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Unvollständig polarisierende Polarisatoren Es sind Anordnungen bekannt,
bei denen man durch Verwendung des Polarisationsprinzips das störende Licht, insbesondere
von blendenden. Fabrzeugscheinwerfern, beseitigt. Bei derartigen Anordnungen wird
das ausgesandte Licht polarisiert und dumch einen Anälysatar betrachtet. Bei geeigneter
Stellung des Analysators zum Polarisator wird das störende Licht fast voll aommen
beseitigt. Es gelangte sowohl linear als auch zirkular bzw. elliptisch polarisiertes
Licht zur Anwendung.
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Bei der technischen Lösung der Aufgabe, wo @es sich darum handelt,
verhältnismäßig einfache -und billige Polarisatoren und Analysatoren zu verwenden,
erhält man meist keine völlige Auslöschung des Lichtes, auch dann, wenn sich dem
Analysator gegenüber dem Polarisator in Verdunkelungsstellung befindet. Dieses verbleibende
Restlicht rührt einmal daher, daß die technischen Polarisatoren, insbesondere .die
Polarisationsfolien, für Teile des Lichtes durchlässig sind bzw. gewisse Spektralgebiete
überhaupt nicht oder nur unvollkommen polarisieren. Es tritt meist eine bestimmte
Farbe, im folgendem. als Restfarbe bezeichnet, auf, die unter Umständen für das
Auge störend sein oder, wenn. die Farbe einem üblichen Verkehrssignal entspricht,
sogar zu Fehlsteuerungen führen, kann.
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Die Abblendung, derartigen Lichtes wird unter Verwendung einer zur
Beseitigung der Störwirkung von Restlicht an sich bekannten, aus unvollständig polarisierenden
Polarisatoren in Gemeinschaft mit zirkular bzw. elliptisch
polarisierenden
optischen Mitteln bestehenden Anordnung erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die
zirkular bzw. elliptisch polarisierenden optischen Mittel .derart eingestellt sind,
daß sie die wegen unvollständiger Polarisation verbleibende Restfarbe verändern.
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Die Erscheinung der Polarisation und die Möglichkeit der Farbänderung
von pola.risiertem Licht durch doppelbrechende oder polarisierende Medien ist in
der Optik an sich bekannt. Die erfindungsgemäße Anwendung dieser Erfahrungen auf
die Schaffung eines blendungsfreien Schein-,verferlichtes bringt die Möglichkeit,
polarisiertes Licht praktisch anzuwenden und vor allen Dingen Polarisatoren zu benutzen,
die eine Restfarbe besitzen, was aus Gründen der Wirtschaftlichkeit der polarisierenden
Foliier in Kauf genommen werden kann. Wenn auch durch die erfindungsgemäße Einstellung
von zirkular bzw.elliptisch polarisierenden Mitteln die Intensität der Restfarbe
zunimmt, so wiegt die Farbänderung die Intensitätszunahme auf, insbesondere dann,
wenn die Restfarbe, was bei polarisierenden Medien meist der Fall ist, rot ist und
ein Verkehrssignal vortäuscht. Es besteht ohne weiteres die- Möglichkeit, die bei
der erfindungsgemäßen Einstellung auftretende Aufhellung so gering zu halten, daß
sie noch nicht zu einer störenden Blendung führt; andererseits besteht sogar das
Bedürfnis, ein gewisses Restlicht zu behalten, um die entgegenkommenden Fahrzeuge
nach wie vor an Hand ihres Scheinwerferlichtes deutlich zu erkennen. Es ist nach
der Erfindung im Prinzip gleichgültig, ob die optischen Mittel am Lichtsender (Scheinwerfer)
oder am Lichtempfänger (Brille) zur Änderung der Restfarbe eingestellt sind. Es
ist jedoch besonders vorteilhaft, säe am Analysator, d. h. am Lichtempfänger, nach
der Erfindung einzustellen, da auf diese Weise eine individuelle Veränderung der
Analysatoren und damit der durch die Erfindung erzielten Erscheinung möglich ist.
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Der Vorteil der Erfindung erweist sich nicht nur bei der Beseitigung
der Blendung von Scheinwerferlicht von Fahrzeugen, sondern auch bei Anordnungen
zum stereoskopischen Sehen unter Benutzung von polarisiertem Licht. Die Abbildung
stellt einen Analysator im Schnitt dar und kann beispielsweise die Einsatzscheibeeiner
analysierenden Brille bilden. Der Analysator besteht aus mehreren Schichten. Die
Schicht z besteht aus deiner Glasscheibe, die dem Analysator, im vorliegenden Falle
der Brille, mechanische Festigkeit verleiht. Auf dieser Glasscheibe ist eine Polarisationsfolie
z angebracht, die das in. Richtung des Pfeiles vom Polarisator stammende Licht fast
vollkommen auslöscht, wenn sie geeignet gegen den Polarisator gedreht ist. 3 ist
ein nach der Erfindung eingestelltes optisches Mittel zur Veränderung der Restfarbe.
Dieses besteht aus einem doppelbrechenden Material, welches die optische Anordnung
für gewisse Spektralgebiete zusätzlich durchlässig macht, so daß die Restfarbe geändert
wird. Als doppelbrechendes Material können Glimmerfolien oder gewisse Gellulosiefolien
von geeigneter Dicke verwendet werden. Die Einbettung des polarisierenden Materials
zwischen zwei Platten, von denen die eine gleichzeitig als optisches Mittel im Sinne
der Erfindung dient, ist besonders vorteilhaft und wirtschaftlich, da volle mechanische
Festigkeit gewährleistet ist und das eingeschaltete optische Mittel zwei Aufgabenerfüllt,
nämlich die Veränderung der Restfarbe und den mechanischen Schutz.
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Der mechanische Schutz kann besonders wirkungsvoll dadurch gestaltet
werden, daß das die Restfarbe verändernde optische Mittel fest, etwa durch Kitten,
mit der Polarisationsfolie verbunden. wird und mit dieser eine marktfähige Analysatorscheibe
bildet.