DE965342C

DE965342C - Verschmelzung von bleihaltigen Glasteilen mit Teilen aus Metall fuer elektrische Entladungsgefaesse od. dgl.

Info

Publication number: DE965342C
Application number: DES32858A
Authority: DE
Inventors: Paul Kahl
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1953-03-31
Filing date: 1953-03-31
Publication date: 1957-06-06

Description

Verschmelzung von bleihaltigen Glasteilen mit Teilen aus Metall für elektrische Entladungsgefäße od. dgl. Die Erfindung betrifft eine Verschmelzung von Glasteilen mit Teilen aus Metall und hat besondere Bedeutung für elektrische Entladungsröhren oder andere Vakuumgefäße od. dgl. Die Erfindung bezieht sich dabei auf die Verwendung von bleihaltigen Gläsern und hat sowohl für Hartgläser als auch für Weichgläser Bedeutung.
Es hat sich herausgestellt, daß in vielen Fällen Anglasungen mit bleihaltigen Gläsern, insbesondere auf einer Eisen-Nickel-Kobalt-Legierung, schlecht haften, was darauf zurückzuführen ist, daß Ausscheidungen aus dem Glas an der Grenzfläche auftreten. Um bei Metallteilen für elektrische Entladungsgefäße aus Eisen-Nickel-Kobalt-Legierungen, mit denen durch Anglasung vakuumdichte Verbindungen hergestellt werden, die Hochfrequenzleitfähigkeit zu erhöhen, ist es bereits bekamit, daß man diese mit einem Edelmetallüberzug versieht. Derartige Überzüge aus einem Edelmetall vermeiden bei Verwendung von bleihaltigem Glas automatisch die für die Metall-Glas-Verbindung sehr nachteilige Bleiausscheidung.
Bekannt sind für diesen Zweck Überzüge aus Kupfer, Silber oder Gold, von denen Kupfer den wesentlichen Nachteil hat, daß es bei höheren Temperaturen sehr stark oxydiert. Man versieht deshalb eine relativ starke Kupferschicht zusätzlich noch mit einem dünnen Chromüberzug, der allerdings eine gewisse Verringerung der Hochfrequenzleitfähigkeit verursachen kann. Silber zeigt mit einer Eisen-Nickel-Kobalt-Legierung keinerlei Legierungstendenz, besitzt jedoch bei den für Anglasungen erforderlichen Temperaturen eine erhebliche Sauerstoffdurchlässigkeit, so daß das darunter befindliche Grundmetall oxydiert wird und zu Undichtigkeiten führt. Gold ist gegen Sauerstoff unempfindlich und auch für Sauerstoff undurchlässig, legiert sich aber sehr stark mit Eisen-Nickel-Kobalt-Legierungen, so daß allgemein bei seiner Verwendung Schichtdicken von 33,u und mehr gewählt werden. Derartige Goldüberzüge stellen aber im Rahmen einer Höchstfrequenzröhrenfertigung einen erheblichen, kaum vertretbaren Kostenaufwand dar.
Um die Wirksamkeit von die Haftung herabsetzenden Ausscheidungen aus dem Glas an den Grenzflächen zumindest wesentlich herabzusetzen, besteht aus diesen Erkenntnissen heraus bei einer Verschmelzung von bleihaltigen Glasteilen mit Teilen aus Metall, insbesondere aus Eisen-Nickel-Kobalt-Legierungen, für elektrische Entladungsgefäße od. dgl. unter Verwendung einer aus mehreren Metallen gebildeten Zwischenschicht nach .der Erfindung diese Zwischenschicht aus mehreren Edelmetallen, von denen eines Silber ist.
Es. hat sich herausgestellt, daß als Zwischenschicht eine Schicht aus mehreren Edelmetallen, von ,denen eines Silber ist, besonders geeignet ist. Zur Bildung einer solchen Zwischenschicht kann entweder der Metallteil der Anglasungsstelle oder der Glasteil oder schließlich auch sowohl der Glasteil als auch das Gegenstück mit einem silberhaltigen Überzug aus Edelmetallen versehen und danach die Anglasung vorgenommen werden. Der hiermit für die genannte Anglasung erzielbare Vorteil besteht darin, daß bei Verwendung einer Zwischenschicht aus mehreren Edelmetallen, von denen eines Silber und z. B. eines Gold ist, eine Sauerstoffdurchlässigkeit bzw. eine Legierungstension der Einzelkomponenten dieser Schicht unterbunden wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verschmelzung von bleihaltigen Glasteilen mit Teilen aus Metall, insbesondere aus Eisen-Nickel-Kobalt-Legierungen, für elektrische Entladungsgefäße od. dgl. unter Verwendung einer aus mehreren Metallen gebildeten Zwischenschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht aus mehreren Edelmetallen, von denen eines Silber ist, besteht.
2. Verfahren zur Herstellung einer Verschmelzung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, ,daß die Zwischenschicht vor dem Verschmelzen durch einen Metallüberzug auf dem Glasteil gebildet wird.
3. Verfahren zur Herstellung einer Verschmelzung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Bildung der Zwischenschicht dienende Überzug auf dem Gegenstück angebracht wird. q.. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Glasteil als auch das Gegenstück an der Anglasungsstelle vor dem Anglasen mit einem Überzug versehen werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung C 388o VIII c/2i g; »Telefunken-Zeitung«, Jahrg. 26, 1953, Heft 99, S. II9/I20.