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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Medikament für die vorbeugende und therapeutische
Behandlung von diabetischer Retinopathie.
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Hintergrund
der Erfindung
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Mehr
als 14 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten haben Diabetes.
Alle Personen mit Diabetes tragen das Risiko retinaler Komplikationen. Jedoch
sehen sich Personen mit einem Diabetes vom Typ I, das heißt, einem
insulinabhängigen
Diabetes, einem höheren
Risiko einer Schädigung
des Sehvermögens
gegenüber
als Personen mit einem Diabetes vom Typ II, das heißt, einem
nicht insulinabhängigen
Diabetes.
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Anfänglich führt der
hohe Glucosespiegel im Blut bei Menschen mit Diabetes zu einer Vermehrung der
Wachstumsfaktoren in ihren Augen. Dieser Zustand ist als das „Stadium
der prädiabetischen
Retinopathie" bekannt
und kann zur Retinopathie führen, wenn
er nicht vorbeugend behandelt wird.
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Retinopathie
wird die Mehrzahl der Menschen mit Diabetes in einem gewissen Ausmaß im Lauf
ihres Lebens befallen (Anonym, MMWR 42(19): 191–195 (1993)). Sie ist heutzutage
die führende
Ursache von Blindheit bei Amerikanern im Alter von 20 bis 74 und
es wird erwartet, dass sie das Sehvermögen von etwa einem Drittel
der Personen mit Diabetes in den Vereinigten Staaten beeinträchtigt.
In jedem Jahr treten in den Vereinigten Staaten nicht weniger als
40.000 neue Fälle
von Blindheit unter den Menschen mit Diabetes auf (CDC, unveröffentlichte Daten,
1993). Menschen mit Diabetes werden 25-mal häufiger infolge von Retinopathie
blind als die Normalbevölkerung.
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Diabetische
Retinopathie hat zwei Stadien – ein
nicht proliferatives Stadium, das üblicherweise zuerst auftritt,
und ein proliferatives Stadium. Das nicht proliferative Stadium,
das auch als „diabetische Hintergrund-Retinopathie" bezeichnet wird,
wird durch eine Verdickung der Basalmembran, Verlust von retinalen
Perizyten, mikrovaskuläre
Abnormitäten,
intraretinale Mikroaneurysmata, retinale Hämorrhagien (auch als „Punkt-
und Fleck"-Blutungen
bekannt), retinales Ödem,
insbesondere diabetisches Makulaödem,
Kapillarverschluss, der mit retinaler Ischämie oder schlechter retinaler
Perfusion (das heißt,
schlechte Gefäßentwicklung)
verbunden ist, und weiche und harte Exsudate charakterisiert. Das proliferative
Stadium, das schätzungsweise
700.000 Amerikaner betrifft, (Chen et al., J. Miss. State Med. Assoc.
36(7): 201–208
(1995)) wird von Neovaskularisation und fibrovaskulärem Wachstum
(das heißt, Vernarbung,
die Glia- und Faserelemente einbezieht) aus der Retina oder dem
Sehnerv über
die innere Oberfläche
der Retina oder den blinden Fleck hinaus oder in den Glaskörper hinein
gekennzeichnet.
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Das
proliferative Stadium kann zu Rubeosis oder neovaskulärem Glaukom
führen.
Ein Makulaödem
kann in jedem der beiden Stadien auftreten und es bildet zusammen
mit Komplikationen der retinalen Neovaskularisation die beiden Hauptprobleme
der Retina, die zu den Schädigungen
des Sehvermögens,
die mit Diabetes zusammenhängen,
führen.
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Obwohl
die pathologischen Stadien der diabetischen Retinopathie gut beschrieben
sind, werden die molekularen Vorgänge, die der diabetischen Retinopathie
zugrunde liegen, schlecht verstanden. Dies ist zum Teil auf die
Tatsache, dass die Krankheit abhängig
von einem bestimmten Individuum zehn bis dreißig Jahre lang fortschreitet,
zurückzuführen.
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Engmaschige
Kontrollen von Glycämie
und Hochdruck sowie ophthalmologische Untersuchungen scheinen von
Vorteil zum Verhindern der Erkrankung zu sein. Aktuell besteht die
Behandlung in regelmäßiger Beobachtung
durch einen Augenarzt, Laserphotokoagulation und Vitrektomie.
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Patienten
mit schwerer bis sehr schwerer nicht proliferativer Retinopathie
und Patienten, die ein hohes Risiko für eine proliferative Retinopathie tragen
oder die bereits eine frühe
oder fortgeschrittene proliferative Retinopathie haben, werden mit
gestreuter oder panretinaler Photokoagulation behandelt. Panretinale
Photokoagulation umfasst 1.500–2.500 Laserverbrennungen,
die einen Durchmesser von 500 μ haben,
im mittelperipheren und peripheren Teil der Retina (Murphy (1995),
oben).
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Der
am besten dokumentierte biochemische Mechanismus für die Entwicklung
von mikrovaskulären
Komplikationen von Diabetes ist der Sorbitweg. Im Sorbitweg katalysiert
das Enzym Aldosereduktase die Umwandlung von Glucose zu Sorbit und
von Galactose zu Galactitol. Aldosereduktase hat eine geringe Substrataffinität für Glucose.
Dementsprechend ist der Weg inaktiv, wenn die Glucosekonzentrationen
normal sind. Bei Hyperglycämie
wird der Sorbitweg aktiv. Die Aktivierung des Sorbitwegs ist zum Beispiel
für die
retinalen Perizyten, die kein Insulin für das Eindringen von Glucose
brauchen, wichtig. In ähnlicher
Weise scheinen retinale Kapillarzellen erhebliche Mengen von Aldosereduktase
zu enthalten (Ferris, Hospital Practice___: 79–89 (1993)).
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In
Anbetracht der Prävalenz
der diabetischen Retinopathie verbleibt ein Bedarf nach einer wirksamen
prophylaktischen und therapeutischen Behandlung der diabetischen
Retinopathie. Dementsprechend ist es eine Hauptaufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zum prophylaktischen und therapeutischen
Behandeln von diabetischer Retinopathie, einschließlich der
Behandlung im Stadium der prädiabetischen
Retinopathie, im Stadium der nicht proliferativen diabetischen Retinopathie
und im Stadium der proliferativen diabetischen Retinopathie, bereitzustellen.
Diese und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden aus
der ausführlichen Beschreibung,
die hier vorgelegt wird, ersichtlich werden.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Medikament für die prophylaktische und therapeutische
Behandlung von diabetischer Retinopathie, einschließlich der
Behandlung im Stadium der prädiabetischen Retinopathie,
im Stadium der nicht proliferativen diabetischen Retinopathie und
im Stadium der proliferativen diabetischen Retinopathie, gerichtet.
Das Verfahren umfasst die Verabreichung eines Hemmstoffs des Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionswegs. Vorzugsweise
ist der Hemmstoff des Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionswegs eine Verbindung der Formel:
wobei V, W und X ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydroxyl, Alkoxy, Halogen,
einem Ester, einem Ether, einer Carbonsäuregruppe, einem pharmazeutisch
annehmbaren Salz einer Carbonsäuregruppe
und -SR, worin R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe ist, und wobei
Y ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Sauerstoff, Schwefel, C(OH) und
C=O und wobei Z ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und C(O)OR
1,
wobei R
1 ein Alkyl ist. Vorzugsweise ist
Alkoxy ein C
1-C
6-Alkoxy.
Vorzugsweise ist Halogen Fluor, Chlor oder Brom. Vorzugsweise ist
Ester ein C
1-C
6-Ester.
Vorzugsweise ist Ether ein C
1-C
6-Ether. Vorzugsweise
umfassen die pharmazeutisch annehmbaren Salze der Carbonsäuregruppe
Natrium- und Kaliumsalze. Vorzugsweise sind die Alkylgruppen C
1-C
6-Alkylgruppen.
Wünschenswerterweise
ist der Hemmstoff des Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionswegs Genistein.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung gründet
sich auf die Entdeckung, dass die Phosphorylierung von Tyrosin in
den frühen
Stadien der nicht ischämischen, mikrovaskulären, diabetischen
Retinopathie gesteigert ist und dass ein Hemmstoff des Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionswegs, besonders
Genistein, beim Verhindern der diabetischen Retinopathie wirksam
ist. Folglich stellt die vorliegende Erfindung ein Medikament für die prophylaktische
und therapeutische Behandlung von diabetischer Retinopathie, einschließlich der
Behandlung im Stadium der prädiabetischen
Retinopathie, im Stadium der nicht proliferativen diabetischen Retinopathie
und im Stadium der proliferativen diabetischen Retinopathie, bereit.
Mit „prophylaktisch" ist der vollständige oder
teilweise Schutz vor diabetischer Retinopathie, besonders vor diabetischem
Makulaödem,
gemeint. Mit „therapeutisch" ist die Besserung
von diabetischer Retinopathie selbst und der vollständige oder
teilweise Schutz vor weiterer diabetischer Retinopathie gemeint.
In diesem Zusammen hang ist das vorliegende Medikament auch bei der
Behandlung eines Ödems
der Netzhaut, das zum Beispiel mit einer Nachstar- oder Laserkapsulotomie
(Irvine-Gass-Syndrom),
einer Uveitis, einem Venenast- oder Zentralvenenverschluss, einer
topischen Verwendung von Adrenalin, schwerem Hochdruck, Strahlenretinopathie,
perifovealer Teleangiektasie und Retinitis pigmentosa verbunden
ist, nützlich.
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Das
Medikament umfasst einen Hemmstoff des Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionswegs
in einer Menge, die ausreicht, die Retina prophylaktisch oder therapeutisch
auf Retinopathie zu behandeln. Protein-Tyrosin-Kinasen sind in den
U.S. Patenten 5.593.997 und 5.710.173 beschrieben. Xia et al. (J. Clin.
Invest. 98(9): 2018–2026
(November 1996)) beschreiben die Wirkungen des vaskulären Endothel-Wachstumsfaktors
(VEGF) auf Proteinkinase C (PKC) und ihre Isoformen in Endothelzellen,
die aus dem Makrogefäßsystem
von Rinderaorta stammen und in Kultur gehalten werden, und auch
die Wirkung von VEGF auf das Wachstum solcher Endothelzellen.
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Vorzugsweise
ist der PTK-Hemmstoff Genistein (5,7-Dihydroxy-3-(4-hydroxyphenyl)-4H-1-benzopyran-4-on)
oder ein pharmazeutisch annehmbares, den Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionsweg
hemmendes Analogon oder Propharmakon davon oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz von einem der vorhergehenden. Folglich kann der
PTK-Hemmstoff eine
Verbindung der folgenden Formel sein:
wobei V, W und X ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydroxyl, Alkoxy, Halogen,
einem Ester, einem Ether, einer Carbonsäuregruppe, einem pharmazeutisch
annehmbaren Salz einer Carbonsäuregruppe
und -SR, worin R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe ist, und wobei
Y ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Sauerstoff, Schwefel, C(OH) und
C=O und wobei Z ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und C(O)OR
1,
wobei R, ein Alkyl ist. Vorzugsweise ist Alkoxy ein C
1-C
6-Alkoxy. Vorzugsweise ist Halogen Fluor,
Chlor oder Brom. Vorzugsweise ist Ester ein C
1-C
6-Ester. Vorzugsweise ist Ether ein C
1-C
6-Ether. Vorzugsweise
umfassen die pharmazeutisch annehmbaren Salze der Carbonsäuregruppe
Natrium- und Kaliumsalze. Vorzugsweise sind die Alkylgruppen C
1-C
6-Alkylgruppen.
Wünschenswerterweise
ist der Hemmstoff des Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionswegs Genistein.
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Das
Propharmakon kann jedes pharmazeutisch annehmbare Propharmakon von
Genistein, ein den Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionsweg hemmendes
Analogon von Genistein oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz
von einem der vorhergehenden sein. Ein durchschnittlicher Fachmann
wird jedoch verstehen, dass das Propharmakon ein solches, das in
oder um die Retina zu einem aktiven PTK-Hemmstoff umgewandelt werden
kann, sein muss. Ein bevorzugtes Propharmakon ist ein Propharmakon,
das die Lipidlöslichkeit
von Genistein erhöht,
ein den Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionsweg hemmendes Analogon von
Genistein oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz von einem der
vorhergehenden. Ein Propharmakon ist ein solches, bei dem eines
oder mehrere von V, W und X unabhängig voneinander mit einem
Ester wie zum Beispiel Pivalinsäure
derivatisiert ist/sind.
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Verbindungen
der obigen Formel sind verbreitet kommerziell erhältlich.
Zum Beispiel ist Genistein von LC Laboratories (Woburn, MA) erhältlich. Diejenigen
Verbindungen, die nicht kommerziell erhältlich sind, können leicht
unter Verwendung von Methoden der organischen Synthese, die im Fachgebiet
bekannt sind, hergestellt werden.
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Ob
ein bestimmtes Analogon, Propharmakon oder pharmazeutisch annehmbares
Salz einer Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung Retinopathie prophylaktisch oder therapeutisch behandeln
kann oder nicht, kann durch seine Wirkung im Rattenmodell, das im
Beispiel 1 verwendet wird, festgestellt werden. Alternativ können Analoga,
Propharmaka und pharmazeutisch annehmbare Salze von Hemmstoffen
des Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionswegs
in vitro durch Studien der Zellproliferation des Endothels und in
anderen Modellen der diabetischen Retinopathie wie zum Beispiel
Streptozotocin untersucht werden.
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Zusätzlich kann
Farbdopplerbildgebung eingesetzt werden, um die Wirkung eines Arzneimittels in
der Pathologie des Auges zu beurteilen (Valli et al., Ophthalmologica
209(13): 115–121
(1995)). Farbdopplerbildgebung ist ein neuer Fortschritt in der
Sonographie und erlaubt ein gleichzeitiges zweidimensionales Darstellen
von Strukturen und die Beurteilung des Blutflusses. Folglich kann
eine Retinopathie unter Einsatz einer solchen Technologie untersucht werden.
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Der
PTK-Hemmstoff kann, wenn gewünscht, zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung an eine geeignete Matrix
wie zum Beispiel eine polymere Matrix gebunden werden. Jedes aus
einer großen Auswahl
von Polymeren kann im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden, vorausgesetzt, dass das Polymer biologisch annehmbar ist,
wenn die an Polymer gebundene Verbindung in vivo verwendet werden
soll (siehe zum Beispiel U.S. Patente Nr. 5.384.333 und 5.164.188).
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Ein
Vorteil von Genistein ist, dass es sehr sicher und wirksam ist.
Zum Beispiel wurde festgestellt, dass Genistein, wenn Genistein „Zucker
diabetic fatty" Ratten
(Eigenname einer Zuchtlinie) oral verabreicht wurde, bei Dosierungen
im Bereich von 75 mg/kg/Tag bis 300 mg/kg/Tag über einen Zeitraum von sechs
Monaten für
die Retina nicht toxisch war, wie durch Elektroretinographie gemessen
wurde. Darüber
hinaus wurde festgestellt, dass die orale Verabreichung von Genistein
keine Wirkung auf die Nahrungsaufnahme und das Körpergewicht für männliche
und weibliche Ratten hat. Es wurde auch keine Wirkung von oral verabreichtem
Genistein im Hinblick auf das Gewicht der Ovarien und des Uterus bei
weiblichen Ratten festgestellt.
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Der
PTK-Hemmstoff, der vorzugsweise Genistein, ein den Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionsweg hemmendes
Analogon von Genistein, ein den Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionsweg hemmendes Propharmakon
von Genistein oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz von einem
der vorhergehenden ist, kann gemäß der vorliegenden
Erfindung über jeden
geeigneten Weg verabreicht werden. Geeignete Verabreichungswege
beinhalten systemisch, wie zum Beispiel oral oder durch Injektion,
topisch, intraokulär,
periokulär
(zum Beispiel Sub-Tenon), subkonjunktival, subretinal, suprachoroidal
und retrobulbär. Die
Art und Weise, auf die der PTK-Hemmstoff verabreicht wird, ist teilweise davon
abhängig,
ob die Behandlung der Retinopathie prophylaktisch oder therapeutisch
ist. Die Art und Weise, auf die der PTK-Hemmstoff zur therapeutischen
Behandlung von Retinopathie verabreicht wird, ist teilweise von der
Ursache der Retinopathie abhängig.
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Zum
Beispiel kann, wenn Diabetes die führende Ursache der Retinopathie
ist, der PTK-Hemmstoff
prophylaktisch verabreicht werden, sobald das prädiabetische Stadium der Retinopathie
erkannt wird. Zur prophylaktischen Behandlung einer Retinopathie,
die auf Diabetes zurückzuführen sein
kann, wird der PTK-Hemmstoff vorzugsweise systemisch, zum Beispiel
oral oder durch Injektion, verabreicht. Zur therapeutischen Behandlung
der nicht proliferativen diabetischen Retinopathie kann der PTK-Hemmstoff
systemisch, zum Beispiel oral oder durch Injektion, oder intraokulär verabreicht
werden. Eine proliferative diabetische Retinopathie kann therapeutisch durch
die Verabreichung des PTK-Hemmstoffs
zum Beispiel intraokulär,
topisch, subkonjunktival oder periokulär (zum Beispiel Sub-Tenon)
behandelt werden. Der PTK-Hemmstoff wird vorzugsweise intraokulär, topisch,
subkonjunktival oder periokulär
(zum Beispiel Sub-Tenon) zur prophylaktischen oder therapeutischen
Behandlung der Retinopathie vor, während oder nach der chirurgischen
Entfernung von Narbengewebe, das während der Neovaskularisation im
proliferativen diabetischen Stadium gebildet wurde, aus einem Auge
verabreicht. Ein intraokuläres Gerät/Implantat
wie zum Beispiel VitrasertTM, das biologisch
abbaubar und biologisch absorbierbar ist, kann verwendet werden,
um eine anhaltende Freisetzung des PTK-Hemmstoffs zu erreichen.
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Der
PTK-Hemmstoff wird vorzugsweise so früh wie möglich, nachdem festgestellt
wurde, dass ein Tier wie zum Beispiel ein Säuger, speziell ein Mensch,
ein Risiko für
Retinopathie trägt
(prophylaktische Behandlung) oder begonnen hat, eine Retinopathie
zu entwickeln (therapeutische Behandlung), verabreicht. Die Behandlung
wird teilweise von dem jeweiligen PTK-Hemmstoff, der verwendet wird,
der verabreichten Menge des PTK-Hemmstoffs,
dem Verabreichungsweg und der Ursache und dem Ausmaß, falls
vorhanden, der festgestellten Retinopathie abhängen.
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Ein
Fachmann wird verstehen, dass geeignete Methoden der Verabreichung
eines PTK-Hemmstoffs,
der in der vorliegenden Erfindung von Nutzen ist, zur Verfügung stehen.
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Obwohl
mehr als ein Weg verwendet werden kann, um einen bestimmten PTK-Hemmstoff zu applizieren,
kann ein bestimmter Weg eine direktere und wirksamere Reaktion als
ein anderer Weg bieten. Dementsprechend sind die beschriebenen Verabreichungswege
lediglich beispielhaft.
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Die
Dosis, die einem Tier, besonders einem Menschen gemäß der vorliegenden
Erfindung verabreicht wird, sollte ausreichend sein, um die gewünschte Reaktion
in dem Tier in einem angemessenen zeitlichen Rahmen zu bewirken.
Ein Fachmann wird verstehen, dass die Dosierung von einer Reihe von
Faktoren abhängen
wird, einschließlich
der Stärke
des jeweiligen PTK-Hemmstoffs, der eingesetzt wird, des Alters,
der Art, des Zustands oder des Stadiums der Erkrankung und des Körpergewichts
des Tiers und auch des Umfangs der Retina, der dabei ist, von der
Retinopathie betroffen zu werden oder tatsächlich von der Retinopathie
betroffen ist. Die Höhe
der Dosis wird auch durch den Weg, die Zeitvorgabe und die Häufigkeit
der Verabreichung und auch durch das Vorliegen, die Art und das
Ausmaß jeglicher
Nebenwirkungen, welche die Verabreichung eines bestimmten PTK-Hemmstoffs
und die gewünschte
physiologische Wirkung begleiten können, bestimmt werden. Ein
durchschnittlicher Fachmann wird verstehen, dass verschiedene Zustände oder Stadien
der Erkrankung, insbesondere chronische Zustände oder Stadien der Erkrankung
eine verlängerte
Behandlung, die mehrfache Verabreichungen mit sich bringt, erfordern
können.
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Geeignete
Dosierungen und Therapiepläne können durch
herkömmliche
Verfahren zur Bereichsfindung, die durchschnittlichen Fachleuten
bekannt sind, festgelegt werden. Im Allgemeinen wird die Behandlung
mit niedrigeren Dosierungen, die niedriger als die optimale Dosis
der Verbindung sind, eingeleitet. Danach wird die Dosierung in kleinen
Schritten gesteigert, bis die optimale Wirkung unter den gegebenen
Umständen
erreicht ist. Das vorliegende erfinderische Verfahren wird normalerweise
mit der Verabreichung von 1 mg/kg/Tag bis 100 mg/kg/Tag, vorzugsweise
von 15 mg/kg/Tag bis 50 mg/kg/Tag einhergehen, wenn systemisch verabreicht
wird. Intraokuläre
Applikation wird üblicherweise
mit einer Verabreichung von insgesamt 0,1 mg bis insgesamt 5 mg,
vorzugsweise von insgesamt 0,5 mg bis insgesamt 1 mg einhergehen.
Eine bevorzugte Konzentration für
die topische Applikation beträgt
100 μM.
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Zusammensetzungen
zur Verwendung im vorliegenden erfinderischen Verfahren umfassen
vorzugsweise einen pharmazeutisch annehmbaren Träger und eine Menge des PTK-Hemmstoffs,
die ausreicht, um eine Retinopathie prophylaktisch oder therapeutisch
zu behandeln. Der Träger
kann ein jeder von denen, die herkömmlich verwendet werden, sein und
wird nur durch chemisch-physikalische Gesichtspunkte wie zum Beispiel
Löslichkeit
und Fehlen von Reaktionsfähigkeit
mit der Verbindung und vom Verabreichungsweg limitiert. Ein durchschnittlicher Fachmann
wird verstehen, dass der PTK-Hemmstoff zusätzlich zu
den im Folgenden beschriebenen, pharmazeutischen Zusammensetzungen
in Form von polymeren Zusammensetzungen, Einschlussverbindungen
wie zum Beispiel Cyclodextrin-Einschlussverbindungen, Liposomen,
Mikrosphären,
Mikrokapseln und Ähnlichen
(siehe zum Beispiel U.S. Patente Nr. 4.997.652, 5.185.152 und 5.718.922)
formuliert werden kann.
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Der
PTK-Hemmstoff kann als pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz
formuliert werden. Beispiele von pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzen
zur Verwendung in der pharmazeutischen Zusammensetzung beinhalten diejenigen,
die von Mineralsäuren,
wie zum Beispiel von Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Metaphosphorsäure, Salpetersäure und
Schwefelsäure,
und von organischen Säuren, wie
zum Beispiel von Weinsäure,
Ethansäure,
Zitronensäure, Äpfelsäure, Milchsäure, Fumarsäure, Benzoesäure, Glycolsäure, Gluconsäure, Bernsteinsäure und
von Arylsulfonsäuren,
wie zum von Beispiel p-Toluolsulfonsäure, abgeleitet sind.
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Die
hier beschriebenen, pharmazeutisch annehmbaren Arzneistoffträger, zum
Beispiel Vehikel, Hilfsstoffe, Träger oder Streckmittel sind
Fachleuten gut bekannt und der Öffentlichkeit
leicht zugänglich. Es
wird bevorzugt, dass der pharmazeutisch annehmbare Träger ein
solcher, der gegenüber
dem PTK-Hemmstoff chemisch inert ist, und ein solcher, der unter
Gebrauchsbedingungen keine schädlichen Nebenwirkungen
oder Toxizität
aufweist, ist.
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Die
Wahl des Streckmittels wird teilweise durch den jeweiligen PTK-Hemmstoff
und auch durch die jeweilige Methode, die verwendet wird, um die Zusammensetzung
zu verabreichen, bestimmt werden. Folglich gibt es eine Vielzahl
geeigneter Formulierungen der pharmazeutischen Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung. Die folgenden Formulierungen sind lediglich
beispielhaft.
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Unter
den Formulierungen, die gemäß dem vorliegenden
erfinderischen Verfahren bevorzugt werden, sind injizierbare Formulierungen.
Die Anforderungen an pharmazeutisch wirksame Träger für injizierbare Zusammensetzungen
sind durchschnittlichen Fachleuten gut bekannt (siehe Pharmaceutics and
Pharmacy Practice, J.B. Lippincott Co., Philadelphia, PA., Banker
and Chalmers, Hrsg., Seiten 238–250
(1982), und ASHP Handbook on Injectable Drugs, Toissel, 4. Auflage,
Seiten 622–630
(1986)). Es wird bevorzugt, dass solche injizierbaren Zusammensetzungen
intramuskulär,
intravenös
oder intraperitoneal verabreicht werden.
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Topische
Formulierungen sind Fachleuten gut bekannt. Solche Formulierungen
sind im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung für die Applikation
auf die Haut geeignet. Die Verwendung von Pflastern, Filmen für die Hornhaut
(siehe zum Beispiel U.S. Patent Nr. 5.185.152) und ophthalmologischen
Lösungen
(siehe zum Beispiel U.S. Patent Nr. 5.710.182) und Salben, zum Beispiel
Augentropfen, ist auch in den Fähigkeiten
im Fachgebiet enthalten.
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Formulierungen,
die für
die orale Verabreichung geeignet sind, können (a) aus flüssigen Lösungen wie
zum Beispiel einer wirksamen Menge der Verbindung, die in Lösungsmitteln
wie zum Beispiel in Wasser, Salzlösung oder Orangensaft gelöst ist, (b)
aus Kapseln, Beuteln, Tabletten, Lutschtabletten und Pastillen,
die alle eine vorher festgelegte Menge des Wirkstoffs als Feststoffe
oder Granula enthalten, (c) aus Pulvern, (d) aus Suspensionen in
einer geeigneten Flüssigkeit
und (e) aus geeigneten Emulsionen bestehen. Flüssige Formulierungen können Lösungsmittel
wie zum Beispiel Wasser und Alkohole, zum Beispiel Ethanol, Benzylalkohol
und die Polyethylenalkohole entweder mit oder ohne Zugabe von pharmazeutisch
annehmbarem Tensid, Stellmittel oder Emulgator beinhalten. Kapselformen
können vom üblichen
Gelatinetyp, der zum Beispiel Tenside, Gleitmittel und inerte Füllstoffe
wie zum Beispiel Lactose, Saccharose, Calciumphosphat und Maisstärke enthält, mit
hartem oder weichem Mantel sein. Tablettenfor men können eines
oder mehrere aus Lactose, Saccharose, Mannit, Maisstärke, Kartoffelstärke, Alginsäure, mikrokristalliner
Cellulose, Akazie, Gelatine, Guarmehl, kolloidalem Siliciumdioxid,
Croscarmellose-Natrium, Talk, Magnesiumstearat, Calciumstearat,
Zinkstearat, Stearinsäure
und anderen Arzneistoffträgern,
Farbstoffen, Verdünnungsmitteln, Puffern,
Aufschlussmitteln, Befeuchtungsmitteln, Konservierungsmitteln, Aromastoffen
und pharmakologisch kompatiblen Hilfsstoffen beinhalten. Lutschtablettenformen
können
den Wirkstoff in einem Aroma, üblicherweise
Saccharose und Akazie oder Tragantumfassen, ebenso wie Pastillen,
die den Wirkstoff in einem inerten Grundstoff wie zum Beispiel Gelatine
und Glycerin oder Saccharose und Akazie umfassen, Emulsionen, Gele,
und Ähnliche, die
zusätzlich
zum Wirkstoff solche Hilfsmittel, die im Fachgebiet bekannt sind,
enthalten.
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Formulierungen,
die zur parenteralen Verabreichung geeignet sind, beinhalten wässrige und nicht
wässrige,
isotone, sterile Injektionslösungen, die
Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika und gelöste Substanzen, die dafür sorgen,
dass die Formulierung isoton mit dem Blut des vorgesehenen Empfängers ist,
enthalten können,
und wässrige
und nicht wässrige,
sterile Suspensionen, die Stellmittel, Lösungsvermittler, Verdickungsmittel,
Stabilisatoren und Konservierungsstoffe beinhalten können. Der Hemmstoff
kann in einem physiologisch annehmbaren Verdünnungsmittel in einem pharmazeutischen Träger wie
zum Beispiel einer sterilen Flüssigkeit oder
einem Gemisch von Flüssigkeiten
einschließlich Wasser,
Salzlösung,
wässriger
Dextrose und verwandten Zuckerlösungen,
eines Alkohols wie zum Beispiel Ethanol, Isopropanol oder Hexadecylalkohol,
Glycolen wie zum Beispiel Propylenglycol oder Polyethylenglycol,
Dimethylsulfoxid, Glycerinketalen wie zum Beispiel 2,2-Dimethyl-1,3-dioxolan-4-methanol,
Ether wie zum Beispiel Poly(ethylenglycol) 400, eines Öls, einer
Fettsäure,
eines Fettsäureesters oder
Fettsäureglycerids
oder eines acetylierten Fettsäureglycerids
mit oder ohne Zugabe von einem pharmazeutisch annehmbaren Tensid
wie zum Beispiel von einer Seife oder einem Detergens, von einem
Stellmittel wie zum Beispiel von Pektin, Carbomeren, Methylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose oder Carboxymethylcellulose, oder von
Emulgatoren oder von anderen pharmazeutischen Hilfsstoffen verabreicht
werden. Öle,
die in parenteralen Formulierungen verwendet werden können, umfassen
Petroleum, tierische, pflanzliche oder synthetische Öle. Spezielle
Beispiele von Ölen
beinhalten Erdnuss, Sojabohne, Sesam, Baumwollsamen, Mais, Olive,
Petrolatum und Mineral.
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Zur
Verwendung in parenteralen Formulierungen geeignete Fettsäuren umfassen Ölsäure, Stearinsäure und
Isostearinsäure.
Ethyloleat und Isopropylmyristat sind Beispiele von geeigneten Fettsäureestern.
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Zur
Verwendung in parenteralen Formulierungen geeignete Seifen umfassen
Fett-Alkalimetalle,
Ammonium- und Triethanolaminsalze und geeignete Detergentien umfassen
(a) kationische Detergentien wie zum Beispiel Dimethyl-dialkyl-ammoniumhalogenide
und Alkylpyridinium-halogenide, (b) anionische Detergentien wie
zum Beispiel Alkyl-, Aryl- und Olefinsulfonate, Alkyl-, Olefin-,
Ether- und Monoglyceridsulfate und Sulfosuccinate, (c) nicht ionische
Detergentien wie zum Beispiel Fett-Aminoxide, Fettsäure-Alkanolamide
und Polyoxyethylen-polypropylen-Copolymere, (d) amphotere Detergentien wie
zum Beispiel Alkyl-p-aminopropionate und 2-Alkyl-imidazolin quartäre Ammoniumsalze
und (e) Gemische davon.
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Die
parenteralen Formulierungen werden üblicherweise von etwa 0,5 bis
etwa 25 % (nach Gewicht) des Wirkstoffs in Lösung enthalten. Es können Konservierungsmittel
und Puffer eingesetzt werden. Um eine Reizung an der Injektionsstelle
zu minimieren oder auszuschalten, können solche Zusammensetzungen
ein oder mehrere nicht ionische Tenside, die ein hydrophil-lipophiles
Gleichgewicht (HLB) von etwa 12 bis etwa 17 haben, enthalten.
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Die
Menge des Tensids in solchen Formulierungen wird üblicherweise
im Bereich von etwa 5 bis etwa 15 % (nach Gewicht) liegen. Geeignete
Tenside umfassen Polyethylensorbitan Fettsäureester wie zum Beispiel Sorbitan-Monooleat
und Addukte mit einem hohen Molekulargewicht von Ethylenoxid mit
einer hydrophoben Base, gebildet durch die Kondensation von Propylenoxid
mit Propylenglycol. Die parenteralen Formulierungen können in
abgedichteten Behältern
mit einer Dosis oder mehreren Dosen, wie zum Beispiel Ampullen und
Fläschchen
angeboten werden und können
in gefriergetrocknetem (lyophilisiertem) Zustand gelagert werden,
wobei sie nur die Zugabe des sterilen, flüssigen Hilfsstoffs, zum Beispiel
Wasser zur Injektion, unmittelbar vor der Verwendung benötigen. Unvorbereitete
Lösungen
und Suspensionen zur Injektion können
aus sterilen Pulvern, Granula und Tabletten der vorher beschriebenen
Art hergestellt werden.
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Solche
Zusammensetzungen können
als intraokuläre
Formulierungen, Retard-Formulierungen oder
-hilfsmittel (siehe zum Beispiel U.S. Patent Nr. 5.378.475) formuliert
werden. Zum Beispiel können Gelatine,
Chondroitinsulfat, ein Polyphosphoester wie zum Beispiel Bis-2-hydroxyethyl-terephthalat (BHET),
oder eine Poly-Milch-Glycolsäure
(in unterschiedlichen Verhältnissen)
verwendet werden, um Retard-Formulierungen zu formulieren. Implantate (siehe
zum Beispiel U.S. Patente Nr. 5.443.505, 4.853.224 und 4.997.652),
Vorrichtungen (siehe zum Beispiel U.S. Patente Nr. 5.554.187, 4.863.457, 5.098.443
und 5.725.493) wie zum Beispiel eine implantierbare Vorrichtung,
zum Beispiel ein mechanisches Reservoir, eine intraokuläre Vorrichtung
oder eine extraokuläre
Vorrichtung mit einem intraokulären
Kanal (zum Beispiel 100 μ – 1 mm im
Durchmesser) oder ein Implantat oder eine Vorrichtung, die eine
polymere Zusammensetzung wie oben beschrieben umfasst, können verwendet
werden.
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Das
vorliegende erfinderische Verfahren kann auch die gemeinsame Verabreichung
mit anderen pharmazeutisch aktiven Verbindungen umfassen. Mit „gemeinsamer
Verabreichung" ist
eine Verabreichung vor, gleichzeitig mit, zum Beispiel in Kombination
mit dem PTK-Hemmstoff in derselben Formulierung oder in getrennten
Formulierungen, oder nach der Verabreichung eines PTK-Hemmstoffs
wie oben beschrieben gemeint. Zum Beispiel können Corticosteroide, zum Beispiel
Prednison, Methylprednisolon, Dexamethason oder Triamcinolonacetonid
oder nicht corticosteroidale antiinflammatorische Verbindungen wie
zum Beispiel Ibuprofen oder Flubiprofen gemeinsam verabreicht werden.
In ähnlicher
Weise können
Vitamine und Mineralien, zum Beispiel Zink, Antioxidantien, zum
Beispiel Carotinoide (wie zum Beispiel ein Xanthophyll-Carotinoid
wie Zeaxanthin oder Lutein) und Mikronährstoffe gemeinsam verabreicht
werden. Darüber
hinaus können
andere Arten von Hemmstoffen des Protein-Tyrosin-Kinase-Reaktionswegs,
die natürliche
Hemmstoffe der Protein-Tyrosin-Kinase wie Quercetin, Lavendustin A,
Erbstatin und Herbimycin A und synthetische Hemmstoffe der Protein-Tyrosin-Kinase
wie Tyrphostine (zum Beispiel AG490, AG17, AG213 (RG50864), AG18,
AG82, AG494, AG825, AG879, AG 1112, AG 1296, AG 1478, AG 126, RG
13022, RG 14620 und AG555), Dihydroxy- und Dimethoxybenzyliden-malonsäuredinitril,
Analoga von Lavendustin A (zum Beispiel AG814 und AG957), Chinazoline
(zum Beispiel AG1478), 4,5-Dianilinophthalimide und Thiazolidindione
beinhalten, gemeinsam mit Genistein oder einem Analogon, einem Propharmakon
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon verabreicht werden
(siehe Levitzki et al., Science 267: 1782–1788 (1995) und Cunningham
et al., Anti-Cancer Drug Design 7: 365–384 (1992)). In diesem Zusammenhang
beinhalten möglicherweise
nützliche Derivate
von Genistein diejenigen, die in Mazurek et al., U.S. Patent Nr.
5.637.703 dargelegt wurden. Es können
neutralisierende Proteine für
Wachstumsfaktoren, wie zum Beispiel ein monoklonaler Antikörper, der
für einen
gegebenen Wachstumsfaktor, zum Beispiel VEGF spezifisch ist (siehe
Aiello et al., PNAS USA 92: 10457–10461 (1995) für ein Beispiel),
oder Phosphotyrosin (Dhar et al., Mol. Pharmacol. 37: 519–525 (1990))
gemeinsam verabreicht werden. Andere verschiedene Verbindungen,
die gemeinsam verabreicht werden können, umfassen Hemmstoffe der
Proteinkinase C (siehe zum Beispiel U.S. Patente 5.719.175 und 5.710.145),
Cytokin-Modulatoren, einen für
Endothelzellen spezifischen Hemmstoff der Proliferation, zum Beispiel
Thrombospondine, einen für
Endothelzellen spezifischen, hemmenden Wachstumsfaktor, zum Beispiel
TNFα, ein
antiproliferatives Peptid, zum Beispiel SPARC und Proliferin-ähnliche Peptide,
einen Antagonisten des Glutamatrezeptors, Aminoguanidin, einen ACE-Hemmer
(„angiotensin-converting-enzyme
inhibitor"), zum
Beispiel Angiotensin II, Calciumkanalblocker, ψ-Tectorigenin, ST638, Somatostatin-Analoga,
zum Beispiel SMS 201–995,
Monosialogangliosid GM1, Ticlopidin, neurotrophe Wachstumsfaktoren,
Methyl-2,5-dihydroxycinnamat, einen Hemmstoff der Angiogenese, zum Beispiel
rekombinantes EPO, einen oralen hypoglycämischen Wirkstoff aus der Gruppe
der Sulfonylharnstoffe, zum Beispiel Gliclazid (nicht insulinabhängiger Diabetes),
ST638 (Asahi et al., FEBS Letter 309: 10–14 (1992)), Thalidomid, Nicardipinhydrochlorid,
Aspirin, Piceatannol, Staurosporin, Adriamycin, Epiderstatin, (+)- Aeroplysinin-1,
Phenazocin, Halogenmethyl-ketone, antilipämische Wirkstoffe, zum Beispiel
Etofibrat, Chlorpromazin und Sphingosine, Hemmstoffe der Aldosereduktase,
wie zum Beispiel Tolrestat, SPR-10, Sorbinil oder Sauerstoff, und Retinolsäure und
Analoga davon (Burke et al., Drugs of the Future 17(2): 119–131 (1992)
und Tomlinson et al., Pharmac. Ther. 54: 151–194 (1992)). Selenoindole
(2-Thioindole) und verwandte Disul fid-Selenide wie diejenigen, die
in Dobrusin et al., U.S. Patent Nr. 5.464.961, beschrieben sind,
sind nützliche
Hemmstoffe der Protein-Tyrosin-Kinase. Diejenigen Patienten, die
eine systemische Flüssigkeitsretention,
wie zum Beispiel eine, die auf eine kardiovaskuläre oder renale Erkrankung und
auf einen schweren systemischen Hochdruck zurückzuführen ist, aufweisen, können zusätzlich mit
Diurese, Dialyse, Herzmedikamenten und antihypertensiven Wirkstoffen
behandelt werden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel zeigt, dass die Phosphorylierung von Tyrosin in den frühen Stadien
der nicht ischämischen,
mikrovaskulären,
diabetischen Retinopathie gesteigert ist und dass Genistein eine
solche Phosphorylierung von Tyrosin hemmt.
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Es
wurden sechs Paare von Wurfgeschwistern von Zucker-Ratten beschafft
(Genetic Models, Inc., Indianapolis, IN), das heißt, sechs
männliche „Zucker
diabetic fatty" Ratten
(Eigenname einer Zuchtlinie) (ZDF, fa/fa), die sich nicht mehr vermehrten
(„retired
breeder") und sechs
männliche
magere Zucker-Ratten (fa/+), die sich nicht mehr vermehrten. Die
Zucker diabetic fatty Ratte entwickelt eine mikrovaskuläre Retinopathie,
die mit einer Verdickung der Basalmembranen der Kapillaren in der
Retina, dem Verlust von Perizyten, kapillärer Hyperzellularität und vermehrten
Kontaktstellen zwischen den Zellen einhergeht (Danis et al., Invest.
Ophthalmol. Vis. Sci. 34: 2367–2371
(1993) und Dosso et al., Diabetologia 33: 137–144 (1990)). Die mikrovaskulären Veränderungen,
von denen bekannt ist, dass sie in den Zucker diabetic fatty Ratten
auftreten, sind mit den erhöhten Spiegeln
des VEGF und des aus Blutplättchen
stammenden Wachstumsfaktors (PDGF) und mit der Aktivierung von PTK-Reaktionswegen,
besonders von Reaktionswegen, die Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI3-K)
und von Mitogen aktivierte Proteinkinase (MAPK) einbeziehen, verbunden.
Jedes Paar der Wurfgeschwister war zwischen sechs und sieben Monate
alt. Die Tiere wurden in Übereinstimmung
mit der Erklärung
der Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO)
zur Verwendung von Tieren in der ophthalmologischen und das Sehvermögen betreffenden
Forschung behandelt. Der durchschnittliche Glucosewert im Blut lag über 500 mg/dl
für die
Zucker diabetic fatty Ratten und 120 mg/dl für die mageren Kontrollratten,
wie mittels des Glucoseoxidasetests zum Todeszeitpunkt gemessen wurde
(Danis et al., (1993), oben).
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Nach
einer intraperitonealen Injektion von Ketamin (40 mg/kg) und Xylazin
(4 mg/kg) wurde Genistein (LC Laboratories, Woburn, MA), das in
DMSO bei einer Konzentration von 10 mg/ml verdünnt worden war, intraperitoneal
in die Zucker diabetic fatty Ratte und in die magere Ratte (nicht
behandelte Gruppe) mit einer Dosis von 50 mg/kg Körpergewicht injiziert.
Nach zwei Stunden wurde die Injektion wiederholt.
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Vierundzwanzig
Stunden später
wurden die Tiere durch eine intrakardiale Injektion von Pentobarbital
getötet.
Dann wurde 1 mM Natriumorthovanadat in das Rattenauge injiziert,
um die Phosphataseaktivität
zu hemmen, das Auge wurde enukleiert und das vor- dere Segment wurde
abgetrennt. Der Glaskörper
wurde mit einer Pinzette entfernt und die Retina wurde von dem retinalen,
pigmentierten Epithel/der Choroidea abgelöst und scharf vom Sehnerv getrennt.
Das retinale Gewebe wurde in ein Röhrchen mit 125 μl eiskalten
Lysepuffer (150 mM NaCl, 1 % Triton X-100, 0,5 % Natriumdeoxycholat,
0,1 % SDS, 50 mM Tris, 100 μg/ml
Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF), 0,3 μg/ml EDTA, 0,7 μg/ml Pepstatin
A, 0,5 μg/ml
Leupeptin, 1 mM Natriumorthovanadat und 50 μM Natriumfluorid) eingebracht.
Das retinale Gewebe wurde mit einem Glashomogenisator homogenisiert
und dann wurden gleiche Mengen von 2x SDS Probenpuffer (160 mM Tris-HCl, pH 6,8, 4 %
SDS, 30 % Glycerin, 5 B β-Mercaptoethanol,
10 mM Dithiothreitol, 0,01 % Bromphenolblau) zugegeben. Das Homogenat
der Retina wurde bei 95°C
5 min lang gekocht und 10 min lang bei 13.000 Upm zentrifugiert. Die Überstände wurden
gesammelt und bei –80°C aufbewahrt.
Diese Gesamtproben der Retinae wurden zur Gelelektrophorese und
zur Western-Immunoblot-Untersuchung verwendet.
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Die
Proteinkonzentrationen wurden mit der Pierce BCA Methode gemessen.
Die Gesamtproteinprofile zeigten, dass die Retina der Zucker diabetic fatty
Ratte eine im Vergleich mit den mageren Kontrollen stärker gefärbte Bande
von 67 kDa aufwies. Eine Behandlung mit Genisten verringerte die
Intensität
der Färbung
der Bande von 67 kDa in der Zucker diabetic fatty Ratte. Andere
Banden in den Gesamtproteinprofilen erschienen ungeachtet der Behandlung
mit Genistein unverändert
zu sein.
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Antikörper gegen
Phosphotyrosin (PY 20; Verdünnung
1:500; Transduction Laboratories, Lexington, KY), Antikörper gegen
PCNA (Verdünnung 1:200),
Antikörper
gegen von Mitogen aktivierte Proteinkinase (Verdünnung 1:100; Santa Cruz Biotechnology,
Inc., Santa Cruz, CA), Antikörper
gegen Phosphatidylinositol-3-Kinase (Verdünnung 1:500; Upstate Biotechnology,
Inc., Lake Placid, NY) wurden als primäre Antikörper in der Western-Immunoblot-Untersuchung
verwendet. Mit Meerrettich-Peroxidase (HRP) konjugier- ter anti-Maus-IgG-Antikörper oder
anti-Kaninchen-IgG-Antikörper
von der Ziege (Bio-Rad Laboratories, Inc., Hercules, CA) wurde als
sekundärer
Antikörper
verwendet. Avidin-HRP (Bio-Rad) wurde verwendet, um die biotinylierten
molekularen Marker zu erfassen.
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Die
Proben des Gewebes der Retina wurden zu Immunpräzipitationspuffer (1 % Triton
X-100, 150 mM NaCl, 10 mM Tris, pH 7,4, 1 mM EGTA, 0,2 mM Natriumvanadat,
0,2 mM PMSF, 0,5 % NP-40) gegeben und homogenisiert. Nach einer
10 Minuten langen Zentrifugation bei 8.000 Upm bei 4°C erhielt
man den Überstand.
Die Proteinkonzentrationen wurden mit der Pierce BCA Methode gemessen.
Dann wurden 20 μg
von mit Agarose konjugiertem Antikörper gegen Phosphotyrosin (PY
20; Transduction Laboratories) zu jedem Milligramm des retinalen
Homogenats gegeben. Die retinalen Homogenate wurden über Nacht
unter Schütteln
mit dem mit Agarose konjugierten Antikörper gegen Phosphotyrosin bei
4°C inkubiert.
Pellets wurden durch Zentrifugation gesammelt (10 Minuten bei 8.000
Upm) und dreimal mit dem Lysepuffer gewaschen. Die Pellets wurden
in 150 μl
1x SDS Probenpuffer pro Milligramm des retinalen Homogenats resuspendiert
und bei 95°C
5 min lang gekocht. Diese immunpräzipitierten Proben wurden für die Gelelektrophorese
verwendet.
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Gleiche
Proteinmengen der retinalen Proben wurden bei konstanten 200 V 35
min lang auf Minigelen (Bio-Rad) mit Gradienten von 4–20 % unter
Verwendung einer Protean-II-Apparatur
von Bio-Rad elektrophoretisiert. Gleichzeitig mit den Proben ließ man einen
weiten Bereich umspannende, biotinylierte (6,5–200 kDa) und vorgefärbte (18,5– 106 kDa) Proteinmarker
für Molekulargewichte
(Bio-Rad) laufen. Nach der Elektrophorese wurden die Gele entweder
zur Proteinfärbung
mit dem Farbstoff Coomassie-Brillant-Blau oder für die Western-Immunoblot-Untersuchung
weiterverarbeitet. Nach der Gelelektrophorese wurden die Gele in
45 % Methanol und 10 % Ethansäure
in wässriger
Lösung
30 min lang fixiert. Dann wurden sie kurz in gesättigte Pikrinsäure getaucht
und mit 0,25 % wässrigem
Coomassie-Brillant-Blau (R-250) mindestens 2 Stunden lang gefärbt. Die
Gele wurden in 10 % Ethansäurelösung entfärbt. Die
Prozedur wurde drei Mal wiederholt.
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Für die Western-Immunoblot-Untersuchung wurden
die Gele unter Verwendung einer trans-blot-SD-Apparatur (Bio-Radelektrisch
auf Nitrocellulosemembranen (Coster Scientific Corp. Cambridge,
MA) übertragen.
Die Membranen zum Nachweis von Tyrosin-phosphorylierten Proteinen
wurden mit 3 % Rinderserumalbumin in mit Tris gepufterter Salzlösung (TBS;
20 mM Tris und 150 mM NaCl, pH 7,5) eine Stunde lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Membranen zum Nachweis anderer Proteine wurden mit
2 % getrockneter Magermilch (Bio-Rad) in TBS 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Dann wurde jede Membran mit der primären Antikörperlösung über Nacht bei 4°C inkubiert.
Dann wurden die Membranen mit TBS gewaschen und mit HRPkonjugierten
anti-Maus-IgG von der Ratte (Jackson Immunoresearch Laboratories,
Inc., West Grove, PA) oder mit anti-Kaninchen-IgG-Antikörper (Bio-Rad, Verdünnung 1:1.000)
und Avidin-HRP (Bio-Rad, Verdünnung
1:10.000) 2 Stunden lang bei Raumtemperatur inkubiert. Nach einer
abschließenden
Reihe von Spülungen
mit TBS, das 0,2 % Tween 20 enthielt, und mit TBS allein ließ man die
Membranen mit verbesserten Chemilumineszenzreagenzien (ECL) zur Immundetektion
(Amersham Life Science Inc., Arlington Heights, IL) regieren und
belichtete sie auf Röntgenfilm.
Jede Western-Immunoblot-Untersuchung
wurde mindestens dreimal wiederholt.
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Insgesamt
waren die Tyrosin-phosphorylierten Proteine in der diabetischen
Retina im Vergleich zu den mageren Kontrollen bei 50, 66, 97 und
116 kDa vermehrt. Mit Genistein behandelte, diabetische Ratten zeigten
im Vergleich mit der nicht behandelten Gruppe bei jedem Molekulargewicht
eine verminderte Färbung.
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Die
Western-Immunoblot-Untersuchung von immunpräzipitierten Tyrosinphosphorylierten
Proteinen zeigte die im Vergleich mit mageren Kontrollen gesteigerte
Tyrosin-Phosphorylierung von PI3-K bei 85 kDa in den diabetischen
Ratten. Die Tyrosinphosphorylierte, gefärbte Bande von PI3-K wurde
nach Behandlung mit Genistein abgeschwächt, besonders bei der diabetischen
Ratte.
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Die
Tyrosin-phosphorylierte MAPK bei 44 kDa war in den diabetischen
Ratten im Vergleich zu den mageren Kontrollen erhöht. Ähnlich wie
bei der PI3-K wurde der Spiegel der MAPK in der behandelten Gruppe
im Vergleich mit der nicht behandelten Gruppe auch abgesenkt.
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Zwei
Paare von Ratten wurden für
die immunhistochemische Analyse von PCNA in der Retina verwendet.
Unter tiefer Anästhesie
mit Ketamin und Xylazin wurden die vier Ratten transkardial mit
0,1 M mit Phosphat gepufferter Salzlösung (PBS; pH 7,4), die 1 mM
Orthovanadat enthielt, perfundiert, gefolgt von einer Perfusion
von 2 % Paraformaldehyd in 0,1 M PBS zur Fixierung. Die Augen wurden
dann entfernt und 30 min lang in derselben Fixierlösung eingetaucht.
Die vorderen Segment wurden entfernt und die hinteren Segmente wurden
in eine von 5 % bis 15 % abgestufte Saccharoselösung eingebracht und über Nacht
in einer 20%igen Saccharoselösung
inkubiert. Nach der Kryoprotektion wurden die Augen in „O.C.T.
Compound" (Einbettmedium,
Miles, Inc., Elkhart, IN) und in Isopentan mit Trockeneis eingefroren. Die
hinteren Segmente wurde in Schnitte von 8 μm geschnitten.
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Die
Schnitte wurden mit 3 % Peroxid behandelt, um die intrinsische Peroxidase
zu blockieren, und mit 2 % normalem Pferdeserum 20 min lang inkubiert.
Nach dreimaligem Spülen
in 0,1 M PBS wurden die Schnitte über Nacht bei 4°C mit Antikörper gegen
PCNA (Verdünnung
1:1.000) inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Schnitte in 0,1
M PBS gespült
und mit biotinyliertem anti-Maus-IgG-Antikörper (Vector Laboratories,
Inc., Burlingame, CA; Verdünnung
1:500) 30 min lang bei Raumtemperatur inkubiert und dann mit Peroxid-markiertem
Streptavidin (Kirkegaad & Perry
Laboratories, Inc., Gaithersburg, MD; Verdünnung 1:500) inkubiert. Die
Schnitte wurden mit einer Lösung
von 3-Amino-9-ethylcarbazol (AEC) (Sigma Chemical Co., St. Louis,
MO) behandelt, um eine Visualisierung zu ermöglichen. Jeder Satz von Schnitten
wurde zur selben Zeit untersucht und es wurden drei verschiedene
Sets untersucht. Nach Einbetten mit geliertem Glycerin (7 % Gelatine, 54
% Glycerin, 0,7 % Phenol) wurden Mikrophotographien mittels Nomarski-Optik
(Carl Zeiss, Thornwood, NY) angefertigt.
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In
der Retina der Zucker diabetic fatty Ratte war der Spiegel von PCNA
bei 36 kDa im Vergleich mit den mageren Ratten erhöht. Genistein
verminderte diesen Anstieg im Vergleich zur nicht behandelten Gruppe,
obwohl das Niveau der mageren Kontrollen nicht erreicht wurde.
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Im
Vergleich zu den mageren Kontrollen wurde bei den Zucker diabetic
fatty Ratten eine starke, positive Immunreaktion in den Zellkernen
in den Nervenfasern und den inneren und äußeren Kernschichten beobachtet.
In den diabetischen Ratten, die mit Genistein behandelt worden waren,
wurden jedoch weniger immunpositive Zellen nachgewiesen. Eine Inkubation
der Retina von der diabetischen Ratte mit IgG der nicht immunen
Maus anstatt mit Antikörper gegen
PCNA zeigte keine Immunreaktion.
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Die
obigen Ergebnisse zeigen, dass Genistein erhöhte Spiegel von Phosphotyrosin
insgesamt absenkte und erhöhte
Spiegel von phosphorylierten PI3-K, MAPK und PCNA (was ein Zeichen
dafür ist, dass
die Zellen zur Replikation vorbereitet sind) in der Retina der diabetischen
Ratte absenkte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Genistein
die Aktivierung der PTK-Reaktionswege in der Retina von diabetischen
Tieren mit Veränderung,
die noch nicht sichtbar sind, hemmen kann, so dass die diabetische Retinopathie
verhindert werden kann.