DE886199C - Seifenersatzstoffe - Google Patents

Description

• Seifenersatzstoffe Es wurde gefunden, daß die löslichen Salze, insbesondere Alkalisalze, von Verbindungen der allgemeinen Formel R-CO # N (R')-Ar-S02- NH S02-Ar-N (R') -CO-R oberflächenaktive Eigenschaften haben und wertvolle Seifenersatzstoffe darstellen, die auch insbesondere in Kombination mit bekannten Seifenersatzstoffen mit Vorteil verwendet werden können. In der allgemeinen Formel bedeutet R einen geradkettigen oder verzweigtkettigen Kohlenwasserstäffrest von 6 bis io Kohlenstoffatomen für sich oder in Mischung miteinander, R' Wasserstoff oder einen niedermolekularen Kohlenwasserstoffrest und Ar einen gegebenenfalls Substituenten, wie Halogen, Methyl-, Alkoxy- und Aryloxyreste, enthaltenden Benzolrest. Die Herstellung dieser Verbindungen kann in der Weise erfolgen, daß man niedermolekulare Carbonsfäuren oder deren funktionelle Derivate mit 6 bis io Kohlenstoffatomen oder deren Gemische, wie sie beispielsweise den bei der Paraffinoxydation erhältlichen niedermolekularen Carbonsäuren entsprechen, auf Anilin oder dessen Monosubstitutionsprodukte, wie Methyl-, Äthyl-oder Butylanilin einwirken läßt und dabei zu den entsprechenden Aniliden gelangt, welche im Anschluß daran mit Chlorsulfonsäure in die entsprechenden Acylaminoarylsulfonsäurechloride umgewandelt werden, die mit Ammoniak zu den Verbindungen der vorgenannten Formel kondensiert werden. Dabei kann man entweder 2 Mol der =Sulfochloride, die. an--sich bekannte Stoffe sind, auf i Mol Ammoniak einwirken lassen oder mit i Mol Sulfochlorid und Ammoniak zunächst das entsprechende Sulfamid bilden und dieses mit einem weiteren, gegebenenfalls anders zusariiinengesetzten. Mol Sulfochlorid umsetzen. Man kann aber auch von einem bekannten 3, 3'- oder ¢, d', Diaminodibenzol-disulfimid ausgehen und dieses mit den vorerwähnten Carbonsäuren oder ihren funktionellen Derivaten acylieren.
• Als Beispiel für diese Verbindungen ist. zu nennen das Di-3, 3'- oder -q., q.'-capryloylaminodibenzol-disulfimid sowie Gemische solcher Verbindungen, die als Acylreste die Reste der Capronsäure, Heptylsäure, Caprylsäure, Nonylsäure oder Caprinsäure tragen.
• Diese Verbindungen zeigen ein hervorragendes Wasch- und Schaumvermögen, trotzdem die darin enthaltenen Fettsäurereste hinsichtlich ihrer Kohlenstoffatomzahl wesentlich unter der Kohlenstoffatomzahl (C12 bis Cl.) liegen, der man bisher . die Hauptwirkung in bezug auf Wasch- und Schaumvermögen zuschrieb. Diese Verbindungen enthalten Reste von Fettsäuren, die man bisherfür Waschzwecke in dieser ausschließlichen Form noch niemals verwendet hat. -Die Verbindungen können zur Schaumerzeugung, zum Emulgieren, Dispergieren, Imprägnieren, Peptisieren, Stabilisieren, Egalisieren, Verteilen, Lösen u. dgl. in den verschiedensten Industrien verwendet werden. Sie lassen sich als Hilfsstoffe in der Leder-, Pelz- und insbesondere Textilindustrie bei den verschiedensten Arbeitsverfahren gebrauchen, beispielsweise beim Avivieren, Schmälzen und Schlichten, bei der Herstellung von Imprägnierungen, beim Färben, zur Nachbehandlung gefärbter Materialien, zum Abziehen von Küpenfärbungen u. dgl. Vor allem sind diese Kondensationsprodukte auch beim Waschen, Reinigen, Bleichen von Textilien, Wäsche, Gebrauchsgegenständen u. dgl. in der Industrie und im Haushalt, ferner zur Körperpflege, insbesondere auch zur Haarwäsche, verwendbar. Als Textilmaterialien, die mit den Mitteln gewaschen werden können, sind zu nennen: Baumwolle, Leinen, Wolle, Seide, Kunstseide, Zellwolle u. dgl.
• Die gemäß Erfindung hergestellten Stoffe zeigen ihre Wirksamkeit auch- im Gemisch mit anderen Stoffen. Sie können inneutralen, alkalischen und schwach sauren Flüssigkeiten und Bädern versendet werden, und zwar auch in solchen, die Elektrolyte oder die bekannten Härtebildner des Wassers enthalten. Die Stoffe sind auch in Mischung mit alkalischen Salzen, wie Alkalicarbonaten, Natriumphosphat u. a. Alkaliphosphaten, ferner mit Wasserglas, Alkalimetallsilicaten; Borax oder Alkaliboraten anwendbar. Die Mittel können ferner in Gegenwart von Sauerstoff' abgebenden Verbindungen verwendet werden. Besondere Vorteile bietet ihrz Anwendung ` in Kombination mit anderen kationaktiven, kalkbeständigen Netz-, Schaum-, E`mulgier-, Dispergier-, Wasch-, Reinigungs-, Einweich-, Spül-, Dürchdringungs- - u. dgl. Mitteln, wie z. B. Fettalkoholsulfonaten. Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Mittel beispielsweise als Zusatz zu Fettalkoholsulfonaten eine beträchtliche Vermehrung und Stabilisierung des Schaumes bewirken.
• Auch im Gemisch mit Lösungsmitteln, Kohlenwasserstoffen, Alkoholen u. dgl. in Mischung mit Überfettungsmitteln, Enzymen sowie mit bekannten Streckungsmitteln kann man die erfindungsgemäßen Verbindungen benutzen. Sie können in fester Form, z. B. in Pulver- oder Flocken-, Blatt-, Stück- oder Nadelform, verwendet werden sowie auch in Flüssigkeiten gelöst oder emulgiert sein, oder auch in' Teig-, Pasten- oder Kremform angewendef werden, wie beispielsweise in kosmetischen Präparaten, Poliermitteln, Krems u. dgl.
• Beispiel i i, 5 -Gewichtsteile Di-3, 3'-Capryloylaxnino-dibenzol-disulfimidnatrium werden - unter Zusatz von i, 5 Gewichtsteilen Soda in iooo Teilen Wasser gelöst. Man erhält-eine stark schäumende Waschflotte, in der Weißwäsche heiß gewaschen wird. Die Schaumstabilität ist so erheblich, daß sie auch nach der Wäsche noch bestehenbleibt, selbst wenn stark verschmutztes Waschgut darin gereinigt wurde.
• Beispiel 2 0,7 Gewichtsteile reines Fettalkoholsulfonat auf Kokosfettalkoholbasis und o, i Gewichtsteil eines Di-3, 3' - acylaminodibenzol - disulfimid - natriumgemisches, welches Acylreste von 6 bis io Kohlenstoffatomen enthält, werden in iooo Teilen Wasser gelöst. Die erhaltene Waschflotte kann für die Wollwäsche verwendet werden und zeichnet sich durch hervorragende Schaummenge und Schaumstabilität aus, die diejenige des Fettalkoholsulfonats allein erheblich übertrifft.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel R-CO # N (R')-Ar-S02 NH - S02-Ar-N (R') -CO-R, in der R einen Kohlenwasserstoffrest von 6 bis i o Kohlenstoffatomen, R' Wasserstoff oder einen niedermolekularen Kohlenwasserstoffrest und Ar einen gegebenenfalls substituierten Benzolrest bedeutet, als Seifenersatzstoffe für sich oder in Verbindung mit anderen bekannten seifenartigen Mitteln und/oder Waschmittelzusätzen.