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Lehrmittel für den Musikunterricht Bekanntlich ist der elementare
Musikunterricht wegen der Flüchtigkeit seiner, man kann -sagen abstrakten Elemente
in seiner bisherigen Form für den Lernenden ein schwerfaßliches Gebiet, und hierin
liegt in den meisten Fällen der Grund, weshalb so manchem Schüler und Musikbeflissenen
trotz guter Begabungdie Lust und Liebe zur Musik verlorengeht.
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Abgesehen von den gebräuchlichen Violin- und Klavierschulen sind für
die wieder in Gebrauch gekommenen Instrumente für die Hausmusik wenig gute Unterrichtsmittel
vorhanden und schon gar keine, durch welche dem Lernenden der flüchtige, schnell
verklingende Ton sinnlich wahrnehmbar veranschaulicht wird.
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Es sind bereits Vorrichtungen bekanntgeworden, die den Zweck haben,
dem Lehrer als Hilfsmittel zur Erklärung der Noten, Tasten, Töne, Leitern usw. als
auch den Schülern zur leichten und sicheren Auffassung zu dienen. Diese Vorrichtungen
be# stehen in der Hauptsache aus nach der Klaviatur gezahnten Schienen oder aus
einem Rahmen, um den ein Streifen gespannt ist, die auf beiden Seiten mit Notenlinien
und Notenzeichen versehen sind. Die Schienen oder Streifen werden am hinteren Ende
der Klaviatur gegen die vertikale Wand des Instruments gestellt, oder die Rahmen
mit den Streifen werden mit ihren Zapfen in schwenkbaren, an den Seiten des Klaviers
angeordneten Armen befestigt, so daß der Rahmen mit den Streifen unmittelbar hinter
den Tasten aufrecht stehend in Stellung gebracht werden kann. Voraussetzung für
den Gebrauch dieser Lehrmittel ist das Vorhandensein eines Klaviers, da nur in Verbindung
mit diesein
die gezahnten Schienen oder die am Klavier befestigten
Rahmen mit dem Notenstreifen zu verwenden sind. Diese Hilfsmittel vermitteln zwar
ein mechanisches Ablesen oder Abspielen von Noten, aber keine musikalischen Begriffe.
Vorliegendes Lehrmittel für den Musikunterricht unterscheidet sich von den bekannten
musikalischen Unterrichtsmitteln daidurch, daß es aus einer Klaviatur mit hundert
Tafeln und einem I-£hrbuch besteht, an Hand dessen sämtliche musikalischen Themen
einzeln behandelt werden, wobei die Stirnseite der Klaviatur als Noter#pult in der
Weise ausgebildet ist, daß die untere Hälfte eine Tafel mit dem Bild einer Klaviatur
zeigt, während die obere Hälfte des Pults zum Einschieben einer Tafel eingerichtet
ist, auf welcher zu jedem einzelnen Thema, ein Notenbild oder ein musikalisches
Beispiel dargestellt ist, das den Gegenstand des Unterrichts b#ildet; auf der Rückseite
dieses Notenpults befindet sich ein Behälter für dieAufbewahrung der Kartethektafeln.
jede Tafel trägt einen Reiter mit der entsprechenden Nummer für das Sachregister.
Nach diesem Lehrmittel kann für jedes Instrumentder Elementarunterricht erteilt
werden. Das Lehrmittel wird durch einen Deckel verschlossen.
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Der Vorteil des Lehrmittels, liegt darin, daß die Methode des bisherigen
Musikunterrichts tatsächlich vollständig umgestellt und erneuert wird. Durch einraarkantes
Bil-d,des behandelten Themas in Verbindung mit dem Klaviaturbild und deren praktischer
Anwendung: Ton des Instruments, Gehörbildling, Reproduktion seitens des Schülers
durch Gesang und Musikdiktat, kommt der Schüler durch die Anschauung der gleichsam
sichtbaren Musik zur Vorstellung und zum Begriff. jedes mechanische Ablesen, Abspielen
oder Absingen ist ausgeschlossen. Wie im Rechenunterricht durch die Rechenmaschine
in Verbindung mit dem Fingerbild der Zahlbegriff, im Lestunterricht durch die Lesemaschine
das Wortbild dem Schüler anschaulich vermittelt wird, so vermittelt hier die zum
Anschauen zwingende Methode zum musikalischen Begriff, insonderheit zur Tonvorstellun#g,
da der flüch# tige, schnell verklingendeTon beim Musikunterricht nicht als Anschauungsmaterial
verwendet wer-den kann. Hier wird #die flüchtige, schnell verklingende Materie des.
Musikunterrichts, derTon, die wechselvolle Beziehung der Töne untereinander (Intervall,
Akkord, Melodie, Harmonie), die an und für sich eine intensive Konzentration
der Geisteskräfte erfordern, durch umfangreiche Hilfs- und Anschauungsmittel unterstützt.
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In der Zeichnung ist das Lehrmittel in -einem Ausführungsibeispiel
veranschaulicht, und. zwar zeigt Abb. i eine Teilansicht des Notenpults, Abb. 2
eine Seitenansicht, Abb. 3 eine Ansicht auf das Brett mit eingeschobener
Thernentafel Nr.:2, Abb. 4 die Ansicht der Thementafeln Nr. 8 und
9,
Abb. 5 die Ansicht der Thementafel Nr. i i. Das Lehrmittel besteht
aus einem Lehrbuch, hundert Stück musikalische Themen darstellenden Karteitafeln
i und einer Kartothek in Form eines Notenpults, hinter,dessen Pultplatte.2 als Pultstütze
ein Behälter 3 für die Aufbewahrung der Thementafeln i angeordnet ist. Der
Unterricht ist eingeteilt in hundert und mehr Tafeln i, nach denen an Hand des Lehrbuches
die musikalischen Themen einzeln behandelt werden, wobeiauf den Tafeln die bedeutendsten
Merkmale herausgestellt werden können. Die Karteitafeln sind mit Reitern und fortlaufenden
Nummern versehen, so daß jedes Thema an Hand eines Registers leicht herausgefunden
werden kann. Auf der unteren Hälfte der Stirnseite der Notenpultplatte 2 ist ein
Karton mit einer Draufsicht auf eine normale Klaviatur angeordnet, da,diese für
den Elementarmusikunterricht das geeignetste, bedingt auch das Klavier-Akkordeen,
Anschauungsmittel darstellt.
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Die Tafeln i bis io dienen der Einführung und zeigen die geschichtliche
Entwicklung der Noten. Mit der Tafel ii (Abb. 5) beginnt dann der eigentliche
Musikunterricht, Das methodisch angelegte Lehrbuch ist die Grundlage. Die Tafeln
i bis ioe und das Klaviaturbild. auf der Tafel 4 sind nur Anschauun#gsmittel, wenn
auch die praktische Übung am Instrument, und vorliegende Lehrmethode bildet einen
um-fassenden Elementarunterricht für sämtliche Instrumente, unmittelbar nebenher
geht. Die Thementafeln können aus Karton, Milchglas od. dgl. Material hergestellt
werden. Das Pult und die Pultplatte können so eingerichtet werden, daß die ganzen
Thementafeln erleuchtet werden, oder derart, daß die einzelne Note beim Anschlagen
aufleuchtet. Das Lehrmittel hat insbesondere. den,Vorteil, daß es unabhängig von
einem Instrument als musikalisches Unterrichtsmittel verwan#dt werden kann und daß
es nicht zuviel Platz erfordert und leicht in einer Aktentasche unterzubringen ist.