DE858688C

DE858688C - Process for dyeing molded articles made of cellulose acetate or vinyl polymers

Info

Publication number: DE858688C
Application number: DED1961D
Authority: DE
Inventors: Paul Cesar Joly
Original assignee: Rhodiaceta AG
Current assignee: Rhodiaceta AG
Priority date: 1942-04-20
Filing date: 1943-04-09
Publication date: 1952-12-08

Description

Verfahren zum Färben von geformten Gebilden aus Celluloseacetat oder Vinylpolymeren Bekanntlich sind Tetrahydrofuran oder dessen Homologe gute Lösungsmittel für Farbstoffe, die zum Färben von Lacken benutzt werden. Es war jedoch bisher nicht bekannt, daB Lösungen von Farbstoffen in Tetrahydrofuran zum Färben von geformten Gebilden aus Celluloseacetat oder Vinylpolymeren Verwendung finden können.Process for dyeing shaped articles made of cellulose acetate or Vinyl Polymers Tetrahydrofuran or its homologues are known to be good solvents for dyes that are used to color paints. However, it has not been so far known that solutions of dyes in tetrahydrofuran for dyeing molded Formations from cellulose acetate or vinyl polymers can be used.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von Fäden, Fasern, Lunten, künstlichem Roßhaar, Filmen, Folien, Hohlkörpern, Gewirken, Geweben und sonstigen Gegenständen aus Celluloseacetat oder Vinylpolymeren mit Lösungen von Farbstoffen in Tetrahydrofuran oder dessen Homologen der allgemeinen Formel wobei R1, R2, R3 und R4 'Wasserstoff oder Alkyl darstellen. Das Färben kann auch in einem Lösungsmittelgemisch vorgenommen werden, das aus den genannten Tetrahydrofuranen und flüchtigen organischen Lösungsmitteln besteht. In manchen Fällen können die Lösungen der Farbstoffe in Tetrahydrofuran oder dessen Homologen auch im überwiegend wäßrigen Bad angewendet werden. Zusammengefaßt haben die in Betracht kommenden Lösungen folgende Vorzüge: i. Arbeitet man in wasserfreien oder wasserhaltigen organischen Lösungen, so erfolgt die Färbung sofort, selbst bei gewöhnlicher Temperatur. Dies gestattet die Erzielung jeder gewünschten Farbtöne, auch der dunkelsten Töne, ohne daß die zu färbenden Gegenstände hart oder in der Form verändert werden. Man kann aber, falls es gewünscht wird, einen Faden oder einen anderen zu färbenden Gegenstand während des Färbens mehr oder weniger strecken. Das Färben kann auch kontinuierlich oder diskontinuierlich im Laufe der verschiedenen mechanischen Arbeitsgänge vorgenommen werden, denen der Gegenstand unterworfen wird, z. B. beim Spulen, Zwirnen oder Foulardieren, also bei Arbeitsgängen, bei denen das Färbegut mit ziemlich großer Geschwindigkeit fortbewegt wird.The present invention relates to a process for dyeing threads, fibers, rovings, artificial horsehair, films, foils, hollow bodies, knitted fabrics, woven fabrics and other objects made of cellulose acetate or vinyl polymers with solutions of dyes in tetrahydrofuran or its homologues of the general formula where R1, R2, R3 and R4 'represent hydrogen or alkyl. The dyeing can also be carried out in a solvent mixture which consists of the tetrahydrofurans mentioned and volatile organic solvents. In some cases, the solutions of the dyes in tetrahydrofuran or its homologues can also be used in a predominantly aqueous bath. In summary, the solutions under consideration have the following advantages: i. If you work in anhydrous or water-containing organic solutions, the coloration takes place immediately, even at ordinary temperature. This allows any desired color shade to be achieved, even the darkest shades, without the objects to be colored becoming hard or changing in shape. However, if desired, a thread or other object to be dyed can be stretched to a greater or lesser extent during dyeing. The dyeing can also be carried out continuously or discontinuously in the course of the various mechanical operations to which the article is subjected, e.g. B. when winding, twisting or padding, that is, in operations in which the material to be dyed is moved at a fairly high speed.

2. Farbstofflösungen, in denen die Farbstoffe in Tetrahydrofuran aufgelöst sind, geben bei Zusatz von Wasser oder wäßrigen Lösungen eine außerordentlich feine Verteilung des Farbstoffs. Dies ist bekanntlich beim Färben im wäßrigen Bad mit wasserunlöslichen Farbstoffen außerordentlich wichtig.2. Dye solutions in which the dyes are dissolved in tetrahydrofuran are, give an extremely fine when water or aqueous solutions are added Distribution of the dye. This is known to occur when dyeing in an aqueous bath water-insoluble dyes are extremely important.

3. Die Flüchtigkeit des erfindungsgemäßen Lösungsmittels erlaubt auch im Falle des Färbens im wäßrigen Bad, genau wie beim Färben unter Anwendung ausschließlich organischer Lösungsmittel, das vom gefärbten Gegenstand zurückgehaltene Lösungsmittel leicht und schnell zu entfernen. Besonderes Interesse hat diese Entfernung des Lösungsmittels dann, wenn in Bewegung befindliche Fäden, Gewebe oder andere Gegenstände mit Unterbrechungen oder nur stellenweise gefärbt werden sollen.3. The volatility of the solvent according to the invention also allows in the case of dyeing in an aqueous bath, just as in dyeing using exclusively organic solvent, the solvent retained by the colored object easy and quick to remove. This removal of the solvent is of particular interest when threads, fabrics or other objects are in motion with interruptions or should only be colored in places.

Die Anwendung des vorliegenden Verfahrens gestattet die Verwendung von Celluloseacetat- und Lackfarbstoffen mit sehr guter Ausnutzung. Farbstoffe anderer Klassen, z. B. saure oder basische Farbstoffe, können entsprechend ihrer Löslichkeit in Tetrahydrofuranen oder in Mischungen, die diese Lösungsmittel enthalten, gleichfalls verwendet werden. Ein gleiches gilt für die Anwendung einzelner Farbstoffkomponenten.The application of the present procedure permits the use of cellulose acetate and lacquer dyes with very good utilization. Dyes of others Classes, e.g. B. acidic or basic dyes, according to their solubility also in tetrahydrofurans or in mixtures containing these solvents be used. The same applies to the use of individual dye components.

Bei gleicher Farbstoffkonzentration im Färbebad erhält man bei Anwendung von Tetrahydrofuran auf Celluloseacetat eine kräftigere Färbung als bei der in -der französischen Patentschrift 842 967 vorgeschlagenen Verwendung von Tetrahydrofurfurylalkohol. Die Tiefe der Färbungen läßt sich noch verbessern, wenn man die Tetrahydrofuranmenge bis zu 40 °/o erhöht. Bei dieser Arbeitsweise bleibt das Gewebe unverändert, während es bei der Verwendung von 40 °/o Tetrahydrofurfurylalkohol einen harten Griff bekommt. Verwendet man Färbebäder mit Tetrahvdrofuran an Stelle des in der französischen Patentschrift 865 9i8 vorgeschlagenen Tetrahydrofurfurylalkohols, so erzielt man bei Polyvinylfäden schon bei Zimmertemperatur deutlich bessere färberische Ergebnisse. Die Unterschiede werden bei 5o° noch deutlicher. Tetrahydrofuran an Stelle von Tetrahydrofurfurylalkohol vereinfacht beim Färben in wäßrigen Bädern die Behandlung der Gewebe außerordentlich. Der in der französischen Patentschrift 8o9 836 vorgeschlagene Tetrahydrofurfurylalkohol ist eine schwere Flüssigkeit mit hohem Siedepunkt, die während des Färbevorganges nicht aus der Färbeflotte entfernt `werden kann. Sie bleibt im Gewebe haften. Infolgedessen ist das Gewebe am Ende des Färbevorganges leicht plastisch, so daß es weder warm getrocknet noch appretiert oder kalandriert werden kann, ohne daß man Gefahr läuft, das Gewebe zu schmelzen oder hart zu machen. Das leicht flüchtige Tetiahydrofuran geht jedoch nach dem Dispergieren des Farbstoffes beim Ansteigen der Badtemperatur aus der Färbeflotte heraus, so daß sich am Ende des Färbevorganges kein Tetrahydrofuran mehr im Bad befindet. Das so behandelte Gewebe kann unmittelbar nach dem Färben wie beim Färben in üblichen Färbebädern weiterverarbeitet werden. Beispiel i Eine gescherte Kette aus Polyvinylchloridfäden wird .mit einer Geschwindigkeit von 12 m/min über einen Anfeuchtungszylinder geführt, der die Kette mit einer Lösung aus 20 g i, 4, 5, 8-Tetraaminoanthrachinon in 75o ccm Tetrahydrofuran und 25occm vergälltem Alkohol tränkt. Man erhält eine tiefe blaue Färbung. Beispiel 2 Ein Celluloseacetatfaden wird beim Abhaspeln über einen Anfeuchtzylinder geleitet, der ihn in regelmäßigen Abständen mit einer Lösung aus 40 g i, 4, 5, 8-Tetraaminoanthrachinon, 8 g 4-Amino-3, 2'-dimethyl-i, i'-azobenzol, 6 g i Oxy-4-aminoanthrachinon, 7oo ccm vergälltem Alkohol, 300 ccm Tetrahydrofuran tränkt.With the same dye concentration in the dyebath, the use of tetrahydrofuran on cellulose acetate gives a stronger color than the use of tetrahydrofurfuryl alcohol proposed in French patent 842 967. The depth of coloration can be further improved if the amount of tetrahydrofuran is increased up to 40%. In this way of working, the tissue remains unchanged, while the use of 40% tetrahydrofurfuryl alcohol gives it a hard grip. If dye baths with tetrahydrofuran are used in place of the tetrahydrofurfuryl alcohol proposed in French patent 865 91 8, significantly better dyeing results are achieved with polyvinyl threads even at room temperature. The differences become even clearer at 5o °. Tetrahydrofuran instead of tetrahydrofurfuryl alcohol greatly simplifies the treatment of the fabric when dyeing in aqueous baths. The tetrahydrofurfuryl alcohol proposed in French patent 8o9 836 is a heavy liquid with a high boiling point that cannot be removed from the dye liquor during the dyeing process. It sticks to the tissue. As a result, the fabric is slightly plastic at the end of the dyeing process, so that it cannot be hot-dried, finished or calendered without the risk of melting or hardening the fabric. However, after the dyestuff has been dispersed, the volatile tetiahydrofuran leaves the dye liquor when the bath temperature rises, so that at the end of the dyeing process there is no longer any tetrahydrofuran in the bath. The fabric treated in this way can be processed further immediately after dyeing in the same way as when dyeing in conventional dye baths. Example i A sheared chain of polyvinyl chloride threads is passed over a moistening cylinder at a speed of 12 m / min. A deep blue color is obtained. Example 2 A cellulose acetate thread is passed over a moistening cylinder while it is being unwound, which is filled with a solution of 40 gi, 4, 5, 8-tetraaminoanthraquinone, 8 g 4-amino-3, 2'-dimethyl-i, i'- azobenzene, 6 gi oxy-4-aminoanthraquinone, 7oo cc denatured alcohol, 300 cc tetrahydrofuran soaks.

Dieser in regelmäßigen Abständen schwarz gefärbte Faden kann kurz hinter dem Befeuchtungszylinder wieder aufgewickelt werden, ohne daß die weißen Stellen durch die gefärbten Stellen beschmutzt werden. Beispiel 3 ioo g i, 4, 5, 8-Tetraaminoanthrachinon werden in Zoo g Tetrahydrofuran gelöst. Die Lösung wird allmählich in iol einer lauwarmen 2o °/oigen Seifenlösung eingetragen. Die Lösung wird mit weichem Wasser in einem Färbebottich auf 2 ooo l verdünnt. In dieses Bad werden Stücke von Celluloseacetatkunstseide im Gewicht von 5o kg gebracht und dort während einer Stunde bei 5o bis 55° gefärbt. Man erhält sehr schnell eine gleichmäßige Färbung unter besserer Farbstoffausnutzung, als wenn nur im Seifenbad gefärbt wird. Im Laufe des Färbevorganges verdunstet das Tetrahydrofuran und bleibt nicht im Faden, der infolgedessen auch nicht plastisch wird. Beispiel 4 Ein Spulenkranz aus Polyvinylchloridfäden wird in eine Lösung von 25 g eines blauen Lackfarbstoffes in 65o g Methyltetrahydrofuran und 350 g vergälltem Alkohol getaucht. Sobald die Durchfeuchtung vollständig ist, dies wird durch das Aufhören des Perlens von Luftbläschen angezeigt, wird der Spulenkranz herausgenommen, abgequetscht und in einem Luftstrom b,-i gewöhnlicher Temperatur getrocknet. Der Faden ist innerhalb weniger Minuten blau gefärbt.This thread, which is colored black at regular intervals, can be wound up again shortly after the moistening cylinder without the white areas being soiled by the colored areas. Example 3 100 gi, 4, 5, 8-tetraaminoanthraquinone are dissolved in zoo g of tetrahydrofuran. The solution is gradually added to 10% of a lukewarm 20% soap solution. The solution is diluted to 2,000 liters in a dye vat with soft water. Pieces of cellulose acetate artificial silk weighing 50 kg are placed in this bath and dyed there for one hour at 50 to 55 °. A uniform dyeing is obtained very quickly with better utilization of dye than if dyeing was carried out only in a soap bath. In the course of the dyeing process, the tetrahydrofuran evaporates and does not remain in the thread, which consequently does not become plastic. Example 4 A spool ring made of polyvinyl chloride threads is immersed in a solution of 25 g of a blue paint dye in 65o g of methyltetrahydrofuran and 350 g of denatured alcohol. As soon as the moisture penetration is complete, this is indicated by the cessation of the beading of air bubbles, the bobbin ring is removed, squeezed off and dried in an air stream b, -i of normal temperature. The thread turns blue within a few minutes.

Claims

PATENT CLAIM: Process for dyeing shaped structures made of cellulose acetate or vinyl polymers, characterized in that solutions of dyes in Tetrahydrofuran or its homologues, as well as other volatile organic solvents can contain, applied directly or distributed in an aqueous bath.