-
Gleiskettenfahrzeug mit Schüttgutschaufel Die Erfindung betrifft ein
Gleiskettenfahrzeug mit einer gegen das Vorderende des Fahrgestells abgestützten
Schüttgutschaufel. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Schüttgutschaufel
an dem einen Schenkel eines am Vorderende des Fahrzeugrahmens gelagerten Winkelhebels
angebracht ist, während an dem anderen Schenkel des Winkelhebels der Schwenkantrieb,
insbesondere in Form von Flüssigkeitsylirndern bekannter Art, angreift.
-
Vielfach werden bisher die Schüttgutschaufeln an Stützbalken angeschlossen,
die am hinteren Ende der Gleiskettenrahmen, beispielsweise an einer Achse, abgestützt
sind, wodurch sich eine verhältnismäßig schwere Bauart der Schaufeltragglieder ergibt.
Andererseits hat man. am Vorderende von Gleiskettenfahrzeugen eine besondere, in
den Boden einzulassende Säule vorgesehen, an deren Gestell ein Ausleger aasgelenkt
ist, der einen Löffel mit Löffelstiel etwa nach Art der bekannten Löffelbagger trägt.
Bei Fahrzeugen mit Laufradfahrgestell ist es ferner bekannt, am Vorderende eine
Schaufel anzulenken, die mit Hilfe einer Handkurbel und Pleuelstange bedient wird
und durch Rückwärtskippen auf einen Förderer entleert.
-
Demgegenüber bietet die neue Bauart den Vorteil, daß man in besonders
einfacher Weise eine hohe Entleerungslage der Schaufel schaffen kann, ohne jedoch
hohe Aufbauten auf dein Fahrgestell oder vor diesem in Form besonderer Säulen in
Kauf
nehmen zu müssen. Die Verstellvorrichtung arbeitet mit einer Mindestzahl von Gliedern,
die kräftig ausgeführt werden. können. Alle Parallelogrammführungen und sonstigen
mehrgliedrigen Gestänge fallen fort. Mit der Schaufel kann sowohl gewachsener Boden
als auch Schüttgut aufgenommen, befördert und durch Hochschwenken in eine Übergabelage
gebracht werden,. Die Entleerung erfolgt entweder durch entsprechende verschließbare
Öffnungen oder die ganze Schaufel wird schwenkbar aufgehängt, so daß sie durch Umklappen
in die Entleerungslage gebracht werden kann.
-
Die neue Ausbildung gibt ferner die Möglichkeit, die Drehachse des
Winkelhebels gleich als Drehachse der oberen Lenker eines Parallelogrammsystems
zu verwenden, das einen Planierpflug trägt, wobei das Parallelogrammgestänge durch
den gleichen Schwenkantrieb verstellt wird wie die Schüttgutschaufel. Ergibt sich,
daß es bei einer Bodenarbeit zweckmäßiger ist, einen Teil des Boden statt wegzuschaufeln
einfach wegzudrücken, beispielsweise um eine größere Mulde auszufüllen, so kann
man die Schüttgutschaufel in einfacher Weise durch ein Planiergerät ersetzen.
-
Planierschaufeln mit Parallelogrammlenkung am Vorderende von Gleiskettenfahrgestellen
und einem Sc'hven(kantrieb, .der am oberen Lenker des Parallelogrammsystems angreift,
sind bekannt. Das neue Schüttgutschaufelgerät bietet infolge der Anordnung der Schaufel
an dem vorstehend erläuterten Winkelhebel den Vorzug, daß im Bedarfsfall die Umwandlung
in einen Planierpflug einfacher und schneller durchzuführen ist als bei bekannten
Schüttgutschaufelgeräten.
-
In der Zeichnung zeigt Abb. i das Gerät mit der Schüttgutschaufel
; Abb.2 gibt den Ersatz dieser Schaufel durch ein Planiergerät wieder.
-
Das Fahrzeug i ist mit Gleisketten 2 ausgestattet, der Motor 3 ist
hinten, der Fahrersitz 4 vorn angeordnet, was für die Erfindung wesentlich ist,
da der Fahrer dann gute Sicht sowohl beim Arbeiten mit der Schüttgutschaufel als
auch beim. Arbeiten mit dem Planiergerät hat. Am Vorderende des Rahmens ist ein
Getriebegehäuse 5 angebracht, welches den Gleiskettenantrieb- enthält. Dieses Getriebe,
trägt auch die Stützachse 6 für die Winkelhebel 7, anderen Schenkel 7a die Sch@üttgutschaufel
8 angeordnet ist. An dem Schenkel 7b greift oben je ein Flüssigkeitsantrieb an,
der aus dem Flüssigkeitszylinder 9 mit .entsprechendem Kolben und Kolbenstange io
besteht. Die beiden Schenkel 7a und 7b werden durch eine Zugstange 7c miteinander
verbunden, wodurch eine besonders leichte Ausführung des Winkelhebels entsteht.
je nachdem, welche Kolbenseite im Zylinder 9 durch das Druckmittel beaufschlagt
wird, kann man die Schaufel in die gezeichnete Arbeitsstellung oder in die strichpunktiert
angedeutete Entleerstellung bringen. Die Entleerung kann durch Bodenklappen, durch
schwenkbare Ausbildung der Rückwand oder durch Schwenken der ganzen Schaufel erzielt
werden.
-
Will man das Schüttgut beim Planieren nicht abschaufeln, sondern nur
seitlich oder vorwärts abschieben, so kann auf die Achse 5 nach der Abb.2 der ebenfalls
als Winkelhebel ausgebildete vordere Lenker i i für eine Planierschaufel 12 aufgesetzt
werden, deren anderer Lenker 13 und 14 an das Getriebegehäuse 5 angeschlossen ist.
Die Betätigung auch dieser Schaufel erfolgt von den Zylindern 9 aus, die zu diesem
Zweck an die Hebel i i angeschlossen werden. Das Getriebegehäuse trägt die sämtlichen
Hebel bzw. Lenkerdrehpunkte, so daß sich eine verhältnismäßig einfache Bearbeitung
und Ausrichtung der Teile ergibt. Das Auswechseln der Schüttgutschaufel gegen die
Planierschaufel ist ebenfalls in kurzer Zeit. durchzuführen, da die gleichen Drehachsen
und der gleiche Schwenkantrieb Verwendung finden.