DE768138C - Verfahren zur Aufrechterhaltung der periodischen Verbrennung bei Brennkraftmaschinen - Google Patents

Verfahren zur Aufrechterhaltung der periodischen Verbrennung bei Brennkraftmaschinen

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DE768138C
DE768138C DEJ70112D DEJ0070112D DE768138C DE 768138 C DE768138 C DE 768138C DE J70112 D DEJ70112 D DE J70112D DE J0070112 D DEJ0070112 D DE J0070112D DE 768138 C DE768138 C DE 768138C
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DE
Germany
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ignition
chamber
chambers
internal combustion
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DEJ70112D
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Dr-Ing Vierling
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Airbus Defence and Space GmbH
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Messerschmitt Bolkow Blohm AG
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02BINTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
    • F02B9/00Engines characterised by other types of ignition
    • F02B9/06Engines characterised by other types of ignition with non-timed positive ignition, e.g. with hot-spots
    • F02B9/08Engines characterised by other types of ignition with non-timed positive ignition, e.g. with hot-spots with incandescent chambers

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion Methods Of Internal-Combustion Engines (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufrechterhaltung der periodischen Verbrennung bei Brennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aufrechterhaltung der periodischen Verbrennung bei Brennkraftmaschinen, die mit einem vor Einleitung der Verbrennung ganz oder teilweise aufbereiteten Kraftstoffluftgemisch arbeiten, mittels in der Wandung des Totraumes der Brennkraftmaschine angeordneter Zündkammern. Bei solchen Brennkraftmaschinen, bei denen das Kraftstoffluftgemisch vor Einleitung der Verbrennung fertig aufbereitet wird, ist es üblich, das Kraftstoffluftgemisch nach der Verdichtung mittels Hochspannungszündkerzen zu entzünden. In der ersten Zeit der Entstehung der Brennkraftmaschine, als es die elektrische Zündung noch nicht gegeben hat, hat man mit mechanisch gesteuerten Zündvorrichtungen, wie z. B. Zündrohren, Zündstiften usw. gearbeitet. Alle diese Einrichtungen wurden aber schon damals als mangelhaft erkannt, weil ein Betrieb mit höheren Drehzahlen sich mit ihnen nicht verwirklichen ließ. Diese Einrichtungen wurden auch nach der Schaffung der elektrischen Zündung, insbesondere der Hochspannungl:erzenzündung, verworfen, da diese die bekannten Nachteile aus der Welt schaffte. 'Mit der Weiterentwicklung der Technik, insbesondere der neuzeitlichen Fahrzeuge und der drahtlosen Nachrichtenübermittlung haben sich aber Nachteile auch der elektrischen Zündung herausgestellt, welche die Verwendbarkeit von Brennkraftmaschinen mit einer solchen Zündung erheblich einschränken. Die elektrische Zündung macht nämlich nicht nur in gewissen Fällen einen unerwünschten Aufwand an Hilfsgeräten erforderlich, sondern sie macht sich insbesondere auch störend bemerkbar bei Brennkraftmaschinen in solchen Fahrzeugen oder Flugzeugen, die mit irgendeiner Stelle über große Entfernungen hinweg in drahtlosem \Tachrichtenaustausch, insbesondere in Funksprechverbindung, stehen. Es ist deshalb erforderlich, daß sämtliche Teile des Zündsystems der Brennkraftmaschinen solcher Fahrzeuge zwecks Entstörung sorgfältig metallisch umkleidet werden. Bei Flugzeugen, welche für Flüge in großen Höhen bestimmt sind, wird darüber hinaus wegen des geringen Isolationswertes der dort vorhandenen dünnen Luft eine Einkapselung und Versorgung der gesamten Zündanlage mit Druckluft erforderlich. Auch die geringe Lebensdauer von Zündkerzen und die Notwendigkeit sorgfältiger Wartung derselben sowie der zur Zündanlage gehörigen Kabel, Kontakte usw. lassen die Hochspannungszündung bei Brennkraftmaschinen als eine unerwünschte Beigabe erscheinen, die in bezug auf die Brennkraftmaschine selbst einen Fremdkörper darstellt. Alle diese Nachteile haben zu Forschungsarbeiten angeregt, deren Ziel es war, die Hochspannungszündung mindestens während des Betriebes entbehrlich zu machen.
  • -,Man hat im Zuge dieser Forschungsarbeiten, wie bekannt, schon vorgeschlagen, die periodische Verbrennung bei einer Brennkraftmaschine, deren Kraftstoffluftgemisch vor Einleitung der Verbrennung aufbereitet wird, aufrechtzuerhalten durch Verwendung von Zündkammern. Dies sind gemäß Abb. i der Zeichnung -:leine Zusatzräume 5, welche über einen Kanal 6 mit dem To-raum 3 des Arbeitszylinders i in Verbindung stehen, so daß während des Verdichtungshubes des Kolbens :2 ein Teil der im Zylinder i befindlichen Ladung in sie übertritt. Weil diese Zusatzräume einer sehr hohen thermischen Belastung ausgesetzt sind, hat man versucht, ihrer vorzeitigen Zerstörung dadurch zu begegnen, daß man sie in besondere Einsatzstücke aus hoch warmfestem Material einarbeitete, die ihrerseits an geeigneter Stelle der Begrenzungswände des To-raumes angeordnet werden. Beim Arbeiten mit solchen Zündkammern hat sich herausgestellt. daß, wenn die Brennkraftmaschine in Betrieb gesetzt ist und unter Belastung läuft, die elektrische Zündung (mittels der Zündkerze scheinbar ohne Einfluß auf den Lauf der Maschine abgeschaltet werden kann. Beim Verdichtungshub des Kolbens gelangt nämlich zündfähiges Gemisch über den die Zündkaminer mit dem Totraum des Arbeitszylinders verbindenden Kanal in den Zusatzraum und wird dort an den heißen Kammerwänden oder an heißen Restgasen entzündet. Die Verbrennungsgase gelangen mit der durch den Verbindungskanal zurückschlagenden Zündflamme teilweise nach dem Arbeitsraum des Zvlinders zurück. -Nun bat :ich aber gezeigt, daß bei dem beschriebenen Vorgehen ein ordnungsgemäßer Betrieb der Brennkraftmaschine doch nicht ohne weitere: aufrechtzuerhalten ist und daß Schwere Betriebsbeeinträchtigungen. sei es durch Zerstörung der Kammer oder durch Auihören ihrer Zündwirkung, eintreten. Die zuletzt genannten Unzuträglichkeiten treten, wie sich herausgestellt hat. insbesondere dann ein. wenn die Belastung der -Maschine vermindert wird. Zunächst hat man keine 'Möglichkeit gesehen, der Zerstörung der Zündkammern infolge Überhitzung -wirksam vorzubeugen. ohne ihre Wirksamkeit zu beeinträchtigen. Man war auch außerstande. das Aussetzen der Kammerzündung bei sinkender Belastung zu beheben. Man wußte lediglich. daß der Zündzeitpunkt der Kammer mit steigender Belastung der -Maschine sich nach früh hin verschob. Darüber hinaus hat man aber aus bisherigen Versuchen zur Einführung der bekannten Zündkammern in die Praxis gewußt. daß die Spitzenleistung der Brennkraftmaschine, verglichen mit derjenigen bei elektrischer Zündung, beträchtlich zurückging und daß mit der Zündung mittels Zündkammern auch in mittleren Leistungsbereichen die bei elektrischer Zündung erzielten Wirkungsgrade nicht erreicht «-erden konnten.
  • Zusammenfassend ist demnach festzustellen. daß mit den bekannten Zündkammern an sich ein zuverlässiger und wirtschaftlicher Maschinenbetrieb noch nicht durchzuführen war, ja sogar als ausgeschlossen erscheinen mußte. Man sah sich daher gezwungen. über die Wirkung der Zündkammern an sich und die Vorginge in ihr eingehende For?cbtmgsarbeiten durchzuführen. Diese haben zunächst ergeben, daß zwischen den für die Ausgestaltung und Anordnung der Zündkammer (Zusatzraum 5 in Abb. i) wichtigen Merkmalen und den Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine wichtige @@-echselbeziehungen bestehen. So hat man insbesondere festgestellt, daß die Arbeitsweise der Zündkammerzündung, welche die Vorteile des Ottomotors (niedrige Verdichtungs- und Betriebsdrücke und damit leichte Bauweise) mit den Vorteilen des Motors mit Verdichtungszündung (Dieselmotor) vereinigt, weitgehend drehzahlunabhängig ist und daß dabei der sogenannte Anbrenneffekt bzw. der Zündzeitpunkt für jeden Lastzustand der Maschine durch geeignete Maßnahmen bei der Gestaltung oder Anordnung der Kammer und Einflußnahme auf die Wärmeverhältnisse in der Kammer passend geändert werden kann. Insbesondere wurden folgende Wechselbeziehungen festgestellt: i. Bei gleichem Anbrenneffekt liegt der Zündzeitpunkt der Kammer im allgemeinen später als der einer Hochspannungszündkerze.
  • z. Bei Zündkammern ohne wärmespeichernde Einbauten geht die Zündung aus von den Kammerwänden oder von in der Kammer verbliebenen Restgasen. Damit bei der nächsten Füllung der Kammer mit zündfähigem Gemisch eine zuverlässige Entzündung erfolgen kann, muß die Kammerwand genügend heiß sein, um entweder selbst als Brennherd dienen zu können oder um die in der Kammer verbliebenen Restgase so heiß zu halten, daß sie ihrerseits den Anbrenneffekt verbürgen, d. h. die Wärmeableitung von der Kammerwand nach außen hin, oder umgekehrt, muß in geeigneter Weise geregelt (gedämmt) sein.
  • 3. Wichtig für die Wirksamkeit der Zündkammer ist der die mit dem Totraum des Arbeitszylinders verbindende Kanal (Düse), dessen Ausgestaltung (Länge und Durchmesser) und Temperatur sind insbesondere für die beabsichtigte Wirkung maßgebend. Die Verhältnisse sind für gleichbleibende Temperatur T und gleichbleibende indizierte Leistung Ni der Maschine dargestellt in Abb. 2 der Zeichnung. Bei konstantgehaltener Temperatur T einer bestimmten Zündkammer und bei konstanter Motorleistung Ni verlegt sich der Zündzeitpunkt der Kammer mit zunehmender Düsenbohrung, d. h. zunehmendem Durchmesser des Verbindungskanals zwischen Zylindertotraum und Kammer auf Frühzündung hin.
  • 4. Grundsätzlich gilt: je geringer die Temperatur der sogenannten Düse gehalten werden kann, desto, wirksamer wird der Anbrenneffekt. Ein Glühen der Düse ist unbedingt zu vermeiden, weil sonst mehr oder weniger ausgeprägte Glühzündungserscheinungen auftreten.
  • 5. Bei konstantgehaltener Motorleistung Ni undgleichbleibenden Wärmeableitungsverhältnissen A nimmt mit wachsender Düsenbohrung die Temperatur T einer Kammer bis zu einem Höchstwert T max zu, um dann wieder abzunehmen. Die Verhältnisse sind dargestellt in Abb. 3 der Zeichnung, die ein Kurvenbild zeigt, dessen Ordinatenwerte die Temperaturen T in der Kammer angeben, während auf der Abszisse der Durchmesser der Düse (Kanal 6 in Abb. i) aufgetragen ist.
  • 6. Außer den vorstehend aufgeführten Wechselbeziehungen hatten eingehende Untersuchungen noch folgendes Ergebnis: die bisherige Annahme, daß der Zündzeitpunkt mit steigender Maschinenleistung sich immer mehr in der Richtung auf »früh« hin verschiebt, hat sich als nicht zutreffend herausgestellt. Man kommt vielmehr einmal zu einer bestimmten Leistung der Maschine, wo ein weiteres Verschieben des Zündzeitpunktes auf »früh« hin mit steigender Leistung nicht mehr erfolgt, wo sich vielmehr im Gegenteil sogar wieder eine Verschiebung des Zündzeitpunktes in der Richtung auf »spät« hin ergibt. Es ist sonach festzustellen: eine Kammer mit gegebenen Abmessungen und gegebener Anordnung und Form zündet mit steigender Temperatur T bzw. mit steigender MotorleistungiV i,beigleichbleibendenWärmeableitungsverhältnissen A, wie aus Abb. 4 ersichtlich ist, zuerst immer früher und dann nach Überschreiten eines Maximums wieder später.
  • Auf diesen Erkenntnissen aufbauend, soll nun gemäß der Erfindung ein Verfahren zur regelmäßigen Aufrechterhaltung der periodischen Verbrennung bei Brennkraftmaschinen, die mit einem vor Einleitung der Verbrennung ganz oder mindestens teilweise aufbereiteten Brennstoffluftgemisch arbeiten, mittels in der Wandung des Totraumes der Brennkraftmaschine angeordneter Zündkammern geschaffen werden, das über hinreichend große Lastbereiche hinweg eine stabile und zuverlässige Zündung bei mindestens gleich guten Betriebswerten der Brennkraftmaschine wie mit der bisher üblichen, beispielsweise elektrischen Zündung gewährleistet. Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß die Zündkammern nur bei den Temperaturen arbeiten, die zu dem, vom Koordinatenanfangspunkt aus gesehen, jenseits des Scheitels liegenden, abfallenden Ast einer die Abhängigkeit des Zündzeitpunktes von der Zündkammertemperatur darstellenden Kurve gehören. Man hat es damit in der Hand, nach Überschreiten einer bestimmten maximalen Frühzündung (vgl. Abb.4) wieder allmählich auf spätere Zündung überzugehen. Dies aber ist wichtig für die Beherrschung hinreichend großer Leistungsbereiche zwischen Leerlauf und Vollast bzw. für die Möglichkeit, eine Brennkraftmaschine mit Überlast zu betreiben, denn hinsichtlich der Stabilität der Zündung ist unter Hinweis auf das in der Zeichnung gegebene Kurvenbild (Abb. 4-j, folgendes festzuhalten: Im aufsteigenden Ast C-11 der Kurve, welche die Verschiebung des Zündzeitpunktes in Abhängigkeit von der Motorleistung bzw. derZündkammertemperaturdarstellt (Abb.4j, ist die Zündung unstabil. Nimmt man, von einem Punkt .1 des aufsteigenden Kurvenastes ausgehend, an, daß ein Zurückgehen der Motorleistung und damit der Zündkammertemperatur erfolgt, so hat dies gleichzeitig eine Verschiebung des Zündzeitpunktes in der Richtung auf »spät« hin zur Folge. Spätere Zündung ergibt aber Verschlechterung der Verbrennung und damit eine thermische Entlastung, also ein Kälterwerden der Zündkammer. Dieses wiederum hat nach Abb. 4. wegen der Abhängigkeit des Zündzeitpunktes von der Kammertemperatur ein weiteres Zurücklegen des Zündzeitpunktes in der Richtung auf »spät<: hin zur Folge. Dies geht so fort. bis schließlich die Zündung ganz aufhört. Ganz anders hingegen ist es im abfallenden Ast 11-D der Kurve nach Abb. d.; hier regelt sich die Zündung selbsttätig, und zwar wie folgt: wenn, von den etwa durch den Punkt D des abfallenden Kurvenastes dargestellten Verhältnissen ausgehend, die Leistung der Brennkraftmaschine abnimmt, so ist dies verbunden mit einem Verschieben des Zündzeitpunktes in Richtung auf »früh<; hin; diese Verschiebung aber ergibt eine höhere Wärmebelastung der Kammer, die ihrerseits auf eine Rückverlegung des Zündzeitpunktes auf den früheren Zeitwert hinwirkt. Auf diese Weise erfolgt im Bereich des abfallenden Astes der Kurve nach Abb. d. eine selbsttätige Einregelung des Zündzeitpunktes auf einen bestimmten Sollwert (Sollzündzeitpunkt ).
  • Am Scheitel 11 der erwähnten Kurve ist die Zündung labil, und sie kann sowohl ins stabile wie in das unstabile Gebiet abwandern. Aus diesem Grunde ist auch der Scheitelpunkt der Kurve als Sollzündzeitpunkt für Höchstlast unbrauchbar. Der Sollzündzeitpunkt für Höchstlast muß vielmehr auf dein absteigenden Ast unterhalb des Scheitelpunktes, also zwischen 11 und D. liegen, und zwar um so weiter unterhalb des Scheitels. je geringer die Anzahl der vorhandenen Zündkammern ist. Da man es auf Grund der weiter oben dargelegten Wechselbeziehungen in der Hand hat. die Betriebscharakteristik der Zündkammer nach Abb..I weitgehend zu beeinflussen, kann man dieser Kurve auch eine verhältnismäßig flache Form geben, so daß es grundsätzlich möglich ist. mit einer einzigen Kammer, die einen verhältnismäßig weiten Lastbereich beherrscht. auszukommen und dabei im Bereich hoher Last späte. bei mittlerer Belastung frühe Zündung zu bekommen. Eine solche Selbsteinstellung der Zündung ist bei Brennkraftmaschinen erwünscht, und sie wird bei elektrisch gezündeten Maschinen sogar künstlich durch verhältnismäßig verwickelte Zusatzgeräte herbeigeführt. Der Grund dafür liegt darin, daß bei Brennkraftinaschinen gewöhnlich die Spitzenleistung (Höchstlast) mit überfetteten Gemischen gefahren wird. «-elche späten Zündzeitpunkt verlangen. während die mittleren Leistungen (Reiseleistung) mit mageren Gemischen, für die erheblich frühere Zündung erforderlich ist. gefahren werden. Auf diese Weise ist es möglich, eine Ziindkammer so auszulegen, dal:, sie einen großen Teil des Arbeitsbereiches der llascliine richtig beherrscht, so daß sich in diesem zeitlich stets die richtige Zündung ergibt.
  • Auf Grund dieser Überlegungen wird im weiteren Ausbau der Erfindung vorgeschlagen, die Wärmeableitungsverhältnisse der Zündkammer derart zu steuern bzw. festzulegen, daß die Zündkammer während des Betriebes ein bestimmtes Temperaturniveau (Wärmetönung) aufweist und daß der für die Zündwirkung herangezogene abfallende Ast der Kammerkennlinie (11-D in Abb.41 einen im voraus bestimmten Leistungsbereich der 2 aschine überdeckt.
  • Ein solches Arbeiten einer Zündkammer erhält man beispielsweise durch eine Anordnung und Gestaltung, wie sie im Prinzip in Abb. 5 der Zeichnung dargestellt ist. Abb. zeigt einen Teil des Ouerschnittes eines Brennkraftmaschinenzylinders in der Totraumzone mit der Zündkammer. In dem den Totraum 12 begrenzenden Teil der Wand ii des Arbeitszvlinders ist eine Ausnehmung 17 vorgesehen, welche zur Aufnahme einer Zündkammer 1s bestimmt ist. Die Zündkammer 15 ist eingearbeitet in einen Stopfen i.f. und sie steht über den Kanal 16 mit dem Totrauln 12 in Verbindung. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß der die Kammer 15 enthaltende Stopfen 1d. nicht die gesamte Wand der Ausnehniung 17 berührt, sondern nur einen ringartigen Fortsatz i7 cr derselben. Auf diese Weise ist durch Einflußnahine auf den Wärmefluß von oder nach der Kammer (Schaffung konstanter tE-ärineableiturigsverhältnisse) ein für die Wirkung der Kammer maßgebendes Temperaturniveau (\%`ärmetönung) erzielt.
  • Hält man nun Form und Gröle von Kammer und Düse konstant und ändert man lediglich die Wärmeableitungsverhältnis-ze. so verschiebt sich die Kurve nach Abb. ¢ entlang der Abszisse so, wie es in Abb.6 durch die drei nebeneinanderliegendenKurvenzüge K i, K a, K 3 dargestellt ist. Dies bedeutet, daß sich der Wirkungsbereich der Kammer auf eine andere Leistungsstufe der Maschine verschieben läßt. Es wird daher in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß man zur Beherrschung eines möglichst großen Leistungsbereiches der Maschine zwischen Leerlauf und Vollast mehrere Zündkammern je Zylinder verwendet und diese so auslegt bzw. ihre Wärmeableistungsverhältnisse so wählt, daß bei den verschiedenen Belastungszuständen der Maschine mindestens eine Kammer die Zündung in dem gewollten Zeitpunkt und im stabilen Teil ihrer Kennlinie (abfallender Ast M-D in Abb. q.) .ergibt und daß die Kammern zusammen den ganzen im voraus bestimmten Leistungsbereich der Maschine überdecken. Diese Beziehung eröffnet folgende Möglichkeit: Arbeitet man nicht mit einer Zündkammer, sondern mit mehreren gleichen Kammern, deren Wärmeableitungsverhältnisse verschieden gehalten sind (etwa durch Änderung der Breite des den Stopfen 1q. berührenden Ringfortsatzes 17a in Abb.5), so kann man bei geeigneter Abstufung der Wärmeableitungsverhältnisse mit einer tragbaren Anzahl von Zündkammern praktisch den gesamten Arbeitsbereich der Brennkraftmaschine beherrschen. Damit dabei keine Zündungslücken entstehen, müssen die Arbeitsbereiche der für die niedrigen Laststufen bestimmten Kammern näher beieinanderliegen als die Arbeitsbereiche der bei großer Last wirksamen Kammer.
  • Die bei Niederlast wirkenden Zündkammern stören die bei hoher Last wirkenden Kammern nicht, weil sie wegen des Späterwerdens der Zündung von einem gewissen Lastpunkt an entweder viel zu spät oder gar nicht mehr zünden. Dagegen ist die für den Niederlastbereich vorgesehene Zündkammer bei hoher Last temperaturgefährdet. Zwar setzt, wie sich gezeigt hat, ein Heißerwerden der Kammer, deren Füllung und damit den in ihr entstehenden Verbrennungsdruck herab, doch ist ein leichtes Ansteigen der Erwärmungskurven mit der Motorleistung nicht zu vermeiden. Damit also eine Kammer über ihren eigenen Zündbereich hinaus überlastbar wird, muß eine solche Ausgestaltung und. Bemessung der Kammer angestrebt werden, daß bei geringster Restgas-Kamrnerwandungstemperatur schon ausreichende Zündeffekte auftreten.
  • Die in Abb.6 angedeutete Abstimmung mehrerer Zündkammern läßt sich nicht nur, wie vorstehend beschrieben, mit gleichen Zündkammern verschiedener Wärmeableitungsverhältnisse erzielen, sondern natürlich auch mit untereinander - etwa hinsichtlich Größe und Gestaltung - verschiedenen Kammern gleicher oder verschiedener Wärmeableitungsverhältnisse. Aus fertigungstechnischen Rücksichten und aus Gründen einfacher- Ersatzteillagerhaltung wird sich aber im allgemeinen die Verwendung von untereinander gleichen Zündkammern empfehlen.
  • Um die in der Kammer umgesetzten Wärmemenge und damit die Kammertemperatur beherrschen zu können, ist ein möglichst kleiner Rauminhalt der Kammer anzustreben. Eine untere Grenze wird hier durch die mechanischen Verhältnisse gesetzt, insbesondere also durch Herstellungs- und Einbauschwierigkeiten bei zu kleinen Kammern. Im allgemeinen kann als untere Grenze für den Kammerinhalt etwa ein Rauminhalt in der Größenanordnung von 0,3 bis 2 cm3 gelten.
  • Unter Vermeidung der mit der Hochspannungszündung verbundenen Nachteile hat man demnach durch geeignete Gestaltung und Anordnung von Zündkammern und Einflußnahme auf ihre Kennlinie durch passende Steuerung ihrer W'ärmeableitungsverhältnisse ein Zündverfahren an der Hand, welches einen beliebig festzulegenden Lastbereich wirksam und zuverlässig beherrscht. Hinsichtlich der zu verwendenden Zündkammern ist zu sagen, daß diese einen so kleinen Rauminhalt haben sollen, daß dieser gegenüber dem Hubvolumen des Zylinders nicht ins Gewicht fällt, so daß das Verdichtungsverhältnis und damit die Betriebswerte der Maschine hierdurch nicht merklich geändert werden. Verwendet man Kammern kleinster Abmessungen, so kann man darüber .hinaus durch beliebige Vermehrung der Zündstellen und geeignete Verteilung im Brennraum jeweils mit spätestem Zündzeitpunkt arbeiten und so die Kraftmaschine weitgehend klopffest machen. Insbesondere kann man an solchen Stellen des Arbeitszylinders, die Klopfneigung besitzen, Zündkammern anordnen, um diese Stellen zur Vermeidung des Klopfens »auszubrennen«.
  • Das vorstehend beschriebene Verfahren zur Aufrechterhaltung einer periodischen Verbrennung in Brennkraftmaschinen kann nicht nur bei solchen Maschinen, die bisher mit elektrischer Hochspannungszündung arbeiteten und bei denen vor Einleitung der Verbrennung das gesamte Kraftstoffluftgemisch fertig aufbereitet wird, mit Vorteil Anwendung finden; es kann vielmehr auch angewendet werden bei Maschinen, bei denen nur ein Teil der Brennluft mit Kraftstoff vor Einleitung der Verbrennung zu Gemisch aufbereitet wird und bei denen der restliche Kraftstoff in das brennende Gemisch eingeführt wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufrechterhaltung der periodischen Verbrennung bei Brennkraftmaschinen, die mit einem vor Einleitung der Verbrennung ganz oder mindestens teilweise aufbereiteten Brennstoffluftgemisch arbeiten, mittels in der Wandung des Totraumes der Brennkraftinaschine angeordneter Zündkammern, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündkammern nur bei den Temperaturen arbeiten, die zu dem, vom Koordinatenanfangspunkt aus gesehen, jenseits des Scheitels liegenden, abfallenden Ast (II-D in Abb. 4) einer die Abhängigkeit des Zündzeitpunktes von der Zündkammertemperatur darstellenden Kurve gehören.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wärmeableitungsverhältnisse der Zündkammer derart steuert bzw. festlegt, daß diese tvährend des Betriebes ein bestimmtes Temperaturniveau aufweist (Wärmetönung) und daß der für die Zündwirkung herangezogene abfallende Ast der Kainnierkennlinie (nach Abb.4) einen im voraus bestimmten Leistungsbereich der \lascliine überdeckt.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet. daß inan mehrere Zündkammern je Zylinder verwendet und diese so ausle-t hztv. ihre Wärmeableitungsverhältnisse so wählt, daß bei den verschiedenen Belasttnigszuständen der -Maschine mindestens eine Kammer die Zündung in dein gewollten Zeitpunkt und im stabilen Teil ihrer Kennlinie (abfallender Ast _1I-D in Abb. d.) ergibt und daß die Kammern zusaininen den ganzen im voraus bestinunten Leistungsbereich der -Maschine Überdecken. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstandes vom Stand der Technik >ind iiii Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift -Nr. 142 120; italienische Patentschriften \ r. 33073@. 335
DEJ70112D 1941-07-26 1941-07-26 Verfahren zur Aufrechterhaltung der periodischen Verbrennung bei Brennkraftmaschinen Expired DE768138C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3510076A1 (de) * 1985-03-20 1986-10-16 Klöckner-Humboldt-Deutz AG, 5000 Köln Luftverdichtende brennkraftmaschine

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3510076A1 (de) * 1985-03-20 1986-10-16 Klöckner-Humboldt-Deutz AG, 5000 Köln Luftverdichtende brennkraftmaschine

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