DE7611112U1 - Einrichtung zur Belüftung von in einem Kanal befindlichen tierischen Ausscheidungen in Form von Gülle - Google Patents
Einrichtung zur Belüftung von in einem Kanal befindlichen tierischen Ausscheidungen in Form von GülleInfo
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Description
Einrichtung zur Belüftung von in einem Kanal befindlichen tierischen
Ausscheidungen in Form von Gülle *^
Die Neuerung betrifft eine Einrichtung zur Belüftung von in einem Kanal befindlichen tierischen Ausscheidungen in
Form von Gülle mit einer im Kanal befindlichen, um eine waagrechte Achse rotierbaren Walze.
Bekanntlich können die in der Gülle befindlichen Mikroorganismen (Aerob-Bakterien) dadurch zur Entwicklung gebracht
werden, daß die Gülle mit der Luft in Berührung gebracht wird, wodurch ihnen Sauerstoff zugeführt wird.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist es bekannt, die in Ställen -vorgesehenen Kanäle zur Aufnahme der flüssigen und festen
Ausscheidungen zu einem Ringkanal zu verbinden und weiters an einer oder an mehreren Stellen dieses Ringkanals Vorrichtungen
zur Mischung und Verwirbelung der Gülle sowie zur gleichzeitigen Luftzufuhr vorzusehen. Hiezu dient z.B.
ein im Kanal vorgesehenes, motorisch angetriebenes Propellerrad, das die Mischung durch Verwirbelung bewirkt sowie einen
Umlauf der Gülle im Ringlcanal hervorruft. Weiters wird durch
die Antriebswelle des Propellers und bzw. oder mittels einer Pumpe durch vom Propeller unabhängige Düsen hindurch in die
Gülle Luft eingeblasen.
Diese Einrichtung ist jedoch in verschiedenen Hinsichten
nachteilig. Vor allem ist es raummäßig kaum möglich, in einem bestehenden Stallgebäude die darin vorhandenen Gülle-Kanäle
zu einem Ringkanal zu verbinden, ohne an den Längsenden der Kanäle Mauern zu durchbrechen. Auch ist es kaum
möglich, die Einrichtungen zur Verwirbelung und Luftzufuhr so auszugestalten, daß an keinen Stellen des Ringkanals
eine Sedimentation, nämlich ein Absetzen der festen Bestandteile am Boden, eintritt. Dies insbesondere auch deshalb,
weil die Anlage nicht dauernd sondern nur periodisch in Betrieb gehalten werden kann, um die Betriebskosten durch
den Motor für den Propellerantrieb und den Luftpumpenantrieb nicht unangemessen ansteigen zu lassen. Um nämlich z.B.
300 m^ Gülle in Bewegung zu halten, müssen etwa 5 bis 6 PS
aufgewendet werden.
Es ist weiters bekannt, in einem Güllekanal eine mit Schlagarmen ausgebildete Walze vorzusehen, die längs des Kanals
verschoben wird und durch die die Gülle in Bewegung gehalten wird. Durch diese Einrichtung wird jedoch die Gülle nicht
hinreichend belüftet.
Durch die Neuerung wurde die Aufgabe gelöst, eine Einrichtung zur Belüftung von tierischen Ausscheidungen in Form von Gülle
zu schaffen, welche gegenüber bekannten Einrichtungen bei ebenso guter Belüftungswirkung und verbesserter Verwirbelung
und Mischung bedeutend weniger Platz benötigt und einen wesentlich geringeren Energiebedarf besitzt, weil keine Luftpumpe
vorgesehen zu sein braucht bzw. welche bei gleichem Raumbedarf und gleichem Energiebedarf eine verbesserte Belüftung der
Gülle gewährleistet.
Dies wird neuerungsgemäß dadurch erzielt, daß die Walze mit
rinnenartigen Schöpfelementen, die vorzugsweise über die ganze Walzenbreite reichen, ausgebildet und mit einem
Antrieb versehen ist, durch den sie von einem Ende des Kanals zum anderen Ende hin- und hergehend bewegbar ist,
wodurch Teile der Gülle über die Flüssigkeitsoberfläche angehoben und durch die Luft zurückfallen gelassen werden
sowie Luft in die Gülle eingebracht wird, wobei vorzugsweise von der Walze ein oder mehrere, am Kanalboden wirkende
Kratzer mitbewegbar sind.
Vorzugsweise sind die rinnenartigen, waagrecht gelagerten Schöpfelemente als Rücken an Rücken liegende Doppelrinnen
ausgeführt. Vorzugsweise ist weiters die Walze an von einem ober ihr angeordneten Rahmen abragenden Lagerarmen drehbar
gelagert und greift am Rahmen ein nach beiden Seiten hin abgehendes Zugseil an, das über Umlenkrollen zu einer Antriebsrolle
geführt ist. Zudem ragt vorzugsweise vom Rahmen vor und hinter der Walze mindestens ein Arm nach unten, an
dem um eine zur Walzenachse parallele Achse schwenkbar und höhenverstellbar ein nach unten ragender Arm angelenkt ist, an
dessen unterem Ende ein Kratzer befestigt ist.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist in zwei parallelen Güllekanälen je eine Walze angeordnet, wobei
beide Walzen an ein in sich geschlossenes, hin- und herbewegbares Zugorgan angeschlossen sind, das so gesteuert ist,
daß die Deiden Walzen jeweils in einander entgegengesetzten Richtungen bewegt werden.
Die Einrichtung nach der Neuerung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Pig. 1 einen Schnitt durch eine perspektivische Gesamtansicht einer Belüftungsanlage mit zwei parallel laufenden
Güllekanälen und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Kanal mit einem darin
angeordneten Schaufelrad.
In Fig. 1 sind zwei parallele Güllekanäle I3 lf eines
Stalles für Schweine und Rinder dargestellt. Im Raum 2 zwischen den Güllekanälen 1, 1' befinden sich die Standplätze
für die Tiere, die nicht dargestellten Futtertröge sowie ein Futtergang. Die Kanäle sind durch einen aus Fig. 2 ersichtlichen
Rost 3 abgedeckt. In jedem Kanal befindet sich ein Schaufelrad 4 bzw. 4', dessen Querschnitt aus Fig. 2 ersichtlich
ist und das an den Enden Radscheiben 5 aufweist, die über den ganzen Umfang durch Schaufeln verbunden sind,
die, im Querschnitt gesehen, aus zwei mit den Rücken aneinander befestigten, halbschalenförmigen Rinnen 6 und 6' gebildet
sind. Diese Schaufelräder ruhen am Boden 7 der Kanäle 1, I1 auf und sind beiderseits an je einem Lagerarm
gelagert, der von einem waagrechten Rechteckrahmen 9 nach unten ragt und vom jeweiligen Schaufelrad getragen ist.
An den Ecken des Rahmens 9 sind um lotrechte Achsen drehbare Führungsrollen 10 gelagert, welche längs der lotrechten
Kanalwände entlang laufen. Der Rahmen 8 ist mit einem in der Mitte angebrachten Querstab 11, an dem ein nach beiden Richtungen
abgehendes Zugseil 12 für den Antrieb befestigt i^t,
ausgebildet. Das Zugseil 12, das eine in sich geschlossene Schleife bildet, läuft vom Querstab 11 über Umlenkrollen 13
und eine zwischen Spannrollen 14 angebrachten Antriebsrolle 1%
zum anderen Schaufelrad 4' sowie auf der gegenüberliegenden Seite wieder zum Schaufelrad 4 zurück. Die Antriebsrolle 15
wird von einem Elektromotor 16 über ein Untersetzungs-
• t ·
11
und Wendegetriebe 17 angetrieben und erteilt den beiden Schaufelrädern 4 und 4' eine hin- und hergehende Bewegung
von einem Ende des zugehörigen Güllekanals zum anderen, wobei die Schaufelräder am Boden der Kanäle abrollen.
Am vorderen und hinteren Rahmenteil ist mindestens je ein schräg nach unten ragender Arm 19, 19' angelenkt, an dem
um eine waagrechte Achse ein Stab 20, 20' mittels eines Langloches 21, 21' verschwenkbar und etwas längsverschiebbar
gelagert ist. Am unteren Ende des Stabes 20, 20' ist ein sich in der Querrichtung des Kanals erstreckender Kratzer
22, 22' (Schrapper) befestigt, der eine flache, gegen den Kanalboden konvexe Wölbung aufweist.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist wie folgt:
Die Tiefe der Güllekanäle 1, 1' ist so gewählt, daß der Flüssigkeitsspiegel zwischen einem Minimalstand 23 und
einem Maximalstand 24 steht, welch letzterer etwa in der Höhe der Achse 25 des Schaufelrades liegt. Sobald der
Motor 16 eingeschaltet wird, zieht das Zugseil 12 die beiden Schaufelräder 4, 4· mit einer Geschwindigkeit von z.B.
30 cm/sek in entgegengesetzten Richtungen bis zum Ende des zugehörigen Kanals, worauf Ήβ Richtung gewechselt wird und
die beiden Schaufelräder wieder bis an das andere Kanalende zurückgezogen werden. Bei einer in Fig. 2 erfolgenden Bewegung
nach links erfassen die auf der rechten Hälfte des Schaufelrades 4 befindlichen, nach oben offenen Rinnen-Schaufeln
6 Anteile der Gülle, heben sie über den Flüssigkeitsspiegel und lassen sie durch die Luft in die Gülle zurückfallen.
Auf der anderen Seite nehmen die gleichen Rinnenschaufeln 6 Luft unter den Flüssigkeitsspiegel mit und lassen
diese sodann in Form von Blasen aufsteigen. Bei der Rücklaufbewegung des Schaufelrades üben die Rinnen 6' die gleiche
Wirkung aus.
Gleichzeitig legen sich bei einer Bewegung nach links die Tragarme 20, 20' in die ©zeichnete schräge Lage, wobei
die gewölbten Kratzer 22, 22' die am Boden des Kanals befindlichen
festen Ausscheidungen aufwirbeln und mit den flüssigen Anteilen der Gülle vermischen,
Durch diese Aufwirbelung, weiters die Berührung der angehobenen Gülleanteile mit der Luft und die Bewegung von Luft
durch die Gülle werden die Mikroorganismen (Aerob-Bäkterieh) der gesamten Gülle mit Luftsauerstoff versorgt und belebt.
Eine neuerungsgemäße Einrichtung kann ohne nennenswerte Umbauten in jeden in einem Stall vorhandenen Güllekanal
eingebaut werden.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Belüftung von in einem Kanal befindlichen tierischen Ausscheidungen in Form von Gülle
mit einer im Kanal befindlichen, um eine waagrechte Achse rotierbaren Walze, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze
(4, 4') mit rinnenartigen Schöpfelementen (6, 6'), die
vorzugsweise über die ganze Walzenbreite reichen, ausgebildet und mit einem Antrieb (12) versehen ist, durch den
sie von einem Ende des Kanals (1, 1') zum anderen Ende hin- und hergehend bewegbar ist, wodurch Teile der Gülle
über die Plüssigkeitsoberflache (24) angehoben und durch
die Luft zurückfallen gelassen werden sowie Luft in die Gülle eingebracht wird, wobei vorzugsweise von der
Walze (4, 4') ein oder mehrere, am Kanalboden (7) wirkende Kratzer (22, 22') mitbewegbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die rinnenartigen, waagrecht gelagerten Schöpfelemente
als Rücken an Rücken liegerde Doppelrinnen (6, 6') ausgeführt sind..
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Walze (4, 4f) an von einem ober ihr
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Gebrauchsmusteranmeldung■
G 76 11 112.1
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angeordneten Rahmen (9) abragenden Lagerarmen (8) drehbar gelagert 1st und daß am Rahmen ein nach beiden Seiten hin
abgehendes Zugseil (12) angreift, das über Umlenkrollen (13,14) zu einer Antriebsrolle (I5) geführt ijt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vom Rahmen (9) vor und hinter der Walze (4, 4!) mindestens
ein Arm (I9, I91') nao-h unten ragt, an dem um eine "zur Walzenachse
(25) parallele Achse schwenkbar und höhenverstellbar ein nach unten ragender Arm (20, 20') angelenkt ist, an
dessen unterem Ende ein Kratzer (22, 22') befestigt ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei zueinander parallele Güllekanäle (1, 1')
vorgesehen sind, deren jeder mit einer Walze (4, 4') ausgerüstet ist, wobei beide Walzen an ein in sich geschlossenes, hin- und
herbewegbares Zugorgan (12) angeschlossen sind, dem eine Steuereinrichtung zum Bewegen der beiden Walzen (4, 4') in entgegengesetzten
Richtungen zugeordnet ist.
Heidenheim, den 26.03.79
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