DE7317426U - Druckgasschalter mit einem geschlossenen Löschkammersystem - Google Patents
Druckgasschalter mit einem geschlossenen LöschkammersystemInfo
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Description
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Druckgasschalter mit einem geschlossenen Löschkammersystem
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schalter mit einem geschlossenen Löschkammersystem, das mit Druckgas, insbesondere
SFg gefüllt ist und mit magnetischer Beeinflussung des Schaltlichtbogens.
Bei Druckgasschaltern mit Lichtbogenlöschung durch strömende elektronegative Gase, insbesondere SF^ ist es bekannt, die
Löschgasströmung von aussen an den Lichtbogen heranzuführen.
Hierzu wird ein geschlossener Gaskreislauf, bestehend aus / Hoch- und Niederdruckraum benutzt. Derartige Bauformen sind
aber wegen der erforderlichen Zusatzeinrichtungen, wie Schalt- und Steuerventile, Kompressor und zugehörige Steuereinrichtungen
verhältnismässig kompliziert und teuer.
Ferner sind sogenannte Kompressionsschalter bekannt, bei denen die Löschgasströmung durch beim Schaltvorgang bewegte
Blaskolben entsteht. Aber auch hier ist der Aufwand an bewegten Teilen noch relativ hoch.
Schliesslich' ist aus der DT-PS 1 285 591* eine Vorrichtung
für elektrische Schalter bekannt, bei welcher in einem Teil der Löschkammer elektronegative Gase abgebende Stoffe
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nichtmetallischer Art in die Lichtbogenelektroden eingelagert sind* Hierbei werden durch den Ausschaltlichtbogen
Gase freigesetzt, die infolge einer gewissen Drucksteigerung in dem Kammerteil eine Löschmittelströmung erzeugen. Dadurch
wird der Lichtbogen an einer Nebenunterbrechungsstelle beblasen, die eine Hohlelektrode besitzt, welche zu einem
weiteren Teil der Löschkammer führt. Ein derartiger Schalter
besitzt jedoch kein nennenswertes Schaltvermögen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine kompakte und einfache Lösung für einen Schalter der eingangs erwähnt-en Artanzugeben,
bei welcher eine erfreuliche Steigerung des Ausschaltvermögens bei zugleich minimalem Aufwand an bewegten
Teilen erreicht wird. Erfindungsgemäss lässt sich dies durch die gemeinsame Anwendung folgender zum Teil bekannter Merkmale
erreichen:
a) das Löschkammersystera besteht aus zwei durch eine isolierende
Zwischenwand getrennten Kammern, .
b3 in der Zwischenwand befindet sich mindestens eine als
Lichtbogenlöscheinrichtung ausgebildete Durchtrittsöffnung für die Schaltgase,
c) die Schaltstücke befinden sich in der einen Kammer, in
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welcher durch den Schaltlichtbogen ein Ueberdruck erzeugt wird» so dass infolge einer Löschgasströmung durch die
Durchtrittsöffnung(en) der Lichtbogen beblasen wird,
d) der Lichtbogen ist einer vom zu schaltenden Strom abhängigen magnetischen Blasvorrichtung ausgesetzt, welche
derart ausgebildet ist, dass sie einerseits durch Herumwirbeln des Lichtbogens einen innigen Wärmeaustausch mit
dem Füllgas bewirkt und andererseits im Strombereich kurz vor de.n Nulldurchgang des Schaltstromes den Lichtbogen
in Richtung auf die Löscheinrichtung treibt.
Die Zeichnung zeigtein Ausführungsbeispiel der Erfindung. In
Fig. 1 ist ein Aufrissschnitt eines einpoligen Schalters gezeigt, während
Fig. 2 einen Seitenriss des Schalters gemäss der Schnittlinie
A-A in Fig. 1 wiedergibt.
ϊ .. Fig. 3 zeigt in schematischer Weise die Schaltung der Magnto'-
ϊ .. Fig. 3 zeigt in schematischer Weise die Schaltung der Magnto'-
;1 spulen.
j In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen 3ezugshinweisen
versehen. Mit 1 ist das Löschkammersystem bezeichnet, welches im wesentlichen als kastenförmige Kammer aus isolierendem Werkstoff
ausgebildet ist, Die Kammer 1 ist gasdicht und mit Druckgas, z.B. SF, von 4 ata gefüllt. Die Zwischenwand 2 unter-
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teilt die Kammer 1 in zwei Kammern la und Ib. In der Zwischenwand
2 befindet sich eine Lichtbogenlöscheinrichtung mit Durchtrittsöffnungen
2b, welche schlitzförmig ausgebildet sind und zwischen plattenartigen Teilen 2a der Zwischenwand 2 liegen.
Die Kammer la enthält die Schaltstücke 3a, 3b. Das bewegliche Schaltstück 3a ist in einer Momentanlage nahe seiner unteren
Grenzstellung bei Ausschalten dargestellt. Seine Betätigung erfolgt durch einen nicht näher dargestellten Antrieb konventioneller
Art. Im gewählten Beispiel idt das Schaltstück la mittels der Gleitdichtung Ic gasdicht durch den Boden der
Kammer la hindurchgeführt. Wenn man hierzu Gleitdichtungen vermeiden will, kann selbstverständlich auch eine andere gleitdichtungsfreie
Konstruktion, z.B. Faltenbalg oder Rollschlauchmembrane u. dergl. verwendet werden. Das Schaltstück 3a trägt
nahe seinem oberen Ende den ringförmigen Teil 3c. Das feste Schaltstück 3b ist schematisch dargestellt. Es ist im wesentlichen
zweckmässig als federnder Tulpenkontakt mit z.B. mehreren Kontaktfingern ausgebildet und besitzt in bekannter Weise
eine in Richtung zum Schaltstift 3a den Fingern vorgelagerte Elektrode, auf welcher der Schaltlichtbogen Fuss fassen kann,
damit die im eingeschalteten Zustana'Kontaktpartie wirkende Zone keine Beschädigung durch Abbrand erleidet. Mit 3d ist
eine solche Elektrode angedeutet. Ausserhalb der Kammer la sind die Schaltstücke 3a bzw. 3b von Spulen 4 bzw. 1J1 umfasst.
1J2/73 SfO
Ferner befinden sich im Bereich der Kammer la vor und hinter
der Zeichenebene weitere Spulen 5, 5'* wie in Fig. 2 zu ersehen
ist. Die äusseren Anschlüsse des Schalters sind mit 1Ib
und 5a angedeutet. Die Stromverbindungen der Spulen 4, 4', 5, 5' untereinander und mit den Schaltstücken 3a, 3b £°3ht
am besten aus Fig. 3 hervor. In einem bestimmten Augenblick des Wechselstromes i (Fig. 3) fliesst der Ausschaltstrom von
5a über Spule 5, Verbindung 5b, Spule 5f, Verbindung 5c,
Spule 4, Verbindung 4a und Gleitkontakt 6, der z.B. als Rollenkontakt (Fig. 1) ausgebildet ist, zum Schaltstück 3a. Ueber
den Schaltlichtbogens das feste Schaltstück 3b und die mit
letzterem mit einem Ende fest verbundene Spule 41 gelangt
der Strom zum anderen äusseren Anschluss 4b. Teil 4c soll die feste, z.B. Klemmverbindung von Schaltstück 3b und Spule 4·
andeuten. Den Spulen 5,5' sind Kurzschlussringe 7,7' zugeordnet
(Fig. 2).
Die Wirkungsweise des Schalters ist folgende:
Beim Ausschalten verursacht der zwischen den sich trennenden Schaltstücken 3a, 3b entstehende Lichtbogen durch seine thermische
Wirkung einen Druckanstieg in der Kammer la. Dadurch setzt eine Ausgleichsströmung durch die Oeffnungen 2b in die
Kammer Ib ein. Zugleich bewirken die Magnetfelder der Spulen 4,5 eine magnetische Beblasung des Lichtbogens., die ihn zum
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Herumwirbeln in der Kammer la bringt. Durch diese heftige Bewegung im Füllgas ergibt sich ein inniger Wärmeaustausch
des Lichtbogens mit dem Füllgas, insbesondere da der Lichtbogenjhelixförmige
Formen annimmts die ihn in Raumteile bringen,
in denen vorwiegend noch kaltes Füllgas ist. Gegen Ende des Löschvorganges, d.h. im Bereich kurz vor dem Nulldurchgang
des Lichtbogenstromes, unterstützen die Spulen 5,5' ein Hintreiben des Lichtbogens zu Löscheinrichtung 2a, 2b. Das
wird dadurch erreicht, dass der in den Kurzschlussringen 7*7'
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induzierte Strom die Phase des Magnetfeldes um etwa 90 gegenüber derjenigen des Lichtbogenstromes verschiebt. Damit
ergibt sich eine im entscheidenden Zeitbereich des Ausschalt-Vorganges günstige Löschwirkung infolge einer vorteilhaften
Kombination von Löschgasströmung und magnetischer Beblasung.
In bestimmten Fällen kann es zweckmässig sein, in an sich bekannter Weise durch geeignete Anordnung von Teilen aus
magnetischem Material das Magnetfeld in die Kammer la hineinzuleiten, um die Wirkung der Spulen zu unterstützen. Dies
kann in besonders einfacher und zweckmässiger Weise dadurch geschehen, dass man die Schaltstücke selbst dazu heranzieht,
indem man sie zum Teil vorzugsweise an solchen Stellen aus magnetischem Material ausführt, an denen die Stromleitung- und
üebertragung dies ohne weiteres zulässt. Damit der Schaltlichtbogen an den kontaktgebenden Partien der Schaltstücke 3a..
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— / — ι . .
bzw. 3b möglichst keinen unerwünschten Abbrand erzeugt, sind
ringförmige Partien 3c bzw. 3d vorgesehen, die den Pusspunkten des herumvjirbelnden Lichtbogens als Laufbahnen dienen
Claims (1)
1. Elektrischer Schalter mit einem geschlossenen Löschkammersystem,
das mit Druckgas, insbesondere SFg, gefüllt ist und mit magnetischer Beeinflussung des Schaltlichtbogens, gekennzeichnet
durch die gemeinsame Anwendung folgender, zum Teil bekannter Merkmale:
a) das Löschkammersystem (i) besteht aus zwei durch eine isolierende Zwischenwand (2) getrennten Kammern (la, Ib),
b) in der Zwischenwand (2) befindet siefc mindestens eine als
Lichtbogenlöscheinrichtung (2a, 2b) ausgebildete Durchtritt
soffnung (2b) für die Schaltgase,
c) die Schaltstucke (3a, 3b) befinden sich in der einen Kammer
(la), in welcher durch den Schaltlichtbogen ein Ueberdruck erzeugt wird, so dass infolge einer Löschgasströmung
durch die Druchtrittsöffnung(en) (2b) der Lichtbogen beblasen wird,
d) der Schaltlichtbogen ist einer vom eu schaltenden Strom abhängigen
magnetischen Blasvorrichtung (4,5,7) ausgesetzt, welche derart ausgebildet ist, dass sie einerseits durch
Herumwirbeln des Lichtbogens einen innigen Wärmeaustausch mit dem Füllgas bewirkt und andererseits im Strombereich
kurz vor dem Nulldurchgang des Schaltstromes den Lichtbogen in Richtung auf die Löscheinrichtung (2a, 2b) treibt.
?.. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die magnetische Blasvorrichtung (4,5»7) aus mindestens einer
ersten vom abzuschaltenden Strom durchflossenen Spule (4) besteht, deren Achse annähernd mit derjenigen der Schaltstücke
(3a, 3b) zusammenfällt, und dass mindestens eine zweite, ebenfalls vom abzuschaltenden Strom durchflossene Spule (5)
mit zugeordnetem Kurzschlussring (7) vorhanden ist, deren Achse annähernd senkrecht zu derjenigen der ersccvi Spule (4)
verläuft, wobei die Anordnung und der Wickelsinn der zweiten Spule (5) so getroffen sind, dass der Lichtbogen in
Richtung auf die Löscheinrichtung (2a, 2b) geblasen wird.
3. Schalter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die magnetische Blasvorrichtung (4,5,7) Teile aus
magnetischem Material enthält, die ein Hineinleiten des Magnetfeldes in die die Schaltstücke (3a, 3b) enthaltene Kammer
(la) bewirken.
4. Schalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zum Teil aus magnetischem Material bestehenden
Schaltstücke (3a, 3b) selbst die genannten Teile bilden.
5. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet» dass
die Schaltstücke (3a, 3b) ringförmige Partien (3c, 3d)
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aufweisen, welche den Fusspunkten des Schaltlichtbogens als Laufbahnen dienen.
Aktiengesellschaft BROWN, BOVERI & CIE.
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