Verfahren zur Herstellung von gipshaltigen Massen Eiei der \'crarbeitung
von Gips ist es vielfach vorn Nachteil, dali der Gips nach dem Anrühren mit Wasser
bald in den pastigen Zustand übergeht und <tann ,Mir rasch zu einer festen, nicht
mehr verarbcitbarett Klasse erstarrt. Man setzt deshalb dem Gips vor oder beim Anrühren
mit Wasser Stoffe zii, die <las Abbindcti verzögern. Hierdurch wird im <illgetneictcuti
aber nur die erste Phase des Abbindevorganges, der Übergang in den pastigen Zustand,
verzögert, der Übergang vom pastigen in den festen Zustand jedoch kaum 1xeeinflußt.
Man hat auch schon versucht. eine Verbesserung durch Zusatz von in wasserfreien
organischen Lösungsmitteln unlöslichen, wasserlöslichen Celluloseäthern zu erreichen.
Diese Zusätze haben aber verschiedene Nachteile. Sie sind nicht vollkommen in Wasser
löslich, quellen nur langsam in Wasser und geben (lern Gipsbrei eine unerwünschte
flockige Beschaffenheit. Ferner sind sie nur in verhältnismäßig großen Mengen wirksam,
wodurch das Arbeiten erschwert wird, und sie verlieren ihre Wirksamkeit beim Kochen
des Gipses, d. h. bei der Überführung des Dihydrats in das Semihydrat durch Erhitzen.
Es
wurde gefunden, daß diese Nachteile entfallen, wenn man dem Gips Verbindungen zusetzt,
die durch Umsetzung von Stärke oder stärkehaltigen Stoffen mit Monochloressigsäure
oder deren Salzen erhalten wurden. Auch die Salze dieser Verbindungen, insbesondere
die Natrium-, Calcium- und Magnesiumsalze, sind gut geeignet. Mit diesen Zusätzen
wird der Gips bereits beim Anrühren mit Wasser oder bald danach pastig, behält aber
diese Beschaffenheit während eines längeren Zeitraumes bei, bis die vollständige
Erhärtung einsetzt. Die genannten Verbindungen sind in Wasser vollständig und klar
löslich. Sie verleihen dem Gips eine für die Verarbeitung besonders günstige glatte
Konsistenz. Schon sehr geringe Zusätze, z. B. solche von 0,03 010, bezogen
auf den Gips, sind in vielen Fällen zur Erzielung einer genügenden Verdickung ausreichend.
Ohne Schaden für ihre Wirksamkeit können die Verbindungen bereits beim Kochen, des
Gipses zugesetzt werden. Sie sind auch wirksam, wenn man. sie zusammen mit anderen
Verzögerungsmitteln anwendet. Beispiel i 300 g Gips mit Zoo g Wasser
angerührt ergaben eine Gießzeit von 13 Minuten und eine Streichzeit von 20 Minuten.
Wurden der Gips-Wasser-Mischung o,o j g eines Umsetzungsproduktes zugesetzt, wie
man es nach den Angaben weiter unten erhalten kann, so ergab sich eine Gießzeit
von 3 Minuten und eine Streichzeit von 23 Minuten. Die lauer des Übergangs in den
pastigen Zustand wurde also durch den Zusatz von 13 auf 3 Minuten herabgesetzt.
Der pastige Zustand bliel> 2o Minuten lang (von der 4. bis zur 23. Minute) bestehen,
während er ohne den Zusatz nur 7 Minuten (von der 14. bis zur 2o. Minute) bestehenblieb.Process for the production of gypsum-containing masses When working with gypsum, it is often a disadvantage that the gypsum soon turns into a pasty state after being mixed with water and quickly solidifies into a solid class that can no longer be processed. For this reason, substances are added to the plaster of paris, or when it is mixed with water, which retard the setting. As a result, in the <illgetneictcuti, only the first phase of the setting process, the transition to the pasty state, is delayed, but the transition from the pasty to the solid state is hardly influenced. One has already tried. to achieve an improvement by adding water-soluble cellulose ethers which are insoluble in anhydrous organic solvents. However, these additives have various disadvantages. They are not completely soluble in water, swell slowly in water and give (learn gypsum slurry an undesirable flaky texture. Furthermore, they are only effective in relatively large quantities, which makes work difficult, and they lose their effectiveness in boiling the gypsum, ie It has been found that these disadvantages do not apply if compounds are added to the gypsum which have been obtained by reacting starch or starchy substances with monochloroacetic acid or its salts, including the salts of these compounds, in particular The sodium, calcium and magnesium salts are well suited. With these additives, the plaster of paris becomes pasty when mixed with water or soon after, but maintains this consistency for a longer period of time until it completely hardens. The compounds mentioned are in Completely and clearly soluble in water the processing particularly favorable smooth consistency. Even very small additions, e.g. B. those of 0.03 010, based on the plaster of paris, are sufficient in many cases to achieve a sufficient thickening. The compounds can be added to the plaster of paris during the cooking process without damaging their effectiveness. They are effective too, when one. uses it in conjunction with other means of delay. Example i 300 g of plaster of paris mixed with zoo g of water resulted in a pouring time of 13 minutes and a spreading time of 20 minutes. If the gypsum-water mixture was added o, ojg a reaction product, as can be obtained according to the information below, the result was a pouring time of 3 minutes and a spreading time of 23 minutes. The lukewarm transition to the pasty state was reduced from 13 to 3 minutes by adding. The pasty state lasted> 20 minutes (from the 4th to the 23rd minute), while without the addition it only lasted for 7 minutes (from the 14th to the 20th minute).
Zur Herstellung des Zusatzstoffes wurden ioo Teile Kartoffelstärke
mit 75 Teilen monochloressigsaurem Natrium und 14o Teilen Wasser in einer Knetmaschine.
angeteigt. Unter Kühlung wurden hierauf 5o,8 Teile 5oo/oige Natronlauge im Laufe
mehrerer Stunden zugemischt. Die Masse wurde bei etwa 35° längere Zeit stehen gelassen
und dann getrocknet. Beispiel 2 300'g Gips mit Zoo g Wasser angerührt ergaben eine
Gießzeit von 14 Minuten und eine Streichzeit von 23 Minuten. Durch Zusatz von o,
i g Natriumcitrat ergab sich eine Gießzeit von 197 Minuten und eine Streichzeit
von 207 Minuten. Durch weitere Zugabe von o,15 g des Calciumsalzes, das aus
dem nach den Angaben im Beispiel i aus Stärke, monochloressigsaurem Natrium und
Natronlauge gewonnenen Natriumsalz erhalten wurde, ergab sich eine Gießzeit von
4 Minuten und eine Streichzeit von 228 Minuten. Die Dauer des pastigen Zustandes
ist aliso durch den Zusatz des bekannten Verzögerungsmittels Natriumcitrat *nur
`um ein Neuntel, nämlich von 9 Minuten (23 bis 14Minuten) auf io Minuten (207 bis
197 Minuten), dagegen durch den Zusatz des genannten Calciumsalzes hei gleichzeitiger
Gegenwart von Natriumcitrat auf etwa den 25fachen Wert, nämlich von 9 Minuten (23
bis 14 Minuten) auf 224 Minuten (228 bis d Minuten) erhöht worden.To produce the additive, 100 parts of potato starch were mixed with 75 parts of sodium monochloroacetate and 14o parts of water in a kneading machine. made into a paste. 50.8 parts of 500% sodium hydroxide solution were then admixed with cooling over the course of several hours. The mass was left to stand for a long time at about 35 ° and then dried. Example 2 300 g of plaster of paris mixed with zoo g of water resulted in a pouring time of 14 minutes and a spreading time of 23 minutes. The addition of sodium citrate added a pouring time of 197 minutes and a spreading time of 207 minutes. A further addition of 0.15 g of the calcium salt obtained from the sodium salt obtained from starch, sodium monochloroacetate and sodium hydroxide solution according to the information in Example i resulted in a pouring time of 4 minutes and a spreading time of 228 minutes. The duration of the pasty state is aliso only a ninth, namely from 9 minutes (23 to 14 minutes) to 10 minutes (207 to 197 minutes) due to the addition of the well-known retarding agent sodium citrate *, on the other hand due to the addition of the calcium salt mentioned in the simultaneous presence of sodium citrate to about 25 times the value, namely from 9 minutes (23 to 14 minutes) to 224 minutes (228 to d minutes).