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Schachtel
Die Erfindung betrifft eine Schachtel aus Pappe, Karton oder
sonstigem geeignetem Werkstoff. Sie ist auf eine Schachtel gerichtet, welche ein-
oder mehrfachig ausgebildet und vornehmlich zur Mitnahme von Eßwaren, namentlich
von Reise- bzw.
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Wanderproviant, bestimmt ist.
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Bisher werden belegte Brote, Obst usw. auf die Reise, auf eine Wanderung
usw. in der Regel in Papier eingewickelt mitgenommen. Es müssen daher mehrere kleine
Päckchen mitgeführt werden.
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Wenn der Proviant unterwegs verzehrt wird, so ergeben sich manche
Schwierigkeiten, weil eine Mehrzahl geöffneter Papierpäckchen irgendwo abgelegt
werden müssen, um das Mitgenommene essen zu können. Namentlich, wenn das Essen im
Zug oder im Kraftwagen stattfindet, bleibt in der Regel nichts anderes ührig, als
diese Päckchen auf den Schoß zu legen. Dabei werden häufig die Kleider beschmutzt.
Ein weiterer Mißstand liegt darin, daß die eingewickelten Eßwaren oft im Koffer,
im Rucksack o. dgl. zusammengedrückt werden, mithin nicht mehr in appetitlichem
Zustand sind, wenn sie verzehrt werden sollen. Werden die Eßwaren jedoch, um diesem
Mangel vorzubeugen, in gewöhnlichen Schachteln verwahrt, so ist die unangenehme
Folge ein erhöhter Raumbedarf für die Unterbringung im Koffer, Rucksack usw.
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Hier schafft die Erfindung Abhilfe durch eine Faltschachtel, welche
ein- oder mehrfachig zur Mitnahine von Eßwaren bestimmt und infolge klappbarer Deckel-
und Wandteile nach ihrer Offnung als Eßtablett verwendbar ist. Eine solche Schachtel
ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß sie vier öffenbare Klappdeckel besitzt,
von welchen zwei gegenüberliegende mit der zugehörigen Seitenwand in die Ebene des
Schachtelbodens zu dessen Ver-
längerung klappbar sind. Zweckvoll
ist entlang jeder der umlegbaren Seitenwände eine das zugehörige Fach begrenzende,
bei Schachtelöffnung stehenbleibende zweite Wand vorgesehen. Diese Standwand ist
vorzugsweise von zwei ineinanderhängbaren, an die nicht umlegbare Seitenwand angebogenen
Lappen gebildet. Um einen sicheren Verschluß der Schachtel ohne zusätzliche Verschnürung
oder sonstige Mittel zu gewährleisten, sind nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
die beiden seitlichen Deckelklappen mit Schrägschlitzen versehen, in welche die
Ecken der einen quer gerichteten Deckelklappe einsteckbar sind, an welcher die Gegenklappe
mittels einer Stecklasche festlegbar ist.
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Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Schachtel, welche vorteilhafterweise
in mehrere Fächer unterteilt ist, ermöglicht dile Unterbringung mehrerer, zur Mitnahme
bestimmter Eßwaren auf engem Raum. Sie schützt den Inhalt gegen Druck, verhindert
somit, daß die Eßwaren zerquetscht, somit unansehnlich werden. Ein besonders wichtiger
Fortschritt der Erfindung liegt jedoch darin, daß die Schachtel nach Öffnung und
. nach dem Aufklappen der beiden seitlichen Deckelklappen ein tablettartiges Gebilde
darstellt, welches das Verzehren der Eßwaren wesentlich erleichtert. Dieses Tablett
kann von seinem Benutzer auf den Schoß gelegt werden und schützt dann die Kleider
vor Verunreinigungen. Es bildet eine feste, tablettartige Ablage bei Unterbrechungen
des Essens. Außerdem bietet dieses Tablett den Vorteil, daß der Es sende den mitgenommenen
Proviant stets in übersichtlicher Weise vor sich liegen hat. Dabei ist ein weiterer
wichtiger Vorzug darin zu sehen, daß trotz der Umgestaltung der Schachtel in ein
Tablett die Schachtel ihren Charakter als Behälter nicht verliert, denn die beiden
neben den umlegbaren Seitenwänden vorgesehenen Standwände bilden nach wie vor die
rahmenartige Begrenzung der Schachtelfächer. Es können daher die Eßwaren auch infolge
von Erschütterungen, wie sie im Kraftwagen, im Zug usw. üblich sind, nicht aus der
Schachtel herausrutschen oder herausfallen.
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Darin erschöpft sich jedoch die Erfindung nicht.
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Sie bietet zusätzliche Vorteile, wenn sie von Feinkost-, Kolonialwaren-
oder sonstigen Geschäften oder von Verkaufskiosken, fliegenden Händlern o. dgl.
für den Verkauf ihrer Waren vornehmlich fertigen Proviantpackungen benutzt wird.
Sie ermöglicht solchen Verkäufern, ihre Waren bei geöffneter Schachtel darzubieten,
so daß der Käufer sich mit einem Blick über den Schachtelinhalt unterrichten kann.
Die gewünschte Packung ist dann durch Zuklappen derDeckelklappen mit Hilfe deren
Steckverschlußteilen rasch verschließbar, so daß der Verkaufsvorgang sich rasch
abwickeln läßt und nicht durch umständliches Einpacken der erstandenen Waren verzögert
wird, was namentlich beim Verkauf an eilige Reisende von Wichtigkeit ist.
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Die Schachtel kann in auseinandergeklapptem Zustand als Flachstück
vorrätig gehalten werden. Sie beansprucht also einen nur sehr geringen Lagerraum.
Dieses Flachstück ist mit welligen TIasldgriffen, nämlich nur durch Ineinalldcrhängen
der die Standwände bildenden Lapl)en, in Schachtelform zu bringen, kann also vor
Verkaufsbeginn rasch hergerichtet und gefüllt werden. Es brauchen also nicht fertig
gepackte Schachteln längere Zeit vorrätig gehalten zu werden was namentlich dann
nachteilig ist, wenn rasch verderlliche Eßwaren zum Verkauf gelangen sollen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung l>eispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht der Schachtel mit in die Bodenebene ausgebreiteten
Deckel- und NVandteilen, also den Zuschnitt der Schachtel, Fig. 2 eine geöffnete,
also als Tablett verwendbare Schachtel in schaubildnerischer Darstellung, Fig. 3
eine verschlußfertige Schachtel in schaubildnerischer Darstellung.
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An den Boden a sind die beiden längs gerichteten Seitenwände b und
die beiden quer verlaufenden Seitenwände c angehogen. Nn die ersteren schließen
mit einer Biegekante die Deckelklappen d und e, an die beiden letzteren ebenfalls
mittels einer Biegekante die beiden seitlichen Deckelklappen f und g an.
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Beim gezeichneten AusführunRsl,eispie1 weist die Schachtel drei Fächer
auf. Diese sind durch die Seitenwände b, die eingeklebten Zwischenwände h und i
sowie die Standwände k und I begrenzt. Die beiden letzteren bestehen je aus zwei
Lappen, welche in der Nähe ihrer freien Enden mit Einschnitten m versehen sind,
welche mithin in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise durch Einhängen aneinander befestigt
werden können.
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Zum Verschließen der Schachtel werden die Ecken der Deckelklappe
e in die Schrägschlitze n der beiden seitlichen Deckelklappen t und g eingesteckt.
Auf diese Weise findet die Klappe e einen zuverlässigen Halt. An ihr wird die Deckelklappe
d festgelegt, indem deren Stecklascheo in den Schlitz P der Klappe e eingeschoben
wird.
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Wenn beim Öffnen der Schachtel nach dem Aufklappen der Deckelklappen
d und e auch die beiden seitlichen Verschlußklappen J und g nach außen umgelegt
werden, so schwingen auch die beiden anschließenden Seitenwände c nach außen. Es
bilden somit, wie namentlich Fig. 2 zeigt, die Seitenwände c und die zugehörigen
Deckelklappen f und g eine erhebliche Verlängerung des Schachtelbodens a. Die offene
Schachtel stellt nunmehr ein Eßtablett dar. Nach wie vor erfüllen jedoch die Standwände
k und l ihre Aufgabe der Begrenzung der Schachtelfächer. Auch im Zustand eines Eßtabletts
ist also der Charakter einer Schachtel gewahrt, welche das Herausfallen des Inhalts
verhindert.
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DieLappen, welche zusammengehängt dieStandwände k und I ergeben,
sind, wie hauptsächlich der Zuschnitt gemäß Fig. I zeigt, die abbiegbare Verlängerung
der längs gerichteten Seitenwände 1).
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Diese Verlängerungsteile entsprechen in ihrer Länge der Breite der
Seitenwände c und der anschließenden Deckelklappe t b zw. g.
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I)ie Schachtel kann an die Verbraucher als Fach stück gemäß Fig.
f geliefert werden, in welches nur die Einschuitte q und m und die Schlitze n und
p ingestanzt zu sein brauchen und auf welches die 7wischenwsilldc lt und i aufgeklebt
sind. Aus diese Flachstück kann der Verbraucher die Schachtel herstellen, ohne daß
Klebemittel, Heftglieder o. dgl. erforderlich sind. Er braucht lediglich die Lappen
der Standwände k und I in die Gelrauchslage zu bringen und ineinanderzuhängen sowie
die Zwischenwände lt und i aufzurichten. Dann ist die Schachtel füllbereit.
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\N'ie bereits erwähnt, ist die Schachtel gemäß der Erfindung mit
besonderem Vorteil für Feinkostgeschäfte, Verkaufskioske, fliegende Händler usw.
geeignet. Sie ist aber mit gleichem Vorteil auch für haushaltliche Zwecke brauchbar.
Der sichere Verschluß der Schachtel kann dadurch verbessert werden, daß über die
eingeschobene Stecklasche o und den Schlitz p eine Verschlußmarke geklebt wird,
welche Angaben über Art, Menge, Gewicht usw. des Inhalts aufweist oder als Werbemittel
ausgebildet sein kann.
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Es ist selbstverständlich möglich, wenngleich in der Kegel nicht
notwendig, die Festigkeit der Schachtel durch Festkleben ihrer Teile zu erhöhen.
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Für Gebrauchsfälle, in welchen die Schachtel zur Verpackung von flüssigem
oder flüssig werdendem Füllgut bestimmt ist, mag sie eine geeignete Ausfütterung
oder eine geeignete Imprägnierung aufweisen.
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Es steht selltstverständlich nichts im Wege, die Schachtel mit schmückenden
oder werblichen Zutaten, Aufdrucken usw. zu versehen.