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Kampffahrzeug Die Erfindung schlägt Kampfwagen vor, «-elche als Sammel-
und Transportfahrzeuge ausgebildet sind und abwerfbare Einrichtungen zur Bekämpfung
des Feindes mitführen. Während die bekannten Landtorpedos unbemannte Einrichtungen,
z. B. Sprengkörper, möglichst nahe an ein Ziel heranbringen, ihrer Bedienung aber
durch Fernlenkung die Möglichkeit geben, sich fernzuhalten und sich zu schonen,
wird bei der Erfindung gerade das Umgekehrte angestrebt, nämlich Nlanschaften möglichst
nahe an ein Ziel, d. h. insbesondere gegen eine gegnerische Kampflinie heranzubringen.
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Zu diesem Zwecke sind die abwerfbaren Gefechtseinheiten zur Bekämpfung
des Feindes gemäß der Erfindung bemannt, ihre Bedienung besitzt Waffen und ist durch
Panzer geschützt. Deshalb können sie als Gefechtseinheiten, die wichtige und verschiedenartige
Aufgaben lösen, angesprochen werden. Um die Einheiten auch den Aufgaben des Bewegungskrieges
besser anzupassen, könen sie auch selbst beweglich sein. Um dem Gegner beim Abgeworfenwerden
kein Ziel zu bieten, werden die Gefechtseinheiten vom Sammelfahrzeug abgeworfen,
ohne daß dieses seine Fahrt unterbricht; es erfolgt dieser Vorgang gedeckt durch
Wände, Blenden o. dgl., für den Gegner unsichtbar, so, daß dieser sich kein Bild
darüber machen kann, ob und wo der vor seinen Augen kreuzende Kampfwagen Gefechtseinheiten
auf den Erdboden abgesetzt hat, die nun eine unsichtbare und daher für den Gegner
besonders gefährliche Kette von kleinen Forts bilden. .Nach Abwerfen der Gefechtseinheiten
entfernt sich das Sammelfahrzeug und begibt sich nach rückwärts, in der Regel, um
Infanterie, Pioniere o. dgl. in: die neue Fortlinie vorzubringen, sie aufzufüllen
und somit zu verstärken.
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Die Erfindung unterscheidet sich nicht nur grundsätzlich von den bereits
erwähnten Landtorpedos, sondern auch von Kampfwagen ähnlichen Fahrzeugen bekannter
Ausführungsart, die die Aufgabe haben, Munition vorzubringen, indem Munitionskisten
von einer hinten am Fahrzeug angebrachten Plattform durch einen Hebel abgeZvorfen
werden, ohne daß das Transportfahrzeug seine Fahrt unterbricht. In diesem Fall handelt
es sich um tote Kampfmittel, die einer bereits errichteten eigenen Kampflinie zugebracht
werden, während bei der Erfindung eine aus Vortrupps bestehende Kampflinie beim
Abwerfvorgang erst gebildet wird, und zwar unter erschwerenden Umständen, d. h.
nahe am Gegner und unter dessen Feuerwirkung.
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Die Erfindung unterscheidet sich ferner
grundsätzlich
von jenen Kampfwagen ähnlichen Fahrzeugen, die ein nicht völlig umpanzertes M. G.
besitzen, das mit Hilfe eines mitgeführten Dreifußes auch außerhalb des Fahrzeuges
im Gelände eingesetzt werden kann. Bei erwähnter bekannter Einrichtung erfolgt das
Freimachen der Waffe vom Transportfahrzeug indes behelfsmäßig. Der Torgang wird
vom Gegner wahrgenommen, die Mannschaft ist dabei dein Feuer des Gegners ausgesetzt,
der Aufstellungsplatz bleibt dein Gegner nicht verborgen. Aber selbst dann, wenn
das Absetzen zufälligerweise unbemerkt erfolgte, steh dieses M. G. firn Gelände
eine gegen Gewehrfeuer besonders von Tieffliegern außerordentlich eivipfindliche
und daher geringtvertige Waffe vor.
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Auch gegenüber Kampfwagen, die z. B. auf Schlittenkufen Fuhrwerke
mit Infanterietruppe hinter sich herschleppen, um sie an den Gegner unter Panzerschutz
heranzubringen,_zeigt die Erfindung grundsätzliche Vorteile, da Kampffahrzeuge durch
geschleppte Züge ihre Wendigkeit und Schlagkraft einbüßen.
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Abb. i erläutert in schematischer Darstellung den Erfindungsgedanken.
Die Abbildung zeigt den Kampfwagen; innerhalb des Profils des rechten und des linken
Fahrteiles u können Motor und sonstige Antriebsvorrichtungen untergebracht werden.
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Eine Plattform 1i bietet die Möglichkeit, Gleit- oder Rollbahnen in
der Fahrtrichtung anzubringen, auf denen die Einrichtungen zur Bekämpfung des Feindes
(Gefechtseinheiten) c von vorn nach rückwärts katapultartig bewegt werden können,
um über eine Abgleitvorrichtung d schließlich auf den Erdboden zu gelangen. Zum
Wiederaufnehmen der Einheiten c, ein Vorgang, der gleichfalls in Fahrt vor sich
geht, dienen gabel- oder schaufelartige Vorrichtungen e, wie in Abb. i angedeutet.
Diese lieben die Einheiten c an und zwingen sie infolge ihrer Trägheit, sich auf
die Plattform hinaufzubewegen.
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Sobald das Sanimel- und Tränsportfahrzeug sich seiner Gefechtseinheiten
entledigt hat, kann es, insbesondere auf den frei gemachten Plattformen, eine bedeutende
Menge von Fußtruppen laden.
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Die Einrichtungen, welche den Katapultiervorgang dein Gegner unsichtbar
machen, sind Konstruktionsteile des Fahrzeuges oder, wo diese nicht ausreichen,
besondere C;Tberdachungen. Dieselben schützen die nach vorn gebrachte Infanterie
nicht nur vor den Blicken, sondern weitgehend auch vor dem Feuer des Gegners.
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Das Absetzen der Gefechtseinheiten muß in waagerechter Richtung stoßfrei
erfolgen, um ein Sickerlieben oder gar ein Umschlagen der Gefechtseinheiten und
eine Verletzung der -Mannschaften in denselben zu verhindern. Der Aufstoß in senkrechter
Richtung kann wegen der geringen Höhe, die in Frage kommt, leicht abgefedert werden.
Das in waagerechter Richtung stoßfreie Absetzen wird dadurch bewirkt, daß bei einem
Überschuß der Isatapultiergeschwindigkeit über die Fahrgesch-,vindigkeit des Kampfwagens
ein an der Unterseite der Gefechtseinheit hängender Klöppel o. dgl. am Loden. nachschleppt
und sich in diesen eingräbt oder umgekehrt bei einem evtl. Liberschutl der Fahrgeschwindigkeit
'des Kampfwagens über die Katapultiergeschwindigkeit ein beim Katapultieren ausgeworfener,
an einer elastischen Trosse hängender Anker die Gefechtseinheit endgültig und mit
einer der Fahrgeschwindigkeit schließlich gleichgewordenen Schnelligkeit von der
Gleitbahn des Kampfwagens Herunterzieht.
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In ähnlicher Weise wie das Absetzen, das am rückwärtigen Ende erfolgt,
findet das Wiederaufnehmen der Gefechtseinheiten in der Regel am vorderen Ende des
Sammelfahrzeuges statt. An der Gefechtseinheit angebrachte Ösen f leben diese zunächst
vorn Erdboden ab und bringen sie dann auf die von vorn nach hinten am Sammelfahrzeug
verlaufenden Gleitbahnen, wo sie durch Bremsvorrichtungen schließlich am Sainnielfahrzeug
zum Stillstand kommen.
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Die Gefechtseinheiten c besitzen eine flache, geschoßabweisende Form,
wobei allerdings die sich in der Gefechtseinheit befindliche Mannschaft, Waffen
und Bewegungsmittel stark zusammengedrängt untergebracht sind. Durch ein Lüften
oder Sickerlieben der Panzerschalen der Gefechtseinheit kann sich die Mannschaft
aus ihrer liegenden in eine aufrechte oder zumindest knieende Stellung erheben und
die zur Bedienung der ZVaffen und zur Beobachtung nötige körperliche Entfaltung
vornehmen. Dies gilt sowohl für den Schützen, der vom Erdboden aus schießt, also
dann, wenn die Gefechtseinheit bereits abgeworfen wurde, sowie auch für den Fall,
wenn vorn fahrenden beladenen Sammelfahrzeug g g schossen wird. In
der Zeichnung ist dieseiz C
Sichentfalten, Sicherheben o. dgl. dadurch zum
Ausdruck gebracht, daß die Gefechtseinheit c in die Stellung c' hochgedreht wurde.
Die hierbei sich ergebende Stellung einer Waffe wird durch die Gerade g angedeutet.
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Um die Eigenbeweglichkeit der Gefechtseinheit zu ermöglichen, wird
bei dieser eine Fortbewegungsvorrichtung vorgesehen, die in der Regel auf jede rotierende
Bewegung und rotierende Maschinenteile verzichtet und daher keine kontinuierlich-rollende
Bewegung hervorbringt, finit der Begründung, daß bei
einem sich
an einen Gegner heranarbeitenden kleinen Fort ein Dahinrollen wie bei Kraftwagen
überflüssig und daß eine langsame, in Pausen erfolgende kriechende Bewegung viel
zweckmäßiger ist. Die Bewegung der Gefechtseinheit erfolgt, ' wie in Abb. a dargestellt,
durch eine im Innern der Gefechtseinheit angebrachte, nach rückwärts und abwärts
wirkende Abstoßvorrichtung, z. B. nach Art einer Explosionsramme (Frosch), deren
Stoßstangea durch den Schwerpunkt der Gefechtseinheit geht und diese einen kleinen
Sprung nach vorwärts und zugleich aufwärts machen läßt. Die durch den Schwerpunkt
der Gefechtseinheit gehenden Zapfen b in den Lagern c sorgen dabei dafür, daß die
Grundfläche der Gefechtseinheit parallel zu sich selbst und zum Boden; sofern dieser
waagerecht ist, bleibt. Ein sich Indenbodeneingraben oder gar Kippen der Gefechtseinheit
um ihre vordere Kante wird daher vermieden.
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Die Fortbewegung der Gefechtseinheit kann auch erfolgen, indem, wie
in Abb. 3 schematisch angedeutet, eine Stoßstange von innen her auf eine Raupe oder
ein anderes Gleitgerät wirkt und dieses ruckweise in Bewegung setzt.