DE727779C

DE727779C - Glas zum Erzeugen von Fasern oder Faeden

Info

Publication number: DE727779C
Application number: DEK147255D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Habil Adolf Dietzel; Dr Wilhelm Eitel
Original assignee: KAISER WILHELM INST fur SILIK
Current assignee: KAISER WILHELM INST fur SILIK
Priority date: 1937-07-17
Filing date: 1937-07-17
Publication date: 1942-11-12

Description

Glas zum Erzeugen von Fasern oder Fäden Die Erfindung betrifft ein Glas zum Erzeugen von Fäden oder Fasern, das sich durch die Beständigkeit seiner elektrischen Isolierwirkung, und zwar auch bei hochgradiger Erhitzung, sowie durch seine hydrolytische Festigkeit gleichzeitig bei guter Verspinnbarl:eit auszeichnet. Es enthält erfindungsgemäß neben Kieselsäure. Tonerde und Titandioxvd noch Thorium- und Zirkondioxyd, und zwar yin solchen Mengen, daß die Stimme' der sauren Oxyde einschließlich der Tonerde, des Titans, cles Thoriums und Zirkons nicht weniger als Soop beträgt.
:11s Beispiel für die Zusammensetzung eines Glases gemäß der Erfindung wird folgende Zusammensetzung erwähnt: 6o0`o SiO,, 500 A1.=0.;, iooAo TiO._, ioolo ZrO.,@ i5(@'o \a.,0.
Stoffe bzw. Gläser, die eine oder mehrere der eingangs erwähnten Eigenschaften aufweisen und sich auch verspinnen lassen, sind bekannt. Das trifft z. B. für mehr oder weniger reinen Quarz zu, der als Kieselsäuredioxvd ein saures Oxvd darstellt und für den -an sich die erfindungsgemäß, gegebene Bedingung, nämlich daß die Summe der sauren Oxyde mindestens Soo,'o beträgt, erfüllt wäre. Quarz läl.Jt sich aber nur sehr schwer und unter ungünstigen Bedingungen, z. B. in Platindüsen überhaupt nicht, verspinnen. 1:s sind daher dein Quarz auch schon Zusätze, vor allem Alkali, hinzugefügt worden, die seine Spinnbarkeit verbessern. Abgesehen davon. daß man bei solclicti Zusätzen nicht darauf Wert gelegt hat, die Summe der sauren Oxyde auf mindestens Sooo festzulegen. «-erden die an sich gesuchten F_igeiiscli.iften der Quarzfaser durch solche nach Art von Flußinitteln wirkende Beimengungen bekanntermaßen wesentlich verschlechtert. Auch die in der Literatur bekannten Vorschläge zur Herstellung von Mineralwolle aus anderen hochfeuerfesten Oxyden als Quarz führen nicht zum Erfolg.
Es sind an sich .auch zusammengesetzte Glasmassen bekannt, bei denen die Summe der sauren Oxyde etwa 8o% oder noch mehr beträgt. Beispielsweise kennt man stark saure Gläser, die auf Lanthanbasis beruhen bzw. aus seltenen Erden unter, Borsäurezusatz hergestellt sind. Bei solchen Gläsern steht aber die elektrische Isolierfähigkeit insbesondere bei hohen Erhitzungsgraden in Frage, weil sie, soweit borsäurehaltige Gläser in Betracht kommen, einen verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunkt und Erweichungspunkt haben. L anthangläser andererseits sind bisher lediglich als optische Gläser bekannt, deren Verwendung für Spinnzwecke umwirtschaftlich ist und dem Fachmann auch fernliegt. Enthalten Silikatgläser aber erfindungsgemäß noch Tonerde und Titanoxyd sowie Thorium- und Zirkonoxyd, dann ist das als Flußmittel vorhandene Alkali so fest gebunden, daß es die gewünschten Eigenschaften der Faser nicht abträglich beeinflußt. Es liegen vielmehr hinsichtlich dieser Eigenschaften günstigste Verhältnisse vor, und gleichzeitig ist die Ausspinnbarkeit auch zu feinster Faser im Rahmen der Wirtschaftlichkeit gesichert.

Claims

PATEN,TANSPRLCH: Glas zum Erzeugen von Fäden oder Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß es neben Kieselsäure, Tonerde und Titandioxyd noch Thorium und Zirkondioxyd enthält und daß die Summe der sauren Oxyde einschließlich der Tonerde, des Titans, des Thoriums und Zirkons nicht weniger als 8o0;o beträgt.