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Bodenbelag mit einer Nutzschicht aus fettem Beton Bodenbeläge mit
einer Nutzschicht aus zementgebundenem Mörtel sind bekannt. Bei der Herstellung
von Zementestrichen wird ,im allgemeinen auf a bis q. Raumteile Betonzuschlagsitoffe
(Sand, Kies) nicht mehr als t Raumteil hydraulisches Bindemittel gegeben. Irr Sonderfällen,
wo es auf die Erzielung be-
sonderer Eigenschaften, wie höchste Druckfe-stigkeit
und Biegezugfestigkeit, sowie Dichtigkeit der Nutzsichicht ankommt, beispielsweise
bei den segenannten Hartbetonbelägen, verwendet man jedoch auch einen erheblich
fetteren Beton,.
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Die Erfindung bezieht sich auf Bodenbeläge mit einer Nutzschicht aus
derart fitten, und zwar solchen: Betonen, die ein hydraulisches Bindemittel und
Zuschlagstoffe im Mischungsverhältnis von 11/z bis z Raurnteilbindemittel auf t
bis z Raumteile Zuschlagstof£;& enthalten.
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Die Herstellung solcher Nutzschichten setzt bekanntlich die Durchführung
gewisser Vorsichtsmaßnahmen voraus. Erstens erfordert der Untersichied, der zwischen
der gewöhnlichen Unterlage, z. B. Unterbeton, Massivdecke, Ziegeldecke, Backsteinpflaster
einerseits und dem fetten Beton der Nutzschicht andererseits bezüglich Dehnung und
Schwindung bei Feuchtigkeitsi- und Temperaturwechseln besteht, die Anordnung einer
Ausgleichsschicht aus einem Betort, `desisen Mischungsverhältnis etwa 1 : 3 beträgt,
mithin
zwischen dem Mischungsverhältnis der Nutzschicht (i : i)
und dem des Unterbetons i i : 6 bis i :' ) liegt. Auf diese Weise wird ein Ausgleich
des genannten und sonst zu Zerstörungen führenden Unterschieds Newirkt. Zweitens
erfordert die N'erwendung des. sehr fetten Betons der Nutzschicht die Anordnung
von Dehnungsfugen in verhältnismäßig kurzen Abständen, beiläufig mindestens alle
5 bis 6 m nach jeder Richtung hin.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde. diese beiden Maßnahmen,
die einen holten Aufwand an Arbeit und Baustoffen bedingen. entbehrlich zu machen.
Gemäß der Erfindung Wird ein Bodenbelag mit einer Nutzschicht aus fettem Beton vorgeschlagen.
hei dem die -Nutzschicht als Bindemittel ein bekanntes Gemisch von Kalk und/oder
kalklialtigem hydraulischem Bindemittel mit Tonpuzzolan enthält und unmittelbar
auf der Unterlage aus magerem - Beton oder Backsteinen od. dgl. aufliegt. Dementsprechend
zeichnet sich der neue Bodenbelag vor den bekannt2n Ausführungen durch Fehlen der
Ausgleichsschicht aus. was durch Verwendung eines an und für sieh bekannten Mischzements.
der als H_vdraulit Tonpuzzolan enthält. erreicht wird.
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Unter Tonpuzzolan wird hierbei das durch Brennen von Ton bei verhältnismäßig
niedrigen Temperaturen, etwa 5oo bis 8oo° C, und anschließenderFeinmahlung gewonnene
künstliehe Puzzolan verstanden. Die Bedingungen, I unter denen hochwertige Tonpuzzolane
erhalten «-erden können, sind bekannt. Solche Tanpuzzolane tragen infolge ihrer
hohen Reaktionsfähigkeit gegenüber Kalk zur Erhärtung und Verfestigung von Beton
ganz erheblich mehr bei als andere natürliche oder künstliche Puzzolane und können
daher auch in solchen Fällen mit Vorteil verwendet werden, wo z. B. hohe Verschleißfestigkeit,
verbanden mit hoher Druck- und Zugfestigkeit, zu fordern ist, wie es bei den hier
in Frage stehenden Nutzschichten der Fall zu sein pflegt.
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Wo in dieser Beziehung außerordentliche , Anforderungen gestellt und
mit Sicherheit erfüllt «-erden sollen, z. B. bei \utzschichten aus Hartbeton, gelangt
zweckmäßigerweise ein Tonpuzzolan zur Verwendung, das aus Ton mit mehr als 70°!o
Tonsubstanzgehalt. ermittelt durch die rationelle Analyse nach t Berdel, gewonnen
worden ist. Dieser Vorschlag gründet sich auf die Erkenntnis. daß eine Hartbetonschicht,
die bislang vorzugs= weis,- unter Verwendung hochwertigen .\or tnenzements hergestellt
wurde. unter Verwendun- solcher Tonpuzzolane als eines Teils des livdrattlischen
Bindemittels mit in bezug auf Verschleiß- und Druckfestigkeit ausreichenden Eigenschaften
hergestellt «-erden kann; wobei die bedeutenden. mit dem Puzzolanzusatz verbundenen
Vorteile der Betondichtung und Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber chemischen
Angriffen sowie verbesserter Verarbeitbarkeit noch zusätzlich zur Geltung kommen.
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Unter Hartbeton wird bekanntlich ein solcher Beton verstanden, der
hinsichtlich seines Widerstandes gegen Abnutzung einem Sandmörtel überlegen ist
und der bekanntlich an Stelle von Sand und Kies ausgesuchte I mineralische, metallische
oder künstlich hergestellte Zuschlagstoffe von hoher Eigenfestigkeit, Zähigkeit
und Härte. die sogenannten Hartbetonstoffe. z. B. reinen Quarzsand, Eisenspäne.
zerkleinerte Schmelzen oder Schlacken. enthält.
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Die unter Verwendung des oben angegebenen Mischzements hergestellten
-Nutzschichten weisen eine hohe Elastizität auf sowie ein gutes Haftvermögen. auf
welche Eigenschaften es zurückzuführen ist. daß eine solche Nutzschicht auf verhältnismäßig
magerem Unterbeton oder auf einer anderen geeigneten. z. B. aus Backsteinen bestehenden
Unterlage angeordnet werden kann. Dabei ist die Dicke der Nutzschicht unter Berücksichtigung
der jeweiligen Unebenheiten in dem Unterbeton bz«-. der Unterlage zu bemessen.
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Im allgemeinen wird die Verwendung eines Mischzements am Platz sein;
der 9o bis 6o Gewichtsprozent Portlandzement und io bis .4o Gewichtsprozent Tonpuzzolane
enthält und dem zur Erhöhung der Plastizität zwecks Verbesserung der Verarbeitbarkeit
noch bis io Gewichtsprozent trocken gelöschter Kalk hinzugesetzt «-erden kann.
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Kommt es weniger auf die Erzielung hoher Druckfestigkeit, insbesondere
Anfangsfestigkeit an. so kann mit Vorteil auch ein Gemisch von Hydratisiertem Kalk
mit Tonpuzzolan, das Portlandzement nicht enthält, verwendet werden. Ein Gemisch
aus 15 bis 30 Gewichtsprozent reinem. trocken gelöschtem Kalk und 85 bis
;7o Gewichtsprozent hochwertiger Tonp@uzzolane ergibt immerhin Druekfestigkeiten.
die, nach den Normen für Portlandzement geprüft, nach 2S Tagen _@orme-nfestigkeit
erreichen und überschreiten. Die Verwendung eines solchen Bindemittels gestattet,
Bodenbeläge ohne Anordnung von Dehnungsfugen aus fettem Beton auszuführen. Diese
Ausführungsform der Erfindung betrifft mithin einen Bodenbelag dessen -Nutzschicht
als Bindemitte-1 ein Kalk-Puzzolan-Gemisch enthält und fugenlos -erlegt ist.
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Durch den Fortfall der sonst notwendigen Dehnungsfugen wird nicht
nur die Herstellung von Bodenbelägen wirtschaftlicher, sondern es wird damit auch
der Hauptangriffspunkt,
den. Bodenbeläge der in Frage stehenden
Art bieten, ausgeschaltet, insofern mechanische und chemische Angriffe in erster
Linie an den Fügenkanten wirksam. werden und dort die Zerstörung eingeleitet wird.
Selbstverstündlich sind auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung in, der Nutzschicht
Dehnungsfugen dann anzuordnen, wenn schon in der Unterlage, z. B. einer Massivdecke,
aufs konstruktiven Gründen Dehnungsfugen vorgesehen sind. Derartige Dehnungsfugen
liegen aber in weiten; Abständen und treten nur dort in Erscheinung, wo es sich
um große, zusammenhängend(e Flächen, z. B. in Hallenbauten, handelt.
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Die zur Herstellung der Nutzsichicht verwendeten Zuschlagstoffe werden,
wie bekannty zweckmäßig in geeigneter Größenabstufung gekörnt. Besonders für solche
Zuschlagstoffgemnsche, die Körnungen bis zu' 3 bis) 5 mrn ernthalten, bietet die
vorliegende Erfindung Vorteile, da die Betonmischung leicht verarbentbar ist, mithin
gröbere Körnungen, die mit Rücksicht auf wünschenswerte Eigenschaften. der Nutzschicht,
z. B. Verschleißfestigkeit,. mitverwendet werden: sohlen, nicht störend wirken.