DE73497C

DE73497C - Patronenhülse

Info

Publication number: DE73497C
Application number: DENDAT73497D
Authority: DE
Original assignee: F. H. DESENISS & A. JACOB! in Hamburg, Wendenstr. 133
Anticipated expiration: 1913-06-08

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bis jetzt für Unterwassersprengungen gebräuchlichen Patronenhülsen leiden an dem Uebelstand, dafs man sie nicht vorher genügend auf ihre Wasserdichtheit prüfen kann. Hieraus erklären sich auch die häufigen Versager, die namentlich bei Sprengungen in gröfserer Tiefe vorkommen, weil das durch den vorherrschenden beträchtlichen äufseren Druck, wenn die Hülse diesem Druck entsprechend nicht vollkommen dicht ist, in die Patronenhülse eindringende Wasser die Sprengladung verdirbt. Auch das Verschliefsen der Patronenhülsen selbst nach erfolgter Füllung durch Auflöthen des Deckels ist eine umständliche und gefährliche Arbeit, die häufig die Veranlassung zu vorzeitigen Explosionen' giebt. Diese Uebelstände sollen nun durch die vorliegende verbesserte Patronenhülse beseitigt werden, die auf beiliegender Zeichnung zur Veranschaulichung gebracht ist.

Der Verschlufs und die Abdichtung der neuen Patronenhülse α erfolgt nicht durch Auflöthen, sondern durch Aufschrauben des Deckels b mittelst der Schrauben c und eines zwischengelegten elastischen Dichtungsringes d. Vor der Füllung wird die so geschlossene Patronenhülse einem der gewünschten Tiefe entsprechenden äufseren Wasserdruck ausgesetzt und auf ihre Dichtheit geprüft. Erst wenn diese vollkommen nachgewiesen ist, schreitet man zur Füllung. Hierzu werden der Deckel b, sowie die Befestigungsschrauben c und der Dichtungsring von der eigentlichen Hülse a abgenommen und auf den Rand der letzteren eine ringförmige Schutzkappe e aufgesetzt, welche verhindert, dafs beim Füllen der Hülse Sprengstoff in die Schraubenlöcher c¹ gelangen kann. Nachdem die Hülse a mit Sprengstoff gefüllt ist, wird mittelst eines Holzpflockes von der Stärke des Zündhütchens in der Mitte der Sprengmasse eine dem Zündhütchen f entsprechende Vertiefung eingedrückt und darauf erst die Schutzkappe e abgenommen. Hierauf wird der Dichtungsring aufgelegt, das Zündhütchen mit Deckel eingesetzt und dann letzterer fest aufgeschraubt. Der Deckel hat eine Verlängerung b^l, durch welche die Leitungsdrähte g für das Zündhütchen hindurchgeführt sind. Die Abdichtung der Leitungsdrähte in dieser Verlängerung b^l geschieht mit Hilfe einer geeigneten Dichtungsmasse, die ebenfalls auf Wasserdichtheit mit untersucht wird. Auch wird es sich empfehlen, die Drähte selbst während der Druckprobe auf ihre elektrische Leitungsfähigkeit zu untersuchen.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Patronenhülse mit gefahrloser Dichtung für Unterwassersprengungen, bei welcher der Verschlufs und die Abdichtung mit Hilfe eines aufzuschraubenden Deckels (b) erfolgt, um eine Prüfung der geschlossenen Hülse auf ihre Dichtheit vor der Füllung durch äufseren Wasserdruck vornehmen zu können.
2. Zur Füllung der in Anspruch 1. gekennzeichneten Hülse eine auf den Hülsenrand aufzusetzende ringförmige Schutzkappe (e), um das Eindringen von Sprengstoff in die Schraubengewinde zu verhindern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.