DE877326C

DE877326C - Schneckenspritzmaschine zum Umhuellen von Draehten, Kabeln, Litzen u. dgl. mit Kautschuk, kautschukaehnlichen Stoffen und thermoplastischen Massen

Info

Publication number: DE877326C
Application number: DED2854D
Authority: DE
Inventors: Richard Dr Roehm
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1943-08-31
Filing date: 1943-08-31
Publication date: 1953-05-21
Also published as: BE454110A

Description

Schneckenspritzmaschine zum Umhüllen von Drähten, Kabeln, Litzen u. dgl. mit Kautschuk, kautschukähnlichen Stoffen und thermoplastischen Massen Zum Umspritzen von Drähten, Kabeln, Litzen usw. bedient man sich vorzugsweise sogenannter Schneckenspritzmaschinen, in denen die plastischen Massen durch eine Förderschnecke in den Spritzkopf gepreßt werden, um die durch den Spritzkopf laufenden Drahtlitzen oder andere fadenförmige Gebilde zu umhüllen.
Zu diesem Zweck wurde z. B. bisher eine Kautschukmischung, die aus den üblichen Komponenten zusammengesetzt ist, im Kneter vermischt und anschließend auf heißen Walzen bis zur vollständigen Homogenisierung verwalzt. Von der auf den Walzen laufenden, noch unvulkanisierten Mischung wurden Streifen abgenommen und zur Speisung der Schnecken in die Füllöffnung der Spritzmaschine gegeben.
Mit der Rinführung neuartiger, thermoplastischer Kunststoffe, in erster Linie der Polymerisate der Vinylverbindungen, als Grundstoffe von Massen, insbesondere für die Ummantelung und Isolierung elektrischer Leitungen, aber auch zum Umspritzell von Textilfäden für modische Zwecke usw. ergaben sich für die Umspritztechnik neue Probleme. Diese Massen erfordern eine erheblich höhere Verarbei- tungstemperatur und sorgfältigeres und gründlicheres Plastifizieren, weil die Güte der mechanischein Eigenschaften der Umhüllungen aussdhlaggebend von der Intensität der Plastifizierung abhängig ist. Besondere Aufmerksamkeit muß dabei auch der Tatsache geschenkt werden, daß die günstigste Verarbeitungstemperatur dieser Massen sehr nahe bei ihren Zersetzungspunkten liegt.
Da diese Aufgaben von Schneckenpressen in der bisher üblichen Ausführung nur erfüllt werden konnten, wenn man sich mit einer sehr geringen Spitzenleistung begnügte, ging man, um wirtschaftlicher zu arbeiten, dazu über, zwei Schnecken hintereinanderzuschalten, wobei die sogenannte Vorspritze für eine besonders gute Knetwirkung eingerichtet wurde, um eine schnelle Erwärmung und gute Durchmischung der Massen zu erreichen, wàhrend einer zweiten Schneckenspritzmaschine, die aus der ersten gespeist wird, die Aufgabe zufiel, die Ilomogenisierung der Massen weiterzutreiben und die Umhüllung der Drähte vorzunehmen.
Um Spitzenleistungen in der Abzutgsgeschvrindigkeit zu erzielen, wurde es jedoch erforderlich, in ähnlicher Weise, wie dies schon in der lcautschukverarbeitenden Industrie üblich ist, zwei Walzen oder mindestens eine Walze mit der Schneckenspritzmaschine zu kombinieren. Dabei wird die Masse zunächst in einem Kneter oder geeigneten anderen Apparaturen vorgemischt, gelangt dann auf eine heiße Vorwalze zum Ausgelatinieren und wird zweckmäßig auf einer zweiten Walze noch eine gewisse Zeit durchgearbeitet, bis eine vollständige, homogene Plastifizierung erreicht ist. Die heiße Masse wird dann in Streifen von der Walze abgenommen und der Schneckènpresse zugeführt, der damit nur eine reine Transportarbeit und die Aufgabe des Umspritzens der Drähte zufällt.
Erfindungsgemäß können nun alle diese Arbeitsgänge in einer Maschine vereinigt werden. Eine solche Schneckenpresse übernimmt somit gleichzeitig das Gelatinieren, Homogenisieren, Plastifizieren, Verdichten, Fördern der plastischen Massen und schließlich das Umspritzen der fadenförmigen Gebilde. Sie ist dadurch gejkennzeichnet, daß sie zwei oder mehr Schnecken aufweist, die mit den Flanken ihrer Gewinde ineinandergreifen. Dabei können die Schnecken den gleichen Drehsinn aufweisen oder gegenläufig sein.
Die ineinandergreifenden Schnecken sin<d weiterhin so ausgebiMet, daß ihr Durchmesser von der Aufgabeöffnung nach der Ziehöffnung hin absatzweise abnimmt. Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Schnecken besteht darin, daß ihre Steigung in gleicher Weise absatz weise abnimmt.
Schließlich hat es sich als günstig erwiesen, die Sclhlleckengewinde-- in bestimmten Abständen und auf bestimmte Längen in Fortfall kommen zu lassen, wodurch zwischen den Schneckengängen Kammern gebildet werden, in welchen der Wer!kstoffvorschub langsamer vor sich geht. Durch die längere Verweilzeit der plastischen Massen in den Kammern wird die Verdichtung und Plastifizierung der Massen weitergetrieben und ein Puffer geschaffen, der wesentlich zur gleichmäßigen und vollständigen Füllung der Schneckengänge beiträgt.
Die Vorteile, die sich mit der erfindungsgemäßen Ausführung der Sc'hnedkenspritzmasishine erzielen lassen, sind im wesentlichen folgende: I. inniges Vermischen der verschiedenen Rohstoffe, 2. Verdichtung der Massen im Verhältnis irrer im Laufe der Plastifizierung erfolgten Volumenverminderung, 3. erhebliche Vorschubkraft, die auch bei hochviskosen Massen den Durchtritt des i\ìV!erksteffes durch die Düse erzwingt, 4. Sicherheit für einen gleichförmigen und nicht sprungweisen Austritt aus der Düse, 5. Erzielung größter Spritzleistungen bei optimalem Massendurchsatz, 6. Plastifizierung bei größter Schonung des empfindlichen Werkstoffes, dessen Überhitzung zu Verbrennungen und Zersetzungen führt, 7. größte Wirtschaftlichkeit durch das niedrige Gewicht der Maschine und den dadurch bedingten geringen Materialaufwand, geringer Energiebedarf und Einsparung von Arbeitskräften.
Die Intensität der Plastifizierung kann noch dadurch gesteigert werden, <daß in bekannter Weise zwischen die verschiedenen Abschnitte, in die das SchneckengewindeXwnterteilt ist, Roste eingeschaltet werden, deren Gesamtdurchgangsöffnung geringer ist als der von der Masse zuvor eingenommene Querschnitt. Die Roste werden zweckmäßig vor einer jeden Schneckenstufe angeordnet.
Die Schnecken sind durchbohrt, um Vorrich.-tungen für Heizung und Kühlung aufzunehmen.
Gleichzeitig können Drähte oder andere fadenförmige. Gebilde durch die Bohrungen der Förderschnecke geführt werden, so daß in ebenfalls bekannter Weise eine Umspritzung mittels eines Axialspritzkopfes möglich wird, wobei gleichzeitig mehrere Drähte umspritzt werden. Wie die Schnecken, so ist auch das Gehäuse der Maschine zum Heizen und Kühlen; ausgebildet, und zwar wird es zweckmäßig in Abschnitte unterteilt, die eine zonenweise Regulierung der Temperatur ermöglichen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. I einen senkrechten Längsschnitt durch eine Schneckenpres se, Abb. z einen Quersciheitt nach ender Linie A-A der Abb. I.
Hierbei bedeutet I die beiden Schnecken, die mit drei verschiedenen Gewindegängen u, 3 und 4 versehen sind. Diese Gewindegänge nehmen von der Einlaufseite nach der Auslaufseite im Durchmesser und in der Zahl der Gewindegänge, stufenförmig ab.
Zwischen je zwei Stufen ist eine Unterbrechung der Gewindegänge vorgesehen, so daß ein freier Raum entstehty in welchem die Reste 5, 6 und 7 untergebracht sind. Die Schnecken selbst sind in axialer Richtung durchbohrt. Durch diese Bohrungen wird an der Einlaufseite ein blanker Draht 8 eingeführt, der an der Auslaufseite von dem Spritzwerkzeug g umspritzt wird, so daß der fertig umhüllte Draht 12 die Schneckenspritzvorrichtung verläßt. Das Gehäuse Io sowie der Werkzeugträger 11 und das Spritzwerkzeug 9 sind mit elektrischen Heizvorrichtungen I3, I4 und 15 versehen. Die Masse wird an der Einlaufseite in die Vorrichtung eingebracht, zwischen den Schneckengängen und den Gehäusewandungen verdichtet und plastifiziert, wobei die Roste 5, 6 und 7 durchlaufen werden müssen, und gelangt durch die Kanäle I6 in das Spritzwerkzeug 9, aus dem dann der umhüllte Draht I2 heraustritt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: . Schneckenspritzmaschinen zum Umhüllen von Drähten, Kabeln, Litzen u. dgl. mit plastischen Massen wie Kautschuk, kautschukähnlichen Stoffen und thermoplastisclhen Massen aller Art, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit zwei oder mehr Schnecken ausgerüstet sind.
2. Schneckenspritzmaschinen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß dile Schnecken mit ineinandergreifenJden Gewinden im Durchmesser absatzweise von der Eintrittsöffnung nach dem Spritzkopf hin abnehmen.
3. Schneckenspritzmaschinen nach Anspruch I und 2, dadurch gelkennzeichnet, daß die Schnecken in ihrer Steigung von der Eintrittsseite zum Spritzkopf hin absatzweise abnehmen.
4. Schneckenspritzmaschinen nach Anspruch I, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den aufeinanderfolgenden Schneckenabschnitten ein Raum ohne Gewinde frei gelassen ist.