DEZ0002684MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 14. Mai 1952 Bekanntgemacht am 16. Februar 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Filtrieren von Flüssigkeiten, welches insbesondere für
die Reinigung von Oberflächenwässern (Flußwasser u. dgl.) geeignet ist und bei dem die Flüssigkeit
durch ein sogenanntes »Anschwemm-Filter«, d. h. durch Metallnetze hindurchgedrückt wird,
welche mit einer Anschwemm-Masse, wie z. B. einer Schicht von Asbest- oder 'Zellulosefasern, bedeckt
sind. Weiterhin betrifft die Erfindung besonders, geeignete Einrichtungen zur Durchführung dieses
Verfahrens. -
Mit Anschwemm-Filtern erhält man bekanntlich auch bei relativ hohen Durchsätzen noch sehr
saubere Filtrate; trotzdem konnte sich das Anschwemm-Filter bisher nur für die Filtration begrenzter
Mengen hochwertigen Filtrates durchsetzen, weil die Anschwemm-Schicht sich im
Betrieb allmählich verstopfte und dann nach Unterbrechung des Betriebes in zeitraubender Weise von
den Drahtnetzen entfernt und durch neue Anschwemm-Masse ersetzt werden mußte.
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile und ermöglicht einen.praktisch kontinuierlichen Betrieb
mit so stark vermindertem Bedarf an Anschwemm-Masse, daß man dieses Filtrationsverfähren nunmehr
auf alle Filterprobleme anwenden und auch zur Reinigung von Gebrauchswässern benutzen
kann.
Gemäß der Erfindung wird der Filtrationsvorgang periodisch durch einen kurzzeitigen Reinigungsprozeß
unterbrochen, welcher darin besteht, daß die Anschwemm-Masse durch Rückspülung
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von den Anschwemm-Netzen abgeworfen und aus dem entleerten Filterraum in einen tiefer liegenden
Waschraum übergeführt, dort anschließend in turbulent strömender Flüssigkeit an Sieben ausgewaschen
und hierbei durch parallel zu den Waschsieben unter Druck eingespritzte Flüssigkeitsstrahlen von einer Anschwemmung an den Waschsieben
abgehalten sowie nach Zuführung einer Ersatzmenge frischer Anschwemm-Masse unmittelbar
ίο im Anschluß an den Waschprozeß in den Filterraum
zurückgeführt und neu angeschwemmt wird. Dieser Prozeß erfordert nur einige Minuten Zeit,
welche sich im Rahmen eines kontinuierlichen Fabrikationsprozesses leicht durch einen relativ
kleinen Filtratspeicher überbrücken lassen. Er setzt voraus, daß die Anschwemm-Masse bei j edern Spülvorgang
möglichst restlos von den Anschwemm-Netzen abgehoben und in den Waschraum übergeführt
wird, was man am besten erreicht, wenn man die Rückspülung durch stoßartige Entleerung
eines in der vorangehenden Filtrierperiode aufgefüllten, unter Druck stehenden Filtratspeichers
herbeiführt.
Von entscheidender Bedeutung ist jedoch die neuartige Durchführung des Waschprozesses an Waschsieben,
welche durch eingespritzte Flüssigkeitsstrahlen von der Bildung eines unzulässigen Anschwemm-Belages
freigehalten werden. Diese Art des Waschprozesses ermöglicht eine überraschend schnelle Ausschwemmung des an die Anschwemm-Masse
gebundenen Schmutzes, wobei es sich empfiehlt, den Flüssigkeitsdurchsatz während des
Waschprozesses auf ein Mehrfaches des Filterproduktionsdurchsatzes
zu bemessen, indem man beispielsweise die Filterpumpe während des Waschprozesses
mit verdoppelter Drehzahl laufen läßt. Weiterhin kann man zur Erhöhung der Durchwirbelung
im Waschprozeß auch noch Druckluft durch den Waschraum hindurchblasen. Der.Waschprozeß
ist bereits nach 1 bis 2 Minuten beendet, so daß die erneute Anschwemmung unverzüglich
folgen kann. Diese nimmt man zweckmäßig ebenfalls bei erhöhtem Arbeitsdruck der Filterpumpe
und entsprechend gesteigertem Durchsatz vor, damit sofort eine gleichmäßige. Anschwenim-Schicht
auf der ganzen Oberfläche der Anschwemm-Netze entsteht und diese am Schluß des Anschwemm-Vorganges
verdichtet wird. Man kann dann nach Abschluß des Verdichtungsvorganges unverzüglich
wieder auf Filtration umschalten und erhält sofort ein klares Filtrat. Die Anschwemmung bei erhöhtem
Durchsatz erfolgt am besten dadurch, daß man den Waschablauf schließt, aber den Waschzulauf
zunächst offenläßt, bis die Anschwemmung vollzogen ist. Als Waschflüssigkeit kann man auch
getrennt unter Druck zugeführtes Wasser verwenden. Bei der Filtration von geringwertigen
Flüssigkeiten, wie z. B. von Oberflächenwasser, benutzt man als Waschflüssigkeit unmittelbar das
unter Leitungsdruck stehende'Rohwasser.
Durch das erfindungsgemäße Waschen an Sieben,
welche hierbei durch Flüssigkeitsstrahlen von An-
' schwemmungen freigehalten werden, lassen sich
die Verluste an Anschwemm-Masse auf ein Mini- . mum reduzieren. Trotzdem wird ein kleiner Teil
mit dem abgeführten Schmutz ausgeschwemmt und muß daher ersetzt werden. Er beträgt je Waschprozeß
etwa 5 bis 10% und umfaßt einen erhöhten Anteil an feinster Faser. Man schiebt daher als
Ersatz zweckmäßig ein Fasergemisch nach, welches gegenüber der Ausgangsmasse einen erhöhten, etwa
verdoppelten Anteil an feinen Fasern besitzt. Um eine gute Einmischung der Ersatzmasse sicherzustellen,
wird diese vorher aufgelöst und dann in der Zeitspanne zwischen der Beendigung des Waschprozesses
und dem Beginn des nachfolgenden Anschwemm-Prozesses unter Druck in die ausgewaschene
Anschwemm-Masse eingespritzt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bedient man sich am besten eines Apparates,
bei dem der Waschraum in einem gemeinsamen Behälter unmittelbar unter dem Filterraum angeordnet
ist und an seinen Seitenwänden das Waschsieb trägt. Die im Rückspülprozeß von den
Anschwemm-Netzen abgeworfene Anschwemm-Masse fällt dann unmittelbar in den darunterliegenden Waschraum, dem man zweckmäßig einen
kegelförmigen Boden gibt, so daß die Anschwemm-Masse auf diesem seitlich zu den Waschsieben hin
abgleitet. Über dem Filterraum kann man im gleichen Behälter den durch eine Wand abgetrennten
Filtrat-Speicherraum vorsehen und erhält dann für die Rückspülung einen besonders kurzen Flüssigkeitsweg.
Die Anschwemm-Netze werden zweckmäßig lot-. recht aufgehängt und am besten sternförmig um ein
gemeinsames Verteilerrohr, angeordnet, das ihre Reinfiltratableitungen mit dem Filtratspeicher verbindet
und mit einer Anzahl von gleichmäßig über seinen Mantel verteilten Öffnungen versehen ist, um
den Vordruck beim Anschwemmen möglichst gleichmäßig über die Anschwemm-Netze zu verteilen.
An dieses Verteilerrohr kann dann unten das weite Ableitungsrohr für den Vorlauf angeschlossen
werden.
Das Waschsieb wird zweckmäßig aus einzelnen, im Zickzack verlaufenden Elementen aufgebaut und
innerhalb eines mit dem Waschablauf verbundenen Ringkanals angeordnet, der durch gleichmäßig verteilte
öffnungen mit dem Waschsieb in Verbindung steht. Zur Freihaltung des Waschsiebes von Anschwemm-Belägen
wird der Hauptteil der Waschflüssigkeit über Düsen in den Waschraum eingeführt, welche im Waschraum rings in Abständen
von höchstens 40 mm voneinander und in einem Abstand von höchstens 30 mm von der Oberfläche
des Waschsiebes angeordnet sind und deren Strahlrichtung annähernd parallel zum Waschsieb
verläuft. Weitere Düsen, die zweckmäßig mit tangentialer Komponente Waschflüssigkeit in den
Waschraum einspritzen, können der zusätzlichen Durchwirbelung der suspendierten Anschwemm-Masse
im Waschraum dienen und dessen Inhalt gleichzeitig in Rotation versetzen.
Für die Einführung der periodisch nachzuschiebenden Ersatz-Anschwemm-Masse sieht man zweck -
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mäßig ein gesondertes Mischgefäß mit Rührer vor, in dem diese Masse zunächst aufbereitet und aus
dem sie dann nach Abschluß des Waschvorganges unter dem Druck der Waschflüssigkeit in den
■ 5' Waschraum eingeführt und mit der frisch gewaschenen
Anschwemm-Masse vermischt wird.
Mit Hilfe eines solchen Apparates läßt sich das !
eingangs beschriebene Verfahren einfach durch aufeinanderfolgende Öffnung und Schließung verschiedener
Ventile durchführen, und zwar vollauto^ matisch, wenn man sich für die Steuerung der
Ventile eines elektrischen, pneumatischen Oder hydraulischen Programmschaltwerkes an sich bekannter
Art bedient. Werden die einzelnen Ventile mit hydraulischer Steuerung durch Servoventil
ausgerüstet, so gestaltet sich ein solches Programm-Schaltwerk besonders einfach.
Das erfindungsgemäße Verfahren und weitere Einzelheiten einer erprobten Einrichtung zu seiner
Durchführung sei im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Von diesen zeigt
Fig. ι den schematischen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Einrichtung sowie
Fig. 2 einen etwas vergrößerten Schnitt nach II-II durch den Filterraum und
Fig. 3 einen etwas vergrößerten Schnitt nach HI-III durch den Waschraum.
Der dargestellte Apparat besteht aus einem Behälter, dessen Unterteil ι den Waschraum und
dessen mittlerer Teil 2 den Filterraum darstellt. Dieser ist durch eine Zwischenwand 3 von dem
obenliegenden Speicherraum 4 abgetrennt. Im Filterraum 2 stehen die sternförmig angeordneten
Metalldraht-Gewebeplatten 5, welche innen in Haltesegmente 6 eingeklemmt sind (vgl. Fig. 2).
Letztere bilden einen rohrförmigen Körper, welcher oben und unten durch Spannring 11 zusammengehalten
wird und das Verteilerrohr 9 umgibt. Der Zwischenraum 7, welcher zwischen diesem rohrförmigen
Körper und dem Verteilerrohr 9 liegt, steht über eine Bohrung 8 mit dem Speicherraum 4
in Verbindung. Das Verteilerrohr 9 ist an die Zwischenwand 3 angeschweißt und mit einer Vielzahl
von gleichmäßig verteilten Durchlaßöffnungen 10 ausgerüstet. Der ganze, unten durch den Flansch
12 abgeschlossene Filterstern wird von dem Rohr 17
durch den angeschweißten Flansch 13 von unten gegen die Zwischenwand 3 gedrückt.
Im Unterteil des Apparates ist das Waschsieb 14 angeordnet, welches gemäß Fig. 3 zickzackförmig
an der Seitenwand des Waschraumes 1 entlang geführt ist. Der Waschraum 1 ist unten durch den
Flansch 15 abgeschlossen, welcher mit dem Konusblech 16 den Boden dieses Raumes bildet. Durch
diesen Boden führt das erwähnte Rohr 17 hindurch, das während des Anschwemm-Prozesses den' Vorlauf
abführt. Die untere Wandungszone des Waschraumes ι liegt innerhalb des Ringkanals 18, von
dem aus eine Anzahl Öffnungen 19 zum Waschraum 1 führen. Unter dem Flansch 15 liegt ein
zweiter Ringkanal 20, von dem aus zahlreiche, als Waschdüsen wirkende Kanäle 21 und· 21 α in den
Waschraum ι münden (vgl. auch Fig. 3).·
Für die Aufbereitung und Einführung der Ersatz-Anschwemm-Masse dient ein Behälter 33, der
mit einem Fülltrichter 34 und einem Motorrührer 35 ausgerüstet ist. Dieser Behälter 33 ist über eine
Leitung 37 mit der Zulaufleitung und über eine Leitung 36 mit dem Waschraum 1 verbunden. Für
die Reinigung des Apparates dient das Ablaßventil 27.
Zur Steuerung des Apparates sind folgende Hilfsmittel vorgesehen: Das Rohflüssigkeits-Zulaufventil
26 und das in der Reinfiltratableitung 40 vor dem Strömungsmesser 39 liegende Rückschlagventil
24, das weite Ablaufventil 22, welches zum Entleeren des Filterraumes und für den Ablauf des
Schmutzwassers aus dem Ringraum 18 dient, das Ventil 25, über das die Waschdüsen 21 und 2ia mit
Waschflüssigkeit gespeist werden, und das Vorlaufventil 23, über welches der Vorlauf während
des Anschwemm-Prozesses abgeführt wird, das Ventil 29 für den Einlaß von Druckwasser in den
Behälter 33 und das Rückschlagventil 28 für die Einführung der Ersatz-Anschwemm-Masse in den
Waschraum 11 sowie schließlich das zwischen die
Entlüftungsleitung 31 und den Tubus 30 eingeschaltete
Schwimmerventil 32.
Der Apparat arbeitet in folgender Weise: Wenn der Filterstern 5 mit Anschwemm-Masse bedeckt
ist, tritt die trübe Rohflüssigkeit in kontinuierlichem Strom über das Ventil 26 ein; dabei wird
das Reinfiltrat über das vom Druck offen gehaltene Rückschlagventil 24 und den Strömungsmesser 39
der Filtratableitung 40 zugeführt. Nach dem Erreichen eines zulässigen, festgelegten Druckabfalles
am Filter wird durch ein (nicht gezeichnetes) Programmschaltwerk zunächst das weite Ablaßventil
22 voll geöffnet, so daß eine plötzliche Druckentlastung im Wasch- und Filterraum 1 und 2 eintritt.
Die im Speicherraum 4 bis zu einer gewissen Höhe akkumulierte Filtratmenge, welche unter dem
dort eingeschlossenen Druckluftpolster ruht, wird daher mit großer Geschwindigkeit durch die öffnungen
8 ,und 10 in den Raum 7 hineingetrieben und übt hierbei stoßartig einen Druck auf die gesamten
Flächen des Filtersternes 5 aus. Hierdurch wird die Anschwemm-Masse sofort vollständig von
den Filterflächen abgehoben und fällt durch den inzwischen entleerten Filter raum in den Waschraum
1, der sich ebenfalls nahezu entleert. Nunmehr werden die Ventile 25 und 23 geöffnet,
während das Rückschlagventil 24 selbsttätig einen Filtratrücklauf aus der Leitung 40 verhindert.
Die jetzt auf erhöhte, z. B. verdoppelte Drehzahl umgeschaltete Pumpe preßt die Rohflüssigkeit unter
hohem Druck über das Ventil 25 in den Ringkanal 20 und spritzt sie gleichzeitig durch alle Düsen 21
und 2ia in den Waschraum 1 ein, so daß die verschmutzte
Filtermasse dort einer intensiven Durchwirbelung und Ausspülung. unterzogen wird. Die
freigelegten Schmutzstoffe werden über das Waschsieb 14, den Ringkanal 18 und das geöffnete Ventil
22 abgeschwemmt. Die in einem Abstand von weniger als 30 mm vom Spülsieb 14 angeordneten
und weniger als 40 mm voneinander entfernten
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Düsen 2i'senden ihre Strahlen parallel zu dem im
Zickzack aus einzelnen, an der Behälterwand zusammenstoßenden Elementen aufgebauten Spülsieb
14 (vgl. Fig. 3) und verhindern hierdurch, daß letzteres sich mit Anschwemm-Masse belegt. Sie
sind so wirksam, daß der eigentliche Waschvorgang in etwa 30 Sekunden beendet ist. Die schräggestellten Düsen 2ia durchwirbeln dabei entlang
der Konusfläche 16 die dort abgesetzte Filtermasse und führen sie in die Nähe des Waschsiebes 14.
Gleichzeitig wird das Waschgut durch sie in Drehung versetzt. Zur Erhöhung der Durchwirbelung
des Waschgutes können noch zusätzliche Druckluftdüsen vorgesehen werden, oder es wird
Druckluft in den Ringkanal 20 eingeführt, welche sich dort mit der Waschflüssigkeit mischt.
Sobald der Waschvorgang beendet ist, wird das Ventil 22 geschlossen, während das Ventil 25 noch
geöffnet bleibt. Gleichzeitig wird das Ventil 29 geöffnet und hierdurch die vorher im Behälter 33
aufbereitete frische Anschwemm-Masse über die Leitung 36 in den Waschraum unter Druck eingespritzt.
Dies bewirkt eine weitere Durchwirbelung und Auflockerung des rotierenden Filtermassebreies,
der gleichzeitig vom ansteigenden Flüssigkeitsniveau verdünnt und nach oben zum
Filterstern 5 emporgetragen wird. Nunmehr setzt der neue Anschwemm-Vorgang ein, bei dem der
Vorlauf über das offene Ventil 23 abfließt. Infolge der erhöhten Durchlaufgeschwindigkeit legt sich
die Anschwemm-Masse sofort fest und dicht an die Anschwemm-Netze des Filtersternes 5 an und bedeckt
diese in kurzer Zeit voll und gleichmäßig. Die weiter steigende Rohflüssigkeit gelangt schließ-Hch
durch das Entlüftungsrohr 31 zum Schwimmerventil
32, welches sich schließt. Etwa in diesem Augenblick werden die Ventile 23 und 25 wieder
geschlossen. Gleichzeitig wird die Filterpumpe auf normale Drehzahl zurückgeschaltet. Dann setzt die
normale Filtration wieder ein und es steigt der Druck im Speicherraum 4, bis sich das Rückschlagventil
24 öffnet und der Strömungsmesser 39 den Beginn' der nächsten Filtrationsperiode anzeigt. '.
Der beschriebene Apparat liefert das Reinfiltrat . 45 unter einem gewissen Druck in die an den Strömungsmesser
39 angeschlossene Leitung. Man kann jedoch auch mit drucklosem Abfluß arbeiten. In
diesem Falle wird an den Speicherraum 4 ein Steigrohr gesetzt, das zu einem Überlauf (als Ersatz
des Rückschlagventils 24) führt, um eine gewisse Fallhöhe für den Abwurf der Filtermassen
zur Verfügung zu haben. Es hat sich nämlich gezeigt, daß für diesen Vorgang bereits ein Druck
von 2 bis 3 m Wassersäule genügt,
Die erwähnte Leistungssteigerung der Filterpumpe kann man z.B. durch Zuschalten einer
Hilfspumpe oder Umschalten eines Getriebes herbeiführen. Am besten bedient man sich jedoch
einfach zum Antrieb der Pumpe eines Elekt.romotors,
dessen Drehzahl sich durch Polumschaltung stufenweise steigern bzw. verdoppeln läßt.
Statt die Leitungen der Ventile 25 und 29 vom Rohzufluß abzuzweigen, kann man sie auch an eine
gesonderte Spülleitung anschließen und das Ventil 26 während des Spül- und Wiederanschwemmungs-Prozesses
geschlossen halten. In dieser Weise wird man z. B. bei der Filtrierung von Flüssigkeiten
vorgehen, welche selbst nicht zum Spülen herangezogen werden können.
Die aufeinanderfolgende Öffnung und Schließung der Ventile 22, 23, 25, 26 und 29 kann man natürlich
mit an sich bekannten Mitteln elektrisch oder hydraulisch im gewünschten zeitlichen Programm
steuern, um so den ganzen Prozeß voll zu automatisieren. Weiterhin kann man den über das
Ventil 23 abströmenden Vorlauf in die Ansaugleitung der Filterpumpe zurückführen, um die Rohflüssigkeit
des Vorlaufes wieder zu gewinnen.
Durch den an sich bekannten gedrängten Aufbau des Filtersternes 5 lassen sich in einem verhältnismäßig
kleinen Behälter sehr große Filterflächen unterbringen, so daß der beschriebene Apparat eine
überraschend große Filterleistung aufweist. Der Verlust an Anschwemm-Masse beträgt — wie Versuche
gezeigt haben — nur 5 bis 10% je Spül-Vorgang, so daß die Kosten für die Ersatzmasse
sehr gering sind. Das Filtrat hat durchgehend einen Reinheitsgrad von 99,8% und ist kristallklar.
Dieser hohe Reinheitsgrad ist auf die regelmäßige Nachschiebung -feinfaseriger Anschwemm-Masse
sowie auf die Verdichtung der Anschwemm-Masse bei Beginn des Filtriervorganges zurückzuführen.
Eine Filterperiode für stark verschmutztes Oberflächenwasser umfaßt etwa 3 bis 12 Stunden, während
der Regenerierungsvorgang bis zur erneuten Filtratlieferung nur 1 bis 2 Minuten in Anspruch
nimmt.
Unter solchen Umständen ist man in der Lage, mit einem Apparat von etwa 4 m Höhe und 1,50 m
Durchmesser Stundenleistungen von 20 m3 zu erzielen, so daß sich auch Oberflächenwässer wirtschaftlich
filtrieren lassen.
Der Apparat kann aber ebenso vorteilhaft auch für alle Filtrationszwecke der chemischen, und gewerblichen
Technik eingesetzt werden.
Claims (27)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Filtrieren von Flüssigkeiten, insbesondere von Oberflächenwasser, mittels eines Apparates, in dem die Flüssigkeit durch mit Anschwemm-Masse bedeckte Anschwemm-Netze gedruckt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Filtrationsvorgang periodisch durch einen kurzzeitigen Reinigungsprozeß unterbrochen wird, welcher darin besteht, daß die Anschwemm-Masse durch Rückspülung von den Anschwemm-Netzen (5) abgeworfen und aus dem entleerten Filterraum (2) in einen tieferliegehden Waschraum (1) übergeführt, dort anschließend in turbulent strömender Flüssigkeit an Sieben (14) gewaschen und hierbei durch parallel zu den Waschsieben unter Druck in den Waschraum eingespritzte Flüs-658/46Z 2684 IVc/12 dsigkeitsstrahlen von einer Anschwemmung an den Waschsieben abgehalten sowie nach Zuführung einer Ersatzmenge frischer Anschwemm-Masse unmittelbar im Anschluß an den Wascfaprozeß in den Filterraum zurückgeführt und neu angeschwemmt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückspülung durch Entleerung eines unter Druck stehenden Filtrat-Speichers (4) herbeigeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsdurchsatz während des Waschprozesses auf das Mehrfache des Filtrationsdurchsatzes bemessen wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeit in Gestalt einer Vielzahl von getrennten Flüssigkeitsstrahilen unter erhöhtem Druck in den Waschraum (1) eingespritzt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Waschprozeß gleichzeitig Luft durch den Waschraum (1) hindurehgeblasen wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einem Teil der Waschdüsen ein Gemisch von Flüssigkeit und Luft zugeführt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die vorher in einem getrennten Behälter (33) aufgelösteErsatz-Anschwemm-Masse nach Beendigung des Waschprozesses vor dem Beginn der Wiederanschwemmung unter Druck in die ausgewaschene Anschwemm-Masse eingespritzt wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Ersatz für die im Waschprozeß verlorengehende Anschwemm - Masse ein Fasergemisch verwendet wird, welches gegenüber der Ausgangs-Anschwemm-Masse einen wesentlich erhöhten Anteil an feinen Fasern enthält.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich an den Waschprozeß■45 unmittelbar anschließende Wiederanschwemmung bei einem den Druck des Filtrationsbetriebes übersteigenden Arbeitsdruck der Filterpumpe vorgenommen wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch ge-.50 kennzeichnet, daß die Wiederanschwemmung bei einem Flüssigkeitsdurchsatz erfolgt, welcher ein Mehrfaches des Filtratdurchsatzes beträgt. ■
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Überführung der An-schwemm-Masse in den Filterraum (2) und ihre erneute Anschwemmung an den Anschwemm-Netzen (5) durch Schließung des Waschablaufes (22) unter Aufrechterhaltung .60 des Waschzulaufes (25) herbeigeführt wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der beschriebene Reinigungsprozeß durch eine nach Programm automatisch erfolgende öffnung und Schließung von Ventilen (22, 23, 25, 26, 29) durchgeführt wird.
- 13. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich-. net, daß der Waschraum (1) in einem gemeinsamen Behälter unmittelbar unter dem Filterraum (2) angeordnet ist und an seinen Seitenwandungen das Waschsieb (14) trägt. .
- 14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß im gleichen Behälter über dem Filterraum (2) ein abgetrennter Filtratspeicherraum (4) angeordnet ist.
- 15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Filtratspeicherraum (4) als Windkessel ausgebildet ist.
- 16. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterelemente (5) in bekannter Weise aus grobmaschigen Metalldraht-Gewebeplatten bestehen, welche auf beiden Seiten mit feinmaschigen, als Anschwemm-Netze dienenden Metalldrahtgeweben belegt sind.
- 17. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Filtratableitung als Fallrohr (17) durch den Waschraum (1) hindurchgeführt ist und unterhalb des Waschraumes das Vorlaufventil (23) trägt.
- 18. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Waschraum (1) mit einem kegelförmigen Boden (16) ausgerüstet ist, an dem die absinkende Anschwemm-Masse zum Waschsieb (14) hin nach unten abgleitet.
- 19. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschsieb (14) aus einzelnen, zickzackförmig zusammengesetzten und an der Wand des Waschraumes zusammenstoßenden Siebelementen besteht (vgl. Fig. 3).
- 20. Einrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschsieb (14) von einem an den Waschablauf (23) angeschlossenen Ringkanal (18) umgeben und der hinter dem Waschsieb liegende Wandungsteil des Waschraumes (1) mit einer Vielzahl von gleichmäßig über seinen Umfang verteilten öffnungen (19) ausgerüstet ist.
- 21. Einrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Düsen (21), welche in unmittelbarer Nähe der Waschsiebe (14) in den Waschraum (1) münden und mit einer Druckleitung (20) für die Zuführung der Waschflüssigkeit verbunden sind.
- 22. Einrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlrichtung des überwiegenden Teiles der Düsen (21) parallel zum Waschsieb (14) verläuft.
- 23. Einrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel zum Waschsieb (14) strahlenden Düsen (21) in einem Abstand von höchstens 30 mm vom Waschsieb (14) in den Waschraum (1) münden.
- 24. Einrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel zum Waschsieb strahlenden Düsen (21) so dicht anein-509 658/46Z 2684 IVc 112 dandergereiht sind, daß der Abstand zwischen zwei benachbarten Düsen weniger als. 40 mm beträgt.
- 25. Einrichtung nach Anspruch 18 und 21, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Ring von Düsen (2ia), deren Strahlrichtung nach dem Inneren des Waschraumes (1) hin verläuft.
- 26. Einrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß "die Strahlrichtung der zusätzlichen Düsen (21 a) eine tangentiale Kompo^ nente aufweist, so daß diese Strahlen das Waschgut im Inneren des Waschraumes (1) in Rotation versetzen.:
- 27. Einrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen, mit einem Rührer (35) ausgerüsteten Mischbehälter (33) für die Aufbereitung der nachzuschiebenden Anschwemm-Masse, welcher über ein steuerbares Ventil (29) mit der Druckleitung des Rohzulaufes und über ein zweites Ventil (28) mit dem Waschraum (1) verbunden ist.28. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtratableitung ein Rückschlagventil (24) enthält.29. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß an den Filterraum (2) eine Entlüftungsleitung (31) mit einem Schwimmerventil (32) angeschlossen ist, welches nach abgeschlossener Entlüftung des Filterraumes durch die ansteigende Rohflüssigkeit geschlossen werden kann.30. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventile für den Reinigungsprozeß als druckentlastete, durch Servoventil gesteuerte Ringschieber-Ventile ausgebildet sind und durch ' einen zentralen Programmschalter gesteuert werden.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 60684; 732 135.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen1 509 658'46 2. 56
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