DE8504781U1 - Kunststoffolien-Wickelkondensator in Chipbauweise - Google Patents
Kunststoffolien-Wickelkondensator in ChipbauweiseInfo
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Description
20. Februar 1985 Wolfgang Westernann
6800 Mannheim 1
Die vorliegende Erfindung betrifft o.lnen Kunststoffolien-Wickelkondensator, insbesondere einen Flachwickelkondensator gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind Kunststoffolien-Wickelkondensatoren in Chipbauweise
bekannt, vgl. z. B. DE-OS 33 20 257, die mit duroplastischen Kunststoffpreßmassen umhüllt sind und die an ihren Stirnseiten Anschlußelemente aus dünnem Blech aufweisen. Beide
Maßnahmen dienen dem Schutz des empfindlichen Wickelkondensatorkörpers vor Belastungen, die beim Tauchlöten durch
direkten Kontakt des gesamten Wickelkondensatorkörpers mit flüssigem Zinn bei einer Temperatur von ca. 250 °C und
einer Lötdauer von ca. 5 see auftreten. Die duroplastische, bei der Löttemperatur formstabil bleibende umhüllung verhindert ein Aufbauchen des Wickelkondensatorkörpers, zu
dem dieser aufgrund von zwischen den einzelnen Wickellagen eingeschlossener Luft und der Schrumpfung der gereckten
Kunststoffolien tendiert. Die Anschlußelemente aus dünnem Blech mit einer Stärke ab vorzugsweise 0,1 mm bilden einen
guten Wärmewiderstand zum Wickelkondensatorkörper hin.
Die Omhüllungstechnik mit duroplastischen Kunststoffpreßmassen
weist jedoch bei Kunststoffolienkondensatoren einige Unzulänglichkeiten auf. Der Omhüllungsprozeß muß bei hohen
Drücksn und Temperaturen zwischen 150 und 180 9C durchgeführt werden, wodurch z. B. bei Dünnstfollenkondensatoren
aus Polyester eine Schrumpfung der Kunststoffolien und eine Wärmebeschädigung des Dielektrikuntnaterials verursacht
werden kann. Bei metallisierten regenerierfähigen Wickelkondensatoren bewirkt zudem der durch den Umhüllungsdruck
hervorgerufene erhöhte Lagendruck im Wickelkondensatorkörper eine Beeinträchtigung der Regenerierfähigkeit und
somit die Gefahr eines verschlechterten Isolationswider-Standes.
Des weiteren ist bei kleinen Bauelementen wie Chip-Kondensatoren die Wirtschaftlichkeit dieser ümhüllungstechnik
dadurch beeinträchtigt, daß der Nutzungsgrad des einge
setzten Materials äußerst gering ist. Die Umhüllung am
Endprodukt macht nur weniger als 10 % des eingesetzten Materials aus, während der Rest als Angußspinne anfällt.
Ein Wiederverspritzen des Angußspinnenmaterials ist jedoch ausgeschlossen, da es sich um einen Duroplast handelt. Somit
fällt nach der Verarbeitung über 90 % des eingesetzten teuren Kunststoffpreßmaterials als unvermeidlicher Ausschuß an.
Die Anschlußelemente aus dünnem Blech bei den bekannten Chip-Kondensatoren sind im Vergleich zu den Anschlußdrähten
bei konventionellen Wickelkondensatoren erheblich teurer. Aus Automatisierungsgründen werden verzinnte Metallbänder
so ausgestanzt, daß die Wickelkondensatorkörper reihenweise
kontaktiert werden können, wodurch sich Verarbeitungseinhexten ergeben. Zur Schaffung der geeigneten Zwischenräume
vor dem Kontaktieren wird bereits einer großer Anteil des relativ teuren Bandmaterials herausgestanzt und fällt somit
als Abfall an. Nach der Umhüllung der Wickelkondensatorkörper in der Verarbeitungseinheit müssen außerdem die
Verbindungsstege zur Vereinzelung herausgestanzt werden. Auf diese Weise kann nur ein winziger Bruchteil des hochwertigen Bandmaterials für die eigentliche Aufgabe als
Anschlußelement genutzt werden. Das übrige Bandmaterial ist
• a • at»
Abfall» für den im besten Fall nach Ansammlung größerer
Mengen ein Schrotterlös erzielt werden kann,
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen einfacher und wirtschaftlicher herstellbaren Kunststofffolien-Wickelkondensator in Chipbauweise mit verbesserten
elektrischen Eigenschaften zu schaffen, der beim Lötvorgang zur Befestigung an einer Leiterplatte auch formstabil ist
und guten Wärmewiderstand der Anschlüsse aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kunststofffolien-Wickelkondensator gemäß Anspruch 1 gelöst. Dieser
erfindungsgemäße Kunststoffolien-Wickelkondensator in Chipbauweise entspricht in Bezug auf seine elektrischen
Eigenschaften und die Kostengünstigkeit seiner Herstellung den konventionell bedrahteten Kunststoffolien-Wickelkondensatoren, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1 angeführt
sind. Die Becherumhüllung des erfindungsgemäßen Kondensators wird nit Hilfe des heute üblicherweise von allen Kondensator
herstellern für Kunststoffolien-Wickelkondensatoren ver
wendeten Bechervergießverfahrens hergestellt. Dieses Verfahren hat sich bei Kunststoffolien-Wickelkondensatoren
deswegen durchgesetzt, weil es kostengünstig mit geringem Materialaufwand bzwJ Materialabfall und automatisiert mit
hoher Produktivität realisiert werden kann, wobei gleichzeitig eine hohe Güte der Umhüllung, z. B. hohe Feuchte-Sicherheit erreicht wird. Der heutige Stand der Technik
kennt moderne Dosieranlagen für Gießharz, welche die benötigten Mengen genau auf die Stückzahl der zu vergießenden
Kondensatoren berechnen, so daß kein Überschuß als Abfall anfällt. Andererseits ist heute auch die Becherherstellung
praktisch abfallfrei, insbesondere bei Verwendung von thermoplastischen Materialien, deren Angußspinnen wieder
vermählen und somit erneut verspritzt werden können.
Ein radial bedrahteter Kunststoffolien-Wickelkondensator
mit einer solchen bekannten sehr wirtschaftlichen und technisch hochwertigen gaeßharzvergossenen Becherumhüllung wird
_ A mm
' 1 erfindungsgemäß in überraschend einfacher weise dadurch zu
/ einem Chip-Kondensator weiterentwickelt, daß die AnschLuS-drähte
um 180 · umgebogen und auf der Außenseite der Becherumhüllung mit einem Blechabschnitt verbunden werden.
Dieser erfindungsgemäße Chip-Kondensator kann mit Ausnahme
eines zusätzlichen abschließenden Arbeitsgangs identisch wie ein bedrahteter Kondensator hergestellt werden. Der
große Vorteil liegt auf der Hand: Der Kondensatorhersteller kann für die Herstellung des Chip-Kondensators gemäß der
IC vorliegenden Erfindung praktisch die gleichen, hüöhp£üuüktiven
Einrichtungen nutzen, die er für die herkömmlichen Konden-
! satoren im Einsatz hat. Nur für den abschließenden Arbeits-
' gang, bei dem der bedrahtete Kondensator in einen Chip-
' Kondensator mit Anschlußblechen umgewandet wird, werden
Zusatzeinrichtungen benötigt. Die Verwendung von schmalen Blechabschnitten für die Anschlußelemente, die abfallfrei
abgelängt werden können, bedeutet eine hundertprozentige Ausnutzung dieses teuren Vormaterials die bei den bekannten
Ausführungsformen von Chip-Kondensatoren bisher nicht möglich war. Neben den wirtschaftlichen Aspekten sind
auch gravierende technische Vorteile gegenüber den bekannten Ausführungsformen hervorzuheben:
Die gießharzvergossene Becherumhüllung umschließt praktisch
drucklos den Wickel und beeinträchtigt somit die Regenerierfähigkeit und den daraus resultierenden Isolationswiderstand
nicht. Die Aushärtung des Gießharzes findet bei Temperaturen von ca. 100 0C oder tiefer statt, so daß eine Wärmevorschädigung
des empfindlichen Dielektrikums ausgeschlossen ist. Die Formstabilität während und nach dem Lötvorgang zur Befestigung
des Chip-Kondensators auf einer Leiterplatte wird auch bei dünnen Becherwandstärken durch die Auswahl
eines geeigneten Materials wie z. B. eines Polyestermaterials mit einer Verarbeitungstemperatur von 340 0C bis
370 0C garantiert. Der v<ärjnewiderstand wird durch die Zwischenschaltung
eines dünnen Anschlußdrahtes, der aus einem schlecht wärmeleitenden Metall wie z. B. Neusilber bestehen
kann, weiterhin verbessert. Die Kontaktierungsgüte ver-
bessert sich beim Lötvorgang automatisch durch infolge
Kapillarwirkung zwischen Draht und Blechabschnitt eindringendes flüssiges Zinn.
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgen- '
den Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung
mit der Zeichnung. Darin zeigen: c-
radial bedrahteten Kunststoffolien-Wickelkondensators ft
U-mit einer Ausführungsform eines erfindungsgemäß .,:
ausgebildeten Bechers, und f
bogenen Anschlußdrähten und schematisch dargestellten Blechabschnitten vor ihrer Verbindung mit
den Anschlußdrähten, und
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Chip-Kondensators .
In Fig. 1 ist ein Kunststoffolien-Wickelkondensator mit einem Gießharzverguß 1 und einem Becher 2 dargestellt, dessen
Abmessungen den Mafien eines Chip-Kondensators entsprechen. Die Schmalseiten 3 des Bechers 2 sind schwalbenschwanzförmig ausgebildet, d. h. sie weisen an ihrer Oberkante 4
und an ihrer Unterkante 5 schwalbenschwanzartige Hinterschneidungen auf. Die Schmalseite 3 wird jeweils durch
eine Längsnut 6 geteilt, die shap-in-mäßig (der Querschnitt der Nut 6 ist etwas geringer als Querschnitt des Anschlußdrahtes 7) ausgeführt ist und zur Aufnahme eines Anschlußdrahtes 7 dient.
Der Chip-Kondensator wird genauso wie ein bedrahteter Kondensator mit radial am Wickelkondensatorkörper kontaktierten
Anschlußdrähten gefertigt. Vergießen im Spezialbecher 2 und
Prüfen sowie Bedrucken des Kondensators erfolgen genauso wiebela bedrahteten Kondensator. Erst danach:-beginnen
weitere Arbeitsschritte, die den bedrahteten Kondensator in einen Chip-Kondensator umwandeln. Die beiden Anschlußdrähte 7 werden um 180 *' umgebogen und in die Snap-In-Nuten
6 hineingelegt. Auf die Schmalseite 3 des Bechers 2 und über die eingelegten Drähte 7 werden glatte, rechteckige,
verzinnte Blechabschnitte 8 aufgebracht, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Umgebogene Randbereiche der Blechabschnitte
greifen in die schwalbenschwanzartigen Hinter schneidungen an der Oberkante 4 und der Unterkante 5 der Schmalseite
des Bechers 2 ein, wodurch die Blechabschnitte 8 am Becher befestigt und mit den Anschlußdrähten verbunden werden.
Die Blechabschnitte 8 und die darunterliegenden Drähte
stehen, da die Drähte 7 etwas über die Nuten 6 hinausragen,
miteinander in Druckkontakt. Durch ein geeignetes Verfahren werden die Blechabschnitte 8 und die darunterliegenden
Drähte 7 anschließend miteinander verschweißt. Der fertige Chip-Kondensator ist schematisch in Fig. 3 dargestellt.
Ein technischer Vorteil der in den Figuren dargestellten Ausführungsform besteht darin, daß der Blechabschnitt 8
von der Oberkante 4 bis zur Unterkante 5 der stirnseitigen Schmalseite 3 des Bechers 2 reicht. Dieses ist bei den
bekannten umpreßten Ausführungsformen von Chip-Kondensatoren wegen des Austritts des Anschlußbleches an der Naht nur
an einer Kante möglich. Dadurch ist die erfindungsgemäße Ausführungsform außerordentlich "abschattungssicher" -Abschattung bedeutet hier ein Nichtbenetzen von Anschluß-
fahne und Lötauge mit Lötzinn - auch bei großer Packungsdichte der Chip-Kondensatoren auf einer Leiterplatte.
Gleichzeitig ist diese Ausführungsform universell einsetzbar für alle gängigen Löttechniken wie Leitklebe-, Reflow-
und Schwallötung.
Claims (1)
- PATENT-' yNb ^EiHSrfeAMWÄLTE!' BARDEHUE · PAGENBERG. TDOST.-.AlXEN W^- FROHVMTTERft PARTNERRECHTSANWÄLTE PATENTANWÄIie · EUROPEAN MTENT ATTORNEYSJOCHEN PAGENBERG dr. jum. ix. m. hmvmd HEINZ BARDEHLEBERNHARD FROHWITTER ηκ.-Μβ. WOLFGANG A. DOSTGÜNTER FRHR. ν. GRAVENREU'iH o**-.ma.*H> UDO W. ALTENBURGPOSTFmCH 860630 βΟΟΟ MÖNCHEN SBTELEFON (069) ββ0301TELEX 633781 paddTELEFAX (080) 960703HVPOBANK MUC 6860130600(BLZ 70030001)PQA MUC 36737-608 (BLZ 70010080)BÜRO GALiLEIPLATZ X 60OO MÖNCHENDatum 20. Februar 1985 W 6067 Al/lunsprüche11. Kunststoffolien-Wickelkondensator, insbesondere metallisierte Flachwickelkondensator mit einer gießhazergossenen Becherumhü.llung und mit radial am Wickelkondensatorkörper kontaktierten Anschlußdrähten, dadurch gekennzeichnet , daß die Anschlußdrähte (7) des in Chipbauweise ausgebildeten Kondensators um 180 ° umgebogen und auf der Außenseite (3) der Becherumhüllung (1 ,2) jeweils mit einem Blechabschnitt (8; verbunden sind.2. Kondensator nach Anspruch 1r dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußdrähte (7) zur stirnseitigen Schmalseite (3) des Kondensators hin umgebogen sind.3. Kondensator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet/ daß auf der Außenseite (3) der Becherum- hüllung (1,2) jeweils eine Nut (6) vorgesehen ist, in welche der umgebogene Anschlußdraht (7) eingefügt ist.4. Kondensator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Nut (6) etwas geringer als der Querschnitt des Anschlußdrahtes (7) ist.1 , 1 5. Kondensator nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch A gekennzeichnet, daß die Oberkante (4) und die Unterkante(5) der Schmalseite (3) des Kondensators schwalbenschwanz-I artige Hinterschneidungen aufweisen, in welche umgebogene' 5 Eancbereiche der Blechabschnitte (8) eingreifen.: 6. Kondensator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch' gekennzeichnet, daß die Blechabschnitte (8) mit denι Anschlußdrähten (7) verschweißt sind.107. Kondensator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurchgekennzeichnet, daß die Becherumhüllung einen Becher (2) aus thermoplastischem Material, insbesondere aus Polyester ; aufweist.158. Kondensator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurchgekennzeichnet, daß die Anschlußdrähte (7) aus einem schlecht wärmeleitenden Material, z. B. aus Neusilber bestehen.20253035
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DE19858504781 DE8504781U1 (de) | 1985-02-20 | 1985-02-20 | Kunststoffolien-Wickelkondensator in Chipbauweise |
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DE (1) | DE8504781U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0289934A1 (de) * | 1987-05-05 | 1988-11-09 | Siemens Aktiengesellschaft | Elektrisches Bauelement in Chip-Bauweise und Verfahren zu seiner Herstellung |
-
1985
- 1985-02-20 DE DE19858504781 patent/DE8504781U1/de not_active Expired
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