DE9316094U1 - Vorrichtung zum Kompostieren und/oder biotechnologischen Behandeln von Reststoffen - Google Patents

Vorrichtung zum Kompostieren und/oder biotechnologischen Behandeln von Reststoffen

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Description

·' : · I i |· 'HiusERT bauer
PATE NTANWALT
EUROPEAN PATENT ATTORNEY
VNR 100 307
H. BAUER · AM KEILBUSCH 4 ■ D-52080 AACHEN
Gebrauchsmusteranmeldunq telefon 024 05/9033
TELEFAX O 24 OS/9O34
Anm.: DALSEM-VECIAP b.v. Herstraat 17, NL-5961 GG Horst
Bez.: "Vorrichtung zum Kompostieren und/oder biotechnologischen Behandeln von Reststoffen"
IHRE ZEICHEN IHRE NACHRICHT MEINE ZEICHEN AACHEN
B/LR (3735) 15. Oktober 1993
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kompostieren und/oder biotechnologischen Behandeln von Reststoffen, wobei die Vorrichtung aus mindestens einer unter Überdruck oder Unterdruck setzbaren Kammer besteht. Diese ist mit einer eine Aufnahmefläche für die Reststoffe bildenden Decke versehen, welche in gleichmäßiger Verteilung über die Grundfläche angeordnete Durchbrüche aufweist.
Um Reststoffe, wie z. B. organische Haushalts- und Gartenabfälle, zu kompostieren, muß diesen Sauerstoff zugeführt werden, weswegen Zuluft durch die Reststoffe geleitet wird, mit der sich als Abluft gleichzeitig die bei derartigen Abbauprozessen entstehende Wärme abführen läßt. Die Abluft kann über biologisch wirksame Filter geleitet werden, um sie von Geruch zu befreien. Zur Stimulierung der Behandlung können die Reststoffe wiederholt umgesetzt und befeuchtet werden, wobei das während des Prozesses entstehende Perkolat aufgefangen und abgeführt wird.
DEUTSCHE BANK AG AACHEN 2 502 631 POSTGIROKONTO KÖLN 23 13 33-508 V. A. T.-NR. DE 123 60 97 55
(BLZ 390 700 20) , · · . '(BIJZ 3,1JO \@® SO» · , # « · , ; Hubert Bauer, Im Reichswald
-2-
Vorrichtungen, mit denen sich eine derartige Behandlung durchführen läßt, sind allgemein bekannt. Eine Vorrichtung der eingangs bechriebenen Art läßt sich beispielsweise der DE 40 34 400 A1 entnehmen. Diese bekannte Vorrichtung soll ein Verfahren zur biotechnologischen Behandlung eines homogenen oder heterogenen, biogenen und/oder abiogenen Reststoffgemenges, vorzugsweise in Form einer Miete, ermöglichen. Dabei soll durch einen mikrowellen Umsetzungsprozeß in einem geschlossenen System insbesondere Kompost herstellbar sein. Dazu wird vorgeschlagen, physikalische, chemische und biologische Verfahrensparameter zu vernetzen. Ferner sollen im Sinne einer Optimierung die Hygienisierung, Geruchstilgung und Dauerhumusbildung des Reststoffgemenges an den jeweiligen Status des mikrobiellen Umsetzungsprozesses angepaßt werden.
Die zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens bekannte Vorrichtung verfügt - wie die eingangs beschriebene Vorrichtung - über eine unter Überdruck setzbare Kammer, die mit einer Decke versehen ist, weiche eine Aufnahmefläche für die Reststoffe bildet und mit zumindest über ihre Längserstreckung gleichmäßig verteilten Durchbrüchen versehen ist. Diese neigen jedoch dazu, leicht durch die zu behandelnden Reststoffe zu verstopfen und beschränken im übrigen die unmittelbare Beaufschlagung der Reststoffe mit Luft auf die verhältnismäßig kleinen wenn auch zahlreichen Mietenbereiche, welche die Austrittsquerschnitte der Durchbrüche überlagern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art vorzuschlagen, bei der die Auflagefläche für die Reststoffe eine großflächige, gleichmäßige und dauerhafte Belüftung einer darauf angeordneten Miete aus Reststoffen gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art ausgegangen, welche erfindungsgemäß die in seinem kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale aufweist.
Durch die erfindungsgemäße Unterteilung der Auflagefläche in Auflagestreäfen in Verbindung damit, daß die Durchbrüche in den Böden der die Auflageflächen begrenzenden Nuten münden, ergibt sich ein zweifacher Vorteil: Zum einen gelangen Reststoffe allenfalls in unverdichtetem Zustand in die Nuten und werden darin auch dann nicht hochgradig verdichtet, wenn die Auflagefläche mit Transportfahrzeugen befahren wird, die mit ihren Reifen außerhalb der Nuten befindliches Material verquetschen. Die Durchbrüche werden folglich nicht mit hochverdichtetem Material verstopft und bleiben weitgehend luftdurchlässig. Zum anderen verteilt sich die über die Durchbrüche austretende Luft zu beiden Seiten eines jeden Durchbruchs in Nutenlängsrichtung und gelangt somit über den Gesamtöffnungsquerschnitt der Nuten, der wesentlich größer ist als der Gesam'töffnungsquerschnitt der Durchbrüche, in großflächigem Kontakt mit der Grundfläche der Reststoff miete.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Auflagefläche durch eine zweite Gruppe von gleichfalls in parallelen Abständen zueinander angeordneten, in die Decke eingeformten Nuten, welche die Nuten der ersten Gruppe kreuzen, gleichmäßig in Auflagerechtecke, -quadrate oder -romben unterteilt, wobei die Durchbrüche im Kreuzungsbereich der Nutböden münden.
Durch diese Ausgestaltung verteilt sich die über die Durchbrüche der Reststoffmiete zugeleitete Luft nicht nur über zwei, sondern über vier Seiten eines jeden Durchbruchs in entsprechend divergierenden Nutenlängsrichtungen und gelangt somit über den Gesamtöffnungsquerschnitt der beiden Nutgruppen zur Reststoffmiete. Dadurch erfolgt nahezu einer Verdopplung des Gesamtöffnungsquerschnitts in der Aufnahmefläche gegenüber einer Ausführungsform, die nur eine Nutengruppe aufweist. Gegenüber dem Gesamtöffnungsquerschnitt der Durchbrüche ist der Gesamtöffnungsquerschnitt der Nuten durch diese Ausgestaltung somit noch weiter vergrößert und die Grundfläche der Reststoffmiete in optimalem Kontakt mit der Aufnahmefläche.
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-4-
Um die Verstopfungsgefahr der Durchbrüche in der Decke noch weiter zu reduzieren, sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der Querschnitt der Druchbrüche in der Ebene der Nutböden kleiner ist als der Querschnitt der Durchbrüche in der Ebene der Deckenunterseite.
Nach dieser Ausgestaltung können die Durchbrüche beispielsweise konisch nach unten im Querschnitt zunehmend ausgebildet sein, so daß in die Durchbrüche hineingeratene Reststoffteile infolge der Schwerkraft selbsttätig durch die Durchbrüche hindurchfallen, statt sich darin festzusetzen.
Durch umfangreiche Versuche mit unterschiedlichen Reststoffen hat sich geneigt, daß die Verstopfungsgefahr der Durchbrüche minimiert und die Strömungsverhältnisse der Luft optimiert werden kann, indem der Querschnitt der Durchbrüche in der Ebene der Nutböden um das 5- bis 15fache, vorzugsweise um das 6- bis 12fache, kleiner ist als der Querschnitt der Durchbrüche in der Ebene der Deckenunterseite.
Gleichfalls durch Versuche hat sich erwiesen, daß eine optimale Belüftung der Reststoffmiete zu gewährleisten ist, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der freie Gesamtquerschnitt aller Durchbrüche in der Ebene der Nutböden 0,5 bis 2,5 %, vorzugsweise 0,7 bis 1,9 %, der gesamten Aufnahmefläche der Decke beträgt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen die Durchbrüche schlitzförmige Querschnitte auf, die in Längsrichtung der ersten oder zweiten Gruppe der Nuten ausgerichtet sind.
- 5-
Je nach der von der Vorrichtung geforderten Behandlungskapazität kann die Vorrichtung durch eine entsprechende Anzahl Kammern vergrößert werden, wozu eine Ausgestaltung der Erfindung vorsieht, mehrere miteinander verbindbare Kammern nebeneinander anzuordnen und jede Kammer mit einer Decke aus mehreren Deckensegmenten abzudecken.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind Stirnseiten der die Kammer begrenzenden Seitenwände mit Dichtungsmaterial versehen, worauf die Deckenelemente aufliegen.
Als Dichtungsmaterial können Filzbänder eingesetzt werden, die über ihre Dichtungsfunktion hinaus zusätzlich sicherstellen, daß auch bei Fertigungstoleranzen insbesondere in der Höhe der Kammerseitenwände die Deckenelemente eine stabile Lage einnehmen können.
Um auch Leckströme der Luft zwischen benachbarten Deckenelementen auszuschließen, sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß in durch Stirnflächen benachbarter Deckenelemente begrenzten Fugen Dichtungsprofile eingesetzt sind. Anstelle von Dichtungsprofilen kann natürlich auch eine dauerelastische Dichtungsmasse in die Fugen eingebracht werden.
Zur Ableitung des während des Prozesses anfallenden Perkolats aus der Vorrichtung sieht eine Ausgestaltung der Erfindung schließlich noch vor, die Kammer mit einem zu mindestens einer Kammerseite hin ein Gefälle aufweisenden Boden zu versehen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispie! der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht auf einen Ausschnitt einer teilmontierten Vorrich
tung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein als Biofilterboden ausgebildetes Decken
element,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Deckenelemente nach der Linie IH - III
der Fig. 2,
Fig. 4 ein Teilstück eines Deckenelements im Bereich eines Durch
bruchs irf einem gegenüber den übrigen Darstellungen vergrößerten Maßstab.
Wie Fig. 1 erkennen läßt, besteht die Vorrichtung aus mehreren, in einer Betonwanne 1 gebildeten Kammern 2, 3, 4 und 5, zwischen denen zur Begrenzung Seitenwände 6 angeordnet sind. Die Kammern 2, 3, 4 und 5, deren Boden mit einem etwa 1 %igen Gefälle ausgeführt ist, sind jeweils mit einer eine horizontale Aufnahmefläche bildenden Decke 7 abgedeckt.
Bei der Kammer 2 besteht die als Kompostierungsboden dienende Decke 7 aus Deckenelementen 8, deren Aufnahmefläche durch eine erste Gruppe von in parallelen Abständen zueinander angeordneten Nuten 9 in Auflagestreifen 10 unterteilt ist.
Bei der Kammer 3 sind für die Decke Deckenelemente 11 vorgesehen, deren Aufnahmefläche wiederum durch die erste Gruppe von Nuten 9, jedoch zusätzlich durch eine zweite Gruppe von Nuten 12 in Auflagerechtecke 13 unterteilt ist.
-7-
Bei den Kammern 4 und 5 sind Deckenelemente noch nicht montiert. Auf einer Schmalseite der Kammer 4 ist ein Spülwasserverteilungsrohr 14 erkennbar, das über eine Zuführleitung 15 an eine nicht dargestellte Wasserversorgung konventioneller Bauart angeschlossen ist. Mit aus dem Spülwasserverteilungsrohr 14 in die Kammer 4 eingebrachtem Wasser lassen sich die Böden der über Öffnungen 16 in den Seitenwänden 6 miteinander verbundenen Kammern 2, 3, 4 und 5 spülen.
Wie die Fig. 2 und 3 erkennen lassen, münden in den Böden der Nuten 9 und 12 in deren Kreuzungsbereichen im Querschnitt rechteckförmige Durchbrüche 17.
Die Fig. 4 zeigt in vergrößertem Maßstab einen der übereinstimmend ausgebildeten Durchbrüche 17 und verdeutlicht, daß dieser im Querschnitt nach unten hin konisch zunehmend gestaltet ist. Die Querschnittsbreite der Durchbrüche 17 ist danach in der Ebene der Nutböden wesentlich kleiner als die Bodenbreite der Nuten 10, wogegen die Querschnittsbreite der Durchbrüche 17 in der Ebene der Bodenunterseite wesentlich größer ist als die Bodenbreite der Nuten 10.

Claims (10)

-8- Schutzansprüche:
1. Vorrichtung zum Kompostieren und/oder biotechnologischen Behandeln von Reststoffen, bestehend aus mindestens einer unter Überdruck oder Unterdruck setzbaren Kammer mit einer eine Aufnahmefläche für die Reststoffe bildenden Decke, die mit in gleichmäßiger Verteilung über die Grundfläche angeordneten Durchbrüchen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmefläche durch eine erste Gruppe von in parallelen Abständen zueinander angeordneten, in die Decke (7) eingeformten Nuten (9) gleichmäßig in Auflagestreifen (10) unterteilt ist und die Durchbrüche (17) in Nutböden münden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche durch eine zweite Gruppe von gleichfalls in parallelen Abständen zueinander angeordneten, in die Decke (7) eingeformten Nuten (12), welche die Nuten (9) der ersten Gruppe kreuzen, gleichmäßig in Auflagerechtecke, -quadrate oder -romben (13) unterteilt ist und die Durchbrüche (17) im Kreuzungsbereich der Nutböden münden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Durchbrüche (17) in der Ebene der Nutböden kleiner ist als der Querschnitt der Durchbrüche (17) in der Ebene der Deckenunterseite.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Durchbrüche (17) in der Ebene der Nutböden um das 5- bis 15fache, vorzugsweise um das 6- bis 12fache, kleiner ist als der Querschnitt der Durchbrüche (17) in der Ebene der Deckenunterseite.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Gesamtquerschnitt aller Durchbrüche (17) in der Ebene der Nutböden 0,5 bis 2,5 %, vorzugsweise 0,7 bis 1,9 %, der gesamten Aufnahmefläche der Decke (7) beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (17) schlitzförmige Querschnitte aufweisen, die in Längsrichtung der ersten oder zweiten Gruppe der Nuten (9 bzw. 12) ausgerichtet sind.
7. Vorrichtung -nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere miteinander verbundene Kammern (2, 3, 4, 5) nebeneinander angeordnet sind und jede Kammer (2, 3, 4, 5) mit einer Decke (7) aus mehreren Deckenelementen (8 bzw. 11) abgedeckt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Stirnseiten der die Kammer (2, 3, 4, 5) begrenzenden Seitenwände (6) mit Dichtungsmaterial versehen sind, worauf die Deckenelemente (8, 11) aufliegen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß in durch Stirnflächen benachbarter Deckenelemente (8, 11) begrenzten Fugen Dichtungsprofile eingesetzt sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (2, 3, 4, 5) mit einem zu mindestens einer Kammerseite hin ein Gefalle aufweisenden Boden versehen ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0753052A1 (de) * 1995-01-30 1997-01-15 Bedminster Bioconversion Corporation Kompostreifungsanlage mit geruchskontrolle
EP0866903A1 (de) * 1995-12-15 1998-09-30 Bedminster Bioconversion Corporation Bodenlüftungsgitter

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EP0753052A4 (de) * 1995-01-30 1999-05-06 Bedminster Bioconversion Corp Kompostreifungsanlage mit geruchskontrolle
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