DE955894C - Oberschenkelprothese nebst hydraulischer Sperrvorrichtung fuer das Kniegelenk solcher Prothesen - Google Patents

Oberschenkelprothese nebst hydraulischer Sperrvorrichtung fuer das Kniegelenk solcher Prothesen

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DE955894C DER9228A DER0009228A DE955894C DE 955894 C DE955894 C DE 955894C DE R9228 A DER9228 A DE R9228A DE R0009228 A DER0009228 A DE R0009228A DE 955894 C DE955894 C DE 955894C
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Description

  • Oberschenkelprothese nebst hydraulischer Sperrvorrichtung für das Kniegelenk solcher Prothesen Die Erfindung bezieht sich auf Beinprothesen und befaßt sich insbesondere mit einer Oberschenkelprothese, bei der der Unterschenkel sowie der an denselben angelenkte Fuß in einem unbelasteten Zustand des letztgenannten in der Hauptsache im Verhältnis zum Oberschenkelteil durch einen Winkelbereich zwischen einem rechten oder etwas spitzigen Winkel und einer Strecklage von ungefähr iSo0 frei beweglich ist, während eine hydraulische Sperrvorrichtung selbsttätig beim Auftreten auch der geringsten Belastung des Prothesenfußes zur Wirkung kommt, um eine Sperrung des Kniegelenkes derart herbeizuführen, daß die Beweglichkeit zwischen Ober- und Unterschenkelteil sofort in der Winkellage aufgehoben wird, in der sich der Unterschenkel im Verhältnis zum Oberschenkel in dem Augenblick befindet, in dem die Belastung des Prothesenfußes wirksam auftritt.
  • Beinprothesen werden im allgemeinen in zwei Hauptgruppen eingeteilt, die sich dadurch unterscheiden, ob die Prothese ein natürliches Bein ersetzen soll, das oberhalb oder unterhalb des Knies amputiert worden ist. Die bei Prothesen der letztgenannten Art, d. h.' für einen Unterschenkelstumpf (tibialen Stumpf) auftretenden Probleme sind wesentlich einfacher als die Schwierigkeiten, die bei der Herbeischaffung einer Prothese für ein Bein überwunden werden müssen, das oberhalb des natürlichen Knies amputier.t worden ist. Im erstgenannten Fall dürfte in der Regel das noch verbliebene Knie und dessen Muskulatur eine ausreichende Kontrolle über die Beweglichkeit des Kniegelenkes der Prothese ermöglichen und somit zu einem verhältnismäßig gleichförmigen und natürlichen Gang des Prothesenträgers beitragen.
  • Handelt es sich dagegen um einen künstlichen Ersatz für eine Person, die das eine oder gar beide Beine oberhalb des Knies verloren hat, so müssen ganz andere Bedingungen an die Konstruktion einer entsprechenden Prothese gestellt werden, zumal ein Oberschenkelstumpf (femuraler Stumpf) nicht mehr in der Lage ist, irgendwelche aktive Kontrolle über die Beweglichkeit oder die Bewegung des Unterschenkels im Verhältnis zum Oberschenkel auszuführen. Da sich die Erfindung jedoch ausschließlich mit einer Oberschenkelprothese befaßt, werden im nachstehenden nur die mit dieser Prothesengruppe verknüpften Probleme näher erläutert.
  • Im Laufe der letzten Zeit und insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg ist eine Vielzahl von verschiedenen Prothesenkonstruktionen vorgeschlagen, hergestellt und praktisch ausprobiert worden, wobei sich sowohl Bandagisten als auch sonstige Beinprothesenspezialisten eifrigst bemüht haben, ein Erzeugnis zu schaffen, das nicht nur dem Beinamputierten ermöglichen soll, seinen Gang an den einer Person mit zwei gesunden Beinen anzugleichen, sondern auch in der Lage ist, dem Prothesenträger ein solches Vertrauen zu seinem künstlichen Ersatz zu geben, daß er sich ganz darauf verlassen kann. Praktisch durchgeführte Versuche haben gezeigt, daß der wesentliche Unterschied zwischen natürlichem und artifiziellem Gang (Gang mit der Prothese) und somit auch der größte Nachteil bisher bekannter Oberschenkeiprothesen darin besteht, daß das Kniegelenk während eines jeden Schrittes eines stoßweise auftretenden Abwärtsbewegung ausgesetzt wird, die darauf zurückzuführen ist, daß die Kniegelenkachse bei den bisher bekanntgewordenen Prothesen dieser Art in jedem Falle hinter deren eigentlichen Schwerpunktlinie gelegen ist, was wiederum zu einer Verlängerung der Prothese bei der Abwicklung eines jeden Schrittes führt. Wenn auch die wissenschaftliche Forschung Hand in Hand mit den auf diesem Spezialgebiet durchgeführten praktischen Untersuchungen zu einer gewissen Herabminderung dieses Nachteils geführt hat, besteht nach wie vor bei diesen bekannten Prothesen eine ausgesprochene Neigung zum Zusammenknicken infolge einer Belastung gegen die Gehfläche, da es bis zum heutigen Tag nicht möglich war, für das Kniegelenk solcher Prothesen eine Sperrvorrichtung zu schaffen, die in jeder Hinsicht imstande war, die obengenannten Unsicherheitsfaktcren restlos zu beheben.
  • Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, die oben angeführten Nachteile zu übenvinden und dabei eine Oberschenkelprothese geschaffen, bci der unter Vermittlung eines Kniegelenkes eine im wesentlichen unbehinderte Schwenkbeweglichkeit zwischen dem Ober- und Unterschenkelteil gewährleistet ist, solange die Prothese unbelastet bleibt, bei der diese Beweglichkeit im gleichen Augenblick autotmatisch blockiert wird, indem die Prothese und insbesondere deren Fußteil einem Widerstand begegnet, und zwar in der vom Ober- und Unterschenkelteil jeweils im Augenblick der Blockierung eingenommenen Winkelstellung, und bei der die obenerwähnte stoßweise auftretende Abwärtsbewegung bei jedem Schritt gleichzeitig auf ein Minimum reduziert wird.
  • Zur Lösung der oben gestellten Aufgaben dient eine aus einem Oberschenkelteil, einem an diesem angelenkten und mit einer hydraulischen Kniegelenksperrvorrichtung versehenen Unterschenkelteil sowie einer an dem Unterschenkelteil angelenkten Prothesenfuß bestehende Prothese, welche erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch eine hydraulische Sperrvorrichtung aus zwei Zylindern mit je einem Kolben und aus einem Ventilgehäuse mit zwei Ventilen - einem Primärventil und einem Sekundärventil -, welch letzteres durch eine von dem Prothesenträger zu betätigende Reguliervorrichtung geöffnet werden kann, um eine regulierte Biegung der Prothese zuzulassen, wenn die Prothese infolge der Belastung des Prothesenfußes gesperrt ist, durch einen am Prothesenfuß schwenkbar angelenkten Zwischenteil, der in der Längsrichtung des Beines verschoben'werden kann, durch eine an dem Hebel angelenkte Kolbenstange, an welcher die Kolben angebracht sind, und durch bewegliche Glieder, über die das Primärventil mit dem Zwischenteil verbunden ist, so daß es bei einer auf den Prothesenfuß wirkenden Belastung durch Betätigung einer mit dem Ventil verbundenen Feder od. dgl. geschlossen werden und, wenn die genannte Belastung aufhört, unmittelbar ge-' öffnet werden kann.
  • Es sind zwar mit einer hydraulischen Sperrvorrichtung versehene Prothesen bekannt, bei welchen das Kniegelenk durch Ventile gesteuert wird. Diese Ventile werden aber durch die Beinbewegungen mittels elastischer Bänder gesteuert, die von einem Gürtel ausgehen. Es ist ausgeschlossen, mit einer derartigen Vorrichtung eine zuverlässige Betätigung und Steuerung der Ventile zu erreichen.
  • Nach einem anderen wesentlichen Merkmal der Erfindung sind außer den die automatische Blockierung der Kniegelenkvorrichtung bewirkenden Organen noch weitereVorrichtungen in der hydraulischen Sperrvorrichtung enthalten, die auch in dem blockierten Zustand der letztgenannten eine von dem Prothesenträger absichtlich und unter seiner vollen Kontrolle herbeigeführte langsame Bewegung des Unterschenkelteiles zu dem Oberschenkelteil aus der Strecklage in eine recht- oder spitzwinklige Lage gestatten.
  • Die Erfindung wird im einzelnen an Hand der Zeichnungen erläutert, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Es zeigt Fig. I teilweise im Schnitt eine Seitenansicht einer neuen Oberschenkelprothese, deren Unter-und Oberschenkelteil in voll ausgestreckter Lage zueinander dargestellt sind, Fig. 2 einen Längsschnitt nach Fig. I, von der Rückseite gesehen, Fig. 3 die Ausführungsform nach Fig. I, jedoch der Unterschenkelteil etwa im rechten Winkel zu dem Oberschenkelteil geschwenkt, Fig. 4 einen Längsschnitt durch die im Unterschenkelteil eingebaute Sperrvorrichtung für das Kniegelenk, Fig. 5 einen waagerechten Schnitt in der Linie V-V der Fig. 4 durch das Ventilgehäuse, der Sperrvorrichtung, Fig. 6 einenLãngsschnitt etwa in derLinieVI-VI der Fig. 5 durch das Sekundärventil, Fig. 7 eine Ansicht des Ventilgehäuses von der Seite, an welcher das Primärventil und seine Betätigungsorgane durch den Prothesenfuß angebracht sind, Fig. 8 einen senkrechten Schnitt durch das-Primärventil in der Linie VIII-VIII der Fig. 5, Fig. 9 einen senkrechten Schnitt durch den Prothesenfuß, teilweise abgebrochen, in unbelastetem Zustand; Fig. 10 den Fußteil nach Fig; 9, jedoch - in belastetem Zustand, Fig. in diesen Fußteil im Schnitt nach der Linie XI-XI in Fig. g von. der Rückseite aus gesehen, Fig. I2 einen Längsschnitt durch das Primärventil in größerem Maßstab.
  • Der Oberschenkelteil I der Prothese (vgl. Fig. I bis 3) ist mittels der Kniegelenkachse 2 gelenkig mit dem Unterschenkelteil 3 verbunden, so daß dieser gegen den Oberschenkelteil in einem Winkelbereich von mindestens go0 geschwenlct werden kann. Der am unteren Ende des Unterschenkelteils 3 angebrachte Prothesenfuß 4 kann aus der in Fig. 1 dargestellten Lage bis zur Beugung im spitzen Winkel zum Unterschenkelteil 3 bewegt. werden.
  • Zwischen dem Oberschenkelteil I und dem Prothesenfuß 4 ist in dem Ünterschenkelteil 3 die im ganzen mit H bezeichnete hydraulische Sperrvorrichtung für das Kniegelenk der Prothese eingebaut. Diese Sperrvorrichtung besteht (vgl. Fig. 4) aus einem mittleren Ventilgehäuse 8 und zwei an der oberen bzw. der unteren Stirnfläche des Ventilgehäuses 8 starr befestigten Zylindern, nämlich einem oberen Zylinder Sa und einem unteren Zyliner Sb, die koaxial angeordnet sind. Die beiden Zylinder enthalten je einen Kolben 6a bzw. 6b, die in unveränderlichem Abstand voneinander auf der gemeinsamen Kolbenstange 9 befestigt sind. Die beiden dem Ventilgehäuse zugekehrten und durch die nach innen gewandten Flächen der beiden Kolben begrenzten Zylinderräume bilden gemeinsam mit den Kanälen im Ventilgehäuse ein erstes, aktives Flüssigkeitssystem von konstantem Volumen. Um einen Flüssigkeitsverlust aus diesem System nach außen zu verhindern, sind die Kolben 6a und 6b mit Packungen 7 versehen.
  • Die gemeinsame Kolbenstange 9 verläuft (vgl.
  • Fig. -I bis 4) von dem unteren Kolben 6b durch eine Dichtungshülse in der Mitte des Ventilgehäuses 5 durch den oberen Kolben 6a und durch einen Verschlußdeckel 10 am oberen Ende des Zylinders Sa bis zum Kniegelenk der Prothese,- wo ihr oberes Ende gelenkig mit dem Hebelarm I I verbunden ist, welcher Teil einer Lagerhülse ist, die fest mit dem Oberschenkelteil verbunden, jedoch um eine den Ober- mit dem Unterschenkelteil I bzw. 3 gelenkig miteinander verbindende und im Schwerpunktsbereich der Prothese gelegene Achse 2 drehbar gelagert ist.
  • Die hydraulische Sperrvorrichtung H als Ganzes wird mittels einer am unteren Ende 5C eingesetzten Stange 12- gelenkig von einem Achsenzapfen I3 (vgl. Fig. g bis II) getragen, der fest in einem am unteren Ende des Unterschenkelteils befestigten Plattenteil 14 verankert ist. Daraus geht hervor, daß eine Abstandsänderung in senkrechter Richtung zwischen dem Plattenteil 14 und der hydraulischen Sperrvorrichtung H ausgeschlossen ist.
  • Zwischen dem Plattenteil 14 und dem Prothesenfuß 4 kommt nun folgende Wechselwirkung zustande: Um zunächst eine gewisse Schwenkbewegung des Fuß teils 4 im Verhältnis zum Unterschenkelteil 3 herbeizuführen, ist dem Fußteil 4 ein Zwischenglied 16 zugeordnet, in dem auf zweckmäßige Weise ein Drehzapfen 15 rechtwinklig zur Längsrichtung des Fußteils 4 befestigt ist. Die gelenkige Beweglichkeit des Fuß teils 4 im Verhältnis zum Zwischenglied I6 wird durch eine Feder 4a begünstigt, durch einen Anschlag begrenzt und durch sachgemäß bemessene und angebrachte Gummipuffer 4c ausgeglichen. Zur Sicherstellung einer in jeder Hinsicht zuverlässigen Betätigung der hydraulischen Sperrvorrichtung H in Abhängigkeit von einer am Fußteil auftretenden Belastung muß in senkrechter Richtung eine geringfügige Abstandsänderung zwischen dem Zwis'chenglied I6 und dem Plattenteil 14 unter gleichzeitigem Ausschluß aller sonstigen Bewegungsmöglichkeiten oder -richtungen herbeigeführt werden. Zu diesem Zweck hat der Platte teil 14 eine ebene Bodenfiäche 14b und eine etwa in der Mitte liegende zylindrische Bohrung I4a.
  • Der Bodenfläche I4b liegt die ebene Oberfläche I6h des Zwischengliedes I6 gegenüber, und das als Teil des Zwischenglieds I6 ausgebildete zylindrische Stück I6a ragt in die Bohrung 14a hinein.
  • In der zylindrischen Wandung des Sockels 16a sind zwei sich in Druckmesserrichtung gegenüberliegende Öffnungen I6C ausgespart, um den Durchgang eines in dem Plattenteil 14 vorhandenen Achszapfens 13 zu gestatten, der somit den Sokkel 16a in seiner Lage innerhalb der zylindrischen Bohrung 14a sichert. Demzufolge bildet diese Bohrung nicht nur eine zylindrische Steuerung für den Sockel 16a und gleichzeitig auch für den gesamten Fußteil3, sondern sie ermöglicht auch eine be- -grenzte axiale Beweglichkeit des Fußteils 4 im Verhältnis zum Plattenteil 14 und zur hydraulischen Sperrvorrichtung für das Kniegelenk. Diese Axialbewegung wird nun- zur Betätigung der hydraulischen Sperrvorrichtung H ausgewertet.
  • Diese Axialbewegung nach oben erfolgt augenblicklich, sobald der Prothesenfuß bei der Berührung mit der Gehfläche einem Widerstand begegnet. Die Axialbewegung nach unten setzt ein, sobald dieser Widerstand aufhört. Um eine gleichmäßige und stoßfreie Annäherungsbewegung der ebenen, den Sockel 16a umschließenden, ringförmigen oberen Fläche I6b des Zwischengliedes I6 gegen die ebene Bodenfläche I4b des Plattenteils 14 zu gewährleisten, ist die eine oder sind beide dieser Flächen mit einer weichen Zwischenlage I7 aus geeignetem Material, beispielsweise aus Schwammgummi, versehen. Die Größenordnung der Relativbewegung des Zwischengliedes zum Plattenteil ist außerordentlich gering.
  • Das Zwischenglied 16 (vgl. Fig. II) trägt einen Bolzen 18, an dessen oberem Ende eine Hülse 19 od. dgl. mittels einer Schraube 18a schwenkbar befestigt ist. In das obere Ende der Hülse 19 ist ein -Stab 20 eingeschraubt oder in anderer Weise in Längsrichtung einstellbar befestigt. Das obere Ende des Stabes 20 (vgl. Fig. 7) ist mit einem kurzen Hebelarm 21 verbunden, der zur Betätigung des Primärventils der hydraulischen Sperrvorrid -ng H für das Kniegelenk in Abhängigkeit von c;er obenerwähnten geringen Relativbewegung des Zwischengliedes I6 und zugleich des Fußteils 4 im Verhältnis zum Plattenteil 14 und dementsprechend auch zur Stange I2 bzw. zur Sperrvorrichtung, d. h. zur Kontrolle der Arbeitsweise dieser Vorrichtung dient.
  • Der kurze, schwenkbar mit dem oberen Ende des Stabes 20 verbundene Hebelarm 21 ist fest angebracht auf einen drehbar in einer Hülse des Ventilgehäuses 8 gelagerten Ventilheber 22. Im rechten Winkel zur Mittellinie des Ventilhebers 22 ist im Ventilgehäuse 8 ein Kanal zwischen den bei den Zylindern 5a und 5b vorgesehen, in dem ein Ventilfutter 23 befestigt ist, dessen Umfangslinie den Umfang der Ventilheberhülse überschneidet (vgl. Fig. 8 und insbesondere Fig. 12). Es entsteht so zwischen diesen beiden zylindrischen Teilen eine kleine oeffnung. Das dem unteren Zylinder 5b zugekehrte Ende des Ventilfutters 23 ist als Ventilsitz ausgebildet und enthält ein Primärventil 25 mit einem dem Ventilsitz entsprechenden Ventilkopf 25a. Die Spindel dieses Primärventils hat drei etwa symmetrisch verteilte Abflachungen und daher einen etwa dreieckigen Querschnitt, wie bei 25b in Fig. 5 angedeutet. Von den zwischen den Abflachungen verbleibenden drei in der Längsrichtung der Ventilspindel liegenden Kanten enthält die dem Ventilheber 22 zugekehrte eine kleine Aussparung 25f (Fig. 12), die zur Aufnahme eines nockenähnlichen Ansatzes 22a (Fig. 8) am Ventilheber 22 dient. Eine Drehung des Primärventils in seinem Ventilfutter wird durch (nicht dargestellte) Organe verhindert.
  • Das obere; dem Ventilkopf entgegengesetzte Ende des Primärventils 25 weist eine abgesetzte zylindrische Verlängerung 25e auf (Fig. 12), die durch eine Schraubenmutter 25C od. dgl. abgeschlossen ist. Zwischen dieser Schraubenmutter 25 und dem oberen Rand des Ventilfutters 23 ist eine aus sehr dünnem Draht, z. B. mit einem Durchmesser von 0,5 mm gefertigte schraubenförmige Druckfeder 25d eingespannt, die bestrebt ist, das Primärventil geschlossen zu halten, um in belastetem Zustand des Prothesenfußes jeden Flüssigkeitsdurchgang vom unteren zum oberen Zylinder und somit eine Beugung der Prothese zu verhindern. Demgegenüber ist aber im Belastungszustand eine Streckbewegung der Prothese möglich, beispielsweise wenn sich der Prothesenträger aus sitzender Stellung erhebt, da in solchen Fällen eine Abwärtsbewegung der Kolbenstange und der Kolben hervorgerufen wird. Dabei bewirkt der hierdurch im oberen Zylinder entstehende Überdruck das Öffnen des Primärventils entgegen der Druckspannung der Feder25d, so daß Flüssigkeit aus diesem Zylinder und entlang der Abflachungen der Ventilspindel durch den Spalt zwischen Ventil sitz und Ventilkopf in den unteren Zylinder strömen kann. Daß das Primärventil unter dieser Bedingung als Rückventil arbeiten kann, ist darauf zurückzuführen, daß der Ventilheber 22 das Primärventil 25 zwangläufig nur dann betätigt, wenn er bei unbelastetem Prothesenfuß seine äußerste Einstellage im Drehsinn des Uhrzeigers einnimmt, während er bei und nach seiner Zurückführung in umgekehrtem Drehsinn durch eine gegen den Prothesenfuß wirksam werdende Belastung weiter keinen Einfluß auf das Primärventil ausüben kann, da dessen nockenähnlicher Ansatz 22a dann völlig aus der Bahn der Betätigungsfläche der Aussparung 25f in dem gegenüberstehenden Rücken der Primärventilspindel herausgeführt ist. Durch beschriebene Anordnung des Primärventils wird somit einerseits eine unbehinderte Beweglichkeit des Unterschenkelteils zum Oberschenkelteil in einem unbelasteten Zustand der Prothese und andererseits eine wirksame Blokkierung des Kniegelenks auch gegen die geringste Winkelbewegung zwischen Ober- und Unterschenkelteil in einem belasteten Zustand der Pr these gewährleistet. Es ist aber eine erheblich zur Bequemlichkeit des Prothesenträgers beitragende Streckbewegung des Unterschenkelteils gegenüber dem Oberschenkelteitl möglich, solange der Prothesenfuß gegen eine feste Unterlage ruht. Mit an; deren Worten, die Aufhebung einer zuvor gegen den Prothesenfuß wirksamen Belastung bewirkt zwangläufig die Einstellung des Primärventils zur offenen Lage, während die Kontrolle über dieses Ventil automatisch auf die Feder 25d unmittelbar nach der Aufhebung der das zwangläufige Öffnen des Primärventils veranlassenden Ursache oder Impulses übergeht. Infolge der aus leicht verständlichen Gründen getroffenen Sicherheitsmaßnahmen wird somit unter normalen Verhältnissen das Primärventil im selben Augenblick geöffnet, in dem der Prothesenfuß aktiv oder passiv die Gehfläche verläßt. Unter gewissen Umständen und insbesondere beins normalen Gehen hat es sich als erwünscht und zweckmäßig gezeigt, das zwangläufige Öffnen des Primärventils eine geringe Zeitspanne vor den Augenblick zu legen, in dem der Prothesen fuß endgültig die Gehfläche verläßt, jedoch erst, nachdem das Körpergewicht des Proithesenträgers in der Hauptsache von dem natürlichen oder auch dem zweiten künstlichen Bein übernommen worden ist. Diese Möglichkeit wird gemäß der Erfindung durch besondere Maßnahmen verwirklicht.
  • Es wurde schon erwähnt, daß die geringe Gelenkigkeit des Prothesenfußes gegenüber dem Zwischenglied I6 durch eine Druckfeder 4a begünstigt, durch einen Anschlag 4b begrenzt und durch Gummipuffer 4c aus- bzw. abgeglichen wird. Erfindungsgemäß wird nun ein Zusammenwirken zwischen der Feder 4a und dem Anschlag 4b derart herbeigeführt, daß das um eine kurze Zeitspanne vorverlegte Öffnen der Primärventile in einfacher und zuverlässiger Weise erfolgt.
  • Das Zusammenwirken sei unter der Annahme erläutert, daß sich der Prothesenträger um einen Schritt vorwärts bewegt, der mit dem natürlichen Fuß unmittelbar neben dem Prothesenfuß anfängt und wieder aufhört. Bei dem ersten Halbschritt mit dem natürlichen Bein, bei welchem das ganze Körpergewicht auf der Prothese ruht, neigt sich ihr Unterschenkelteil aus der in Fig. IO gezeigten Lage in der Hauptsache parallel zur Vertikalebene allmählich nach vorn im Verhältnis zu dem noch mit seiner ganzen Fläche auf dem Boden ruhenden Prothesenfuß. Die hierdurch hervorgerufene Schwenkbewegung um den Zapfen 15 führt zu einem Zusammendrücken der zwischen dem Plattenteil 14 und einer entsprechenden Anlagefläche auf dem Prothesenfuß eingespannten Feder 4b (vgl.
  • Fig. IO). Diese Schwenkbewegung wird unter der Kontrolle der Feder 4b fortgesetzt, bis der am unteren Teil des Zwischengliedes i6 befestigte Anschlag 4b die entsprechende Anliegefläche 4d des Fußteils 4 berührt. Etwa in diesem Zeitpunkte berührt der natürliche Fuß gegen Ende des ersten Halbschrittes wieder die Gehfläche, und die zweite Phase des Haillischrittes mit der Prothese beginnt.
  • Durch die teilweiseEntlastung der Prothese und die allmähliche Übernahme des Körpergewichtes von dem natürlichen Bein entsteht im Fußteil eine geänderte Wirkungsweise, indem dieser nunmehr die Funktion eines zweiarmigen Hebels übernimmt, dessen einer Arm hinter und dessen zweiter Arm vor der gegenwärtig als Schwenkungspunkt wirkenden Anliegefläche 4d gelegen ist. Dies bedeutet, daß der normale Drehpunkt zwischen dem Fußteil 4 und dem Zwischenglied 16 zeitweise in Richtung nach vorn verlagert worden ist, d. h. vom Zapfen 15 zur Fläche 4d. Im weiteren Verlauf der Übernahme des Körpergewichts durch das natürliche Bein und die dadurch hervorgerufene allmähliche Entlastung der Prothese, der bald eine Zugbeanspruchung folgt, hebt sich nun der Hackenteil des Prothesenfuß.es -oder der rückwärtige Arm des obengenannten Hebels - von der Gehfläche. Der biegsam mit dem Prothesenfuß verbundene Spitzenteil stützt sich nach wie vor gegen die Gehfläche. Danach setzt.die dritte Phase des Halbschrittes mit der Prothese ein. Das Zwischenglied wird infolge der beschriebenen Hebelwirkung von dem Plattenteil 14 abgerissen und das Primärventil zwangsweise geöffnet, solange der Spitzenteil des Prothesenfußes noch auf der Gehfläche ruht. Während der nunmehr folgenden letzten Phase des Halbschrittes mit der Prothese nach Aufhebung der Blockierung des Kniegelenkes wird die Prothese von der Gehfläche ab mit Hilfe des. Stumpfes, an welchem sie befestigt ist, abgehoben und der Unterschenkelteil bis zur Strecklage nach vorn geschwenkt. Danach wird der Fußteil in seine Endlage neben den natürlichen Fuß gebracht, und ein nächster Schritt kann be ginnen. Am Ende der letzten oder vierten Phase, d. h. im Augenblick der Berührung des Prothesenfußes mit einer festen Unterlage, wird die Prothese selbstätig gegen jede Biegungsmöglichkeit blockiert.
  • Der genaue Zeitpunkt der dritten Phase, d. h. des zwangläufigen Öffnens des PrimärventiLs, kann durch Regelung der Federkraft oder mit Hilfe einer einstellbaren Feder beliebig nach den individuellen Wünschen. des Prothesenträgers bestimmt werden.
  • Die beiderseits des Zapfens 15 in der Längsrichtung des Fußteils vorgesehenen Gummipuffer 4C ermöglichen stoß freie Bewegung des Fußteils im Verhältnis, zum Unterschenkelteil unter Vermittlung des Zwischengliedes I6 sowohl um den Drehzapfen I5 als auch um den Punkt 4d, der zeitweise den Drehpunkt darstellt.
  • Die hydraulische Sperrvorrichtung H für das Kniegelenk hat außer der automatischen Kontrolle durch das Primärventil zur Ergänzung auch eine handbetätigte Kontrollmöglichkeit, die vorzugsweise im belasteten Zustand der Prothese angel wendet werden kann. Das Ventilgehäuse 8 enthält auch ein von Hand zu betätigendes Sekundärventil 3I (vgl. Fig. 6), das durch den Prothesenträger mittels eines Reglerorgans 1a geöffnet und geschlossen werden kann. Vorzugsweise ist es außen und oben am Oberschenkelteil angebracht und durch die Kleidung mit der Hand zu erreichen. Die Betätigung des Sekundärventils erfolgt auf mecham schem Wege, beispielsweise unter Vermittlung eines Bowdenzuges.
  • Es ist also in dem Ventilgehäuse 8 ein dem Primärventilkanal 25 entsprechender Sekundärkanal zwischen dem oberen und dem unteren Zylin. der 5a bzw. 5o vorgesehen, in dem gleichfalls ein Futter 26 für das Sekundärventil 31 enthalten ist.
  • Das Futter 26 ist etwas kürzer als das des Primärventils, um einen Abschluß des Sekundärkanals an seinem dem oberen Zylinder Sa zugekehrten Ende mittels eines Verschlußdeckels 27 zu ermöglichen.
  • Das Sekundärventil dient zur Kontrolle eines Flüssigkeitskanals zwischen den beiden Zylindern; dessen Querschnittsfläche erheblich geringer ist als die des Primärventilkanals. Demnach besteht der Flüssigkeitskanal des Sekundäryentils aus einem redhtwinklig zum Ventilfutter 26 liegenden Kanal 28a (Fig.. 6), der sich zwischen einer Öffnung 26a etwa in der Mitte des Futters 26 und einer Aussparung in der Ventilgehäusewandung erstreckt.
  • Ein senkrechter im rechten Winkel zum Kanal 28a stehender Kanal 28b verbindet den oberen Zy- liner 5, unmittelbar mit der Aussparung, in welcher eine Ventilhülse 29 zur Aufnahme eines Nadetlventils 30 vorgesehen ist. Dieses Ventil dient zur Feineinstellung des Durchlaßquersclmitts des Kanals 28a und kann beispielsweise mit Hilfe eines Schraubenziehers verstellt werden. Die Ventilhülse 29 ist nach außen durch eine Schutzschraube2ga abgeschlossen.
  • In dem Ventilfutter 26 ist das Sekundärventil 3I, das im wesentlichen ähnlich dem Primärventil 25, aber etwas kürzer ausgestaltet ist, in axiale,r Richtung beweglich und normal unter der Einwirkung einer Druckfeder 31a geschlossen. Dieses Ventil wird durch einen Ventilheber 32 und unter Vermittlung eines Hebelarmes 32a (Fig. 5) betätigt, und zwar über den schon erwähnten, an dem Außenendie des Hebelarmes 32a befestigten Bowdenzug Ib (Fig. I). Die Bewegung erfolgt in Abhängigkeit von der jeweiligen Einstellung des Reglerorgans 1a durch den Prothesenträger, der somit in der Lage ist, dieses Sekundärventil zu öffnen und zu schließen, sobald eine Betätigung dieses Ventils erforderlich oder erwünscht fest, beispielsweise beim Abwärtsgehen auf einer Treppe, währenddessen das Primärventil selbsttätig infolge des Belastungszustandes der Prothese geschlossen ist. Das Öffnen des Sekundärventils gestattet nämlich ein langsames Biegen des Unterschenkelteiles im Verhältnis zum Oberschenkelteil bis etwa zu einem rechten Winkel, auch wenn das Primärventil geschlossen ist.
  • Der Umstand, daß die Querschnittsfläche des von dem Sekundärventil gesteuerten Kanals zwischen den beiden Zylindern wesentlich kleiner ist als der Durchgangsquerschnitt zwischen dem Primärventil und dessen Futter, stellt ein wesentliches Merkmal der Erfindung dar. Es wurde schon darauf hin gewiesen, daß die Betätigung des Sekundärventiis nur bei Belastung des Prothesenfußes - und in erster Linie beim Abwärtsgehen auf einer Treppe in Be tracht kommt. Wenn der Prothesenträger dabei das Sekundärventil öffnet, so kann von dem unteren zu dem oberen Zylinder nur eine stark begrenzte Flüssigkeitsmenge durch den verengten Sekundärkanal fließen, so daß die Biegung des Unterschenkelteiles auf jeden Fall nur langsam im Verhältnis zum Oberschenselteil erfolgen kann. Dieser Biege vorgang kann jeder Zeit durch Schließen des Ventils beendet werden, was dem Prothesenträger in einem hohen Maße ein Sicherheitsgefühl gibt. Da ferner immerhin damit gerechnet werden muß, daß durch einen Anstoß oder durch eine unabsichtliche Bewegung des Prothesenbrägers über das Bedienungselement das Sekundärventil geöffnet werden könnte, ist ein plötzliches Zusammenkuieken des Unterschenkelteiles bis zur äußersten Biegungslage mit unabsehbaren Folgen für den Prothesenträger dadurch vermeidlich, daß der Querschnitt des Sekundärvelitilkanals wesentlich kleiner gehalten ist als der des Primärventilkanals. Dieser soll dagegen möglichst groß sein, um im unbelasteten Zustand der Prothese eine praktisch ungehemmte Beweglichkeit zwischen Ober- und Unterschenkel zu gewährleisten. Somit wird das Vertrauen des Prothesenträgers zu seinem künstlichen Ersatz für ein verlorenes Bein durch die Gewißheit gestärkt, daß- er bei Bedarf eine Biegung desselben mit mäßiger Geschwindigkeit auch in belastetem Zustand veranlassen kann, daß er diese Biegung zu jeder Zeit unter seiner vollen Kontrolle hat und daß unter keinen Umständen irgend etwas für ihn Nachteiliges eintreten kann. Ei kann sich also voll und ganz auf seine Prothese verlassen. Außerdem ist der zulässige Querschnitt des Sekundärvenrilkanals in einfacher Weise, lediglich mit Hilfe eines Schraubenziehers, einstellbar, so daß die Geschwint digkeit, mit der die Biegung der Prothese durch das t)ffnen des Sekundärventils von Hand vor sich geht, dem Körpergewicht und den individuellen sonstigen Belangen des Prothesenträgers genau angepaßt werden kann.
  • Das zweite, passive Flüssigkeitssystem in der hydraulischen Sperrvorrichtung H für das Kniegelenk wird von den Innenräumen der beiden Zylinder 5a und 5b oberhalb des Kolbens 6a bzw. unterhalb des Kolbens 6b gemeinsam mit einer mittig angeordneten Bohrung durch die Kolbenstange g nebst entsprechenden Seiten Öffnungen in der Kolbenstange g gebildet. Dieses, ebenso wie das erste, aktive Flüssigkeitssystem mit einer Flüssigkeit, wie Öl, Glycerin od. dgl., gefüllte flüssigkeitskommunizierende System dient in erster Linie zur Verminderung der Reibung der Kolben und deren Packungen gegen die Zylinderwände Die in dem oberen Zylinderraum 5a (vgl. Fig. 4) eingeschlossene Flüssigkeit kann bei einer Aufwärtsbewegung der Kolbenstange g und der Kolben 6a und 6b durch die seitliche Offnung 9bJ die Bohrung 9a und durch das offene Ende der Kolbenstange g in den unteren Zylinderraum unterhalb des Kolbens 6b strömen.
  • Bei einer Abwärtsbewegung der Kolben und der Kolbenstange infolge einer Streckung der Prothese strömt die Flüssigkeit in der entgegengesetzten Richtung. Ferner bewirkt die im passiven System eingeschlossene Flüssigkeit eine zuverlässige und fast reibungslose Abdichtung gegenüber der in dem System enthaltenen Flüssigkeit. Außerdem wird ein allenfalls im aktiven System eintretender Flüssigkeitsmangel unmittelbar durch Flüssigkeit aus dem passiven System ergänzt. Die Kolbenpackungen 7 sind deshalb so ausgestaltet, daß sie in Richtung zum Ventilgehäuse, also zum aktiven Flüsslgkeitssystem hin flüssigkeitsdurchlässig, in der anderen Richtung jedoch zuverlässig dicht sind. Dementsprechend ist die Bohrung 9a über die obere Seitenöffnunggb bis zum Punktgc hinaus verlängert worden, der oberhalb des Zylinderdeckels 10 liegt. Dort ist eine gewöhnlich verschlossene seitliche Öffnung zum Nachfüllen von Flüssigkeit vorgesehen.
  • Die Oberschenkelprothese und ihre hydraulische Sperrvorrichtung für das Kniegelenk wirkt während des Gehens folgendermaßen: In dem Belastungszustand der Prothese, bei welchem der Fußteil 4 auf der Gehfläche ruht (vgl. Fig. I und 2), ist das Zwischenglied I6 durch eine äußerst geringfügige Bewegung zum dichten Anliegen gegen den Plattenteil 14 gebracht worden, und dabei ist der Stab 20 gleichzeitig bis zu seiner obersten Einstelllage verschoben. Durch diese Bewegung hat der Ventilheber 22 das Primärventil 25 freigegeben, so daß es durch die Kraft der Feder 25b geschlossen ist. Es kann keine Flüssigkeit vom unteren zum oberen Zylinder fließen und daher eine Biegung des Unterschenkelteiles in Richtung des Oberschenkelteiles nicht erfolgen.
  • Sobald jedoch das Körpergewicht des Prothesenträgers von der Prothese auf das natürliche oder auch ein zweites künstliches Bein gegen Ende des »natürlichen« Halbschrittes verlagert wird und der Fuß oder der andere Prothesenfuß die Gehfläche fest berührt, wird das Zwischenglied I6 wieder in seine ursprüngliche Lage auf geringen Abstand von dem Plattenteil 14 unter Mitnahme des Stabes 20 gebracht, so daß das Primärventil 25 zwangläufig geöffnet und die Blockierung des Kniegelenkes unmittelbar aufgehoben wird und der Prothesenträger imstande ist, den Unterschenkelteil 3 unter Mitwirkung der Kniegelenkachse2 nach vorn bis zur Strecklage gegenüber dem Oberschenkelteil zu schleudern und den Prothesenfuß in Berührung mit und zum Stützen auf die Gehfläche zu bringen, in welchlem Moment das Kniegelenk sofort wieder gesperrt wird und ein neuer Zyklus Schrittbewegungen beginnen kann Beim Hinabsteigen einer Treppe steht der Pro.-thesenträger bei Beginn dieses Vorhabens direkt vor der zu nehmenden Stufe mit dem Kniegelenk der Prothese gesperrt infolge der auf ihr ruhenden Belastung. Somit kann er das natürliche Bein -oder die zweite Prothese - von der Stufe abheben und zur Einleitung des Abwärtsschrittes nach vorn strecken unter gleichzeitiger Betätigung des Reglerorgans am oberen, äußeren Ende des Oberschenkelteiles in die dem Öffnen des Sekundärventils entsprechende Richtung. Somit kann die im unteren Zylinder 5b zuvor eingeschlossene Flüssigkeit durch den Spalt zwischen dem Sitz und dem Kopf des Sekundärventils, an den abgeflachten Ventilspindelflächen, durch den Kanalzweig 2&a, entlang dem -Nadelventil 30 in den oberen Zylinder Sa unter der Einwirkung des von dem Kolben 6b und der Kolbenstange 9 ausgeübten Druckes langsam fließen, so daß sich der Unterschenkel mit mäßiger Geschwindiglteit in Richtung zum Oberschenkelteil um das Kniegelenk neigt. Da diese Bewegung in ihrem vollen Umfange unter der Kontrolle des Prothesenträgers steht, erfolgt sie in derselben natürlichen Weise wie bei einem gesunden, natürlichen Bein, bis der natürliche oder der zweite Prothesenfuß die nächste untere Stufe berührt und allmählich wieder das gesamte Körpergewicht übernimmt. Danach wird der Prothesenfuß von der oberen Stufe heruntergezogen, wobei der Unterschenkelteil durch sein Eigengewicht bis zur Strecklage geschwenkt wird und der Prothesenfuß neben den natürlichen Fuß auf die untere Stufe gestellt werden kann, in welchem Moment. die Blockierung sofort wieder wirksam wird. Danach kann der nächste Schritt treppab beginnen.
  • Es ist im vorhergehenden und insbesondere im Zusammenhang mit Fig. 9 bis II darauf hinter wiesen, daß sich die Relativbewegung des Zwischengliedes I6 zum Plattenteil 14 und demzufolge auch die des Stabes 20 zur Stange I2 und der hydraulischen Sperrvorrichtung H für das Kniegelenk in sehr geringen Grenzen hält. Bei praktisch ausgeführten und mit größter Sorgfalt ausprobierten Prothesen der oben beschriebenen Gattung ist es möglich gewesen, diese Relativbewegung bis auf o,56 mm zu reduzieren, ohne die absolut sichere und einwandfreie Betätigung des Primärventils zur Ausübung seiner Kontrolifunktion über die Blokkierung und D'eblockiernng des Kniegelenks in Abhängigkeit von dem belasteten bzw. unbelasteten Zustand der Prothese irgendwie in die Gefahrenzone zu bringen. Diese auf ein absolutes Minimum herabgesetzte Bewegung zwischen der Prothese im Ganzen und deren Fußteil ist weder von dem Pro thesenträger noch von einem Beobachter wahrnehmbar. Der ungleichförmige und.stoßbetonte Gang ist restlos eliminiert. Der Übergang von einem biokkierten zu einem deblockierten Zustand des, Kniegelenks und umgekehrt unter der Kontrolle der hydraulischen Sperrvorrichtung vollzieht sich in derselben weichen und elastischen Weise, wenn der Prothesenträger seine Prothese von der Gehfläche hebt, um einen neuen Schritt einzuleiten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜcHE: 1. Beinprothese fur einen Oberschenkelstumpf, bestehend aus einem Oberschenkelteil, einem an diesem angelenkten und mit einer hydraulischen Kniegelenksperrv.orn'chtung versehenen Unterschenkelteil sowie einem am Unterschenkelteil angelenkten Prothesenfuß, gekennzeichnet durch eine hydraulische Sperrvorrichtung aus zwei Zylindern (So, 5b) mit je einem Kolben (6a, 6b) und aus einem Ventilgehäuse (8) mit zwei Ventilen - einem Primärventil (25) und einem Se kundärventil (3 i) - welch letzteres durch eine von dem Prothesenträger zu betätigende Reguliervorrichtung geöffnet werden kann, um eine regulierte Biegung der Prothese zuzulassen, wenn die Prothese infolge der Belastung des Prothesenfußes gesperrt ist, durch einen am Prothesenfuß schwenkbar angelenktenZwischenteil (I6), der in der Längsrichtung des Beines verschoben werden kann, durch eine an dem Hebel (11) angelenkte Kolbenstange (g), an welcher die Kolben (6a, 6b) angebracht sind, und durch bewegliche Glieder (Ig, 20, 2I, 22), über die das Primärventil mit dem Zwischenteil verbunden ist, so daß es bei einer auf den Pro thesenfuß wirkenden Belastung durch Betätigung einer mit dem Ventil verbundenen Feder (25e) od. dgl. geschlossen werden und, wenn die genannte Belastung aufhört, unmittelbar geöffnet werden kann. -2. Beinprothese nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse (8) zwischen den Zylindern (So, 5b) angebracht ist. wobei die dem Ventilgehäuse am nächsten ge legenen, von den Kolben begrenzten Zylinderkammern durch zwei im Ventilgehäuse angel ordnete Kanäle miteinander kommunizieren, von denen der eine das Primärventil (25) und der andere das Sekundärventil (3I) enthält.
    3. Beinprothese nach den Ansprüchen I und 2, gekennzeichnet durch eine teilweise dreieckförmige Ausgestaltung des Querschnitts der Ventile (25, 3I) und eine vom Ventilkanal geführte Mutter an dem dem Ventilkopf entgegen gesetzten Ende und Federn (25d, 31a), die mit einem ihrer Enden gegen die in die Ventilkanäle eingesetzten Futter (23, 26) anliegt.
    4. Beinprothese nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mit einer Kerbe versehene Primärventil (25) von einem in dem Ventilgehäuse (8) gelagerten und mit dem Hebel (2I) versehenen Ventilheber (22) betätigt wird, wobei der Hebel (2I) an dem oberen Ende des Stabes (20) angelenkt ist, wogegen das untere Ende des Stabes mit der Hülse (I9) vereinigt ist, welche um einen in dem Zwischenteil (I6) festgesetzten Bolzen (I8) schwenkbar ist, wobei der Zwischenteil mit einem nach oben gerichteten zylindrischen Sockel (1 6a) versehen ist, der durch. eine zentrale, kreisförmige Offnung (I4a) hindurchragt, welche in einer in dem unteren Teil des Unterschenkelteils festgesetzten Platte (14) ausgenommen ist, sowie in dieser von einem horizontalen Bolzen (I3) zurückgehalten wird, der durch ein im Sockel ausgenommenes ovalförmiges Loch (I6C) geführt ist, welches dem Zwischenteil eine kleine axiale Bewegung gegen den Unterschenkeltei 1 gestattet 5. Beinprothese nach den Ansprüchen I bis 4, gekennzeichnet durch einen im Ventilgehäuse gelagerten über einen Hebel (32a) mit einem Bodenkabel verbundenen Ventilheber (32) zum Öffnen des Sekundärventils (31).
    6. Beinprothese gemäß den Ansprüchen I bis 5, gekennzeichnet durch ein zweites Flüssigkeitssystem, bestehend aus Zylinderräumen, welche an den vom Ventilgehäuse abgekehrten Seiten der Kolben liegen und die miteinander durch einen in der Längsachse der Kolbenstange (g) angeordneten Kanal (9a) verbunden sind.
    7. Beinprothese gemäß den Ansprüchen I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische Kniegelenksperrvorrichtung an einer Stange (I2) angebracht is.t, deren eines Ende an der durch die Platte (I4) geführten Achse (I3) gelagert ist und in einer zentral in einem im zylindrischen Sockel (I6a) angeordneten 0ffnung beweglich ist, Wobei die untere Seite der Platte (I4) an ihrem vorderen Ende auf einer Feder (4a) ruht, deren anderes Ende auf einer Stützfläche (4e) am Prothesenfuß abgestützt ist.
    8. Beinprothese nach den Ansprüchen I bis 7, gekennzeichnet durch eine weiche und/oder elastische Unterlage (I7) zwischen der Unterfläche (I4b) des plattenartigen Teiles (I4) und der nach oben gekehrten kreisringförmigen Fläche (I6b) des Zwischenteils (I6) zur stoßfreien Begrenzung der Bewegung, zwischen den Teilen (I6 und I4) angeordnet.
    9. Beinprothese gemäß Anspruch I, gekennzeichnet durch ein als Rückschlagventil ausgeF bildetes Primärventil .(25) zur Vermeidung eines etwa in dem. oberen, dem Ventilgehäuse am nächsten gelegenen Zylinder (5a) entstehenden Überdrucks.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 724 959.
DER9228A 1951-07-02 1952-06-11 Oberschenkelprothese nebst hydraulischer Sperrvorrichtung fuer das Kniegelenk solcher Prothesen Expired DE955894C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1284563B (de) * 1965-06-16 1968-12-05 Jahns Dieter Orthopaedisches Gelenk

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE724959C (de) * 1937-05-05 1942-09-10 Istituto Ortopedico Rizzoli Kniegelenk fuer Beinprothesen mit im Unterschenkel eingebautem OElpumpenzylinder zur Regelung der Gelenkbewegung

Patent Citations (1)

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