DE9406659U1 - Dampfkraftanlage zur Erzeugung von Energie - Google Patents
Dampfkraftanlage zur Erzeugung von EnergieInfo
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Description
G 94/03 19.04.1994
Die Erfindung betrifft eine Dampfkraftanlage zur Erzeugung von Energie mit einem Luftvorwärmer zur Abkühlung der heißen
Rauchgase aus dem Dampferzeuger sowie mit Einrichtungen zur Entstaubung, Entschwefelung und Ableitung der Rauchgase
in die Atmosphäre.
Bei derartigen mit fossilen, d. h. gasförmigen, flüssigen bzw. festen Brennstoffen betriebenen Dampfkraftanlagen sind
die Wärmestromkapazitäten (Massenstrom &khgr; spezifische Wärmekapazität) des abzukühlenden Rauchgases und der anzuwärmenden
Frischluft (Verbrennungsluft) unterschiedlich, so daß sich bei einer üblichen Temperaturdifferenz zwischen Rauchgas
und Frischluft von rd. 30 K am warmen Ende des Luftvorwärmers am kalten Ende dieses Wärmetauschers eine Temperaturdifferenz
von bis zu 90 K einstellt. Diese hohen Temperaturdifferenzen führen zu entsprechenden Exergieverlusten
und wirken sich entsprechend nachteilig auf den Gesamtwirkungsgrad der Anlage aus.
Als weiterer Nachteil kommt hinzu, daß bei Kraftwerken, bei denen keine Möglichkeit zur weiteren Nutzung der noch auf
relativ hohem Temperaturniveau vorliegenden Restwärme in dem den Luftvorwärmer verlassenden Rauchgas, sei es durch
Wiederaufheizung der gereinigten Rauchgase vor Eintritt in den Kamin, oder sei es durch Auskoppelung von Wärme für
Fernwärmezwecke, vorhanden ist, diese in der Rauchgasent-
schwefelungsanlage vernichtet wird, was zu einer weiteren
Verringerung des Gesamtwirkungsgrades des Kraftwerkes führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Anlage der eingangs genannten Art, Energieverluste zu verringern
und die Wärmenutzung des Rauchgases zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Dampfkraftanlage gelöst, die gekennzeichnet ist, durch ein erstes Wärmetauschersystem
zu übertragung zumindest eines Teiles der vor der Entschwefelung im Rauchgas noch enthaltenen Restwärme
auf die Frischluft sowie durch ein zweites Wärmetauschersystem mit einem von Rezirkulationsluft durchströmten
und einem thermodynamisch mit dem Wasser-Dampf-Kreislauf der Dampfkraftanlage verbundenen Querschnitt, wobei der
luftführende Querschnitt eingangsseitig mit dem Frischluftausgang des Luftvorwärmers und ausgangsseitig mit dem
Frischlufteingang des Luftvorwärmers in Verbindung steht.
Die gemäß der Erfindung vorgeschlagenen Maßnahmen führen zu einer im Vergleich zum Stand der Technik deutlichen Reduzierung
von Exergieverlusten im Luftvorwärmer, zu einer wesentlich verbesserten Nutzung der im Rauchgas enthaltenen
Wärme und somit zu einer deutlichen Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades einer derartigen Dampfkraftanlage.
Mit dem Rezirkulationsluftstrom des zweiten Wärmetauschersystems,
der der Frischluft im Bereich des Luftvorwärmers überlagert wird, gelingt eine weitgehende Angleichung der
Wärmestromkapazitäten in den beiden Wärmetauscherguerschnitten mit der Folge kleiner Temperaturdifferenzen sowohl
am warmen als auch am kalten Ende und entsprechend verringerten Exergieverlusten. Eine Teilmenge der im Luftvorwärmer
freigesetzten Rauchgaswärme, die bei der herkömm-
lichen Schaltung auf relativ kalte Frischluft übertragen wurde, wird jetzt auf höherem Temperaturniveau direkt in
den Wasser-Dampf-Kreislauf des Kraftwerkes eingekoppelt.
Da gemäß der Erfindung mit dem Rezirkulationsluftstrom ein Regulativ zur Einstellung des Gleichgewichtes der Wärmestromkapazitäten
zwischen den beiden Querschnitten im Luftvorwärmer zur Verfügung steht, kann die Frischluft auch
vorgewärmt dem Luftvorwärmer zugeführt werden, d. h. auch die im Rauchgas vor der Entschwefelung noch enthaltene
Restwärme kann durch die gemäß der Erfindung vorgesehenen Übertragung auf die Frischluft in dem ersten Wärmetauschersystem
nunmehr im Gesamtprozeß genutzt werden mit der Folge einer weiteren Verbesserung des Wirkungsgrades.
Die Erfindung erweist sich bei Kraftwerken als besonders vorteilhaft, bei denen die entschwefelten kalten Rauchgase
unmittelbar in den Kühlturm des Kraftwerkes eingeleitet und zusammen mit der Kühlluft in die Atmosphäre ausgetragen
werden und eine Auskoppelung von Rauchgasrestwärme für
Fernwärmezwecke oder sonstige Zwecke nicht vorgesehen ist.
In diesem Falle kann durch die erfindungsgemäße Schaltung die im Rauchgas noch enthaltene Restwärme in vollem Umfang
unter thermodynamisch günstigen Bedingungen dem Kraftwerkskreislaufprozeß erneut zugeführt werden.
Für Kraftwerke, bei denen die Rauchgasrestwärme entweder
für Fernwärmezwecke oder für die Aufheizung der über einen
Kamin in die Atmosphäre abzuleitenden entschwefelten Rauchgase
benötigt wird, läßt sich eine Verbesserung des Wirkungsgrades auch dadurch erzielen, daß nunmehr die Frischluft
vor Eintritt in den Luftvorwärmer in einem Dampf-Luft -Vorwärmer durch Übertragung von Niedertemperaturwärme
aus dem Wasser-Dampf-Kreislauf vorgewärmt wird.
Im Grunde ist es durch die erfindungsgemäße Anlagenkonzeption generell möglich, im Kraftwerk anfallende Niedertemperaturwärme
durch Übertragung auf die Frischluft und Einkoppelung in den Luftvorwärmer auf höheres Temperaturniveau
anzuheben und dem Wasser-Dampf-Kreislauf erneut zuzuführen.
Weitere Erläuterungen zu der Erfindung sind dem in der Figur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel zu entnehmen
.
Gemäß der Figur wird heißes Rauchgas aus einem Dampferzeuger eines Steinkohlenkraftwerkes über eine Leitung 1 zunächst
einer Entstickungsanlage 2 und dann unter einer Temperatur von etwa 380° C einem Luftvorwärmer 3 zugeführt. Im
Luftvorwärmer 3 wird das Rauchgas im Wärmetausch mit Luft auf etwa 130° C abgekühlt. Nach Passieren eines Elektrofilters
4 und eines Saugzuggebläses 5 erfolgt eine weitere Abkühlung von etwa 130° C auf etwa 80-90° C in einem Wärmetauscher
6 eines aus Wärmetauschern 6 und 11 sowie einem Kreislaufwassersystem 12 bestehenden ersten Wärmetauschersystems.
Anschließend wird das abgekühlte Rauchgas über eine Leitung 7 in eine Rauchgasentschwefelungsanlage 8 eingespeist
und schließlich über den hier nicht dargestellten Kühlturm des Kraftwerkes zusammen mit der Kühlluft in die
Atmosphäre abgeleitet.
Die im Dampferzeuger benötigte Verbrennungsluft wird über eine Leitung 9 und ein Gebläse 10 dem Kraftwerk zugeführt
und zunächst in einem Wärmetauscher 11 auf eine Temperatur von etwa 70-80° C vorgewärmt. Die zur Vorwärmung benötigte
Wärme wird mittels eines geschlossenen Kreislaufwassersystems 12 vom Wärmetauscher 6 in den Wärmetauscher 11 übertragen
. ;
Der im Wärmetauscher 11 vorgewärmten Frischluft wird an einer Mischstelle 13 Rezirkulationsluft zugemischt, deren
Temperatur und Massenstrom so bemessen sind, daß im Luftvorwärmer 3 sich in etwa ein Wärmestromgleichgewicht einstellt,
d. h., daß sowohl am kalten als auch am warmen Ende des Luftvorwärmers nunmehr die gewünschten kleinen Temperaturdifferenzen
zwischen dem Rauchgas und der Luft vorliegen.
Nach Passieren des Luftvorwärmers wird der Rezirkulationsluftstrom
an einer Abzweigstelle 14 erneut von dem Frischluftstrom abgetrennt. Während die Frischluft unter einer
Temperatur von 350° C über eine Leitung 15 der Feuerung des Dampferzeugers zugeführt wird, wird die Rezirkulationsluft
in einem zweiten Wärmetauschersystem zunächst in einem Wärmetauscher 16 im Wärmetausch mit Hochdruckspeisewasser und,
falls erforderlich, in einem weiteren Wärmetauscher 17 im Wärmetausch mit Niederdruckspeisewasser erneut abgekühlt
und über ein regelbares Gebläse 18 wieder zur Mischstelle 13 gefördert.
Claims (5)
1. Dampfkraftanlage zur Erzeugung von Energie mit einem Luftvorwärmer zur Abkühlung der heißen Rauchgase aus
dem Dampferzeuger sowie mit Einrichtungen zur Entstaubung, Entschwefelung und Ableitung der Rauchgase in
die Atmosphäre, gekennzeichnet durch ein erstes Wärmetauschersystem (6, 11, 12) zur übertragung zumindest
eines Teiles der vor der Entschwefelung im Rauchgas noch enthaltenen Restwärme auf die Frischluft sowie
durch ein zweites Wärmetauschersystem (16, 17, 18) mit einem von Rezirkulationsluft durchströmten und einem
thermodynamisch mit dem Wasser-Dampf-Kreislauf der Dampfkraftanlage verbundenen Querschnitt, wobei der
luftführende Querschnitt eingangsseitig (14) mit dem Frischluftausgang des Luftvorwärmers (3) und ausgangsseitig
(13) mit dem Frischlufteingang des Luftvorwärmers (3) in Verbindung steht.
2. Dampfkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Wärmetauschersystem (6, 11, 12) als
geschlossenes System mit Wasser als Wärmeträger ausgebildet ist.
3. Dampfkraftanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rezirkulationsluftstrom des zweiten Wärmetausehersystems regelbar (18)
ist.
4. Dampfkraftanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die im zweiten Wärmetauschersystem abzugebende Wanne überwiegend auf Hochdruckspeisewasser
des Wasser-Dampf-Kreislaufes übertragbar ist (16).
5. Dampfkraftanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die nach dem Wärmetausch mit dem Hochdruckspeisewasser von der Rezirkulationsluft noch mitgeführte
Restwärme auf Niederdruckspeisewasser des Wasser-Dampf-Kreislaufes übertragbar ist (17).
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