DE9183C

DE9183C - Neuerungen an Feldschmieden

Info

Publication number: DE9183C
Application number: DENDAT9183D
Authority: DE
Original assignee: J. hardinge in London

Description

1879.

Klasse 49.

JAMES HARDINGE in LONDON. Neuerungen an Feldschmieden.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. October 1879 ab.

Die vorliegende Feldschmiede ist folgendermafsen construirt:

Der Herd A ruht auf einem Ständer B aus Gufs- oder Schmiedeisen, der am Fufsboden festgemacht werden kann.

Am Rücken des Ständers B ist das Windradgehäuse C angebracht, welches das Axenlager für eine Welle C trägt. Auf dieser Welle sitzt ein Zahn- oder Reibungsrad D₁ gegen welches das Triebrad E arbeitet. Das Triebrad läuft frei auf der Axe E', die an dem Ständer befestigt ist. F ist ein Knarrenmitnehmer, der auf der Nabe des Triebrades sitzt; diese Nabe trägt zwei Sperrkegel F', die in das Sperrrad G, welches am Rade H sitzt, greifen. In dieses Rad G greift der mit Zahnbogen versehene Hebel /. Statt des gezahnten Bogens können ein Paar Arme verwendet werden, an denen ein oder zwei biegsame Riemen oder Bänder festgemacht werden, welche über und um H, das in dem Falle eine Scheibe ist, herumgeführt werden. Der Segmenthebel / (oder die zuletzt geschilderte Vorrichtung) wird durch den Handhebel K (oder das Trittbrett K' mit Verbindungsstück K², beide in der Zeichnung dargestellt) getrieben, wodurch der Mitnehmer F und dessen Zahnrad G abwechselnd vorwärts und rückwärts bewegt wird. Durch das Eingreifen des letzteren in die Sperrkegel F' des Triebrades E wird die Umdrehung der Scheibe D des Windrades und der anderen damit verbundenen Theile veranlafst.

Der Mitnehmer kann auch mittelst einer geraden Zahnstange mit Trittbrett oder durch einen andern Wechselmotor in Bewegung gesetzt werden. Eine Spiralfeder L wird mit dem Griff verbunden und dient als Gegengewicht für das Trittbrett.

Unter dem Herd befindet sich ein Werkzeugkasten M, in welchem auch auswechselbare Theile aufbewahrt werden können, und an der Seite des Herdes ist ein Schraubstock JV" befestigt, ebenfalls ein Ambos JV' oder beides vereint.

Die Welle des Windrades ist an der dem Triebwerk entgegengesetzten Seite des Ständers verlängert, wie in der Zeichnung dargestellt, und mit einer Schraube versehen, auf die ein Futter O geschraubt wird, welches zum Bohren, Drehen, Arbeiten mit der Kreissäge, zum Schleifen und Poliren und zu anderen Zwecken nach Erfordernifs abwechselnd dient, oder die Schraube dient zur Aufnahme eines Universal-Futters und einer biegsamen Welle P eines Schleifsteines oder Schmirgelrades Q und eines combinirten Trogs und Sägetisches Q'.

In einer Modification der vorliegenden Maschine zeigt Fig. 4 an der Triebradwelle die Riemscheiben R, eine feste und eine lose, und bei O¹ eine adjustirbare Klammer, die beim Bohren benutzt wird.

Bei S, Fig. 3, ist in punktirten Linien ein Kessel mit Dampfrohr gezeigt, welcher von dem Feuer des Schmiedeherdes geheizt wird; das Rohr führt zum Cylinder S' einer kleinen Dampfmaschine, welche eine Welle treibt, die mittelst des Schwungrades S~ und Riemenübertragung ebenfalls die Windradwelle D in Bewegung setzen kann.

Die Federschub - Anordnung T, welche in Fig. 5 dargestellt ist, ist dazu bestimmt, um den todten Punkten entgegen zu wirken und den Beginn der Arbeit zu erleichtern.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Bei transportablen Schmiedeherden die Bewegung des Windrades durch ein Sperrzeug, wie beschrieben und gezeichnet.

2. Die Combination eines Bohr-, Schleif-, Polir- und Säge-Apparates mit einem transportablen Schmiedeherde, wie beschrieben und gezeichnet.

3. Der Federschub T zur Vermeidung der Todtlage bei Kurbelbewegungen, wie gezeichnet und beschrieben.

4. Bei transportablen Schmiedeherden die Anbringung eines Dampfkessels und einer Dampfmaschine, welche das Gebläse und die sonstigen Apparate betreiben, im wesentlichen wie gezeichnet und beschrieben.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.