Verfahren zum Besprϋhen von Reben- und Obstkulturen und Spritzgerat zur Durchfuhrung des Verfahrens
Techniaches Gebiet
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Sprühen von Reben- und Obstkulturen, ferner auf ein Spritzgerät zur Durchfϋhrung des Verfahrens.
Der entsprechend durchgefϋhrte Pflanzenschutz ist bekannterweise ein den Ernteertrag bedeutend erhöhender Faktor. Der Erfolg des Pflanzenschutzes kann dadurch ermessen werden, ob die Anpflanzung gegen die Schadlingen geschϋtzt werden kann. Die Wirksamkeit der Sprϋhung ist durch technische Parameter, u.a. die Leistung des Spritzgerätes, das Rieselverlustgrad und Qualität der Durchfϋhrung der Berieselung bestimmt.
Stand der Technik
In den Wein- und Obstgärten werden derzeitig meistens mit einem Axialgeblase zusammengebaute Spritzgeräte verwendet, vie z.B. die in der Handel unter den Namen "Rapidtox" oder "Rapidtox-Super" bekannten Spritzgeräte. Die Erfahrungen zeigen aber, dass diese Geräte die Arbeitsqualitätsanforderungen den modernen Bedϋrfnissen entsprechend nicht zufriedenstellen können, da die optimale Spritzmittelbedeckung der Pflanzen nur durch die Anwendung unbegrϋndet hoher Spritzmittelmenge erreicht werden
kann.
Es sind ferner auch solche Lösungen bekannt, die zwar eine relativ verminderte Luftmenge benötigen, aber die Qualitat der Spritzarbeit kann auch durch diese Lösungen in dem gewϋnschten Masse nicht verbessert werden.
Darstellnng der Erfindung
Das Ziel der Erfindung ist die Beseitigung der obenerwähnten Mängel, d.h. eine Lösung zu schaffen, mit welcher eine annähernd optimale Spritzmittelbedeckung durch die Anwendung relativ verminderter Spritzmittelmenge erreicht, und dadurch der Aufwand verringert werden können.
Die Erfindung, wie sie in den Ansprtüchen gekennzeichnet ist, Iöst die gestellte Aufgabe durch ein Verfahren zum Sprühen von Reben- und Obstkulturen, bei welchem die Berieselung nicht senkrecht, sondern unter einem schiefen Winkel im Vergleich mit der Fahrtrichtung vollgeführt wird, wobei das Sprühbild kreisringförmig gestaltet wird. Nach einer vorzϋglichen Durchfϋhrung des erfindungsgemässen Verfahrens wird der Wert der Sprϋhwinkel zwischen 10° und 80°, bzw. 100° und 170°, vorteilhaft auf 45° bzw. 135° gewählt.
Das erfindungsgemässe Spritzverfahren kann durch ein Spritzgerat durchgeführt werden, das mit einem axialen Ventilator versehen ist. Dies wurde erfindungsgemäss so weiterentwickelt, dass das Geblase von einem Zylindermantel in einem Abstand umgenommen ist, ferner, dass das Gebläse an seiner Druckseite mit mindestens einem, koaxial angeordneten, drehkörperförmigen und sich nach aussen ausweitenden Lenkelement versehen ist.
Bei einem bevorzugten Ausfϋhrungsbeispiel des erfindungsgemässen Spritzgerätes weist er mehrere Lenkelemente auf, die eine Form einer Paraboloid haben, und inn
axialer Richtung ineinandergeschoben angeordnet sind, und ihre relative axiale Lage verändert werden kann.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Spritzgerät mit je einer zusätzliehen Iöffelartigen unteren Lenkplatte und oberen Lenkplatte versehen.
Kurze Beachreibung der Zeichnungen
Im folgenden wird die Erfindung anhand von einen Ausfϋhrungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Figur 1 eine Draufsicht eines schematisch dargestellten herkömmlichen Sprühverfahrens; Figur 2 die Draufsicht des Sprϋhverfahrens gemäss
Figur 1 in erhöhtem Masstab; Figur 3 eine schematische Draufsicht des erfindungsgemässen Sprϋhverfahrens;
Figur 4 eine Draufsicht eines Teiles der Lösung gemäss Figur 3; Figur 5 eine schematische Draufsicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Spritzgerätes, und
Figur 6 einen Schnitt durch das Spritzgerät entlang der Linie VI - VI in Figur 5 , teilwei se in Ansicht;
Bevorzugtes Ausfϋhrungsbeispiel
In den Figuren 1 und 2 ist das Prinzipschema des herkömmlichen Sprϋhverfahrens dargestellt. Laubkronen sind mitl, die Fahrtrichtung eines geschleppten Spritzgerätes 2 mit a, die Sprϋhrichtung mit b und c bezeichnet. In der Figur 1 ist es wohl sichtbar, dass in einem Abstand E zwischen den Laubkronen 1 der zu der Fahrtrichtung a quer zerstreute Spritzmittelstrom nutzlos verlorengeht, da er
keiner zu behandelnden Laubkrone in Verbindung kommt.
In der Figur 2 ist eine Laubkrone 1 schematisch dargestellt, wobei die Baumzweige bzw. das Obst mit 3 bezeichnet wurden. Wenn dieser Baum in einer herkömmlichen Weise (der Figur 1 gemäss) von den Richtungen b und c gesprϋht wird, dann kommen die inneren Baumzweige, bzw. Obste 3 ϋberhaupt nicht oder nur mangelhaft mit dem Spritzmittel in Berührung, wie es aus der Figur 2 ersichtlich ist (in der der Spritzmittelstrom mit dünnen Linien dargestellt ).
Die erfindungsgemässe Lösung ist in den Figuren 3 und 4 im Interesse eines einfacheren Vergleiches ähnlich wie die herkömmliche Lösung in den Figuren 1 und 2 dargestellt. Gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Detailen. Der wesentliche Unterschied besteht in der Wahl der Sprϋhrichtungen, die mit d, e, f und g bezeichnet sind, während die übrigen Einzelheiten mit den in der Figur 1 ϋbereinstimmen.
Die Sprϋhrichtungen d, e, f, g, in der Figur 3 schliessen einen Winkel α1 bzw. α 2 mit der Fahrtrichtung a ein, wodurch die unproduktive Besprϋhung im Grunde genommen beseitigt wurde. Der Wert der Winkel α1 und α2 hängt z.B. von dem jeweiligen Zeilenabstand der Bäume, d.h. vom Abstand E ab. Im Laufe der Experimente haben wir den Wert des Winkels α1 zwischen 10° und 80°, zweckmässig 45°, und den Wert des Winkels α2 zwischen 100° und 170°, zweckmässig 135° gewählt.
Die Baumzweige, bzw. die Obste 3 der Laubkrone 1 erhalten wesentlich mehr Spritzmittel aus den erfindungsgemässen Sprϋhrichtungen d, e, f, g, da die zu besprühenden Oberflächen aus sich kreuzenden Richtungen gezielt werden.
In den Figuren 5 und 6 ist ein vorzϋgliches Ausfϋhrungsbeispiel des erfindungsgemässen Spritzgerätes schematisch in einer Draufsicht bzw. teilweise in einer Ansicht dargestellt.
Das Spritzgerät hat ein schleppbares Gestell 4, an dem in diesem Falle an beiden Seiten je ein Axialgebläse 5 angeordnet ist. Der durch die Gebläsen 5 gelieferte Luftstrom wird erfindungsgemäss an beiden Seiten in je zwei Hauptrichtungen auf das Laubwerk gerichtet, wobei die mit dicken Pfeilen gezeichneten Sprϋhrichtungen einen Winkel α1 und α 2 zur Fahrtrichtung a einschliessen.
Die Einzelheiten des Spritzgerätes sind aus der Figur 6 besser ersichtlich. Ein Gehäuse 10 des Gebläses 5 ist von einem Zylindermantel 6 derart umgenommen, dass ein Ringspalt 13 zwischen dem Zylindermantel 6 und dem Gehäuse 10 gebildet wird.
Das Gebläse 5 hat ein in bekannter Weise gelagertes Laufrad 14, das einen Luftstrom L1 kreisringförmiges Querschnittes fördert. Erfindungsgemäss ist hinter dem Lauf rad 14 mindestens ein, koaxiales drehkörperförmiges und sich nach aussen ausweitendes Lenkelement 7 angeordnet. Im dargestellten Falle sind vier Lenkelemente 7 mit einer Paraboloidform verwendet, deren relative Lage in axialer Richtung (in der Zeichnung nicht dargestellter Weise) verstellbar ist. Der primäre Luftstrom L1 wird also durch die Lenkelemente 7 nach aussen geleitet, während im Inneren der Lenkelemente 7 ein sekundärer Luftstrom L2 strömt. Ebenfalls ein sekundärer Luftstrom L2 strömt über den Ringspalt 13. Am Gehäuse 10 des Gebläses 5 ist der Zylindermantel 6 befestigt, und zwar derart, dass die relative Lage der Lenkelemente 7 in axialer Richtung verstellbar bleibt. An dem Zylindermantel 6 sind zusätzliche Iöffelartige untere Lenkplatte 8 und eine obere Lenkplatte 9 befestigt, die in axialer Richtung ebenfalls verstellbar sind. Die untere Lenkplatte 8 leitet den zum Boden gerichteten Luftstrom in die Richtung des Laubwerkes und die obere Lenkplatte 9 leitet den nach oben gerichteten Luftstrom in die Richtung der Pflanzen. Die letztere Richtung ist besonders im Falle von niedrigen Pflanzenkulturen wichtig.
Bei dem dargestellten Ausfϋhrungsbeispiel ist ein Sprührohr 11 fϋr das Spritzmittel hinter den Lenkelementen 7 angeordnet, das mit Düsen 12 mit vorzϋglich verstellbarem Sprϋhungsbild versehen ist. Das Sprϋhrohr 11 ist an sich bekannter Weise der Speiseeinheit fϋr die Sprϋhmittelförderung des Spritzgerätes angeschlossen (nicht dargestellt).
Der Hauptluftatrom des Gebläses 5 wird also durch die Lenkelemente 7, die untere Lenkplatte 8 und obere Lenkplatte 9 in einem Winkel α 1 und α2 in den schrägen Sprϋhrichtungen geleitet. Die Richtung des über den Dϋsen 12 in den Luftstrom eingeleiteten Spritzmittels kann einen Winkel von 0° - 180° vom Sprϋhungsbild der D üse abhängig einschliessen. Die Düsen 12 können den jeweiligen Anforderungen entsprechend ausgewechselt werden. Der durch das Gebläse 5 gelieferte Luftstrom mit kreisringförmigem Querschnitt wird also mit Hilfe der Lenkplatten 8 und 9 uber die oberen und unteren Kreisringausschnitte in Laubrichtung geleitet. Der durch daa Gebläse 5 geförderte primäre Luftstrom L1 nimmt die sekundären Luftströme L2 an der Druckseite des Gebläses 5 mit.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass die Wirksamkeit der Besprühung, die Bedeckung der Belaubung bzw. der Obste mit Spritzmittel durch die umgelenkten Sprϋhrichtungen wesentlich verbessert werden, ferner dass der Spritzmittelverlust, die unproduktive Arbeit, die Umweltverschmutzung und der spezifische Aufwand vermindert wird.