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Die
Erfindung betrifft thermostabile Xylanase-Enzyme. Spezieller ist
die Erfindung auf thermostabile Xylanase-Enzyme, die hohe Aktivität bei oder
nahe bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur aufweisen,
und deren Verwendung bei Futterpelletier-Anwendungen gerichtet.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Natürliche Xylanase-Enzyme,
wie jene des Pilzes Trichoderma reesei, sind zu Tierfutter hinzugesetzt worden,
um die Effizienz der Verdauung und Assimilation von Nährstoffen
zu erhöhen.
Während
des Verdauens von Futterkörnern,
wie Weizen und Gerste, erhöhen
Nicht-Stärke-Polysaccharide,
einschließlich
Xylan, die Viskosität
des Nahrungsbreis in Abwesenheit von zugesetzten exogenen Enzymen.
Dies interferiert mit der Diffusion der Verdauungsenzyme zu dem
Futter und der nachfolgenden Assimilation der Nährstoffe. Der hochgradig viskose
Nahrungsbrei erhöht
das Auftreten von klebrigen Faeces, welche die Wahrscheinlichkeit
von Erkrankungen erhöhen
und Ablaufprobleme hinsichtlich der Ausscheidungen verursachen.
Die Zugabe von Xylanase zu Futter baut das Xylan ab und verringert
die Viskosität
des Nahrungsbreis, wodurch dazu beigetragen wird, diese Probleme
zu lindern. Xylanase erzeugt eine Kostenersparnis, indem die Effizienz
der Futterumwandlung erhöht
wird. Xylanase kann das Verhältnis
von verzehrtem Futter zu Gewichtszunahme um 5–15% verringern (Viveros, A.,
Brenes, A., Pizarro, M., und Castano, M., 1994, Animal Feed Sci.
Technol. 48:237–251).
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Xylanase-Enzyme,
die für
Futter verwendet werden, sind typischerweise wässrige Lösungen von aktivem Protein,
Stabilisatoren, Konservierungsmitteln und anderen Zusätzen. Die
Enzyme werden typischerweise auf das Futter in einer Konzentration
von 100-2000 ml pro Tonne Futter gesprüht. Alternativ kann körnchenförmige oder
pulverisierte Xylanase verwendet werden. Wird das Futter einmal
von dem Tier als Nahrung aufgenommen, wirkt das Enzym auf Xylan,
wenn das Futter verzehrt und im Darm verdaut wird. Schließlich wird die
Xylanase, ein Proteinmolekül,
durch die Verdauungsenzyme (Proteasen) zu Aminosäuren wie ein jegliches Protein
im Futter hydrolysiert.
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Tierfutter-Präparate werden
zunehmend bei hohen Temperaturen zur Sterilisation gegen schädliche Bakterien,
beispielsweise Salmonella, pelletiert. Die Futterpelletierung wird
ausgeführt,
indem die Futterfeststoffe mit 100 bis 140°C heißem Dampf erwärmt und
diese durch eine(n) Extruder/Pelletierschnecke geleitet werden,
um Futterpellets zu bilden, die dann in einem Vorratsbunker abkühlen. Die
typische Zeitspanne, die benötigt
wird, um das Material durch das System zu leiten, beträgt 30 min.
Wie in diesem Fachgebiet bekannt ist, können höhere Temperaturen mit kürzeren Pelletierzeiten
und niedrigere Temperaturen mit längeren Pelletierzeiten verwendet
werden, vorausgesetzt, dass die notwendigen Feuchtigkeitskonzentrationen
erhalten werden. Die resultierende Gesamttemperatur innerhalb der
Feststoffe vor, während
und nach der Pelletbildung erreicht ungefähr 70–95°C für bis zu 30 min. Es ist wünschenswert,
die Xylanase während
des Futterpelletierprozesses zuzusetzen. Dieses würde den
Futter-Formulierungsexperten
den zusätzlichen
Schritt ersparen, flüssige
Xylanase zuzusetzen, welcher unbequem ist und mikrobielle Verunreinigungen
in das Futter einführen kann.
Die Option einer Zugabe von fester Xylanase als ein separater Schritt
ist ebenfalls nicht wünschenswert, da
die Feststoffe nicht gleichmäßig gemischt
werden würden.
Marquardt und Bedford (1997, Enzymes in Poultry and Swine Nutrition,
Marquardt, R.R., und Han, Z., Hrsg., S. 129–138) geben an, dass, obgleich
gegenwärtig
verfügbare
Enzyme für
eine Verwendung als Futterzusätze
nützlich
sind, neue Enzyme, die hohe Aktivität und Beständigkeit gegenüber einer
Wärmebehandlung
zeigen, ebenfalls erwünscht
sind; sie merken jedoch an, dass Enzyme, die diese Eigenschaften
zeigen, nicht zur Verfügung
stehen.
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Xylanasen
der Familie 11 (welche auch als Familie G-Xylanasen bezeichnet werden)
haben aufgrund ihrer geringen Größe und hohen
Aktivität
mehrere Eigenschaften, die für
Futteranwendungen geeignet sind. Ein Beispiel einer moderate Temperatur-Familie
11-Xylanase ist TrX, die aus Trichoderma reesei erhalten wird. Moderate
Temperatur-Xylanasen sind bewährte
Futterzusatz-Enzyme mit Temperatur- und pH-Optima, die mit den physiologischen
Bedingungen im Verdauungssystem von Tieren verträglich sind. Diese Enzyme können jedoch
die hohe Temperatur des Pelletierprozesses nicht aushalten und werden
während
dieses Schritts inaktiv.
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Xylanasen
aus Hochtemperatur-Mikroorganismen (z.B. einem Thermophilen), beispielsweise
Thermomonospora fusca-Xylanase (welche als TfX, also eine Familie
11-Xylanase, bezeichnet wird), sind für die Futterpelletierung ebenfalls
in Betracht gezogen worden. Die Thermostabilität von solchen Enzymen ist ausreichend,
um die Pelletiertemperaturen auszuhalten. Jedoch weisen thermophile
Xylanasen optimale Aktivität bei
hohen Temperaturen (70–80°C) auf und
mehrere von diesen Enzymen haben ein hohes pH-Optimum von 7–9. Wenn
sie in das Verdauungssystem eines Tiers mit einer physiologischen
Temperatur um 40°C
(z.B. Geflügel:
43°C, eine ähnliche
Temperatur wird innerhalb von Schweinen festgestellt) und einem
pH von 3–5
im Nahrungsbrei eingebracht werden, funktionieren diese Enzyme nur
schlecht.
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Familie
11-Xylanasen sind durch Protein-Engineering modifiziert worden,
um die Eigenschaften dieser Enzyme für industrielle Anwendungen
zu verbessern. Diese Modifikationen sind auf die Erhöhung der
Temperatur- und pH-Optima zusammen mit der Thermostabilität von diesen
Enzymen für
bestimmte Anwendungen gerichtet gewesen. Beispielsweise ist
US 5,405,769 (WO 94/24270)
auf eine ortsspezifische Mutagenese von Bacillus circulans-Xylanase
(BcX) für
die Verbesserung der Thermostabilität dieses Enzyms gerichtet.
Die offenbarten Modifizierungen betreffen die Bildung von intermolekularen
und intramolekularen Disulfid-Bindungen inner halb von BcX und diese
Modifizierungen führten
zu erhöhter
Thermostabilität.
Es wurde beispielsweise eine Verbesserung der Thermostabilität von bis
zu 6°C bei
der Hinzufügung
einer einzelnen Disulfid-Bindung und bis zu 10°C bei zwei Disulfid-Bindungen
beobachtet. Andere Modifizierungen umfassten das Verknüpfen der
N- und C-Termini, was die Thermostabilität um 6°C erhöhte, oder N-terminale Mutationen,
die die Thermostabilität
um 2°C erhöhten. Jedoch
waren bei allen der obigen Modifizierungen die resultierenden Enzyme
entweder weniger aktiv (bis zu 45% weniger aktiv) oder zeigten eine
Zunahme der Temperatur- und pH-Optima. Als solche sind diese Enzyme
für Futterpelletier-Anwendungen
nicht geeignet.
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US 5,759,840 offenbart auch
Modifizierungen an BcX und Trichoderma reesei-Xylanase (TrX), um
die Thermostabilität
zu erhöhen,
während
zugleich die Temperatur- und pH-Optima dieser Enzyme steigen. Wieder
würden
diese Xylanasen für
Futterpelletier-Anwendungen nicht geeignet sein.
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Die
obigen Ergebnisse stimmen überein
mit anderen Berichten, die feststellen, dass Disulfid-Bindungen
nicht zu den Thermostabilisierungsmechanismen gehören, die
durch thermophile Enzyme eingesetzt werden (Cowan, D.A., 1995, Essays
Biochem. 29:193–207),
da das Disulfid bei Temperaturen über 80°C zu Dehydroalanin und Thiocystein
gespalten werden kann. Dementsprechend ist die Erhöhung der
Stabilität
eines Enzyms unter Verwendung von Disulfid-Bindungen auf niedrigere Temperaturbereiche
beschränkt.
Die Disulfid-Bindung wird dementsprechend nicht empfohlen, um die
Stabilität
des Enzyms bei hohen Temperaturen zu verbessern (Gupta, M.N., 1991,
Biotech. Applied Biochem. 14:1–11;
Cowan, D.A., 1995, Essays Biochem. 29:193–207).
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Keines
der obigen Dokumente wendet sich an Verfahren zur Herstellung von
Xylanase-Enzymen
unter Verwendung von herkömmlichen
Screening-Techniken oder durch Modifizieren von Xylanase-Enzymen,
die die Eigenschaften von höherer
Temperaturbeständigkeit
zeigen, während
optimale Leistungseigenschaften unter Bedingungen von physiologischem
pH und physiologischer Temperatur beibehalten werden.
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Über eine
Verbesserung bei der Thermostabilität von Trichoderma reesei-Xylanase
II wurde von Paloheimo et al. berichtet (Paloheimo, M., Mantyla,
A., Vehmaanpera, J., Hakola, S., Lantto, R., Lahtinen, T., Parkkinen,
E., Fagerstrom, R., und Suominen, P., 1997, in Carbohydrases from
Trichoderma reesei and Other Microorganisms, S. 255–264). Von
den fünf
charakterisierten Mutanten behielt die am meisten verbesserte Mutante
(Glutaminsäure-38-TrX)
50% der Aktivität
bei 57°C
nach 9 min bei, verglichen mit 7 min bei dem TrX-Wildtyp. Arase
et al. (Arase, A., Yomo, T., Urabe, I., Hata, Y., Katsube, Y., und
Okada, H., 1993, FEBS Lett. 316:123–127) beschreiben mehrere Modifizierungen,
um die Thermostabilität
einer Bacillus pumilis-Xylanase (BpX) zu verbessern, jedoch wurden
nach einer Inkubation dieser Enzyme bei einer Temperatur von 57°C für 20 min
nur bis zu 40% der restlichen Enzymaktivität beibehalten. Obgleich in
diesen beiden Studien die Auswirkungen einer erhöhten Thermostabilität auf die pH-
und Temperaturoptima der Enzyme nicht bestimmt wurden, zeigen diese
Enzyme für
Futterpelletier-Anwendungen inadäquate
Thermostabilität.
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Trotz
eines breiten Spektrums an Erfahrungen beim Screenen, Testen und
Modifizieren von Xylanase-Enzymen gibt es keine Berichte über Xylanasen,
die die Kombination von Eigenschaften, die für Futterpelletier-Anwendungen
benötigt
werden, zeigen: hohe Thermostabilität mit optimaler Aktivität bei physiologischem
pH und physiologischer Temperatur. Es sind weder natürliche Xylanasen
selektiert worden, noch ist irgendeine Mutationsmethodik für die Familie
11-Xylanasen entwickelt worden, um die Thermostabilität von Xylanase-Enzymen
zu erhöhen
ohne eine jegliche Veränderung
bei den Temperatur- und pH-Optima und ohne einen begleitenden Verlust
der spezifischen Aktivität
des Enzyms. Solche selektierten natürlichen Xylanasen oder Xylanasen,
die unter Verwendung von Mutationsmethodiken hergestellt worden
sind, würden
den Vorteil einer Verbesserung der Futterverdaubarkeit und Verarbeitung
beim Pelletieren bieten.
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Die
Erfindung ist darauf gerichtet, Xylanase-Enzyme zu erhalten, die
die Eigenschaft erhöhter
Thermostabilität
zeigen, während
die pH- und Temperaturoptima, die typischerweise unter physiologischen
Bedingungen gefunden werden, beibehalten werden.
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Es
ist ein Gegenstand der Erfindung, Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden.
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Das
obige Ziel wird erreicht durch die Kombinationen von Merkmalen der
Hauptansprüche;
die Unteransprüche
offenbaren weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft thermostabile Xylanase-Enzyme. Spezieller ist
die Erfindung auf thermostabile Xylanase-Enzyme, die hohe Aktivität bei oder
nahe bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur zeigen,
und die Verwendung dieser Xylanase-Enzyme bei Futterpelletier-Anwendungen
gerichtet.
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Gemäß der Erfindung
wird eine isolierte Xylanase der Familie 11 bereitgestellt, umfassend
mindestens eine intramolekulare Disulfid-Bindung und eine basische
Aminosäure
in Position 162 (Trichoderma reesei-Xylanase II-Nummerierung) oder
deren Äquivalent,
wobei diese Position aufgrund eines Sequenz-Alignments (auf Homologie
basierende gegenseitige Ausrichtung von Sequenzen) der genannten
isolierten Xylanase gegenüber
der Trichoderma reesei-Xylanase
II-Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO:16 definiert ist, bestimmt wird, wobei die isolierte
Xylanase wenigstens 40% der optimalen Aktivität von ungefähr pH 3,5 bis ungefähr pH 6,0
und von ungefähr
40 bis ungefähr
60°C und
nach einem 30-minütigen
Vorinkubationsschritt bei 70°C, 80°C oder 90°C in Gegenwart
von 40% Glycerol; einem 30- oder 60-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 62,5°C in
Abwesenheit eines Stabilisators; oder einem 30-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 64°C
oder 68°C
in Abwesenheit eines Stabilisators wenigstens 30% der optimalen
Aktivität
zeigt. Die basische Aminosäure
wird aus der Gruppe bestehend aus Lysin, Arginin und Histidin ausgewählt. Die
basische Aminosäure
ist vorzugsweise Histidin.
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Die
modifizierte Xylanase der Erfindung umfasst wenigstens eine Disulfid-Brücke. Die
modifizierte Xylanase umfasst vorzugsweise eine oder zwei Disulfid-Brücken.
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Die
Erfindung ist auf eine isolierte Xylanase der Familie 11 gerichtet.
Darüber
hinaus betrifft diese Erfindung eine isolierte Xylanase, wobei die
Familie 11-Xylanase aus Trichoderma stammt.
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Die
Erfindung ist auch auf die isolierte Xylanase, wie oben definiert,
gerichtet, wobei die Xylanase aus der Gruppe bestehend aus TrX-162H-DS1,
TrX-162H-DS2 und TrX-162H-DS4 ausgewählt wird.
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Diese
Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Gewinnen einer Xylanase
der Familie 11, welches umfasst:
- i) Auswählen eines
Organismus, der Xylanase-Aktivität
exprimiert, und Gewinnen der Xylanase aus dem Organismus;
- ii) Feststellen, ob die Xylanase wenigstens 40% der optimalen
Aktivität
von pH 3,5 bis pH 6,0 und von 40 bis 60°C zeigt; und
- iii) Feststellen, ob die Xylanase eine Xylanase der Familie
11 ist und ob die Xylanase nach einem 30-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 70°C,
80°C oder
90°C in
Gegenwart von 40% Glycerol; einem 60-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 62,5°C
in Abwesenheit eines Stabilisators oder einem 30-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 64°C
oder 68°C
in Abwesenheit eines Stabilisators wenigstens 30% der optimalen
Aktivität zeigt;
- iv) Feststellen, ob die Xylanase eine basische Aminosäure in Position
162 (Trichoderma reesei-Xylanase II-Nummerierung), wobei diese Position
aufgrund eines Sequenz-Alignments
(auf Homologie basierende gegenseitige Ausrichtung von Sequenzen)
der genannten isolierten Xylanase gegenüber der Trichoderma reesei-Xylanase
II-Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO:16 definiert ist, bestimmt wird, und eine intramolekulare
Disulfid-Bindung aufweist; und
- v) Aufbewahren der Xylanase, die diese Eigenschaften zeigt.
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Schritt
i) des obigen Verfahrens kann auch umfassen, die Xylanase teilweise
zu reinigen.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Tierfutter,
wobei das Verfahren ein Aufbringen der isolierten, modifizierten
Familie 11-Xylanase, wie oben definiert, auf das Tierfutter, um
eine Xylanase-Tierfutter-Kombination zu erzeugen, und ein Hitzesterilisieren
der Xylanase-Tierfutter-Kombination umfasst. Das Tierfutter ist
vorzugsweise ein Geflügel-
oder Schweinefutter.
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Die
Erfindung betrifft auch eine isolierte Familie 11-Xylanase, die
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie wenigstens eine intramolekulare
Disulfid-Bindung und eine basische Aminosäure in Position 162 (Trichoderma reesei-Xylanase
II-Nummerierung) oder deren Äquivalent,
wobei diese Position aufgrund eines Sequenz-Alignments (auf Homologie
basierende gegenseitige Ausrichtung von Sequenzen) der genannten
isolierten Xylanase gegenüber
der Trichoderma reesei-Xylanase II-Aminosäuresequenz, die in SEQ ID NO:16
definiert ist, bestimmt wird, umfasst, wobei die Xylanase nach einem
30-minütigen
Vorinkubationsschritt bei 70°C, 80°C oder 90°C in Gegenwart
von 40% Glycerol; einem 30- oder 60-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 62,5°C in
Abwesenheit eines Stabilisators oder einem 30-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 64°C
oder 68°C
in Abwesenheit eines Stabilisators wenigstens 30% der optimalen
Aktivität
zeigt.
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Die
Erfindung ist darauf gerichtet, Xylanase-Enzyme zu erhalten, die
pH- und Temperaturoptima zeigen, die innerhalb des Nahrungsbreis
eines Tiers gefunden werden, während
das Xylanase-Molekül
zur gleichen Zeit Thermostabilität
zeigt und dementsprechend Verfahrensschritten, die mit dem Sterilisieren
und Herstellen von pelletiertem Futter verbunden sind, widerstehen
kann. Der Stand der Technik offenbart, thermostabile Enzyme entweder
durch Selektion von nativen Enzymen oder durch Gentechnologie zu
erhalten; jedoch zeigen diese Enzyme keine physiologischen pH- und
Temperaturoptima. Der Stand der Technik offenbart auch Xylanase-Enzyme,
die optimale Enzymaktivität
bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur zeigen; diese
Enzyme sind jedoch nicht thermisch stabil. Darüber hinaus gibt es im Stand
der Technik nichts, was nahe legen würde, dass native Xylanase-Enzyme
oder dass Xylanase-Enzyme
modifiziert werden können,
wie hier offenbart, um Xylanase-Enzyme zu erhalten, die hohe Temperaturtoleranz,
die für
ein Futterpelletieren geeignet ist, zeigen und optimale enzymatische
Aktivität
bei oder nahe bei physiologischen Bedingungen bewahren.
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Diese
Zusammenfassung der Erfindung beschreibt nicht notwendigerweise
alle notwendigen Merkmale der Erfindung, sondern dass die Erfindung
vielmehr auch in einer Unterkombination der beschriebenen Merkmale
liegen kann.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Diese
und andere Merkmale der Erfindung werden besser ersichtlich aus
der folgenden Beschreibung, in welcher auf die beigefügten Zeichnungen
verwiesen wird, in denen:
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1 das
Alignment einer Mehrzahl von Aminosäuresequenzen von Familie 11-Xylanasen zeigt.
Die Aminosäuren,
die wenigstens 80% der aufgelisteten Familie 11-Xylanasen gemein
sind, sind fett gedruckt angegeben. Die Reste, die allen Familie
11-Xylanasen gemein sind, sind unterstrichen. Bacillus pumilus (Bp); Clostridium
acetobutylicum P262 XynB (Ca); Clostridium stercorarium (Cs); Ruminococcus
flavefaciens (Rf); Trichoderma reesei-XynII (Tr2); Trichoderma viride
(Tv); Trichoderma harzianum (Th); Schizophyllum commune-Xylanase
A (Sc); Aspergillus niger var. awamori (An); Aspergillus tubigensis
(At); Trichoderma reesei-Xynl (Tr1); Streptomyces sp. No. 36a (Ss);
Streptomyces lividans-Xylanase B (S1B); Streptomyces lividans-Xln
C (S1C); Thermomonospora fusca-TfxA (Tf); Bacillus circulans (Bc);
Bacillus subtilis (Bs).
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2 zeigt
die synthetischen Oligonukleotide für die Konstruktion einer Gensequenz,
die die Trichoderma-Xylanase kodiert, in dem Plasmid pTrX (SEQ ID
NO:18).
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3 zeigt
die Auswirkung der Inkubationszeit auf die restliche Enzymaktivität von mutierter
TrX, TrX-DS1, TrX-162H, TrX-162H-DS1 und TrX-162H-DS4 bei 62,5°C. Die Daten
sind in Bezug auf jene, die bei 0 min beobachtet werden, normalisiert.
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4 zeigt die Auswirkung von Temperaturen
auf die restliche Enzymaktivität
von mehreren der modifizierten Xylanasen der Erfindung. 4(a) zeigt die restliche Enzymaktivität von TrX,
TrX-DS1, TrX-162H-DS1, TrX-162H-DS2 und TrX-162H-DS4 in Natriumcitrat-Puffer
bei einer 30-minütigen
Inkubation. 4(b) zeigt die Auswirkung
von Temperaturen auf die restliche Enzymaktivität der Mutante TrX-DS8. Für die 4(a) und (b) sind die Daten in Bezug auf
jene, die bei 48°C
beobachtet werden, normalisiert. Die T50, welche
die Inkubationstemperatur ist, welche das Aufrechterhalten von 50%
restlicher Aktivität
nach 30 min erlaubt, wurde für
jede mutierte TrX bestimmt.
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5 zeigt
die Auswirkung von Temperaturen auf die restliche Enzymaktivität von mutierter
TrX, Trx-DS1 und TrX-162H-DS1 in 40% Glycerol bei einer 30-minütigen Inkubation.
Die Daten sind in Bezug auf jene, die bei 50°C beobachtet werden, normalisiert.
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6 zeigt
die Auswirkung der Inkubationszeit auf die restliche Enzymaktivität von TrX-162H-DS1
in 40% Glycerol bei 90°C.
Die Daten sind in Bezug auf jene, die bei 0 min beobachtet werden,
normalisiert.
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7 zeigt
die Auswirkung der Temperatur auf die Freisetzung von Xylose im
Rahmen einer 30-minütigen
Hydrolyse von löslichem
Xylan durch TrX, TrX-162H-DS1, TrX-162H-DS2 und TrX-162H-DS4 bei pH 4,5. Die
Daten sind in Bezug auf jene, die bei dem Temperaturoptimum beobachtet
werden, normalisiert.
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8 zeigt
die Auswirkung des pH auf die Freisetzung von Xylose im Rahmen einer
7-minütigen
Hydrolyse von löslichem
Xylan durch TrX, TrX-162H-DS1, TrX-162H-DS2 und TrX-162H-DS4 bei 40°C. Die Daten
sind in Bezug auf jene, die bei dem pH-Optimum beobachtet werden,
normalisiert.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
Erfindung betrifft thermostabile Xylanase-Enzyme und deren Verwendung
als Futterzusätze.
Spezieller ist die Erfindung auf thermostabile Xylanase-Enzyme,
die gute Thermostabilität
zeigen und hohe Aktivität
bei oder nahe bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur
zeigen, gerichtet.
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Die
folgende Beschreibung ist lediglich beispielhaft jene einer bevorzugten
Ausführungsform
und ohne Einschränkung
hinsichtlich der Kombination von Merkmalen, die erforderlich sind,
um die Erfindung in die Praxis umzusetzen.
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Mit
physiologischem pH und physiologischer Temperatur ist der Temperatur-
und pH-Bereich gemeint, der
mit dem Verdauungsssystem innerhalb eines Tiers, beispielsweise
Geflü gel
und Schweine, jedoch nicht darauf beschränkt, verträglich ist. Ein geeigneter physiologischer
Temperaturbereich erstreckt sich beispielsweise von ungefähr 35 bis
ungefähr
60°C; dieser
Bereich erstreckt sich mehr bevorzugt von ungefähr 40 bis ungefähr 50°C. In ähnlicher
Weise erstreckt sich ein geeigneter physiologischer pH-Bereich von
ungefähr
pH 3,0 bis ungefähr
7,0; dieser Bereich erstreckt sich vorzugsweise von ungefähr pH 3,5
bis ungefähr
6,0. Die Zeit, die für
die Verdauung von Futter innerhalb des Darms eines Tieres benötigt wird,
variiert von Tier zu Tier. Beispielsweise benötigt in Schweinen die Verdauung
von Futter ungefähr
2 bis ungefähr
4 h, während
sie bei Geflügel
bis zu ungefähr
12 h beträgt.
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Mit
hoher Aktivität
bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur ist gemeint,
dass das Enzym wenigstens 40% von seiner optimalen Aktivität bei physiologischem
pH und physiologischer Temperatur zeigt. Der optimale pH- und Temperaturbereich
kann außerhalb
des physiologischen Bereichs liegen, vorausgesetzt, dass das Enzym
wenigstens 40% seiner optimalen Aktivität innerhalb des physiologischen
Bereichs, beispielsweise von ungefähr 40 bis ungefähr 50°C und bei
einem pH von ungefähr
3,5 bis ungefähr
6, zeigt. Die Beispiele 4 und 5 beschreiben die Bestimmung eines
geeigneten Xylanase-Enzyms, das diese Eigenschaften zeigt.
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„Thermostabil" oder „Thermostabilität", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Eigenschaft eines Enzyms. Ein Enzym wird als
thermostabil angesehen, wenn es wenigstens eine der folgenden Eigenschaften zeigt:
- 1) das Enzym zeigt wenigstens 30% seiner optimalen
Aktivität
nach einem 30-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 70°C,
80°C oder
90°C bei
pH 5,0 in Gegenwart eines stabilisierenden Mittels, wie 40% Glycerol. Das
Enzym zeigt vorzugsweise wenigstens 40% seiner optimalen Aktivität nach einem
30-minütigen
Vorinkubationsschritt bei 70°C
in Glycerol, beispielsweise, aber nicht beschränkt auf TrX-162H-DS1 (5);
- 2) das Enzym zeigt 30% seiner optimalen Aktivität nach einem
30- oder 60-minütigen Vorinkubationsschritt bei
62,5°C in
Abwesenheit eines Stabilisators. Das Enzym zeigt vorzugsweise wenigstens
40% seiner optimalen Aktivität
nach einer 30-minütigen
Vorinkubation, beispielsweise, aber nicht beschränkt auf TrX-162H-DS1 und TrX-162H-DS4 (3);
- 3) das Enzym zeigt wenigstens 30% seiner optimalen Aktivität nach einem
30-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 64°C
in Abwesenheit eines Stabilisators. Das Enzym zeigt vorzugsweise
wenigstens 40% seiner optimalen Aktivität nach dem 30-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 64°C,
beispielsweise, aber nicht beschränkt auf TrX-162H-DS1 und TrX-162H-DS4
(4); oder
- 4) das Enzym zeigt wenigstens 30% seiner optimalen Aktivität nach einem
30-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 68°C
in Abwesenheit eines Stabilisators. Das Enzym zeigt vorzugsweise
wenigstens 40% seiner optimalen Aktivität nach dem 30-minütigen Vorinkubationsschritt
bei 68°C,
beispielsweise, aber nicht beschränkt auf TrX-162H-DS1 und TrX-162H-DS4
(4).
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In
jedem der obigen Fälle
wird die optimale Aktivität
des Enzyms bei einem optimalen pH und einer optimalen Temperatur
für jenes
Enzym in Gegenwart oder in Abwesenheit von Stabilisator, wie erforderlich, bestimmt.
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Mit „TrX-Nummerierung" ist die Nummerierung
gemeint, die mit der Position von Aminosäuren basierend auf der Aminosäuresequenz
von TrX (XynII – Tabelle
1; Tr2 1) assoziiert ist. Wie nachfolgend offenbart und
wie bei Durchsicht von 1 offensichtlich ist, weisen
Familie 11-Xylanasen ein substantielles Ausmaß an Sequenzhomologie auf.
Dementsprechend können,
indem die Aminosäuren
gegenseitig basierend auf Homologie ausgerichtet werden („Alignment"), um die Sequenzähnlichkeit
zwischen Xylanase-Enzymen zu optimieren, und durch Verwendung der
Aminosäure-Nummerierung
von TrX als Grundlage für
die Nummerierung die Positionen von Aminosäuren innerhalb von anderen
Xylanase-Enzymen bezogen auf TrX bestimmt werden.
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Mit
modifizierter Xylanase ist die Veränderung eines Xylanase-Moleküls unter
Verwendung von Techniken, die einem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt
sind, gemeint. Diese Techniken umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
ortsgerichtete Mutagenese, Kassetten-Mutagenese, Konstruktion von synthetischen
Oligonukleotiden, Klonierung und andere Techniken der Gentechnologie.
Veränderungen
eines Xylanase-Enzyms, um eine modifizierte Xylanase herzustellen,
können
auch entstehen als ein Ergebnis einer Anwendung von Techniken, die
darauf gerichtet sind, Mutationen innerhalb von nativen oder gentechnologisch
modifizierten Xylanasen zu induzieren über die Zugabe von bekannten
chemischen Mutagenen, UV-Exposition
oder andere Behandlungen, die dafür bekannt sind, eine Mutagenese
innerhalb von Wirtsorganismen, die eine Xylanase von Interesse exprimieren,
zu induzieren. Solche Techniken sind innerhalb dieses Fachgebiets
wohlbekannt.
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Tabelle
1 listet die Familie 11-Xylanasen, die frei von Cellulase-Aktivität sind,
auf. Diese Enzyme weisen gemeinsam umfassende Aminosäuresequenzähnlichkeit
auf und besitzen Aminosäuren,
die der Familie 11 gemein sind, beispielsweise zwei Glutaminsäure (E)-Reste,
die als die essentiellen katalytischen Reste dienen, die Aminosäuren 86
und 177 (bei Verwendung der TrX-Nummerierung). Strukturvergleiche
von mehreren Familie 11-Xylanasen über Röntgenkristallographie zeigen
an, dass diese Familie 11-Xylanasen von bakterieller oder pilzlicher
Herkunft die gleiche generelle molekulare Struktur aufweisen (siehe
beispielsweise
US 5,405,769 ;
Arase, A., Yomo, T., Urabe, I., Hata, Y., Katsube, Y., und Okada,
H., 1993, FEBS Lett. 316:123–127).
Die meisten der Familie 11-Xylanasen, die bislang identifiziert
worden sind, sind mesophil und haben eine geringe Molekülmasse (20
kDa).
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TABELLE
1: Familie 11-Xylanasen
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Es
wird als innerhalb des Umfangs der Erfindung angesehen, dass Xylanasen,
einschließlich
Familie 11-Xylanasen, beispielsweise, aber nicht beschränkt auf
Trichoderma reesei-Xylanase II, Trichoderma reesei-Xylanase I, Trichoderma
viride-Xylanase, Streptomyces lividans-Xylanase B und Streptomyces
lividans-Xylanase C, modifiziert werden können, indem der allgemeinen
Strategie und Methodik, wie sie hier erläutert werden, gefolgt wird.
Es wird ebenfalls als innerhalb des Umfangs der Erfindung angesehen,
dass Nicht-Familie 11-Xylanasen ebenfalls modifiziert werden können, indem
den allgemeinen Prinzipien, wie sie hier beschrie ben werden, gefolgt
wird, um ein Xylanase-Enzym zu erhalten, das thermostabil ist und
hohe Aktivität
bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur zeigt.
-
Darüber hinaus
können
auch native Xylanasen durch Verwendung von Standard-Screening-Protokollen,
um Enzyme zu identifizieren, die die Eigenschaften von erhöhter Thermostabilität zeigen,
wobei sie dennoch hohe Aktivität
bei physiologischer Temperatur und physiologischem pH beibehalten,
erhalten werden. Solche Protokolle umfassen:
- • Auswählen eines
gewünschten
Organismus, beispielsweise eines Thermophilen;
- • Extrahieren
oder Gewinnen der Xylanase aus dem Organismus und teilweises Reinigen
des Enzyms, sofern gewünscht;
und
- • Charakterisieren
des extrahierten Enzyms, um zu bestimmen, ob das Enzym thermostabil,
wie oben definiert, (in Gegenwart oder Abwesenheit eines stabilisierenden
Mittels, wie Glycerol) ist, Bestimmen der pH- und Temperaturoptima
der Enzyme und Bestimmen der Aktivität des Enzyms bei physiologischem
pH und physiologischer Temperatur.
-
Jegliche
Enzyme, die unter Verwendung des obigen Protokolls identifiziert
wurden, die Thermostabilität
und hohe Aktivität
bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur zeigen, können als
Tierfutter verwendet werden.
-
Die
Erfindung betrifft auch modifizierte Xylanase-Enzyme, die erhöhte Thermostabilität zeigen,
während
sie hohe Aktivität
bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur beibehalten.
Beispielsweise und ohne die Erfindung in irgend einer Weise beschränken zu
wollen, wird eine modifizierte Trichoderma reesei-Xylanase (TrX)
offenbart, die erhöhte
Thermostabilität
zeigt, während
pH- und Temperaturoptima bei oder nahe dem physiologischen Bereich
beibehalten werden. Es wurden zwei Modifizierungen in der TrX kombiniert,
um eine neue Xylanase (TrX-162H-DS1) zu erhalten. Die erste Modifizierung
umfasst eine doppelte Mutation, um zwei Cysteine für die Bildung
einer einzelnen Disulfid-Bindung zu erzeugen. Eine solche Modifizierung
ist für
Bacillus circulans-Xylanase (C100/C148; BcX-Aminosäurenummerierung)
in
US 5,405,769 beschrieben
worden. Diese Mutation verleiht jedoch nur eine geringfügige Zunahme
der Fähigkeit
des Enzyms, hohen Temperatur zu widerstehen (siehe TrX-DS1,
3–
5),
und diese Modifizierung ist nicht adäquat, um ein Enzym herzustellen,
das in der Lage ist, hohe Temperaturen, die mit dem Pelletierprozess
verbunden sind, zu überleben.
Wenn diese Mutation mit einer zweiten Mutation wie durch die Lehren
dieser Erfindung, welche die Substitution einer basischen Aminosäure, wie
Histidin (H), anstelle von Glutamin (Q) an Position 162 umfassen,
kombiniert wird, zeigt die resultierende, in Kombination mutierte
Xylanase die gewünschten
Eigenschaften von Thermostabilität
(TrX-162H-DS1; siehe
5 und
6) und mehr
als 40% der optimalen Aktivität
bei physiologischem pH (
8) und physiologischer Temperatur
(
7).
-
Eine
andere mutierte Xylanase im Rahmen der Erfindung, TrX-162H-DS4,
unterscheidet sich von TrX-162H-DS1 dadurch, dass sie ein zusätzliches
Disulfid (108/158, d.h. zwischen den Positionen 108 und 158) aufweist.
Diese Art von doppelter Disulfid-Mutante ist zuvor für die Xylanase
von Bacillus circulans beschrieben worden (C98/C152, 100/148; BcX-Aminosäurenummerierung;
Wakarchuck et al., 1994, Protein Engineering, 7:1379–1386).
Die BcX-Mutante umfasst keine äquivalente
basische Aminosäure
(z.B. H für
Q an Position 162)-Substitution,
wie hier offenbart. Die mutierte TrX-162H-DS4 zeigt eine dramatische
Zunahme der Thermostabilität
(siehe 4(a)) mit einer Zunahme der
T50 von TrX-162H-DS4 von 14°C. Dies stellt
eine Verbesserung gegenüber
der Doppel-Disulfid-BcX-Mutante des Standes der Technik, die eine
Zunahme der T50 von 10°C zeigt, dar, wodurch der Beitrag
der Q162H-Mutation
bei den Disulfid-Mutanten von TrX gezeigt wird.
-
Die
Erfindung betrifft auch zusätzliche
Mutationen, von denen festgestellt worden ist, dass sie wirksam sind
bei der Herstellung einer Xylanase, die Thermostabilität und ein
wünschenswertes
pH-Profil aufweist. Ein Beispiel für solche Mutationen kann in
TrX-DS8 gefunden werden, ist aber nicht darauf beschränkt. TrX-DS8 umfasst
die für
N1-TX13 aufgelisteten Mutationen, wie in
US 5,759,840 offenbart, nämlich N10H,
Y27M und N29L, und umfasst auch N44D, Q125A, I129E, Q162H und eine
Disulfid-Bindung zwischen den Positionen 110 und 154. Trx-DS8 zeigt
die Eigenschaft von Thermostabilität (
4(b)),
eines pH-Profils, welches parallel zu jenem von TrX-162-DS1 verläuft, und
mehr als 40% der optimalen Aktivität bei physiologischem pH und
physiologischer Temperatur.
-
Über isolierte
Xylanase-Enzyme, welche die Substitution von H anstelle von Q an
Position 162 umfassen (bezeichnet als Q162H), ist in
US 5,759,840 berichtet worden; jedoch
zeigten diese Mutanten keine Verbesserung bei der Thermostabilität oder anderen
Eigenschaften gegenüber
natürlicher
TrX. Jedoch wurden durch Kombinieren dieser beiden Modifizierungen
mehrere neue Xylanasen (TrX-162H-DS1, TrX-162H-DS2 und TrX-162H-DS4)
mit verbesserter Thermostabilität
erhalten. Diese Eigenschaft wurde mit jeder der Mutationen allein
nicht beobachtet. Darüber
hinaus zeigen diese modifizierten Xylanasen hohe Aktivität bei oder nahe
bei physiologischer Temperatur und physiologischem pH. Diese Mutationen
werden auch in TrX-DS8
gefunden, die ebenfalls verbesserte Thermostabilität und hohe
Aktivität
bei oder nahe bei physiologischen Bedingungen zeigt.
-
Indem
den Verfahren der Erfindung gefolgt wird, können neue Xylanase-Enzyme erhalten
werden, die viel geeigneter für
Futterpelletier-Anwendungen sind als Enzyme, die gegenwärtig zur
Verfügung
stehen. Ähnliche
Modifizierungen können
bei anderen Familie 11-Xylanasen
vorgenommen werden, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Xylanase-Enzyme, die aus Trichoderma, Streptomyces und Schizophyllum
erhalten werden. Es liegt jedoch auch innerhalb des Umfangs der
Erfindung, dass andere Xylanase-Enzyme zusätzlich zu Familie 11-Xylanasen modifiziert
werden können,
wie hier offenbart, um Xylanasen zu erhalten, die ther mostabil sind
und hohe Aktivität
bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur zeigen. Darüber hinaus liegt
es innerhalb des Umfangs der Erfindung, dass native Xylanase-Enzyme mit den Eigenschaften
von Thermostabilität
und hoher Aktivität
bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur erhalten werden
können,
indem Screening-Protokollen, die eine Selektion sowohl hinsichtlich
Thermostabilität
als auch hoher Aktivität
bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur vornehmen,
gefolgt wird.
-
Bei
einer Verwendung kann die Formulierung des Futterenzyms die Thermostabilität des Enzyms
verbessern, da eine Adsorption in das Futter die Stabilität verbessert,
wenn das Enzym in Kontakt mit dessen Substrat gebracht wird. Dementsprechend
wurden bei der Bestimmung der Thermostabilität der Xylanasen der Erfindung
Xylanasen in Gegenwart und Abwesenheit von stabilisierenden Mitteln,
beispielsweise, aber nicht beschränkt auf Glycerol, charakterisiert.
Fisk und Simpson (1993) haben berichtet, dass 40% Glycerol die Temperaturtoleranz
von Wildtyp-TrX um weniger als +10°C erhöhte; dies ist jedoch viel weniger
Stabilität
als bei den Enzymen der Erfindung. Die durch Kombination mutierten
Xylanasen der Erfindung können
eine Inkubation in Puffer bei einer höheren Temperatur (59–69°C) verglichen
mit natürlicher
Xylanase (55°C;
siehe auch 3 und 4)
tolerieren. In Gegenwart von 40% Glycerol können die Kombinationsmutanten
einen substantiellen Teil ihrer Aktivität bei 70 bis 90°C bewahren
(siehe 5), während
die natürliche
Xylanase bei diesen Temperaturen vollständig inaktiviert wird.
-
Eine
der Modifizierungen an der durch Kombination mutierten Xylanase,
wie hier vorgeschlagen, ist die Substitution der Aminosäure 162
(TrX-Nummerierung basierend auf Tr2 in 1; welche
für TrX
Glutamin ist) durch die basische Aminosäure Histidin (bezeichnet als
Q162H). Es wird jedoch als innerhalb des Umfangs der Erfindung angesehen,
dass andere Aminosäuren
an dieser Position ebenfalls durch Substitution eingeführt werden
können.
Die substituierte Aminosäure
ist vorzugsweise basisch (positiv geladen), beispielsweise Lysin (Q162K)
oder Arginin (Q162R). Es ist hier beobachtet worden, dass die Substitution
an der Position 162 oder deren Äquivalent
in anderen Familie 11-Xylanasen durch eine basische Aminosäure, wie
Histidin, die Thermostabilität
eines Xylanase-Enzyms, das wenigstens eine intramolekulare Disulfid-Bindung
umfasst, stark verbessern kann. Es ist wichtig, dass hier auch beobachtet
worden ist, dass diese Substitution an Position 162 nicht nur die
Thermostabilität
erhöht,
sondern auch die Temperatur- und pH-Profile und die spezifische
Aktivität der
modifizierten Xylanase nicht signifikant verändert.
-
Der
Histidin-162-Rest (TrX-Nummerierung) in der Kombinationsmutante
wird an der entsprechenden Position in mehreren natürlichen
Familie 11-Xylanasen gefunden, wie jenen aus Trichoderma harzianum,
Aspergillus niger, var. awamori, Aspergillus tubigensis, Thermomonospora
fusca, Bacillus circulans und Bacillus subtilis. In ähnlicher
Weise umfasst Clostridium acetobutylicum ein Lysin an dieser äquivalenten
Position. Jedoch werden alle von diesen Xylanasen mit der Ausnahme
der Thermomonospora fusca-Xylanase durch mesophile Wirte produ ziert
und zeigen geringe Thermostabilität. Als ein Ergebnis gibt es
keinen Hinweis darauf, eine jegliche vorteilhafte Wirkung auf die
Thermostabilität
durch das Vorhandensein eines basischen Aminosäurerests an dieser Position
zu vermuten. Bei der Thermomonospora fusca-Xylanase ist gezeigt
worden, dass die N-terminale Sequenz (1–29), die von der Stelle der
Erfindung entfernt liegt, zur Thermostabilität beiträgt, und es gibt keinen Hinweis,
zu vermuten, dass Thermostabilität
mit einem Histidin an dieser äquivalenten Position
(d.h. TrX 162) assoziiert sein könnte.
-
Diese
Erfindung ist auch auf Xylanasen gerichtet, die wenigstens eine
Modifizierung umfassen, die zu erhöhter Thermostabilität führt, während hohe
Aktivität
bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur beibehalten
wird. Beispielsweise weist native Schizophyllum commune-Xylanase
eine Disulfid-Bindung an den Positionen 110/154 (TrX-Nummerierung)
auf. Dieses Enzym zeigt jedoch geringe Thermostabilität. Dementsprechend
kann dieses Enzym modifiziert werden unter Verwendung der Verfahren
der Erfindung, um eine basische Aminosäure, entweder Histidin, Arginin
oder Lysin, anstelle des natürlich
vorkommenden Leucins an Position 200 von Schizophyllum commune (welche äquivalent
zu Position 162 bei Verwendung der TrX-Nummerierung ist; siehe 1;
Sc) durch Substitution einzuführen.
Dementsprechend kann erhöhte
Thermostabilität
durch eine Ein-Schritt-Modifizierung erzielt werden.
-
Als
ebenfalls innerhalb des Umfangs der Erfindung angesehen werden Kombinationsmutanten,
welche sowohl eine intramolekulare Disulfid-Bindung als auch eine
basische Aminosäure-Substitution,
wie oben erläutert,
umfassen. Die intramolekulare Disulfid-Bindung kann entstehen als
Ergebnis einer Mutation an einem oder mehreren spezifischen Resten,
beispielsweise (anhand der TrX-Nummerierung):
- • den Resten
-110/-154; beispielsweise, aber nicht beschränkt auf TrX-162H-DS1 oder Trx-DS8;
- • den
Resten -108/-158; beispielsweise, aber nicht beschränkt auf
TrX-162H-DS2 oder
- • den
Resten -108/-158, -110/-154; beispielsweise, aber nicht beschränkt auf
TrX-162H-DS4.
-
Auch
als innerhalb des Umfangs der Erfindung angesehen werden Modifizierungen
von thermostabilen Xylanasen, beispielsweise, aber nicht beschränkt auf
TfX. Diese Modifizierungen halten die Thermostabilität des nativen
Enzyms aufrecht, verändern
aber die pH- und Temperaturoptima, so dass sie hohe Aktivität bei physiologischem
pH und physiologischer Temperatur, die normalerweise mit dem Enzym
nicht verbunden ist, zeigen.
-
TABELLE
2: Modifizierte Xylanasen
-
-
Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter veranschaulicht
werden. Es versteht sich jedoch, dass diese Beispiele allein Veranschaulichungszwecken
dienen und nicht verwendet werden sollten, um den Umfang der Erfindung
in irgendeiner Weise einzuschränken.
-
Beispiele:
-
Beispiel 1: Konstruktion
der mutierten Trichoderma reesei-Xylanasen
-
Grundlegende
in vitro-DNA-Rekombinationsmethoden, wie Plasmid-Präparation,
Restriktionsenzymverdau, Polymerasekettenreaktion, Oligonukleotid-Phosphorylierung,
Ligation, Transformation und DNA-Hybridisierung wurden ausgeführt gemäß wohl etablierten
Protokollen, die den Fachleuten auf diesem Gebiet geläufig sind
(Sung, W.L., Yao, F.-L., Zahab, D.M., und Narang, S.A. (1986) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 83:561–565)
oder wie durch den Hersteller der Enzyme oder des Kits empfohlen.
Die Puffer für
viele Enzyme sind als Teil eines Kits geliefert worden oder hergestellt
worden, indem den Anweisungen der Hersteller gefolgt wurde. Restriktionsenzyme,
T4-Polynukleotidkinase und T4-DNA-Ligase wurden von New England
BioLabs LTD, Mississauga, Ont., erworben. Ein Vorläufer-Plasmid,
pXYbc, ist zuvor hergestellt und veröffentlicht worden (Sung, W.
L., Luk, C.K., Zahab, D.M., und Wakarchuk, W. (1993) Protein Expression
Purif. 4:200–206;
US 5,405,769 ). Es wurde
ein üblicherweise
verwendeter E. coli-Stamm, HB101 (clonetech Lab., Palo Alto, CA)
als Transformations- und Expressionswirt für alle Genkonstrukte verwendet.
Birkenholz-Xylan wurde von Sigma (St. Louis, Mo.) erworben. Hydroxybenzoesäurehydrazid
(HBAH) wurde von Aldrich erworben. Oligonukleotide wurden mittels
eines Applied Biosystem DNA-Synthetisiergeräts, Modell 380B, hergestellt.
Xylanase-Assays sind in einem abgedeckten zirkulierenden Wasserbad
(Haake Typ F4391) mit einer Schwankung von "0,1°C ausgeführt worden.
Die Temperatur des Wasserbads wurde mit einem Thermoelement bestätigt.
-
A. Konstruktion des Vorläufer-Plasmids
pTrX
-
Das
Vorläufer-Plasmid
pTrX für
alle nachfolgenden Mutationen ist veröffentlicht (Sung et al., 1995). Dieses
Plasmid ist von einem pUC119-Plasmid mittels einer synthetischen
Nukleotidsequenz, welche eine Trichoderma reesei-Xylanase kodiert,
die inseriert wurde, abgeleitet (2). Eine
Expression dieser Xylanase und von anderen mutierten Xylanasen,
die nachfolgend beschrieben werden, erfolgt unter der Kontrolle
des lac-Promotors des pUC-Plasmids. Der gesamte Zusammenbau des
Gens erforderte zwei Stufen, anfänglich für die (92-190)-Region,
dann gefolgt durch die (1-92)-Region. Das Protokoll für die Konstruktion
dieses Gens ist Routine und identisch mit der veröffentlichten
Standardprozedur für
viele andere Gene. Es erforderte eine enzymatische Phosphorylierung
von überlappenden
synthetischen Oligonukleotiden, die Xylanase kodieren. Dem folgte
deren Ligation in ein geeignet geschnittenes pUC119-Plasmid.
-
Anfänglich wurden
zehn überlappende
Oligonukleotide:
XyTv-101, SEQ ID NO:28
XyTv-102, SEQ
ID NO:29
TrX-103, SEQ ID NO:30
XyTv-104, SEQ ID NO:31
XyTv-105,
SEQ ID NO:32
XyTv-106, SEQ ID NO:33
XyTv-107, SEQ ID NO:34
TrX-108,
SEQ ID NO:35
XyTv-109, SEQ ID NO:22
XyTv-110, SEQ ID NO:36
welche
die TrX(92-190)-Sequenz kodieren (2), mit
einer Kodonverwendungshäufigkeit,
welche jene von E. coli nachahmte (Chen et al., 1982), gestaltet.
Die kohäsiven
Sall- und BglII-Enden
von zwei terminalen Oligonukleotiden ermöglichten die enzymatische Ligation
der zehn Fragmente an das linearisierte Plasmid pXYbc. Die zehn
Oligonukleotide (50 pmol, 1 l für
jedes), welche die TrX(92-190) kodierten, wurden in einer Mischung,
enthaltend 10X-Standard-Kinasepuffer
(0,4 l), 1 mM ATP (4 l), T4-DNA-Kinase (5 Einheiten) und Wasser
(3 l), phosphoryliert. Die Phosphorylierungsreaktion wurde 1 h bei
37°C ausgeführt. Die
Lösungen
wurden dann zusammengegeben und 10 min auf 70°C erwärmt. Nachdem sie langsam auf
Raumtemperatur abgekühlt
worden waren, wurden die vereinigten Lösungen zu einer Mischung von
4 mM ATP (3,5 l), EcoR1-HindIII-linearisiertem Plasmid pUC119 (0,1
pmol) und T4-DNA-Ligase (3,5 l) zugegeben und bei 12°C 20 h inkubiert.
Aliquots der Ligationsmischung wurden verwendet, um E. coli HB101
in YT-Platten (8 g Hefeextrakt, 5 g Bakto-Trypton, 5 g NaCl, 15
g Agar in 1 l Wasser), welche Ampicillin (100 mg/l) enthielten,
zu transformieren.
-
Für die Herstellung
einer Hybridisierungssonde wurde eines der Oligonukleotide XyTv-110 (10 pmol, 1 l)
mittels 32P-ATP (10 pmol, 3 l) in T4-DNA-Kinase
(1 l), 10X Kinasepuffer (1 l) und Wasser (4 l) bei 37°C 1 h phosphoryliert.
-
Transformanten
wurden zufällig
für eine
Hybridisierungsanalyse ausgewählt.
Kolonien wurden auf Nylonfiltern auf YT-Platten mit Ampicillin über Nacht
kultiviert. Sie wurden dann mit 0,5 N NaOH – 1,5 M NaCl denaturiert (10
min) und mit 0,5 N Tris-HCl (pH 7,0) – 1,5 M NaCl neutralisiert
(10 min). Nach Bestrahlen durch UV von 254 nm für 8 min wurden die Filter mit
6X SSC – 0,05%
Triton X-100 30 min gewaschen. Zellrückstände wurden vollständig abgekratzt.
Nach weiteren 30 min in frischer Lösung wurden die doppelt erstellten
Filter individuell in separate Mischungen von 6X SSC – 1% Dextransulfat – 0,05%
Triton X-100 – 1X
Denhardt's-Hybridisierungsfluid
transferiert. Die 32P-markierte Sonde wurde
zu dem Filter hinzugegeben. Nach 16 h bei 45°C wurde der Filter zweimal mit
6X SSC – 0,05%
Triton X-100 bei Raumtemperatur 5 min und dann bei 65°C 30 min
gewaschen. Positiv hybridisierte Klone mit dem intermediären Plasmid
pBcX.TrX wurden durch autoradiographische Analyse identifiziert.
-
Das
obige Protokoll, welches eine enzymatische Phosphorylierung von
synthetischen überlappenden Oligonukleotiden
und eine Ligation in ein linearisiertes Plasmid umfasst, ist erneut
bei dem Zusammenbau der TrX(1-92)-Region und bei der Kassetten-Mutagenese
für die
nachfolgende Erzeugung von anderen Mutantenreihen, die in dieser
Erfindung beschrieben werden, verwendet worden.
-
Für den Zusammenbau
der TrX(1-92)-Region, um das Trichoderma-Volllängen-Gen zu vervollständigen,
wurde das intermediäre
Plasmid pBcX.TrX durch NheI- und KpnI-Endonukleasen linearisiert, um das DNA-Insert
für BcX(1-83)
freizusetzen. Mit kohäsiven
NheI- und KpnI-Enden
wurden acht überlappende
Oligonukleotide:
TrX-1, SEQ ID NO:37
XyTv-2, SEQ ID NO:38
TrX-3,
SEQ ID NO:39
XyTv-4, SEQ ID NO:40
XyTv-5, SEQ ID NO:41
TrX-6,
SEQ ID NO:42
XyTv-7, SEQ ID NO:43
TrX-8, SEQ ID NO:44,
welche
die veröffentlichte
TrX(1-91)-Sequenz kodierten, in das linearisierte Plasmid pBcX.TrX
(2) mittels des oben beschriebenen Protokolls ligiert.
Das neue Plasmid pTrX beherbergte dementsprechend ein synthetisches
TrX-Gen (SEQ ID NO: 18).
-
Alle
mutierten Xylanasen, die nachfolgend beschrieben werden, sind über die
Methode der Kassetten-Mutagenese, wie oben beschrieben, konstruiert
worden. Das Protokoll für
die Kassetten-Mutagenese war identisch zu jenem für den Genzusammenbau,
das oben vollständig
beschrieben wurde. Eine solche Kassetten-Mutagenese umfasste (i)
eine enzymatische Phosphorylierung von überlappenden synthetischen
Oligonukleotiden, (ii) deren Ligation mit dem linearisierten Plasmid,
(iii) eine Transformation der kompetenten E. coli-HB101-Zellen damit,
(iv) eine Identifizierung der mutierten Transformanten über eine
Hybridisierung mit dem markierten Oligonukleotid als Sonde und (v)
eine Bestätigung
der Mutation durch Didesoxynukleotid-Sequenzierung.
-
B. Konstruktion des Plasmids
pTrX-DS1
-
Die
mutierte TrX-DS1 (SEQ ID NOs: 54, 55) war identisch mit TrX mit
einer kovalenten Disulfid-Bindung zwischen den Resten –110 und
154. Dies wurde bewerkstelligt durch zwei einzelne Mutationen, d.h.
eine Umwandlung von beiden Resten Serin-110 und Asparagin-154 zu
Cystein. Nach einer Expression der mutierten Xylanase werden diese
beiden Cysteinreste eine Disulfid-Bindung ausbilden. Die Konstruktion
des Plasmids pTrX-DS1 erfolgte durch Ligation der folgenden überlappenden
phosphorylierten Oligonukleotide:
TX-110C SEQ ID NO:19,
TX-110C-2
SEQ ID NO:20,
TX-103b SEQ ID NO:21,
XyTv-109 SEQ ID NO:22,
TX-108b
SEQ ID NO:23,
TX-154C SEQ ID NO:24,
TX-154C-2 SEQ ID NO:25,
in
ein durch KasI/AvrII linearisiertes pTrX-Plasmid in einer Kassetten-Mutagenese,
wie nachfolgend gezeigt.
-
-
C. Konstruktion des Plasmids
pTrX-162H-DS1
-
Die
mutierte TrX-162H-DS1 (SEQ ID NO: 56) war identisch mit TrX-DS1
mit einer einzelnen Mutation von Glutamin-162 zu Histidin. Die Konstruktion
des Plasmids pTrX-162D-DS1 erfolgte durch Ligation der Oligonukleotide:
TX-162H-3
SEQ ID NO: 26 und
TX-162H-4 SEQ ID NO: 27
in das durch
SphI/AvrII linearisierte pTrX-DS1-Plasmid in einer Kassetten-Mutagenese,
wie nachfolgend gezeigt.
-
-
D. Konstruktion des Plasmids
pTrX-162H-DS2
-
Die
mutierte TrX-162H-DS2 (SEQ ID NOs: 57, 58) war identisch zu TrX,
aber mit einer kovalenten Disulfid-Bindung zwischen den Resten -108
und -158 und einer Mutation von Glutamin-162 zu Histidin. Das 108/110-Disulfid
erforderte zwei einzelne Mutationen, d.h. eine Umwandlung von beiden
Resten Valin-108 und Alanin-158 zu Cystein. Nach Expression der
mutierten Xylanase werden diese beiden Cysteinreste eine Disulfid-Bindung
bilden. Die Konstruktion des Plasmids pTrX-162H-DS2 erfolgte durch
Ligation der folgenden überlappenden
phosphorylierten Oligonukleotide:
TX-108C SEQ ID NO:45,
TX-108C-2
SEQ ID NO:46,
TX-103b SEQ ID NO:21,
XyTv-109 SEQ ID NO:22,
TX-108b
SEQ ID NO:23,
TX-158C-162H SEQ ID NO:47 und
TX-158C-162H-2
SEQ ID NO:48
in das mit KasI/AvrII linearisierte pTrX-Plasmid
in einer Kassetten-Mutagenese, wie nachfolgend gezeigt.
-
-
E. Konstruktion des Plasmids
pTrX-162H-DS4
-
Die
mutierte TrX-162H-DS4 (SEQ ID NOs: 59,60) war identisch mit TrX,
aber mit zwei kovalenten Disulfid-Bindungen 108/158 und 110/154
und einer Mutation von Glutamin-162 zu Histidin. Die beiden Disulfide erforderten
vier einzelne Mutationen, d.h. eine Umwandlung der Reste Valin-108,
Serin-110, Asparagin-154 und Alanin-158 zu Cystein. Nach Expression
der mutierten Xylanase werden diese vier Cysteinreste zwei Disulfid-Bindungen
ausbilden. Die Konstruktion des Plasmids pTrX-162H-DS4 erfolgte
durch Ligation der folgenden überlappenden
phosphorylierten Oligonukleotide:
TX-108C-110C SEQ ID NO:49,
TX-108C-110C-2
SEQ ID NO:50,
TX-103b SEQ ID NO:21,
XyTv-109 SEQ ID NO:22,
TX-108b
SEQ ID NO:23,
TX-154C-158C-162H SEQ ID NO:51 und
TX-154C-158C-162H-2
SEQ ID NO:52
in das mit KasI/AvrII linearisierte pTrX-Plasmid
in einer Kassetten-Mutagenese, wie nachfolgend gezeigt.
-
-
F. Konstruktion von TrX-DS8
-
Die
mutierte TrX-DS8 wurde hergestellt unter Verwendung von analogen
Verfahren zu jenen, die oben in den Abschnitten A bis E für die Herstellung
von modifizierten Xylanasen erläutert
worden sind. TrX-DS8 umfasst die Mutationen, die in N1-TX13, wie
in
US 5,759,840 offenbart,
gefunden werden. Diese Mutationen sind N10H, Y27M und N29L. Zusätzlich umfasst
TrX-DS8 die folgenden Mutationen: N44D, Q125A, I129E, Q162H und
eine Disulfid-Bindung zwischen den Positionen 110 und 154. Die Konstruktion
des Plasmids pTrX-DS8 erfolgte durch Ligation von überlappenden
phosphorylierten Oligonukleotiden, wie oben beschrieben.
-
TrX-DS8
zeigt die Eigenschaft von Thermostabilität (4a), ein
pH-Profil, welches parallel zu jenem von TrX-162-DS1 verläuft, und
mehr als 40% der optimalen Aktivität bei physiologischem pH und
physiologischer Temperatur.
-
Beispiel 2: Charakterisierung
von mutierten Xylanasen
-
A. Herstellung von Xylanasen
-
Die
Kulturbedingungen waren identisch zu dem wohl etablierten Protokoll,
das für
andere durch E. coli exprimierte Xylanasen beschrieben worden ist.
5 ml eines Übernachtkultur-Inokulums in 2YT-Medium
(16 g Hefeextrakt, 10 g Bakto-Trypton, 5 g NaCl, 1 l Wasser), enthaltend
Ampicillin (100 mg/l) wurden zu 2YT-Medium (1 l) mit Ampicillin
zugegeben. Die Kulturen wurden unter Schütteln (200 Upm) bei 37°C kultiviert.
Nach 16 h wurden Zellen geerntet.
-
B. Reinigung von unterschiedlichen
Disulfid-Bindungen enthaltenden mutierten Xylanasen
-
Aus
Zellen wurden Proteinproben hergestellt, indem zuerst ein Extrakt
der Zellen durch Vermahlen von 10 g der Zellpaste mit 25 g Aluminiumoxid-Pulver
hergestellt wurde. Nach dem Vermahlen zu einer glatten Mischung
wurden geringe Mengen (5 ml) von eiskaltem Puffer A (10 mM Natriumacetat,
pH 5,5, für
BcX-Mutanten) oder Puffer B (10 mM Natriumacetat, pH 4,6, für TX-Mutanten)
zugegeben und die Mischung zwischen den Zugaben kräftig vermahlen.
Das Aluminiumoxid und die Zellrückstände wurden
durch Zentrifugation der Mischung bei 8000 × g für 30 min entfernt.
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Der
Rohextrakt wurde bei 60°C
15 min erwärmt
und zentrifugiert, um eine große
Menge des Niederschlags zu entfernen. Der Überstand wurde auf pH 4,6 angesäuert, bei –20°C über Nacht
eingefroren, aufgetaut und zentrifugiert, um mehr Niederschlag zu
entfernen.
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Nach
der obigen Vorbehandlung wurde der Zellextrakt einer Säulenchromatographie
unterzogen und wurde auf eine Kationenaustauschersäule mit
S-Sepharose fast flow, 50 ml-Bettvolumen
(Kabi-Pharmacia, Kanada), die in Puffer A äquilibriert worden war, gepumpt.
Die Xylanase wurde mit 300 ml eines linearen Gradienten von 0 bis
0,3 M NaCl in Puffer A mit einer Flussrate von 3 ml/min eluiert.
Die Xylanase eluiert bei 100 bis 150 ml des Gradienten. Die Fraktionen
werden mittels SDS-PAGE überprüft und jene
Fraktionen, die die Hauptmenge der Xylanase aufweisen, wurden vereinigt
und durch Ultrafiltration unter Verwendung von Membranen mit einem
Molekulargewichtsausschluss von 3000 Dalton (Amicon YM3) aufkonzentriert.
Das aufkonzentrierte Material (5 ml) wurde dann auf eine 1,5 cm × 85 cm-TSK-HW50S-Gelfiltrationssäule, die
in 50 mM Ammoniumacetat, pH 6, äquilibriert
worden war, aufgetragen. Die Xylanase eluierte bei einem Volumen
von 90 bis 100 ml. Diese Fraktionen wurden durch SDS-PAGE analysiert
und die Peaks als reine Xylanase vereinigt. Das Protein wurde unter
Verwendung des Extinktionskoeffizienten bei 280 nm quantifiziert.
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C. Standardassay für die Messung
von enzymatischer Aktivität
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Der
quantitative Assay bestimmte die Anzahl von reduzierenden Zuckerenden,
die ausgehend von löslichem
Xylan erzeugt werden. Das Substrat für diesen Assay war die Fraktion
von Birkenholz-Xylan, die sich in Wasser ausgehend von einer 5%-igen
Suspension von Birkenholz-Xylan (Sigma Chemical Co.) löste. Nach Entfernen
der unlöslichen
Fraktion wurde der Überstand
gefriergetrocknet und in einem Exsiccator aufbewahrt. Die Messung
der spezifischen Aktivität
wurde, wie folgt, ausgeführt.
Reaktionsmischungen, enthaltend 100 l 30 mg/ml Xylan, zuvor verdünnt in Assaypuffer
(50 mM Natriumcitrat, pH 5,5 oder das pH-Optimum der getesteten
Xylanase), 150 l Assaypuffer, 50 l in Assaypuffer verdünntes Enzym,
wurden bei 40°C
inkubiert. Nach verschiedenen Zeitabständen wurden 50 1-Anteile entfernt
und die Reaktion wurde durch Verdünnen in 1 ml 5 mM NaOH gestoppt.
Die Menge an reduzierenden Zuckern wurde mit dem Hydroxybenzoesäurehydrazid-Reagens
(HBAH) (Lever, 1972, Analytical Biochem. 47:273–279) bestimmt. Eine Einheit
von Enzymaktivität
wurde als jene Menge definiert, die 1 Mol reduzierenden Zucker in
1 min bei 40°C
erzeugte.
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Für den Vergleich
zwischen mutierten Xylanasen und der Wildtyp-Xylanase (TABELLE 3)
wurden die spezifischen Aktivitäten
einer Xylanase umgewandelt in die relative Aktivität, die als
Prozentsatz verglichen mit der spezifischen Aktivität der natürlichen
Xylanase berechnet wird. TABELLE
3. Relative Aktivität
von TrX-Xylanasen
- * Die spezifische Aktivität der natürlichen
TrX (770 E/mg) wurde zu 100% normalisiert.
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Wie
aus Tabelle 3 ersehen werden kann, sind verglichen mit den natürlichen
Xylanasen die spezifischen enzymatischen Aktivitäten der mutierten Xylanasen
bei 40°C
nicht signifikant verändert
worden.
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Beispiel 3: Thermostabilität von mutierten
Xylanasen
-
Dies
war ein Test der Toleranz von Xylanasen gegenüber einer Inkubation bei einer
festgelegten Temperatur ohne jegliches Substrat. Die Xylanase (150
g/ml) in Assaypuffer (50 mM Natriumcitrat) wurde bei einer festgelegten
Temperatur oder eine festgelegte Zeitspanne inkubiert. Aliquots
wurden auf Raumtemperatur (ungefähr
20°C) abgekühlt, die
restliche enzymatische Aktivität
aller Proben wurde mittels des HBAH-Assays bei 40°C bestimmt,
wie in Beispiel 2C angegeben.
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(A) Auswirkung der Inkubationslänge
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Die
Auswirkung der Länge
der Inkubation auf die Aktivität
von Xylanase-Proben wurde bei 62,5°C bei pH 5,5 bestimmt (3).
Aliquots wurden nach 0, 5, 10, 20, 30, 40 und 60 min für die Bestimmung
von restlicher Aktivität
entfernt. Die restliche Enzymaktivität bei 0 min wurde zu 100% normalisiert.
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Nach
5 min Inkubation hatten die Wildtyp-TrX und die Q162H-Mutante TrX-162H
(
US 5,759,840 ) nahezu
die gesamte restliche Aktivität
verloren, während
die Mutante TrX-DS1 mit einer Disulfid-Bindung 60% ihrer restlichen
Aktivität
bewahrte. Nach 20 min bewahrte sie jedoch nur noch 20% ihrer Aktivität und hatte nach
40 min alle Aktivität
verloren. Im Gegensatz dazu zeigte die Mutante TrX-162H-DS1 mit
der zusätzlichen Mutation
von Q162H überlegene
Thermostabilität,
indem ungefähr
87% von deren restlicher Aktivität
nach 20 min, 78% nach 40 min und 68% nach 60 min beibehalten wurden.
Die Mutante TrX-162H-DS4 mit beiden 108/158- und 110/154-Disulfid-Bindungen behielt
84% Aktivität
nach 60 min bei.
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(B) Auswirkung von Inkubationstemperaturen
auf die restliche Aktivität
von mutierter TrX.
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Die
Thermostabilität
von mutierten TrX-Enzymen wurde auch bestimmt anhand der Toleranz
von unterschiedlichen Inkubationstemperaturen. Proben von Xylanasen
wurden in 50 mM Natriumcitrat-Puffer (pH 5,5) bei unterschiedlichen
Temperaturen (48, 52, 56, 60, 64, 68, 70 und 72°C) 30 min inkubiert. Die restliche Enzymaktivität der Proben
wurde bestimmt, wobei die restliche Aktivität bei 48°C zu 100% normalisiert wurde (siehe 4(a) und 4(b)).
Die T50, welche die Inkubationstemperatur,
welche die Aufrechterhaltung von 50% restlicher Aktivität nach 30
min erlaubt, ist, wurde für
jede mutierte TrX bestimmt.
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Ohne
auf irgendeine Theorie festgelegt werden zu wollen, zeigt die höhere T50 von TrX-162H-DS1 (65°C) gegenüber TrX-DS1 (61°C) die Verbesserung
der Thermostabilität
durch die Mutation Q162H in den Disulfid-Mutanten. Die doppelte
Disulfid-Mutante TrX-162H-DS4 zeigte ebenfalls hohe Stabilität mit einer T50-Zunahme von +14°C gegenüber der natürlichen TrX. Ein Vergleich
der T50 von TrX-162H-DS1 (65°C) und TrX-162H-DS2
(59°C) zeigt
an, dass das 110/154-Disulfid in TrX-162H-DS1 zu der letztgenannten
mehr Thermostabilität
als das 108/158-Disulfid beiträgt.
TrX-DS8 zeigte ebenfalls hohe Thermostabilität mit einer T50-Zunahme von +16°C bei Vergleich
mit natürlicher
TrX.
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(C) Effektive Inkubationstemperatur
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In
dem folgenden Beispiel wurde eine Modelluntersuchung der Auswirkung
der Enzymformulierung auf die Thermostabilität der Kombinationsmutante in
Gegenwart eines Zusatzstoffs, Glycerol, ausgeführt. Die unmodifizierte TrX
und die mutierten TrX-Xylanasen wurden 30 min bei 20, 50, 60, 70,
80 und 90°C
in einem Puffer (pH 5,0) mit 40% Glycerol inkubiert. Die restliche
Aktivität
wurde durch den HBAH-Assay bestimmt. Die restliche Enzymaktivität bei 0
min wurde zu 100% normalisiert (5).
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Bei
50°C behielten
alle TiX-Proben ihre enzymatische Aktivität bei. Bei 60°C behielt
die Wildtyp-TrX 75% von ihrer Aktivität bei, während TrX-DS1 und TrX-162H-DS1
80 bzw. 100% beibehielten (5). Bei
70°C behielten
TrX-DS1 und TrX-162H-DS1 10 bzw. 98% bei. Nach 90 min behielt die
Letztgenannte 65% der restlichen Aktivität bei.
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(D) Auswirkung der Inkubationsdauer
auf die restliche Aktivität
von TrX-162H-DS1 bei 90°C
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Eine
Probe von TrX-162H-DS1 in 40% Glycerol und Puffer wurden in einem
abgedeckten zirkulierenden Wasserbad (Haake Typ F4391, mit einer
Schwankung von 0,1°C)
bei 90°C
inkubiert. Die Temperatur des Wasserbads wurde mit einem Thermoelement
bestätigt.
Aliquots wurden nach 0, 5, 10 und 30 min für eine Bestimmung der restlichen
Aktivität
entfernt. Die restliche Enzymaktivität bei 0 min wurde zu 100% normalisiert.
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Nach
5, 10 und 30 min behielt TrX-162H-DS1 90, 85 bzw. 65% der restlichen
Aktivität
bei (6).
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Beispiel 4: Temperatur-/Aktivitätsprofil
von mutierten Xylanasen
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Dies
war ein Test hinsichtlich der Auswirkung von unterschiedlichen Temperaturen
auf die enzymatische Aktivität
der Xylanase bei der Hydrolyse von löslichem Xylan. Die Vorgehensweise
war identisch zu dem Standardassay (Beispiel 2 C) mit Veränderungen
bei der Inkubationstemperatur und -dauer. Die Enzyme (1,5 μg/ml) und
lösliche
Xylanase in 50 mM Natriumcitrat-Puffer, pH 4,5, wurden gemischt
und in einem zirkulierenden Wasserbad bei unterschiedlichen Temperaturen
inkubiert. Nach 30 min wurde die Menge von reduzierenden Zuckern,
die aus Xylan freigesetzt worden waren, durch HBAH bestimmt und
wurde als relative Aktivität mit
dem Wert beim Temperaturoptimum als 100% berechnet.
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Die
Auswirkung von Temperatur auf die Hydrolyse von Xylan wurde in 7 gezeigt.
Die natürliche TrX,
die TrX-DS1-, TrX-162H-DS1-, TrX-162H-DS2- und TrX-162H-DS4-Enzyme hatten
allesamt das gleiche Temperatur-/Aktivitätsprofil und der einzige Unterschied
besteht in der größeren Aktivität (80%)
bei der Mutante TrX-162H-DS4 verglichen mit den anderen (45%) bei
60°C. Diese
Ergebnisse zeigen an, dass die Disulfid-Mutation zusammen mit der
Q162H-Mutation wenig
oder gar keine Auswirkung auf die optimale Temperatur (50°C) von TrX
hat. Zusätzlich
zeigen alle der in der Figur gezeigten Enzyme wenigstens 40% von
deren optimaler Aktivität
von ungefähr
40°C bis
ungefähr
50°C, was
für Futterpelletier-Anwendungen
geeignet ist.
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Beispiel 5: pH-/Aktivitätsprofil
von mutierten Xylanasen
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Dies
war ein Test hinsichtlich der Auswirkung von unterschiedlichen pH-Werten
auf die enzymatische Aktivität
der Xylanase bei der Hydrolyse von löslichem Xylan bei der ungefähren physiologischen
Temperatur von Nahrungsbrei.
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Die
Vorgehensweise war identisch zu dem Standardassay (Beispiel 2 C)
mit Veränderungen
bei der Inkubationstemperatur und -dauer. Die Trichoderma-Enzyme
natürliche
TrX und mutierte TrX (30 μg/ml)
und lösliches
Xylan in 50 mM Natriumcitrat-Puffern mit pH 3–8 wurden zusammen bei 40°C 7 min inkubiert.
Die Menge an reduzierenden Zuckern, die aus dem Xylan freigesetzt
wurden, wurde durch HBAH bestimmt und wurde als relative Aktivität mit dem
Wert beim pH-Optimum als 100% berechnet.
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Das
Profil der Auswirkung des pH auf die enzymatische Aktivität von TrX,
TrX-162H-DS1 und TrX-162H-DS2
(8) ist ähnlich,
wodurch wenig oder gar keine Auswirkung der Mutationen (Disulfid-Bindungsbildung
und Q162H) auf das pH-Optimum angezeigt wird. Das pH-Profil für TrX-DS8
war diesen modifizierten Xylanasen ebenfalls ähnlich (Daten nicht gezeigt).
Alle der in der Figur gezeigten Enzyme zeigen wenigstens 40% ihrer
optimalen Aktivität
von ungefähr
pH 3,5 bis ungefähr
pH 6, was für
Futterpelletier-Anwendungen geeignet ist.
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Die
doppelte Disulfid-Mutante TrX-162H-DS4 unterschied sich, indem sie
bei dem pH-Bereich über 6 eine
geringfügig
höhere
Aktivität
zeigte. Bei dem sauren pH von 4–6
bewahrten TrX, TrX-162H-DS1, TrX-162H-DS2 und TrX-162H-DS4 wenigstens
75% der optimalen Aktivität.
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