DE967016C - Durch Löschgas betätigte Schutzvorrichtung zur wiederholten Unterbrechung eines Stromes - Google Patents
Durch Löschgas betätigte Schutzvorrichtung zur wiederholten Unterbrechung eines StromesInfo
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Description
CWiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 3. OKTOBER 1957
/ 310OVIIIb/ 2i c
Die Erfindung bezieht sich auf eine durch Löschgas betätigte Schutzvorrichtung zur wiederholten
Stromunterbrechung und insbesondere auf eine Blitzschutzvorrichtung derjenigen Bauart, bei welcher
innerhalb eines Ausblasrohres Elektroden in festem Abstand voneinander angeordnet sind, zwischen
denen ein Lichtbogen übergehen kann, während das Ausblasrohr außerdem zum Zwecke der
Lichtbogenlöschung ein gasabgebendes Material enthält.. Bei der üblichen Ausführungsfo<rm derartiger
Schutzvorrichtungen, besteht das Rohr aus Fiber oder einem anderen organischen, gasabgebenden
Material, welches unter dem Einfluß eines Lichtbogens eine reichliche Menge Gas erzeugt.
Um den Lichtbogen mit dem gasabgebenden Material in dichtere Berührung zu bringen und die Verwendung
von Fiberrohren überflüssig zu machen, hat man bereits vorgeschlagen,, gasabgebendes
Material in dem Zwischenraum zwischen den Elektroden anzuordnen.
Ferner sind geschlossene Schmelzsicherungen bekannt, die mit körnigem oder pulverföfmigetn
festem Füllmaterial, ζ. B. Sand oder Marmorgrieß, versehen sind, welches die Aufgabe hat, die Luft
zu verdrängen und ihre Expansion zu verhindern. Ein weiterer Zweck des festen,Füllmaterials besteht
darin, die Oxydation, des Schmelzdrahtes zu. verringern
und als Kühlmittel zwecks Kondensation der Metalldämpfe zu dienen. Eine nennenswerte
Löschwirkung der entstehenden Gase auf den Licht-
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. bogen tritt hierbei jedoch nicht auf und ist auch nicht vorgesehen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht das
gasabgebende Material aus kugelförmigen, Körpern,, die zweckmäßig einen Durchmesser haben, der
größer als etwa ι mm ist und bis zu etwa io mm
reicht. Diese kugelförmigen Körper bilden entlang
den vorhandenen Zwischenräumen, zwischen den Elektroden einen unregelmäßigen Lich.tbogen.weg,
und die Zwischenräume gewähren den durch den Lichtbogen erzeugten Gasen einen ausreichenden
Durchtritt, so daß die Gase durch die mit einer unverschlossenen Entlüftungsöffnung in Verbindung
stehenden Zwischenräume hindurchblasen können.
Die ernndungsgemäße Schutzvorrichtung laßt
eine hohe Impulsfrequenz zu, kann hohe Leistungen
abschalten, spricht bereits bei . einem niedrigen Spannungsimpuls an, weist eine lange Lebensdauer
hinsichtlich ihrer Erosion auf und kann auch in Stromkreisen, die eine starke Erholungsspannung
besitzen, einen hohen Nachfolgestrom unterbrechen·.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der Beschreibung.
In der Zeichnung ist Fig. 1 eine im Schnitt gezeichnete
Seitenansicht einer Schutzvorrichtung, die gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
gebaut ist;
Fig. 2 und 3 sind Kurvendarstellungen zur Erläuterung der Erfindung und zur Erleichterung
ihres Verständnisses, während
Fig. 4 und 5 Abänderungen der Einrichtung nach Fig. ι darstellen. ■
In den Anordnungen, nach der Zeichnung ist die Erfindung auf eine Schutzvorrichtung angewendet,
die. in erster Linie als Blitzschutzvorrichtung dient; es ist jedoch zu bemerken, daß die Merkmale der
Erfindung ebensogut bei anderen Arten von Schutzvorrichtungen zur wiederholten Unterbrechung
eines Stromes anwendbar sind. Die dargestellte Konstruktion enthält zwei in einem Abstand voneinander
angeordnete Elektroden innerhalb einer Lichtbogenkammer, in der sich eine Masse aus geeigneten
einzelnen Teilchen oder Stücken eines isolierenden, gasabgebenden Materials befinden, so
daß ein verhältnismäßig unregelmäßiger Weg für den Lichtbogen durch die Zwischenräume zwischen
den Teilchen entsteht, der von einem zwischen den Elektroden auftretenden Lichtbogen durchsetzt
wird. Die Teilchen sollen, von geeigneter Größe sein und können kugelähnliche Gestalt haben, so
daß sie nicht zusammenbacken. Es kann nötigenfalls auch eine Einrichtung vorgesehen, werden, die
zur Veränderung des Volumens der Lichtbogenkammer dient, so daß die Teilchen, wenn sie erodiert
sind, nachgeschoben werden können.
In Fig. ι ist eine Schutzvorrichtung dargestellt,
welche ein Rohr 10 aus geeignetem isolierendem Werkstoff besitzt, in welchem zwei in einem geeigneten
Abstand befindliche Elektroden 11 und 12
aus geeignetem leitendem Material angeordnet sind. Die. Elektrode 11 wird am einen Ende des'Rohres
10 von einem Teil 13 getragen, der aus· beliebigem
geeignetem Werkstoff, z. B. aus Metall bestehen kann, und der ein Gewinde 14 trägt, in. welches das
eine Ende der Elektrode 11 eingeschraubt ist. Die äußere Oberfläche des Körpers 13 ist ebenfalls mit
Gewindegängen versehen, so· daß dieser in die Innenseite des Rohres 10 eingeschraubt werden
kann, wie bei 15 dargestellt. Das äußere Ende der Elektrode 11 wird an eine Hochspannungsleitung,
beispielsweise an die Leitung 16, über die üblichen Trennmesser 17 angeschlossen. Die andere Elektrode
12 kann am entgegengesetzten Ende des Rohres 10 mittels eines Metallkörpers 18 befestigt
werden, der in, die Innenseite von 10 eingeschraubt wird, wie bei 19 dargestellt. Mit dem Metallkörper
18 kann ein Flansch 20 verbunden, werden, der über eine Leitung 21 zur Erdung dient. Die Elektrode
12 ist mit dem Metallkörper 18 über eine Gitterkonstruktion 22 verbunden, deren öffnungen
23 zur Entlüftung des Raumes zwischen, den Elektroden 11 und 12 dienen und mit diesem Raum
kommunizieren.
Um einen Gase entwickelnden Werkstoff zwisehen
den Elektroden zur Löschung eines Lichtbogens anzubringen, ist eine Masse von geeigneten
einzelnen Teilchen oder Stücken aus einem geeigneten isolierenden und Gase entwickelnden Stoff
25, z. B. aus Hartfiber, vorgesehen. Bei der Anordnung nach Fig. 1 ist es wünschenswert, ein körniges
Material in Form von einzelnen Körperchen, von kugelähnlicher Gestalt zu verwenden, um ein Zusammenbacken,
oder die Bildung größerer Brocken in dem Zwischenraum zwischen den Elektroden zu
verhindern, was infolge der hohen Drücke, die bei einem Spannungsimpuls auftreten, geschehen
könnte. Die Kügelchen sollten von geeigneter Größe sein, d. h. innerhalb eines ungefähren, Bereichs ihrer
Durchmesserwerte, liegen, der an Hand der Fig. 2 weiter unten genauer genannt werden wird.
Um die Möglichkeit der Bildung eines zusammenhängenden Überzugs zwischen den Elektroden und
ferner die Gefahr der Bildung eines leitfähigen Rußniederschlags zu verkleinern, muß sich das Gas
mit; verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit bewegen. Dies läßt sich durch Benutzung eines Rohres
von verhältnismäßig kleinem Innendurchmesser erreichen, wie es weiter unten an Hand der Fig. 4
beschrieben wird. Je kleiner jedoch der Innendurchmesser des Rohres ist, desto kleiner ist auch, der
Strom, den die Anordnung führen kann. Man. wird daher eine Bohrung von. ungefähr 2,54 cm Durchmesser
verwenden und einen etwa ebenso großen Abstand zwischen den. Elektroden, wenn man einen
Blitzableiter für eine 7200-Volt-Leitung zu haben wünscht. In dem Wege des Lichtbogens zwischen
den. Elektroden ist; noch eine Verengung eingebaut, die aus dem Isolierkörper 26 besteht, der an der
Innenwand des Rohres 10 befestigt ist und eine Querschnittsverkleinerung des Rohres bildet. Man
sieht somit, daß ein verhältnismäßig kleiner bzw. kurzer, in der Achsenrichtung begrenzter Weg 27
gebildet wird und daß die öffnung innerhalb dieser Verengung verhältnismäßig kurz ist, um die Strombelastbarkeit
der Vorrichtung nicht zu vermindern.
Als ein Beispiel geeigneter Abmessungen kann der Ableiter nach Fig. ι bei ungefähr 7200 Volt
Normalspannung betrieben werden und einen inneren Durchmesser von 25,4 mm sowie einen Elektrodenabstand
von ebenfalls 25,4 mm erhalten, und die verengte Öffnung möge beispielsweise 9,52 mm
Durchmesser besitzen und. etwa 6,35 bis 3,17 mm axiale Länge. Es ist aber zu beachten, daß
diese Zahlen nur Beispiele darstellen und unter anderen Betriebsbedingungen die Abstände und
die oben gegebenen Zahlenwerte verändert, werden können.
Um einen Vorrat an gasabgebendem körnigem Material zu schaffen, können die Reservekörnchen
seitlich von der Elektroden außerhalb des direkten Lichtbogenwegs zwischen den Elektroden angeordnet
werden. Wenn die Körnchen innerhalb des Lichtbogenraumes erodiert sind, fallen die Reservekörnchen
aus dem Raum 28 unter dem Einfiuß einer Feder 29, die aui einen geeigneten Kolben
30 drückt, in den Lichtbogenraum hinein. Man sieht also, daß die Rohrwand zwischen der geerdeten
Elektrode 12 und dem Kolben. 30 eine Lichtbogenkammer bildet, in der sich Teilchen eines
gasabgebenden Materials von kugelförmiger Gestalt befinden und der bewegliche Kolben eine Einrichtung
zur Veränderung oder Verkleinerung des Kammervolumens darstellt, so· daß die in der
Liehtbogenstrecke befindlichen und bereits erodier ten Teilchen ersetzt werden. Man kann auch andere
Einrichtungen zur Änderung des Volumens der Lichtbogenkammer, wenn das in ihr befindliche
gasabgebende. Material erodiert ist, vorsehen; eine derartige andere Einrichtung wird noch an Hand
der Fig. 5 beschrieben.
Damit die verhältnismäßig kleinen Kügelchen nicht durch die öffnungen. 23 herausfallen, sind
Kügelchen von entsprechend angepaßter Größe innerhalb des mit 31 bezeichneten. Raums angebracht,
d. h. des Raumes zwischen; der geerdeten Elektrode und den Gitterstäben 22. In, der Zeichnung
ist eine verhältnismäßig große Kugel 32, die auf dem Stab 22 ruht, dargestellt, wobei der Kugeldurchmesser
gleich dem Abstand der Elektrode 12 vom Teil 18 gewählt ist. Oberhalb der Kugel 22
sind einige etwas kleinere Kugeln gezeichnet, die jedoch noch größer sind als die Kügelchen in der
Liehtbogenstrecke.
Um den Austritt von Flammen aus der Stromunterbrechungsvorrichtung,
der mit einem Überschlag an anderen, elektrischen Geräten und mit einer Gefährdung des Bedienungspersonals verbunden sein könnte, zu verhindern, liegt das Ende der
Elektrode 12 in einem nennenswerten Abstand von
den Ventilationsöffnungen 23, und der Lufteintrittsraum ist mit Kügelchen gefüllt. Da dieser
Raum zwischen dem den Lichtbogenansatz bildenden Ende der Elektrode 12 und den Öffnungen 23
genügend lang gemacht wird, wie in Fig. 1 dargestellt,
sind die heißen Lichtbogengase bei ihrem Austritt in den umgebenden. Luftraum bereits so
stark abgekühlt, daß keine Flammenwirkung auftritt.
Um die Festigkeit der Einrichtung zu verbessern und die Ansprechspannung herabzusetzen;, wird das
Rohr 10 in. der Umgebung der Lichtbogenkammer zwischen. den'Elektroden 11 und 12 mit einem geerdeten
Metallmantel 33 umgeben, der eng an dem Rohr 10 anliegt.
Die Wirkungsweise dieser verbesserten Schutzvorrichtung ist die folgende: Wenn auf der Leitung
16 eine Überspannung auf tritt und die Funkenstrecke 17 durchschlägt, bildet sich ein Lichtbogen
zwischen den Elektroden 11 und 12,' der die Zwischenräume
zwischen den Fiberkügelchen durchsetzt. Da die Kügelchen aus einem geeigneten isolierenden
Material bestehen, welches unter der Einwirkung eines Lichtbogens ein enitionisierend.es
Gas abgibt, wird während des Stromflusses dieses Gas gebildet, wobei die Gase dann durch, die öffnungen
23 austreten. Wenn der der Überspannung folgende Strom durch Null geht, kühlt sich das Gas
•zwischen den Elektroden n und 12 ab und macht die in der Liehtbogenstrecke noch vorhandenen
Ionen unwirksam, so daß die elektrische Durchlaßfestigkeit der Strecke wiederhergestellt wird.
Wenn die wiedergewonnene elektrische Durchlaß festigkeit
größer ist als die Spannung, die infolge des Schaltvorganges an der Liehtbogenstrecke auftritt,
setzt der Strom zwischen den Elektroden aus, und der Lichtbogen ist somit unterbrochen.
Durch Versuche in. Wechselstromkreisen von 60 Hz wurde festgestellt, daß die Zunahme der
wiedergewonnenen elektrischen Festigkeit von der Größe der Kügelchen abhängt und mit abnehmender
Kugel chengröße zunimmt. Dies ist in Fig. 2 dargestellt, in welcher die für eine neue Zündung
des Lichtbogens erforderliche Spannung in kV Spitzenwertspannung je 2,54 cm Elektrodenabstand
als Ordinate und die Kugel chengröße als Abszisse aufgetragen ist. Man sieht, daß die Kurve etwa
nach einer rechtwinkeligen Hyperbel für Durch- ■ messerwerte von 1,6 bis 9,52 mm verläuft. Die zur
Neuzündung erforderliche Spannung ist also in diesem Größenbereich dem Durchmesser umgekehrt
proportional.
Gemäß der Erfindung sollen aber unter Umständen auch Kügelchen von weniger als 1,6 mm
Durchmesser benutzt werden. Kügelchen von 1,6 mm geben allerdings eine genügend hohe Neuzündungsspannung,
um kleinere Durchmesser der Kügelchen, welche in der Fabrikation kostspieliger
und schwieriger herzustellen sind,, unnötig zu machen. Wenn keine Neuzündungsspannung höher
als 15 bis 20 kV je 2,54 cm Elektrodenabstand verlangt wird, so kann man, wie die Kurve zeigt,
größere Kügelchen benutzen. Kleinere Kügelchen geben allerdings mehr Gas ab, aber sie setzen dem
Gasstrom auch einen größeren Widerstand entgegen als größere Kügelchen, so daß bei kleineren
Kügelchen ein höherer Gasdruck entsteht und der Druckabfall infolge des Entweichens des Gases
durch die Zwischenräume während der Impulsdauer geringer ausfällt.
Die Stromkapazität der Vorrichtung mit kleineren Kügelchen ist also geringer. Außerdem ero-
dieren kleine Kügelchen schneller, so daß man am günstigsten den größtenKügelchendurchmesser verwendet,
der die notwendige wiedergewonnene Durchschlagsfestigkeit, bei einem Elektrodenabstand
ergibt, der so kurz ist, daß der Ableiter die auf ihn auftreffende Spannung bis auf eine zum
Schutz der anderen Geräte des Stromkreises ausreichende Größe herabsetzen kann.
Die Geschwindigkeit der Rückgewinnung der
Die Geschwindigkeit der Rückgewinnung der
ίο elektrischen Durchschlagsfestigkeit von Ableitern
mit Gasaustritt ist im allgemeinen von der Größe des Entladungsstromes abhängig. Die Daten für
Fig. 2 wurden aus Versuchen gewonnen bei Stromstärken,
welche die geringste wiedergewonnene Durchschlagsfestigkeit ergaben. In Fig. 3 sind die
Ergebnisse einer Reihe von Versuchen, dargestellt, welche die kleinste Neuzündungsspannung ergeben
sollten, zum Zweck der Eintragung in Fig. 2. In Fig. 3 ist die Wirkung der Größe des Nachfolgestroms
auf die Neuzündungsspa.nnung dargestellt,
und zwar für Kügelchen von 1,6 mm Durchmesser, wobei die Neuzündungsspannung in kV je 2,54 cm
Spaltlänge, als Ordinate aufgetragen, ist, während der 60 Hz Nachfolgestrom, in SpitzcnstiOinwertcn
gemessen, auf der Abszisse angegeben ist. Diese Kurve hat einen wohldefinierten Minimalwert, der
vermutlich auf den verschiedenen. Mechanismus der Emtionisierung bei verschiedenen. Größen des Nachfolgestroms
zurückzuführen ist. Bei niedrigen Stromstärken wird wenig Gas entwickelt, und die
Entionisierung ist hauptsächlich durch die Abkühlung der Lichtbogengase, durch den. Kontakt mit
den Kugeloberflächen zurückzuführen. Bei größeren Strömen wird mehr Wärme erzeugt, so daß die
Abkühlung und die resultierende Entionisierung langsamer stattfindet und daher die Neuzündungsspannung
kleiner wird. Wenn jedoch der Nach-. folgestrom noch größere Werte annimmt, wird genügend
Wärme entwickelt, um größere Mengen von Gas frei zu. machen, und die Entionisierung
geht daher wieder schneller vor sich wegen des Eindringens dieses Gases in die Lichtbogenstrecke.
Offensichtlich ist es dieser letztere Grund, der den Wiederanstieg der Neuzündungsspannung hervorruft,
wenn der Strom über 60 A (Spitzenwert) bei 1,6 mm Durchmesser der Fiberkügelchen ansteigt.
Versuchsergebnisse nach Fig. 2 und 3 zeigen,
daß eine Schutzvorrichtung gemäß der Erfindung,
d. h. mit Elektroden in einem Abstand von beispielsweise
2,54 cm, eine Nachfolgespannung von 20 kV (Spitzenwert) aushalten kann, wenn man sie
in Form einer üblichen Ausblase-Schutzvorrichtung lediglich mit einem Elektrodenabstand von
der Größenordnung 5,08 cm ausführt.
Da. eines der wichtigsten Merkmale der beschriebenen
Schutzvorrichtung der Nachschub des gasabgebenden Materials ist, wurden Versuche über
einen größeren Strombereich angestellt, um die Anwendbarkeit dieses Prinzips zu prüfen, und die
Menge des benötigten Reservematerials zu bestimmen. Bei Kügelchen von 1,6 mm Durchmesser, wie
in Fig. i, und einem Elektrodenabstand von 2,54 cm hat bei einer Reservemenge, die etwa den
in Fig. ι dargestellten Abmessungen entspricht, die
Vorrichtung hinsichtlich der Erosionserscheinungen eine viel größere Lebensdauer gezeigt als die
üblichen Ausblaseröhren mit zylindrischem Innendurchmesser.
Ein weiterer Vorteil der großen Lichtbogenkammer, die mit kleinen Kügelchen gefüllt ist, ist
ihre hohe Stromimpulskapazität, Die hohen Drücke, die durch starke Stromstöße in wenigen Mikrosekunden
aufgebaut werden, und die Zwischenräume zwischen den Fiberkügelchen Ln dem betreffenden
Lichtbogenweg, durch welche hindurch sich der Lichtbogen bildet, stellen örtliche Expansionskammern
dar, die längs des Lichtbogenwegs verteilt sind und die einen Druckausgleich ermöglichen.
Wenn die Druckwelle die Rohrwände erreicht hat, ist sie wegen des Durchtritts zwischen
den Kügelchen schon so weit abgeklungen, daß die Druckbeanspruchung der Rohrwand wesentlich vermindert
wird. Dieser Effekt tritt um so· mehr auf, da die Kügelchen die Entladung auf die Rohrmitte
zentrieren.
In Fig. 4 ist ein, Lichtbogcnableiter dargestellt, dessen innere Bohrung etwa 22,2 mm Durchmesser'
besitzt und dessen Löschkammer mit Kügelchen von i,6 mm Durchmesser gefüllt ist. Diese Konstruktion
arbeitet auch ohne einen künstlich veirengten Lichtbogenweg (Verengung 26 in Fig. 1)
völlig befriedigend. Die Anoi'dnung enthält zwei Elektroden 40 und 41 innerhalb eines Rohres 42.
Ein geeigneter Kolben 43, auf den eine Feder 44 wirkt, dient dazu, das Volumen der Lichtbogen- g5
kammer zu verändern und dadurch einen, Vorrat von Kügelchen für den Raum zwischen, den Elektroden
bereitzuhalten, wie es in Fig. 1 in ähnlicher Weise geschieht. Es sei jedoch bemerkt,
daß der Kolben 43 aus Isoliermaterial besteht und nicht aus Metall, wie der Kolben 30 in Fig. 1.
In Fig. 5 ist ein Lichtbogenunterbrecher veranschaulicht mit zwei Elektroden 50 und 51 innerhalb
eines Isolierrohres 52, wobei diese Anordnung eine Abänderung der Anordnung zur Erzeugung eines
veränderlichen. Volumens der Lichtbogenkammer darstellt, wenn, die einzelnen Teilchen oder Stückchen
des lrclitbogenlöschenden Materials erodiert
sind. Die Anordnung enthält einen Teil 53, der die an die Hochspannungsleitung angeschlossene Elektrode
50 trägt. Die geerdete Elektrode 51 ist an ihrem Träger 54 befestigt. Zur Bildung einer
Lichtbogenkammer mit veränderlichem Volumen ist ein annähernd kugelförmiges Gefäß 55 vorhanden,
das aus einem geeigneten nachgiebigen Material, beispielsweise aus Gummi, gefertigt ist. Der
Teil 55 ist mit einem geeigneten lichtbogenlöschenden Material, z. B. mit Fibefsplittern oder Fiberspänen
66, gefüllt. Das ο bore Ende der Kammer ist durch einen Teil 56 verschlossen, der in, das eine
Ende des Gummirohres 55 eingesetzt ist. Durch einen Preßring 57 wird der rohrartige Körper 55
fest an den Teil 56 angedrückt. Das untere Ende des Rohres 55 sitzt ebenfalls fest auf dem Teil 58
und wird durch ein weiteres, diesen Andruck bewerkstelligendes
Band 59 gehalten. In dem Teil 58
sind geeignete Luftlöcher 6o angebracht. Man. sieht also, daß, wenn die Fiberspäne 66 durch den Lichtbogen
zwischen den Elektroden erodiert sind., das nachgiebige Material, welches zur Füllung mit den
Fiberspänen gedehnt oder expandiert werden, muß, sich zusammenzieht und daher den Raum zwischen
den Elektroden wieder mit Fiberspänen anfüllt. Es wurde festgestellt, daß bei den Anordnungen nach
Fig. ι und 4 mit axial beweglichem Kolben 30 und
43 etwa kugelförmige Körperchen verwendet werden mußten, um gute Ergebnisse zu erhalten. Wenn
jedoch die einzelnen Teilchen, die Form von Spänen haben,, kann ein radial elastisches Gefäß nach
Fig. 5 verwendet werden. Es sei bemerkt, daß die Elektrode 51 in das liehtbogenlöschende Material
66 hineinreicht und daß, wenn diese im Material liegende Länge der Elektrode groß genug ist und
die Löcher 60 wie dargestellt angeordnet sind, keine Flammenwirkung an den Löchern auftritt.
Wenn der Nachfolgestrom sich dem Wert Null nähert, muß eine Kraft aufgewendet werden, um
die Kügelehen zwischen den Elektroden miteinander in Berührung zu halten, und das gleiche gilt für
die unmittelbar nachfolgende Zeitspanne, damit der Ableiter den Nachfolgestrom unterbrechen
kann. In. diesem Augenblick enthält der Elektrodenzwischenraum möglicherweise eine nicht ausreichende
Zahl von Kügelehen, entweder weil das Gesamtvolumen der Kügtelchen in der Lichtbogenkammer
erheblich durch Erosion reduziert ist oder weil bei jedem Ansprechen des Ableiters bei der
Zunahme des Entladungsstroms und des Druckes die Kügelehen aus dem Zwischenraum zwischen
den Elektroden herausgeblasen werden und sich an leeren Stellen, die in der Löschkammer auftreten
können, entweder oberhalb oder unterhalb, des Elektrodenzwischenraumes ablagern. Zur Unterbrechung
des Nachfolgestromes müssen die Kügelehen in den Elektrodenzwischenraum zurückkehren
und wieder miteinander in Berührung treten, bis der NachfolgestiOtti das nächste Mal durch Null
geht. Zur Kompensation der Erosion und zur Zurückführung der Kügelchen in den Lichtbogenweg
werden mechanische Mittel benutzt, wie sie in Fig. i, 4 und 5 dargestellt sind.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Durch Löschgas betätigte Schutzvorrichtung zur wiederholten Unterbrechung eines Stromes, insbesondere Blitzschutzvorrichtung mit wenigstens zwei in festem Abstand befindlichen Elektroden, zwischen denen ein Lichtbogen übergehen kann, der durch Berührung mit einem gasabgebenden, nahe den Elektroden angeordneten Material das Löschgas erzeugt, gekennzeichnet durch eine Masse von im wesentlichen kugelförmigen Körnchen eines isolierenden gasabgebenden Materials, die einen verhältnismäßig unregelmäßigen Lichtbogenweg längs der Zwischenräume zwischen den Kügelchen verursachen, durch welche hindurch der Lichtbogen zwischen den Elektroden übergehen kann, und ferner gekennzeichnet durch eine unverschlossene Entlüftungsöffnung, die mit dem Lichtbogenweg in Verbindung steht, wobei die kugelförmigen Körnchen von solcher Größe sind, daß zwischen ihnen das im Lichtbogen gebildete Gas durch die Zwischenräume zu der Entlüftungsöffnung entweichen kann.
- 2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, da,-durch gekennzeichnet, daß das aus Kügelchen bestehende Material die Elektroden in dem Gehäuse umgibt, eine bewegliche Abschlußwand dieses Gehäuses und federnde Einrichtungen zum Hineindrücken dieser Abschlußwand in das Gehäuse in Richtung auf die Lichtbogenstrecke vorhanden sind, so daß das kornförmige Material in. den Lichtbogenweg zwischen . den Elektroden hineingepreßt wird.
- 3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch isolierende Körper,, welche von der inneren Oberfläche des Gehäuses sich in Richtung auf den Weg zwischen, den Elektroden erstrecken und eine verengte öffnung für den Übertritt des Lichtbogens zwischen den Elektroden bilden.
- 4. Schutzvorrichtung mach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das kornförmige gasabgebende Isoliermaterial Kügelchen enthält von. einem ungefähren Durchmesser zwisehen 1 und 10 mm zur Sicherstellung einer hohen Neuzündungsspannung in Volt je cm Elektrodenabstand.In Betracht gezogene Druckschriften:
VDE-Berichte, 1929, »Hochspannungs-Hochleistungssicherungen« von E s t r ο f f.undHierzu 1 Blatt Zeichnungen© 709 702/46 ?.
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