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Verpackungsfolie aus weichmacherfreien, thermoplastischen Kunststoffen
Die
Erfindung betrifft eine Verpackungsfolie aus weichmacherfreien, thermoplastischen
Kunststoffen mit einer unter der Erweichungstemperatur des Kunststoffes liegenden
Siegelungstemperatur.
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Unter den bekannten Kunststoffen haben sich besonders Polyvinylchloridfolien
für Verpackungszwecke als besonders geeignet erwiesen, da sich diese Folien durch
gute Wasserdampf- und Aromadichte auszeichnen. Insbesondere Polyvinylchloridfolien
ohne Weichmacher zeigen diese vorher genannten Eigenschaften in besonders hohem
Maße. Während weichmacherhaltige Kunststofffolien je nach Wahl des Weichmachers
entweder physiologisch bedenklich oder aber mindestens geschmacklich oder geruchlich
nicht neutral sind, entfallen diese Nachteile bei weichmacherfreien Polyvinylchloridfolien
besonders bei der Verpackung von hochempfindlichen Nahrungs- und Genußmitteln.
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Diesen weichmacherfreien Polyvinylchloridfolien haften jedoch bei
verschiedenen Verpackungsaufgaben noch gewisse Mängel an. In allen Fällen, in denen
vom Verpackungsmaterial zur Erzielung besonderer Effekte eine erhöhte Geschmeidigkeit
oder sogar ein gewisses Anhaften am Verpackungsgut gewünscht wird, weisen weichmacherfreie
Polyvinylchloridfolien den Mangel einer zu großen Sprödigkeit auf, so daß derartige
Folien oft zu Fehlverschlüssen führen. Hinzu kommt, daß diese weichmacherfreien
Polyvinylchloridfolien in den Fällen, in denen an den Nahtstellen der Verpackung
ein vollkommen dichter Verschluß gewähr-
leistet sein muß. nur mit
zusätzlichen Verschweißungs- oder Versiegelungsaggregaten verschweißt werden können.
So war es z. B. bisher nicht möglich, solche Folien für die Verpackung von Schmelzkäse
ohne Nachteile für das Verpackungsgut zu verwenden, da infolge der Sperrigkeit die
Bildung von Lufthohlränmen bei der Abpackung und damit günstigere Ävachstumsverhältnisse
bei der Infektion mit SIikroorganismen nicht vermieden werden konnten.
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Es ist bekannt, daß paraffinhaltige Siischungen mit einem Gehalt
von Kunststoffen, wie z. B. Polyisobutylen oder Polyäthylen, Klebkraft haben und
sich auf Faserstoffhahnen aufbringen lassen.
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Es ist ferner bekannt, daß derartige Afischungen auf Faserstoffhahnen
aufgebracht, diesen eine Verminderung der Wasserdampfdurchlässigkeit und für die
Verarbeitung eine genügende Geschmeidigkeit verleihen.
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Es konnte aber in keiner Weise vorausgesehen werden, daß derartige
Nlischungen auch auf Runststoffolien, wie z. B. Polyvinylchloridfolien. aufgebracht,
unter Erhaltung sämtlicher Vorzüge, die den weichmacherfreien Polyvinylchloridfolien
eigen sind, diesen darüber hinaus auch noch die oben gekennzeichneten Mängel nehmen.
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Mit solchen Paraffin-Kunststoff--Ntischungen überzogene weichmacherfreie
Polyvinyldloridfolien schmiegen sich wie eine weichmacherhaltige Folie an das Verpackungsgut
ohne Bildung von Luftpolstern an und sind ebenso geruchlos und geschmackfrei wie
eine weichmacherfreie Polyvinylchloridfolie ohne den betreffenden Überzug. Sie bewirken
eine erhöhte Dampf- und Gasdichte, und darüber hinaus zeigen sie den verarbeitungstechnischen
Vorzug, daß sie sich bei Temperaturen versiegeln lassen, die beträchtlich unter
den Siegeltemperaturen der verwendeten Kunststoffolien liegen.
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Erfindungsgemäß hat die am Anfang der Beschreibung genannte Verpackungsfolie
einen homogenen Überzug. der aus Gemischen von Paraffinen, Arachs oder wachsähnlichen
Körpern einerseits und thermoplastischen Kunststoffen, wie z. B. Polyisobutylen
und bzw. oder Polyäthylen, andererseits besteht.
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Als thermoplastische Ausgangsfolien kommen in Betracht: Polyvinylchlorid.
Polystyrol und Polyvinylcarbazol od. dgl.
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Erfindungsgemäß wird es möglich. derartige weichmacherfreie, thermoplastische
Verpackungsfolien zur Heiß verpackung von Lebensmitteln zu verwenden, da sie völlig
geruchlos und geschmackfrei sind und die Imprägnation beispielsweise an der Käseoberfläche
haftet und sich beim Entfernen der Verpackungshülse von dem erkalteten Abfüllgut
ablösen läßt. ohne an der Käseoberfläche hängenzubleiben; ferner können sie ohne
zusätzliche Anwendung von Wärme bei den Abfülltemperaturen des Schmelzkäses heiß
versiegelt werden.
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Ein Beispiel für die Herstellung der neuen Verpackungsfolie zeigt
folgende Arbeitsweise: Eine weidmacherfreie, in bekannten Kalanderverfahren hergestellte
Polyvinylchloridfolie in der Stärke von 0.03 mm wird auf einer bekannten Wachsimprägniermaschine
mit einer geschmolzenen Masse, bestehend aus 6o 0/o geruchfreiem Paraffin, 300/(
Polyisobutylen und 10 0/o Polyäthylen in einer Schichtdicke von 0,OI mm, imprägniert.
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Die Imprägniermasse kann aber auch der laufen den Folienbahn in einem
bekannten Bestäubungsverfahren aufgedüst werden. Die Verarbeitung mit der neuen
Folie erfolgt beispielsweise in der nachstehenden Art: Die Käseformen werden mit
den neuen Folien ausgeschlagen und die heiße Schmelzkäsemasse in die Formen eingebracht.
Pie überstehenden Folien werden noch in der Wärme eingeschlagen. Bei der Temperatur
des flüssigen Schmelzkäses, die nicht ausreichen würde, einen Thermoplasten zu erweichen,
findet nun, trotz der vorhandenen Feuchtigkeit, durch die herabgesetzte Siegelungstemperatur
des Verpackungsmaterials an den Stberlappungsstellen eine Warmverklebung statt,
so daß nach dem Erkalten des Schmelzkäses eine völlig luftdichte und bakteriensichere
Verpackung vorliegt.
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Die erfindungsgemäßen Folien, die also aus einer vorgebildeten weichmacherfreien,
thermoplastischen Kunststoffolie bestehen und die mit Gemischen aus Wachsen und
thermoplastischen Kunststoffen behandelt worden sind, haben nicht nur die den Thermoplasten
eigene Dampf- und Aromadichtigkeit und Alterungsbeständigkeit, sondern es hat sich
auch gezeigt, daß die nach vorliegender Erfindung behandelten thermoplastischen
Kunststofffolien überraschenderweise ihre Sprödigkeit verlieren und die für eine
maschinelle Verpackung unbedingt erforderliche Weichheit und Geschmeidigkeit aufweisen.
Außerdem wird die Wasserdampf-und Bakteriendichte der Ausgangsfolie erheblich verbessert,
da die eventuell noch aus dem Herstellungsvorgang der Folie vorhandenen Poren nachträglich
absolut sicher abgedichtet und geschlossen werden.