DE944035C - Verfahren und Vorrichtung zur Messung von paramagnetischen Gasbestandteilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung von paramagnetischen GasbestandteilenInfo
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Description
Bekanntlich ist Sauerstoff und Stickoxyd paramagnetisch, während die übrigen Gase diamagnetisch
sind. Die Magnetisierbarkeit der zuerst genannten Stoffe, insbesondere von Sauerstoff, ist
über hundertmal stärker als die der letztgenannten. Der Gehalt eines Gasgemisches an paramagnetischen
Bestandteilen könnte daher durch Messen der magnetischen Suszeptibilität des Gemisches bestimmt
werden, was auch schon versucht wurde. ίο Die Versuche, eine technisch brauchbare Vorrichtung
zu finden, blieben bisher jedoch erfolglos. Es ist zwar eine Anordnung zur Sauerstoff bestimmung
auf physikalischem Wege bekannt, welche mit einem magnetischen Feld arbeitet. Mit ihr wird
jedoch nicht die magnetische Suszeptibilität, sondem die Änderung der Wärmeleitfähigkeit des
Gasgemisches durch ein Magnetfeld gemessen. Sie ist daher für Gemische, deren Wärmeleitfähigkeit
stark schwanken kann, z. B. wasserstoffhaltige Gase, nicht geeignet. .
Nach der Erfindung wird der Gehalt eines Gasgemisches
an paramagnetischen Bestandteilen mittels ihrer magnetischen Suszeptibilität dadurch
bestimmt, daß man es an einer Stelle eines starken Magnetfeldes, an der dieses ungleichförmig ist,
erhitzt. Infolge des Suszeptibilitätsunterschiiedes zwischen heißem und kaltem Gas übt das Magnetfeld
auf die erhitzten Gasteile eine andere Kraft
aus als auf das diese umgebende kalte Gas, so daß eine Strömung des Gases eintritt, deren Richtung
und Stärke ein Maß für seinen Gehalt an paramagnetischen
Bestandteilen, insbesondere Sauerstoff,
ist. Diese Strömung des Gases wird dadurch gemessen, daß man in den Weg der heißen oder
der kalten Gasteile einen ader mehrere Temperatur-' fühler bringt, die 'durch die Gasströmung erwärmt
oder abgekühlt werden.
ίο Eine Vorrichtung zur Ausführung dieses-Verfahrens
ist in Abb; ι dargestellt. In einem starken,
ungleichförmigen Magnetfeld ist ein Temperaturfühler a, z. B. ein Thermoelement oder Widerstandsthermometer,
neben einem Heizkörper 6 derart angeordnet, daß sich der Temperaturfühler im
schwächeren, der Heizkörper im stärkeren Felde befindet. Ist das sie umgebende Gasgemisch diamagnetisch,
enthält es also keine oder nur wenig paramagnetische Bestandteile, so wird das kalte
Gas von dem Magneten stärker abgestoßen als das heiße. Das heiße Gas bewegt sich daher vom Heizkörper
b weg in das stärkere Feld hinein, wie in Abb. ι durch Pfeile angedeutet ist. Das nachfolgende
kalte Gas strömt an dem Temperaturfühler α vorbei, der durch Wärmeleitung und
.- -strahlung vom Heizkörper etwas erhitzt ist, und kühlt diesen ab. Ist dagegen das Gasgemisch infolge
eines höheren Gehalts an paramagnetischen Bestandteilen paramagnetisch, so kehrt sich die
. Strömuingsrichtung um. Nunmehr trifft das heiße
Gas auif den Temperaturfühler α und erwärmt ihn. Seine Temperatur ist demnach ein Maß für die
Richtung und die Stärke der Strömung iund damit für den Gehalt des Gemisches an paramagnetischen
Bestandteilen.
An Stelle nur eines Temperaturfühlers können, wie in Abb. 2 dargestellt ist, zwei Temperaturfühler c und d zu beiden Seiten eines Heizkörpers e
angeordnet werden, von denen der eine durch die, Gasströmung. erwärmt, der andere gekühlt wird.
Ihr Temperaturunterschied kann in bekannter Weise gemessen wenden und gibt ein Maß für den Gehalt
des Gasgemisches an paramagnetischen Bestandteilen. ■'.._..
Eine andere zweckmäßige Anordnung ist. in Abb. 3 wiedergegeben. Sie besteht darin, daß in
einem starken, ungleichförmigen Magnetfeld zwei Widerstandsthermometer f uinid g nebeneinander
angeordnet sind, 'die gleichzeitig als Heizkörper
dienen. Durch die Gasströmung wird das eine gekühlt, das andere erwärmt. Ihr Temperaturunterschied kann wieder in bekannter Weise, z. B. mit
einer geeigneten' Brückenschaltung, gemessen werden und gibt ein Maß für den Gehalt des Gasgemisches
an paramagnetischen Bestandteilen.
Eine besonders vorteilhafte Anordnung, deren Empfindlichkeit von der Wärmeleitfähigkeit des
Gasgemisches weitgehend unabhängig ist und die sich daher besonders- für wasserstoffhaltige Gase
eignet, ist in Abb. 4 dargestellt. Ein Rohr h geht
quer durch ein starkes Magnetfeld, hindurch und ist außerhalb des Feldes zweckmäßig durch eine
Ringkammer i geschlossen, die von dem zu· untersuchenden
Gas'gemisch durchströmt wird. Das Rohr h trägt am Rande des Feldes zwei HeizwicklungenÄ
und I aus einem Werkstoff mit temperaturabhängigem Widerstand. Werden die Wicklungen k
und / geheizt, so wind durch das Magnetfeld in
dem Rohr h eine Gasströmung erzeugt,, die je nach
ihrer Richtung die -Wicklung k abkühlt und die Wicklung I erwärmt, ,oder umgekehrt. Der Temperaturunterschied
der beiden Wicklungen kann in bekannter Weise durch Widerstandsmessung ermittelt
werden und ist ein Maß für den Gehalt des Gasgemisches .an paramagnetischen Bestandteilen.
Um Störungen durch Strömungen der das Rohr h
umgebenden Luft zu vermeiden, empfiehlt es sich, dieses mit den Wicklungen k und I in einen wärmeisolierenden
Stoff einzubetten.
Es ist ferner noch eine Anordnung zur Messung der magnetischen Suszeptibilität von Gasen bekanntgeworden,
bei der ein Rohr horizontal ., durch ein Magnötfeld geführt und unsymmetrisch
zu dem Feld erwärmt wird. Die an den Enden des Rohres auftretende Druckdifferenz
wird mit einem Manometer, gemessen, und aus der Druckdifferenz . wird die Suszeptibilität
berechnet. Im. Gegensatz dazu wird gemäß
der vorliegenden Erfindung das Gasgemisch zwar auch an einer Stelle eines Magnetfeldes, an der g0
dieses ungleichförmig ist, erhitzt, jedoch wird die in dem Gas^ durch das Magnetfeld hervorgerufene
Strömung gemessen, und zwar durch die Erwärmung bzw. Abkühlung von 'Temperaturfühlern,
wobei meßbare Druckdifferenzen nicht auftreten. Die" bekannte Anordnung ist für die technische
Messung paramagnetischer Bestandteile in Gasgemischen nicht geeignet, weil das dort verwendete
Manometer viel zu störanfällig ist. Eine andere bekannte Anordnung^ mit der das Curiesche Gesetz
demonstriert werden kann,, beruht 'darauf, daß ein
warmer Luftstrahl, in einem inhomogenen Magnetfeld auif steigend, in Richtung der Inhomogenität
abgelenkt wird, und daß die Verlagerung des warmen
Luitstrahls mit einem Thermoelement nachgewiesen wird. Während in diesem Fall der warme
Luftstrahl in gleicher Stärke, auch ohne Magnetfeld,
vorhanden ist, wird gemäß der vorliegenden
Erfindung das Gas an einer Stelle innerhalb des Magnetfeldes erhitzt, und die Strömung, welche no
durch das Magnetfeld infolge des Suszeptibilitätsunterschiedes zwischen heißem und kaltem Gas
hervorgerufen wird,, wird mit Temperaturfühlern gemessen. Dieses Meßverfahren ist der bekannten
Anordnung überlegen, weil der Meßeffekt infolge
des kleinen Abständes. von Heizkörper und Temperaturfühler
wesentlich geringeren Schwankungen undi Störeinflüssen unterworfen ist.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Verfahren zur Messung von parämagnertischen Bestandteilen in Gasgemischen, mittels ihrer magnetischem Suszeptibilität, dadurch geikennzeichnet, daß das Gasgemisch an einer Stelle eines starken Magnetfeldes, an der 'dieses ungleichförmig ist, erhitzt wird und die durchdas Magnetfeld infolge des Suszeptibilitätsunterschiedes zwischen heißem und kaltem Gas hervorgerufene Strömung durch, die Erwärmung bzw. Abkühlung eines oder mehrerer Temperaturfühler gemessen wird.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in einem starken, ungleichförmigen Magnetfeld ein Temperaturfühler (a) neben einem Heizkörper (b) angeordnet ist, welche von dem zu untersuchenden Gasgemisch umgeben sind, wobei die Temperatur des Temperaturfühlers von der durch das Magnetfeld erzeugten Gasströmung beeinflußt wird und als Maß für den Gehalt des Gemisches an para,-magnetischen Bestandteilen dient.
- 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem starken, ungleichförmigen Magnetfeld je ein Temperaturfühler (c, d) beiderseits eines Heizkörpers (e) angeordnet ist und ihr Temperaturunterschied, der durch die vom Magnetfeld erzeugte Gasströmung hervorgerufen wird, in an sich bekannter Weise gemessen wird.
- 4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem starken, ungleichförmigen Magnetfeld zwei Widerstandsthermometer (f, g) nebeneinander angeordnet sind, die gleichzeitig als Heizkörper dienen, und deren Temperaturunterschied, der durch die vom Magnetfeld erzeugte Gasströmung hervorgerufen wird, in an sich bekannter Weise gemessen wird.
- 5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch ein starkes Magnetfeld hindurchgehendes Rohr Qi), welches zweckmäßig außerhalb des Feldes durch eine von dem zu untersuchenden Gasgemisch durchströmte Ringkammer (£) geschlossen ist, zwei Heizwicklungen {k, t) mit temperaturabhängigem Widerstand trägt, deren Temperaturunterschied, der durch die magnetisch erzeugte Gasströmung im Rohr hervorgerufen wird, in an sich bekannter Weise gemessen wird.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr Qi) mit den Heizwicklungen, Qi1 I) in einen wärmeisolierenden Stoff eingebettet ist. .Angezogene Druckschriften:
Zeitschrift »Annalen der Physik«, Bd. 81 (1926), S. 229 u. f. und S. 1129 u. f.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB6035D DE944035C (de) | 1940-12-07 | 1940-12-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung von paramagnetischen Gasbestandteilen |
FR1051251D FR1051251A (fr) | 1940-12-07 | 1947-11-24 | Procédé et dispositif pour mesurer les constituants paramagnétiques des gaz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB6035D DE944035C (de) | 1940-12-07 | 1940-12-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung von paramagnetischen Gasbestandteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE944035C true DE944035C (de) | 1956-06-07 |
Family
ID=6954332
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEB6035D Expired DE944035C (de) | 1940-12-07 | 1940-12-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung von paramagnetischen Gasbestandteilen |
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Country | Link |
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DE (1) | DE944035C (de) |
FR (1) | FR1051251A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE972386C (de) * | 1949-09-22 | 1959-07-09 | Huels Chemische Werke Ag | Vorrichtung zur Messung paramagnetischer Bestandteile in Gasgemischen |
US2903883A (en) * | 1955-02-21 | 1959-09-15 | Onera (Off Nat Aerospatiale) | Devices for measuring the relative amount of a paramagnetic gas in a gaseous mixture |
-
1940
- 1940-12-07 DE DEB6035D patent/DE944035C/de not_active Expired
-
1947
- 1947-11-24 FR FR1051251D patent/FR1051251A/fr not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE972386C (de) * | 1949-09-22 | 1959-07-09 | Huels Chemische Werke Ag | Vorrichtung zur Messung paramagnetischer Bestandteile in Gasgemischen |
US2903883A (en) * | 1955-02-21 | 1959-09-15 | Onera (Off Nat Aerospatiale) | Devices for measuring the relative amount of a paramagnetic gas in a gaseous mixture |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR1051251A (fr) | 1954-01-14 |
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