DE9204968U1

DE9204968U1 - Abschirmungsanordnung für Durchbrüche in Gehäusewänden von HF-dichten Gehäusen

Info

Publication number: DE9204968U1
Application number: DE9204968U
Authority: DE
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1992-04-09
Filing date: 1992-04-09
Publication date: 1992-08-27
Anticipated expiration: 2002-04-10

Description

G 1 1 9 3 DE

Siemens Aktiengesellschaft

Abschirmungsanordnung für Durchbrüche in Gehäusewänden von HF-dichten Gehäusen

Die Erfindung betrifft eine Abschirmungsanordnung für Durchbrüche an MeQ- und Anzeigestellen in Gehäusewänden von HF-dichten Gehäusen der elektrischen Nachrichtentechnik.

Bei der Konstruktion von Geräten der elektrischen Nachrichtentechnik spielen EMV-Festigkeit und ESD-Festigkeit eine zunehmende Rolle. Hierbei versteht man unter EMV-Festigkeit (elektromagnetische Verträglichkeit), die Fähigkeit eines elektrischen Gerätes in seiner elektromagnetischen Umgebung zufriedenstellend zu funktionieren, ohne diese Umgebung, zu der auch andere Einrichtungen gehören können, unzulässig durch Störausstrahlung zu beeinflussen. Unter ESD-Festigkeit (Electrostatic Discharge) versteht man den Schutz vor elektrostatischen Entladungen, d.h. von Entladungen von statisch aufgeladenen Personen oder Gegenständen gegen Erdpotential und Gerätepotential.

Als Schwachstelle einer HF-dichten Bauweise stellen sich Durchbrüche für Bedienelemente wie Meßbuchsen, Leuchtdioden usw. heraus, die mit geeigneten Maßnahmen störfest abgeschlossen werden müssen.

Dieses Problem wurde bisher durch geschlossene Gehäuse, d.h, Frontabdeckungen aus Metall ohne Durchbrüche, gelöst. Zugängliche Bedienelemente, wie z.B. Meßbuchsen oder sichtbare Anzeigeelemente konnten nicht eingebaut werden, d.h., wenn derartige Elemente gewünscht wurden, konnten verschärfte EMV-und ESD-Forderungen nicht eingehalten werden. Die Geräte sind normalerweise von einem Gehäuse im Sinne des Farraday'sehen Käfigs umgeben. Werden diese Käfige nun

G 1 1 9 3 OE

an der Vorderseite mit koaxialen Meßbuchsen versehen, so stellt der Meßvorgang einen kritischen Eingriff in die Geräte dar, da Entladungen in die Durchbrüche oder auf die Außenleiter der koaxialen Meßbuchsen Fehler bewirken können.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Bedienelemente von HF-dichten Gehäusen von außen zugänglich zu machen ohne daß die Störfestigkeit des Gerätes dadurch leidet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Abschirmungsanordnung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß im Gehäusedurchbruch eine außerhalb des Gehäuses angeordnete leitfähige Buchse leitend fest mit der Gehäusewand verbunden ist, und daß der Meßstecker von einer Korbfeder umgeben ist.

Bei der erfindungsgemäßen Abschirmungsanordnung übernimmt die Korbfeder die Ableitung der Störspannungen auf die Außenwand des Gehäuses. Diese Ableitung der Störspannung funktioniert nicht nur während des Steckvorgangs des Meßkabels, sondern auch bei gestecktem Meßkabel.

Eine zweckmäßige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Abschirmungsanordnung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite der Korbfeder fest mit dem Meßstecker verbunden ist, während die Kabelseite innerhalb eines Freiraums verschiebbar ist. Dadurch ist ein gutes Funktionieren des Einschiebevorgangs gewährleistet.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben werden.
35

FlG 1 zeigt eine beispielhafte Ausführung einer Korbfeder gemäß der vorliegenden Erfindung,

FIG 2 zeigt einen Meßstecker mit der erfindungsgemäßen Korb-

S t 1 9 3 DE.

feder kurz vor seiner Einführung zur Meßstelle und FIG 3 zeigt einen voll eingeführten und mit der Meßstelle verbundenen Meßstecker.
5

Aus der FIG 2 ist die prinzipielle Anordnung von Meßstellen, z.B. von Koax-Meßbuchsen 2 innerhalb eines Einschubes 4 zu entnehmen. Der Einschub A ist von einer Gehäusewand 1 umgeben, in der sich Durchbrüche befinden, um mit Meßsteckern die Meßstellen 2 zu erreichen.

Im Gehäusedurchbruch ist eine runde Buchse 3 aus leitfähigem Material fest mit der Gehäusewand 1, z.B. durch Nieten, verbunden, wobei sich die Buchse 3 außerhalb der Gehäuses befindet.

Auf einen verlängerten Außenleiter des Meßsteckers 5 ist die Korbfeder 5 angebracht. Um ein axiales Verschieben der Korbfeder 5 zu verhindern, und gleichzeitig den Einsteckvorgang leicht zu gestalten, ist die Korbfeder 5 an der Stirnseite des Meßsteckers 6 fest angebracht und an ihrem kabelseitigen Ende 8 beweglich geführt. Am kabelseitigen Ende 8 der Korbfeder 5 findet eine axiale Verschiebung beim Verformen der Korbfeder 5 in den Freiraum 10 der Hülse 9 statt.

Während der in FIG 2 gezeigten Steckphase beim Einführen einer aufgeladenen Meßleitung in das Gerät ist somit eine vorzeitige Entladung über die Korbfeder 5 und die Buchse 3 zur Gehäusewand 1 gesichert.

Beim Meßvorgang im gesteckten Zustand, wie er in FIG 3 dargestellt ist, ist der Meßstecker 6 ebenfalls über die Korbfeder 5 und die Buchse 3 mit der Gehäusewand 1 kontaktiert, so daß kurze, auf der Meßleitung auftretende Entladungen unschädlich in die Geräteoberfläche abgeleitet werden können.

Claims

6 &Pgr; 9 3 DE Schutzansprüche

1. Abschirmungsanordnung für Durchbrüche an Meß- und

Anzeigestellen in Gehäusewänden von HF-dichten Gehäusen der elektrischen Nachrichtentechnik, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäusedurchbruch eine außerhalb des Gehäuses (A) angeordnete leitfähige Buchse (3) leitend fest mit der Gehäusewand (1) verbunden ist, und daß der Meßstecker (6) von einer Korbfeder (5) umgeben ist.

2. Abschirmungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite (7) der Korbfeder (5) fest mit dem Meßstecker (6) verbunden ist , während die Kabelseite (8) innerhalb eines Freiraumes (10) verschiebbar ist.