DE748486C

DE748486C - Method for obtaining immunizing agents from microorganisms using ultrasound

Info

Publication number: DE748486C
Application number: DESCH123678D
Authority: DE
Inventors: Hans Schlechter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1941-11-26
Filing date: 1941-11-26
Publication date: 1944-11-04

Description

Verfahren zur Gewinnung von Immunisierungsmitteln aus Mikroorganismen mit Ultraschall Es ist bekannt, Mikroorganismen, die in Flüssigkeiten aufgeschwemmt sind, der Ultra= schallwirkung auszusetzen. Dabei ist der Einfluß von Ultraschallwellen auf Bakterien und Krankheitserreger sehr verschieden. Teils konnte eine erhöhte Agglutination und Nachlassen der Virulenz beobachtet werden, teils trat die umgekehrte wirkung ein. Hier setzt das Verfahren der vorliegenden Erfindung ein, indem es die zu behandelnden Mikroorganismen in einem anderen Zustand der Ultraschallwirkung aussetzt, als das bisher der Fall gewesen ist. Es wurde nämlich gefunden, daß sich Mikroorganismen durch Ultraschallwirkung sicher entleeren lassen, wenn man nicht wie bisher die Mikroorganismen einfach in einer wäßrigen Aufschwemmung der Ultraschallwirkung aussetzt, sondern wenn man eine Aufschwemmung der Mikroorganismen zusammen mit anorganischen, die Mikroorganismen ab- oder adsorbierenden Kolloiden, also z. B. in Hydrosolen von unlöslichen Metallhydroxyden, insbesondere Aluminiumhydroxyd, aber auch der seltenen Erdmetalle, wie Cerhydroxyd, der Ultraschallwirkung aussetzt.Process for obtaining immunizing agents from microorganisms With ultrasound it is known to have microorganisms that are suspended in liquids are to be exposed to the ultrasonic effect. Thereby is the influence of ultrasonic waves on bacteria and pathogens very differently. Partly could be increased Agglutination and decrease in virulence are observed; in some cases the reverse occurred effect a. This is where the method of the present invention comes into play microorganisms to be treated in a different state of ultrasonic action suspends than has been the case so far. It was found that Allow microorganisms to be safely emptied using ultrasound, if not as before the microorganisms simply in an aqueous suspension of the ultrasonic effect exposing, but if you suspend the microorganisms together with inorganic, the microorganisms absorbing or adsorbing colloids, so z. B. in hydrosols of insoluble metal hydroxides, especially aluminum hydroxide, but also the exposes rare earth metals, such as cerium hydroxide, to the action of ultrasound.

Die Mikroorganismen schwimmen also nicht mehr frei beweglich in dem zu behandelnden flüssigen Mittel herum, sondern sie sind an Kolloide ab- oder adsorbiert. Daß die Ultraschallwirktmg im einen oder anderen Sinne unterschiedlich sein muß, ist verständlich. Dadurch, daß die Mikroorganismen für die Ultraschallwirkung an ab- oder adsorbierende Kolloide gebunden werden, wird erreicht, daß die Abtötung und Entleerung der Zelleiber mit größerer Wirkungssicherheit vor sich geht, die bei der bekannten Behandlung von Mikroorganismen durch Ultraschallwirkung ohne Mitverwendung von Ad- oder Absorptionsmitteln nicht gegeben ist. The microorganisms no longer swim freely in it liquid agents to be treated, but they are absorbed or adsorbed on colloids. That the ultrasound action must be different in one sense or another, is understandable. By the fact that the microorganisms for the ultrasonic effect Absorbing or adsorbing colloids are bound, that destruction is achieved and emptying of the cell veins takes place with greater reliability that in the known treatment of microorganisms by ultrasonic action without use of adsorbents or absorbents is not given.

Wenn eine Aufschwemmung der Mikroorganismen z. B. mit Aluminiumhydroxyd im Hydrosolzustand der Ultraschallwirkung unterworfen wird, so findet neben der gleichzeitigen Dispersitätserhöhung eine Zerstörung der Bakterienleiber statt, und diese entleeren sich in das Dispersionsmittel bzw. es wird der Zellinhalt von den Hydroxyden ab- oder adsorbiert. If a suspension of the microorganisms z. B. with aluminum hydroxide is subjected to the ultrasonic action in the hydrosol state, then takes place in addition to the simultaneous increase in dispersity, destruction of the bacterial bodies takes place, and these are emptied into the dispersant or the cell content is removed from the Hydroxides absorbed or adsorbed.

Die so gewonnenen Hydrosole der in Frage stehenden Hydroxyde mit den entleerten Mikroorganismen lassen sich dann als hochwirksame aktive Immunisierungsmittel verwenden. The hydrosols obtained in this way with the hydroxides in question the emptied Microorganisms can then be considered highly effective use active immunization agents.

Es wird das Verfahren an dem nachfolgendem Ausführungsbeispiel näher erläutert. The method is explained in more detail in the following exemplary embodiment explained.

Ausführungsbeispiel: Eine 24- oder 48-Stunden-Kultur von Diphteriebazillen in Nährbouillon wird mit Aluminiumhydroxydsol versetzt. das in be kannter Weise durch Fällen von -Nluminiumchlorid mit Ammoniak und nachheriger Abdyalyse der löslichen Umsetzungsprodukte gewonnen worden ist. wonach eine etwa 3%ige kolloide Aluminiumhydroxydlösung anfällt. Die kolloide aluminiumhydroxydlösung wird zu der bakterienhaltigen Nährhouillon so lange zugesetzt. bis keine Flokkung bzw. Trübung mehr eintritt. Diese mit Aluminiumhydroxydausflockungen durchsetzte Nährbouillon wird daraufhin der Ultraschallwirkung z. B. etwa 10 bis 12 Minuten unterworfen, wobei die Flockung wieder zerteilt wird und eine für die Augen klare etwas opalisierende Nährbouillon entsteht. d. h. es ist der Dispersionsgrad des zunächst gröber dispers gewordenen Aluminiumhydroxyds wieder wesetlich erhöht worden, und mit dieser Erhöhung wird die Entleerung der Mikroorganismenzellen. die wahrscheinlich zunächst von dem flockenden Aluminiumhydroxyd ab-oder adsorbiert worden sind, bewirkt. Die klare. opalisierende Nährbouillon stellt sofort ein Präparat für die Aktivimmunisierung dar. Exemplary embodiment: a 24 or 48 hour culture of diphtheria bacilli In nutrient broth, aluminum hydroxide sol is added. in a familiar way by precipitation of aluminum chloride with ammonia and subsequent dyalysis of the soluble ones Conversion products has been obtained. after which an approximately 3% colloidal aluminum hydroxide solution accrues. The colloidal aluminum hydroxide solution becomes the bacteria-containing nutrient silhouette added for so long. until no more flocculation or turbidity occurs. These with aluminum hydroxide flocculation interspersed nutrient broth is then the ultrasonic effect z. B. about 10 to Subjected for 12 minutes, the flocculation being broken up again and one for the The result is a clear, somewhat opalescent nutrient broth. d. H. it is the degree of dispersion of the aluminum hydroxide, which was initially more coarsely dispersed, increased again significantly been, and with this increase the emptying of the microorganism cells. the probably initially absorbed or absorbed by the flocculent aluminum hydroxide have been effected. The clear one. opalescent nutrient broth is a preparation immediately for active immunization.

Als Schwingungserreger für die Ultraschallfrequenz sind besonders Quarzschwinger an sich bekannter Art geeignet. As a vibration exciter for the ultrasonic frequency are special Quartz oscillators of a known type are suitable.

Die schwingenden, mit der Nährbouillon in Berührung kommenden Teile können verschiedene Formen haben und z. B. platten-. hohlkörper- oder andl stabförmig ausgebildet sein. The vibrating parts that come into contact with the nutrient broth can have different shapes and e.g. B. plate. hollow body or rod-shaped be trained.

Es ist an und für sich bekannt. für andere Zwecke Bakterienkulturen an Ab- oder Adsorptionsmittel zu binden. Es lag aber in keiner NVeise nahe. an Kolloide ab- oder adsorbierte Bakterien der Ultraschallwirkung auszusetzen. It is known in and of itself. for other purposes bacterial cultures to bind to absorbent or adsorbent. But it was in no way obvious. of colloids to expose absorbed or adsorbed bacteria to the action of ultrasound.

Zur Entwicklung der vorliegenden Erfindung mußte zunächst überhaupt die rufgabe gestellt werden, daß es möglich sein könnte. die Ultraschallwirkung auf Mikroorganismen im Sinne der Entleerung ihrer wertvollen Inhaltsstoffe zu verbessern und sich nicht mit den unzureichenden Ergebnissen zu begnügen. die bisher bezüglich der Entleerung von WIikroorganismenaufschwemmungen durch Ultraschaliwirkung bekannt waren. Nachdem diese Möglichkeit ins Auge gefaßt worden war. mußte nach dem Ziege einer solchen Verbesserung durch Ultraschallwirkung auf Mikroorganismen gesucht werden. Dabei war 5 es keineswegs @aheliegend, gerade für Einflüsse der Ultraschallwirkung Mikroorganismen physikalisch an Kolloide zu binden; es konnte die erfindungsgemäße Maßnahme ebensogut negativ ausschlagen. Es ist also in diesem Sinne überraschend, daß die Ultraschallwirkung von Mikroorganismen zum 7wecke einer Entleerung des Zellinhaltes an die umgebende Flüssigkeit durch das erfindungsgemäße Verfahren verbessert wird. In order to develop the present invention, it was first necessary at all the call to be made that it could be possible. the ultrasonic effect to improve microorganisms in terms of emptying their valuable ingredients and not be satisfied with the inadequate results. the so far related the emptying of microorganism suspensions by ultrasound known was. After that possibility was considered. had to go to the goat sought such an improvement through the action of ultrasound on microorganisms will. It was by no means obvious, especially for influences of the ultrasonic effect Physically attach microorganisms to colloids; it could the invention Measure negative as well. So in this sense it is surprising that the ultrasound effect of microorganisms for the purpose of emptying the cell contents to the surrounding liquid is improved by the method according to the invention.

Bei dem neuen Verfahren werden sozusagen entgegengesetzte Wirkungen ausgenutzt. Jeder Fachmann weiß, daß eine Ab- oder Adsorption eines Körpers an einen anderen im allgemeinen stabilisierend wirkt; trotz dieser Tatsache wirkt sich im vorliegenden Falle die Stabilisierung im Sinne einer vermehrten Zerstörung der Mikroorganismen aus, was nicht zu erwarten war. With the new procedure, the effects are, so to speak, opposite exploited. Everyone skilled in the art knows that absorption or adsorption of a body to one generally has a stabilizing effect on others; despite this fact affects im present case stabilization in the sense of increased destruction of the microorganisms from what was not to be expected.

Aus der Tatsache daß man schon durch Ultraschall wirkung aus Bakterien Wirkstoffe in Freiheit gesetzt hat und der Tatsache, daß man Wirkstoffe aus Nährlösungen durch Ab-oder Adsorptionen herausnehmen kann. läßt sich das vorliegende Verfahren nicht herleiten. From the fact that you can already act by ultrasound from bacteria Has set active ingredients in freedom and the fact that you can get active ingredients from nutrient solutions can be removed by absorption or adsorption. can be the present procedure do not derive.

Claims

PATENT CLAIMS: 1. Method for obtaining immunizing agents from suspensions of microorganisms with ultrasound, characterized in that microorganism suspension together with inorganic ones. the microorganisms al) or adsorbent colloids, in particular an insoluble metal hydroxide dispersion, like aluminum hydroxide, but also rare earth hydroxides, the ultrasonic effect is exposed.

2. The method according to claim 1, characterized in that the microorganism suspension with a WIetallhydroxydsol, especially aluminum hydroxide, gradually added and bank: dispersed by ultrasonic action.

To distinguish the subject of the application from the state of the art are The following publications were considered in the granting procedure: German Patent Specification ..... No. 591,948; L. Bergmann, Der Ultraschall (1939), p. 320; Hiedemann, Ultrasound research (1939), p. I84 'Arb. Der pathog. Microorganisms (1929), Vol, II p. 408/10, Vol. I1 p. 87.