DER0016222MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 17. März 1955 Bekanntgemacht am 11. Oktober 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Um mit Hilfe der Wärmestrahlung auf die Temperatur zu schließen, nimmt man bei glühenden
Körpern, bei denen man nicht in der Lage ist, mit Hilfe von thermoelektrischen Messungen oder anderen
temperaturanzeigenden Instrumenten, die Temperaturen zu registrieren, Strahlungspyrometer.
Die im Handel befindlichen Strahlungspyrometer sind Instrumente, die mit Hilfe einer ,Linse die
Wärmestrahlung sammeln und den .temperierten
ίο Körper oder glühenden Gegenstand auf eine Photozelle
oder ein anderes wärmestrahlenempfindliches Element abbilden. Neuerdings sind Meßgeräte zur
Bestimmung der Wärmestrahlung von lebenden Organismen entwickelt worden, die sich dadurch
auszeichnen, daß die strahlenauffangende Öffnung von einem Wärmespeicher aus einem Werkstoff
hoher Wärmeleitfähigkeit umgeben ist. Durch diese Maßnahme ist man gegen plötzliche Temperatur-Schwankungen
von außen insofern geschützt, daß sich der Wärmespeicher erst langsam der Umgebungstemperatur
anpaßt. Schließlich bedient man sich noch der von Lehrer 1936 eingeführten
Wechsellichtmethode, so daß man hier den ModulationsflügeJ
möglichst weit vorn in den Wärmekopf legt, und ordnet alle vor dem Flügelrad liegenden
Teile so· an, daß möglichst wenig Eigenstrahlung
von dem Wärmespeicher mitmoduliert wird. Diese entwickelten Geräte haben den Nachteil, daß
sie ihre Empfindlichkeit in Abhängigkeit von der Raumtemperatur ändern.
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R 162221X1'42ί
In jüngster Zeit treten Fragen nach absoluten Strahlungsmeßgeräten, auf, die unabhängig von· der
Raumtemperatur absolute Messungen zu registrieren in der Lage sind.
5 Ordnet man, wie oben beschrieben, in einem Wärmekopf ein Flügelrad an, und setzt dahinter
ein strahlungsempfindliches Element (Bolometer), so wird- von diesem eine Lichtfrequenz registriert,
die sich an den Brückengliedern feines Bolometers
ίο als Wechselstrom bemerkbar macht. Die Intensität
dieses Wechselstromes ist einerseits abhängig von der Temperaturstrahlung der lichtunterbrechenden
Scheibe, die durch die Eigentemperatur Strahlung dann auf das Bolometer wirft, wenn sie gerade den
Strahlengang des zu untersuchenden Körpers unterbrochen hat, andererseits von der Strahlung des zu
untersuchenden Körpers, wenn diese durch das Flügelrad frei gegeben, auf die Bolometerfläche
strahlen kann.
Wird z.B. ein Körper, der.während der Meßreihe
seine konstante Temperatur behalten soll, untersucht und ändert sich während dieser Zeit die
Raumtemperatur über Stunden so, daß sie am Anfang der Meß reihe unter der Temperatur des. zu
untersuchenden Gegenstandes, am Ende über der Temperatur des zu untersuchenden Körpers liegt,
so ist ein Zeitabschnitt in der Meßreihe zu beobachten,
wo- die Empfindlichkeit des Gerätes gegeni ο geht. Die Empfindlichkeit ο ist dann erreicht, wenn
die Strahlung des Gegenstandes auf der Bolometerfläche die gleiche Intensität aufweist, wiedieEigenstrahlühg
des Flügelrades in dem Zeitpunkt, wenn' die Strahlung des Untersuchungskörpers vom
Flügelrad unterbrochen wird. In diesem Augen-SS blick ist keine Wechselstrahlung an sich mehr vorhanden,
weil die die Wechselstrahlung bestimmenden Teilstrahlungen gleich sind (Strahlung des
Gegenstandes und Eigenstrahlung des Flügelrades, die wiederum eine Funktion der Raumtempera-.
tür ist).
Erwärmt sich nun das Flügelrad durch die Raumtemperatur weiter, so tritt allmählich wieder
eine in seiner Intensität steigende Wechselstrahlung
auf mit dem Unterschied, daß nun der zu untersuchende Körper relativ gesehen gegen das Flügelrad
kälter wird. Dieser eben beschriebene Versuch würde also nichts über die Strahlungskonstanz des
untersuchten Gegenstandes aussagen, sondern über das Wandern der Temperatur des Modulations oder
Flügelrades Auskunft geben. Bei Untersuchungen mit den vorseits angeführten Geräten ist also auf
absolute konstante Raumtemperatur zu achten.
Es ist bereits ein Strahlungspyrometer bekannt, das dadurch unabhängig von der Raumtemperatur
ist, der das Gehäuse des Pyrometers und das den Strahlengang begrenzende Metallrohr auf konstante
Temperatur mittels Thermostatregelung gehalten wird.
In der folgenden Erfindung wird ein weiterer Strahlungsmesser beschrieben, der von Temperatur-Schwankungen
im Raum weitestgehend unabhängig ist. Der neue Gedanke liegt darin, daß das Flügelrad
als Vergleichsstrahler konstanter Temperatur herangezogen wird, Dies wird erfindungsgemäß da-,
durch erreicht, daß eine im Gehäuse befindliche Metalltrommel, die ein der Strahlenmodulation
dienendes, an sich bekanntes Flügelrad enthält, auf konstanter Temperatur gehalten ist.
Eine Ausführungsform dieses Gerätes zeigt Fig. i. Der Modulationsflügel 1 wurde so in den
Strahlengang gelegt, daß das Bild des durch die strahlensammelnde Einrichtung abgebildeten Flügels
weit hinter der Bolometerfläche 2 liegt. Bei. Anordnungen in. Fig. 1 erwies es sich als günstig,
das Flügelrad zwischen, dem ersten und zweiten Drittel der optischen, Achse 3, zwischen Linse 4
und Gegenstand 5 anzuordnen. Brennweite der Linse 4, Bild und Gegenstandsweite wurden so· gewählt,
. daß man den, Gegenstand in stark verkleinertem Maßstab auf die Bolometerfläche abbildet,
um eine möglichst hohe Strahlenkonzentration auf dem wärmeempfindlichen Element 2 zu erhalten.
Das Flügelrad 1 wird in eine Metalltrommel 6 verkapselt, die so· in, das obere Rohr 7 gesetzt wird,
daß die Bohrung durch die Mtälltrommel 8 den Strahlengang nicht weiter hindert. Der so gekapselte
Flügel ι kann nun durch Rotation den Strahlengang mit einer bestimmten Frequenz unterbrechen
(Wechsellichtmethode). Diese rhythmische Strahlenunterbrechung wird nun im strahlungsempfindlichen
Element in einen Wechselstrom verwandelt, der nun wiederum mit Hilfe eines auf
diese Frequenz abgestimmten Verstärkers verstärkt und durch einen an den Verstärker angeschlossenen
Schreiber oder Instrumentes zur Anzeige gebracht wird.
In der Metalltrommel 6 sind die durch 10 angedeuteten
Drahtwindungen untergebracht, die die Trommel 6 und damit das Flügelrad 1 auf konstante
Temperatur halten. Die rechteckige Aussparung 11 in der Trommel 6 dient zur Unterbringung
eines Kontaktthermometers.
Dieses Kontaktthermometer schaltet über Relais, die zweckmäßigerweise1 im Verstärkergehäuse eingebaut
sind, den Strom der Heizwicklungen in der Metalltrommel 6 so, daß die Haltung konstanter
Temperatur bei Temperaturänderungen des Raumes gegeben ist. Die Höhe der Heiztemperatur
richtet man so ein, daß diese Temperatur entweder höher als die Temperatur der zu untersuchenden
Gegenstände, oder stes höher als die jemals bei der Messung vorkommenden Raumtemperatur liegt.
Das Flügelrad 1 selbst wird durch den Motor 13,
dessen Gehäuse 14 exzentrisch so hinter dem Gehäuse 21 der Ablenkspiegel angeordnet ist, daß
seine Achse, über dem Rohr 7 mittels einer Gummikupplung auf die Welle 15 des Flügelrades verlängert werden kann, angetrieben.
Um das Strahlungsmeßgerät handlich zu gestalten, wurde der Strahlengang mittels zwei Plan-
spiegeln 16 in das Rohr 17 umgelenkt. In dem Rohr 17 befindet sich die Linse 4 und das strahlenempfindliche
Element 18 (Bolometer). Zwischen · Linse 4 und Bolometer 18 ist dann noch eine Nut
19 angeordnet, die es gestattet, den Strahlengang zu unterbrechen, bzw. durch die Nut ein in der
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R 16222IXI 42i
Optik bekanntes Filtermaterial zu schieben,' um auch mit diesem Gerät wie in der Spektroskopie
bekannte große Spektralzeriegungen vorzunehmen. Die strahlensammelnde Einrichtung 4 sowie alle
anderen Kristallmaterialien (Bolometer!enster), die in der Optik dieses Gerätes verwendet werden, sind
aus Materialien hergestellt, die es gestatten, Wellenlängen bis zu 40 μ durchzulassen (KRS 5) ■
Die Öffnung des Rohres 7, die unmittelbar vor die zu untersuchende Temperaturfläche 5 gehalten
wird, ist rechteckig ausgearbeitet, und zwar in einem bestimmten Verhältnis zur thermischen Empfangsfläche
des Bolometers. Da die Randzonen der zu untersuchenden Fläche 5 von der Öffnung des
Rohres 7 beeinflußt werden, wurde — damit diese Temperaturschwankung das Meßergebnis nicht
stört — folgende Ausblendung der Randgebiete vorgesehen.
Fig. 2 zeigt schematisch die Mündung des Rohres 7, das Flügelrad 1, die Linse 4 und das
Bolometer 18 mit der Bolometerfläche 2 und Ausblendblättchen 20. Alle weiteren Schaltelemente,
die in Fig. 1 gezeichnet sind, wurden der Einfachheit halber weggelassen.
Der Gegenstand 5 wird von der Linse 4 auf die wärmeempfmdliche Fläche abgebildet. Das Bolometer
oder Thermoelement üblicher Bauart 18 hat unmittelbar vor der wämeempfindlichen Fläche 2
ein Ausblendblättchen 20, das verhindert, daß die
3d Randzonen des Gegenstandes auf der wärmeempfindlichen
Fläche wirksam werden. Dieses Blättchen kann unmittelbar in den Vakuumkolben
der Strahlungsempfänger mit eingebaut werden, bzw. vor dem Fenster des Bolometers montiert
werden (Fig. 2).
Claims (2)
1. Gerät zur Messung niedriger Temperaturstrahlung mit Bolometer oder Thermoelement,
optischem Linsensystem und thermostatisch geregeltem Gehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß
eine im Gehäuse befindliche Metalltrommel (6) die ein der Strahlenmodulation dienendes, an
sich bekanntes Flügelrad (1) enthält, auf konstanter Temperatur gehalten ist.
2. Gerät zur Messung niedriger Temperaturstrahlung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Blende (20) das auf den Gegenstand (5) projezierte Bild der wärmeempfindlichen
Fläche des Bolometers stets kleiner gemacht ist, als die innere Begrenzung der Mündung des Rohres (7).
in
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 640 711;
»Temperature, its measurement an control
science and industry«, 1941, S. 1121;
Britische Patentschrift Nr. 640 711;
»Temperature, its measurement an control
science and industry«, 1941, S. 1121;
»Journal of the Optical Society of America«, (1939). S. 525;
Hoff mann und Tingwald, »Optische Pyrometrie«,
1938, S. 25 bis 27.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609 657/225 10.56
Family
ID=
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