-
Gerät für tierärztliche Geburtshille
Die Erfindung betrifft ein Gerät
für tierärztliche Geburtshilfe, bei welchem für die Aufnahme der Übertragungsorgane
der dasselbe betätigenden Kräfte von dem hinteren Griffteil des Geräts zu dem am
Vorderende angebrachten eigentlichen Operations instrument (Geburtszange, Scheren,
Drahtschlingen usw.) eine rohrförmige Umhüllung dient. Es ist ein Gerät für tierärztliche
Geburtshilfe bekannt, bei dem für die tÇbertragung der Zugkräfte von dem hinteren
Griffteil des Geräts zu dem am Vorderende angebrachten eigentlichen Ope rationsinstrument,
und zwar einer Geburtszange, ein röhrenförmiger Arm dient, der in seinem Inneren
eine Antriebswelle trägt, so daß ihre Drehbewegungen Zugkräfte am Operationsinstrument
auslösen.
-
Für größere Haustiere stellen sich jedoch der Verwendung einer Geburtszange
mit auf ihrer ganzen Länge starren übertragungsorganen Schwierigkeiten entgegen,
welche erfindungsgemäß dadurch überwunden werden, daß die Umhüllung in ihrem hinteren
Teil 3 starr, in ihrem vorderen Teil 4 schlauchartig biegsam ist.
-
Die Ausbildung des Gerätes kann hierbei mit Vorteil in der Weise
erfolgen, daß eine ebenfalls zweiteilige, drehbare und längs verschiebliche Antriebswelle
vorgesehen wird, deren vorderer gelenkiger Teil infolge Zurückschraubens des starren
Teils
den biegsamen Teil der rohrförmigen Hülle versteift. Auf diese Weise kann die Antriebswelle
sowohl Drehbewegungen als auch Zugkräfte übermitteln. Durch eine doppelte Kupplung
zwischen Handgriff und Antriebswelle bzw. zwischen Rohr und Antriebswelle ist es
möglich, die Dreh- und Längsbewegungen unabhängig voneinander durchzuführen.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch
dargestellt, und es bedeutet Abb. r einen schematischen Längsschnitt des Geräts,
an dessen Arm eine Geburtszange angebracht ist Abb. 2 Schnitt der im Griff untergebrachten
Teile im vergrößerten Maßstab und Abb. 3 Schnitt durch die Mechanik des Geräts zur
Betätigung der Backen einer Geburtszange oder eines anderen chirurgischen Instruments,
wiez. B. einer Schere od. dgl.
-
Der Arm des Geräts besteht aus einer starren, durch die Metallstange
I gebildeten Antriebswelle und aus einer gelenkigen Welle, die durch zahlreiche
Kardangeienke 2 gebildet wird. Das in Richtung Griff liegende Ende der starren Welle
endigt in einem Schraubengewinde. Im Vorderbereich ist ein im Querschnitt sechskantiger,
einige Zentimeter langer Abschnitt I' der Stange vorgesehen. Der gelenkige Teil
der Antriebswelle endigt ebenfalls in einem Gewindezapfen 2t, dessen Basis durch
das vorderste Kardangelenk des biegsamen Wellenabschnittes 2 gebildet wird. Diese
Basis ist als Sperrscheibe 2" ausgebildet.
-
Das Röhrensystem, das die Antriebswelle umschließt, besteht seinerseits
aus einem starren Rohr 3, das den starren Teil der Welle enthält, an den ein aus
einer elastischen Stahlspirale gebildeter Schlauch 4 anschließt, dessen einzelne
Windungen in Ruhestellung eng aneinanderliegen. Am vorderen Ende des Drahtschlauches
ist ein Lager 5 angebracht, z. B. aufgeschraubt, durch dessen gelochte Grundplatte
5' das als Gewindezapfen 2' ausgebildete letzte Kardanglied 2 der biegsamen Welle
in einer zentralen Bohrung 5" des Lagers 5 dringt, das sich nach vorn U-förmig gabelt.
-
In der durch die Flansche des U-Teils gebildeten Tasche sind in gleichem
Abstand von dem Gewindezapfen 2' die Lagerhülsen 6 der Zangen- oder Scherenteile
7 oder anderer Geräteteile in festen Querzapfen drehbar gelagert. Die Hülsen 6 haben
halbkreisförmige Enden und weisen über 1800. nach der Mitte zu gerichtete, aber
geradlinige Zahnungen 6" auf. Die Antriebswelle 2 tritt mit diesen Zähnen in mechanische
Verbindung, und zwar über einen gezahnten Vierkantblock 8, der auf den Gewindezapfen
2' aufgeschraubt. ist und mit zwei sich gegenüberliegenden Zahnungen in die Zahnungen
6" der halbkreisförmigen Hülsenenden eingreift.
-
Da der gezahnte Vierkantblock 8 somit fest zwischen den gezahnten
Bogen der Hülse 6 einige klemmt ist, bewirkt seine Längsverschiebung eine Drehung
der Zangenteile im Sinne der Öffnung oder Schließung der Zange. Diese Längsverschiebung
des Vierkantblocks kann nur durch Drehung der Antriebswelle 2 erreicht werden, da
die Sperrscheibe 2" eine Längsverschiebung des Gewinde zapfens 2' ausschließt, die
Drehbewegung jedoch frei läßt.
-
Die Sperrscheibe ist in einem Hohlraum gelagert, der zwischen dem
mit Innengewinde versehenen Abschluß ring der Stahldrahtspirale und dem mit Außengewinde
versehenen Anschlußzapfen des U-förmigen Getriebelagers vorgesehen ist.
-
Am gegenüberliegenden Ende des Geräts.befindet sich ein kreuzförmiger
Handgriff 10 zur Feststellung des Geräts. Ein vor- und rückwärts um einige Zentimeter
auf dem Rohr verschiebbarer Ring in steuert eine innere Muffe I2, von der später
die Rede ist, und einen frei auf das Rohrende 3' gestütztJen T-förmilgen Griff I3.
-
Das Glied 14 des Griffs besitzt ein Innengewinde und dringt in das
Innere des Rohrs 3 ein, wo es sich auf das Ende der Stange 1 aufschrauben läßt.
-
Am vorderen Rand hat es auf seinem ganzen Umfang strahlenförmige Zähne
14'.
-
Direkt anschließend wird der sechskantige Abschnitt der Stange von
der ringförmigen Muffe 12 mit sechskantiger Bohrung umschlossen. Auf beiden freien
Enden der Muffe 12 sind strahlenförmig angeordnete Zähne I2' vorgesehen, die den
Zähnen 14' entsprechen. Ebensolche Zähne sitzen auf der hinteren Ringfläche einer
kreisförmigen Verengerung 15 des Rohrs 3, die im Rohrinnern dem Angriffspunkt des
Feststellgriffes 10 des Geräts entspricht.
-
Die Steuerwirkung des äußeren Ringes II auf die innere Muffe 12 zur
Erzielung von Längsverschiebungen erfolgt unter Mitwirkung von zwei sich gegenüberliegenden
Schrauben I6, die nach dem Aufschrauben auf den Außenring durch entsprechende Langlöcher
in der Wandung des Rohrs 3 mit ihren freien Enden in eine kreisförmige Nut I7 auf
der Außenfläche der Innenmuffe 12 hineinragen, ohne die Drehbewegung dieser Muffe
zu behindern.
-
Die Schublänge der Muffe ist so bemessen, daß durch axiale Vor- und
Zurückbewegung der Muffe deren gezahnte Räder I2t abwechselnd mit der Zah nung I4'
des fußähnlichen Glieds 14 des Griffs oder mit denen der Einschnürung 15 des Rohrs
3 in Eingriff gelangen.
-
Die mit dem Gerät möglichen Bewegungen sind folgende: I. Zangenartiges
Öffnen und Schließen der Backen 7 durch die gezahnten Hülsen 6 (die auch Scherenteile,
Schlingen usw. tragen können), und zwar durch Drehen des T-förmigen Griffs I3 nach
Verschieben des Rings II in seine hintere Endstellung.
-
Die innere Muffe 12 blockiert in dieser Stellung die Welle I mit
dem Handgriff I3, wodurch eine Drehung des Handgriffs eine Drehung der Welle zur
Folge hat und diese sich in einer Öffnungs- oder Schließbewegung der Backen 7 auswirkt.
-
2. Versteifung oder Entsteifung des Schlauches 4, was durch Drehung
des T-förmigen Griffs I3 nach Verschieben des Rings II in seine vordere Endstellung
erreicht wird.
-
In dieser Lage bewirkt die Innenmuffe I2 eine Blockierung der Welle
I mit dem starren Rohr unter Verhinderung jeder Drehbewegung. Auf diese Weise erzeugt
die Drehung des Gewindes 14 auf dem Gewinde der Stange I eine Vor- oder Rückwärtsbewegung
dieser letzteren, was einer Versteifung bzw. einer Entsteifung des Schlauches 2
gleichkommt.