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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verpacken eines plattenförmigen Werkstückes, insbesondere einer Türe.
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Bei der Herstellung von plattenförmigen Werkstücken, insbesondere unter Verwendung von Furnierpressen wird das Werkstück mit einer sehr hochwertigen Oberfläche belegt, welche anschließend noch weiter veredelt wird, beispielsweise durch Schleifen, Lackieren o.ä. Es ist infolgedessen erforderlich, die Werkstücke so zum Transport und zur Lagerhaltung zu verpacken, daß Beschädigungen weitgehend vermieden werden.
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Insbesondere bei der Verpackung von Türen erweist es sich als Problem, daß das Werkstück relativ große Abmessungen aufweist und nur schwer handhabbar ist. So sind beispielsweise zum Heben einer Türe zwei Bedienungspersonen erforderlich. Infolgedessen scheidet ein manuelles Einpacken im wesentlichen aus.
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Aus dem Stand der Technik sind Verfahren bekannt, bei welchen derartige Werkstücke in Folienverpackungen eingeschweißt werden. Hierfür wird oberhalb und unterhalb der Werkstückbahn eine Folien-Vorratsrolle angeordnet, von welcher beim Durchlauf eines Werkstückes eine Ober- und eine Unterfolie abgespult werden. Die Folien werden an den Rändern jeweils mittels Schweißbacken verschlossen, nachfolgend erfolgt ein Einschrumpfen des Werkstückes in die Folie. Diese Vorgehensweise gestattet zwar eine ausreichend stabile Verpackung, erweist sich jedoch im Hinblick auf die strengen Umweltschutzbedingungen als ausgesprochen nachteilig, da der Hersteller zur Rücknahme des Verpackungsmateriales gezwungen werden kann und/oder da das Verpackungsmaterial vom Endverbraucher kostspielig entsorgt werden muß.
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Ein weiteres Problem der bekannten Anlagen besteht darin, daß diese nicht oder nur mit erheblichem Aufwand die erforderlichen Kapazitäten aufweisen. Es ist in diesem Zusammenhang insbesondere darauf zu verweisen, daß in einer einzigen Anlage zur Herstellung von Türen täglich bis zur 5.500 Türen hergestellt und somit auch zu verpacken sind. In der Bundesrepublik ergibt sich eine Tageskapazität von ca. 140.000 Türen. Zusätzlich zu dem angesprochenen Kapazitätssproblem verdeutlichen diese Zahlen auch die immense Menge an Verpackungsmaterial, wodurch die erwähnte Umweltproblematik bei der Entsorgung des Verpackungsmateriales von besonderer Bedeutung ist.
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Ein weiteres Erfordernis bei der Verpackung von Türen besteht darin, auf einer Verpackungsanlage Türen unterschiedlicher Dimensionierungen verpacken zu können. Es scheidet somit die Verwendung vorgefertigter, standardisierter Verpackungen aus, da die Türen in unterschiedlichen Chargen und mit unterschiedlicher Breite angeliefert werden.
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Die DE-OS 29 07 203 zeigt eine Vorrichtung zum Verpacken eines plattenförmigen Werkstücks, bei welcher das Werkstück in horizontaler Lage zugeführt wird. Eine Verpackungsmaterialbahn wird in vertikaler Ausrichtung so in die Bahn des Werkstückes eingebracht, daß dieses die Verpackungsmaterialbahn mittig trifft und in diese eingeschlagen werden kann. Diese Vorrichtung eignet sich nur zum Verpacken gleich großer Werkstücke, bei einem Wechsel der Werkstückgröße müssen die entsprechenden Sensoren umgesetzt werden, mit welchen die jeweils benötigte Länge des Verpackungsmaterials bestimmt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verpacken eines plattenförmigen Werkstückes zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau und einfacher, betriebssicherer Wirkungsweise ein hohe Kapazität aufweisen und insbesondere unter Verwendung umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien arbeiten.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Hauptanspruchs bzw. des Anspruchs 9 gelöst, die jeweiligen Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß wird hinsichtlich des Verfahrens die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Werkstück in horizontaler Lage zugeführt wird, daß die Abmessung des Werkstückes in Förderrichtung ermittelt wird, daß eine vertikale Bahn von Verpakkungsmaterial zum Verpacken des Werkstückes in einer vertikalen Lage in Abhängigkeit von der Abmessung des Werkstückes bereitgestellt wird, daß das Werkstück gegen einen mittleren Bereich der Verpackungsmaterialbahn transportiert und in diese eingeschlagen wird, so daß eine quer zur Förderrichtung und eine längs zur Förderrichtung gelegene Kante des Werkstückes mit der Verpackungsmaterialbahn verpackt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus. Durch die Ermittlung der Abmessung des Werkstückes ist es auf besonders einfache Weise möglich, exakt die benötigte Menge an Verpackungsmaterial bereitzustellen. Es fällt somit keinerlei Verpakkungsmaterial an, welche zu erhöhtem Verpackungsmaterial-Verbrauch und zu Entsorgungsproblemen führen würde. Weiterhin erweist es sich als besonders günstig, daß eine Kante, nämlich die vordere Kante des Werkstückes (in Förderrichtung gesehen) nicht geschlossen oder eingeschweißt zu werden braucht, da diese Kante in die Materialbahn eingeschlagen ist. Durch die mittige Anordnung des Verpackungsmateriales bezüglich der Förderebene des Werkstückes bzw. dessen Vorderkante wird ein gezieltes und planmäßiges Einschlagen des Werkstückes gewährleistet, wodurch es insbesondere möglich ist, die rückseitige Kante des Werkstückes in exakter und präziser Weise zu verschließen, ohne daß hierbei unterschiedliche überstehende Materialmengen o.ä. vorhanden wären.
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In einer günstigen Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, daß das Verpacken der Kanten des Werkstückes durch Einschlagen und Verschließen der überstehenden Ränder erfolgt. Das Verschließen kann durch mechanisches Heften oder durch Verkleben erfolgen.
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Bevorzugterweise wird eine der Kanten des Werkstückes nicht mit dem Verpackungsmaterial eingeschlagen, sondern lediglich, beispielsweise unter Verwendung eines transparenten Klebebandes, fixiert. Dies hat den Vorteil, daß diese Kante des Werkstückes, beispielsweise die Bodenkante der Türe sichtbar bleibt, so daß die auf dieser Kante aufgebrachten Beschriftungen, beispielsweise hinsichtlich Größe, Furnierart etc. der Türe sichtbar bleiben. Es entfällt eine zusätzliche Beschriftung des Verpackungsmateriales, welche wiederum aus Umweltschutzgründen negativ wäre.
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Bevorzugterweise wird die Verpackungsmaterialbahn durch Abspulen von einer Vorratsrolle zugeführt. Hierbei kann es günstig sein, wenn die Verpackungsmaterialbahn seitlich besäumt wird, um eine exakte Anpassung an das Werkstück gewährleisten zu können.
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Die verpackten Werkstücke werden bevorzugterweise in zueinander ausgerichteter Zuordnung gestapelt, falls erforderlich, kann es günstig sein, die Werkstücke notfalls im eine vertikale Achse um 180° zu drehen.
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Besonders günstig ist es, wenn als Verpackungsmaterial ein auf Papierbasis hergestelltes Material verwendet wird, beispielsweise Wellpappe. Ein derartiges Verpackungsmaterial verrottet ohne Hinterlassung umweltschädlicher Rückstände.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht des Teiles der Vorrichtung, in welcher das Einschlages des Werkstükkes in die Verpackungsmaterialbahn erfolgt, und
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf die einzelnen Baukomponenten der Gesamtanlage.
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Die Fig. 1 zeigt in der Seitenansicht in schematischer Darstellung das Kernstück der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verpacken von plattenförmigen Werkstücken 1, beispielsweise Türen. Diese werden auf einer Werkstück-Zuführbahn 5, beispielsweise einer Rollenbahn oder einem Transportband antransportiert. Mittels einer in Fig. 2 schematisch gezeigten Meßeinrichtung 6 wird die jeweiligen Länge des Werkstückes 1 in Transportrichtung, d.h. die Breite einer Türe ermittelt. Dies kann dadurch geschehen, daß das Werkstück 1 gegen einen Anschlag verfahren wird, es ist auch eine Messung der Breite während des kontinuierlichen Durchlaufes möglich.
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Am Ende der Werkstück-Zuführbahn 5 ist ein Portalrahmen 9 angeordnet, an dessen Oberseite eine Rolle 4 mit Verpakkungsmaterial 3 drehbar auf zwei Lagerrollen 10 lagert. Von der Rolle 4 ist eine Bahn 2 des Verpackungsmateriales abspulbar, beispielsweise mittels zweier umlaufender Bänder 11, 12, welche, wie in Fig. 1 gezeigt, umlaufend um Rollen geführt sind. Die Bänder 11 und 12 laufen über zwei Druckplatten 13, 14, welche eine ausreichende Druckkraft auf die Bahn 2 aufbringen, um die Bahn 2 zu transportieren.
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Unterhalb der Druckplatten 13 und 14 ist eine horizontal bewegbare Vorrichtung vorgesehen, welche einen Querschneidkopf 15 umfaßt, welcher zum Abtrennen einer bestimmten Länge der Bahn 2 dient. Zusätzlich können seitliche Besäumeinrichtungen vorgesehen sein, welche in den Fig. nicht gezeigt sind.
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Die Fig. 1 zeigt weiterhin, daß ein unterer Bereich des Bandes 12 über eine Stützplatte 16 geführt ist, gegenüber welcher ein mit Rollen versehener Stützträger 17 angeordnet ist. Durch Zusammenwirken des Bandes 12 mit dem Stützträger 17 ist die abgetrennte Bahn 2 vertikal verschiebbar und kann zudem in ihrer Lage gehalten werden.
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Die Fig. 2 zeigt einen Zustand, in welchem durch den Querschneidkopf 15 eine abgemessene, der Breite des Werkstückes 1 entsprechende Verpackungsmaterialbahn abgetrennt ist. Diese ist soweit nach unten bewegt worden, daß sich ein mittiger Bereich 18 in Höhe der Vorderkante des Werkstückes 1 am Ende der Werkstück-Zuführbahn 5 befindet. Bei einem Weitertransport des Werkstückes 1 wird dieses gegen die Bahn 2 geführt und, nachdem diese von dem Stützträger 17 losgelassen wurde, in die Bahn 2 eingeschlagen. Der Einschlagvorgang wird durch einen mit Rollen versehenen Rollenträger 19 und eine nachgeordnete Transportbahn 20 unterstützt.
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Es ergibt sich somit, daß das Werkstück 1 nach Durchlauf der oben beschriebenen Einrichtung vollständig in die Bahn 2 des Verpackungsmateriales 3 eingeschlagen ist.
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Es versteht sich, daß durch den Druck, welcher von dem Rollenträger 19 aufgebracht wurde, auch die Oberseite der Bahn 2 fest gegen das Werkstück 1 angelegt wird.
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Die Fig. 2 zeigt in schematischer Weise die Ausgestaltung der gesamten Verpackungsanlage. Nachfolgend zu der Transportbahn 20 ist eine Längsschweißbahn 21 vorgesehen, welche in dem gezeigten Ausführungsbeispiel rechtwinklig zu der Transportbahn angeordnet ist. Es ist auch möglich, diese fluchtend zu dieser zu montieren. Im Bereich der Längsschweißbahn 21 ist eine Längskanten-Verschließeinrichtung 7 vorgesehen, in welcher die überstehenden Bereiche des Verpackungsmateriales umgefaltet und miteinander verleimt werden, um auf diese Weise die hintere Kante des Werkstückes 1 zu verpacken.
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Ein nachgeordneter Drehtisch 22 dient dazu, das Werkstück 1, falls erforderlich, um 180° zu drehen, damit dieses in ausgerichteter Zuordnung auf eine Querschweißbahn 23 übergeben werden kann. Der Drehtisch 22 ist insbesondere dann erforderlich, wenn Türen verpackt werden sollen, wobei rechte und linke Türen zu unterscheiden sind. Es ist dabei stets erwünscht, daß die mit Scharnieren versehene Längsseite der Tür in die Bahn 2 eingeschlagen wird, während die schloßseitige Längskante der Türe durch die Längskanten-Verschließeinrichtung 7 verpackt wird. Um in der Querkanten-Verschließeinrichtung 8 die obere Kante der Tür zu verpacken, ist es erforderlich, die Türen entsprechend zu drehen.
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Gegenüberliegend der Querkanten-Verschließeinrichtung 8 ist eine Fußkanten-Verschließeinrichtung 24 vorgesehen, in welcher die obere und untere Lage der Verpackungsmaterialbahn 2 mittels eines transparenten Klebebandes verklebt werden. Somit bleibt die untere Kante der Türe sichtbar, auf welcher Hinweise bezüglich der Beschaffenheit der Türe aufgedruckt sind.
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Nachfolgend zu der Querschweißbahn 8 ist ein Stapel-Transportband 25 vorgesehen, welches mit einer Stapeleinrichtung 26 versehen ist, um die verpackten Werkstücke in geeigneter Weise abzulegen, beispielsweise auf Paletten.
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Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr ergeben sich im Rahmen der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und Modifikationsmöglichkeiten. E ist insbesondere möglich, andere Arten von Verpackungsmaterial zu verwenden, welche wiederverwendbar sind oder rückstandsfrei verrotten. Zusätzlich ist es möglich, weitere Polsterungs- oder Kantenschutzmaßnahmen zu ergreifen, beispielsweise durch Einlegen weiterer Verstärkungsteile o.ä.
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Zusammenfassend ist folgendes festzustellen:
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Vorrichtung zum Verpacken eines plattenförmigen Werkstückes (1), insbesondere einer Türe. Erfindungsgemäß wird das Werkstück (1) in eine seiner Breite entsprechend dimensionierte Bahn (2) des Verpackungsmateriales eingeschlagen, die Bahn (2) wird nachfolgend an den Kanten des Werkstückes verschlossen. (Fig. 1)