Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Aufnahme von Erbrochenem.
In Flugzeugen etc. liegen Tüten bereit, die als Aufnahme
für Erbrochenes dienen, wenn Insassen von Übelkeit befallen
werden. Ähnliche Hilfsmaßnahmen werden beim Auftreten von
Übelkeit während Schiffsfahrten, Autofahrten etc. getroffen.
Diese Maßnahmen sind jedoch insbesondere bei Kindern,
vor allem Kleinkindern, nicht immer ausreichend, um einen
wirksamen Schutz zu bieten, da besonders Kinder nicht genau
den Zeitpunkt des Erbrechens einschätzen können, so daß die
durchgeführten Maßnahmen zum Ergreifen, Öffnen und Ansetzen
der Tüte an den Mund manchmal zu spät kommen. Auch wird
hierdurch kein dauerhafter Schutz, beispielsweise für lange
Autofahrten, erreicht. Solche Behältnisse bzw. Tüten können
daher nur einen unzureichenden Schutz davor bieten, daß Erbrochenes
zu Verunreinigungen des jeweiligen Fahrzeuginsassen
und von dessen Umgebung führt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Aufnahme von Erbrochenem zu schaffen, die
einen besonders guten Schutz vor Verunreinigungen bietet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung
zur Aufnahme von Erbrochenem dadurch gelöst, daß sie als
teilringförmige Manschette aus flexiblem flächigen Material
mit einem um den Hals eines Benutzers legbaren konkav gekrümmten
Innenrand, einem konvex gekrümmten Außenrand und
zwei mit Abstand voneinander angeordneten Endbereichen ausgebildet
ist, von denen mindestens einer mit Verbindungseinrichtungen
versehen ist, wobei durch Verbinden der Endbereiche
hinter dem Hals des Benutzers unter Aufwölbung der
Manschette deren Außenrandbereich eine den Mundbereich des
Benutzers mit Abstand umgebende Lage erhält.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung wird vom
Benutzer um dessen Hals gelegt, wenn die Gefahr von
Übelkeit besteht. Dies kann insbesondere bei Kindern
während Autofahrten, Schiffsfahrten oder im Flugzeug der
Fall sein. Die Manschette als solche besteht aus flexiblem
flächigen Material und ist somit geschmeidig und biegsam.
Sie wird um den Hals des Benutzers gelegt, wobei der
Innenrand der Manschette den Hals kontaktiert. Durch
Verbinden der Manschettenendbereiche hinter dem Hals des
Benutzers wird die noch flächige Manschette aufwärts
gewölbt, wobei der Bereich benachbart zum Außenrand der
Manschette eine den Mundbereich des Benutzers mit Abstand
umgebende Lage erhält. Diese Lage hält die Manschette
während ihres Gebrauches bei, so daß sie in der Lage ist,
im Falle von Übelkeit Erbrochenes aufzunehmen. Sie
erstreckt sich somit im Gebrauchszustand vom Hals des
Benutzers bis zu dessen Mundbereich, ggf. auch Nasenbereich,
wobei ein entsprechender Abstand zum Gesicht
eingehalten wird, so daß der Benutzer beim Atmen und Sprechen
nicht behindert wird.
In Weiterbildung der Erfindung bildet die Manschette im Gebrauchszustand
im Abstand vom Hals des Benutzers eine Auffangmulde.
Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß das
Erbrochene von dieser Auffangmulde aufgenommen wird und somit
nicht mit dem Halsbereich des Benutzers in Kontakt
tritt. Des weiteren wird hierdurch beim Abnehmen der
Manschette die Gefahr verringert, daß das Erbrochene aus
der Manschette herausfließt und zu Verunreinigungen führt.
Die Manschettenteile können hierbei beispielsweise nach Art
einer Windel über die Auffangmulde gelegt und, ggf. mittels
Klebeband, befestigt werden, so daß sich ein leicht zu entsorgendes
Paket ergibt.
Wichtig ist, daß die als solches im Ausgangszustand einen
flachen Gegenstand bildende Manschette bei Ingebrauchnahme
durch Verbinden der Endbereiche die entsprechende gewölbte
Form erhält, wobei sie im Halsbereich des Benutzers einen
dichten Abschluß bildet und sich im Abstand vom Hals, Kinn
und Mund bzw. von der Nase des Benutzers nach oben erstreckt,
so daß ein ausreichend großer Auffangbereich für
Erbrochenes gebildet und der Benutzer durch die Manschette
nicht behindert wird. Wesentlich ist ferner, daß die Manschette
im Gebrauch diese Form beibehält und nicht zusammenfällt.
Das Material der Manschette sollte daher zwar
ausreichend flexibel sein, um sich an den Halsbereich des
Benutzers anzupassen, jedoch andererseits wieder eine gewisse
Steifigkeit besitzen, um die entsprechende Beibehaltung
der aufgewölbten Form sicherzustellen. Ein geeignetes
Material ist beispielsweise ein Papier oder Papier/Kunststoff-Verbundmaterial,
wie es für Windeln verwendet
wird.
Die Manschette besitzt zweckmäßigerweise einen der Halsform
eines Menschen angepaßten konkav gekrümmten Innenrand, der
einen festen Sitz der Manschette und ein gutes Anschmiegen
derselben am Hals des Benutzers ermöglicht.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die Manschette im flachen Zustand etwa sichelförmig
ausgebildet. Zweckmäßigerweise besitzt hierbei der an
die Halsform angepaßte Innenrand eine stärkere Krümmung als
der gekrümmte Außenrand. Werden hierbei die Endbereiche der
sichelförmigen Manschette hinter dem Hals des Benutzers
miteinander verbunden, wölbt sich der Außenrandbereich der
Manschette nach oben und gelangt in die gewünschte Lage mit
Abstand vor dem Mundbereich des Benutzers. Dieser
"Aufwölbungseffekt" kann dadurch unterstützt werden, daß
die Manschette eine entsprechende Strukturierung besitzt,
beispielsweise in der Art von Nähten, Abnähern etc., die
eine Aufwärtswölbung mit Ausbildung einer entsprechenden
Auffangmulde fördern.
Die Manschettenenden sind zweckmäßigerweise mittels Klebeband
oder Klettband miteinander verbindbar. Dabei befindet
sich vorzugsweise an einem Manschettenende ein Klebebandstreifen,
der durch Entfernen einer Schutzfolie freilegbar
ist. Der Klebebandstreifen wird dann am anderen Manschettenende
befestigt.
Die Manschettenendbereiche können spitz zulaufend ausgebildet
sein. Es können jedoch auch breite Randbereiche vorgesehen
sein.
Was das Material betrifft, aus dem die Manschette besteht,
so weist dieses vorzugsweise eine flüssigkeitsundurchlässige
Außenschicht und eine flüssigkeitsaufsaugende Innenschicht
auf. Ein derartiges Verbundmaterial sichert eine
entsprechende Dichtigkeit der Manschette, andererseits aber
auch ein erwünschtes Saugvermögen, so daß ein großer Teil
der in die Manschette abgegebenen Flüssigkeit vom Manschettenmaterial
selbst aufgesaugt wird. Des weiteren kann das
Verbundmaterial zusätzlich eine flüssigkeitsdurchlässige
innere Abschlußschicht aufweisen.
Vorzugsweise besteht die Außenschicht aus einer Kunststofffolie,
während die Innenschicht sowie die innere Abschlußschicht
aus Papier bestehen. Als innere Abschlußschicht
kann beispielsweise ein Vlies Verwendung finden. Es können
beispielsweise die Materialien Verwendung finden, die bei
Windeln eingesetzt werden.
Es versteht sich von selbst, daß die Vorrichtung zweckmäßigerweise
als Wegwerfartikel ausgebildet ist, so daß entsprechende
Wasch- oder Reinigungsvorgänge entfallen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Aufnahme
von Erbrochenem;
- Figur 2
- einen Schnitt durch die Vorrichtung von Figur
1 gemäß Linie A-A in Figur 1;
- Figur 3
- die Vorrichtung der Figuren 1 und 2 im Gebrauchszustand
in der Seitenansicht;
- Figur 4
- die Vorrichtung der Figur 3 in der Vorderansicht;
- Figur 5
- die Vorrichtung der Figur 3 in einer Ansicht
von oben; und
- Figur 6
- einen Schnitt durch das Material der Vorrichtung.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung zur Aufnahme
von Erbrochenem ist als teilringförmige Manschette 1 aus
flexiblem flächigen Material ausgebildet. Die Ausbildung
dieses Materiales wird nachfolgend in Verbindung mit Figur
6 beschrieben.
Die Manschette 1 besitzt einen konkav gekrümmten Innenrand
2 sowie einen konvex gekrümmten Außenrand 3. Beide Ränder
laufen in je einem Endbereich 6 zusammen, so daß sich in
der Draufsicht eine etwa sichelförmige Ausgestaltung der
Manschette ergibt. An einem Endbereich 6 ist ein Stück
Klettband 5 angeordnet, mittels dem eine Verbindung mit dem
benachbarten Endbereich herstellbar ist, der eine entsprechende
Klettfläche aufweist.
Figur 2 zeigt die Vorrichtung der Figur 1 im Schnitt entlang
Linie A-A in Figur 1. Man erkennt, daß in einem etwa
sichelförmig ausgebildeten Bereich 4, der in Figur 1
schraffiert dargestellt ist, das Manschettenmaterial eine
Vielzahl von kleinen Falten aufweist, durch die das Material
in der Figur nach unten aufweitbar ist. Beispielsweise
kann dieser Bereich 4 durch manuelle Druckaufbringung von
oben so aufgeweitet werden, daß er die in Figur 2 gestrichelt
dargestellte Form annimmt.
Wenn die Vorrichtung in Gebrauch genommen werden soll, wird
dieser Bereich 4 der Manschette aufgeweitet. Danach wird
die Manschette um den Hals eines Kindes gelegt. Der konkav
gekrümmte Innenrand 2 läßt sich eng an den Hals des Kindes
anpassen, so daß sich ein enger Abschluß ergibt, wenn beide
Endbereiche 6 der Manschette aufeinander zu bewegt und miteinander
verbunden worden sind. Dies geschieht mit Hilfe
des Klettbandes 5, das am gegenüberliegenden Endbereich 6
befestigt wird.
Durch das Aufeinanderzubewegen der beiden Endbereiche 6 und
das Verbinden derselben wird der zum Außenrand 3 der Manschette
benachbarte Bereich derselben nach oben gewölbt, so
daß sich etwa die in Figur 3 gezeigte Form (nicht maßstäblich)
ergibt. Der Bereich 4 bildet dabei eine sackartige
Erweiterung. Man erkennt, daß die Vorrichtung den Mundbereich
des Trägers mit Abstand abdeckt. Am Hals des Trägers
bildet der Rand 2 einen dichten Abschluß. Der Manschettenbereich
4 bildet eine sackartige Erweiterung zur Aufnahme
des Erbrochenen.
Die Figuren 4 und 5 zeigen die Vorrichtung im Gebrauchszustand
in der Vorderansicht und in der Ansicht von oben.
Bei dem Material der Vorrichtung handelt es sich um ein
Verbundmaterial. Der Aufbau dieses Materiales ist in Figur
6 gezeigt. Das Material besitzt eine äußere Schicht 15, die
feuchtigkeitsundurchlässig ist und von einer hierfür geeigneten
Kunststoffolie gebildet wird. Es folgt dann eine
feuchtigkeitsspeichernde Mittelschicht 16 aus einem geeigneten
Papiermaterial. Den inneren Abschluß bildet ein
feuchtigkeitsdurchlässiges Vlies 17, das die feuchtigkeitsspeichernde
Schicht 16 abdeckt.
Abschließend sei bemerkt, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch als entsprechende Schutzvorrichtung für Tiere geeignet
ist.