-
Verstellbare Luftschraube Die Erfindung bezieht sich auf eine Luftschraube,
insbesondere auf hydraulisch verstellbare Luftschrauben.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Bauart, die einfach ist und bei
welcher die Flügel rasch und genau über einen großen Bereich von Steillungen verstellbar
sind, z. B. von einer Stellung mit negativer Steigung bis zur Segelstellung.
-
Ein anderer Gegenstand der Erfindung ist eine Luftschraube dieser
Art, bei welcher die Flügel in einer vorher bestimmten Arbeitsstellung im Bereich
der normalen Flügelstellungen gehalten werden entgegen der Wirkung von Fliehkräften,
denen die Luftschraube unterworfen ist, und bei welcher die Flügel sowohl in die
Steigung erhöhender als euch in die Steigung vermindernder Richtung durch wahlweise
zur Wirkung gebrachten hydraulischen Druck betätigt werden.
-
Noch ein anderer Gegenstand der Erfindung ist eine Luftschraube dieser
Art, bei welcher die Masse der wirksamen Teile und die im Betrieb auftretenden Kräfte
über den Umfang des Flügels verteilt sind, um übermäßige örtliche Belastungen und
unausgeglichene Fliehkräfte zu vermeiden.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein einstellbarer Luftschraubenflügel,
der hinsichtlich seiner Winkelstellung im normalen Arbeitsbereich des Flügels verhältnismäßig
langsam und genau einstellbar ist und der aus dem Arbeitsbereich rascher in eine
der Endstellungenbewegt werden kann, um eine schnelle und genaue Gesamteinstellung
zu gewährleisten.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich eine
solche Luftschraube, bei welcher die Betätigungseinrichtung innerhalb der Luftschraubennabe
nicht ausgerichtet mit der Antriebswelle angeordnet ist, so daß die Antriebswelle
zum Zweckdes Abfeuerns von Geschossen od. dgl. durch dieselbe frei bleibt.
-
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
-
Fig. I ist eine Vorderansicht einer gemäß der Erfindung ausgebildeten
Luftschraubennahe, wobei einzelne Teile weggebrochen sind, um die Konstruktion deutlicher
zu zeigen; Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch die Achse eines Flügels nach
der Linie 2-2 der Fig. I; Fig. 3 ist eine Vorderansicht der Nabe mit weggebrochenen
Teilen, welche das entgegengesetzte Ende von dem zeigt, das in Fig. I dargestellt
ist; Fig.4 ist ein waagerechter Schnitt durch den Flügelschaft nach der Linie 4-4
der Fig. 3, und Fig. 5 isst eine schematische Ansicht, welche die kombinierte rasche
und langsame Einstellung für die Winkelstellung der Flügel veranschaulicht.
-
Gemäß der Zeichnung ist die hohle Antriebswelle Io mit der üblichen
Verkeilung II versehen zur Aufnahme und zum Antrieb,der Hauptnabe I2, die eine analoge
Keilverbindung aufweist. Die Nabe besteht mit der gewünschten Zahl von Flügelmuffen
I3 aus einem Stück; beim vorliegenden Ausführungsbeispiel sind drei Flügelmuffen
vorgesehen. Die Nabe wird in der richtigen Stellung auf der Welle mittels eines
Keilringes I4 und einer Sperrmutter I5 gehalten, die auf das Ende der Welle aufgeschraubt
ist.
-
Wie Fig.2 zeigt, weisen die Flügel 2o einen hohlen Wurzelabschnitt
2I auf. Die inneren Enden der Flügel werden von den Muffen I3 aufgenommen und in
denselben entgegen der Wirkung der außen angreifenden Fliehkraft in einstellbarer
veränderlicher Stellung festgehalten. Die Mittel, welche die Flügel auf diese Weise
festhalten, bestehen aus einem Klemmring 22, der auf den Schaftdes Flügels 2o aufgeschraubt
ist und in Eingriff mit einer Reihe den Flügel umgebender Kugellager 23 steht, die
ihrerseits innerhalb der Flügelmuffe durch eine in dieselbe eingeschraubte Haltemutter
24 in ihrer Stellung gehalten werden. Es sind Vorkehrungen getroffen, um die Mutter
in üblicher Weise in vorherbestimmter Stellung einzustellen und zu befestigen unter
Verwendung eines Sperrgliedes 25, das an der Haltemutter befestigt ist und mit einer
Reihe von am äußeren Umfang der Flügelmuffe ausgebildeten Nuten zusammenwirkt. Diese
Konstruktion hält den Flügel in der Muffe fest, ermöglicht aber die drehbare Einstellung
des Flügels zur Muffe.
-
Um eine Drehung der Flügel in ihren Muffen zwecks Einstellung des
Steigungswinkels zu bewirken, ist jeder Flügel im hohlen Wurzelabschnitt 2I mit
einer hydraulischen Betätigungseinrichtung versehen. Diese Einrichtung besteht aus
einer feststehenden zylindrischen Hülse 3o, die mittels zentrisch am Flügelfuß angeordneter
Paßstifte 3I an der Nabe I2 befestigt ist und sich in radialer Richtung nach außen
in den hohlen Abschnitt 2I hinein erstreckt. Am äußeren Ende trägt diese Hülse ein
Paar Klemmringe 32 und 33, die bei 34 mit den Ende der Hülse durch Bolzen verbunden
sind une zwischen welchen Dichtungsmaterial 35 vorgeseher ist. Die Klemmringe 32
und 33 sind mit koaxialer Öffnungen zur Aufnahme einer rohrförmigen Kolhenstange
36 versehen, die sich durch dieselben hindurch erstreckt. Diese Konstruktion ermöglicht
die Bewegung der Kolbenstange durch die Klemmringe unter Flüssigkeitsäbschluß.
-
Die Hülse 30 ist an ihrem äußeren Umfang mit spiralförmig angeordneten
Keilzähnen 4o versehen, die einen verhältnismäßig geringen Steigungswinkel aufweisen.
Ein an seinem inneren Umfang mit Keilzähnen 42 versehener Mantel- oder Hülsenteil
4I des Kolbens ist mit der Hülse 30 wirksam verbunden. Die Zähne 42 weisen denselben
Steigungswinkel auf wie die Zähne 4o, um zwischen denselben eine Eingriffsverbindung
herzustellen. Der Mantel 4I ist als Förtsatz des schweren Kolbenkopfes 43 ausgebildet
und besteht mit demselben aus einem Stück. Die Kolbenstange 36 ist mit dem Kolbenkopf
mittels Bolzen 44 verbunden, die durch einen nach außen ragenden Flansch 45 hindurchgehen.
Der Kolbenmantel 4I ist mit schraubenförmigen Keilzähnen 55 versehen, die in am
inneren Umfang eines schwebend angeordneten Keilteils 57 ausgebildete schraubenförmige
Keilzähne 56 wirksam eingreifen. Der Steigungswinkel der Zähne 55 und 56 ist derselbe,
er ist jedoch vorzugsweise größer als jener der Zähne 4o und 42; der Zweck dieser
Ausbildung wird später angegeben. Der schwebende Keilteil 57 weist ferner an seinem
äußeren Umfang ausgebildete schraubenförmnige Keilzähne 58 auf, welche mit am inneren
Umfang des Zylinders 47 ausgebildeten schraubenförmigen Keilzähnen 59 in Eingriff
treten. Die Zähne 58 und 59 haben vorzugsweise denselben Steigungswinkel, der vorzugsweise
kleiner ist als jener der Zähne 55, 56 und mit jenem der Zähne 4o, 42 vergleichbar
ist. Bei einer beispielsweisen Ausführungsform beträgt der Steigungswinkel der Zähne
4o, 42, 58 und 59 2o°, während jener der Zähne 55, 56 45° betragen kann.
-
Die Wand des Mantels 41 ist außerhalb der verschiedenen beschriebenen
Keilzähne mit einer Reihe von Öffnungen 62 versehen sowie mit einem nach außen ragenden
Finger 63, der mit dem Ende des schwebenden Keilteils 57 in Eingriff treten kann,
um eine wirksame Bewegung desselben zu veranlassen. Ebenso ist der Zylinder 47 mit
einem nach innen ragenden Fortsatz 64 versehen, der mit der nach außen ragenden
Nase 65 des schwebenden Keilteils 57 in Eingriff treten kann, um die Bewegung desselben
nach außen zu begrenzen.
-
Um den Flügel bei seinen Drehbewegungen zu führen, ist der untere
Teil ,der Hülse 30 mit einem Kugellager 66 versehen, dessen äußerer Laufring
von dem Flansch 67 eines Kegelrades 68 getragen wird, das ran der Flügelwurzel mittels
der Stifte 5o befestigt ist.
-
Für die Zuführung von Betätigungsflüssigkeit unter Druck sind Einrichtungen.
vorgesehen, um eine Regelung der Einstellung der Flügel zu bewirken. Bei der dargestellten
besonderen Ausführungsform
sind Vorkehrungen für die Wirksammachung
von Flüssigkeit getroffen, um sowohl eine Zunahme als auch eine Abnahme des eingestellten
Steigungswinkels der Flügel bewirken zu können. Eine Regelung der Zufuhr dieser
Druckflüssigkeit wird durch die Verwendung eines Reglers erzielt, wenn eine konstante
Drehzahl der Luftschraube erwünscht ist. Eine für diesen Zweck bevorzugte Ausführungsform
eines solchen Reglers besteht aus einer in sich abgeschlossenen Einheit und ist
mit der Luftschraubennabe drehbar, so daß es nicht erforderlich ist, Flüssigkeit
von einem feststehenden auf einen sich drehenden Teil zu übertragen und Stopfbuchsen
u. dgl. in Wegfall kommen. Außer dieser bevorzugten Ausführungsform eines Reglers
können gewünschtenfalls auch andere Steuereinrichtungen zur wahlweisen Zufuhr der
Druckflüssigkeit Verwendung finden.
-
Wie Fig. 2 zeigt, wird der Regler 7o von der Antriebswelle Io getragen,
so daß er mit derselben drehbar ist und unmittelbar an die hintere Fläche der Nabe
I2 und die verschiedenen Flügelmuffen I3 anschließt. Bei einem solchen Regler sind
in verschiedenen radialen Abständen konzentrische Leitungen 7I und 72 vorgesehen,
die sich vorzugsweise über den ganzen Umfang erstrecken. Druckflüssigkeit wird aus
einem vom äußeren Gehäuse gebildeten Behälter in eine äußere Leitung 73 gepumpt,
aus welcher sie selbsttätig und wahlweise der einen oder anderen der Leitungen 7I
und 72 zugeführt wird, entsprechend der Wirkungsweise der Regeleinrichtung und in
Abhängigkeit von der Drehzahl der Luftschraube, wobei Druckflüssigkeit bei sinkender
Drehzahl der Leitung 7I und bei steigender Drehzahl der Leitung 72 zugeführt wird.
-
In der Nabe sind Einsrichtungen vorgesehen für die Einsleitung von
Flüssigkeit aus jeder der Leitungen wahlweise in den Wurzelabschnitt jedes Luftschraubenflügels,
um eine Änderung der Einstellung der Flügelsteigung in einer der zugeführten Druckflüssigkeit
entsprechenden Weise zu bewirken und eine gewünschte Umfangsgeschwindigkeit des
Flügels aufrechtzuerhalten. Diese Einrichtung besteht aus einer Mutter 75, die durch
den unteren Teil der zylindrischen Hülse 3o in die Nabe eingeschraubt und mit einer
axialen Bohrung 76 versehen ist, welche die Verbindung zwischen dem Innern der Hülse
3o und einer in der Nabe I2 ausgebildeten mittleren Aussparung 77 herstellt. Ein
Rohr 78 (Fig. 4) führt von der Aussparung 77 zu der hinteren Fläche der Muffe I3,
wo es mit einem Verbindungsrohr 79 in Verbindung steht, das aus der Wand der Muffe
hervorragt und eine solche radiale Stellung zur Luftschraubenachse besitzt, daß
es mit der Leitung 7I der Regelvorrichtung ausgerichtet ist. Die Verbindung 79 erstreckt
sich durch die Wand 8o der Regelvorrichtung und stellt somit eine direkte Verbindung
für den Durchtritt von Flüssigkeit aus der Leitung 7I in das Innere der Hülse 3o
her. Aus Fig.3 ergibt sich, daß jede Flügelmuffe mit einer ähnlichen Verbindung
79 versehen ist; alle Verbindungen sind in gleichem Abstand von der Achse angeordnet,
so daß jede direkte und getrennte Verbindung mit der Leitung 7I besitzt.
-
Beim Eintreten von Druckflüssigkeit in die Leitung 7I wird dieselbe
unmittelbar in jeden der zylindrischen Teile 30 in jeder der verschiedenen
Flügelmuffen weitergeleitet, und von hier fließt sie durch die entsprechenden Kolbenstangen
36 in den außerhalb des Kolbenteils 43 ausgebildeten Raum 8I. Entsprechend einer
solchen Druckanwendung wird jeder Kolben veranlaßt, sich in radialer Richtung nach
innen zu bewegen.
-
Um den Druck auf der entgegengesetzten Seite des Kolbens zur Wirkung
zu bringen und eine Bewegung desselben nach außen zu veranlassen, ist in der inneren
Wand der Hülse 3o eine Leitung 85 ausgebildet, welche in den ringförmigen Raum zwischen
der Hülse 3o und dem Zylinder 47 führt. Diese Leitung erstreckt sich nach unten
im wesentlichen an der Stelle eines der Paßstifte 3I, den sie ersetzt, bis zu einer
Ebene, die im wesentlichen dieselbe ist, in welcher das Rohr 78 liegt. Ein ähnliches
Rohr 88 führt von der Leitung 85 durch die Nabe zu der äußeren hinteren Wand der
Muffe und ragt aus derselben mit einem Verbindungsrohr 89 in verschiedenem und größerem
radialem Abstand von der Luftschraubenachse hervor als das Rohr 79. Jedes der Rohre
89 wird auf diese Weise durch die Wand 8o des Reglers mit der Leitung 72 in Verbindung
gebracht, so daß durch dieselben in der oben beschriebenen Weise in jeden der Wurzelabschnitte
der Luftschraube und in die Kammern 86 Flüssigkeit zugeführt wird.
-
Die verschiedenen, den Raum 86 ausfüllenden Keilverzahnungen weisen
genügend Spielraum zwischen den angrenzenden Zähnen für den Durchtritt der Flüssigkeit
durch und über die verkeilten Flächen auf, wodurch für diese Arbeitsflächen eine
Druckschmierung geschaffen wird. Die Flüssigkeit gelangt dann oberhalb der Keilzähne
in den ringförmigen Raum 9o und aus diesem durch die Öffnungen 62 in den Raum 9i,
der unterhalb des Kolbens und oberhalb des befestigten Endes der Hülse 3o ausgebildet
ist. Wenn daher durch die Leitung 72 Druckflüssigkeit zugeführt wird, wird dieselbe
zu jedem Kolben 43 weitergeleitet und gegen die Innenseite desselben zur Wirkung
gebracht, um eine Bewegung des Kolbens nach außen zu bewirken. Wenn Druck auf die
eine Seite des Kolbens zur Wirkung kommt, wird selbstverständlich die Druckwirkung
auf der anderen Seite desselben aufgehoben, um das Zurückfließen der Flüssigkeit
zu ermöglichen.
-
Bei Betätigung der gemäß der Erfindung ausgebildeten Vorrichtung und
wenn der Steigungswinkel der Flügel erhöht werden soll, entweder aus einer Stellung
mit kleinem positivem Winkel oder aus einer negativen Winkelstellung, wird Druckflüssigkeit
durch die Leitung 72 zugeführt und in der oben beschriebenen Weise gegen die Innenwand
des Kolbens 43 zur Wirkung gebracht. Infolge dieses Druckes bewegt sich der Kolben
43 relativ zur Hülse 30 und zum Zylinder 47 nach außen. Da der Mantel 41
auf diese Weise nach außen
bewegt wird, verursachen die Keilzähne
4o und 42 eine Drehung des Kolbens und Kolbenfortsatzes relativ zur festen Hülse
3o. Diese Bewegung des Mantels nach außen bewirkt jedoch auch eine Relativbewegung
zwischen den Keilzähnen 55, 56 und zwischen den Zähnen 58, 59. Da der Steigungswinkel
der Keilzähne 58, 59 geringer ist als jener der Zähne 55, 56, herrscht gegen die
Relativbewegung zwischen den Zähnen 58, 59 ein geringer Widerstand als zwischen
den Zähnen 55, 56. Es findet daher zuerst nur eine Bewegung zwischen den Zähnen
58, 59 statt, während die Zähne 55, 56 unbeweglich bleiben. Der Zylinder 47 wird
daher veranlaßt, eine Drehbewegung auszuführen, die gleich ist der Summe der durch
die Keilzähne 4o, 42 und 58, 59 ausgeführten Bewegungen, und zwar, wie Fig. 2 zeigt,
in der Richtung von links nach rechts. Diese Bewegung ist verhältnismäßig langsam,
so daß ein ziemlich großer Hub während dieses ersten Teils der Flügeldrehung eine
Einstellung des Flügels im wesentlichen innerhalb des normalen Arbeitsbereichs desselben
ergibt. So wird beispielsweise bei der dargestellten Ausführungsform bei Beginn
der Bewegung des Kolbens 43 nach außen ein Weg von 5o,8 mm zurückgelegt, der eine
Winkelverstellung der Flügelstellung von ungefähr 5o° bewirkt. Dies genügt im allgemeinen,
um den normalen Arbeitsbereich der Stellungen des Flügels zu bestreichen, selbst
beginnend mit einer negativen Flügelstellung von etwa -I2°, und diese Verstellung
kann gewünschtenfalls erhöht werden. Da die Größe des Hubes des Kolbens 43 einer
genauen Regelung unterworfen ist, wird auch der Steigungswinkel des Flügels mit
einem hohen Grad von Genauigkeit bestimmt, und die Drehzahl wird innerhalb enger
Grenzen gehalten, so daß unerwünschter Lärm und Schwingungen behoben sind.
-
Wenn der normale Bereich der Arbeitsstellungen des Flügels, in welchem
beträchtliche Genauigkeit und Feinheit der Einstellung erwünscht sind, bestrichen
worden ist, sind Vorkehrungen getroffen, um den Flügel mit einem verhältnismäßig
geringen zusätzlichen Kolbenhub rasch in seine Segelstellung zu bewegen. Gemäß der
vorliegenden Konstruktion wird dies durch Verwendung des oben beschriebenen Keilteils
erzielt. Da sich der Kolben 43 weiter nach außen bewegt und den schwebenden Keilteil
mitnimmt, gelangt die Nase65 des schwebenden Keilteils nach außen in eine Stellung,
in welcher sie den überhängenden Vorsprung 64 des Zylinders berührt. Hierauf ist
der schwebende Keilteil an einer weiteren Bewegung nach außen gehindert. Bei fortgesetzter
Wirkung von hydraulischem Druck gegen die Innenwand des Kolbens wird derselbe veranlaßt,
sich nach außen gegen den nunmehr feststehenden Keilteil 57 zu bewegen. Als Ergebnis
dieser Bewegung und infolge des größeren Steigungswinkels der Keilzähne 55, 56 ergeben
zusätzliche Bewegungen des Kolbens 43 nach außen eine verhältnismäßig größere Drehung
des Zylinders 47 und damit des Flügels. Unter diesen Umständen entspricht die Drehbewegung
des Zylinders 47 der Summe der durch die Keilzähne 4o, 42 und 55, 56 erzeugten Bewegungen,
und der Flügel wird auf diese Weise rasch in Stellungen mit höherer Steigung und
gewünschtenfalls schließlich in eine Segelstellung gebracht.
-
Um den Flügel in eine Stellung geringerer Steigung zurückzuführen,
findet im wesentlichen der umgekehrte Vorgang statt, d. h. wenn sich der Flügel
in der Segelstellung befindet, gelangt Druckflüssigkeit aus der Leitung 7I über
das Rohr 78, die Leitung 76 und durch die rohrförmige Kolbenstange 36 in die Leitung
81 oberhalb des Kolbens 43. Dieser wird daher veranlaßt, sich in radialer Richtung
nach innen zu bewegen, wodurch infolge der Keilzähne 4o und 42 eine Drehung desselben
in umgekehrter Richtung bewirkt wird. Infolge des größeren Steigungswinkels der
Keilzähne 55, 56 ergibt die anfängliche Kolbenbewegung eine Relativbewegung zwischen
denselben, während die Zähne 58, 59 inzwischen unbeweglich bleiben. Der Flügel wird
daher rasch aus seiner Segelstellung in eine Stellung mit hoher Steigung innerhalb
seines Arbeitsbereichs zurückgeführt. Um die Steigung weiter zu verringern, und
zwar langsamer und unter genauerer Steuerung, wird durch die Wirkung weiterer Druckflüssigkeitoberhalb
des Kolbens die Nase 63 des Mantels 4I in Berührung mit dem schwebenden Keilteil
gebracht und hierauf eine Relativdrehung sowohl zwischen den Zähnen 57 und 58 als
auch zwischen den Zähnen 40 und 42 bewirkt.
-
Die oben beschriebenen Vorgänge sind in Fig. 5 schematisch veranschaulicht.
Gemäß dieser Figur bewegt sich der Kolben 43' in der Richtung des Pfeiles, und zwar
derart, daß er eine resultierende Drehbewegung des Flügels erzeugt, die als eine
seitliche Bewegung des Teils 47' von links nach rechts dargestellt ist. Diese Bewegung
entspricht der Summe der Bewegungen der Oberflächen 40', 42' und 58', 59'. Da die
Oberflächen 55' und 56' einen größeren Steigungswinkel aufweisen, findet anfänglich
keine Relativbewegung zwischen denselben statt. Da jedoch die Bewegung des Kolbens
fortschreitet, stößt der schwebende Teil 57' gegen die Nase 65' des Zylinders 47',
und die weitere Bewegung ist beendet; hierauf findet eine Relativbewegung zwischen
den Oberflächen 55' und 56' statt, die eine entsprechende größere seitliche Verschiebung
ergibt. Bei umgekehrter Bewegung des Kolbens erfolgt anfänglich eine Bewegung zwischen
den Oberflächen 55' und 56', bis die Nase 63' wieder mit dem Teil 57' in Eingriff
kommt, wodurch eine Relativbewegung zwischen den Oberflächen 58' und 59' veranlaßt
wird.
-
Jeder der Flügel ist vorzugsweise mit einer Betätigungseinrichtung
dieser Art versehen, und die Konstanten sind vorzugsweise so gewählt, daß die Kräfte
des Flügeldrehmoments an einer geeigneten Stelle im Arbeitsbereich im wesentlichen
ausgeglichen sind. Das zentrifugale Drehmoment des Flügels wirkt daher in solcher
Weise auf denselben, daß es ihn in eine Stellung geringerer Steigung zu bringen
trachtet. Dieser Kraft wirkt die Fliehkraft entgegen, die auf den Kolben, den Kolbenmantel
und die mit ihm verbundenen Teile zur
Wirkung kommt. Das Gewicht
dieser Teile kann verändert werden, um einen Ausgleich der gegeneinander wirkenden
Kräfte in verschiedenen Flügelstellungen zu gewährleisten, und eine zufriedenstellende
Anordnung ist dann erzielt, wenn der Kolben 43 ein solches Gewicht besitzt, daß
bei einem Flügelanstellwinkel von ungefähr 4o° im wesentlichen Gleichgewicht mit
dem zentrifugalen Flügeldrehmoment hergestellt ist. Bei der dargestellten verkeilten
Konstruktion sind die Kräfte, welche die Drehung des Flügels bewirken, gleichmäßig
über den ganzen Umfang der arbeitenden Teile verteilt, und es wird daher ein gut
ausgeglichener Zustand aufrechterhalten, wodurch übermäßige Belastungen in örtlichen
Bereichen und von unausgeglichenen Fliehkräften herrührende Beanspruchungen vermieden
werden. Unter den vom Gewicht des Kolbens, vom zentrifugalen Flügeldrehmoment usw.
herrührenden Kräften, die im Arbeitsbereich im wesentlichen ausgeglichen sind, befindet
sich der Flügel in einem statischen Zustand, so daß er diese Einstellung beibehalten
wird, wenn keine Druckflüssigkeit zur Wirkung gebracht wird. Infolge der einer Verschiebung
der Keilteile relativ zueinander in beliebiger Richtung entgegenwirkenden Reibungskräfte
ist der tatsächliche Bereich, in dem sich der Flügel in statischem Zustand befindet,
verhältnismäßig groß und kann praktisch den ganzen normalen Arbeitsbereich der Flügelwinkelstellungen
umfassen. Es ergibt sich daher eine äußerst zufriedenstellende Konstruktion. Wenn
sich der Flügel in einer normalen Arbeitsstellung befindet, ist es nur erforderlich,
Druckflüssigkeit auf der einen oder anderen Seite des Kolbens zur Wirkung zu bringen,
um eine Änderung in der Einstellung des Flügels zu gewährleisten, und nachher ist
es nicht länger erforderlich, den Kolben unter Druck zu halten, da der Flügel in
der gewünschten eingestellten Lage durch Reibung festgehalten wird.
-
Durch entsprechende Änderung der Konstanten des Gewichts des Kolbens
im Verhältnis zu den Faktoren, welche das zentrifugale Flügeldrehmoment erzeugen,
kann der Flügel nach Wunsch in solchem Maße über- oder unterbalanciert werden, daß
diese Kräfte zur Verstellung des Flügels in einer Richtung verwendet werden und
die Druckflüssigkeit unter der Steuerung des Reglers nur auf einer Seite des Kolbens
zur Wirkung gebracht wird, um eine Änderung in der entgegengesetzten Richtung zu
bewirken.
-
Um die Einstellbewegungen aller Flügel zu synchronisieren, kommen
die Zähne jedes Kegelrades 68 mit den Kegelzähnen eines Getrieberades 95 (Fig. 2)
in Eingriff, das auf einem Kugellager 96 drehbar gelagert ist, welches von einem
Hülsenfortsatz 97 der Nabe I2 getragen wird. Entsprechende Halte- und Klemmvorrichtungen
98 halten das Lager und das Getrieberad in ihrer Stellung; das Getrieberad steht
daher mit den Kegelradsektoren der einzelnen Flügel in Eingriff, um die Betätigung
derselben und zugeordnete und synchronisierte Drehbewegungen zu gewährleisten. Die
Erfindung ergibt daher eine äußerst zufriedenstellende Luftschraube mit einstellbaren
Flügeln, die von einfacher Bauart ist und bei welcher die Flügel rasch und genau
einstellbar sind über einen großen Bereich von Stellungen, der sich gewünschtenfalls
von einer Stellung erstrecken kann, in welcher der Flügel voll ausgefahren ist.
Durch die kombinierte langsame und rasche Einstellgeschwindigkeit ist Vorkehrung
getroffen, um die äußerst genaue Einstellung der Flügelsteigung im normalen Arbeitsbereich
zu gewährleisten und eine vorherbestimmte Umfangsgeschwindigkeit genau aufrechtzuerhalten,
während gleichzeitig Vorkehrungen getroffen sind, um die Flügel rascher in eine
der Endstellungen zu verdrehen. Die Vorrichtung ist in kinetischer Beziehung gut
ausgeglichen, und eine gewünschte Flügelsteigung wird beibehalten, ohne daß es erforderlich
wäre, Druckflüssigkeit ständig zur Wirkung zu bringen, so daß innerhalb des Arbeitsbereiches
die Flügelstellung selbst im Falle des Versagens der Flüssigkeitsdruckvorrichtung
aufrechterhalten wird. Ebenso sind die Flügelbetätigungseinrichtung und die Flüssigkeitszufuhr
für die Drucksteuerung so ausgebildet, daß die hohle Antriebswelle vollständig frei
bleibt und für irgendeinen gewünschten Zweck, z. B. das Abfeuern von Geschossen
durch dieselbe, verwendet werden kann.