) (AB-System), 4, 10 ppm (HB4, 2H), 4,43 ppm (HA4, 2H) (AB-System), 7,15-7,45 ppm (m, 15H).
13C-NMR-Spektrum: 141,1 (s), 138,7 (s), 137,6 (s), 128,9 (d), 128,3 (d), 128,2 (d),
127,3 (d), 127,0 (d), 126,8 (d), 101, 1 (d), 61,5 (t), 57,4 (t), 54,3 (d), 52,49 (t), 52,46 (t).
Beispiel 2
4,5 ml Titantetrachlorid vermischt mit 15 ml Toluol wurden bei 0°C zu einer Lösung von 41,84 ml Diallylamin und 15 ml N-Benzylpiperidon in 200 ml Toluol gegeben. Die Mischung wurde 1 Stunde bei 0°C und 20 Stunden bei 20°C gerührt. Anschließend wurde der feste Rückstand abgesaugt. Aus dem Filtrat erhielt man nach dem Verdampfen des Lösungsmittels im Vakuum und Destillation des Rückstandes im
Kugelrohr bei 130-150°C/1,3'10"3 mbar das entsprechende Enamin als leicht gelbes Öl
(13,03 g) in 96 %iger Reinheit. Zu der Lösung des so isolierten Öls in 20 ml Di-
chlormethan wurde bei -78°C unter Rühren innerhalb von 2 Stunden eine Lösung von 6,22 g N-Chlorosuccinimid in 160 ml Dichloromethan zugetropft. Das Gemisch wird eine weitere Stunde bei -78°C und dann unter Erwärmung auf -50°C 4 Stunden gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum verdampft und der Rückstand siebenmal mit je 50 ml Pentan extrahiert. Aus der gekühlten Pentanlösung erhielt man 12,92 g Chlorenamin der Formel (II) mit R1 = R2 = Allyl und R3 = Benzyl mit einem Schmelzpunkt von 34°C. Das entspricht einer Ausbeute von 50 % der Theorie, bezogen auf eingesetztes N-Benzylpiperidon.
1H-NMR-Spektrum: 2,64 ppm (HBι, 1H), 2,94 ppm (HB2, 1H), 3,07 ppm (HA1, 1H),
3,44 ppm (HA2, lH), 4,55 ppm (HX1, 1H), 4,62 (H , 1H) (2 ABX-Systeme), 3,52 ppm (HB3, 1H), 3,79 ppm (HAS, 1H) (AB-System), 3,58 ppm (Hγ, 2H), 3,78 ppm (Hχ3, 2H), 5,10 ppm (HM, 1H), 5,13 ppm (HN, 1H), 5,78 ppm (HA , 1H) (AMNXY- System), 7,22-7,43 ppm (m, 5H).
13C-NMR-Spektrum: 140,5 (s), 137,5 (s), 134,7 (d), 128,6 (d), 127,9 (d), 126,8 (d), 116,1 (t), 99,3 (d), 61,3 (t), 57,2 (t), 54,0 (d), 52,4 (t), 51,0 (t).
Beispiel 3
4,00 g des nach Beispiel 2 erhaltenen Chlorenamins wurden zu einer Lösung von Natriummethanolat in Methanol gegeben, die aus 0,91 g Natrium und 80 ml Methanol hergestellt worden war. Das Gemisch wurde 3 Tage bei 20°C gerührt, anschließend das Methanol im Vakuum verdampft. Der Rückstand wurde mit Pentan extrahiert und der Extrakt im Kugelrohr bei 130°C/1,3'10"3 mbar destilliert. Es wurden 3,35 g des N,O Acetals der Formel (III) mit R1 = R2 = Allyl, R3 = Benzyl und Cι-C4-Alkyl = Methyl als farbloses Öl erhalten. Das entsprach einer Ausbeute von 85 % der Theorie.
1H-NMR-Spektrum: 2,01 (HXI, Hx>ι, 2H), 2,32 (HA1, HA-ι, 2H), 3,07 (HB1, HB-ι, 2H) (AA'BB'XX'-System), 3,29 (s, 3H), 3,58 (s, 2H), 3,50 (HX2, 4H), 5,14 (HM, 1H),
5, 16 (HN, 1H), 5,89 (H^, 1H) (AMNX2-system), 7,22-7,31 (m, 5H).
13C-NMR-Spektrum: 139,1 (s), 136,1 (d), 128,3 (d), 126,4 (d), 116,5 (t), 87,2 (s), 58,9 (t), 54,5 (q), 53,28 (t), 53, 18 (t), 33,7 (d).
Beispiel 4
a) Eine Lösung von 1,77 g N-Chlorsuccinimid in 80 ml Dichlormethan wurde bei -78°C innerhalb von 2 Stunden zu einer Lösung von 4,88 g l-Benzyl-4- dibenzylamino-l,2,5,6-tetrahydripyridin in 20 ml Dichlormethan getropft. Das Gemisch wurde unter langsamer Erwärmung auf -50°C für weitere 4 Stunden weitergerührt. Dann wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Zum
Rückstand wurde eine aus 1,22 g Natrium und 100 ml Methanol bereitete Natriummethanolat-Lösung gegeben. Nach 20-stündigem Rühren bei Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel im Hochvakuum entfernt. Aus dem Rückstand wurden durch Extraktion mit viermal je 40 ml Pentan 4,17 g N,O- Acetals der Formel (III) mit R1 = R2 = R3 = Benzyl und C,-C4-Alkyl = Methyl erhalten, das bei Aufbewahren in der Kühltruhe kristallisierte. Das Produkt hatte einen Schmelzpunkt von 69°C und war in einer Ausbeute von 79 % der Theorie erhalten worden.
b) 3,83 g des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Chlorenamins wurden analog Beispiel
3 umgesetzt und dabei 3,59 g des gleichen N,O-Acetals wie in Beispiel 4a erhalten. Das entsprach einer Ausbeute von 95 % der Theorie.
1H-NMR-Spektrum: 1,90 ppm (Hx, Hx>, 2H), 2,37 ppm (HAI, HA I, 2H), 2,71 ppm (HBι, HB-I, 2H) (AA'BB'XX'-System), 3,33 ppm (s, 3H), 3,59 ppm (s, 2H), 3,93 ppm (HB2, 2H), 4,12 ppm (H^, 2H) (AB-System), 7,19-7,29 ppm, 7,39-7,41 ppm (m, 15H).
13C-NMR-Spektrum: 139,1 (s), 138,5 (s), 129, l(d), 128,4 (d), 127,7 (d), 127,4 (d), 126,4 (d), 126,3 (d), 85,0 (s), 59,4 (t), 55,3 (t), 55,0 (q), 52,9 (t), 32,7 (d).
Beispiel 5
a) Eine Lösung von 2, 1 g des gemäß Beispiel 4 erhaltenen N,O-Acetals in 25 ml Tetrahydrofuran wurde langsam zu einer Suspension von 0,25 g Lithiumaluminiumhydrid in 5 ml Tetrahydrofuran getropft. Das Gemisch wurde 4 Stunden bei 60°C gerührt. Dann entfernte man das Lösungsmittel im Vakuum und hydrolysierte den Rückstand vorsichtig unter Eiskühlung durch Zugabe von 30 ml 2-molarer wäßriger Kaliumhydroxidlösung. Nach dem Abzentrifugieren der festen Bestandteile wurde die wäßrige Phase viermal mit je 20 ml Ether und der Rückstand einmal mit 20 ml Diethylether extrahiert.
Aus den vereinigten Extrakten wurde nach dem Entfernen des Lösungsmittels und Kristallisieren aus Pentan 1,65 g eines Amins der Formel endo-(I) mit R1 = R2 = R3 = Benzyl mit einem Schmelzpunkt von 75°C erhalten. Das entsprach einer Ausbeute von 85 % der Theorie.
Η-NMR-Spektrum: 1,73 ppm (Hx, Hx-, 2H), 2,01 ppm (Hγ, 1H), 2,42 ppm (HA,HA>, 2H), 2,95 ppm (HB, HB<, 2H) (AA'BB'XX'Y-System), 3,59 ppm (s, 4H), 3,68 ppm (s, 2H), 7,19-7,37 ppm (m, 15H).
13C-NMR-Spektrum: 139,6 (s), 137,5 (s) 129,6 (d), 128,8 (d), 128,1 (d),
127,9 (d), 126,8 (d), 126,7 (d), 59,4 (t), 56,1 (t), 51,8 (t), 47,5 (d), 25,8 (d).
b) Auf analoge Weise wurden aus 5.0 g N,O-Acetals, das gemäß Beispiel 3 erhalten worden war, und 2,54 g Lithiumaluminiumhydrid in 90 ml Tetrahydrofuran 3,01 g eines Amins der Formel endo-(I) mit R1 = R2 = Allyl und R3 = Benzyl als farbloses Öl mit einem Siedepunkt von 1 15°C/1,3 10"3 mbar erhalten. Das entsprach einer Ausbeute von 67 % der Theorie.
1H-NMR-Spektrum: 1,72 ppm (Hx, Hx-, 2H), 2,11 ppm (Hγ, 1H), 2,35 ppm (HA,HA-, 2H), 3, 10 ppm (HB, HB-, 2H) (AA'BB'XX'Y-System), 3,61 ppm (s,
2H), 3,16 ppm (H∞, 4H), 5, 15 ppm (HM, 1H), 5,18 ppm (HN, 1H), 5,92 ppm (HA2, lH) (AMNXz-system), 7,20-7,35 ppm (m, 5H).
13C-NMR-Spektrum- 139,7 (s), 134,7 (s) 128,4 (d), 127,9 (d), 126,4 (d), 117,1 (t), 58,7 (t), 55,1 (t), 51,8 (t), 46,9 (d), 25,6 (d).
Beispiel 6
1,88 ml einer 1 molaren Diisobutylaluminiumhydrid-Losung in Tetrahydrofuran wurden zu einer Lösung von 0,5 g N,O-Acetals, das nach Beispiel 4 erhalten worden war, in 30 ml Tetrahydrofuran zugetropft Die Losung wurde 5 Stunden bei 60°C und weitere 3 Tage bei Raumtemperatur gerührt und anschließend auf ein Gemisch aus 20 g Eis, 40 ml Wasser (40 ml) und 1 ml 96 gew -%ιger Schwefelsaure gegossen Dann wurden unter Eiskühlung 30 ml einer 3-molaren wäßrigen Kaliumhydroxidlösung hinzugefügt, die wäßrige Phase fünfmal mit je 25 ml Diethylether extrahiert und die Etherphase über Magnesiumsulfat getrocknet Nach Entfernen des Lösungsmittels, Kugelrohrdestillation des Rückstandes (130°C/1,3 10"3 mbar) und Kristallisieren des
Destillats aus Pentan wurden 0,41 g eines Amins der Formel endo-(I) mit R1 = R2 = R3 = Benzyl mit einem Schmelzpunkt von 75 °C erhalten Das entsprach einer Ausbeute von 89 % der Theorie
Beispiel 7
a) Eine Losung von 0,5 ml Chlorameisensaurevinylester in 5 ml Chloroform wurde bei 50°C innerhalb von 15 Minuten zu einer Losung von 1,95 g des Produktes aus Beispiel 5 in 80 Chloroform zugetropft Das Gemisch wurde 1,5 Stunden bei 50°C und 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt
Anschließend wurde das Losungsmittel im Vakuum entfernt und der Ruckstand im rotierenden Kugelrohr bei 140 bis 180°C/1,3 10"3 mbar destillert Das Destillat wurde viermal mit je 20 ml Pentan extrahiert und die vereinigten Extrakte erneut destilliert, zuletzt bei 135°C/1,3 10"3 mbar So wurden 0,93 g eines Amins der Formel endo-(I) erhalten, bei dem R1 = R2 = Benzyl und R3 =
COOCH=CH2 standen Das entsprach einer Ausbeute von 50 % der Theoπe
1H-NMR-Spektrum: 1,70 ppm (Hx, Hγ, 2H), 2,09 ppm (Hz, 1H), 3,39 ppm (HA, 1H), 3,49 ppm (Hc, 1H), 3,51 ppm (HB, 1H), 3,56 ppm (HD, 1H) (ABCDXYZ-System), 3,60 ppm (s, 4H), 4,45 ppm (dd, 1H), 4,76 ppm (dd, 1H), 7,20-7,36 ppm (m, 11H).
13C-NMR-Spektrum: 150,9 (s), 142,4 (d), 137,2 (s), 129,4 (d), 128,1 (d), 127,0 (d), 94,7 (dd), 57,7 (t), 46,0 (t), 45,2 (t), 43,4 (d), 23,2 (d), 22,4 (d).
b) In analoger Weise wurden aus 0,5 g des Produktes aus Beispiel 5 und 0,18 ml Chlorameisensäuremethylester in einem Gemisch aus 15 ml Chloroform und 3 ml Pyridin ein Produkt der Formel endo-(I) erhalten, bei dem R1 = R2 = Benzyl und R3 = COOCH3 standen. Die Ausbeute betrug 0,21 g, was 46 % der
Theorie entsprach.
1H-NMR-Spektrum: 1,70 ppm (HXHY, 2H), 2,09 ppm (Hz, 1H), 3,37 ppm
(HA, 1H), 3,46 ppm (HB, 1H), 3,52 ppm (Hc, 1H), 3,55 ppm (HD, 1H) (ABCDXYZ-System), 3,61 ppm (s, 4H), 3,74 ppm (s, 3H), 7,22-7,34 ppm (m, 10 H).
13C-NMR-Spektrum: 154,5 (s), 137,3 (s), 129,5 (d), 128,1 (d), 127,0 (d), 57,3
(t), 52,1 (q), 46,0 (t), 45,2 (t), 43,2 (d), 23,4 (d), 22,7 (d).
Beispiel 8
Eine Lösung von 0.93 g des Produktes, das gemäß Beispiel 7a) erhalten wurde, in
30 ml Chloroform wurde mit 7 ml 37 gew.-%iger wäßriger Salzsäure versetzt und 14 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurden 20 ml Wasser hinzugefügt und das Chloroform im Vakuum entfernt. Die wäßrige Lösung wurde mit 20 ml Diethylether ausgeschüttelt und anschließend unter Eiskühlung mit 25 ml wäßriger, 5-molarer Kaliumhydroxidlösung versetzt. Aus der basischen Lösung wurde das
Reaktionsprodukt in einer Kutscher-Steudel-Apparatur (siehe Römpp Chemie- Lexikon, 9. Auflage auf CD-ROM, Version 1.0 (1995)) 5 Tage lang mit 80 ml
Diethylether extrahiert. Die Kugelrohrdestillation des Extraktes bei 105°C/1,3 10"3 mbar und Kristallisation des Destillats aus Pentan gibt 0,55 g reines Produkt der Formel endo-(I) mit R1 = R2 = Benzyl und R3 = Wasserstoff. Das entsprach einer Ausbeute von 74 % der Theorie. Das Produkt wies einen Schmelzpunkt von 86°C auf.
1H-NMR-Spektruπr 1,45 ppm (Hx, Hx>, 2H), 1,98 ppm (Hγ, 1H), 2,52 ppm (HA, HA 2H), 2,78 ppm (HB, HB-, 2H) (AA'BB'XX'Y-System), 1,85 ppm (s, breit, 1H), 3,55 ppm (s, 4H), 7,22-7,35 ppm (m, 10 H).
13C-NMR-Spektrum- 138,2 (s), 129,5 (d), 128,2 (d), 127,1 (d), 59,7 (t), 48,3 (t), 45,0 (d), 24,5 (d)
Beispiel 9
Ein Losung von 0,21 ml Iodtrimethylsilan und 0,10 g des Produktes aus Beispiel 7b) in 5 ml Chloroform wurde 6,5 Stunden bei 60°C gerührt Anschließend wurden bei 20°C 2 ml einer konzentrierten methanolischen Chlorwasserstoff-Losung zugegeben Nach 10-minutigem Ruhren versetzte man mit einer Losung von 0,65 g Natrium- methanolat in 20 ml Methanol Die Entfernung des Losungsmittels im Vakuum gefolgt von der Zugabe von 10 ml wäßriger 2-normaler Kalilauge ergab die freie Base, die durch fünfmalige Extraktion mit jeweils 20 ml Diethylether und Destillation im Kugelrohr bei 105°C/1,3 10"3 mbar in reiner Form erhalten wurde Es resultieren 0,07 g eines Produktes der Formel endo-(I) mit R1 = R2 = Benzyl und R3 = Wasserstof Das entsprach einer Ausbeute von 85 % der Theorie
Beispiel 10
Eine Losung von 0,13 g des auch in Beispiel 9 eingesetzten Edukts in 14 ml Diethylether/Chloroform-Gemisch (1 1) wurde mit Chlorwasserstoff in das
Ammoniumsalz übergeführt und dieses nach Verdampfen des Losungsmittels isoliert Eine Losung des nach Verdampfen des Losungsmittels erhaltenen Ammoniumsalzes in
30 ml Methanol wurde mit Wasserstoff in Gegenwart von 0,1 g Pd/C-Katalysator (10 % Pd) debenzyliert. Anschließend wurde der Katalysator abfiltriert und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Durch Behandeln des Rückstands mit 0,65 g Natriumcarbonat und Destillation des Gemisches im Kugelrohr bei 150°C/1,3'10"3 mbar wurde das Diamin der Formel (V) mit R6 - COOCH3 erhalten. Dieses wurde durch Sublimation bei 70°C/1,3'10"3 mbar gereinigt. Es wurden 0.04 g des Diamins mit einem Schmelzpunkt von 76°C erhalten. Das entsprach einer Ausbeute von 66 % der Theorie.
1H NMR-Spektrum: 1.60 ppm (Hx, Hγ, 2H), 2.48 ppm (Hz, 1H), 3.46 ppm, 3.53 ppm
(HA/Hc, 2H), 3.56 ppm, 3.62 ppm (HB/HD, 2H), (ABCDXYZ-System), 3.68 ppm (s, 3H).
13C-NMR-Spektrum: 154.6 (s), 52.2 (q), 44.9 (t), 44.3 (t), 31.4 (d), 21.3 (d), 20.4 (d).
Beispiel 11
Eine Lösung von 1,86 g des gemäß Beispiel 5b erhaltenen Produkts in 9 ml Dichlormethan wurde zu einem Gemisch von 0,16 g Tetrakis(triphenyl- phosphin)palladium und 3,49 g N,N'-Dimethylbarbitursäure gegeben und 5 Stunden bei 40°C gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel verdampft. Dann wurden
40 ml gesättigte wäßrige Natriumcarbonat-Lösung zum Rückstand gegeben und das
Gemisch dreimal mit je 40 ml Diethylether extrahiert. Der Etherextrakt wurde mit 35 ml einer 2-molaren wäßrigen Salzsäurelösung versetzt, der Ether verdampft und der Rückstand dreimal mit je 30 ml Ethylacetat gewaschen. Es hinterblieb reines
Aminhydrochlorid. Nach Zugabe von 10,6 g Natriumcarbonat, fünfmaligem
Extrahieren mit je 30 ml Diethylether und Destillieren des Extrakts im Kugelrohr bei
70°C/1,3 10"3 mbar wurde 0,9 g freie Base der Formel (V) mit R6 = Benzyl erhalten. Dies entsprach einer Ausbeute von 69 % der Theorie.
1H-NMR-Spektrum: 1,37 ppm (Hx, Hx-, 2H), 2,35 ppm (Hγ, IH), 2,65 ppm (HB, HB-, 2H), 3,05 ppm (HA, HA-, 2H), (AA'BB'XX'Y-System), 1,92 ppm (s, breit, 2H), 3,59 ppm (s, 2H), 7,20-7,31 ppm (m, 5H).
13C-NMR-Spektrum: 139,4 (s), 128,2 (d), 128,1 (d), 126,7 (d), 59,8 (t), 52,5 (t), 34,5
(d), 19,9 (d).
Beispiel 12
a) Zu einer auf -78°C gekühlten Lösung von 0,7 g Natrium in 100 ml flüssigem
Ammoniak wurden unter starkem Rühren auf einmal 2 g fein pulverisiertes 3- Benzyl-6-dibenzylamino-3-azabicyclo[3.1.0]bicyclohexan-6-carbonitril gegeben. Danach wurde das Kältebad entfernt und das Gemisch bis zum vollständigen Verdampfen des Ammoniaks weitergerührt. Der verbleibende Rückstand wurde dreimal mit je 30 ml Diethylether extrahiert und die vereinigten Extrakte im Kugelrohr bei 190°C/7 10"3 mbar destilliert. Die Destillation ergab 1,76 g eines Diamins der Formel endo-(I) mit R1 = R2 = R3 = Benzyl als klares, schwach gelbes Öl, das nachfolgend kristallisierte. Die so erhaltene kristalline Substanz vom Schmelzpunkt von 72 bis 74°C entsprach einer Ausbeute von 94 % der Theorie.
b) Auf analoge Weise wurden 2,0 g 6-endo-Dibenzylamino-3-azabi- cyclo[3.1.0]hexan-6-carbonitril und 0,7 g Natrium in 100 ml flüssigem Ammoniak zu 6-endo-Dibenzylamino-3-azabicyclo[3.1.0]hexan umgesetzt. Das erhaltene Rohprodukt (1,61 g) wurde durch Destillation im Hochvakuum gereinigt. Es wurden 1,09 g einer Fraktion von 115 bis 150°C/7'10"3 mbar erhalten, die reines 6-endo-Dibenzylamino-3-azabicyclo[3.1.0]hexan der Formel endo-(I) mit R1 = R2 = Benzyl und R3 = Wasserstoff darstellte. Dies entsprach einer Ausbeute von 60 % der Theorie.
c) Auf analoge Weise wurden 1,5 g 6-endo-Dibenzylamino-3-methyl-3- azabicyclo[3.1.0]hexan-6-carbonitril und 0,65 g Natrium in 60 ml flüssigem
Ammoniak zu 6-endo-Dibenzylamino-3-methyl-3-azabicyclo[3.1.0]hexan umgesetzt. Das erhaltene Rohprodukt (1,4 g) wurde durch Destillation im Hochvakuum gereinigt. Es wurden 0,96 g einer Fraktion von 130 bis 150°C/7'10"3 mbar erhalten, die reines 6-endo-Dibenzylamino-3-methyl-3-azabi- cyclo[3. l.Ojhexan der Formel endo-(I) mit R1 = R2 = Benzyl und R3 = Methyl darstellte. Dies entsprach einer Ausbeute von 70 % der Theorie.
1H-NMR-Spektrum: 1,80 ppm (Hx, Hx., 2H), 2,03 ppm (Hγ, IH), 2,33 ppm (HA, HA-, 2H), 3,02 ppm (HB, HB-, 2H), (AA'BB'XX'Y-System), 2,34 ppm (s, 3H), 3,60 ppm (s, 4H), 7,25 - 7,36 ppm (m, 10H).
13C-NMR-Spektrum: 137,9 (s), 130,2 (d), 128,6 (d), 127,5 (d), 56,5 (t), 54,1 (t), 48,2 (d)m 41,3 (q), 27,3 (d).
Beispiel 13
Ammoniak wurde bei -78°C in ein Gemisch aus 20 ml Ethylamin und 0,14 g Lithium geleitet. Nach der beginnenden Blaufärbung stoppte man den Zustrom des Ammoniaks und rührte bei dieser Temperatur bis zur vollständigen Auflösung des Lithiums. Dann wurde die Lösung auf 0°C erwärmt. Nach dem Verdampfen des überschüssigen Ammoniaks wurden 40 ml Ethylamin und 1,0 g 6-endo-Di- benzylamino-3-azabicyclo[3.1.0]hexan-6-carbonitril zugegeben. Ein Farbumschlag von rot nach gelb-grün zeigt das Ende der reduktiven Debenzylierung an. Anschließend wurde überschüssiges Lithium durch Zugabe von Ammoniumchlorid zer- stört. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels, dreimaliger Extraktion des Rückstandes mit je 30 ml Diethylether und Destillation des Extraktes bei 100 bis 150°C/7 10"3 mbar im Kugelrohr wurden 0,70 g 6-Dibenzylamino-3-azabi- cyclo[3.1.0]hexan Diastereomerengemisch erhalten. Dies entsprach einer Ausbeute von 75 % der Theorie. Es lag ein Gemisch von 80 % exo-Amin und 20 % endo-Amin vor. Aus den Etherextrakten ließen sich nach Verdampfen des Diethylethers und
Kristallisation des Rückstandes aus Pentan 0,51 g des reinen exo-Diastereomeren der Formel exo-(I) mit R1 - R = Benzyl und R3 = Wasserstof gewinnen. Das entsprach
einer Ausbeute von 56 % der Theorie. Die Verbindung zeigte einen Schmelzpunkt von 51 bis 53°C.
1H-NMR-Spektrum: 1.31 ppm (Hx, Hx-, 2H), 1.55 ppm (Hγ, IH), 2.79 ppm (HB, HB-, 2H), 2.88 ppm (HA, HA-, 2H) (AA'BB'XX'Y-System), 3.70 ppm (s, 4H), 7.20-7.35 ppm (m, 10H).
13C-NMR-Spektrum: 138,4 (s), 129,3 (d), 127,9 (d), 126,7 (d), 58,7 (t), 48,5 (t), 43,9
(d), 26,7 (d).
Beispiel 14
1 g l-Benzyl-5-chlor-4-dibenzylamino-l,2,5,6-tetrahydropyridin wurde mit 1 g Natriumbortetrahydrid verrieben und mit einem Gemisch aus 20 ml Acetonitril und 2,5 ml Wasser versetzt. Das Gemisch wurde 4 Stunden bei 70°C gerührt.
Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und der Rückstand mit einem Gemisch aus 10 ml 18 %iger Salzsäure und 5 ml Acetonitril versetzt und 2 Stunden bei 60°C gerührt. Entfernen des Lösungsmittel im Vakuum, Zugabe von 25 ml 4-molarer Kaliumhydroxidlösung und Extraktion mit 4 x 30 ml Ether ergab rohes Diamin, das nach Lösen in Pentan durch Destillation im Vakuum im Kugelrohr gereinigt wurde. Es wurden 0,5 g des gleichen Amins wie in Beispiel 5 erhalten. Dies entspricht einer Ausbeute von 55 %.
Beispiel 15
7-πα.5α,6ß-6-Dibenzylamino-3-azabicvclor3.1.01hex-3-ylV6-fluor-l-(2.4-difluor- phenyl - 1.4-dihydro-4-oxo- 1.8-naphthyridin-3 -carbonsäureethylester
896, 5 mg 7-Chlor-6-fluor- 1 -(2,4-difluorphenyl)- 1 ,4-dihydro-4-oxo- 1 ,8-naphthyridin- 3 -carbonsäureethylester wurden in 80 ml Acetonitril suspendiert, mit 9,5 ml Triethylamin und 632,5 mg lα,5α,6ß-6-Dibenzylamino-3-azabicyclo[3.1.0]hexan versetzt und 5 Stunden auf 60°C erwärmt. Anschließend wurde bei 60°C/20 mbar eingeengt, der Rückstand mit Wasser versetzt, der ausgefallene Niederschlag abgesaugt, mit Wasser gewaschen und bei 70°C im Hochvakuum getrocknet. Man erhielt 1,3 g eines Rohproduktes, das chromatographisch an 100 g Kieselgel (Amicon, 60A 35-70μm) mit Dichlormethan/Methanol (95:5) als Laufmiittel gereinigt wurde.
Ausbeute: 1,24 g (79,5 % der Theorie), Schmelzpunkt 178-179°C (unter Zersetzung).
1H-NMR (400 MHz, CF3COOD): δ = 1,52 (t, J - 7,3 Hz, 3H), 2,20 (m, 2H), 3,06 (t, J = 7,3 Hz, IH), 3,16-3,29 (m, IH), 3,29-3,41 (m, IH), 3,65-3,83 (m, 2H), 4,54 (d, J = 12,9 Hz, 2H), 4,71 (q, J - 7,3 Hz, 2H), 4,72-4,83 (m, 2H), 7,23 (t, J = 8,4 Hz, IH), 7,32 (t, J = 7,4 Hz, IH), 7,45-7,73 (m, 1 IH), 8,31 (d, J = 10,7 Hz, IH), 9,14 (s, IH).
FAB-Massenspektrum: m e 625([M+H]+).
Beispiel 16
7-(lα.5α.6ß-6-Amino-3-azabicvclor3.1.01hex-3-vπ-6-fluor-l-(2,4-difluor-phenyl-1.4- dihydro-4-oxo- 1.8-naphthyridin-3 -carbonsäureethylester
1,2 g 7-(lα,5α,6ß-6-Dibenzylamino-3-azabicyclo[3.1.0]hex-3-yl)-6-fluor-l-(2,4-di- fluor-phenyl- 1 ,4-dihydro-4-oxo- 1 , 8-naphthyridin-3 -carbonsäureethylester wurden in 200 ml Ethanol gelöst, mit 1 ml konzentrierter Salzsäure und 100 mg Palladium/Kohle (5 %) versetzt und während 20 Stunden unter Normaldruck bei Raumtemperatur hydriert. Es fiel eine Suspension an, die zusammen mit dem Katalysator abfiltriert und in einer Mischung aus Dichlormethan Methanol/17%igem Ammoniak (30:8: 1) gelöst wurde. Es wurde vom ungelösten Kontakt abfiltiiert, die Lösung eingeengt und der Rückstand mit Dichlormethan/Methanol 17%igem Ammoniak (30:8: 1) als Laufmittel an 40 g Kieselgel (Amicon, 60A 35-70μm) chromatographisch gereinigt. Die Haupt- fraktion wurde eingeengt und bei 60°C im Hochvakuum getrocknet.
Ausbeute: 660 mg (77,3 % der Theorie), Schmelzpunkt: 216-218°C (unter Zersetzung).
1H-NMR (400 MHz, CDC13): δ = 1,07 (breit, 2H), 1,40 (t, J = 7,5 Hz, 3H), 1,66 (breit, 2H), 2,49 (t, J = 6,9 Hz, IH), 3,45-3,85 (breit, 4H), 4,38 (q, J = 7,5 Hz, 2H), 7,04 (m, 2H), 7,37 (m, IH), 8,04 (d, J = 12,9 Hz, IH), 8,36 ppm (s, 1 H).
FAB-Massenspektrum: m/e 445 ([M+H]+).
Beispiel 17
7-πα.5α.6ß-6-Amino-3-azabicvclor3.1.01hex-3-ylV6-fluor-l-C2.4-difluor-ohenyl-1.4- di-hydro-4-oxo- 1.8-naphthyridin-3 -carbonsäure-Methansulfonat
400 mg 7-(lα,5α,6ß-6-Amino-3-azabicyclo[3.1.0]hex-3-yl)-6-fluor-l-(2,4-difluor- phenyl-l,4-dihydro-4-oxo-l,8-naphthyridin-3-carbonsäureethylester wurden in einer Mischung aus 8 ml Wasser und 2,8 ml 70 %-iger Methansulfonsäurelösung während 20 Stunden auf 70°C erhitzt. Man erhielt eine Suspension, die im Eisbad abgekühlt wurde. Der Niederschlag wurde abgesaugt, mit Eiswasser gewaschen und bei 80°C im Hochvakuum getrocknet.
Ausbeute: 276 mg (59,8 % der Theorie), Schmelzpunkt: 244-247°C (unter Zersetzung).
1H-NMR (500 MHz, CF3COOD): δ = 2,38 (broad, 2H), 3,1 (s, 3H), 3,28 (t, J = 7,3 Hz, IH), 3,7-4,8 (broad, 4H), 7,26 (m, 2H), 7,61 (m, IH), 7,82 (m, IH), 7,96 (broad, 3H), 8,27 (d, J = 12,4 Hz, IH), 9,21 (s, IH).
FAB/MS: m/e 417 ([M+H]+).
Die hergestellte Verbindung wies eine deutlich niedrigere Neurotoxizität auf als die entsprechende exo-6-Amino-Verbindung.