DE8032448U1 - Elektrischer praezisionswiderstand - Google Patents
Elektrischer praezisionswiderstandInfo
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Description
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10935/H/Elf
Elektrischer Präzisionswiderstand
Die Neuerung bezieht sich auf einen Präzisionswiderstand nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Widerstände können bekanntlich als Widerstandsbahn selbsttragend oder auf einem Isolierkörper entweder nach einem
subtraktiven Verfahren durch Ausarbeiten aus einer flächenförmig leitenden Schicht (z.B. durch Fotoätzen) oder nach einem additiven
Verfahren durch Aufbringung auf einem Substrat hergestellt werden. Dabei unvermeidbare Fertigungstoleranzen müssen durch Abgleichen
kompensiert werden, d.h. der Widerstand wird zunächst mit einem vorläufigen Wert hergestellt, der kleiner ist als der gewünschte
Wert und dann um das erforderliche Maß erhöht wird. Zu diesem Zweck könnte man chemisch oder mechanisch die Fläche der
Widerstandsbahn verkleinern. Da die damit verbundene Beschädigung der stromführenden Schichtstruktur aber insbesondere bei
Folien oder Blechen aus Präzisionswiderstandslegierungen schädliche Einflüsse auf z.B. den Temperaturkoeffizienten und die
zeitliche Konstanz hat, wird zur Erhöhung des Gesamtwiderstandes der Leiterbahnen das Auftrennen von gesonderten Widerstandsbahnen
bevorzugt, die zu Teilen der Gesamtwiderstandsbahn parallelgeschaltet sind, da hierbei die in ihrer Struktur gestörten
Teile aus dem Stromkreis herausfallen.
(folgt S. 5)
• ·
Zum Abgleichen von Präzisionswiderständen der vorliegenden Art ist es bekannt und üblich, in einem mäanderförmigen Bahnmuster
zwei parallele, an ihrem einen Ende verbundene Bahnabschnitte über ihre Länge durch leitersprossenartig in gleichen
Abständen aufeinanderfolgende Brücken zu verbinden. Durch die an ihrem anderen Ende befindliche Brücke werden diese Bahnabschnitte
kurzgeschlossen, und je mehr Brücken ausgehend von diesem Ende aufgetrennt werden, desto mehr wird der Widerstandswert
stufenweise erhöht. Da zur Herstellung von Widerständen mit hoher Präzision des Widerstandswertes je nach gewünschter
Abgleichgenauigkeit Abgleichschritte unterschiedlicher Größenordnung erforderlich sind, kann man neben einer ersten derartigen
Abgleichgruppe weitere Abschnitte vorsehen, die mit Brücken für entsprechend kleinere Widerstandsänderungen versehen sind.
Wenn z.B. ein Widerstand durch Ätzen mit einer Genauigkeit von 10% gefertigt werden kann und eine Endgenauigkeit von 0,01% angestrebt
wird, müssen drei Gruppen von jeweils zehn äquidistanten Abgleichschritten vorgesehen werden. Die Schritte der ersten Abgleichgruppe
haben dabei eine Widerstandsänderung von 1% , diejenigen der zweiten Gruppe von 0,1% und diejenigen der dritten
Gruppe von 0,01% vom Ausgangswert zu bewirken. Wird eine Genauigkeit von 0,001% gewünscht, sind weitere zehn äquidistante Abgleichschritte
von 0,001% erforderlich. Wegen dieser großen Anzahl erforderlicher Abgleichschritte, die von Hand durchgeführt
werden, ist das bekannte Verfahren mühsam, zeitraubend und entsprechend
aufwendig. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich aus der Notwendigkeit, die zum Abgleich vorgesehenen, als Parallelwiderstände
dienenden Brücken zum überwiegenden Teil an ungünstigen, weil schlecht zugänglichen Bereichen der Widerstandsbahnen
positionieren zu müssen. Beim Auftrennen dieser Brücken besteht die Gefahr, die stromführenden Widerstandsbahnen zu beschädigen.
Ausserdem eignet sich das bekannte Abgleichverfahren kaum für eine wünschenswerte Automatisierung.
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Ähnliche Probleme wie beim Abgleichen treten auf, wenn man einen Widerstand ausgehend von einem vorgegebenen Herstellungswert genau auf einen wählbaren anderen Nennwert einstellen
will.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Abgleichen oder Einstellen von elektrischen Widerständen der erläuterten Art
vorzugsweise hoher Präzision schneller und einfacher und insbesondere mit weniger Abgleichschritten zu ermöglichen als bisher.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
gelöst.
Durch die Erfindung kann im Bereich der vorgesehenen maximalen Widerstandsänderung jeder beliebige Wert mit der gewünschten
Endgenauigkeit (z.B. - 0,01% oder noch genauer) mit wesentlich weniger Abgleich- bzw. Einstellschritten erreicht werden als
bisher. Bei einem erfindungsgemäß zu bevorzugenden Verhältnis der
einzelnen Abgleichschritte , d.h. der von jeweils aufeinanderfolgenden Abschnitten (z.B. durch entsprechend abgestufte Längen
dieser Abschnitte) bewirkbaren Widerstandserhöhungen von 2:1 sind besonders wenig Abgleichschritte nötig, z.B. im Fall einer Herstellungstoleranz
von±10% für eine Endgenauigkeit von 0,01% nur noch maximal elf Schritte. Zudem ist es bei dem hier beschriebenen
Widerstand möglich, relativ schnell und einfach z.B. mittels eines Rechners zu bestimmen, welche Brücken für einen gewünschten Endwert
aufgetrennt werden müssen, was u.a. für eine Automatisierung von Interesse ist. Wenn man eine solche Rechnung wiederholt nach
jedem Abgleich- bzw. Einstellschritt und nach Messung des jeweils erreichten Widerstandswertes durchführt, kann man zusätzliche Abgleichschritte
vermeiden, die in gewissen Fällen zur Korrektur toleranzbedingter Abgleichfehler erforderlich sein können, wenn
diese nicht sofort nach jedem Schritt berücksichtigt werden.
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Durch die Herabsetzung der Zahl der erforderlichen Abgleichbzw. Einstellschritte wird zugleich eine bevorzugte Anordnung
aller aufzutrennenden Lereiche der Brücken an einer Seite des
Widerstands ermöglicht oder wenigstens erleichtert. Dadurch ergeben sich wesentliche zusätzliche Vorteile. Insbesondere
sind die Brücken der verschiedenen aufeinanderfolgenden Parallel-Abschnitte besser zugänglich als bisher und können ohne die
Gefahr von Beschädigungen der Widerstandsstruktur einfach maschinell oder sogar automatisch aufgetrennt werden. Außerdem können
bei dieser Anordnung, bei der zwischen dem eigentlichen Widerstandsbereich und dem durch die Brücken gebildeten Abgloichbereich
eine räumliche Trennung herbeiführbar ist, die Widerstandsbahnen durch Aufbringen einer besonderen Schutzschicht abgedeckt werden,
während der Abgleichbereich (wie auch ein gesonderter Kontaktbereich) zugänglich bleiben.
An einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen typischen Präzisionswiderstand der hier beschriebenen
Art vor dem Abgleichen bzw. Einstellen (die Erfindung betrifft aber selbstverständlich auch fertige Widerstände); und
Figur 2 die stark vereinfachte schematische Darstellung einer
Vorrichtung zum Abgleichen oder Einstellen des Widerstandes.
Präzisionswiderstände der in Figur 1 dargestellten Art können nach an sich bekannten Methoden durch Ätzen (ähnlich wie die
Schaltungen von kupferkaschierten Leiterplatten) aus vorzugsweise auf ein Substrat aufkaschierten , z.B. 0,02-0,04mm dicken
Folien aus den üblichen Widerstandslegierungen hergestellt werden. In Figur 1 bestehen die weißen Bereiche aus dem auf dem Substrat
22 angeordneten Widerstandsmetall.
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Der Widerstand besteht im wesentlichen aus einer kontinuierlichen Widerstandsbahn 20, die sich darstellungsgemHß weitgehend
mäanderförmig mit geometrisch parallelem Bahnverlauf zwischen den Anschlußkontaktflächen 21 erstreckt. In Bahnrichtung
aufeinanderfolgend , d.h. elektrisch in Reihe liegend, hat die Widerstandsbahn mehrere, bei dem dargestellten Beispiel
elf unterschiedlich dimensionierte Abschnitte, die mit 111, 112,113$
...120,121 bezeichnet sind. Parallel zu jedem dieser Abschnitte, die in Figur 1 an den mit 23 bezeichneten Stellen beginnen bzw.
sich dort befinden, liegt je eine einzige Brücke 1,2,3...10
bzw. 11 aus gesonderten Widerstandsbahnstücken. Zweckmässig befinden
sich zwischen (sowie vor und nach) den verschiedenen Abschnitten 111-121 jeweils nicht überbrückte Bahnteile mit einer
vom gewünschten Gesamtwiderstand abhängigen Länge oder Dimensionierung.
Die genannten Abschnitte sind erfindungsgemäß so dimensioniert,
daß beim Auftrennen der jeweiligen Brücke von Abschnitt zu Abschnitt stufenweise zunehmend kleinere bzw. größere (je nachdem,
in welcher Reihenfolge die Brücken aufgetrennt werden) Änderungen des Gesamtwiderstandes zwischen den Anschlußkontaktflächen 21
bewirkt werd=n.Vorzugsweise haben zu diesem Zweck wenigstens einige
der verschiedenen Abschnitte entsprechend abgestufte Längen. So erstreckt sich der erste Abschnitt 111 von der Stelle 23 zunächst
bis zum oberen Ende des Widerstands und zurück bis zu der Stelle 24, während der zwaite Abschnitt 112 von 23 bis zu der
der
Stelle 25 reicht undTvorletzte Abschnitt 120 nur noch quer zu
der allgemeinen Bahnlängsrichtung verläuft. Der letzte Abschnitt 121 bewirkt dagegen bei dem dargestellten Beispiel deswegen bei
Auftrennen der zugehörigen Brücke eine noch geringere Widerstandsänderung als der etwa ebenso lange vorletzte Abschnitt 120, weil
er breiter ist. Wie noch näher erläutert wird, stehen die Widerstandswerte in einem solchen vorbestimmten Verhältnis zueinander,
daß die summierte Widerstandserhöhung aufgrund aller Abschnitte mindestens gleich der maximal zulässigen Abweichung des sich
bei der Herstellung ergebenden Widerstandswerts vom gewünschten
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Wert ist, während die Widerstandserhöhung aufgrund der einzelnen Abschnitte wesentlich kleiner als diese Abweichung ist.
Die dargestellte verschachtelte Anordnung mit den geometrisch parallel zwischen nicht überbrückten Bahnteilen liegenden unterschiedlich
langen bzw. breiten Abschnitten 111-121, an deren den Brücken abgewandten Enden angrenzend andere Bahnteile jeweils
quer verlaufen, wie z.B. bei 25 dargestellt ist, erlaubt eine besonders zweckmässige Platzausnutzung auf dem Substrat 22. Es versteht
sich aber, daß von diesem Vorteil abgesehen die geometrische Anordnung im Rahmen der Erfindung weitgehend beliebig ist. Eine
hinsichtlich des Platzbedarfes weniger günstige, aber sehr einfache Anordnung ergibt sich beispielsweise, wenn man die abgestuft bemessenen
Nebenwiderstände Seite an Seite an eine geradlinige Hauptwiderstandsbahn anschließt. Es ist ferner nicht notwendig,
daß gemäß dem vorbestimmten Widerstandsverhältnis aufeinanderfolgende Abschnitte auch im Bahnver.lauf unmittelbar aufeinanderfolgen
bzw. benachbart sind. Auch können zu je einer Brücke mehrere Abschnitte elektrisch parallelgeschaltet und/oder für einen Abschnitt
eine oder mehrere zusätzliche Brücken vorgesehen sein.
Eine andere mögliche Abwandlung des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels besteht darin, statt der Brücken 1-11 die abgestuften
Nebenwiderstandsabschnitte selbst auftrennbar zu machen.
Es ist jedoch zu bevorzugen , daß diejenigen Teile , die zur Widerstandsänderung
auftrennbar sein sollen, alle an einer Seite des Widerstands angeordnet sind. Darstellungsgemäß sind dies die
Teile der Brücken 1-11 am unteren, den Anschlußkontaktflächen 21 abgewandten Rand des Widerstands. Durch die von Metall freien
(in der Zeichnung schwarzen) Bereiche zwischen den Stellen 23 und dem unteren Rand wird der durch die Auftrennteile der Brücken 1-11
gebildete eigentliche Abgleich- oder Einstellbereich des Widerstands
von dessen Hauptteil räumlich getrennt, wodurch u.a. die Gefahr von Beschädigungen beim Auftrennen herabgesetzt und außerdem
die Möglichkeit eines gesonderten Schutzes z.B. durch eine nur auf dem Hauptteil angeordnete Deckschicht geschaffen wird. Vor alle
aber erleichtert eine derartige Anordnung der Auftrennteile wesentlich eine wünschenswerte maschinelle, insbesondere vollautomatisch
Auftrennung z.B. mittels der weiter unten beschriebenen Vorrichtung
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Die Auftrennteile sind zweckmässig nebeneinander unmittelbar
am Rand des Substrates angeordnet und können in ihrer eigenen Längsrichtung miteinander fluchten, so daß sie durch ein Trennwerkzeug
mit senkrecht zu ihrer Längsrichtung liegender Schnittlinie aufgetrennt werden können. Je nach dem zu verwendenden
Trennwerkzeug können stattdessen beliebige andere Formen für die Brücken gewählt werden. Die Brücken können statt aus Widerstandsmaterial
auch aus einem anderen Leitermaterial bestehen.
Das erwähnte vorbestimmte Widerstandsverhältnis zwischen je zwei in der Abstufung aufeinanderfolgenden Abschnitten muß nicht
unbedingt von Abschnitt zu Abschnitt gleich sein. Vorzugsweise soll es aber jeweils ungefähr 2:1 betragen, weil bei diesem Verhältnis
ein Abgleich oder Einstellen des Widerstands mit besonders wenigen Schritten und besonders einfach möglich ist.
Diese Tatsache beruht auf den mathematischen Eigenschaften der konvergenten geometrischen Reihe 1 + 1/2 + 1/4 + 1/8 + .... ,
bei der u.a. jeweils die von einem bestimmten Glied der Reihe an gerechnete Summe aller Restglieder gleich dem unmittelbar
vorhergehenden Glied ist. Die Zweckmässigkeit dieses Dualsystems
ist der Grund, warum sich in Figur 1 die Bahnlänge der Abschnitte 111, 112 usw. von Abschnitt zu Abschnitt ungefähr
halbiert , doch lässt sich die gewünschte Abstufung auch auf andere Weise erreichen.
Die hier beschriebene Methode soll im folgenden an unterschiedlichen
Beispielen erläutert werden, und zwar zunächst unter der Annahme, ein mit einer Genauigkeit von nur +_ 10% hergestellter
geäzter Widerstand gemäß Figur 1 solle auf einen Sollwert von 100,00 Ω (d.h. mit +_ 0,01%) abgeglichen werden. Den gemäß
Figur 1 möglichen elf Abgleichschritten entsprechend den auftrennbaren Brücken 1-11 sind folgende prozentuale Widerstandsänderungen,
bezogen auf den Anfangswert, zugeordnet:
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Abgleich Nr. | AR [%] vom Anfangswert |
1 | 5 |
2 | 2,5 |
3 | 1,25 |
4 | 0,625 |
5 | 0,3125 |
6 | 0,1563 |
7 | 0,07813 |
8 | 0,0906 |
9 | 0,01953 |
10 | 0,00977 |
11 | 0,00488 |
Es wird zunächst der Anfangswert des Widerstandes gemessen, der beispielsweise 93,783Ω sei. Damit ergeben sich für die einzelnen
Abgleichschritte folgende Widerstandsänderungen:
Abgleich Nr. | Δ R [Ω] |
1 | 4,689 |
2 | 2,345 |
3 | 1,172 |
4 | 0,5861 |
5 | 0,2931 |
6 | 0,1465 |
7 | 0,07327 |
8 | 0,03663 |
9 | 0,01832 |
10 | 0,00916 |
11 | 0,004 58 |
Es wird nun die Abweichung des Widerstands-Ist-Wertes vom Sollwert berechnet und der Parallelschluß desjenigen Abgleichpunktes,
d.h. die Brücke desjenigen Abschnitts aufgetrennt, der (jeweils) die größte Widerstandsänderung verursacht, die
kleiner ist als die gesamte (jeweils noch) benötigte Änderung. Danach wird der Widerstand erneut gemessen und das Verfahren
so lange wiederholt, bis der Endwiderstand mit der gewünschten Genauigkeit erreicht ist. Im vorliegenden Fall sind folgende
Abgleichschritte erforderlich:
Auftrennen der Brücke Nr.
Differenz Istwert/ Sollwert [ü]
berechneter nächster Abgleichpunkt Nr.
1 3 5 8 9 10
6,217 | = 1,528 | |
6,217 | - 4,689 | = 0,356 |
1,528 | - 1 ,172 | = 0,0629 |
3,356 | - 0,2931 | = 0,02627 |
3,0629 | - 0,03663 | = O,OO795 |
D,02627 | - 0,01832 | =-0,00121 |
3,00795 | - 0,00916 | |
1 3 5 8 9 10
Durch die Summe der Widerstandserhöhungen ergibt sich folglich ein Widerstandsendwert von 100,00121 Ω. Die Abweichung vom Sollwert beträgt nach den nur 6 Abgleichschritten 0,00121%.
Es bedarf keiner weiteren Erläuterung, daß durch relativ wenige zusätzliche Abgleichschritte, also durch zusätzliche Abschnitte,
die eine größere und/oder kleinere Widerstandserhöhung bewirken als die Abschnitte 111 bzw. 121 (Figur 1) , die Endgenauigkeit
praktisch beliebig gesteigert werden kann.
Nun sei ein Beispiel eines einstellbaren Widerstands betrachtet.
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In manchen Fällen kann es nämlich zweckmässig sein, Widerstände
zunächst mit einem relativ geringen einheitlichen Widerstandswert (und normalen Toleranzen) herzustellen und diese Widerstände
später durch Widerstandserhöhung möglichst genau auf andere, ggf. von Widerstand zu Widerstand verschiedene Nennwerte
einzustellen. Da in diesem Fall die Soll-Endwerte je nach dem Verwendungszweck des betreffenden Widerstands sehr
unterschiedlich sein und von dem bei der Herstellung gewählten Anfangswert erheblich abweichen können, kann von einem Abgleich
nicht mehr gesprochen werden.
Es sei angenommen, ein durch Ätzen mit einem Anfangswert von 9,35 Ω hergestellter Widerstand, der allgemein der Darstellung
der Figur 1 entspricht, jedoch einen zusätzlichen (zwölften) Abschnitt hat, solle in einen Widerstand mit einem anderen Soll-Endwert
verwandelt werden. Die zwölf Einstell-Abschnitte erlauben eine Widerstandsänderung über den Bereich einer Dekade,
wobei die Genauigkeit des Endwertes (Δ R/R) besser ist als 0,1%. Folgende prozentuale Widerstandsänderungen können den verschiedenen
Einstellschritten zugeordnet werden:
Einstellschritt | Widerstandsänderung [%] vom Anfangswert |
1 | 500 |
2 | 250 |
3 | 125 |
4 | 62,5 |
5 | 31,25 |
6 | 15,625 |
7 | 7,8125 |
8 | 3,9063 |
9 | 1,9531 |
10 | 0,9766 |
11 | 0,4883 |
12 | 0,2441 |
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Für den erwähnten Anfangswert von 9,35Ω ergeben sich hieraus bei den einzelnen Einstellschritten folgende Widerstandsänderungen:
Einstellschritt | Widerstandsänderung [ω] |
1 | 46,75 |
2 | 23,375 |
3 | 11 ,6825 |
4 | 5,4838 |
5 | 2,9219 |
6 | 1,4609 |
7 | 0,7305 |
8 | 0,3652 |
9 | 0,1826 |
10 | 0,0913 |
11 | 0,0457 |
12 | 0,0228 |
Wenn z.B. ein Soll-Endwert von 11,29 Ω eingestellt werden soll,
werden unter Anwendung desselben Verfahrens wie bei dem oben erläuterten Abgleich-Beispiel folgende Schrittte gewählt:
Einste11schritt | Differenz Istwert/ Sollwert [Ω] |
1,9400 | = 0,4791 | nächste aufzutrei nende Brücke ent sprechend Einste! schritt Nr. |
- 1,4604 | = 0,1139 | 6 | ||
6 | 1,9400 | - 0,3652 | = 0,01226 | 8 |
8 | 0,4791 | - 0,0913 | =-0,0002 | 10 |
10 | 0,1139 | - 0,01228 | 12 | |
12 | 0,00226 |
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-15-
Der Widerstandsendwert beträgt somit 11,29Ο2Ω bei einer
Abweichung vom Sollwert von nur 0,002%.
Für einen anderen Sollwert von z.B. 72,48 Ω ergibt sich ausgehend von dem gleichen Anfangswert, von 9,35Ω folgendes:
Einsteilschritt | Differenz Istwert/ | 63,130 | = 16,380 | nächster Einstel |
Nr. | Sollwert |Ω | - 46,75 | = 4,6925 | schritt Nr. |
- 11,6875 | = 1,7710 | 1 | ||
1 | 63,1300 - | - 2,9215 | = 0,3101 | 3 |
3 | 16,380 - | - 1,4609 | = 0,1275 | 5 |
5 | 4,6925 - | - 0,1826 | = 0,0362 | 6 |
6 | 1,7710 - | - 0,0913 | = -0,0095 | 9 |
9 | 0,3101 - | - 0,0457 | 10 | |
10 | 0,1271 - | 11 | ||
11 | 0,0362 - |
Der Widerstandsendwert von 72,4895 Ω weicht nach den 7 Einstellschritten
nur um 0,013% von dem Soll-Endwert ab.
In Figur 2 ist schematisch eine Vorrichtung dargestellt, mit der das beschriebene Verfahren maschinell und vollautomatisch
durchgeführt werden kann. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Meßeinrichtung M, einem Rechner R und einem zur Positionierung
und Steuerung eines Trennwerkzeugs TW dienenden Schrittschaltwerk S. Das z.B. an die Kontaktflächen 21 des in Figur 1
dargestellten Widerstands angeschlossene Meßgerät mißt ständig den jeweiligen Ist-Widerstandswert und teilt diesen dem Rechner
ggf. in einer von dem Rechner bereits verwendbaren codierten Form mit. Der Rechner, bei dem es sich um eine handelsübliche
elektronische Einheit relativ einfacher Art handeln kann, bestimmt
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-16-
auf Grund der ihm als Sollwert eingegebenen Daten D bzw. gespeicherter
Daten, welche Brücke des' Widerstands W in Abhängigkeit von dem jeweils vorliegenden Meßsignal der Meßeinrichtung M
als nächster Schritt aufgetrennt werden muß. Ein entsprechendes Informationssignal gelangt an das Positionierungs- oder Schrittschaltwerk
S, welches das Trennwerkzeug TW bezüglich der richtigen Brücke positioniert, welches daraufhin diese Brücke auftrennt.
Die beschriebenen Schritte können von einem (nicht dargestellten) Taktgeber gesteuert werden.
Diese einfache Vorrichtung ermöglicht das Abgleichen oder Einstellen
einer großen Zahl von Widerständen bei dem Hersteller in erheblich kürzerer Zeit, als es bei Präzisionswiderständen
der vorliegenden Art bisher möglich gewesen wäre. Stattdessen besteht aber auch die Möglichkeit, daß ein nicht abgeglichener
Widerstand etwa gemäß Figur 1 erst von demjenigen, der den Widerstand verwenden will, auf den gewünschten Endwert gebracht wird.
Statt der beschriebenen Widerstandserhohung eines zunächst mit
geringerem Widerstandswert hergestellten Präzisionswiderstands kann man im Rahmen der Erfindung auch den umgekehrten Weg gehen,
den Widerstand zunächst mit offenen Brücken herzustellen und seinen Wert dann durch Schließen der jeweils erforderlichen
Brücken auf den gewünschten Endwert herabzusetzen. Das erläuterte Prinzip ändert sich dadurch nicht.
Claims (3)
1.) Elektrischer Prazisionswiderstand in Form einer z.B.
durch Ätzen aus einer Widerstandsfolie gebildeten kontinuierlichen Widerstandsbahn, die in Bahnrichtung aufeinanderfolgende,
elektrisch in Reihe liegende Abschnitte hat, die jeweils durch zu dem betreffenden Abschnitt parallel liegende,
je einer Trennstelle zugeordnete Brücken aus gesonderten Leiter- oder Widerstandsbahnstücken überbrückt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinanderfolgenden Abschnitte (111-121) stufenweise
in einem vorbestimmten Verhältnis zunehmend langer bzw. kürzer und/oder mit kleinerer bzw. größerer Breite bemessen
sindf und daß die Auftrennteile aller Brücken (1-11) an nur einer
Seite des Widerstands angeordnet sind.
2.) Prazisionswiderstand nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , daß die Länge und Breite aufeinanderfolgender Abschnitte (112-121) so bemessen sind,
daß sich die durch Auftrennen der jeweiligen Brücke (2-11) bewirkte Widerstandserhöhung von Abschnitt zu Abschnitt jeweils
ungefähr halbliert.
3.) Präzisionswiderstand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abschnitte (111,112 usw.) wenigstens zum Teil in einer
gegebenen Richtung geometrisch parallel zwischen nicht überbrückten Teilen der Wider?tandsbahn (20) liegen, und daß
nicht überbrückte Teile der Widerstandsbahn (20) an den von den Brücken (1-11) abgewandten Enden jedes dieser Abschnitte
(111,112...) quer zu der gegebenen Richtung verlaufen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19808032448 DE8032448U1 (de) | 1980-12-05 | 1980-12-05 | Elektrischer praezisionswiderstand |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19808032448 DE8032448U1 (de) | 1980-12-05 | 1980-12-05 | Elektrischer praezisionswiderstand |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE8032448U1 true DE8032448U1 (de) | 1982-09-02 |
Family
ID=6721167
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19808032448 Expired DE8032448U1 (de) | 1980-12-05 | 1980-12-05 | Elektrischer praezisionswiderstand |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8032448U1 (de) |
-
1980
- 1980-12-05 DE DE19808032448 patent/DE8032448U1/de not_active Expired
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