DE9403724U1 - Belüftungsvorrichtung für Abwasser - Google Patents
Belüftungsvorrichtung für AbwasserInfo
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Description
TER MEER - MÜLLER - STEJNM£IS.TSR kkARTtfEfi l.l. Redwanz
Die Erfindung betrifft eine Belüftungsvorrichtung zum Belüften von Abwasser
am Übergang zwischen verschiedenen Reinigungs- und Klärstufen gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Wegen hoher Kosten und auch technischer Schwierigkeiten ist es bisher
nicht flächendeckend gelungen, in ländlichen Außenbezirken liegende Wohn- und Betriebsgebäude an die öffentliche Kanalisation anzuschließen. In
diesen Fällen wird das anfallende Abwasser mit Hilfe von vorhandenen oder noch zu bauenden Dreikammer-Kläranlagen, vorzugsweise nach DIN 4261,
geklärt. Dabei gehört zu einer modernen privaten Kläranlage ein Dreikammer-Klärbecken
und ein anschließendes Nachklärbecken mit anschließender Verrieselung oder Einleitung in einen Vorfluter oder Schönungsteich. Trotz
des relativ hohen Aufwandes ist die Qualität des schließlich abgegebenen Wassers verbesserungsfähig. Das gilt insbesondere dann, wenn eine Kläranlage
aufgrund zu geringer Größe, veralteter Bauweise oder vernachlässigter Wartung nicht die erforderliche Leistung erreicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Belüftungsvorrichtung
der obigen Art zu schaffen, die in einfacher Weise aus marktgängigen Bauteilen hergestellt und bei vergleichsweise geringem Flächenbedarf zwischen die
einzelnen Stationen des Klärvorganges eingeschoben werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht eine erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung
aus einem senkrechten, rohrförmigen Reaktor mit einem im oberen Bereich eintretenden Einlaßrohr, einem im unteren Bereich austretenden, in
ein anschließendes Steigrohr zur Überleitung zur nächsten Station übergehenden
Auslaßrohr und einem Sauerstoff- oder Lufteinlaß im unteren Bereich des Reaktors.
Vorzugsweise wird der Reaktor zwischen einem Klärbecken in der Form einer
Dreikammer-Anlage und einem Nachklärbecken angeordnet. Da der Reaktor im wesentlichen aus einem senkrechten Rohr besteht, ist die eingenommene
Grundfläche gering. Innerhalb des Rohres bewegt sich der Wasserstrom über einen verhältnismäßig geringen Querschnitt im wesentlichen
über die gesamte Höhe von oben nach unten, während Luft oder Sauerstoff im Gegenstrom aufsteigt. Es kommt daher zu einer intensiven Berührung zwischen
Wasser,&mgr;&eegr;/3 Sauerstoff. Bei geeigneter Dimensionierung des rohrförmi-
TER MEER - MÜLLER - STElft&fElßTäR itiARTNTScI \.l. Redwanz
gen Reaktors kann dafür gesorgt werden, daJ3 das von oben zugeführte, vorgeklärte
Abwasser über viele Stunden mit dem aufsteigenden Luftstrom zusammentrifft. Durch die Erhöhung des Sauerstoffanteils in dem Wasser kommt es
zur Umwandlung der anaeroben Phase in die aerobe Phase. Die Stickstoff-Fracht im anaeroben Abwasser wird als Nährstoff für die Mikroorganismen im
aeroben Reaktor verbraucht.
Zur besseren Haftung der Mikroorganismen und Oberflächenverteilung der
Luft (und Sauerstoff) im Reaktor ist vorzugsweise im Reaktor ein Stützgerüst aus Kunststoff-Füllkörpern oder dergleichen mit relativ groJ3er Oberfläche angeordnet.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert.
15
15
Fig. 1 zeigt in einem senkrechten Schnitt eine erfindungsgemäJ3e Anordnung
mit Dreikammer-Kläranlage, Nachklärbecken und zwischengeschaltetem
erfindungsgemäßem Reaktor;
Fig. 2 ist ein waagerechter Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.
In Fig. 1 ist auf der linken Seite im senkrechten Schnitt eine in den Boden
eingelassene Dreikammer-Kläranlage 10 dargestellt. Die Boden oberfläche ist mit 12 bezeichnet. Die Kläranlage 10, die im einzelnen bekannt ist und hier
daher nicht näher dargestellt und erläutert werden soll, weist einen Überlauf 14 auf, dem in üblicher Weise eine gewölbte Tauchwand 16 vorgeschaltet ist.
Zur Glättung von StoJ3abläufen aus Badezimmern oder dergleichen und Verteilung der gesamten Abwassermenge auf 24 Stunden kann an der gewölbten
Trennwand 16 eine Drosselplatte 17 angebracht sein, die nur eine definierte
Menge des Abwassers pro Zeiteinwand austreten läßt. Von dem Überlauf 14 verläuft mit geringem Gefälle ein Rohr 18 zu einem senkrechten, in den Boden
eingelassenen rohrförmigen Reaktor 20, in den das Rohr im oberen Bereich über einen EinlaJ3 22 einmündet. Dieser Reaktor kann beispielsweise
aus Kunststoffrohren, etwa mit einem Durchmesser von 300 mm, zusammengesetzt sein. In Fig. 1 befinden sich einige Höhenangaben, bei denen die Höhe
des Überlaufs 14 mit ± 0,00 angesetzt ist. Dementsprechend befindet sich das Rohr 18 am EinlaJ3 22 in dem Reaktor 20 aufgrund des geringen Gefälles
auf einer Höhe von -0,10 cm, und das untere Ende des senkrechten Reaktors
TER MEER - MÜLLER - STSftMOSTiR &iacgr;&Igr;&kgr;&lgr;&Bgr;&idigr;&Uacgr;&dgr;&Egr;&agr; &iacgr;.:. Redwanz
20 liegt bei -3,10 m. Das vorgeklärte Abwasser bewegt sich also über eine beträchtliche
Höhe in dem Reaktor 20 von oben nach unten.
Am Boden des Reaktors 20 befinden sich Begasungssteine 24 oder dergleichen
zur Einleitung von Luft. Eine Steuerleitung 26 erstreckt sich durch den senkrechten Reaktor 20 nach oben bis zum Austritt durch einen Belüftungsdeckel 28. Die Steuerleitung 26 erstreckt sich bis zu einer nicht gezeigten
Steuerungsanlage. Die aufsteigenden Luftblasen sind in dem Reaktor durch nach oben gerichtete Pfeile gekennzeichnet. Beim dargestellten Beispiel
steht somit eine senkrechte Strecke von ca. 3 m Höhe und relativ geringem Durchmesser für eine intensive Durchmischung des Wasserstroms mit der
aufsteigenden Luft zur Verfugung.
Im Bereich des unteren Endes weist der Reaktor 20 einen Auslaß 30 auf, von
dem aus ein Rohr 32 zunächst über einen kurzen Abschnitt waagerecht und dann senkrecht aufsteigend bis zu der in der Zeichnung angegebenen Höhe
von -0,15 m verläuft und sodann wiederum waagerecht in ein Nachklärbecken eintritt. Das Nachklärbecken 34 entspricht wiederum üblicher Technik.
Es besteht, wie das Dreikammerbecken, vorzugsweise aus vorgefertigten Betonteilen. Im Nachklärbecken 34 befindet sich zunächst ein Schlamm-Sammeltrichter
36 mit einer Schlammpumpe zur Schlammrückführung zum Dreikammerbecken, und anschließend an diesen Bereich ein Überlaufwehr
40, dem ein Tauchbrett 42 vorgeschaltet ist. Nachgeklärtes Wasser, das im übrigen von Schlamm weitgehend befreit ist, sammelt sich stromabwärts des
Wehrs 40 in einer Kammer 44, von der aus ein Rohr 46 das Wasser einem Vorfluter oder Schönungsteich zuleitet oder zu einer Verrieselungsanlage
überführt.
Zur Rückführung des Schlamms in die erste Kammer der Dreikammeranlage
ist eine Rohrleitung 48 gezeigt, die teilweise nur gestrichelt angedeutet ist.
Im übrigen verläuft von der Schlammpumpe 38 eine Steuerleitung 50, die später mit der Steuerleitung 26 des Reaktors zusammengeführt ist, zu der in
Fig. 2 mit 52 gezeigten Steuerungsanlage.
Es ist erkennbar, daJ3 der Reaktor 20 aufgrund seiner schlanken, in der montierten
Stellung senkrechten Form einen sehr geringen Grundflächenbedarf aufweist und daher auch bei beengten Platzverhältnissen zwischen einer Kläranlage
und einem Nachklärbecken oder auch an anderer Stelle zu einer intensiven Belufyunj* des. Abwassers eingesetzt werden kann.
TER MEER - MÜLLER - STSINM£JS.T£R lisJU^XKiEfJ l.l. Redwanz
In den Reaktor ist vorzugsweise eine Füllung aus Kunststoff-Füllkörpern oder
dergleichen vorgesehen, die eine relativ große Oberfläche für die Anlagerung von Mikroorganismen bietet, die als "biologischer Rasen" die erforderlichen
Reaktionen wesentlich beschleunigen.
In der betrieblichen Praxis reicht es im allgemeinen aus, den im Nachklärbecken
anfallenden Schlamm einmal täglich in die erste Kammer der Dreikammeranlage zurückzupumpen. Für diesen Pumpvorgang und auch für den
Lufteintrag im Reaktor ist der Energieaufwand sehr gering. Das soll anschlie-J3end
anhand eines Berechnungsbeispiels verdeutlicht werden.
Es soll von einer Versuchsanlage ausgegangen werden, bei der teilbiologisch
geklärtes Abwasser einer Dreikammer-Kläranlage nach DIN 4261 unter Nachschaltung eines erfindungsgemäj3en Reaktors und eines Nachklärbeckens
behandelt wird.
Wassermenge: 8 Einwohnergleichwerte (EGW)
Reaktorinhalt: 265 1
Abwassermenge: 8 EGW &khgr; 150 1/EGW &khgr; d = 1200 1/d
Sauerstoffbedarf: 60 g BSB5/EGW &khgr; d &khgr; 8 EGW = 480 g BSB5/d (d=Tag)
Teilbiologische Reinigungsleistung einer Dreikammeranlage nach DIN
4261 etwa 60 %.
Verbleibende Sauerstoffzehrung:
40 % von 480 g BSB5/d im Ablauf= 192 g BSB5/d (192 g O2 /Tag)
ErfindungsgemäJ3e Einspeisung der feinblasigen Luft über Begasungssteine
ca. 3 m unterhalb des Wasserspiegels im Gegenstrom zur AbwasserflieJ3richtung mittels Druckpumpe.
Wirkungs- bzw. Ausnutzungsgrad bei 3 m Wassertiefe und Stützgerüst aus
Füllkörpern:
15 % von 280 g O2 /m3 Luft = 42 g/m3 Luft
Benötigte Luftmenge:
192 g O2/d: 42 g O2/m3 Luft = 4,57 m3 Luft/d = 190 l/h
Claims (3)
1. Belüftungsvorrichtung zum Belüften von Abwasser am Übergang zwischen
verschiedenen Reinigungs- und Klärstufen einer Kläranlage, gekennzeichnet
durch einen senkrechten, rohrförmigen Reaktor (20) mit einem im oberen Bereich eintretenden Einlaßrohr (18), einem im unteren Bereich austretenden,
in ein anschließendes Steigrohr (32) zur Überleitung zur nächsten Station
übergehendes Auslaj3rohr und einen Sauerstoff- oder Lufteinlaß (24) im
unteren Bereich des Reaktors.
2. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reaktor aus marktgängigen KunststofTrohr-Abschnitten zusammengesetzt ist.
3. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daj3
der Reaktor (20) mit Füllkörpern als Träger für die Ansiedlung von Mikroorganismen
gefüllt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9403724U DE9403724U1 (de) | 1994-03-07 | 1994-03-07 | Belüftungsvorrichtung für Abwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9403724U DE9403724U1 (de) | 1994-03-07 | 1994-03-07 | Belüftungsvorrichtung für Abwasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9403724U1 true DE9403724U1 (de) | 1994-06-09 |
Family
ID=6905533
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE9403724U Expired - Lifetime DE9403724U1 (de) | 1994-03-07 | 1994-03-07 | Belüftungsvorrichtung für Abwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9403724U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001019738A1 (de) * | 1999-09-16 | 2001-03-22 | Messer Griesheim Gmbh | Verfahren und vorrichtung zur belüftung von abwasser, geeignet als belebungsbecken mit ungünstigem fläche/tiefe-verhältnis |
-
1994
- 1994-03-07 DE DE9403724U patent/DE9403724U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001019738A1 (de) * | 1999-09-16 | 2001-03-22 | Messer Griesheim Gmbh | Verfahren und vorrichtung zur belüftung von abwasser, geeignet als belebungsbecken mit ungünstigem fläche/tiefe-verhältnis |
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