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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polypeptide, Polynukleotide und Verwendungen
hiervon, und betrifft insbesondere Mitglieder der Protein-Kinase-Familie,
die zwei Kinase-Domänen enthalten.
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Es
wurden zehn Mitglieder der Mitogen-aktivierten Protein-Kinase-Familie
(MAPK) in Säugetierzellen identifiziert
(Übersicht
in Cohen, 1997). Zwei dieser Familienmitglieder, nämlich MAPK1/ERK1
und MAPK2/ERK2 werden in starkem Maße durch Polypeptid-Wachstumsfaktoren
aktiviert, deren Rezeptoren Protein-Tyrosin-Kinasen sind, sowie
durch tumorfördernde
Phorbolester, aber in wesentlich schwächerer Weise (in den meisten
Zell-Kontexten) durch Stress-Stimulatoren und proinflammatorische
Zytokine. Im Gegensatz hierzu werden die anderen Mitglieder der
MAPK-Familie in starkem Maß durch
Stresssignale und proinflammatorische Zytokine aktiviert, aber nur
schwach (in den meisten Zell-Kontexten) durch Polypeptid-Wachstumsfaktoren
und Phorbolester. Aus diesem Grund werden sie häufig als durch Stress aktivierte
Protein-Kinasen (SAPKs) bezeichnet.
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Eine
wesentliche Aufgabe in diesem Bereich ist es, die physiologischen
Substrate und Rollen einer jeden der MAPKs und SAPKs zu identifizieren,
doch trägt
zu diesem Problem der Befund bei, dass eine Reihe der Substrate
selbst von Protein-Kinasen gebildet wird, die wahrscheinlich zahlreiche
physiologische Rollen besitzen. So aktivieren MAPK1/ERK1 und MAPK2/ERK2
drei eng aufeinander bezogene Protein-Kinasen, die als MAPK-aktivierte
Protein-Kinasen Ia, Ib und Ic (MAPKAP-K1a/b/c, auch als RSK1/2/3
bezeichnet) bekannt sind (Sturgill et al., 1988 und Zhao et al 1995),
während
SAPK2a/p38 und SAPK2b/p38ß zwei
eng miteinander in Beziehung stehende Enzyme aktivieren, die als
MAPKAP-K2 (Freshney et al., 1994; Rouse et al. 1994) und MAPKAP-K3 bezeichnet werden
(Clifton et al., 1996; McLaughlin et al., 1996). Eine Reihe von
Beweislinien zeigt an, dass die MAPKAP-K1-Isoformen in vivo Substrate
für die
MAPKs/ERKs sind und dass MAPKAP-K2/K3 in vivo Substrate für die SAPK2/p38-Isoformen
sind. Beispielsweise hemmt der Wirkstoff PD 98059, der die Aktivierung
von MAPKs/ERKs dadurch unterdrückt,
dass er die Aktivierung ihrer stromaufwärtigen Aktivator-MAPK-Kinase-1
(MKK1) verhindert, auch die Aktivierung der MAPKAP-K1-Isoformen
(Alessi et al., 1995), aber nicht MAPKAP-K2/K3 (Clifton et al.,
1996).
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Umgekehrt
verhindert der Wirkstoff SB 203580, der ein spezieller Inhibitor
von SAPK2a/p38 und SAPK2b/p38ß ist,
die Aktivierung von MAPKAP-K2/K3 (Cuenda et al., 1995; Clifton et
al., 1996).
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Die
MAPKAP-K1-Isoformen sind insoweit ungewöhnlich, als sie jeweils zwei
Protein-Kinase-Domänen mit
einem einzigen Polypeptid enthalten, und dass eine Rolle der C-Terminal-Kinase-Domäne darin
besteht, die N-Terminal-Kinase-Domäne zu aktivieren, was es letzterer
erlaubt, exogene Substrate zu phosphorylieren (Bjorbaek et al.,
1995; Vik und Ryder, 1997; Dalby et al., 1998). Die durch Phorbolester
induzierte Aktivierung von MAPKAP-K1a in COS1-Zellen wird von der
Phosphorylierung von sechs Residuen (Ser222, Thr360, Ser364, Ser381,
Thr574 und Ser737) begleitet, von denen vier (Ser222, Ser364, Ser381
und Thr574) für
die Aktivierung kritisch sind. Die MAPKs/ERKs phosphorylieren Thr574
in der C-Terminal-Domäne
und Thr360 und Ser364, die zwischen den beiden Kinase-Domänen angeordnet
sind. Die Phosphorylierung von Thr574 aktiviert die C-Terminal-Domäne, die
dann Ser381 phosphoryliert. Die kombinierte Phosphorylierung von Ser364
und Ser381 löst
die Aktivierung der N-Terminal-Domäne unter der Voraussetzung
aus, dass Ser222 ebenfalls phosphoryliert ist (Dalby et al., 1998).
Die Identität
der Ser222-Kinase ist unklar.
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Die
Wichtigkeit von MAPKAP-K1 in der Zellfunktion wird durch den Befund
angezeigt, dass Inaktivierungs-Mutationen im MAPKAP-K1b (RSK2)-Gen
die Ursache des Coffin-Lowry-Syndroms
sind, einer Erkrankung, die mit fortschreitenden Skelett-Abnormitäten und
schwerwiegender mentaler Retardierung verbunden ist (Trivier et
al., 1996). Obwohl die MAPKAP-K1-Isoformen in vitro viele Proteine
phosphorylieren, war es noch nicht möglich, ihre physiologische(n)
Rolle(n) zu definieren. Den MAPKAP-K1-phosphoryliert den Transkriptionsfaktor
CREB (Cyclic AMP Response Element Binding Protein) in vitro und
das Residuum (Ser133), von dem bekannt ist, dass es in vivo die
Aktivierung auslöst
(Xing et al., 1996). Es wird auch berichtet, dass MAPKAP-K1b die
wesentliche Kinase ist, die auf CREBtide (ein synthetisches Peptid,
das der Sequenz entspricht, die Ser133 umgibt) einwirkt, das in
Lysaten detektiert werden kann, die aus NFG-stimulierten PC12-Zellen zubereitet
werden (Gintry et al, 1994; Xing et al., 1996). Darüber hinaus
wird die Phosphorylierung von CREB bei Ser133 durch Signale induziert,
welche die MAPK/ERK-Kaskade
aktivieren, und durch PD 98059 verhindert (Pende et al., 1997).
Diese Erkenntnisse weisen darauf hin, dass CREB ein physiologisches
Substrat für
MAPKAP-K1 sein kann, doch wird die Möglichkeit, das CREB durch eine
andere Protein-Kinase, die bezüglich MAPKs/ERKs „stromabwärts" liegt, phosphoryliert
wird, ist nicht auszuschließen.
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MAPKAP-K2/K3
phosphoryliert auch CREB bei Ser133 in vitro (Tan et al., 1996)
und MAPKAP-K2 ist die Haupt-CREBtide-Kinase, die in Lysaten detektiert
wird, die aus SK-N-MC-Zellen
zubereitet werden, die mit einem Fibroblast-Wachstumsfaktor stimuliert
oder durch Inkubation mit Natriumarsenit gestresst wurden (Tan et
al., 1996). Darüber
hinaus induzieren diese Stimuli die Phosphorylierung von Ser133
in SK-N-MC-Zellen und die Phosphorylierung wird durch SB 203580
verhindert (Tan et al., 1996). Diese Befunde deuten darauf hin, dass
CREB ein physiologisches Substrat für MAPKAP-K2/K3 sein kann, doch
wird die Möglichkeit,
dass CREB durch eine andere Protein-Kinase phosphoryliert wird,
die „stromabwärts" von SAPK2/p38 liegt,
durch diese Daten nicht ausgeschlossen.
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MAPK1/ERK1
und MAPK2/ERK2 phosphorylieren MAPKAP-K1-Isoformen in vivo (aber
nicht MAPKAP-K2/K3) und SAPK2a/p38 und SAPK2b/p38ß phosphorylieren
MAPKAP-K2/K3 in
vivo (aber nicht MAPKAP-K1). Es wurden jedoch kürzlich zwei eng verwandte Protein-Kinasen
identifiziert, die in vitro und in vivo sowohl durch MAPKs/ERKs
als auch SAPK2/p38 aktiviert werden. Aus diesem Grund wurden sie
als MAPK-integrierende Kinasen-1 und Kinasen-2 (MNK1, MNK2) bezeichnet
(Fukunaga & Hunter,
1997; Waskie wicz et al., 1997). Wie MAPKAPK2/K3, sind MNK1 und MNK2
Einzelkinasen-Domän-Enzyme.
Ein physiologisches Substrat von MNK1 kann der Protein-Synthese-Einleitungsfaktor
eIF4E sein. MNK phosphoryliert eIF4E bei Ser209 in vitro (Waskiewicz
et al., 1997), das Residuum, dessen Phosphorylierung durch Wachstumsfaktoren oder
Phorbolester in vivo induziert wird. Die durch Wachstumsfaktoren
induzierte Phosphorylierung von Ser209 wird durch PD 98059 verhindert,
während
die durch Stresssignale induzierte Phosphorylierung von Ser209 durch
SB 203580 unterdrückt
wird (Wang et al., 1998).
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Wir
beschreiben jetzt die Identifizierung und Charakterisierung von
zwei neuen Protein-Kinasen,
die MAPKAP-K1-Isoformen insofern ähneln, als sie zwei Protein-Kinase-Domänen mit
einem einzelnen Polypeptid enthalten. Anders als MAPKAP-K1 (aber ähnlich wie
MNKs) werden sie in vitro und in vivo jedoch sowohl durch MAPKs/ERKs
als auch SAPK2/p38 aktiviert, und aus diesem Grund wurden sie als
Mitogen- und Stress-aktivierte Protein-Kinasen 1 und –2 (MSK1,
MSK2) bezeichnet. Wir liefern auch Beweise, die darauf hinweisen, dass
MSK1 und/oder MSK2 als MAPKAP-K1 oder MAPKAP-K2/K3 die Aktivierung
der Transkriptionsfaktoren CREB und ATF1 durch Wachstumsfaktoren
und Stresssignale vermitteln können.
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Entzündungs-Vermittler,
wie z.B. Prostaglandine, Leukotriene, Interleukin-1 (IL-1) und TNF
werden in Makrophagen während
einer bakterieller Infektion durch Signalübertragungspfade erzeugt, die
getriggert werden, wenn ein Lipopolysaccharid (LPS; Endotoxin),
eine Komponente der Zellwand von gram-negativen Bakterien mit dem
CD14-Rezeptor in Wechselwirkung tritt. Diese Entzündungs-Vermittler
spielen Schlüsselrollen bei
der Steigerung von Immunreaktionen, die nötig sind, um die bakterielle
Infektion zu bekämpfen.
Ihre Überproduktion
kann aber auch die Ursache von chronischen Entzündungserkrankungen und septischen
Schocks sein. Aus diesem Grund können
Wirkstoffe, die in der Lage sind, die Produktion von Entzündungs-Vermittlern zu
unterdrücken,
bei der Behandlung dieser Krankheitszustände nützlich sein. Cyclooxygenase-2
(COX-2) katalysiert einen Raten-Begrenzungsschritt bei der Produktion
von Prostaglandinen und Leukotrienen und wird synthetisiert, wenn
Makrophagen LPS exponiert werden (Dubois et al (1998) FASEB j 12,
1063-1073).
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CREB
kann bei der Transkription des induzierbaren Cyclooxygenase-2 (COX2)-Gens
eine Rolle spielen. Es scheint, dass COX2 bei der Transkription
oder bei Translationspegeln reguliert wird. Das COX2-Protein scheint
schnell deaktiviert oder abgebaut zu werden (siehe z.B. Marshall
et al (1979) „Constraints
on prostaglandin synthesis in tissues" J Biol Chem 262, 3510-3517). Die mRNA
kann auch instabil sein: der lange 3'-untranslatierte Teil von COX2 mRNA
enthält
mehrfache Kopien der Shaw-Kamen-Sequenz (AUUUA), die ein Merkmal
von Frühreaktions-Genen
mit einem schnellen mRNA-Abbau sind (Kosaka et al. (1994) Eur J
Biochem 221, 889-897).
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Die
CREB-Steuerung der COX2-Expression wird von Montminy (1997) in Ann
Rev Biochem 66, 807-822 diskutiert.
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CREB
kann auch die Expression des c-Fos-Gens (oder Fos-Gens) induzieren.
Dieses Gen ist wichtig bei der Steuerung der Proliferation und Differentiation.
Eine fehlerhafte Steuerung von c-Fos kann bei Krebs eine Rolle spielen
und die Hemmung der Fos-Transkription
kann als Antikrebs-Behandlung nützlich
sein, die bei den meisten Krebsarten angewendet werden kann.
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Der
Promotor für
IL-1 enthält
ein zyklisches AMP-Reaktions-Element (Chandra et al. (1995) J Immunol 155,
4535-4543).
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ATF1
scheint eine zu CREB ähnliche
Rolle zu spielen und kann gegen CREB austauschbar sein.
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Wir
haben eine neue durch Mitogen- und Stress-aktivierte Protein-Kinase
identifiziert (die wir als MSK1 bezeichnen) und ein mit ihr eng
in Beziehung stehendes Homolog (dass wir als MSK2 bezeichnen) die
in einem einzelnen Polypeptid zwei Protein-Kinase-Domänen enthalten.
MSK1 (802 Residuen) zeigt eine 40%-ige Gesamt-Aminosäurensequenz-Identität mit der
durch MAP-Kinase aktivierten Protein-Kinase-1 (MAPKAP-K1, die auch
als p90 RSK bezeichnet wird) einem weiteren Enzym mit zwei Kinase-Domänen. Die
N- und C-Terminal-Kinase-Domänen
von MSK1 sind zu 54% und 44% identisch mit den entsprechenden Domänen in MAPKAP-K1,
und die vier eine Phosphorylierung aktivierenden Schlüsselstellen
in MAPKAP-K1 werden in MSK1 beibehalten. Ähnlich wie MAPKAP-K1 (Sturgill
et al., 1988)) wird MSK1 in vitro durch MAPK2/ERK2 aktiviert, doch
wird es anders als MAPKAP-K1 ebenfalls durch Stress-aktivierte Protein-Kinase2a
(SAPK2, die auch als p38ß und
SAPK2/p38ß2
bezeichnet wird) aktiviert. Zu diesen Befunden passt, dass endogenes
MSK1 in 293-Zellen entweder durch Polypeptid-Wachstumsfaktor- oder
Phorbolester-Stimulation oder durch UV-Strahlungs-Exposition, oxidativen
und chemischen Stress aktiviert wird, während MAPKAP-K1 nur durch Wachstumsfaktor-
oder Phorbolester-Stimulation signifikant aktiviert wird. Die Aktivierung
von MSK1 durch eine Wachstumsfaktor- oder Phorbolester-Stimulation
wird durch den Wirkstoff PD 98059 verhindert, der die Aktivierung
der MAPK-Kaskade unterdrückt,
während
die Aktivierung von MSK1 durch UV-Strahlung, oxidativen und chemischen
Stress in starkem Maß durch
SB 203580 verhindert wird, einem spezifischen Inhibitor von SAPK2a/p38
und SAPK2b/p38ß.
In HeLa-Zellen, werden sowohl PD 98059 als auch SB 203580 benötigt, um die
Aktivierung von MSK1 durch TNF zu unterdrücken, da dieser Wirkstoff sowohl
die MAPK/ERK- als auch die SAPK2/p38-Kaskaden aktiviert. Die Aktivierung
von MSK1 entweder durch Phorbolester oder durch UV-Strahlung wird
dadurch aufgehoben, dass einzelne Inaktivierungsmutationen entweder
in der N-Terminal- oder C-Terminal-Kinase-Domäne
erzeugt werden. MSK1 ist im Zellkern lokalisiert und phosphoryliert
den Transkriptionsfaktor CREB bei Ser133.
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In
vitro ist CREB ein wesentlich besseres Substrat für MSK1 als
MAPKAP-K1 und MAPKAP-K2, die ebenfalls CREB bei Ser133 phosphorylieren.
Ein synthetisches Peptid, das der Sequenz entspricht, die Ser133
umgibt, wird mit einem bemerkenswert niedrigen Km-Wert (< 0,1 μM) phosphoryliert.
Wir zeigen, dass die Effekte von SB 203580 und PD 98059 in Bezug
auf die durch EGF, UV und TNF induzierte Aktivierung von CREB und
ATF1 die Einflüsse
dieser Inhibitoren auf die MSK1-Aktivierung widerspiegeln. Diese
Befunde deuten zusammen mit anderen Beobachtungen darauf hin, dass
MSK1 und MSK2 die durch Wachstumsfaktoren und Stress induzierte
Aktivierung von CREB vermitteln können.
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Wir
liefern den Nachweis, dass MSK1 und MSK2 die Transkription der Gene
für die
proinflammatorischen Mediatoren COX-2 und IL-1 und die Induktion
des proinflammatorischen COX-2-Proteins regulieren können. Wir
zeigen, dass MSK1 und MSK2 beide aktigviert sind, wenn Makrophagen
mit LPS stimuliert werden. Zusammensetzungen, die die Aktivierung
oder Aktivität
von MSK1 und MSK2 unterdrücken,
können
die LPS-induzierte Phosphorylierung von CREB und ATF1 und/oder des
Transkriptionsfaktors C/EPPß,
die Transkription der COX-2- und IL-1-Gene und die Induktion des
COX-2-Proteins verhindern.
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CREB/ATF1
scheint für
die Transkription von COX-2 nötig
zu sein; Inhibitoren von MSK1 können
nützlich
bei der Behandlung von Krankheiten oder Zuständen sein, bei denen COX2 eine
Rolle spielt, oder bei denen nicht-steroidale anti-inflammatorische
Substanzen (NSAIDs), insbesondere COX2-selektive Inhibitoren sich
als nützlich
erwiesen haben. Solche Krankheiten oder Zustände können solche umfassen, bei denen
angenommen wird, dass Entzündungsprozesse
eine Rolle spielen, oder bei denen Schmerzbekämpfung nützlich sein kann.
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CREB/ATF1
kann für
die Transkription von c-Fos erforderlich sein, und daher können Inhibitoren
von MSK1/MSK2 nützlich
bei der Behandlung von Krankheiten oder Zuständen sein, bei denen c-Fos
eine Rolle spielt. Solche Krankheiten oder Zustände können Krebs umfassen.
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Ein
erster Gesichtspunkt der Erfindung schafft ein im Wesentlichen reines
Polypeptid, das die folgende Aminosäuresequenz
oder eine
Variante, ein Fragment, ein Fusionsprodukt oder ein Derivat hiervon
oder ein Fusionsprodukt einer solchen Variante oder eines Fragments
oder eines Derivats umfasst. Wir sind der Auffassung, dass das Polypeptid,
dessen Aminosäuresequenzen
oben wiedergegeben sind, Mitogen- und Stress-aktivierte Protein-Kinasen
sind.
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Die
Polypeptide, deren Aminosäuresequenzen
oben wiedergegeben sind, werden hier als MSK1 (Mitogen- und Stress-aktivierte
Protein-Kinase 1, die erste dargestellte Sequenz) oder MSK2 bezeichnet
(Mitogen- und Stress-aktivierte Protein-Kinase 2; die zweite Sequenz
ist eine Teilsequenz eines menschlichen MSK2, die dritte Sequenz
ist eine Teilsequenz einer Splice-Variante des menschlichen MSK2,
die vierte Sequenz ist eine Teilsequenz des menschlichen MSK2 und
die fünfte
Sequenz ist eine Teilsequenz von Mäuse-MSK2).
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Die
Aminosäuresequenz
von MSK1 ist auch in 1 (MSK1) dargestellt. Eine
partielle Aminosäuresequenz
von menschlichem MSK2 ist auch in 2C dargestellt.
Das Maus-MSK2 ist
eine Variante des menschlichen MSK2 und ist ebenfalls in 2C wiedergegeben.
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Unter
dem Ausdruck „im
wesentlichen rein" verstehen
wir, dass das besagte Polypeptid im Wesentlichen frei von anderen
Proteinen ist. Somit schließen
wir jede Zusammensetzung ein, deren Proteingehalt zu wenigstens
30 Gew.-% dieses Polypeptid ist, vorzugsweise zu wenigstens 50 Gew.-%,
in stärker
bevorzugter Weise zu wenigstens 70 Gew.-%, in noch stärker bevorzugter Weise zu wenigstens
90 Gew.-% und in besonders bevorzugter Weise zu wenigstens 95 Gew.-%.
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Somit
umfasst die Erfindung auch Zusammensetzungen, die dieses Polypeptid
und eine Beimengung enthalten, wobei diese Beimengung weniger als
70 Gew.-% der Zusammensetzung, vorzugsweise weniger als 50 Gew.-%
der Zusammensetzung, stärker
bevorzugt weniger als 30 Gew.-% der Zusammensetzung, noch stärker bevorzugt
weniger als 10 Gew.-% der Zusammensetzung und in besonders bevorzugter
Weise weniger als 5 Gew.-% der Zusammensetzung ist.
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Die
Erfindung umfasst auch dieses im Wesentlichen reine Polypeptid,
wenn es ex vivo mit anderen Komponenten kombiniert wird, wobei diese
anderen Komponenten nicht all diejenigen Komponenten sind, die in
der Zelle gefunden werden, in der sich das Polypeptid findet.
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Varianten
(unabhängig
davon, ob sie natürlich
oder auf andere Weise auftreten) können unter Verwendung von Verfahren
der Protein-Konstruktion und der orts-gerichteten (sitedirected)
Mutagenese hergestellt werden, die aus dem Stand der Technik allgemein
bekannt sind, wobei die unten beschriebenen rekombinanten Polynukleotide
verwendet werden.
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Unter
dem Ausdruck „Fragment
des Polypeptids" verstehen
wir jedes Fragment, das die Aktivität beibehält oder das in anderer Hinsicht
nützlich
ist, beispielsweise zur Verwendung bei der Erzeugung von Antikörpern oder
bei einer Bindungs-Untersuchung.
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Unter „Fusionsprodukt
des Polypeptids" verstehen
wir das besagte Polypeptid, das mit irgendeinem anderen Polypeptid
fusioniert ist. Beispielsweise kann das Polypeptid mit einem Polypeptid,
wie z.B. Glutathion-S-Transferase (GST) oder Protein A fusioniert
sein, um die Reinigung des Polypeptids zu erleichtern. Beispiele
solcher Fusionsprodukte mit GST werden im Beispiel 1 wiedergegeben.
In ähnlicher
Weise kann das Polypeptid mit einem Oligo-Histidin-Tag, wie z.B.
His6, oder einem Epitop fusioniert sein, das von einem Antikörper erkannt
wird, wie z.B. das allgemein bekannte Myc-Tag-Epitop. Fusionsprodukte
mit irgendeiner Variante, einem Fragment oder einem Derivat des
besagten Polypeptids liegen ebenfalls im Rahmen der Erfindung.
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Unter „Varianten" des Polypeptids
verstehen wir Einfügungen
(insertions), Ausschneidungen (deletions) und Substitutionen entweder
konservativ oder nicht-konservativ. Insbesondere verstehen wir hierunter Varianten
des Polypeptids, bei denen derartige Veränderungen die Aktivität des Polypeptids
nicht wesentlich ändern.
Varianten von MSK1 oder MSK2 umfassen nicht Polypeptide, welche
die Aminosäuresequenz
des menschlichen MAPKAP-K1a/b/c umfassen, das auch als Rsk1/2/3
bekannt ist. Varianten von MSK1 oder MSK2 umfassen auch nicht Polypeptide,
welche die Aminosäuresequenz
von Drosophila melanogaster p70 S6-Kinase umfassen, wie dies in
WO 98/03662 beschrieben ist. Dieses Polypeptid ist ungefähr zu 55%
identisch mit MSK1 oder MSK2 in der N-Terminal-Domäne und ist insgesamt ungefähr zu 20%
identisch.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass eine Variante, die im wesentlichen
alles einer oben wiedergegebenen Sequenz (d.h. im wesentlichen die
gesamte Länge
von MSK1) oder im wesentlichen die volle Länge des menschlichen oder des
von der Maus stammenden MSK2 umfasst, das im wesentlichen die gesamte
menschliche oder von der Maus stammende MSK2-Sequenz aufweist, wie
oben gezeigt, besonders nützlich
sein kann. Unter „im
wesentlichen die gesamte" wird
verstanden, dass zumindest 80%, vorzugsweise 90%, oder in noch stärker bevorzugter
Weise 95%, 98% oder 100% (d.h. alles) dieser Sequenz umfasst werden.
Unter „im Wesentlichen
die volle Länge" wird verstanden,
dass zumindest 80%, vorzugsweise 90%, noch stärker bevorzugt 95%, 98% oder
100% (d.h. alles) der Sequenz der vollen Länge des Polypeptids umfasst
werden.
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Unter „konservativen
Substitutionen" werden
Kombinationen, wie z.B. Gly, Ala; Val, Ile, Leu; Asp, Glu; Asn,
Gln; Ser, Thr; Lys, Arg; und Phe, Tyr verstanden.
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Es
ist besonders bevorzugt, wenn die Polypeptidvariante eine Aminosäuresequenz
aufweist, die zu wenigstens 65%, in stärker bevorzugter Weise zu wenigstens
75%, noch stärker
bevorzugt zu wenigstens 80%, noch stärker bevorzugt zu wenigstens
90% und in besonders bevorzugter Weise zu wenigstens 95% oder 99%
Identität
mit der oben wiedergegebenen Aminosäuresequenz besitzt.
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Die
Prozent-Sequenz-Identität
zwischen zwei Polypeptiden kann unter Verwendung geeigneter Computerprogramme,
beispielsweise des GAP-Programms der University of Wisconsin Genetic
Computing Group ermittelt werden, und es sei darauf hingewiesen,
dass die Prozent-Identität
in Relation zu Polypeptiden berechnet wird, deren Sequenzen optimal
ausgerichtet worden sind.
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Die
Ausrichtung kann alternativ unter Verwendung des Clustal-W-Programms
(Thompson et al., 1994) durchgeführt
werden. Die verwendeten Parameter können die folgenden sein: Fast
pairwise alignment parameters: K-tuple(word) size; 1, window size;
5, gap penalty; 3, number of top diagonals; 5. Scoring method: x percent.
Multiple alignment parameters: gap open penalty; 10, gap extension
penalty; 0,05.
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Scoring matrix: BLOSUM.
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Somit
kann, unter der Verwendung dieser Parameter, MSK1 eine 42–44%-ige
Gesamtidentität
mit dem nächstliegenden
Homologen in der NCBI-Datenbank, nämlich MAPKAP-K1a, b und c haben.
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Eine
spezielle Ausführungsform
der Erfindung schafft ein im Wesentlichen reines menschliches MSK1-Polypeptid,
das aus der folgenden Aminosäuresequenz
oder natürlicherweise
auftretenden, allelischen Varianten hiervon besteht. Die Aminosäuresequenz
ist auch als Translation einer Polynukleotid-Sequenz in
1 dargestellt.
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Eine
weitere spezielle Ausführungsform
der Erfindung liefert ein im wesentlichen reines MSK2-Polypeptid,
das aus der Aminosäuresequenz
oder
oder natürlicherweise
auftretenden allelischen Varianten hiervon besteht.
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Eine
weitere spezielle Ausführungsform
der Erfindung liefert ein im Wesentlichen reines, die volle Länge besitzendes,
menschliches MSK2-Polypeptid, das die Aminosäuresequenz
oder natürlicherweise
auftretende allelische Varianten hiervon umfasst. Es sei darauf
hingewiesen, dass jede der oben genannten Sequenzen nicht die vollständige Aminosäuresequenz
des die volle Länge
besitzenden menschlichen MSK2 ist.
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Eine
weitere spezielle Ausführungsform
der Erfindung liefert ein im Wesentlichen reines, die volle Länge besitzendes
Maus-MSK2-Polypeptid, das die Aminosäuresequenz
oder natürlicherweise
auftretende, allelische Varianten hiervon umfasst. Es sei darauf
hingewiesen, dass die obige Sequenz nicht die gesamte Aminosäuresequenz
des die volle Länge
besitzenden Maus-MSK2 ist.
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Es
ist wesentlich, dass die Variante oder das Fragment oder das Derivat
oder das Fusionsprodukt des besagten Polypeptids oder das Fusionsprodukt
der Variante oder des Fragments oder des Derivats mindestens 30%
der Enzymaktivität
von MSK1 bezüglich
der Phosphorylierung von Crosstide (GRPRTSSFAEG; siehe Beispiel
1), CREB oder CREBtide (ein synthetisches Peptid, das der Sequenz
entspricht, die Ser133 umgibt (EILSRRPSYRK; siehe Beispiel 1) oder
vorzugsweise bezüglich
der Phosphorylierung eines GST-CREB-Fusions-Proteins, beispielsweise
des Proteins, das im Beispiel 1 beschrieben ist, oder von MSK2 bezüglich der Phosphorylierung
von Crosstide, CREB, einem GST-CREB-Fusions-Protein, wie oben erwähnt, oder
CREBtide in geeigneter Weise besitzt. Es ist mehr bevorzugt, wenn
die Variante oder das Fragment oder das Derivat oder das Fusionsprodukt
des Polypeptids, oder das Fusionsprodukt der Variante oder des Fragments
oder des Derivates wenigstens 50%, vorzugsweise wenigstens 70% und
noch mehr bevorzugt wenigstens 90% der Enzymaktivität von MSK1
bezüglich
der Phosphorylierung von CREB oder der oben beschriebenen Alternativen oder
von MSK2 bezüglich
der Phosphorylierung von Crosstide oder der oben beschriebenen Alternativen
in geeigneter Weise besitzt.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung schafft ein rekombinantes Polynukleotid,
das ein Polypeptid kodiert, wie es gemäß dem ersten Gesichtspunkt
der Erfindung definiert wurde, oder das eine Variante, ein Fragment,
ein Derivat oder ein Fusionsprodukt dieses Polypeptids oder ein
Fusionsprodukt dieser Variante, des Fragments oder Derivates kodiert,
welches die hier beschriebene Aktivität besitzt. Die bevorzugten
Varianten und Ausschlüsse
für diese
Polynukleotid-Variante sind die gleichen wie beim ersten Gesichtspunkt
der Erfindung mit der Ausnahme, dass die folgenden Expressed Sequence
Tags (ESTs) ebenfalls ausgeschlossen sind:
ETS bezogen auf
menschliches MSK1: AA158572, AA158571, AA255846, AA699729, AA134359,
AA314565, N31641, AA305163, WO4930, AA134358, AA322270, H09985,
AA255996, R11235, N57096, T97538, T97584, H09986, R11183, HSCOJE081,
AA472165, AA897221, AA389168, AA061016, AA444366.
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ESTs,
bezogen auf menschliches MSK2: AA568895, AA857431, H41647, AA443601,
AA678670, H53714; AA627558, H46268, R17109, AA955129.
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ESTs
bezogen auf Mäuse-MSK2:
AA267490, AA444366, AA061016, AA389168, AA472165, AA657108.
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Alle
ESTs werden durch die Gen-Datenbank-Zugriffsnummer identifiziert,
wie im Beispiel 1 beschrieben.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung schafft ein rekombinantes Polynukleotid,
das für
die Expression eines Polypeptids geeignet ist, wie es gemäß dem ersten
Gesichtspunkt der Erfindung definiert wurde, oder das für die Expression
einer Variante oder eines Fragments oder eines Derivats eines Fusionsprodukts des
Polypeptids oder eines Fusionsprodukts einer solchen Variante oder
Fragments oder Derivats geeignet ist, das die Aktivität wie hier
beschrieben besitzt. Bevorzugte Formen und Ausflüsse dieser Polynukleotid-Variante
sind die gleichen wie beim ersten Gesichtspunkt der Erfindung.
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Unter „geeignet
für die
Expression" wird
verstanden, dass das Polynukleotid ein Polynukleotid ist, das translatiert
werden kann, um das Polypeptid zu bilden, beispielsweise RNA, oder
dass das Polynukleotid (das vorzugsweise DNA ist), welches das Polypeptid
der Erfindung kodiert, in einen Expressionsvektor, wie z.B. in ein
Plasmid in der geeigneten Ausrichtung und mit dem richtigen Leserahmen
für eine
Expression eingefügt wird.
Das Polynukleotid kann mit dem geeigneten transkriptionalen und
translationalen regulatorischen Steuernukleotid-Sequenzen verbunden
sein, die von irgendeinem gewünschten
Wirt erkannt werden; solche Steuerungen können im Expressionsvektor enthalten
sein.
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Es
wird nicht davon ausgegangen, dass jedes der oben aufgeführten ESTs
ein Polynukleotid in der oben definierten Weise ist; um Zweifel
zu vermeiden, werden jedoch die oben ausgeschlossenen ESTs weiter auch
aus diesem Gesichtspunkt der Erfindung ausgeschlossen.
-
Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung ist ein replizierbarer Vektor,
der geeignet ist, ein Polypeptid wie im ersten Gesichtspunkt der
Erfindung definiert zu exprimieren oder der geeignet ist, eine Variante
oder ein Fragment oder ein Fusionsprodukt dieses Polypeptids oder
ein Fusionsprodukt dieser Variante oder des Fragments oder Derivates
zu exprimieren, das die hier beschriebene Aktivität besitzt.
Bevorzugte Formen und Ausschlüsse
für diese
Polynukleotid-Variante sind die gleichen wie beim ersten Gesichtspunkt
der Erfindung. Beispielsweise kann der replizierbare Vektor geeignet
sein, ein Fusionsprodukt des Polypeptids wie im ersten Gesichtspunkt
der Erfindung definiert, insbesondere ein GST-Fusionsprodukt zu exprimieren, wie dies
beispielsweise im Beispiel 1 beschrieben ist.
-
Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung ist ein Polynukleotid, das
ein Fusionsprodukt des Polypeptids, wie es im ersten Gesichtspunkt
der Erfindung definiert wurde, oder ein Fusionsprodukt einer Variante
oder eines Fragments oder eines Derivates kodiert, das die beschriebene
Aktivität
besitzt, insbesondere ein GST-Fusionsprodukt. Ein weiterer Gesichtspunkt
ist ein Vektor, der für
die Replikation in einer Säugetier/eukaryotischen
Zelle geeignet ist, ein Polynukleotid umfasst, das das Polypeptid
oder eine Variante oder ein Fragment oder ein Derivat oder ein Fusionsprodukt
des Polypeptids kodiert, wie im ersten Gesichtspunkt der Erfindung
definiert, oder ein Fusionsprodukt einer Variante oder eines Fragments
oder eines Derivates, das die beschriebene Aktivität besitzt,
insbesondere ein GST-Fusionsprodukt. Die folgenden ESTs-Klone können Vektoren
sein, die für
die Replikation in einer Säugetier/eukaryotischen
Zelle geeignet sind und werden aus diesem Gesichtspunkt der Erfindung
ausgeschlossen: AA389168; AA678670. Es wird nicht angenommen, dass
irgendwelche anderen der ESTs, die von anderen Gesichtspunkten der
Erfindung ausgeschlossen wurden, Vektoren im oben definierten Sinne
sind; es wird jedoch darauf hingewiesen, dass irgendwelche anderen
der ESTs-Klone, die ein solcher Vektor sein können, ebenfalls ausgeschlossen
werden.
-
Merkmale
von Vektoren, die für
die Replikation in Säugetier/eukaryotischen
Zellen geeignet sind, sind dem Fachmann allgemein bekannt, und Beispiele
werden weiter unten angeführt.
Es sei darauf hingewiesen, dass ein Vektor für eine Replikation sowohl in
prokaryotischen als auch in eukaryotischen Zellen geeignet sein kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Polynukleotid die Nukleotid-Sequenz
oder eine
Variante, ein Fragment, ein Fusionsprodukt oder ein Derivat hiervon.
Die Nukleotid-Sequenz, die MSK1 kodiert, ist in
1 zusammen
mit der Translation des betreffenden offenen Leserahmens dargestellt.
-
Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Polynukleotid die Nukleotid-Sequenz
oder eine
Variante, ein Fragment, ein Fusionsprodukt oder ein Derivat hiervon,
das ein Protein mit der gewünschten
Aktivität
kodiert.
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Die
oben genannten Polynukleotide kodieren teilweise menschliche (zwei
Splice-Varianten) MSK2 bzw. Mäuse-MSK2.
Es sei darauf hingewiesen, dass Sequenzen, die Mäuse- oder Menschen-MSK2 mit voller Länge kodieren,
durch die Routineverwendung von Verfahren erhalten werden können, die
dem Fachmann allgemein bekannt sind, wobei die oben gezeigten Sequenzen
verwendet werden. So können
PCR-Verfahren verwendet werden, insbesondere Verfahren, die entwickelt
wurden, um 5' cDNA-Sequenzen
zu erzeugen (beispielsweise das „RACE"-Verfahren, wie es dem Fachmann bekannt
ist).
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Polynukleotid die Sequenz
oder eine
Variante, ein Fragment, ein Fusionsprodukt oder ein Derivat hiervon,
das ein Protein mit der gewünschten
Aktivität
kodiert. Die Nukleotid-Sequenz, die MSK1 kodiert, ist in
1 zusammen
mit der Translation des entsprechenden offenen Leserahmens dargestellt.
-
Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Polynukleotid die Nukleotid-Sequenz
oder eine
Variante, ein Fragment, ein Fusionsprodukt oder ein Derivat hiervon,
das ein Protein mit der gewünschten
Aktivität
kodiert.
-
Die
obigen Polynukleotide kodieren teilweise menschliche (zwei Splice-Varianten)
MSK2 bzw. Mäuse-MSK2.
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Eine
die volle Länge
aufweisende menschliche MSK2-Polypeptid-Sequenz kann die folgende
sein, wie sie durch die Gen-Bank-Eintrags-Zugangsnummer AJ010119
wiedergegeben ist (Pierrat et al (1998) J Biol Chem 273 (45), 29661-29671):
-
Eine
die volle Länge
besitzende menschliche MSK2-Nukleotid-Sequenz kann die folgende
sein, wie sie in der Gen-Bank-Eintrags-Zugangsnummer AJ010119 wiedergegeben
ist (Pierrat et al (1998) J Biol Chem 273 (45), 29661-29671):
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass ein exprimierter Sequenz-Tag-Klon (EST-Klon)
nicht ein rekombinantes Polynukleotid ist, wie es oben definiert
wurde, da ihm die Sequenzen fehlen, die für die Translation und somit
die Expression des exprimierten Sequenz-Tags erforderlich sind.
EST-Sequenzen können
in dem Vektor Uni-ZAP XR, pT7T3D-Pac, pBluescript SK-, Lafmid BA
oder pCMV-SPORT2-Vektor geklont werden.
-
Ein
Polynukleotid, das ein Fragment des rekombinanten Polynukleotids
umfasst, das ein Polypeptid der Erfindung oder eine Variante, ein
Fragment, ein Fusionsprodukt oder ein Derivat kodiert, wie es hier
beschrieben wurde, kann ebenfalls nützlich sein. Vorzugsweise umfasst
das Polynukleotid ein Fragment, das eine Länge von wenigstens 10 Nukleotiden,
vorzugsweise wenigstens 14 Nukleotiden und in noch mehr bevorzugter
Weise von wenigstens 18 Nukleotiden besitzt. Solche Polynukleotide
sind als PCR-Primer nützlich. Ein
Polynukleotid, das komplementär
zu dem Polynukleotid oder einem Fragment hiervon ist, das ein Polypeptid
der Erfindung oder eine Variante, ein Fragment, ein Fusionsprodukt
oder ein Derivat kodiert, kann ebenfalls nützlich sein. Solche komplementären Polynukleotide
sind dem Fachmann allgemein als Antisense-Polynukleotide bekannt.
-
Die
Polynukleotide oder rekombinanten Polynukleotide der Erfindung können DNA
oder RNA, vorzugsweise DNA sein. Die Polynukleotide können in
der kodierenden Sequenz Introns enthalten oder nicht; vorzugsweise
ist das Polynukleotid eine cDNA.
-
Eine „Variation" des Polynukleotids
umfasst ein Polynukleotid, das (i) verwendet werden kann, um ein Protein
oder ein Fragment hiervon zu erzeugen, das seinerseits nützlich ist,
Antikörper
zuzubereiten, die sich speziell an das durch das Polynukleotid kodierte
Protein binden oder (ii) eine Antisense-Sequenz ist, die dem Gen
oder einer Variation des Typs (i) entspricht, wie dies eben definiert
wurde. Beispielsweise können
unterschiedliche Codons substituiert werden, die die gleiche(n)
Aminosäure(n)
kodieren, wie das ursprüngliche
Codon. Alternativ können
die substituierten Codons eine andere Aminosäure kodieren, die die Aktivität oder Immunogenizität des Proteins
nicht beeinflusst, oder die dessen Aktivität oder Immunogenizität verbessern
oder auf andere Weise verändern
kann. Beispielsweise können
eine orts-gerichtete Mutagenese oder andere Verfahren verwendet
werden, um einzelne oder mehrfache Mutationen zu erzeugen, wie z.B.
Ersetzungen, Einfügungen,
Ausschneidungen und Transpositionen, wie dies von Botstein und Shortle
in „Strategies
and Applications of In vitro Mutagenesis" Science, 229: 193-210 (1985) beschrieben
wird, wobei der Inhalt dieses Artikels hier durch Bezugnahme aufgenommen
wird. Da solche modifizierten Polynukleotide durch die Anwendung
von bekannten Verfahren auf die hier gegebene Lehre erzielt werden
können,
liegen solche modifizierten Polynukleotide im Rahmen der beanspruchten
Erfindung.
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Darüber hinaus
sieht der Fachmann, dass die Polynukleotid-Sequenz (oder Fragmente
hiervon, welche ein Polypeptid der Erfindung kodiert bzw. kodieren,
verwendet werden kann, um andere Polynukleotid-Sequenzen zu erhalten,
die mit ihr unter hochstringenten Bedingungen hybridisieren. Solche
Polynukleotide umfassen jede genomische DNA. Somit umfasst das Polynukleotid
der Erfindung ein Polynukleotid, das zu wenigstens 60%, vorzugsweise
zu 70% und noch mehr bevorzugt wenigstens zu 80% und in besonders
bevorzugter Weise zu 90% homolog mit dem gemäß dem Verfahren der Erfindung
identifizierten Polynukleotid ist, vorausgesetzt, dass dieses homologe
Polynukleotid ein Polypeptid kodiert, das in wenigstens einigen
der unten beschriebenen Verfahren verwendet werden kann oder auf
andere Weise nützlich
ist.
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Die
Prozent-Homologie kann beispielsweise durch das GAP-Programm der
University of Wisconsin Genetic Computer Group ermittelt werden.
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DNA-DANN-,
DNA-RNA- und RNA-RNA-Hybridisierung kann in einer wässrigen
Lösung
durchgeführt werden,
die zwischen 0,1 XSSC und 6XSSC enthält und bei Temperaturen im
Bereich von 55°C
bis 70°C.
Es ist aus dem Stand der Technik allgemein bekannt, dass je höher die
Temperatur oder je niedriger die SSC-Konzentration ist, die Hybridisierungsbedingungen
umso stringenter sind. Unter einer hohen „Stringenz" verstehen wir 2XSSC und 65°C. 1XSSC
ist ein 0,15M NaCl/0,015M Natriumzitrat. Polynukleotide, die bei
hoher Stringenz hybridisieren, liegen im Rahmen der beanspruchten
Erfindung.
-
„Varianten" des Polynukleotids
umfassen auch Polynukleotide, bei denen relativ kurze Stücke (beispielsweise
20 bis 50 Nukleotide) ein hohes Maß von Homologie (wenigstens
80% und vorzugsweise wenigstens 90% oder 95%) mit äquivalenten
Abschnitten des Polynukleotids der Erfindung besitzen, obwohl die
Gesamthomologie zwischen den beiden Polynukleotiden wesentlich kleiner
sein kann. Dies ist deswegen der Fall, weil wich tige aktive Stellen
oder Bindestellen selbst dann gemeinsam vorhanden sein können, wenn
die allgemeine Struktur des Proteins eine andere ist.
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Es
wurde eine Vielzahl von Verfahren entwickelt, um in wirksamer Weise
Polynukleotide, insbesondere DNA mit Vektoren beispielsweise über komplementäre, kohäsive Termini
zu verbinden. Geeignete Verfahren werden in Sambrook et al (1989)
Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, NY beschrieben.
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Ein
wünschbarer
Weg zur Modifikation der DNA, die ein Polypeptid der Erfindung kodiert,
ist die Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion, wie sie von Saiki
et al (1988) Science 239, 487-491 beschrieben wird. Dieses Verfahren
kann verwendet werden, um die DNA in einen geeigneten Vektor einzubringen,
beispielsweise durch Arbeiten an geeigneten Restriktionsstellen,
oder es kann verwendet werden, um die DNA auf andere nützliche
Weisen zu verändern,
wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Bei
diesem Verfahren wird die DNA, die enzymatisch amplifiziert werden
soll, von zwei speziellen Primern flankiert, die ihrerseits in die
amplifizierte DNA aufgenommen werden. Diese speziellen Primer können Restriktions-Endonuklease-Erkennungsstellen
enthalten, die verwendet werden können, um eine Klonierung in
Expressionsvektoren unter Verwendung von aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren durchzuführen.
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Die
DNA (oder im Fall von retroviralen Vektoren, die RNA) wird dann
in einem geeigneten Wirt exprimiert, um ein Polypeptid zu erzeugen,
das die Verbindung gemäß der Erfindung
umfasst. Somit kann die DNA, die das Polypeptid kodiert, das die
Verbindung der Erfindung bildet, in Übereinstimmung mit bekannten
Verfahren verwendet werden, die geeigneter Weise unter Berücksichtigung
der hier gegebenen technischen Lehre modifiziert werden, um einen
Expressionsvektor zu konstruieren, der dann verwendet wird, um eine
geeignete Wirtszelle für
die Expression und Produktion des Polypeptids der Erfindung zu transformieren.
Solche Verfahren umfassen die Verfahren, die in folgenden US-Patentschriften
beschrieben sind: 4,440,859, vom 3. April 1984 für Rutter et al., 4,530,901
vom 23. Juli 1985 für
Weissman, 4,582,800 vom 15. April 1986 für Crowl, 4,677,063 vom 30.
Juni 1987 für
Mark et al., 4,678,751 vom 7. Juli 1987 für Goeddel, 4,704,362 vom 3.
November 1987 für
Itakura et al, 4,710,463 vom 1. Dezember 1987 für Murray, 4,757,006 vom 12.
Juli 1988 für Toole,
Jr. et al., 4,766,075 vom 23. August 1988 für Goeddel et al und 4,810,648
vom 7. März
1989 für
Stalker; der Inhalt all dieser Druckschriften wird hier durch Bezugnahme
mit aufgenommen.
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Die
DNA (oder im Fall eines retroviralen Vektors, die RNA), welche das
Polypeptid kodiert, das die Verbindung der Erfindung bildet, kann
mit einer großen
Anzahl von anderen DNA-Sequenzen für die Einführung in einen geeigneten Wirt
verbunden werden. Die Begleit-DNA hängt von der Natur des Wirtes,
der Art der Einführung
der DNA in den Wirt und davon ab, ob eine episomale Aufrechterhaltung
oder Integration gewünscht wird.
-
Allgemein
wird die DNA in einen Expressionsvektor, wie z.B. ein Plasmid in
geeigneter Ausrichtung und in einem für die Expression richtigen
Leserahmen eingefügt.
Erforderli chenfalls kann die DNA mit den geeigneten transkriptionalen
und translationalen regulatorischen Kontroll-Nukleotid-Sequenzen
verbunden werden, die von den gewünschten Wirt erkannt werden,
obwohl solche Kontrollen im allgemeinen im Expressionsvektor zur
Verfügung
stehen. Der Vektor wird dann in den Wirt mit Hilfe eines Standardverfahrens
eingeführt. Im
allgemeinen werden nicht alle Wirte durch den Vektor transformiert.
Daher ist es erforderlich, transformierte Wirtszellen zu selektieren.
Ein Selektionsverfahren umfasst das Inkorporieren einer DNA-Sequenz
in den Expressionsvektor mit den erforderlichen Kontrollelementen,
die für
ein wählbares
Merkmal in der transformierten Zelle, wie z.B. eine antibiotische
Widerstandsfähigkeit
kodiert. Alternativ kann das Gen für ein solches auswählbares
Merkmal auf einem anderen Vektor sein, der verwendet wird, um die
gewünschte
Wirtszelle zu ko-transformieren.
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Wirtszellen,
die durch die rekombinante DNA gemäß der Erfindung transformiert
worden sind, werden dann über
einen ausreichenden Zeitraum und unter geeigneten Bedingungen, die
dem Fachmann bekannt sind, unter Berücksichtigung der hier gegebenen
technischen Lehre kultiviert, um die Expression des Polypeptids
zu ermöglichen,
das dann gewonnen werden kann.
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Viele
Expressionssysteme sind bekannt, einschließlich Bakterien (beispielsweise
E. coli und Bacillus subtilis), Hefen (beispielsweise Saccharomyces
cerevisiae), Fadenpilzen (beispielsweise Aspergillus), Pflanzenzellen,
Tierzellen und Insektenzellen.
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Die
Vektoren umfassen prokaryotisches Replikon, wie z.B. das ColE1 ori
für die
Propagation in einem Prokaryoten, selbst wenn der Vektor für die Expression
in einer anderen, nicht prokaryotischen Zellart verwendet werden
soll. Die Vektoren können
auch einen geeigneten Promotor, wie z.B. einen prokaryotischen Promotor
umfassen, der in der Lage ist, die Expression (Transkription und
Translation) von Genen in einer bakteriellen Wirtszelle, beispielsweise
E. coli, zu steuern, die hiermit transformiert wird.
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Ein
Promotor ist ein Expressions-Steuerelement, das von einer DNA-Sequenz
gebildet wird, welche es ermöglicht,
dass eine Bindung von RNA-Polymerase und eine Transkription auftreten.
Promotor-Sequenzen, die mit exemplarischen bakteriellen Wirtszellen
kompatibel sind, werden typischerweise in Plasmid-Vektoren vorgesehen,
die geeignete Restriktions-Stellen für das Einfügen eines DNA-Segments der
vorliegenden Erfindung enthalten.
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Typische
prokaryotische Vektorplasmide sind pUC18, pUC19, pBR322 und pBR329,
die von Biorad Laboratories, (Richmond, CA, USA) bezogen werden
können
und pTrc99A und pKK223-3, die von Pharmacia, Piscataway, NJ, USA
zu beziehen sind.
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Ein
typisches Säugetierzellen-Vektor-Plasmid
ist pSVL, das von Pharmacia, Piscataway, NJ, USA geliefert wird.
Dieser Vektor verwendet den SV40-Late-Promoter, um die Expression
von klonierten Genen anzutreiben, wobei der höchste Pegel der Expression
in T-Antigen erzeugenden Zellen, wie z.B. COS-1-Zellen gefunden
wird.
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Ein
Beispiel für
einen induzierbaren Säugetier-Expressions-Vektor
ist pMSG, der ebenfalls von Pharmacia geliefert wird. Dieser Vektor
verwendet die Glukocorticoid-induzierbaren Promoter des Long-Terminal-Repeats
des Mäuse-Gesäuge-Tumor-Virus,
um die Expression des klonierten Gens anzutreiben.
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Geeignete
Hefe-Plasmid-Vektoren sind pRS403-406 und pRS413-416, die im Allgemeinen
von Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA 92037, USA geliefert
werden. Die Plasmide pRS403, pRS404, pRS405 und pRS406 sind Yeast
Integrating Plasmids (YIps) und umfassen die auswählbaren
Hefemarker HIS3, TRP1, LEU2 und URA3. Die Plasmide pRS413-416 sind
Yeast Centromere Plasmids (YCps).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Wirtszelle, die mit einem
Polynukleotid-Vektorkonstrukt der vorliegenden Erfindung transformiert
worden ist. Die Wirtszelle kann entweder prokaryotisch oder eukaryotisch
sein. Bakterielle Zellen sind bevorzugte prokaryotische Wirtszellen
und stammen typischerweise von einem Stamm von E. coli, wie z.B.
von den E. coli-Stämmen
DH5, die von Bethesda Research Laboratories Inc., Bethesda, MD,
USA geliefert werden und RR1, die von der American Type Culture
Collection (ATCC), Rockville, MD, USA (No ATCC 31343) geliefert
werden. Bevorzugte eukaryotische Wirtszellen umfassen Hefe-, Insekten-
und Säugetier-Zellen,
vorzugsweise Wirbeltierzellen, wie z.B. von Mäusen, Ratten, Affen oder menschliche
Fibroblast-Zell-Linien. Hefe-Wirtszellen umfassen YPH499, YPH500
und YPH501, die im Allgemeinen von Stratagene Cloning Systems, La
Jolla, CA 92037, USA geliefert werden. Zu den bevorzugten Säugetier-Wirtszellen
gehören
Zellen vom Eierstock des chinesischen Hamsters (CHO), die von ATCC
unter der Bezeichnung CCL61 geliefert werden, sowie NIH Schweizer
Mäuse-Embryozellen
NIH/3T3, die von ATCC unter der Bezeichnung CRL 1658 geliefert werden
sowie abgeleitete Affennieren-COS-1-Zellen, die von ATCC unter der
Bezeichnung CRL 1650 geliefert werden. Bevorzugte Insektenzellen
sind Sf9-Zellen, die mit Baculovirus-Expressions-Vektoren transfiziert
werden können.
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Die
Transformation von geeigneten Zellwirten mit einem DNA-Konstrukt
der vorliegenden Erfindung wird durch allgemein bekannte Verfahren
bewerkstelligt, die typischerweise von dem Typ des verwendeten Vektors
abhängen.
Bezüglich
der Transformation von prokaryotischen Wirtszellen, siehe z.B. Cohen
et al (1972) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 69, 2110 und Sambrook et
al (1989) Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory, Cold Spring Harbor, NY. Die Transformation von Hefezellen
wird von Sherman et al (1986) in Methods In Yeast Genetics, A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor, NY beschrieben. Das Verfahren von Beggs
(1978) Nature 275, 104-109 ist ebenfalls nützlich. Bezüglich von Wirbeltierzellen
stehen Reagenzien, die für
die Transfektion solcher Zellen nützlich sind, beispielsweise
Calciumphosphat und DEAE-Dextran oder Liposom-Zubereitungen von
Stratagene Cloning Systems oder Life Technologies Inc., Gaithersburg,
MD 20877, USA zur Verfügung.
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Elektroporation
ist ebenfalls nützlich,
um Zellen zu transformieren und/oder zu transfizieren und ist aus dem
Stand der Technik für
die Transformation von Hefezellen, bakteriellen Zellen, Insektenzellen
und Wirbeltierzellen allgemein bekannt.
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Beispielsweise
können
viele Bakterien-Arten durch die Verfahren transformiert werden,
die von Luchansky et al (1988) Mol. Microbiol. 2, 637-646 beschrieben
werden; dieser Artikel wird hier durch Bezugnahme mit aufgenommen.
Die größte Anzahl
von Transformanten wird durchweg nach einer Elektroporation der
DNA-Zellen-Mischung gewonnen, die in 2,5 × PEB suspendiert wird, wobei
6250 V pro cm bei 25:FD verwendet werden.
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Verfahren
zur Transformation von Hefe durch Elektroporation werden in Becker & Guarente (1990) Methods
Enzymol. 194, 182 beschrieben.
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Erfolgreich
transformierte Zellen, d.h. Zellen, die ein DNA-Konstrukt der vorliegenden
Erfindung enthalten, können
durch allgemein bekannte Verfahren identifiziert werden. Beispielsweise
können
Zellen, die sich aus der Einführung
eines Expressions-Konstrukts der vorliegenden Erfindung ergeben,
kultiviert werden, um das Polypeptid der Erfindung zu erzeugen.
Die Zellen können
geerntet und aufgelöst
(lysiert) werden, und ihr DNA-Gehalt kann auf das Vorhandensein
der DNA unter Verwendung eines Verfahrens untersucht werden, wie
es von Southern (1975) J. Mol. Biol. 98, 503 oder Berent et al (1985)
Biotech. 3, 208 beschrieben wird. Alternativ kann das Vorhandensein
des Proteins im Überstand
unter Verwendung von Antikörpern
detektiert werden, wie im Folgenden beschrieben wird.
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Zusätzlich zur
direkten Untersuchung hinsichtlich des Vorhandenseins von rekombinanter
DNA kann eine erfolgreiche Transformation das allgemein bekannte
immunologische Verfahren bestätigt
werden, wenn die rekombinante DNA in der Lage ist, die Expression
des Proteins zu steuern. Beispielsweise erzeugen Zellen, die erfolgreich
mit einem Expressionsvektor transformiert wurden, Proteine, die
eine geeignete Antigenizität
zeigen. Proben von Zellen, von denen vermutet wird, dass sie transformiert
wurden, werden geerntet und unter Verwendung geeigneter Antikörper bezüglich des
Proteins untersucht.
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Somit
betrifft zusätzlich
zu den transformierten Wirtszellen selbst die vorliegende Erfindung
auch eine Kultur solcher Zellen, vorzugsweise eine monoklonale (in
klonaler Hinsicht homogene) Kultur oder eine Kultur, die von einer
monoklonalen Kultur abgeleitet wurde, in einem Nährmedium.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung
des Polypeptids der Erfindung oder einer Variante eines Derivates,
eines Fragmentes oder eines Fusionsproduktes hiervon oder eines
Fusionsproduktes einer Variante, eines Fragments oder eines Derivats,
wobei das Verfahren die Kultivierung einer Wirtszelle, welche ein
rekombinantes Polynukleotid oder einen replikablen Vektor umfasst,
der das besagte Polypeptid kodiert, und die Isolation dieses Polypeptids
oder einer Variante, eines Derivates, eines Fragmentes oder eines
Fusionsproduktes hiervon oder eines Fusionsproduktes einer Variante,
eines Fragments oder eines Derivates aus dieser Wirtszelle umfasst.
Verfahren zur Kultivierung von Wirtszellen und zum Isolieren von
rekombinanten Proteinen sind im Stand der Technik allgemein bekannt.
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Die
Erfindung umfasst auch ein Polypeptid, eine Variante, ein Fragment,
ein Derivat oder ein Fusionsprodukt hiervon, oder ein Fusionsprodukt
einer Variante, eines Fragments oder eines Derivates, die durch
das oben beschriebene Verfahren gemäß der Erfindung erhalten werden
können.
-
Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung schafft einen Antikörper, der
bezüglich
eines Polypeptids der Erfindung reaktiv ist. Beispiele solcher Antikörper und
von Verfahren zur Zubereitung solcher Antikörper werden im Beispiel 1 erläutert.
-
Antikörper, die
auf das Polypeptid der Erfindung reaktiv sind, können durch Verfahren hergestellt
werden, die aus dem Stand der Technik allgemein bekannt sind. Insbesondere
können
die Antikörper
polyklonal oder monoklonal sein.
-
Geeignete
monoklonale Antikörper,
die bezüglich
des Polypeptides reaktiv sind, können
durch bekannte Verfahren zubereitet werden, beispielsweise durch
Verfahren, wie sie in „Monoclonal
Antibodies: A manual of techniques", H. Zola (CRC Press, 1988) und in „Monoclonal
Hybridoma Antibodies: Techniques and Applications", SGR Hurrell (CRC
Press 1982) beschrieben werden.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Antikörper
unter Verwendung einer geeigneten Peptidsequenz erzeugt, die aus
der gegebenen Aminosäure-Sequenz
von MSK1 oder MSK2 in geeigneter Weise erhalten werden kann. Es
ist bevorzugt, wenn polyklonale Antipeptid-Antikörper hergestellt werden. Geeignete Peptide,
die aus MSK1 erhalten werden können
umfassen LTVKHELRTANLTGHAEKV (entsprechend den Residuen 26 bis 44
von MSK1) und FKRNAAVIDPLQFHMGVER (entsprechend den Residuen 384
bis 402 von MSK1) wie im Beispiel 1 erläutert. Ein geeignetes Peptid,
das aus MSK2 erhalten werden kann, ist FKRNAAVIDPLQFHMGVER (entsprechend
den Residuen 753 bis 772 von MSK2).
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Es
ist besonders bevorzugt, wenn der Antikörper nicht wesentlich mit einer
anderen Protein-Kinase mit zwei Kinase-Domänen, wie z.B. MAPKAP-K1a/b/c
reagiert. Demgemäß kann es
bevorzugt sein, wenn Peptide basierend auf der MSK1- oder MSK2-Sequenz
verwendet werden, die sich signifikant von jeglichen Peptiden unterscheiden,
die in irgendwelchen anderen durch Stress aktivierten Protein-Kinasen,
wie z.B. MAPKAP-K1a/b/c
gefunden werden. Es kann auch bevorzugt sein, dass ein Antikörper mit
MSK1 aber nicht merklich mit MSK2 reagiert und umgekehrt.
-
Peptide,
bei denen eines oder mehrere der Aminosäure-Residuen chemisch modifiziert
werden, bevor oder nachdem das Peptid synthetisiert wird, können unter
der Voraussetzung verwendet werden, dass die Funktion des Peptids,
nämlich
die Produktion von spezifischen Antikörpern in vivo, im Wesentlichen
unverändert
bleibt. Solche Modifikationen umfassen die Bildung von Salzen mit
Säuren
oder Basen, insbesondere physiologisch akzeptablen organischen oder
anorganischen Säuren
und Basen, die Bildung eines Esters oder Amids einer Terminal-Carboxyl-Gruppe
und die Anheftung von Aminosäure-Schutzgruppen wie
z.B. N-t-Butoxycarbonyl. Solche Modifikationen können das Peptid gegen einen
in vivo erfolgenden Metabolismus schützen. Die Peptide können als
einzelne Kopien oder als mehrfache, beispielsweise Tandem-Repeats
vorhanden sein. Solche Tandem- oder Mehrfach-Repeats können selbst
ausreichend antigenisch sein, um die Verwendung eines Trägers zu
vermeiden. Es kann vorteilhaft sein, wenn das Peptid als Ring ausgebildet
ist, wobei das N-Terminal- und das C-Terminal-Ende miteinander verbunden
sind, oder ein oder mehrere Cys-Residuen an einem Ende hinzuzufügen, um
die Antigenizität
zu erhöhen
und/oder zu ermöglichen,
dass Disulfid-Bindungen gebildet werden. Wenn das Peptid kovalent
an einen Träger,
vorzugsweise ein Polypeptid gebunden ist, dann ist die Anordnung
vorzugsweise so, dass das Peptid der Erfindung einen Ring bildet.
-
Gemäß den gegenwärtigen Immunologie-Theorien
sollte bei jeder immunogenen Zubereitung eine Trägerfunktion vorhanden sein,
um das Immunsystem zu stimulieren oder seine Stimulation zu erhöhen. Es wird
angenommen, dass die besten Träger
ein T-Zellen-Epitop verkörpern
(oder zusammen mit dem Antigen erzeugen). Die Peptide können beispielsweise
durch Quervernetzung mit einem gesonderten Träger, wie z.B. Serums-Albuminen, Myoglobinen,
bakteriellen Toxoiden und Keyhole-limpet-Hämocyanin verbunden werden. Kürzlich entwickelte
Träger,
die T-Zellen-Hilfe bei der Immunreaktion induzieren, umfassen das
Heptatitis-B-Kernantigen (das auch als Nukleocapsid-Protein bezeichnet
wird, vermutliche T-Zellen-Epitope, wie z.B. Thr-Ala-Ser-Gly-Val-Ala-Glu-Thr-Thr-Asn-Cys, beta-Galactosidase
und das 163-171-Peptid von Interleukin-1. Die letztgenannte Verbindung
kann entweder als Träger
oder als Adjuvans oder als beides betrachtet werden. Alternativ
können
mehrere Kopien des gleichen Peptids oder von verschiedenen Peptiden
gemäß der Erfindung
miteinander quervernetzt werden; in diesem Fall gibt es keinen gesonderten
Träger
als solchen, doch kann eine Trägerfunktion
durch diese Quervernetzung erzeugt werden. Geeignete Quervernetzungswirkstoffe umfassen
solche, wie sie in den Sigma and Pierce-Katalogen aufgelistet sind,
beispielsweise Glutaraldehyd, Carbodiimid und Succinimidyl-4-(N-maeimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat,
wobei der letztgenannte Wirkstoff die SH-Gruppe an den C-Terminal-Cystein-Residuum
(wenn vorhanden) ausnützt.
-
Wenn
das Peptid durch Expression einer geeigneten Nukleotid-Sequenz in
einem geeigneten Wirt hergestellt wird, dann kann es vorteilhaft
sein, das Peptid als Fusionsprodukt mit einer Peptidsequenz zu exprimieren,
die als Träger
wirkt. Kabigen's „Ecosec"-System ist ein Beispiel
für eine
solche Anordnung.
-
Das
Peptid gemäß der Erfindung
kann mit anderen Antigenen verknüpft
sein, um eine doppelte Wirkung zu erzielen.
-
Peptide
können
durch den Fmoc-Polyamid-Modus der Festphasen-Peptid-Synthese synthetisiert
werden, wie dies von Lu et al (1981) J. Org. Chem. 46, 3433 und
dort angegebenen Quellen beschrieben wird. Der zeitweilige N-Amino-Gruppenschutz
wird durch die 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl-Gruppe (Fmoc) geliefert.
Eine wiederholte Aufspaltung dieser in starkem Maße Basen-labilen
Schutzgruppe wird unter Verwendung von 20% Piperidin in N,N-Dimethylformamid
bewirkt. Seitenketten-Funktionalitäten können als ihre Butlyäther (im
Fall von Serinthreonin und Tyrosin), Butylester (im Fall von Glutaminsäure und
Asparginsäure),
Butyloxycarbonyl-Derivate (im Fall von Lysin und Histidin), Trityl-Derivate
(im Fall von Cystein) und 4-Methoxy-2,3,6-trimethylbenzensulfonyl-Derivate
(im Fall von Arginin) geschützt
werden. Wenn Glutamin oder Asparagin C-End-Residuen sind, wird für den Schutz
der Seitenketten-Amido-Funktionalitäten die 4,4'-Dimethoxybenzhydryl-Gruppe verwendet.
Der Festphasen-Support basiert auf einem Polydimethylacrylamid-Polymer,
das aus den drei Monomeren Dimethylacrylamid (Gerüst-Monomer),
Bisacryloylethylendiamin (Quervernetzer) und Acryloylsarcosinmethylester
(Funktionalisierungswirkstoff) gebildet wird. Der aufspaltbare Peptid/Harz-verknüpfte Wirkstoff,
der verwendet wird, ist das Säure-labile
4-Hydroxymethyl-phenoxy-Essigsäure-Derivat.
Alle Aminosäuren-Derivate
werden in Form ihrer vorgeformten symmetrischen Anhydrid-Derivate mit
Ausnahme von Asparagin und Glutamin zugegeben, die unter Verwendung
des umgekehrten, durch N,N-Dicyclohexylcarbodiimid/1-hydroxybenzotriazol
vermittelten Kopplungsvorgangs zugegeben werden. Alle Kopplungs-
und Schutzaufhebungs-Reaktionen werden unter Verwendung von Ninhydrin,
Trinitrobenzen-Sulfonsäure
oder Isotin-Testverfahren überwacht.
Nach der Vervollständigung
der Synthese werden die Peptide von dem Harzträger unter gleichzeitiger Entfernung
der die Seitenketten schützenden
Gruppe durch eine Behandlung mit 95% Trifluoressigsäure abgespalten,
die eine 50%-ige
Reinigungs- bzw. Radikalfänger-Mischung enthält. Als
Radikalfänger
werden üblicherweise
Ethandithiol, Phenol, Anisol und Wasser verwendet, wobei die genaue
Wahl von den konstituierenden Aminosäuren des zu synthetisierenden
Peptids abhängt.
Trifluoressigsäure
wird durch Verdampfung in vacuo mit nachfolgender Pulverisierung
mit Diethyläther
entfernt, wodurch das Rohpeptid geliefert wird. Alle vorhandenen
Reinigungsstoffe bzw. Radikalfänger
werden durch ein einfaches Extraktionsverfahren entfernt, das bei
Gefriertrocknung der wässrigen
Phase das von Reinigungsmitteln freie Rohpeptid liefert. Reagenzien
für die
Peptidsynthese sind im Allgemeinen von Calbiochem-Novabiochem (UK)
Ltd., Nottingham NG7 2QJ, UK verfügbar. Die Reinigung kann durch
irgendein einzelnes oder irgendwelche kombinierte Verfahren wie
z.B. Größen-Exlusions-Chromatographie,
Ionenaustausch-Chromatographie und (prinzipiell) Umkehrphasen-Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie
durchgeführt
werden. Die Analyse der Peptide kann unter Verwendung der Dünnschicht-Chromatographie,
der Umkehrphasen-Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie,
der Aminosäure-Analyse
nach einer Säurehydrolyse
und durch eine massenspektrometrische Analyse durch Beschuss mit
schnellen Atomen (FAB) durchgeführt
werden.
-
Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung schafft ein Verfahren zur Identifizierung
einer medikamenten-ähnlichen
Verbindung oder Leitverbindung für
die Entwicklung einer medikamenten-artigen Verbindung, welche die
Aktivität
eines Polypeptids, wie es beim ersten Gesichtspunkt der Erfindung
definiert wurde, moduliert, wobei das Verfahren das in Berührung Bringen
einer Verbindung mit dem Polypeptid oder einer geeigneten Variante,
einem Fragment, einem Derivat oder einem Fusionsprodukt hiervon
oder einem Fusionsprodukt einer Variante, Fragment oder Derivat
hiervon und die Ermittlung umfasst, ob die Protein-Kinase-Aktivität des besagten
Polypeptids im Vergleich zur Aktivität dieses Polypeptids oder der
Variante, des Fragments, des Derivats oder des Fusionsproduktes
hiervon oder eines Fusionsproduktes einer Variante, eines Fragments
oder Derivats hiervon, so wie sie beschrieben wurden, in Abwesenheit
dieser Verbindung verändert
wurde.
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Der
Ausdruck „medikamenten-artige
Verbindung" ist
dem Fachmann wohl bekannt und kann umschließen, dass eine Verbindung gemeint
ist, die Merkmale besitzt, die sie für eine Verwendung in der Medizin
beispielsweise als den aktiven Bestandteil in einem Me dikament geeignet
machen. So kann beispielsweise eine medikamenten-artige Verbindung
ein Molekül
sein, das durch die Verfahren der organischen Chemie, weniger bevorzugt
durch Verfahren der Molekularbiologie oder Biochemie synthetisiert
werden kann, und ist vorzugsweise ein kleines Molekül, das weniger
als 5000 Dalton Molekulargewicht besitzt und das wasserlöslich sein kann.
Eine medikamenten-artige Verbindung kann zusätzlich Merkmale einer selektiven
Wechselwirkung mit einem speziellen Protein oder speziellen Proteinen
aufweisen und bioverfügbar
und/oder in der Lage sein, zelluläre Zielmembranen zu durchdringen,
doch es sei darauf hingewiesen, dass diese Merkmale nicht entscheidend
sind.
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Der
Ausdruck „Leitverbindung" ist dem Fachmann
in ähnlicher
Weise allgemein bekannt und kann die Bedeutung umfassen, dass die
Verbindung, obwohl sie selbst nicht für eine Verwendung als Medikament
geeignet ist (beispielsweise weil sie in Bezug auf ihr beabsichtigtes
Ziel nur schwach wirksam oder in ihrer Wirkung nicht selektiv ist,
weil sie instabil, schlecht löslich
oder schwierig zu synthetisieren ist oder eine schlechte Bioverfügbarkeit
besitzt) als Ausgangspunkt für
die Konstruktion anderer Verbindungen dienen kann, die wünschenswertere
Eigenschaften besitzen können.
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Die
Verbindung kann mit dem Polypeptid der Erfindung in Wechselwirkung
treten und seine Aktivierung durch MAPK2 oder SAPK2/p38 beispielsweise
durch Hemmung modulieren, wie noch genauer erläutert wird.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass es wünschenswert ist, Verbindungen
zu identifizieren, welche die Aktivität des Polypeptids in vivo modulieren
können.
So versteht sich, dass Reagenzien und Bedingungen, die bei dem Verfahren
verwendet werden, so ausgewählt
werden können,
dass die Wechselwirkungen zwischen dem Polypeptid und seinem Substrat
im wesentlichen die gleichen sind wie zwischen menschlichem MSK1 oder
MSK2 und ihrem Substrat oder ihren Substraten in vivo. Ein Beispiel
für ein
Substrat des MSK1-Polypeptids
ist CREB oder ATF1.
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Bei
einer Ausführungsform
vermindert die Verbindung die Aktivität des Polypeptids. Beispielsweise kann
die Verbindung sich im Wesentlichen reversibel oder im Wesentlichen
irreversibel an die aktive Stelle des Polypeptids binden. Bei einem
weiteren Beispiel kann sich die Verbindung an einen Teil des Polypeptids
binden, der nicht die aktive Stelle ist, um so in die Bindung des
Polypeptids an sein Substrat einzugreifen. Bei einem weiteren Beispiel
kann sich die Verbindung an einem Teil des Polypeptids binden, um
so die Aktivität des
Polypeptids durch einen allosterischen Effekt zu vermindern. Dieser
allosterische Effekt kann ein allosterischer Effekt sein, der bei
der natürlichen
Regulierung der Aktivität
dieses Polypeptids eine Rolle spielt, beispielsweise bei der Aktivierung
des Polypeptids durch einen „stromaufwärtigen Aktivator" wie z.B. MAPK2 oder SAPK2/p38.
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Die
Verbindung Ro318220 ist ein Beispiel für einen Inhibitor der MSK1-
und MSK2-Aktivität,
wie in den Beispielen 1 und 5 beschrieben. Diese Verbindung hemmt
andere Protein-Kinasen zusätzlich
zu MSK1 und MSK2, doch sind manche dieser anderen Protein-Kinasen, beispielsweise
MAPKAP-K2 im starken Maße
bei Verbindungskonzentrationen nicht beeinflusst, welche die MSK1-Aktivität aufheben,
wie im Beispiel 1 beschrieben.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
erhöht
die Verbindung die Aktivität
des besagten Polypeptids. Beispielsweise kann sich die Verbindung
an einen Teil des Polypeptids binden, bei dem es sich nicht um die
aktive Stelle handelt, um so die Bindung des Polypeptids an sein
Substrat zu unterstützen.
In einem weiteren Beispiel kann sich die Verbindung an einen Teil
des Polypeptids binden, um so die Aktivität des Polypeptids durch einen allosterischen
Effekt zu erhöhen.
Dieser allosterische Effekt kann ein allosterischer Effekt sein,
der bei der natürlichen
Regulierung der Aktivität
dieses Polypeptids eine Rolle spielt, beispielsweise bei der Aktivierung
des Polypeptids durch einen „stromaufwärtigen Aktivator" wie z.B. MAPK2 oder
SAPK2/p38.
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Bequemerweise
nützt das
Verfahren die Tatsache aus, dass MSK1 oder MSK2 CREB oder CREBtide oder
ATF1 oder Crosstide in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise phosphoryliert,
doch kann jedes geeignete Substrat verwendet werden. So kann die
Phosphorylierung von CREB oder CREBtide oder ATF1 oder Crosstide
unter Verwendung von Verfahren gemessen werden, die dem Fachmann
wohl bekannt sind.
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Bequemerweise
verwendet das Verfahren eine Untersuchung, die im Wesentlichen die
gleiche sein kann, wie sie im Beispiel 1 beschrieben wird. Im Beispiel
1 wird die Phosphorylierung von CREB oder ATF1 durch MSK1 gemessen.
Es ist bevorzugt, dass das MSK1 oder MSK2 rekombinantes MSK1 oder
MSK2 ist. Es ist bevorzugt, dass das Substrat, beispielsweise CREB
oder ATF1 rekombinant ist.
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Alternativ
kann eine Änderung
in der Aktivität
des Substrates gemessen werden. Beispielsweise kann die Aktivität von CREB
oder ATF1 als Transkriptionsfaktor gemessen werden. Dies kann dadurch
erfolgen, dass die Bindung von CREB oder ATF1 an DNA gemessen wird,
welche die geeignete Bindestelle enthält, wie dies im Stand der Technik
bekannt ist, oder durch Messen der Expression einer RNA aus einem
Promotor, der durch CREB oder ATF1 reguliert wird. Dies kann in
einem Ganzzellen-System oder unter Verwendung von gereinigten oder
teilweise gereinigten Komponenten erfolgen. In ähnlicher Weise kann die Expression
eines Proteins gemessen werden, das durch eine RNA kodiert wird,
die von einem Promotor transkribiert ist, der durch CREB oder ATF1
reguliert wird. Das Protein kann ein Protein sein, das durch CREB
oder ATF1 physiologisch reguliert wird, oder es kann sich um ein „Reporter-Protein" handeln, wie dies
dem Fachmann wohl bekannt ist (d.h. es kann ein rekombinantes Konstrukt
verwendet werden). Ein Reporter-Protein kann ein Protein sein, dessen
Aktivität
leicht untersucht werden kann, beispielsweise ß-Galactosidase, Chloramphenicol-acetyltransferase
oder Luciferase (siehe z.B. Tan et al (1996)).
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Proteine,
die physiologisch durch CREB reguliert werden, können COX2 und IL-1 sein. Somit
kann die Hemmung von CREB dadurch gemessen werden, dass die Exprimierung
von COX2 oder IL-1 unter Umständen
gemessen wird, unter denen eine COX2- oder IL-1-Expression erwartet werden kann, wie
im Beispiel 5 beschrieben. Somit kann COX2 in RAW 264 Mäuse-Makrophagen
oder J774.2 Makrophagen unter Endotoxin-Exposition der Makrophagen
exprimiert werden, wie dies beispielsweise von Mitchell et al (1994)
PNAS 90, 11693-11697 und Dubois et al (1998) FASEB J 12, 1063-1073
beschrieben wird. J774.2- und RAW-264-Zellen können von European Collection
of Animal Cell Cul ture, Salisbury, UK bezogen werden. Die Exprimierung
von COX2 oder IL-1 kann durch irgendein übliches Verfahren, beispielsweise
unter Verwendung PCR gemessen werden, um das Vorhandensein von COX2-
oder IL-1-mRNA zu erkennen, sowie durch auf Antikörpern basierende
Untersuchungen, um COX2- oder IL-1-Protein zu detektieren, oder
durch Untersuchungen zum Detektieren der COX2-Enzym-Aktivität, beispielsweise
durch Messung der Menge von Prostaglandinen, beispielsweise von
PGE2, das dadurch produziert wird, dass die Zellen Arachidonsäure ausgesetzt
werden (dem Substrat von COX2). Geeignete Untersuchungen werden
im Beispiel 5 sowie von Mitchell et al (1994), Slater et al (1995)
Am J Obstet Gynecol 172(1), 77-82, oder in WO 94/14977 beschrieben.
Es können
statt der direkten Produkte von COX2 Prostaglandin-Metaboliten gemessen
werden, da Prostaglandine instabil sein und schnell metabolisiert
werden können.
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Es
wird nötig
sein, verschiedene Kontrolluntersuchungen durchzuführen, wie
sie dem Fachmann bekannt sind, um zu ermitteln, ob eine Verbindung
die Aktivierung von CREB beeinflusst, statt andere Einflüsse auf
Vorgänge
zu haben, die zu dem führen,
was auch immer gemessen wird. Es können jedoch Untersuchungen,
bei denen z.B. Prostaglandin-Pegel
gemessen werden, nützlich
sein, um die Nützlichkeit
von Verbindungen in einem Ganz-Zellen- oder in einem in vivo System
zu bestätigen,
und sie können
nützlich
sein, das Konzept in unterschiedlichen Situationen, beispielsweise
bei unterschiedlichen Erkrankungsmodellen zu bewerten. Es sei darauf
hingewiesen, dass Untersuchungen, bei denen z.B. der Effekt einer
Verbindung auf die COX2-Expression oder -Aktivität gemessen wird, gemeinsam
mit anderen Untersuchungen verwendet oder unter Verwendung der Ergebnisse
anderer Untersuchungen interpretiert werden kann, in denen der Effekt
der Verbindung auf die Fähigkeit
von beispielsweise MSK1 CREB zu phosphorylieren, in direkterer Weise
gemessen wird.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung sieht ein Verfahren zum Identifizieren
einer Verbindung vor, die sich an CREB oder ATF1 (oder ein anderes
Substrat des Polypeptids, wie es im ersten Gesichtspunkt der Erfindung
definiert wurde, vorzugsweise an MSK1) bindet und entweder dessen
Aktivierung durch das Polypeptid, wie es im ersten Gesichtspunkt
der Erfindung definiert wurde, vorzugsweise durch MSK1 erhöht oder verhindert,
wobei das Verfahren die Ermittlung umfasst, ob eine Verbindung die
Wechselwirkung von CREB oder ATF1 (oder eines anderen Substrats
des Polypeptids, wie es gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung definiert wurde, vorzugsweise von MSK1) oder
eines geeigneten Fragments, einer Variante, eines Derivats oder
eines Fusionsproduktes hiervon oder eines geeigneten Fusionsproduktes
eines Fragments, einer Variante oder eines Derivates mit dem Polypeptid
erhöht
oder verhindert, oder die Ermittlung, ob die Verbindung im wesentlichen
die Aktivierung von CREB oder ATF1 (oder eines anderen Substrats
des Polypeptids, wie es im ersten Gesichtspunkt der Erfindung definiert
wurde, vorzugsweise von MSK1) oder eines geeigneten Fragments, einer
Variante, eines Derivats oder eines Fusionsproduktes hiervon oder
eines geeigneten Fusionsproduktes eines Fragments, einer Variante
oder eines Derivates durch das Polypeptid im wesentlichen blockiert, wie
es im ersten Gesichtspunkt der Erfindung definiert wurde.
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Geeignete
Untersuchungen können ähnlich zu
den oben beschriebenen Untersuchungen sein.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung schafft ein Verfahren zur Identifizierung
einer Verbindung, die die Aktivierung des Polypeptids, wie es im
ersten Gesichtspunkt der Erfindung definiert wurde, durch einen „stromaufwärtigen Aktivator" verändert, beispielsweise
durch MAPK2/ERK2 oder SAPK2a/p38 oder SAPK2b/p38ß2. Unter einem „stromaufwärtigen Aktivator" wird ein Molekül verstanden,
das mit dem Polypeptid gemäß der Erfindung
mit dem Ergebnis wechselwirkt, dass die Protein-Kinase-Aktivität des Polypeptids
der Erfindung erhöht
wird. Es kann sich dabei um ein Polypeptid handeln. Vorzugsweise
ist es ein physiologischer Aktivator von nativem MSK1 oder MSK2.
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Das
Verfahren umfasst die Ermittlung, ob eine Verbindung die Wechselwirkung
zwischen (a) einem Polypeptid, wie es im ersten Gesichtspunkt der
Erfindung definiert wurde, oder einem geeigneten Fragment, einer
Variante, einem Derivat oder einem Fusionsprodukt hiervon oder einem
geeigneten Fusionsprodukt eines Fragmentes, einer Variante oder
eines Derivates und (b) einem „stromaufwärfigen Aktivator", beispielsweise
MAPK2/ERK2, SAPK2a/p38 oder SAPK2b/p38ß2, oder einer geeigneten Variante,
einem Derivat, einem Fragment oder einem Fusionsprodukt hiervon
oder einem geeigneten Fusionsprodukt einer Variante, einem Derivat
oder einem Fragment erhöht
oder unterbricht, oder die Ermittlung, ob die Verbindung im wesentlichen die
Aktivierung des besagten Polypeptids oder einer geeigneten Variante,
Fragments, Derivats oder Fusionsproduktes hiervon oder eines Fusionsproduktes
eines solchen Fragments, Derivats oder Fusionsproduktes durch einen „stromaufwärtigen Aktivator" oder eine geeignete
Variante, Derivat, Fragment oder Fusionsprodukt hiervon im wesentlichen
blockiert. Es sei darauf hingewiesen, dass die Verbindung sich entweder
mit dem stromaufwärtigen
Aktivator oder dem Polypeptid der Erfindung oder mit beiden verbinden
oder mit diesen in Wechselwirkung treten kann.
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Beispiele
von Verbindungen, die in der Lage sind, die Aktivierung von MSK1
und MSK2 zu verändern, umfassen
Inhibitoren von SAPK2/p38, z.B. einen Pyridinylimidazol-Inhibitor
von SAPK2/p38, wie er dem Fachmann bekannt ist, beispielsweise SB203580
oder FHPI (4,(4-Fluorphenyl)-2-2-(4-hydroxyphenyl)-5-(4-pyridyl)imidazol).
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Der
Ausdruck „Pyridinylimidazol-Inhibitor" ist dem Fachmann
bekannt und umschließt
Verbindungen, die einen Pyridyl-Ring und einen Imidazol-Ring mit
Substituenten aufweisen, die sich an SABK2a/p38 binden und/oder
dieses hemmen (oder weniger bevorzugt, von denen bekannt ist, dass
sie die IL-1-Produktion von Monozyten hemmen) wie dies bei Gallagher
et al (1997) Bioorg Med Chem 5(1), 49-64 beschrieben wird. Pyridinylimidazol-Inhibitoren
werden beispielsweise auch in WO 95/02591 diskutiert. Verbindungen
dieser Art sind bekannte Inhibitoren von speziellen Protein-Kinasen
und cytokinsuppressive Anti-Entzündungs-Wirkstoffe
(CSAIDs). Die Verwendung dieser Verbindungen bei der Erforschung
von Signalisierungspfaden wird zusammengefasst in Cohen (1997) Trends
Cell Biol 7, 354-361.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass das numerische Maß der Bindungsaffinität oder Hemmung
IC50 für eine
spezielle Verbindungs-Protein-Kombination von dem genau verwendeten
Untersuchungssystem abhängt.
Ein Pyridinylimidazol kann als Pyridinylimidazol-Inhibitor betrachtet werden, wenn es
eine Bindung IC50 oder Kinase IC50 für
SAPK2a/p38 (CSBP) von weniger als 100 μM, vorzugsweise weniger als
10 μM, in
noch mehr bevorzugter Weise weniger als 1 oder 0,1 oder 0,01 μM besitzt,
wie von Gallagher et al. dargestellt.
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Beispiele
von Pyridinylimidazol- Inhibitoren umfassen SB202190 (ein 2,4,5-Triarylimidazol),
SB 203580 (ein weiteres 3,4,5-Triarylimidazol) und Derivate wie
z.B. die 3'-iodinierte
Verbindung, wie sie in Tong et al (1997) Nature Structural Biology
(4/4), 311-316 beschrieben wird. Ein Derivat, bei dem die p-Methylsulphinylphenyl-Gruppe
entfernt ist, kann ebenfalls als Inhibitor wirken. Substituenten
können
am N1-Atom des Imidazol-Rings
gemacht werden, und Substitutionen, die an der 2-Position des Imidazol-Rings
gemacht wurden, können
zum N1-Atom bewegt werden, ohne dass ein merklicher Verlust an Potenz
eintritt.
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Beispiele
von Verbindungen, die in der Lage sind, die Aktivierung von MSK1
und MSK2 zu verändern, umfassen
Inhibitoren von MAPK2/ERK2 oder Inhibitoren der Aktivierung von
MAPK2/ERK2, beispielsweise Inhibitoren von MAPK-Kinase 1-Aktivität (MKK1)
oder Aktivierung, beispielsweise PD98059 oder UO126.
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MAPK2/ERK2
ist ein bekannter Aktivator von MAPKAP-K1. Es wird hier gezeigt,
dass es auch ein Aktivator des Polypeptids der Erfindung ist, das
als MSK1 oder MSK2 bekannt ist. Durch den Ausdruck „Aktivierung
von MSK1" wird angegeben,
dass die Fähigkeit
von MSK1, CREB oder ATF1 (oder alternative Substrate, wie sie oben
aufgeführt
wurden) zu phosphorylieren, nach der Behandlung von MSK1 beispielsweise
durch MgATP und MAPK2/ERK2 erhöht
wird.
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Die
Expression von MAPK2/ERK2, SAPK2a/p38 und SAPK2b/p38ß2 als aktivierte
GST-Fusionsprodukte
wird im Beispiel 1 beschrieben, in dem auch Referenzen angegeben
werden, welche die Sequenzen der oben genannten Proteine beschreiben.
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Somit
ist ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung die Verwendung von
MAPK2/ERK2, SAPK2a/p38 oder SAPK2b/p38ß2 für die Aktivierung des Polypeptids
der Erfindung, beispielsweise von MSK1 oder MSK2.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt schafft die Erfindung ein Verfahren zum Identifizieren
eines Polypeptids, das mit der Protein-Kinase (Polypeptid der Erfindung)
in Wechselwirkung tritt, wobei das Verfahren folgendes umfasst (1)
in Berührung
Bringen (a) der Protein-Kinase, wie sie im ersten Gesichtspunkt
der Erfindung definiert wurde, oder einer geeigneten Variante, eines
Fragments, eines Derivats oder eines Fusionsproduktes hiervon oder
eines Fusionsproduktes einer Variante, eines Fragments oder eines
Derivats hiervon mit (b) einer Zusammensetzung, die ein Polypeptid
enthalten kann, das mit besagter Protein-Kinase zusammenwirkt, (2)
Detektieren des Vorhandenseins eines Komplexes, der die Protein-Kinase
und ein Polypeptid enthält, und
optional (3) Identifizieren irgendeines Polypeptids, das an die
Protein-Kinase gebunden ist.
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Bei
einer Ausführungsform
kann die Zusammensetzung Zellmaterial enthalten. Insbesondere können die
Zellen aus den folgenden Typen ausgewählt werden: (1) Zellen, die keine
MSK1- oder MSK2-Aktivität selbst
dann haben, wenn sie stimuliert werden, (2) Zellen, die eine MSK1-
oder MSK2-Aktivität
haben, nachdem sie einer Stimulation ausgesetzt wurden, die jedoch
einem Stimulus nicht ausgesetzt wurden, und (3) Zellen des Typs
2 nachdem sie dem Stimulus ausgesetzt wurden. Polypeptide, die sich
nur in einem Subset der Typen 1 bis 3 finden, sind von besonderem
Interesse und können
weiter gekennzeichnet werden. Ein solches Peptid kann ein Aktivator
von MSK1 oder MSK2 sein. Alternativ kann es ein Deaktivator von
MSK1 oder MSK2 sein.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass das Verfahren in einer Zelle durchgeführt werden
kann, beispielsweise unter Verwendung des Hefe-2-Hybrid-Systems,
wie es im Stand der Technik bekannt ist. In diesem Beispiel würden cDNAs,
die von der mRNA der drei oben beschriebenen Zellarten kopiert wurden,
verwendet werden.
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Es
sei weiterhin darauf hingewiesen, dass ein transgenes Tier, bei
dem ein MSK1- oder MSK2-Gen geändert
ist und/oder bei dem ein rekombinantes MSK1- oder MSK2-Gen vorhanden
ist, beispielsweise ein Nagetier, insbesondere eine Maus nützlich sein
kann, um beispielsweise ein Substrat von MSK1 oder MSK2 zu identifizieren.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt schafft die Erfindung ein Verfahren zum Identifizieren
einer Verbindung, welche die Aktivierung des Polypeptids, wie es
gemäß dem ersten
Gesichtspunkt der Erfindung definiert wurde, durch ein wechselwirkendes
Polypeptid beispielsweise MAPK2 oder SAPK2a/p38 oder SAPK2b/p38ß2 blockiert,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst, dass ermittelt wird, ob
eine Verbindung die Wechselwirkung zwischen (a) einer Protein-Kinase,
wie sie gemäß dem ersten
Gesichtspunkt der Erfindung definiert wurde, oder einem geeigneten
Fragment, einer geeigneten Variante, einem geeigneten Derivat oder
einem geeigneten Fusionsprodukt hiervon oder einem geeigneten Fusionsprodukt
eines Fragmentes, einer Variante oder eines Derivates und (b) dem
besagten wechselwirkenden Polypeptid oder einer geeigneten Variante,
einem Derivat, einem Fragment oder einem Fusionsprodukt hiervon
oder einem geeigneten Fusionsprodukt einer Variante, eines Derivats
oder eines Fragmentes erhöht
oder unterbricht, oder das Ermitteln, ob die Verbindung im wesentlichen
die Aktivierung des Polypeptids gemäß dem ersten Gesichtspunkt
der Erfindung oder einer geeigneten Variante, eines Fragments, eines
Derivats oder eines Fusionsproduktes hiervon oder eines Fusionsproduktes
eines Fragmentes, Derivates oder Fusionsproduktes durch das wechselwirkende Peptid
oder eine geeignete Variante, ein Derivat, ein Fragment oder eines
Fusionsprodukt hiervon im wesentlichen blockiert.
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Günstigerweise
ist das besagte Polypeptid gemäß dem ersten
Gesichtspunkt der Erfindung oder das Fragment, das Derivat, die
Variante oder das Fusionsprodukt hiervon, das bzw. die bei diesem
Verfahren verwendet wird, eine Substanz, die durch rekombinante
DNA-Technologie erzeugt wird. In ähnlicher Weise ist es bevorzugt,
wenn das CREB oder ATF1 oder das Fragment, Derivat, die Variante
oder das Fusionsprodukt hiervon, das bei dem Verfahren zur Identifizierung
von Verbindungen verwendet wird, welche die Aktivität der besagten
Protein-Kinase modulieren, eine Substanz ist, die durch rekombinante
DNA-Technologie erzeugt wird. In ähnlicher Weise ist es bevorzugt,
wenn das MAPK2/ERK2, SAPK2a/p38 oder SAPK2b/p38ß2 oder ein anderer „stromaufwärtiger Ak tivator" oder ein Fragment,
ein Derivat, eine Variante oder ein Fusionsprodukt hiervon, das
bzw. die bei dem Verfahren verwendet wird, eine Substanz ist, die
durch rekombinante DNA-Technologie erzeugt wird.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass es erforderlich sein kann, das Polypeptid
der Erfindung zu aktivieren, bevor es bei Untersuchungen verwendet
wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Polypeptid gemäß der Erfindung
(MSK1 oder MSK2) in vitro dadurch aktiviert, dass das Polypeptid
mit MAPK2/ERK2 und MgATP behandelt wird, wie im Beispiel 1 beschrieben.
Es ist besonders bevorzugt, wenn das MSK1 oder MSK2 das rekombinante
Polypeptid ist, das gemäß den Verfahren
der Erfindung erzeugt wurde.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass unter dem Ausdruck „geeignet" verstanden wird, dass die besagten Komponenten
in dem Verfahren diejenigen sind, die Wechselwirkungen oder Aktivitäten besitzen,
die im wesentlichen die gleichen wie diejenigen von MSK1 oder CREB
oder ATF1 oder anderen Substraten oder des stromaufwärtige Aktivators
wie z.B. MAPK2/ERK2 oder SAPK2a/p38 oder SAPK2b/p38ß2 sind,
wie dies der Fall sein kann, der jedoch bequemer bei einer Untersuchung
verwendet werden kann. Beispielsweise sind Fusionsprodukte von MSK1
oder CREB besonders nützlich,
da diese Fusionsprodukte einen Bestandteil enthalten können, der
es ermöglicht,
das Fusionsprodukt ohne weiteres zu reinigen.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die beschriebenen Verfahren in Zellen
durchgeführt
werden können. Reporter-Gen-Konstrukte
können
durch Verfahren zubereitet werden, die dem Fachmann bekannt sind,
wobei die hier gegebene technische Lehre Verwendung findet. Beispielsweise
kann ein Reporter-Gen-Konstrukt mit einer von CREB oder ATF1 abhängigen Promoter-Sequenz
hergestellt werden. Dieses Konstrukt kann zusammen mit einem MSK1-
oder MSK2-Konstrukt in eine Zelllinie eingeführt werden, in deren Eltern-Zelllinie
CREB oder ATF1 in Reaktion auf bekannte Stimuli aktiviert ist, und
bei der das endogene MSK1- oder MSK2-Gen deaktiviert worden ist.
Alternativ könnte
das Reporter-Gen-Konstrukt in die Zelllinie eingeführt werden,
in der CREB oder ATF1 in Reaktion auf bekannte Stimuli aktiviert
ist. Die Expression des Reporter-Gens hängt von der Aktivität von MSK1
oder MSK2 ab und somit kann der Effekt der Verbindungen gemessen
werden. Bei einem weiteren Beispiel kann das Reporter-Gen für die Zellen
tödlich
sein, oder alternativ kann es den Zellen ermöglichen, unter ansonsten tödlichen
Bedingungen zu überleben.
Das Überleben
der Zellen kann dann gemessen werden, beispielsweise unter Verwendung
von kolorimetrischen Untersuchungen für die mitochondriale Aktivität, wie z.B.
die Verminderung von WST-1 (Boehringer). WST-1 ist ein Formosa-Farbstoff, der eine Änderung
beim Absorbieren oder Empfangen von Elektronen über Succinatdehydrogenase erfährt. Bei
einer weiteren Anwendungsform wird das Hefe-Zwei-Hybrid-System verwendet.
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Die
Erhöhung
oder Unterbrechung der Wechselwirkung zwischen dem besagten Polypeptid
gemäß der Erfindung
und MSK1 oder MSK2 oder einem wechselwirkenden Polypeptid, wie es
oben definiert wurde, oder geeigneten Derivaten, Fragmenten, Fusionsprodukten
oder Varianten kann in vitro unter Verwendung von Verfahren gemessen
werden, die aus dem Stand der Technik der Biochemie allgemein bekannt
sind; diese umfas sen alle Verfahren, die verwendet werden können, um
Protein-Protein-Wechselwirkungen zu untersuchen.
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Die
besagte Wechselwirkung kann auch in einer Zelle gemessen werden,
beispielsweise unter Verwendung des Hefe-Zwei-Hybrid-Systems, wie
es aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die Erfindung Screening-Untersuchungen
für Wirkstoffe
schafft, die bei der Modulation, beispielsweise bei der Verstärkung oder
Hemmung der Aktivität
von MSK1 oder MSK2 oder deren Wechselwirkungen mit stromaufwärtigen Aktivatoren
nützlich
sein können.
Die Verbindungen, die in den Verfahren identifiziert werden, können selbst
als Wirkstoff nützlich
sein, oder sie können
Leitverbindungen für
die Konstruktion und Synthese von wirksameren Verbindungen bilden.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass Screening-Untersuchungen, die einen
Betrieb mit hohem Durchsatz ermöglichen,
besonders bevorzugt sind. Beispielsweise können sie die auf Zellen basierenden
Untersuchungen umfassen, die beschrieben wurden, sowie Protein-Protein-Bindungs-Untersuchungen.
Ein weiteres Beispiel ist ein auf SPA (Scintillation Proximity Assay)
basierendes System, wie es im Beispiel 2 beschrieben wird.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt schafft die Erfindung eine Verbindung, die
durch die Screening-Verfahren der Erfindung identifiziert werden
kann, wobei die Verbindung nicht Ro318220, PD98059 oder ein bekannter
Pyridinylimidazol-Inhibitor von SAPK2/p38, beispielsweise SB203580
oder FHPI (4-(4-Fluorphenyl)-2-2-(4-hydroxyphenyl)-5-(4-pyridyl)imidazol)
ist. Die Verbindung kann eine Verbindung sein, die die Aktivität von MSK1
oder MSK2 erhöht
oder eine Verbindung, die diese Aktivität hemmt. Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt ist eine solche Verbindung für die Verwendung
in der Medizin vorgesehen.
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Der
Transkriptionsfaktor CREB ist für
die Produktion von IL-1 und dem Enzym Cyclo-Oxygenase 2 oder Prostaglandin-Synthase-2
(COX2/PGS-2) in vivo erforderlich. Es wird hier gezeigt, dass CREB
durch MSK1/MSK2 aktiviert werden kann. Somit können Inhibitoren von MSK1 den
Effekt von Inhibitoren von IL-1 und/oder COX2 haben und können daher
die gleichen klinischen Indikationen besitzen wie Inhibitoren von IL-1-Aktivität und/oder
COX2.
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IL-1
ist ein Entzündungs-Vermittler.
COX2 ist allgemein den Fachleuten als proinflammatorisches Enzym
bekannt, das bei der Synthese der proinflammatorischen Signalisierungsmolekül-Prostaglandine
aus Arachidonsäure
eine Rolle spielen. Cyclo-Oxygenase 1 (COX1) ist ein hierzu in Beziehung
stehendes Enzym, das konstitutiv exprimiert wird, während COX2
bei einer Entzündung
früh exprimiert
wird infolge der proinflammatorischen Signalisierungs-Pfade. Inhibitoren
von COX1, wie z.B. Aspirin können
eine Entzündung
vermindern, doch haben sie Nebeneffekte, wie z.B. gastrointestinale
Schäden,
einschließlich
Geschwüren.
Es wurden daher große
Anstrengungen unternommen, um die Entwicklung von selektiven Inhibitoren
von COX2, wie z.B. Meloxicam zu entwickeln. Viele COX2-Inhibitoren
haben aber auch eine COX1-Inhibitor-Aktivität.
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Selektive
COX2-Inhibitoren können
anti-inflammatorische, analgetische und antipyretische Aktivitäten besitzen,
die mit denen von nicht-steroidalen anti-inflammatorischen Substanzen
(NSAIDs), die COX1-Inhibitoren umfassen, vergleichbar sind, doch
können
sie deren Nebeneffekte vermeiden (für eine Übersicht siehe Botting (1996)
Drug News & Perspec
9(2), 123-128).
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Inhibitoren
der MSK1/MSK2-Aktivität
oder Aktivierung (wie z.B. die oben erläuterten Verbindungen der Erfindung)
können
daher bei Verfahren der Behandlung von Erkrankungen oder Zuständen nützlich sein,
die unten diskutiert werden und bei denen IL-1, COX2 oder Prostaglandine
eine Rolle spielen.
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Solche
Erkrankungen und Zustände
umfassen solche, bei denen eine Entzündung oder eine Gewebeverletzung
auftritt, inflammatorische Erkrankungen, bei denen COX2-Inhibitoren
untersucht worden sind, umfassen Osteoarthritis, rheumatische Arthritis,
Spondylitis ankylosans oder andere rheumatologische und Schmerz-Indikationen.
Andere Krankheiten, bei denen Entzündung eine Rolle spielt, und
bei der MSK1/MSK2-Inhibitoren nützlich
sein können,
umfassen Asthma, Psoriasis, septischen Schock und Morbus Crohn.
Prostaglandine spielen eine Rolle bei Uteruskontraktionen und -Schmerzen
und bei Wehen (siehe beispielsweise Pulkkinen (1993) Drugs 46(suppl
1), 129-133 und Slater et al (1995) Am J Obset Gynecol 172(1), 77-82).
Weitere Krankheiten, bei denen MSK1/MSK2-Inhibitoren nützlich sein
können,
sind in WO 96/41645 aufgeführt.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung ist die Verwendung irgendeines
Screening-Verfahrens
gemäß der Erfindung
für die
Identifizierung eines Moleküls,
das bei der Behandlung von entzündlichen
Erkrankungen nützlich
sein kann.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung ist die Verwendung von irgendeinem
Screening-Verfahren gemäß der Erfindung
bei der Identifizierung eines Moleküls, das bei der Behandlung
eines Patienten nützlich sein
kann, der eine Modulation, beispielsweise eine Verminderung oder
eine Erhöhung
der Aktivität
von COX2 oder IL-1 benötigt.
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Es
wird angenommen, dass eine Verbindung, die durch eines der erfindungsgemäßen Screening-Verfahren
identifiziert werden kann, bei der Behandlung von inflammatorischen
Erkrankungen nützlich
sein kann. Zu den inflammatorischen Erkrankungen gehören rheumatoide
Arthritis, Psoriase, septischer Schock, Asthma und Morbus Crohn
sowie andere Erkrankungen und Zustände, wie sie oben erläutert wurden.
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Die
Screening-Verfahren können
Verbindungen identifizieren, die entweder aktivieren oder hemmen. Verbindungen
mit jeder dieser Aktivitäten
können
geeignet sein, doch ist es bevorzugt, dass die Verbindungen die
durch MSK1 oder MSK2 vermittelte Phosphorylierung hemmen.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt sieht die Erfindung eine Verwendung von (1)
einem Inhibitor der SAPK2/p38-Kaskade, nämlich des bekannten Pyridinylimidazol-Inhibitors
von SAPK2/p38, SB203580 oder FHPI (4-(4-Fluorphenyl)-2-2-(4-hydroxyphenyl)-5-(4-pyridyl)imidazol)
und (2) eines Inhibitors der MAPKK/ERK-Kaskade, nämlich von PD98059
bei der Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung eines Patienten
vor, der eine Modulation, beispielsweise eine Verminderung oder
eine Erhöhung
der Aktivität
von COX2 benötigt.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt sieht die Erfindung die Verwendung eines
Inhibitors der SAPK2/p38-Kaskade, nämlich des bekannten Pyridinylimidazol-Inhibitors
von SAPK2/p38, SB203580 oder FHPI (4-(4-Fluorphenyl)-2-2-(4-hydroxyphenyl)-5-(4-pyridyl)imidazol)
bei der Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung eines Patienten
vor, der eine Modulation, beispielsweise eine Verminderung oder
eine Erhöhung
der Aktivität
von COX2 benötigt,
wobei dem Patienten der bekannte Inhibitor der MAPK/ERK-Kaskade PD98059 verabreicht
wird, verabreicht wurde oder künftig
verabreicht werden wird.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung sieht eine Verwendung des bekannten
Inhibitors der MAPK/ERK-Kaskade PD98059 bei der Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung eines Patienten vor, der eine Modulation,
beispielsweise eine Verminderung oder eine Erhöhung der Aktivität von COX2
benötigt, wobei
dem Patienten der bekannte Inhibitor der SAPK2/p38-Kaskade, SB203580
oder FHPI (4-(4-Fluorphenyl)-2-2-(4-hydroxyphenyl)-5-(4-pyridyl)imidazol)
verabreicht wird, verabreicht wurde oder künftig verabreicht werden wird.
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COX2
kann bei Langzeit-Potenzierungen und synaptischer Plastizität eine Rolle
spielen und seine Expression kann dem apoptotischen Zelltod vorausgehen
und kann bei neurodegenerativen Erkrankungen wie z.B. der Alzheimer'schen Erkrankung
eine Rolle spielen. Fokale Ischämie
kann eine COX2-Expression in kortikalen Neuronen induzieren, bei
denen eine spezielle Absterb-Wahrscheinlichkeit nach einem ischämischen Vorfall
besteht.
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COX2
kann bei Änderungen
der Schmerzwahrnehmung nach Gewebeverletzungen (Hyperalgesie und
Allodynie) eine Rolle spielen, und somit können Inhibitoren von MSK1 bei
der Schmerzbekämpfung
nützlich
sein. Die Expression von COX2 kann bei Migräne eine Rolle spielen, und
somit können
Inhibitoren von MSK1, wie sie oben identifiziert wurden, bei der
Behandlung von Migräne
nützlich
sein.
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COX2
kann bei Krebs eine Rolle spielen. Die Hemmung von COX2 kann bei
der Prävention
oder Behandlung von Krebs nützlich
sein. COX2 kann Angiogenese fördern.
Die Hemmung von COX2 kann Antikrebs-Wirkungen zeigen, beispielsweise
bei Dickdarm-Krebs,
bei der Erhöhung
des Pegels von Arachidonsäure,
die ihrerseits die Konversion von Sphingomyelin in Ceramid stimulieren
kann, was als Vermittler der Apoptose vorgeschlagen wurde. Somit
können
MSK1-Inhibitoren, wie sie hier beschrieben werden, bei der Behandlung
oder Prävention
von Krebs nützlich
sein.
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Es
wurde vermutet, dass NSAIDs und Corticosteroide (auch anti-entzündliche)
bei der Verzögerung des
Einsetzens oder bei einer Verlangsamung des Fortschreitens der Alzheimer'schen Krankheit selbst
dann nützlich
sein können,
wenn sie in geringen Dosen verwendet werden, die ausreichend für eine analgetische Wirkung
aber kleiner als Dosen sind, die für eine anti-inflammatorische
Behandlung eingesetzt werden. Es wurde gezeigt, dass die COX2-Expression
bei der Alzheimer'schen
Erkrankung in Gehirn- und Glial-Zellen
in Reaktion auf inflammatorische Vermittler erhöht ist. Eine Über-Expression
von COX2 in Neuronen in einem transgenen Mausmodell kann zu einer ß-Amyloid-Neurotoxizität in vitro
führen,
wodurch Annahme unterstützt wird,
dass COX2 bei der Alzheimer'schen
Erkrankung eine Rolle spielt. Somit können MSK1-Inhibitoren, wie sie
hier beschrieben werden, bei der Behandlung oder Prävention
der Alzheimer'schen
Erkrankung oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen nützlich sein.
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Die
oben erwähnten
Verbindungen der Erfindung oder Zubereitungen hiervon können durch
jedes herkömmliche
Verfahren einschließlich
einer oralen oder parenteralen (d.h. subkutanen oder intramuskulären) Injektion
verabreicht werden. Die Behandlung kann aus der Verabreichung einer
einzelnen Dosis oder einer Vielzahl von Dosen über einen Zeitraum hinweg bestehen.
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Zwar
ist es möglich,
eine Verbindung gemäß der Erfindung
allein zu verabreichen, doch ist es bevorzugt, sie als pharmazeutische
Zubereitung zusammen mit einem oder mehreren akzeptablen Trägern zu
verabreichen. Der oder die Träger
müssen
in dem Sinn „akzeptabel" sein, dass sie mit
der Verbindung gemäß der Erfindung
kompatibel und für
ihre Empfänger
nicht schädlich
sind. Typischerweise sind die Träger
Wasser oder eine Salzlösung,
das bzw. die steril und pyrogenfrei ist.
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Weitere
Gesichtspunkte der Erfindung sehen eine Verwendung eines Polypeptids
(Protein-Kinase) wie sie beim ersten Gesichtspunkt der Erfindung
definiert wurde, bei einer Screening-Suche nach Verbindungen vor,
welche die Aktivität
der besagten Protein-Kinase hemmen oder die Wechselwirkungen dieser
Protein-Kinase blockieren.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der Erfindung ist ein Satz von Teilen vorgesehen,
sie bei der Durchführung
der Screening-Verfahren nützlich
sind. Somit kann ein solcher Teilesatz ein Polypeptid gemäß der Erfindung
und ein Substrat dieses Polypeptids, beispielsweise Crosstide (GRPRTSSFAEG),
CREB oder CREBtide (EILSRRPSYRK) oder ein CREB-Fusionsprotein, beispielsweise
GST-CREB oder ATF1 oder ein Fusionsprotein hiervon umfassen. Alternativ
kann der Teilesatz ein Polypeptid der Erfindung und ein Protein umfassen,
das bei der Aktivierung des Polypeptids der Erfindung so wie oben
beschrieben nützlich
ist, beispielsweise MAPK2. Der Teilesatz kann (1) ein Polypeptid
der Erfindung, (2) ein Substrat für dieses Polypeptid, wie es
oben beschrieben wurde, und (3) ein Protein umfassen, das in der
oben beschriebenen Weise für
die Aktivierung des Polypeptids nützlich ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun noch mehr im einzelnen unter Bezugnahme
auf die folgenden Figuren und Beispiele erläutert.
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Figurenbeschreibungen
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1.
Nukleotid- und abgeleitete Aminosäure-Sequenz des menschlichen
MSK1. Die unterstrichenen Residuen entsprechen den Kinase-Domänen. Die
in fetten Buchstaben wiedergegebenen Residuen (Ser212, Ser360, Ser377
und Thr581) sind mutmaßlich
Phosphorylierungs-Aktivierungsstellen. Das vermutliche Bipartite-Kern-Lokalisierungssignal
(Robins et al., 1991) zwischen Residuen 726 bis 745 (das in MAPKAP-K1a/b nicht
vorhanden ist) ist mit Sternchen gekennzeichnet. Das Stopp-Codon
ist mit einem Dreieck in durchgezogenen Linien gekennzeichnet.
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2. Ausrichtung der Aminosäure-Sequenzen
von MSK1 mit eng verwandten Kinasen. Die Ausrichtung wurde unter
Verwendung des Clustal-W-Programms (Thompson et al., 1994) durchgeführt. Identische Residuen
sind schwarz schraffiert. (A) Ausrichtung von MSK1 mit menschlichen
MAPKAP-K1-Isoformen. Die Residuen, die den Schlüssel-Aktivierungs-Phosphorylierungs-Stellen
auf MAPKAP-K1a (Ser222, Ser364, Ser381 und Thr574) sind mit Sternchen
gekennzeichnet. (B) Ausrichtung der N-Terminal-Kinase-Domäne (MSK1-N)
und der C-Terminal-Kinase-Domäne
(MSK-C) von MSK1 mit den Kinase-Domänen von MAPKAP-K2/3 und MNK1.
Es gibt keine signifikante Homologie in den nicht katalytischen
Bereichen dieser Kinase. (C) Ausrichtung des menschlichen MSK1 mit
von der Maus (mMSK2) und vom Menschen MSK2 stammenden Teilsequenzen.
Die vermutlichen Aktivierungs-Phosphorylierungs-Stellen sind mit
Sternchen gekennzeichnet.
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3. Expression und Reinigung von GST-MSK1
und seine Aktivierung durch MAPK2/ERK2 und SAPK2. (A) GST-MSK1 (2 μg Protein)
und GST-MAPKAP-K1a (2 μg
Protein) gereinigt aus unstimulierten und durch TPA stimulierten
Zellen wurden auf einem 7,5% SDS-Polyacrylamid-Gel elektrophoresiert
und mit Coomassie-Blau gefärbt.
Die Position der molekularen Masse-Marker, ß-Galactosidase (116 kDa) und
Glykogenphosphorylase (97 kDa) sind dargestellt. Die Aktivität eines
jeden Proteins wurde unter Verwendung des Peptidsubstrats Crosstide
(GRPRTSSFAEG) untersucht. (B) GST-MSK1 oder (C) GST-MAPKAP-K1a abgeleitet von
nicht stimulierten Zellen wurde entweder mit MAPK2/ERK2 (8 U/ml,
offene Kreise), SAPK2b/p38ß (1
U/ml, geschlossene Quadrate), SAPK3/p38γ (1 U/ml, offene Dreiecke) oder
SAPK4/p38δ (1
U/ml, geschlossene Dreiecke), 10 mM Mg(Ac)2 und
100 μM nicht
markiertem ATP im Puffer B inkubiert. Zu den angegebenen Zeiten
wurden gleiche Mengen entnommen, 10-fach in Puffer B, der 1 mg/ml
BSA enthielt verdünnt,
und bezüglich der
Aktivität
in Bezug auf Crosstide untersucht. In parallelen Experimenten wurde
die Aktivität
von MAPK2/ERK2 und all den SAPK-Enzymen mit Ausnahme von SAPK1/JNK1γ unter Verwendung
von Myelin-Basis-Protein
untersucht. SAPK1/JNK1γ wurde
unter Verwendung von ATF2 untersucht (Daten nicht dargestellt).
Die Ergebnisse sind als ± Standardfehler
des Mittelwerts für
sechs Bestimmungen (zwei unabhängige Experimente)
dargestellt. Der Fehler für
den jeden Punkt ist < 15%.
(D) GST-MSK1 wurde mit MAPK2/ERK2 und SAPK-Enzymen wie oben mit
der Ausnahme inkubiert, dass ([32P]ATP verwendet
wurde. Nach 20 min wurden die Reaktionen durch die Zugabe von SDS
beendet, die Proben wurden auf einem 7,5% Polyacrylamidgel elektrophoresiert
und die Coomassie-Blau-Färbungsbänder, die
GST-MSK1 entsprachen, durch Autoradiographie aufgezeichnet. In zwei
getrennten Experimenten wurden ähnliche
Ergebnisse erzielt.
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4.
Erzeugung von Antikörpern,
die insbesondere MSK2 immunologisch ausfällen. (A) Aktivierte GST-MSK1
gereinigt aus mit TPA-stimulierten 293-Zellen (50 μl bei 1,0
U/ml) wurde 30 min bei 4°C
auf einer Schüttelplattform
mit Protein-G-Sepharose-Kügelchen
(5 μl) inkubiert,
die mit den Anzeige-Antikörpern
(5 μg) gekoppelt
waren, in Anwesenheit oder Abwesenheit des angezeigten Peptid-Immunogens
(1 mM) und dann eine 1 min bei 13.00 × g zentrifugiert. Die Kügelchen
wurden gewaschen, wie dies unten unter der Überschrift „Materialien und Methoden" beschrieben ist,
und hinsichtlich der Aktivität
auf Crosstide untersucht. (B) und (C) wie bei A mit der Ausnahme,
dass aktiviertes GST-MAPKAP-K1a,
das von mit TPA stimulierten 293-Zellen (B) abgeleitet war, oder
MAPKAP-K1b (C) mit den angezeigten Antikörpern durch Immunreaktion ausgefällt und die
gewaschenen Immuno-Ausfällungen
auf Aktivität
bezüglich
Crosstide untersucht wurden.
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5.
Aktivierung von endogenem MSK1 durch TPA, EGF und zellulären Stress.
293-Zellen wurden 16
h lang die Serumsnährstoffe
entzogen; dann wurden sie in Anwesenheit von 50 μM PD98059 (offene Balken) oder
von 10 μM
SB203580 (gestrichelte Striche) oder in Abwesenheit beider Verbindungen
(durchgezogene Balken) eine 1 h lang inkubiert. Die Zellen wurden
entweder unstimuliert gelassen (Vergleichskontrolle) oder mit TPA
(200 ng/ml, 10 min), EGF (100 ng/ml, 10 min), Natriumarsenit (0,5
mM, 30 min) stimuliert, einer UV-Strahlung ausgesetzt (200 J/m2 und dann 30 min auf 37°C gehalten) oder H2O2 (2 mM, 30 min) in ständiger Anwesenheit oder bei
Fehlen von Inhibitoren ausgesetzt. Die Zellen wurden lysiert und
MSK1 (A), MAPKAP-K1a/b (B) oder MAPKAP-K2 (C) wurde aus dem gleichen
Lysat durch Immunreaktion ausgefällt
und untersucht. Die Daten sind als Mittelwerte ± Standardfehler des Mittelwerts
(SEM) für
zwei getrennte Experimente dargestellt, wobei jede Ermittlung dreifach
durchgeführt
wurde.
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6.
Wirkung der Mutation von MSK1 auf die Aktivierung durch TPA und
UV in 293-Zellen.
293-Zellen wurden vorübergehend
mit DNA-Konstrukte exprimierenden Flag-Epitopen transfiziert, an
welche Wildtyp-MSK1-, N-Terminal(NT)-„Kinase-Dead"-MSK1 und C-Terminal(CT)-„Kinase-Dead"-MSK1 angeheftet
war. Die Zellen wurde 1 h mit 50 μM
PD98059, 10 μM
SB203580 oder ohne eine dieser beiden Verbindungen inkubiert. Sie
wurden dann 10 min mit TPA (200 ng/ml) stimuliert oder einer UV-Strahlung
(200 J/m2 und dann für 30 min auf 37°C gehalten)
in der fortgesetzten Anwesenheit oder in Abwesenheit von Inhibitoren
exponiert. Die Zellen wurden lysiert und das MSK1 wurde aus den
Lysaten durch Immunreaktion ausgefällt und mit Crosstide untersucht.
Die Daten sind als Mittelwerte ± Standardfehler des Mittelwerts
für drei
getrennte Experimente dargestellt, wobei jede Ermittlung dreifach
ausgeführt
wurde, (B) 2 μg
Protein aus jedem Lysat wurden auf einem 10% SDS/Polyacrylamidgel
elektrophoresiert und unter Verwendung von monoklonalen Flag-Antikörpern immuno-geblottet.
Es wurde kein immun-reaktives MSK1-Protein in nicht transfizierten Zellen
beobachtet (Daten nicht dargestellt). Das MSK1 mit angeheftetem
Flag-Epitop wandert gemeinsam mit Glykogenphosphorylase (offensichtliche
Masse 97 kDa).
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7.
MSK1 ist hauptsächlich
in den Kernen von Zellen und MAPKAP-K1 im Cytosol lokalisiert. 293-Zellen,
die Wildtyp-MSK1 mit angeheftetem N-Terminal-Flag-Epitop oder MAPKAP-K1a
mit N-Terminal-angeheftetem HA-Epitop exprimieren, wurden in einem
serumsfreien Medium 16 h inkubiert und dann entweder unstimuliert
gelassen oder mit TPA (100 ng/ml, 10 min) stimuliert, bevor sie
durch Formaldehyd fixiert, sektioniert und mit Immun-Gold für das geeignete
Tag (Flag für
MSK1) gekennzeichnet wurden (A + B) oder mit HA für MAPKAP-K1a
(C). Die Quantisierung der Konzentration von MSK1 oder MAPKAP-K1a
im Kern (Nuc) und Cytoplasma (Cyt) von Zellen wurde durchgeführt, wie
dies im Folgenden im Abschnitt „Materialien und Methoden" beschrieben ist.
Die Ergebnisse zeigen, dass die TPA-Stimulation keinen messbaren
Effekt auf die Lokalisierung von MSK1 oder MAPKAP-K1a hat. Die Daten
stammen von drei unabhängigen
Experimenten. Für
MSK1 sind die Vergleiche n = 9, 9 und 14, für TPA n + 10, 11 und 15. Für MAPKAP-K1a
sind die Vergleiche insgesamt n = 22; für TPA insgesamt n = 9 (wobei
Zellen ausgeschlossen wurden, die übermäßige Zusammenballungen von
immunreaktiven Material im Cytoplasma aufwiesen). Die Balken stellen
den Standardfehler des Mittelwertes dar, der nach Cochran (1953)
berechnet wurde. (C) Ausgewählte
Proben von MSK1 (C, unstimuliert und D, mit TPA stimuliert) und
für MAPKAP-K1a
(E, unstimuliert) sind dargestellt, um die Strukturen und die Kennzeichnungsverteilungen
darzustellen. Der Balken ist 500 nm.
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8.
MSK1 phosphoryliert CREB bei Ser133. (A) Vergleich der Substrat-Besonderheiten
von MSK1, MAPKAP-K1a und MAPKAP-K1b bezüglich der angezeigten Peptide
und CREB. Die Phosphorylierung und Analyse wurden durchgeführt, wie
dies im Folgenden im Abschnitt „Materialien und Methoden" beschrieben ist.
Die Standardfehler für
alle wiedergegebenen kinetischen Konstanten lagen in einem Bereich < ± 20% des Standardfehlers
des Mittelwerts und die Daten sind als Mittelwerte für zwei unabhängige Experimente
wiedergegeben. Die Vmax-Werte sind als Prozentsatz
des Wertes dargestellt, der unter Verwendung von Crosstide (GRPRTSSFAEG,
Peptid 1) als Substrat erhalten wurde. Das Peptid EILSRRPSYRK, das
den Residuen 126-136 von CREB entspricht, wird als CREBtide bezeichnet.
Die Serin-Residuen, die fett dargestellt sind, entsprechen den phosphorylierten
Serin-Residuen auf den Peptiden. Die Vmax-Werte
von MSK1, MAPKAP-K1a und MAPKAP-K1b bezüglich Crosstide sind 200 U/mg,
350 U/mg bzw. 800 U/mg. (B) GST-MSK1 (durchgezogene Balken), GST-MAPKAP-K1a
(offene Balken), MAPKAP-K1b (gestrichelte Balken) oder GST-MAPKAP-K2
(diagonale Balken) wurden mit den angegebenen Substraten untersucht.
Unter den verwendeten Bedingungen phosphorylierte GST-MAPKAP-K2
das Ser98 der 341-Aminosäure-Splice-Variante
von CREB (Gonzalez et al, 1989) mit einem 10-fach höheren Pegel
als Ser133 (Daten nicht dargestellt). Die Phosphorylierung von CREB
durch MAPKAP-K2, die in der Figur dargestellt ist, ist korrigiert,
um nur den Beitrag der Ser133-Phosphorylierung zur Gesamt-Inkorporation
von Phosphat in CREB darzustellen. Die Daten sind als Mittelwerte ± Standardfehler
des Mittelwerts für
drei getrennte Experimente dargestellt, wobei jede Bestimmung dreifach
ausgeführt
wurde. (C) CREB, das mit MSK1 phosphoryliert worden war, wurde mit
Trypsin aufgeschlossen und auf einer Vydac 218TP54 C18-Säule (Separations
Group, Hesperia, CA) chromatographiert, in 0,1% (v/v) Trifluoressigsäure (TFA)
in Wasser äquilibriert.
Die Säule
wurde mit einem linearen Acetonitril-Gradienten (diagonale Linie)
bei einer Strömungsrate
von 0,8 ml/min entwickelt und es wurden Fraktionen von 0,4 ml gesammelt.
75% der auf die Säule
angewendeten Radioaktivität
wurden von dem 32P-enthaltenden Hauptpeptid bei 13% Acetonitril
gewonnen (der Rest der Radioaktivität war auf zahlreiche kleinere
Spitzen verteilt). Die Peptid-Karte von CREB, das mit MAPKAP-K1b phosphoryliert
worden war, war identisch mit der von CREB, das mit MSK1 phosphoryliert
worden war (Daten nicht dargestellt).
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9.
Wirkung von Ro318220 auf die Aktivität von MSK1. (A) Wirkung von
Ro318220 auf GST-MSK1 (geschlossene Kreise), gemischte PKC-Isoformen
(offene Kreise), GST-MAPKAP-K1b
und MAPKAP-K2 (offene Dreiecke) in vitro. Die Ergebnisse sind in
Relation zu Kontroll- bzw. Vergleichsinkubationen dargestellt, bei
denen der Inhibitor weggelassen wurde und sind als Mittelwert von
zwei Experimenten dargestellt, wobei jede Ermittlung dreifach durchgeführt wurde.
Der Fehler für
jeden Punkt ist ± 10%.
(B) 293-Zellen wurden eine Stunde lang mit 5 μM Ro318220 (Ro) oder in Abwesenheit
eines Inhibitors (-) vorbehandelt, bevor sie einer UV-Strahlung
(200 J/m2) ausgesetzt oder unbehandelt gelassen
(-) wurden und wurden dann weitere 30 min in fortgesetzter Anwesenheit
von Ro318220 inkubiert. Die Zellen wurden lysiert, MAPKAP-K2 wurde
durch Immunreaktion ausgefällt
und untersucht. Die Daten sind als Mittelwerte ± Standardfehler des Mittelwerts
für zwei getrennte
Experimente dargestellt, wobei jede Ermittlung dreifach durchgeführt wurde.
(C) Wie oben mit der Ausnahme, dass die 293-Zellen 2 h in 32-Phosphat (0,1 mCi/ml)
vor einer Behandlung mit Inhibitoren inkubiert wurden. Die Zellen
wurden dann entweder einer UV-Strahlung (200 J/m2)
ausgesetzt oder unbehandelt gelassen (-) und weitere 20 min in fortgesetzter
Anwesenheit von Inhibitoren inkubiert. Nach einer Zell-Lysis wurde aus
den Zellextrakten HSP27 durch Immunreaktion ausgefällt (Cuenda
et al, 1995) durch Immunreaktion ausgefällt und auf einem 15% Polyacrylamidgel
entwickelt und auto-radiographiert.
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10. Ro318220 hemmt EGF und die durch UV-Strahlung
induzierte Phosphorylierung von CREB. 293-Zellen wurden entweder
in Anwesenheit oder in Abwesenheit von 5 μM Ro 318220 (Ro), 10 μM SB203580 (SB),
50 μM PD98059
(PD) vorbehandelt und dann entweder (A, D) einer UV-Strahlung (200
J/m2, 30 min und dann 30 min bei 37°C gehalten),
oder (B, E) EGF (100 ng/ml, 15 min) oder (C) Forskolin (20 μM, 15 min)
ausgesetzt. Die Zellen wurden lysiert und die Proteine wurden auf
10% Acrylamidgelen getrennt und unter Verwendung eines Phosphor-spezifischen
Antikörpers
immuno-geblottet, der sowohl CREB als auch ATF1 erkennt, wenn eine
Phosphorylierung auf Ser133 bzw. Ser63 stattfindet. Die Position
von CREB und ATF1 auf dem Blott ist angegeben.
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11. Aktivierung von MSK1 durch TNF. HeLa-Zellen
wurden 2 h lang in einem serumsfreien Medium in Anwesenheit von
50 μM PD98059
(durchgezogene Kreise), 10 μM
SB203580 (offene Dreiecke), 50 μM PD98059
plus 10 μM
SB203580 (durchgezogene Dreiecke) oder in Abwesenheit jeder dieser
beiden Verbindungen (offene Kreise) inkubiert. Die Zellen wurden
dann mit TNF (10 ng/ml) über
die angegebenen Zeiträume in
ständiger
Anwesenheit oder Abwesenheit von Inhibitoren stimuliert, lysiert
und es wurde MSK1 (A), MAPKAP-K2 (B) und MAPKAP-K1a/b (C) aus dem
gleichen Lysat durch Immunreaktion ausgefällt und untersucht. Die Daten
sind als Mittelwerte ± Standardfehler
des Mittelwerts für
zwei getrennte Experimente dargestellt, wobei jede Bestimmung dreifach
durchgeführt
wurde.
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12. Wirkung von PD98059, SB203580 und Ro318220
auf die durch TNF induzierte CREB-Phosphorylierung. HeLa-Zellen
wurden 2 h in einem serumsfreien Medium in Anwesenheit oder Abwesenheit
von 50 μM
PD98059 (PD), 10 μM
SB203580 (SB) und 5 μM
Ro318220 (Ro) in der angegebenen Weise inkubiert. Die Zellen wurden
dann mit TNF (10 ng/ml) über
die angegebenen Zeiträume
hinweg in ständiger
Anwesenheit oder Abwesenheit von Inhibitoren stimuliert, lysiert
und die Proben wurden bezüglich
der Phosphorylierung von CREB und ATF1 in der in der Beschreibung
von 11C wiedergegebenen Weise immuno-geblottet.
Die Position von CREB und ATF1 auf dem Blot ist angegeben. Die Expositionszeit
(exp) der Blots vor der Entwicklung ist angegeben.
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13. Einfluss von PD98059, SB203580 und Ro318220
auf die durch NGF induzierte Aktivierung von CREB und MSK1 in PC12-Zellen.
PC12-Zellen wurden 2 hin einem serumsfreien Medium in Anwesenheit oder
Abwesenheit von 50 μM
Pd98059 (PD) oder 10 μM
SB203580 (SB) inkubiert. Die Zellen wurden dann mit NGF (30 ng/ml)
15 min in ständiger
Anwesenheit oder Abwesenheit von Inhibitoren stimuliert. Nach der
Zell-Lysis wurden gleiche Mengen bezüglich der Phosphorylierung
von CREB (A) immuno-geblottet oder verwendet, um MSK1 (B) oder MAPKAP-K1
(C) nach ihrer Immun-Ausfällung
aus den Lysaten zu untersuchen.
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14. Einfluss von PD98059, SB203580 und Ro318220
auf eine durch Arsenit und FGF induzierte Aktivierung von CREB und
MSK1 in SK-N-MC-Zellen. SK-N-MC-Zellen wurden 1 h in einem serumsfreien
Medium in Anwesenheit oder Abwesenheit von 50 μM PD98059 (PD), 10 μM SB203580
(SB) und 5 μM
Ro318220 (Ro) inkubiert. Die Zellen wurden dann 15 min mit Natriumarsenit
(0,5 mM) oder FGF (50 ng/ml) in ständiger Anwesenheit oder Abwesenheit
von Inhibitoren stimuliert. Nach der Zell-Lysis wurden gleiche Mengen
sowohl auf MSK1 (A) als auch MAPKAP-K1 (B) als auch MAPKAP-K2 (C)
nach ihrer Immun-Ausfällung
aus den Lysaten untersucht oder bezüglich der Phosphorylierung
von CREB und ATF1 (D) immuno-geblottet.
-
15. Einfluss von PD98059, SB303580 und Ro318220
auf die durch LPS-induzierte Aktivierung von CREB und MSK1 in RAW-Makrophagen.
RAW-264-Makrophagen wurden in einem serumsfreien Medium 2 h inkubiert,
dann 1 h in der Anwesenheit oder Abwesenheit von 50 μM PD98059
(PD), 10 μM
SB203580 (SB) oder 5 μM
Ro318220 (Ro) weiter inkubiert. Die Zellen wurden dann mit LPS (100
ng/ml) 1 h in der fortgesetzten Anwesenheit oder Abwesenheit von
Inhibitoren stimuliert. Nach der Zell-Lysis wurden gleiche Mengen
sowohl auf MSK1 (A), als auch MAPKAP-K1 (B) als auch MAPKAP-K2 (C)
nach ihrer Immun-Ausfällung
aus den Lysaten untersucht oder bezüglich der Phosphorylierung
von CREB und ATF1 (D) immuno-geblottet.
-
16. Aminosäure-
und Nukleotid-Sequenzen von menschlichem MSK2 und eine Splice-Variante von
menschlichem MSK2.
-
17. Aktivierung von MSK1 und MSK2 durch LPS in
RAW-264-Makrophagen. Die Makrophagen wurden für die angegebenen Zeiten mit
(offene Symbole) und ohne (geschlossene Symbole) 100 ng/ml LPS stimuliert.
Die MSK1-Aktivität
(A) oder MSK2-Aktivität
(B) wurden dann nach einer Immun-Ausfällung aus den Lysaten gemessen.
Die Er gebnisse sind als Mittelwerte ± Standardfehler des Mittelwerts
für zwei
Ermittlungen von zwei getrennten Scheiben dargestellt. Ähnliche
Ergebnisse wurden in zwei weiteren Experimenten erhalten.
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18. Einfluss von Inhibitoren auf die durch LPS
induzierte Aktivierung von Protein-Kinasen in RAW-264-Makrophagen. Makrophagen
wurden 1 h in der Anwesenheit oder Abwesenheit von 10 μM UO 126 (U)
und/oder 10 μM
SB203580 (SB), oder 5 μM
Ro318220 (Ro) inkubiert, dann 1 h mit oder ohne 100 ng/ml LPS inständiger Anwesenheit
oder Abwesenheit der Inhibitoren stimuliert. MSK1 (A), MSK2 (B),
MAPKAP-K1 (C) und MAPKAP-K2 (D) wurden dann nach einer Immun-Ausfällung aus
den Lysaten untersucht. Die Ergebnisse sind als Mittelwerte ± Standardfehler
des Mittelwerts für
zwei Ermittlungen von zwei getrennten Scheiben dargestellt. Ähnliche
Ergebnisse wurden in zwei weiteren Experimenten erhalten.
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19. Durch LPS-induzierte Phosphorylierung von
CREB und ATF1 in RAW-264-Makrophagen.
(A) Makrophagen wurden für
die angegebenen Zeiten mit LPS (100 ng/ml) stimuliert. Nach der
Zell-Lysis wurden gleiche Mengen des Lysats (30 μg Protein) in SDS denaturiert,
auf einem 10% Polyacrylamidgel elektrophoresiert, auf eine Nitrozellulose-Membran überführt und
mit Phospho-CREB-Antikörper
immuno-geblottet. Die Positionen der molekularen Massemarker Glykogen,
Phosphorylase (97 kDa), Rinderserum-Albumin (66 kDa), Ovalbumin
(43 kDa) und Carbonanhydrase (30 kDa) sind angegeben. Ähnliche
Ergebnisse wurden in drei weiteren Experimenten erzielt. (B) Wie
bei A mit der Ausnahme, dass die Makrophagen 1 h lang in Anwesenheit oder
Abwesenheit von 50 μM
PD98059 und/oder 10 μM
SB203580 (SB), oder 5 μM
Ro318220 (Ro) inkubiert, dann 1 h in Abwesenheit oder Anwesenheit
von 1 ng/ml LPS und in ständiger
Anwesenheit oder Abwesenheit der Inhibitoren stimuliert wurden. Ähnliche
Ergebnisse wurden in drei weiteren Experimenten erzielt.
-
20. Durch LPS stimulierte Induktion von COX2-Protein
in RAW-264-Makrophagen. (A) Makrophagen wurden für die angegebenen Zeiten mit
LPS (100 ng/ml) stimuliert. Nach der Zell-Lysis wurden gleiche Mengen
des Lysats (30 μg
Protein) mit einem COX2-Antikörper immuno-geblottet
(siehe Beschreibung von 19 bezüglich der
Details und der molekularen Massen-Marker). Ähnliche Ergebnisse wurden in
drei weiteren Experimenten erzielt. (B) Wie bei A mit der Ausnahme,
dass die Makrophagen 1 h in der Anwesenheit oder Abwesenheit von
50 μM PD98059
(PD) und/oder 10 μM
SB203850 (SB) oder 5 μM
Ro318220 (Ro) inkubiert, dann 4 h in Abwesenheit oder Anwesenheit
von 10 ng/ml LPS und der beständigen
Anwesenheit oder Abwesenheit der Inhibitoren stimuliert wurden. Ähnliche
Ergebnisse wurden in drei weiteren Experimenten erzielt.
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21. Wirkung von PD98059 und SB203580 auf die Gen-Transkription
in RAW-264-Makrophagen. (A)
Zellen wurden für
die angegebenen Zeiten mit LPS (100 ng/ml) stimuliert. Die gesamte
RNA wurde zu jedem Zeitpunkt extrahiert und die mRNA, die IL-1,
COX2 und HRPT kodiert, wurde unter Verwendung der reversen Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion
ermittelt (Abschnitt 2.6). (B) wie bei A mit der Ausnahme, dass
die Makrophagen 1 h in der Anwesenheit oder Abwesenheit von PD98059
(50 μM)
und/oder SB203580 (10 μM),
oder Ro318220 (5 μM)
inkubiert, dann 3 h in der Abwesenheit oder Anwesenheit von LPS
und in der fortwährenden
Anwesenheit oder Abwesenheit der Inhibitoren stimuliert wurden.
RTPCR wurde unter Verwendung von Oligonukleotiden durchgeführt, die
Fragmente von IL-1, COX2 und HPRT kodieren. Ähnliche Ergebnisse wurden in
zwei weiteren Experimenten erzielt.
-
22. Wirkung von Forskolin auf die CREB-Phosphorylierung
und die COX2-Induktion in RAW-264-Makrophagen. (A) Makrophagen wurden
1 h mit LPS (100 ng/ml) und 15 min mit Forskolin (F) (20 μM) plus IBMX
(10 μM)
stimuliert. Nach der Zell-Lysis wurden gleiche Mengen des Lysats
(30 μg Protein)
mit einem Phosphor-spezifischen CREB-Antikörper immuno-geblottet (siehe
Beschreibung von 19 bezüglich der Details und der molekularen
Massen-Marker). (B) Makrophagen wurden 3 h mit LPS (100 ng/ml) oder Forskolin
(20 μM)
plus IBMX (10 μM)
stimuliert und es wurde ein Immunoblotting mit einem spezifischen COX2-Antikörper durchgeführt (wie
dies im Folgenden im Abschnitt „Materialien und Methoden" beschrieben ist).
Die Marker-Proteine sind so, wie in 19 dargestellt. Ähnliche
Ergebnisse wurden in zwei weiteren Experimenten erzielt.
-
Beispiel 1: Durch Mitogen
und Stress aktivierte Protein-Kinase (MSK1), ein neues Zwei-Kinasen-Domänen-Enzym,
das direkt durch MAPK und SAPK2/p38 aktiviert wird, und das die
Aktivierung von CREB vermitteln kann.
-
Wir
haben eine neue durch Mitogen und Stress aktivierte Protein-Kinase
(MSK1) und ein hiermit eng verwandtes Homolog (MSK2) identifiziert,
die zwei Protein-Kinase-Domänen
in einem einzigen Polypeptid enthalten. MSK1 (802 Residuen) zeigt
eine 43%-ige Gesamt-Aminosäuresequenz-Identität mit durch
MAP-Kinase aktivierte Protein-Kinase-1 (MAPKAP-K1), die auch als
p90 RSK bezeichnet wird, einem weiteren „Zwei-Kinasen-Domän-Enzym". Die N- und C-Terminal-Kinase-Domänen von
MSK1 sind zu 54% und 44% identisch mit entsprechenden Domänen in MAPKAP-K1
und die vier Phosphorylierung aktivierenden Schlüsselstellen in MAPKAP-K1 werden
in MSK1 beibehalten. Wie MAPKAP-K1 wird MSK1 in vitro durch MAPK2/ERK2
aktiviert, doch wird es anders als MAPKAP-K1 auch durch die durch
Stress aktivierte Protein-Kinase 2a (SAPK2a, die auch als p38 bezeichnet
wird) und SAPK2b/p38ß2
aktiviert. In Übereinstimmung
mit diesen Befunden wird endogene MSK1 in 293-Zellen sowohl durch
Polypeptid-Wachstumsfaktor- als
auch Phorbolester-Stimulation oder durch UV-Strahlungs-Exposition,
oxidativen und chemischen Stress aktiviert, während MAPKAP-K1 in signifikanter
Weise nur durch Wachstumsfaktor-Phorbolester-Stimulation aktiviert
wird. Die Aktivierung von MSK1 durch eine Wachstumsfaktor/Phorbolester-Stimulation
wird durch den Wirkstoff PD98059 verhindert, der die Aktivierung
der MAPK-Kaskade unterdrückt,
während
die Aktivierung von MSK1 durch UV-Strahlung, oxidativen und chemischen
Stress in hohem Masse durch SB203580 verhindert wird, bei dem es
sich um einen speziellen Inhibitor von SAPK2a/p38 und SAPK2b/p38ß handelt.
In HeLa-Zellen sind sowohl PD98059 und SB203580 erforderlich, um
die Aktivierung von MSK1 durch TNF, NGF bzw. FGF zu unterdrücken, weil
dieser Agonist sowohl die MAPK/ERK- als auch die SAPK2/p38-Kaskade
aktiviert. Die Aktivierung von MSK1 wird dadurch aufgehoben, dass
einzelne Inaktivierungs-Mutationen entweder in der N-Terminal- oder
der C-Terminal-Kinase-Domäne
erzeugt werden. MSK1 befindet sich im Kern von nicht stimulierten
oder stimulierten Zellen, während
MAPKAP-K1a in hohem Maße
unter den gleichen Bedingungen cytosolisch ist. MSK1 phosphoryliert
den Transkriptionsfaktor CREB bei Ser133 mit einem Km-Wert, der
wesentlich kleiner ist als bei PKA, MAPKAP-K1 und MAPKAP-K2. Ein
Peptid, das der das Ser133 umgebenden Sequenz entspricht, wird mit
einem bemerkenswert niedrigen Km-Wert (< 0,1 μM) phosphoryliert. Die Wirkungen
von SB203580, PD98059 und Ro318220 auf die durch einen Agonisten
induzierte Aktivierung von CREB und ATF1 in vier Zelllinien spiegeln
die Wirkungen dieser Inhibitoren auf die MSK1-Aktivierung und schließen eine
Rolle für
MAPKAP-K2, MAPKAP-K3 und MAPKAP-K1 bei diesem Vorgang aus. Diese
Befunde deuten zusammen mit anderen Beobachtungen darauf hin, dass
MSK1 die durch Wachstumsfaktor und Stress induzierte Aktivierung
von CREB vermittelt.
-
Ergebnisse
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Identifizierung
von MSK1 als neue MAPKAP-K1-bezogene Kinase. Wir verwendeten die
DNA-Sequenz, welche die N-Terminal-Kinase-Domäne von MAPKAP-K1 kodiert, um
die NCBI EST-Databank abzufragen. Diese Suche identifizierte ein
EST (AA1158571), das einen cDNA-Klon mit voller Länge eines
neuen Mitglieds dieser Subfamilie kodiert, der im Folgenden als
MSK1 bezeichnet wird. Der offene Leserahmen kodierte ein Protein
mit 802 Aminosäuren
mit einer Molekularmasse von 89,9 kDa. Es gibt ein Stopp-Codon unmittelbar 5' bezüglich des
vorher gesagten initiierenden ATG-Codons. Die MSK1-Polypeptid-Domäne besaß zwei Protein-Kinase-Domänen (
1),
von denen beide die 11 Subdomänen
enthielten, die für
alle Protein-Kinasen charakteristisch sind (Hanks et al., 1988).
MSK1 zeigte die größte Ähnlichkeit
mit den drei Isoformen des MAPKAP-K1, das ebenfalls Zwei-Kinasen-Domäne besitzt
(
2A). Die N-Terminal- und die C-Terminal-Kinase-Domänen von
MSK1 waren zu 54% und 44% identisch mit den entsprechenden Kinase-Domänen von MAPKAP-K1.
Die Gesamt-Identität
zwischen MAPKAP-K1 und MSK1 betrug 43%. Wir identifizierten 14 menschliche
EST-Klone, die Fragmente von MSK1 kodieren, die von vielen Geweben
abgeleitet sind (Tabelle 1), was anzeigt, dass MSK1 ein im großen Umfang
exprimiertes Enzym ist. Tabelle
1 Genbank-Zugangsnummern
für menschliche
MSK1-ESTs: Gewebe,
von denen EST abgeleitet ist
Genbank-Zugangsnummern
für Mäuse-MSK1-ESTs:
Genbank-Zugangsnummern
für menschliche
MSK2-ESTs:
Genbank-Zugangsnummern
für Mäuse-MSK2-ESTs:
-
Eine
Northern-Blot-Analyse von menschlichen Geweben zeigte, dass MSK1
als 4-kb-Transcript
in allen untersuchten Geweben (Herz, Gehirn, Plazenta, Lunge, Leber,
Niere und Bauchspeicheldrüse)
exprimiert wurde, wobei die höchsten
Pegel im Gehirn-, Muskel- und Plazenta-Zellen auftraten (Daten nicht
dargestellt). Eine Ausrichtung der N- und C-Terminal-Kinase-Domänen von
MSK1 mit anderen Protein-Kinasen, die durch MAPK-Familien-Mitglieder aktiviert werden,
ist in 2B dargestellt.
-
Wir
fanden auch EST-cDNA-Klone (Tabelle 1), die eine weitere Protein-Kinase
kodieren, deren Aminosäuresequenz
zu 75% mit MSK1 aber nur zu 40% mit MAPKAP-K1 identisch war, und
die wir als MSK2 bezeichnet haben. Die sich nahezu über die
gesamte Länge
erstreckende Kodierungs-Sequenz von Mäuse-MSK2 und die partielle
Sequenz von menschlichem MSK2 sind in Ausrichtung mit MSK1 in 2C dargestellt. Die von der Maus und vom Menschen
stammenden MSK2-Sequenzen weisen eine 90%-ige Aminosäuresequenz-Identität auf. Wir
identifizierten acht menschliche EST-cDNA-Klone, die Fragmente von
MSK2 kodieren, die wir aus einer Reihe von Zellen und Geweben ableiteten.
Sechs davon waren Tumorzellen-Linien. Eine Northern-Blot-Analyse
von menschlichen Geweben zeigte, dass MSK2 als ein 3 kb-Transkript
mit einer ähnlichen
Verteilung wie MSK1 exprimiert wurde (Ergebnisse nicht dargestellt).
-
Aktivierung
von MSK1 in vitro durch MAPK2/ERK2 und SAPK2/p38. Die vier Phosphorylierungs-Aktivierungs-Schlüsselstellen,
die in MAPKAP-K1a vorhanden sind (siehe Einleitung) werden in MSK1
und MSK2 beibehalten (2). Zwei der
vier Stellen in MAPKAP-K1 (Ser360 und Thr581), auf die Prolin-Residuen
folgen, werden durch MAPK phosphoryliert (2C).
Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass MSK1 und MSK2 durch
ein oder mehrere MAPKs aktiviert werden können. Um die Aktivierung von
MSK1 und MAPKAP-K1a durch MAPKs zu vergleichen, wurden beide Enzyme
in menschlichen embryonalen Nieren-293-Zellen als Fusionsproteine
mit Glutathion-S-Transferase (GST) am Amino-Terminus exprimiert
(im folgenden als GST-MSK1 und GST-MAPKAP-K1a bezeichnet). Beide
Proteine wurden auf Glutathion-Sepharose gereinigt und zeigten ein
einziges Coomassie-Blaufärbungs-Hauptband,
wenn sie einer SDS/Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese unterzogen wurden (3A). Die offensichtliche Molekularmasse von GST-MSK1,
die durch eine SDS/Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese abgeschätzt wurde
(116 kDa) war geringfügig
größer als
GST-MAPKAP-K1a (3A), was damit konsistent ist,
dass das zuletzt genannte Enzym um 62 Aminosäuren kürzer ist (2A).
-
Es
ist bekannt, das MAPKAP-K1 eine hohe Aktivität bezüglich des als Crosstide (GRPRTSSFAEG)
bezeichneten Peptids besitzt (Alessi et al., 1996a). GST-MSK1 und
GST-MAPKAP-K1a, die aus 293-Zellen gereinigt worden waren, die über Nacht
ohne Nährstoffe
gelassen worden waren, besaßen
eine geringe Aktivität bezüglich dieses
Substrats (2–4
U/mg), was durch eine Inkubation mit MgATP und aktiviertem MAPK2/ERK2 mehr
als 100-fach verstärkt
wurde (3B und 3C).
GST-MSK1 konnte ebenfalls in ähnlicher
Weise durch SAPK2a/p38 und SAPK2b/p38ß aktiviert werden (4A), während
MAPKAP-K1a nicht aktiviert werden konnte (3C).
SAPK1/JNK1γ und
SAPK3/p38ß aktivierten
weder GST-MSK1 noch GST-MAPKAP-K1a. SAPK4/p38δ war ein schwacher Aktivator
für GST-MSK1
und aktivierte GST-MAPKAP-K1a nicht. Die Fähigkeit von MAPK2/ERK2 (Daten
nicht dargestellt) und SAPK2/p38 (3D)
GST-MSK1 zu aktivieren, entsprachen dem Ausmaß der Phosphorylierung dieses
Enzyms.
-
Endogene
MSK1 wird in vivo durch EGF und TPA über den MAPK/ERK-Pfad und durch
Stress-Stimuli über
den SAPK2/p38-Pfad aktiviert. Die in 3 dargestellten
Experimente zeigten die Möglichkeit
auf, dass MSK1 in Reaktion auf Stimuli aktiviert werden kann, welche
die SAPK2/p38-Isoformen aktivieren, und ebenso auch Stimuli, welche
die klassische MAPK/ERK-Kaskade aktivieren. Um diese Möglichkeit
zu untersuchen, wurden drei MSK1-Antikörper erzeugt, einer gegen die
Residuen 26 bis 44 (Antikörper „A"), ein zweiter gegen die
Residuen 384 bis 402 (Antikörper „B") und ein dritter
gegen die Residuen 716 bis 734 (Antikörper „C"). Alle drei Antikörper fällten MSK1 durch Immunreaktion
quantitativ (nicht dargestellt) aus und die Immun-Ausfällung von
exprimierter MSK1 (4A) oder endogener
MSK1 in Zell-Lysaten (nicht dargestellt) wurde durch Inkubation
mit dem geeigneten Peptid-Immunogen verhindert.
-
Der
in dieser Studie verwendete MAPKAP-K1-Antikörper fällt durch Immunreaktion sowohl
MAPKAP-K1a als auch MAPKAP-K1b (4b und 4C, Alessi et al., 1995) aus, aber nicht
MSK1 (4A). Darüber hinaus fällte keine
der MSK1-Antikörper
MAPKAP-K1a oder MAPKAP-K1b durch Immunreaktion aus (4B und 4C). Die Peptidsequenz, die verwendet wird,
um den MSK1-Antikörper „A" zu erzeugen, wird
in MSK2 nicht beibehalten und die 19 Residuen-Peptide, die verwendet
wurden, um die Antikörper „B" und „C" zu erzeugen, besitzen
nur 9 bzw. 12 beibehaltene Residuen mit MSK2. Alle drei MSK1-Antikörper fällten durch
Immunreaktion ähnliche
Pegel von MSK1-Aktivität
sowohl in 293-Zellen,
die EGF, TPA oder Stress ausgesetzt waren, oder in HeLa-Zellen aus,
die mit TNF stimuliert worden waren (Daten nicht dargestellt). Diese
Ergebnisse zeigen, dass MSK2 nicht gemeinsam durch Immunoreaktion
mit MSK1 ausgefällt
wird.
-
Endogenes
MSK1 wurde mit dem Antikörper „A" durch Immunoreaktion
aus den Lysaten von 293-Zellen ausgefällt, die zuvor mit EGF, 12-O-Tetradekanoylphorbol-13-acetat
(TPA) stimuliert oder zellulärem
Stress (Natriumarsenit, UV-Strahlung oder Wasserstoffperoxid) ausgesetzt
worden waren. Diese Experimente zeigten, dass MSK1 in starkem Maße durch
alle diese Stimuli aktiviert worden war (5A).
Interessanterweise wurde die Aktivierung von MSK1 durch EGF und
TPA in starkem Maß durch
PD98059, einem spezifischen Inhibitor der Aktivierung von MAP-Kinase
Kinase-1 (Alessi et al., 1995), aber nicht durch SB203580 verhindert, einem
spezifischen Inhibitor von SAPK2a/p38 und SAPK2b/p38ß (Cuenda
et al., 1995). Im Gegensatz hierzu wurde die Aktivierung von MSK1
durch Stress-Stimuli in starkem Maß durch SB203580, aber nicht
durch PD98059 gehemmt (5A). Identische
Ergebnisse wurden erzielt, wenn anstelle der Antikörper „A" die Antikörper „B" oder „C" verwendet wurden
(Daten nicht dargestellt).
-
Die
durch EGF und TPA erfolgende Stimulation von Zellen aktivierte in
starkem Maße
MAPKAP-K1a/b in 293-Zellen und, wie bei der Aktivierung von MSK1,
wurde dies in starkem Maße
durch PD98059 aber nicht durch SB203580 unterdrückt (5B).
Stress-Stimuli induzierten keine merkliche Aktivierung von MAPKAP-K1a/b
(5B), doch induzierten sie eine starke
Aktivierung von MAPKAP-K2, was durch SB203580 aber nicht durch PD98059
verhindert wurde (5C). MAPKAP-K2 wurde
durch EGF oder TPA nicht merklich aktiviert (5C).
-
Die
Aktivierung von MSK1 durch TPA und UV-Strahlung erfordert beide
Kinase-Domänen.
Um herauszufinden, welche Kinasedomäne von MSK1 für seine
Aktivierung in vivo erforderlich war, transfizierten wir 293-Zellen
mit DNA-Expressions-Konstrukten, die Wildtyp-MSK1 (WT-MSK1), ein
mutiertes MSK1, bei dem die N-Terminal-Kinase-Domäne durch
eine Punktmutation deaktiviert sein sollte (NT-Kinase-Dead-MSK1)
und einen weiteren Mutanten kodiert, bei dem die C-Terminal-Kinase-Domäne deaktiviert
sein sollte (CT-Kinase-Dead-MSK1). Alle diese Konstrukte besaßen eine
N-Terminal- Markierung „Flag" (siehe Methoden),
um ihre Immuno-Ausfällung
und Untersuchung aus Zell-Lysaten zu ermöglichen. Die Stimulation der
Zellen mit TPA oder durch eine UV-Strahlungs-Exposition induzierte
eine 200-fache bzw. 30-fache Aktivierung der Wildtyp-MSK1. Ähnlich zu
den Ergebnissen mit endogenem MSK1 wurde die Aktivierung von transfiziertem
MSK1 durch TPA durch PD98059 aber nicht durch SB203580 verhindert,
während
die UV-induzierte Aktivierung durch SB203580 verhindert wurde, durch
PD98059 aber unbeeinflusst blieb (6A).
Das transfizierte Wildtyp-Enzym wurde ebenfalls 50- bis 100-mal
stärker
durch EGF, basische FGF und Serum aktiviert und die Aktivierung
wurde durch PD98059 aber nicht durch SB203580 verhindert (Daten
nicht dargestellt). Diese Beobachtungen bestätigen die Ergebnisse, die durch
die Immuno-Ausfällung
der endogenen Protein-Kinase erhalten wurden, d.h., dass MSK1 in
Zellen entweder über
die klassische MAP-Kinase-Kaskade oder über den SAPK2a/p38-Pfad aktiviert
werden kann.
-
Im
Gegensatz besaß keiner
der NT-Kinase-Dead-Mutanten und auch keiner der CT-Kinase-Dead-Mutanten
von MSK1 eine merkliche Aktivität
sowohl vor noch nach der Zell-Stimulation
mit TPA oder einer UV-Strahlungs-Exposition (6A).
Beide „Kinase-Dead"-MSK1-Mutanten wurden mit dem gleichen
Pegel exprimiert wie das Wildtyp-MSK1-Protein (6B).
Diese Beobachtungen zeigen auch, dass die MSK1-Aktivität, deren
Messung in 6 dargestellt ist, auf MSK1
selbst und nicht auf einer kontaminierenden Kinase beruht, die gemeinsam
mit MSK1 durch Immunoreaktion ausgefällt wird.
-
MSK1
befindet sich in den Zellkernen und MAPKAP-K1a im Zytoplasma. Die
subzelluläre
Lokalisierung von Wildtyp-MSK1, das in 293-Zellen überexprimiert
worden war, wurde durch quantitative Immuno-Elektronen-Mikroskopie
untersucht (7). MSK1 befand sich in starkem
Maße im
Kern von nicht stimulierten Zellen. Die Dichte von MSK1 im Kern-Kompartment war 12-
bis 30-mal höher
als im Zytoplasma (7A und 7C). Die
Aktivierung von MSK1 durch Stimulation mit TPA (7A und 7D) oder durch
UV-Strahlungs- Exposition (Daten
nicht dargestellt) führte
zu keinerlei Änderung
in der subzellulären
Lokalisierung von MSK1. MSK1 besitzt ein mutmaßliches Bipartit-Nuklear-Lokalisierungssignal
(Robins et al., 1991) zwischen den Residuen 726 bis 748 (1),
das bei MAPKAP-K1a/b nicht vorhanden ist. Mit diesen Beobachtungen
stimmt überein,
dass MAPKAP-K1a dann, wenn es in Zellen überexprimiert war, sich hauptsächlich im
Zytoplasma befand (7B). Darüber hinaus wurde keine merkliche
Translokation von MAPKAP-K1a zum Kern nach einer TPA-Stimulation von
Zellen (7B und 7E)
beobachtet, welche eine 100-fache Aktivierung dieser Kinase induziert
(Daten nicht dargestellt).
-
MSK1
ist in vitro eine extrem wirksame CREB-Kinase. Die Substrat-Spezifitäten von
MSK1 und MAPKAP-K1a wurden nach einer Expression der GST-Fusions-Proteine
in 293-Zellen untersucht, der eine TPA-Stimulation und Reinigung
aus den Zell-Lysaten folgte (3A).
Es wurde gefunden, dass die spezifische Aktivität von GST-MSK1 bei einer Sättigungskonzentration
von Crosstide (GRPRTSSFAEG, Peptid 1, 8A) ähnlich zu
der von MAPKAP-K1a ist (siehe Beschreibung von 8).
Der Km-Wert für
Crosstide war 2–3 μM für MSK1,
MAPKAP-K1a oder MAPKAP-K1b. Crosstide wird durch MAPKAP-K1 in wirksamer Weise
phosphoryliert, da es zwei Arginine enthält, die sich drei und fünf Residuen
N-Terminal zu dem Serin befinden, das phosphoryliert wird. Aus diesem
Grund wird das Peptid KKRNRTLSVA (Peptid 2, 8A)
durch MAPKAP-K1a/b mit Km- und Vmax-Werten
phosphoryliert, die mit denen für
Crosstide nahezu identisch sind. Es wurde gefunden, dass dieses
Peptid sogar noch wirksamer durch MSK1 phosphoryliert wird, wobei
der Km-Wert 0,2 μM
ist. Eine Veränderung
des Arginins bei Position n-3 in KKRNRTLSVA zu Lysin (Peptid 3, 8A) erhöhte den Km-Wert ungefähr 100-fach
für MSK1
und in gleicher Weise für
MAPKAP-K1a/b. Eine Veränderung des
Arginin an der Position n-5 in Leucin (Peptid 4, 8A)
erhöhte
jedoch den Km-Wert für
MSK1 nicht merklich, obwohl der Km-Wert für MAPKAP-K1a/b 5-fach erhöht wurde.
Diese Experimente zeigen an, dass MSK1 ein Arginin an der Position
n-3 benötigt,
aber kein basisches Residuum an der Position n-5.
-
Es
wurde berichtet, dass MAPKAP-K1b (Xing et al., 1996) und MAPKAP-K2
(Tan et al., 1996) die Aktivierung des Transkriptionsfaktors CREB
durch Wachstumsfaktoren bzw. Stress-Stimuli vermitteln. Angesichts
der vorherrschenden Lokalisierung von MSK1 im Kern war es daher
interessant, die Effizienz, mit der es CREB phosphorylierte, mit
diesen anderen Protein-Kinasen zu vergleichen. Diese Experimente
führten
zu dem überraschenden
Befund, dass CREB ein erstaunlich gutes Substrat für MSK1 ist,
da es mit einem Km-Wert von 2 μM
und mit einem Vmax ähnlich wie Crosstide oder KKRNRTLSVA
phosphoryliert wird. Im Gegensatz hierzu wurde CREB durch PKA mit
einem Km-Wert von 17 μM
unter den gleichen Bedingungen phosphoryliert (Daten nicht dargestellt),
während
der Km-Wert zu hoch war, um gemessen zu werden, wenn die Phosphorylierung
durch MAPKAP-K1a/b (8A) oder MAPKAP-K2
(Daten nicht dargestellt) katalysiert wurde. Infolge hiervon war,
wenn die Aktivitäten
von MSK1, MAPKAP-K1a/b und MAPKAP-K2 bezüglich Crosstide und/oder des
Peptids KKLNRTLSVA angepasst wurden, die Rate der Phosphorylierung
von 5 μM
CREB durch MSK1 30-fach höher
als durch MAPKAP-K1a, 12-fach höher
als durch MAPKAP-K1b und 60-fach höher als durch MAPKAP-K2 (8B). Im Gegensatz war MAPKAP-K2 wesentlich
aktiver in Bezug auf Hitzeschock-Protein 27 (eines seiner physiologischen
Substrate, Cuenda et al, 1995) als MSK1 oder MAPKAP-K1a/b (8B).
-
Das
Residuum auf die CREB, das durch MSK1 phosphoryliert wurde, wurde
durch tryptischen Abbau ermittelt, auf den eine Chromatographie
des Abbauproduktes auf einer C18-Säule folgte. Ein mit 32P-gekennzeichnetes Hauptpeptid wurde beobachtet,
das mit 15% Acetonitril ausgewaschen wurde (8C).
Dieses Peptid enthielt Phosphoserin, und wenn es einer Festphasen-Sequenzierung
unterworfen wurde, wurde 32P-Radioaktivität nach dem
dritten Zyklus des Edman-Abbaus freigesetzt (Daten nicht dargestellt).
Seine Identität
wurde durch eine MALDI-TOF-Massenspektrometrie ermittelt, die zeigte,
dass das Molekulargewicht dies Peptids (758,33) identisch mit dem
des erwarteten tryptischen Phosphopeptids war, das die Residuen 31–35 umfasst
und bei Ser133 phosphoryliert wurde (berechnete Masse 758,36). MAPKAP-K1b,
von dem bekannt ist, dass es das gleiche Residuum phosphoryliert
(Xing et al., 1996) markierte das gleiche tryptische Peptid wie
MSK1 (Daten nicht dargestellt).
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Mit
dem mit dem CREB-Protein erhaltenen Ergebnissen übereinstimmend wurde ein synthetisches Peptid
(das als CREBtide bezeichnet wird) und den Residuen 126 bis 136
von CREB entspricht (EILSRRPSYRK, Peptid 5, 8A)
mit einem Km-Wert phosphoryliert, der zu klein war, um gemessen
zu werden (< 0,1 μM). Im Gegensatz
hierzu phosphorylierten MAPKAP-K1a und MAPKAP-K1b dieses Peptid
ziemlich schlecht mit Km-Werten, die mindestens 200-fach größer waren
(8A).
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Beweis,
dass MAPKAP-K2 die Phosphorylierung von CREB und ATF1 durch UV-Strahlung
oder EGF in 293-Zellen nicht vermittelt. Das Staurosporin-Analog
Ro318220 hemmt alle PKC-Isoformen (Davis et al., 1989) sowie MAPKAP-K1a/b,
mit IC50-Werten von 10 bis 30 nM (Alessi
1997, 9A). Bei der vorliegenden Arbeit
wurde gefunden, dass Ro318220 ein gleichermaßen potenter Inhibitor von
MSK1-Aktivität
in vitro (9A) ist. Ro318220 hemmt
MAPKAP-K2 in vitro selbst bei 10 μM
nicht merklich (11A) noch beeinflusst es
die Aktivierung von MAPKAP-K2 in vivo in Reaktion auf UV-Strahlung
(9B). Weiterhin beeinflusste eine Inkubation
von Zellen mit Ro318220 nicht merklich die durch UV-Strahlung induzierte
Phosphorylierung von HSP27, einem physiologischen Substrat für MAPKAP-K2
(Cuenda et al., 1995, 9C). In parallelen
Experimenten wurde die Phosphorylierung von HSP27 durch UV-Strahlung
durch SB203580 blockiert. Die zyklische von AMP abhängige Protein-Kinase,
die die Phosphorylierung von CREB und ATF1 induziert durch Agonisten vermittelt,
welche die Pegel von zyklischem AMP erhöhen, wie z.B. Forskolin (Gonzalez
und Montminy 1989) wird ebenfalls durch Ro318220 bei 10 μM nicht merklich
gehemmt (Davis et al., 1989).
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Die
in 9 dargestellten Ergebnisse ergaben eine Möglichkeit,
die Rolle von MAPKAP-K2
bei der Vermittlung der Phosphorylierung von CREB bei Ser133 (und
seinem nahen Verwandten ATF1 bei Ser63) zu bewerten. Wir beobachteten,
dass CREB und ATF1 nach einer UV-Strahlungs-Exposition von 293-Zellen
oder nach einer Behandlung mit EGF schnell phosphoryliert wurden,
und dass die Phosphorylierung durch 5 μM Ro318220 stark gehemmt wurde
(10A und 10B).
Im Gegensatz war die Phosphorylierung von CREB und ATF1 induziert
durch Forskolin, das die Phosphorylierung von CREB durch die von
zyklischem AMP abhängige Protein-Kinase
induziert (Gonzalez et al, 1989) durch 5 μM Ro318220 unbeeinflusst (10C). Wie die Aktivierung von MSK1 wurde
die durch UV-Strahlung induzierte Phosphorylierung von CREB und
ATF1 durch SB203580 aber nicht durch PD98059 gehemmt (10D), während eine durch EGF induzierte
CREB-Phosphorylierung durch PD98059 und nicht durch SB203580 verhindert
wurde (10E).
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Nachweis,
dass weder MAPKAP-K2 noch MAPKAP-K1 die Phosphorylierung von CREB
und ATF1 durch TNF in HeLa-Zellen vermittelt.
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Endogenes
MSK1 wurde schnell (aber nur vorübergehend)
durch den Tumor-Nekrose-Faktor
(TNF) in HeLa-Zellen aktiviert. Interessanterweise variierte der
Einfluss von SC203580 und PD98059 auf die Aktivierung von MSK1 mit
der Zeit der Stimulation. Nach 5 min wurde die Aktivierung durch
SB203580 vollständig gehemmt,
blieb aber durch PB98059 unbeeinflusst. Nach 15 min war jedoch die
Aktivierung von MSK1 sowohl durch SB203580 als auch PD98059 teilweise
blockiert und nahezu vollständig
unterdrückt,
wenn beide Wirkstoffe zusammen zugegeben wurden (11A).
Diese Beobachtungen werden durch die unterschiedlichen Aktivierungsraten
der SAPK2/p38- und MAPK/ERK-Kaskaden
erklärt.
Somit wird nach 5 Minuten TNF-Stimulation der SAPK2-Pfad aktiviert,
wie dies durch die Aktivierung von MAPKAP-K2 angezeigt wird (was
durch SB203580 aber nicht durch PD98059 gehemmt wird). Im Gegensatz
hierzu wird die MAPK/ERK2-Kaskade nach
5 min nicht aktiviert, wie dies durch das Fehlen einer Aktivierung
von MAPKAP-K1a/b angezeigt wird (11B und 11C). Es wird jedoch sowohl die MAPK/ERK-
als auch die SAPK2/p38-Kaskade nach 15 min einer TNF-Stimulation
aktiviert, wie dies durch die Aktivierung sowohl von MAPKAP-K1a/b
und MAPKAP-K2 angezeigt wird. Die Aktivierung von MAPKAP-K1a/b nach
15 min wird durch PD98059 aber nicht durch SB203580 unterdrückt (11B und 11C).
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Stimulierung
von HeLa-Zellen mit TNF induzierte schnell die Phosphorylierung
von CREB und ATF1. Nach 5 min wurde die Phosphorylierung von CREB
und ATF1 durch SB203580 verhindert, blieb aber durch PD98059 unbeeinflusst
(12A). Nach 15 min wurde die durch
TNF induzierte Phosphorylierung von CREB durch SB203580 teilweise
unterdrückt,
durch PD98059 leicht unterdrückt
und in Anwesenheit beider Verbindungen vollständig verhindert (12B). Die Einflüsse von SB203580 und PD98059
auf die Aktivierung von CREB waren daher ähnlich ihren Einflüssen auf
die durch TNF induzierte Aktivierung von MSK1 (11). Die durch TNF induzierte CREB-Phosphorylierung
wurde durch 5 μM
Ro318220 vollständig
blockiert (12C), doch blieb die Aktivierung
von MAPKAP-K2 durch diesen Wirkstoff unbeeinflusst (Daten nicht
dargestellt).
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Beweis,
dass die CREB-Phosphorylierung bei Ser133 in PC12-Zellen mit der
Aktivierung von MSK1 statt der von MAPKAP-K1 oder von MAPKAP-K2
korreliert ist. Eine NGF-Stimulation einer PC12-Zell-Linie induzierte
die Phosphorylierung von CREB (13A)
und die Aktivierung von MSK1 (13B).
Die Phosphorylierung von CREB und die Aktivierung von MSK1 waren
durch eine Inkubation der Zellen entweder mit PD98059 oder SB203580
nicht merklich beeinflusst, wurden aber in Anwesenheit beider Wirkstoffe
stark gehemmt (13). Diese Ergebnisse zeigen,
dass eine Hemmung sowohl des MAPK/ERK- als auch des SAPK2/p38-Pfades
erforderlich ist, um eine CREB-Phosphorylierung bei Ser133 und die
MSK1-Aktivierung in diesen Zellen zu verhindern, und dies wird unten
im Abschnitt „Diskussion" erläutert.
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Wie
MSK1 wurde auch MAPKAP-K1 durch NFG 5-fach aktiviert, doch war im
Gegensatz zu MSK1 die Aktivierung von MAPKAP-K1 durch SB203580 unbeeinflusst
und durch PD98059 nur teilweise gehemmt und nicht weiter gehemmt
durch eine Kombination beider Wirkstoffe. Somit stand die MAPKAP-K1-Aktivität nicht in
Korrelation mit der CREB-Phosphorylierung.
Wie früher
berichtet (Rouse et al., 1994) induzierte NGF keine signifikante
Aktivierung von MAPKAP-K2-Aktivierung in PC23-Zellen. Darüber hinaus
wurde eine durch NGF induzierte CREB-Phosphorylierung durch 5 μM Ro318220
unterdrückt
(Daten nicht dargestellt) was wiederum eine Rolle für MAPKAP-K2/K3
ausschließt.
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Nachweis,
dass CREB-Phosphorylierung bei Ser133 in SK-N-MC-Zellen in Korrelation
mit der Aktivierung von MSK1 statt mit der von MAPKAP-K1 oder MAPKAP-K2
steht. Frühere
Arbeiten dieses Labors zeigten, dass die Phosphorylierung von CREB
bei Ser133 in SK-N-MC-Zellen, die entweder durch Natriumarsenit oder
FGF induziert wird, durch SB203580 unterdrückt wird (Tan et al., 1996).
Bei der vorliegenden Arbeit bestätigten
wir, dass die durch Natriumarsenit induzierte Aktivierung von CREB
und MSK1 in diesen Zellen durch SB203580 aber nicht durch PD98059
verhindert wird. Die durch FGF induzierte Phosphorylierung von CREB wurde
jedoch sowohl durch SB203580 als auch PD98059 nur geringfügig gehemmt
und es war das Vorhandensein beider Wirkstoffe erforderlich, um
die CREB-Phosphorylierung vollständig
zu unterdrücken
(14D). In ähnlicher Weise wird die durch
FGF induzierte Aktivierung von MSK1 in diesen Zellen ebenfalls in
Anwesenheit entweder von SB203580 oder PD98059 nur teilweise unterdrückt aber
in Anwesenheit beider Verbindungen verhindert (14A).
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Im
Gegensatz zu MSK1 wurde die Aktivierung von MAPKAP-K2 durch Natriumarsenit
und FGF durch SB203580 vollständig
aber durch PD98059 nicht unterdrückt
(14C), und Ro318220 (das die Aktivierung oder
Aktivität
von MAPKAP-K2 nicht beeinflusst) unterdrückt in starkem Maß die Phosphorylierung
von CREB bei Ser133. Diese Befunde zeigen, dass die MAPKAP-K2-Aktivität nicht
geschwindigkeitsbegrenzend für
die CREB-Phosphorylierung
bei Ser133 ist. Um jegliches Missverständnis zu vermeiden, sei darauf
hingewiesen, dass Ro318220 ein reversibler Inhibitor der MSK1-Aktivität ist und
die MSK1-Aktivierung in Zellen nicht beeinflusst (14A).
Sobald die Zellen lysiert worden sind und MSK1 aus den Lysaten durch
Immunoreaktion ausgefällt
worden ist, und der Ro318220-Inhibitor entfernt worden ist, wird
somit MSK1 nicht länger
gehemmt.
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Im
Gegensatz zu MSK1 wurde die Aktivierung von MAPKAP-K1 durch FGF
durch PD98059 aber nicht durch SB203580 aufgehoben (14B).
PD98059 unterdrückte
jedoch (in der Abwesenheit von SB203580) die Phosphorylierung von
CREB bei Ser133 nicht merklich.
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Bakterielles
Endotoxin stimuliert die MSK1- und CREB-Phosphorylierung in der
RAW-264-Mäuse-Makrophagen-Zelllinie.
Wie in 15 dargestellt, führt eine
LPS-Stimulierung von RAW-264-Makrophagen zu einer MSK1- und CREB/ATF1-Phosphorylierung.
50 μM PD98059
oder 10 μM
SB203580 scheinen die Phosphorylierung von MSK1 und von CREB/ATF1
zu hemmen.
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Diskussion
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Wir
geben hier die Sequenz einer neuen, in großem Umfang exprimierten Protein-Kinase,
die als MSK1 bezeichnet wird (1) und
die nahezu vollständige
Sequenz einer eng verwandten Protein-Kinase MKS2 (2 und 16 und
Tabelle 1) an. MSK1 und MSK2 sind am meisten ähnlich (40% Gesamt-Aminosäuren-Sequenz-Identität) mit den
Isoformen von MAPKAP-K1, denen sie auch insofern ähneln, als
sie zwei Protein-Kinase-Domänen mit
einem einzigen Polypeptid besitzen (2).
Die N-Terminal-Kinase-Domäne von MAPKAP-K1
phosphoryliert exogene Substrate, während die einzige bekannte
Rolle der C-Terminal-Domäne
darin besteht, die N-Terminal-Domäne zu aktivieren (siehe Einleitung).
Die Bedeutung der C-Terminal-Kinase-Domäne von MAPKAP-K1 wird durch
die Ergebnisse angezeigt, dass eine Inaktivierungs-Mutation die
Aktivierung der N-Terminal-Kinase-Domäne um 85% bis 90% unterdrückt (Leighton
et al., 1996). Im Gegensatz hebt eine inaktivierende Mutation in
der C-Terminal-Kinase-Domäne
von MSK1 (wie eine inaktivierende Mutation in der N-Terminal-Kinase-Domäne) die
Aktivierung vollständig
auf (8). Wenn angenommen wird, dass der Aktivierungsmechanismus
von MSK1 analog zu dem von MAPKAP-K1 ist, wie dies durch die Beibehaltung
der vier Schlüssel-Phosphorylierungs-Stellen
nahe gelegt wird (2), dann zeigt dies
an, dass die C-Terminal-Kinase-Domäne von MSK1 für die Aktivierung
der N-Terminal-Domäne
wesentlich ist.
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MSK1
wird in vivo entweder durch die MAPK/ERK-Kaskade oder den SAPK2/p38-Pfad
aktiviert. Dies wurde durch den Befund gezeigt, dass PD98059 in
starkem Maße
die Aktivierung von endogener oder transfizierter MSK1 durch Wachstumsfaktoren
und Phorbolester unterdrückt,
während
SB203580 die Aktivierung unterdrückt,
die durch eine UV-Strahlungs-Exposition
oder oxidativen Stress induziert wird (5 und 6). Mit
diesen Befunden stimmt überein,
dass MSK1 in vitro entweder durch MAPK2/ERK2 oder durch SAPK2/p38 aktiviert
werden kann (3). Einige Signale, wie
z.B. TNF in HeLa-Zellen (110), FGF
in SK-N-MC-Zellen (14) und NGF in PC12-Zellen
(13) aktivieren sowohl die MAPK2/ERK2- als auch
die SAPK2/p38-Kaskade und beide Signalwege tragen zur Aktivierung
von MSK1 in diesen Zellen bei. Warum MSK1 und MNK1 (Fukunaga & Hunter, 1997
und Waskiewicz et al., 1997) in vitro durch beide MAP-Kinase-Familienmitglieder aktiviert
werden können,
während
MAPKAP-K1 nur durch MAPK2/ERK2 aktiviert werden kann, ist unklar.
Es wird angenommen, dass dem MAPKAP-K1 entweder ein Motiv fehlt,
das für
die Erkennung durch SAPK2/p38 erforderlich ist, oder dass es ein
Motiv enthält,
das eine Erkennung durch diese Enzyme verhindert.
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Der
Befund, dass MSK1 in vivo durch Signale aktiviert wird, welche die
Aktivierung der MAPK/ERK-Kaskade oder des SAPK2/p38-Pfades auslösen, legt
nahe, dass es ähnlich
wie in MNK1 eine Rolle bei der Integration von Effekten von verschiedenen
extrazellulären
Signalen spielt. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Substrate
von MSK1 Proteine sind, die in Reaktion sowohl auf Mitogen- als
auch auf Stress-Signale phosphoryliert wer den. Zwei solche Proteine
sind die Transkriptionsfaktoren CREB und ATF1 (siehe Einleitung),
und wir haben gefunden, dass CREB in vitro ein bemerkenswert gutes
Substrat für
MSK1 (8) ist. MSK1 phosphoryliert
CREB nur bei Ser133, d.h. der Aktivierungsstelle, die in vivo in
Reaktion auf Mitogen- oder Stress-Signale phosphoryliert wird. Der
Km-Wert für
die Phosphorylierung von CREB durch MSK1 ist wesentlich kleiner
als für
die Phosphorylierung durch PKA < MAPKAP-K1
oder MAPKAP-K2 (8). MSK1 phosphoryliert CREBtide
an den äquivalenten
Residuen und mit einem beachtlich kleinen Km-Wert, von dem geschätzt wird, dass er unter 0,1 μM liegt (8A). Nach unserer Kenntnis ist dies der
niedrigste Km-Wert für jedes
Peptid-Substrat einer jeden Protein-Kinase, der bisher identifiziert
wurde. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass MSK1 (und/oder
MSK2) die Aktivierung von CREB durch Mitogen und Stress-Stimuli
vermitteln kann, und die Lokalisierung im Kern von MSK1 (7)
ist mit einer solchen Rolle konsistent.
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MAPKAP-K2
kann die Aktivierung von CREB durch Stress-Signale oder FGF in der
neuronalen Zelllinie SK-N-MC vermitteln (Tan et al.,1996). Bei der
vorliegenden Arbeit wurden jedoch weder die Aktivierung von MAPKAP-K2
in vivo noch seine Aktivität
in vitro (9 und 14)
durch Ro318220 bis zu 10 μM
beeinflusst; doch 5 μM
Ro318220 unterdrückten
die CREB-Phosphorylierung bei Ser133 in Reaktion auf all die Signale, die
MAPKAP-K2 in SK-N-MC-Zellen und anderen Zelllinien aktivieren (10, 12 und 14).
Zusätzlich haben
wir gefunden, dass MAPKAP-K2 die alternativ gesplicte CREB-Variante
(Gonzalez et al., 1989) wesentlich schneller bei Ser98 als bei Ser133
phosphoryliert, doch wurde keine Phosphorylierung von CREB bei Ser98
nach einer Stimulation durch Agonisten beobachtet, die MAPKAP-K2
stark aktivieren. Diese Ergebnisse zeigen, dass die MAPKAP-K2/K3-Aktivität nicht
geschwindigkeitsbegrenzend für
die durch Stress induzierte Aktivierung der CREB-Aktivierung in
SK-N-MC-Zellen ist. Die einzige andere Protein-Kinase, von der bekannt ist,
dass sie durch Stress-Stimuli aktiviert wird, und die CREB bei Ser133
phosphoryliert, ist MSK1. MSK1 phosphoryliert CREB weit wirksamer
als MAPKAP-K2 in vitro (8) und wird in hohem Maße durch Ro318220
gehemmt (9). Aus diesen Gründen ist
MSK1 (und/oder MSK2) zurzeit der beste Kandidat für die Vermittlung
der Stress induzierten CREB-Phosphorylierung bei Ser133.
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MSK1
und MAPKAP-K1 werden beide durch MAPKs/ERKs nach einer Zell-Stimulation
durch Wachstumsfaktoren oder Phorbolester aktiviert, phosphorylieren
beide CREB bei Ser133 und werden beide in starkem Maße durch
Ro318220 gehemmt. Dies führt
zu der Frage, ob die durch Wachstumsfaktoren oder Phorbolester induzierte
Aktivierung von CREB durch MSK1 oder eine MAPKAP-K1-Isoform vermittelt
wird. Es wurde berichtet, dass MAPKAP-K1b eine wesentlich wirksamere
CREB-Kinase als MAPKAP-K1a ist (Xing et al., 1996) und dass MAPKAP-K1b
die Haupt-CREB-Kinase war, die in Lysaten messbar ist, die aus durch
NGF stimulierten PC12-Zellen bereitet wurden (Ginty et al., 1994;
Xing et al., 1996). In unseren Versuchen phosphorylierten jedoch
MAPKAP-K1a und MAPKAP-K1b CREB oder CREBtide mit einer ähnlichen
Kinetik (8) und keine war auch nur bei
weitem so effizient wie MSK1 (8).
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Darüber hinaus
gibt es zahlreiche Beispiele, dass von der biochemisch gefundenen
Haupt-Protein-Kinase im weiteren Verlauf nicht gezeigt werden konnte,
dass sie in vivo bezüglich
eines speziellen Substrates das relevante Enzym ist. Beispielsweise
ist MAPKAP-K1 die durch Insulin stimulierte Haupt-Protein-Kinase
in Extrakten, die aus L6-Myotuben
zubereitet wurden, die die Glykogen-Synthase-Kinase-3 phosphoryliert
und inaktiviert (Cross et al., 1994), und doch haben spätere Arbeiten,
bei denen PD98059 verwendet wurde, seine Beteiligung in diesem Prozess
ausgeschlossen (Cross et al., 1995). Der Grund, warum MSK1 zuvor
nicht durch biochemische Analyse entdeckt wurde, kann darauf beruhen,
dass die MSK1-Aktivität
in wesentlich weniger starkem Maße hervortritt als die MAPKAP-K1-
und MAPKAP-K2-Aktivitäten
in den untersuchten Zellen. Das geringe Hervortreten der MSK1-Aktivität in Zellen
im Vergleich zu MAPKAP-K1-
und MAPKAP-K2 kann erklären,
warum die MSK1-Aktivität
durch frühere
chemischen Analysen nicht gefunden werden konnte (Xing et al., 1996
und Tan et al, 1996).
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Vor
kurzem haben Xing et al., (1998) berichtet, dass sowohl SB203580
als auch PD98059 erforderlich sind, um die durch NGF induzierte
Phosphorylierung von CREB in P12-Zellen zu verhindern. Wir haben
diese Beobachtungen bestätigt
(13A) und auch gezeigt, dass NGF MSK1
in diesen Zellen aktiviert (13B). Wie
die Phosphorylierung von CREB wird die Aktivierung von MSK1 durch
NGF in diesen Zellen nur in Anwesenheit sowohl von SB203580 als
auch PD98059 signifikant gehemmt. Diese Beobachtungen zeigen, dass
die Aktivierung sowohl der MAPK/ERK-Kaskade als auch des SAPK2/p38-Pfades
ausreichend ist, um eine maximale Aktivierung von MSK1 und CREB-Phosphorylierung
bei Ser133 zu erzeugen. Im Gegensatz wird die durch NGR induzierte
Aktivierung von MAPKAP-K1-Isoformen durch SB203580 nicht beeinflusst
und durch PD98059 nur teilweise gehemmt (sowohl beim Fehlen als
auch in Anwesenheit von SB203580). Somit können MAPKAP-K1-Isoformen alleine
nicht für
die durch NGF induzierte Phosphorylierung von CREB bei Ser133 verantwortlich
sein.
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Die
Phosphorylierung von CREB bei Ser133 ist auch wesentlich besser
mit der Aktivierung von MSK1 in durch TNF stimulierten HeLa-Zellen
(vergleiche 11 und 12)
und in SK-N-MC-Zellen korreliert, die mit FGF behandelt wurden (14). In beiden Fällen wurden die MAPK- und SAPK2/p38-Pfade
aktiviert und sowohl die Unterdrückung
der CREB-Phosphorylierung
bei Ser133 als auch die Aktivierung von MSK1 erforderten das Vorhandensein
sowohl von SB203580 als auch PD98059. In SK-N-MC- und HeLa-Zellen
unterdrückte
PD98059 vollständig
die Aktivierung von MAPKAP-K1 durch FGF bzw. TNF, hatte aber nur
einen geringen Einfluss auf die durch diese Wirkstoffe induzierte
CREB-Phosphorylierung.
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Zusammenfassend
lässt sich
sagen, dass für
eine oder mehrere MAPKAP-K1-Isoformen (oder einer bis jetzt noch
nicht identifizierten Protein-Kinase) eine Rolle bei der Aktivierung
von CREB durch Wachstumsfaktoren oder Phorbolester zwar nicht vollständig ausgeschlossen
werden kann, doch deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass MSK1
(und/oder MSK2) die Aktivierung von CREB durch diese Stimuli vermittelt.
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Materialien
und Methoden
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Materialien.
Peptide für
Protein-Kinase-Untersuchungen wurden in Dundee von Mr. F.B. Caudwell (MRC
unit) synthetisiert, und diejenigen, die verwendet wurden, um Antikörper zu
erzeugen, wurden von Dr. G. Blomberg (University of Bristol, U.K.)
synthetisiert. Protein-G-Sepharose und Glutathion-Sepharose wurden von
Pharmacia (Milton Keynes, UK), alkyliertes Trypsin von Promega (Southampton,
UK), Gewebekultur-Reagenzien, Mikrocystin-LR und EGF von Life Technologies
Inc. (Paisley, UK), 12-O-Tetradecanoylphorbol-13-acetat (TPA) von
Sigma-Aldrich (Poole, Dorset, UK), Natriumarsenit und Wasserstoffperoxid
(H2O2, Aristar grade)
von E. Merck (Lutterworth, UK), SB203580 und PD 98059 von Calbiochem
(Nottingham, UK) und der pCR 2.1-TOPO-Klonierungsvektor von Invitrogen
(Leek, Niederlande) gekauft. Aktiviertes GST-MAPK2/ERK2 (Alessi
et al., 1994), GST-SAPK1/JNKIγ (Lawler
et al., 1997), GST-SAPK2a/p38a, GST-SAPK2b/p38ß und GST-SAPK3/p38γ (Cuenda
et al., 1997), GST-SAPK4/p38δ (Goedert
et al., 1997), GST-MAPKAP-K2 (Ben-Levy et al., 1995) und GST-MAPKAP-K3
(Clifton et al., 1996) wurden in Bakterien exprimiert und in vitro
maximal unter Verwendung der geeigneten, stromaufwärtigen Kinase-Kinase
aktiviert, wie zuvor beschrieben. MAPKAP-K1b wurde aus Kaninchen-Skelett-Muskeln
von Dr. N. Morrice in der MRC Unit gereinigt, wie zuvor beschrieben
(Sutherland et al., 1993). GST-MAPKAP-Kinase-2 wurde in Bakterien
exprimiert und in vitro unter Verwendung von GST-MAPK aktiviert,
wie zuvor beschrieben (BenLevy et al., 1995). PKA wurde aus Rinderherz
zubereitet, wie dies dem Fachmann bekannt ist.
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Antikörper. Die
Antikörper
MSK1 „A", MSK1 „B" und MSK „C" wurden in Schafen
gegen die Peptide LTVKHELRTANLTGHAIKV (entsprechend den Residuen
26 bis 44 von MSK1), FKRNAAVIDPLQFHMGVIR (entsprechend den Residuen
384 bis 402 von MSK1) und KATFHAFNKYKREGFCLQN (entsprechend den
Residuen 716 bis 734 von MSK1) erzeugt. Antikörper, die MAPKAP-K2 spezifisch
durch Immunoreaktion ausfällen
(Clifton et al., 1996) oder sowohl MAPKAP-K1a als auch MAPKAP-K1b
(Alessi et al., 1995) wurden in Schafen gegen die Peptide KEDKERWEDVKEEMTS
(Residuen 343 bis 358 von menschlichem MAPKAP-K2) und RNQSPVLEPVGRSTLAQRRGIKK
(Residuen 712 bis 734 von menschlichem MAPKAP-K1b) erzeugt. Alle in
dieser Studie verwendeten Antikörper
wurden auf CH-Sepharose-Säulen
affinitätsgereinigt,
mit der geeignete Peptide kovalent gebunden waren und sind im Handel
von UBI (Lake Placid, USA) erhältlich.
Eine monoklonale Antikörper-Erkennung
der Flag-Epitope wurde von Anachem (Luton, UK) gekauft. Ein Kaninchen-Polyklonal-Antikörper, der
HSP27 erkennt, wurde von Stressgen (York, UK) gekauft.
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Pufferlösungen.
Puffer A – 50
mM Tris-HCl pH 7,5, 1 mM EGTA, 1 mm EGTA, 1 mm EDTA, 1% (nach Masse)
Triton-X 100, 1 mM Natriumorthovanadat, 50 mM Natriumfluorid, 5
mM Natirumpyrophosphat, 0,27 M Sucrose, 1 M Mikrocystin-LR, 0,1%
(Vol.-%) ß-Mercaptoethanol und „vollständige" Proteinase-Inhibitoren-Cocktails
(eine Tablette pro 50 ml Boehringer Mannheim, Lewes, UK). Puffer
B – 50
mM Tris-HCl, pH 7,5, 0,1 mM EGTA, 10 mM ß-Mercaptoethanol.
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Klonierung
von MSK1 und MSK2. Die Sequenz von MSK1 wurde durch Sequenzieren
der menschlichen EST cDNA (AA15 8571) erhalten, die vom I.M.A.G.E.-Konsortium
(Lennon et al., 1996) bezogen wurde. Die Mäuse- und Menschen-MSK2-Sequenzen
wurden durch Sequenzieren einiger der in Tabelle 1 gezeigten EST
cDNA-Klone erhalten. Die Mäuse-MSK2-Sequenz
wurde durch Sequenzieren von EST-Inserts erhalten: AA472165; AA389168.
Die Human-MSK2-Sequenz wurde durch Sequenzieren von EST-Inserts erhalten: H46268;
AA568895. Die DNA-Sequenzierung wurde in einem Applied Biosystems
373A-Automatik DNA-Sequenzer unter Verwendung des Taq dye terminator
cycle sequencing kits durchgeführt.
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Zubereitung
der DNA-Expressions-Konstrukte, die GST-MSK1, Flag-MSK1 und GST-MAPKAP-K1a kodieren.
Ein DNA-Konstrukt, das Human-MSK1 mit dem FLAG DYKDDDDK-Epitop-Tag
am N-Terminus (Flag-MSK1) exprimiert, wurde in folgender Weise zubereitet:
Eine PCR-Reaktion wurde durchgeführt,
wobei als Template die MSK1 cDNA und die Oligonukleotide 5'GAGATCTGCCACCATGGACTACAAGGACGAC GATGACAAGGAGGAGGAGGGTGGCAGCAGCGGCG-3' (eine BgIII-Stelle
umfassend, die unterstrichen ist) und 5'-GGATCCATTTCTGTGAACTCTTCTG-3' verwendet wurden.
Das sich ergebende PCR-Produkt wurde in einem pTopo-Vektor ligiert.
Es wurde eine Dreifach-Ligation durchgeführt, um ein Voll-Längen-Flag-MSK1-Konstrukt
in dem pCMV5-Säugetier-Expressions-Vektor
(Anderson et al., 1989) durch Ausschneiden des N-Terminal-MSK1-PCR-Produktes
aus dem pTopo-Vektor als ein EcoRI-EcoRV-Fragment zu erzeugen und
dies zusammen mit dem C-Terminal-EcoRV-KpnI-Fragment von MSK1 in
die EcoRI-KpnI-Stellen des pCMV5-Vektors zu einzubinden. Ein GST-MSK1-Expressions-Konstrukt
wurde durch Subklonieren der Flag-MSK1 cDNA aus dem pCMV5-Vektor
als BgIII-KpnI-Fragment in die BamHI- und KpnI-Stellen des pEBG2T-Expressions-Vektors
zubereitet (Sanchez et al., 1994). Voll-Längen-Flag-MSK1-Mutanten (im pCMV5-Vektor),
bei denen entweder die N-Terminal- oder die C-Terminal-Kinase-Domänen inaktiviert
worden waren, wurden durch Verändern
der beibehaltenen Asp195- und
Asp565-Residuen in der Subdomäne
VII der Kinasedomäne
in Ala zubereitet. Dies wurde unter Verwendung der auf PCR basierenden
Mega-Primer-Vorgehensweise erreicht. Ein GST-MAPKAP-K1a-Expressions-Konstrukt
wurde durch Subklonieren von HA-MAPKAP-K1a
aus dem pGEX4T.1-Vektor (wie bei Dalby et al., 1998 beschrieben)
als ein NotI-NotI-Fragment in die NotI-Stelle des pEBG2T-Expressions-Vektors
zubereitet. Die Struktur aller dieser Expressions-Konstrukte wurde
durch DNA-Sequenzierung nach einer Reinigung aus Bakterien unter
Verwendung des Quiagen-Plasmid-Mega-Kits gemäß den Vorschriften des Herstellers
verifiziert.
-
Expression
von GST-MSK1 und GST-MAPKAP-K1a. Zwanzig 10 cm im Durchmesser messende Scheiben
mit menschlichen, embryonalen Nieren-293-Zellen wurden kultiviert
und jede Scheibe mit 20 μg
DNA transfiziert, die entweder GST-MSK1 oder GST-MAPKAP-K1a kodiert, unter Verwendung
eines modifizierten Kalziumphosphat-Verfahrens (Alessi et al., 1996b).
24 h nach der Transfektion wurden die Zellen 16 h ohne Nährstoffe
gelassen (serum starved) und dann entweder unstimuliert gelassen
oder mit TPA (200 ng/ml, 15 min) stimuliert und es wurde jede Scheibe
von Zellen in 1 ml eiskaltem Puffer A lysiert. Die 20 Lysate wurden gepooled
bei 4°C
10 min bei 13.000 × g
zentrifugiert und der Überstand
60 min auf einer rotierende Plattform mit 1 ml Glutathion-Sepha rose
inkubiert, die zuvor im Puffer A abgeglichen worden war. Die Suspension
wurde 1 min bei 3000 × g
zentrifugiert, die Kügelchen
wurden dreimal mit 10 ml des Puffers A gewaschen, der 0,5 M NaCl
enthielt, und dann drei weitere Male mit 10 ml des Puffers B, der
0,27 M Sucrose enthielt. GST-MSK1 oder GST-MAPKAP-K1a wurden aus
dem Harz bei Umgebungstemperatur mit drei jeweils 1 ml betragenden Portionen
von Puffer B ausgewaschen, der 20 mM Glutathion und 0,27 M Sucrose
enthielt. Die. kombinierten ausgewaschenen Substanzen (0,5 mg/ml
Protein für
GST-MSK1, und 0,1 mg/ml GST-MAPKAP-K1a)
wurden in gleiche Teile aufgeteilt, in flüssigem Stickstoff schlagartig
eingefroren und bei –80°C gelagert.
-
Zelkultur,
Stimulation und Zell-Lysis. Menschliche embryonale Nieren-293-Zellen
und HeLa-Zellen wurden bis zum Zusammenwachsen kultiviert und 16
h in Dulbecco's
Modified Eagle's
Medium inkubiert, aus dem fötales
Kälberserum
weggelassen worden war. HeLa- und SK-N-MC-Zellen wurden bis zum
Zusammenfließen
auf Scheiben mit 10 cm Durchmesser kultiviert und 2 h in Dulbecco's Modified Eagle's Medium inkubiert,
aus dem fötales
Kälberserum
weggelassen war. PC12-Zellen, die hohe Pegel des NGF-Rezeptors exprimieren
und die innerhalb weniger Stunden nach der Zugabe von NGF beginnen,
zu differenzieren, wurden 2 h in Dulbecco's Modified Eagle's Medium inkubiert, aus dem fötales Kälberserum
weggelassen worden war (Rouse et al., 1994). Aufgrund der hohen
Pegel des NGF-Rezeptors in diesen Zellen konnte der PD98059-Inhibitor
die durch GNF induzierte Aktivierung von MAPK nur teilweise unterdrücken (Alessi
et al., 1995). Die Zellen wurden dann für die in den Figuren-Beschreibungen
angegebenen Zeiten mit 50 μM
PD98059, 10 μM SB203580,
5 μM Ro318220
oder dem äquivalenten
Volumen von DMSO zur Kontrolle inkubiert, so, wie in den Figuren-Beschreibungen
angegeben stimuliert und die Zellen dann in 0,1 ml von eiskaltem
Puffer A lysiert. Die Lysate wurden augenblicklich in flüssigem Stickstoff
eingefroren und bis zur Verwendung bei –80°C gelagert. Die Protein-Konzentrationen
wurden unter Verwendung von Rinderserum-Albumin als Standard ermittelt (Bradford
et al., 1976).
-
Immuno-Ausfällung und
Untersuchung von MSK1, MAPKAP-K2 und MAPKAP-K1. Die Menge von Zell-Lysat,
die für
jede Immuno-Ausfällung
verwendet wurde, war: MSK1 (500 μg
Protein), MAPKAP-K2 (50 μg Protein)
und MAPKAP-K1a/b (50 μg
Protein). Die Lysate wurden bei 4°C
30 min auf einer Schüttelplattform
mit 5 μg
eines jeden Antikörpers
inkubiert, gekoppelt an 5 μl
Protein G-Sepharose. Die Immuno-Ausfällungen wurden zweimal mit
1 ml des Puffers A gewaschen, der 0,5 M NaCl enthielt, und einmal
mit 1 ml des Puffers B. Die Standard-MSK1- oder MAPKAP-K1a/b-Untersuchung
(50 ml) enthielt: gewaschenes Protein-G-Sepharose-Immuno-Präzipitat,
50 ml Tris/HCl, pH 7,5, 0,1 mM EGTA, 0,1% (bezüglich Volumen), 2-Mercaptoethanol, 2,5 μM PKI (Peptid-Inhibitor
von zyklischer AMP-abhängiger
Protein-Kinase), Crosstide (30 μM),
10 mM Mg(Ac)2 und 0,1 nM [32(P]ATP
(100–200
cpm/pmol). Die Assays wurden 10 min bei 30°C durchgeführt, wobei die Assay-Röhrchen ständig gerührt wurden,
um das Immuno-Präzipitat
in Suspension zu halten, dann wurden sie beendet und in der beschriebenen
Weise analysiert (Alessi et al., 1994). MAPKAP-K2 wurde in der gleichen Weise
mit der Ausnahme untersucht, dass das Peptid KKLNRTLSVA (30 μM) als Substrat
verwendet wurde. Die Einheit der Aktivität war diejenige Enzymmenge,
welche die Phosphorylierung von einem nmol des Peptid-Substrats
in 1 min katalysierte.
-
Expression
von CREB. Der E. coli Stamm BL21, der mit einem DNA-Konstrukt transformiert
war, das die 341-Aminosäure-Splice-Variante
von CREB kodiert (Gonzalez et al., 1989), das uns freundlicherweise
von M.J. Comb (New Englang Biolabs, Boston, USA) überlassen
worden war, wurden mit 0,3 mM Isopropyl-(D-thiogalactosid) 5 h bei
37°C induziert.
Das GST-CREB wurde auf Glutathion-Sepharose wie zuvor für GST-MAPK2/ERK2 gereinigt
(Alessi et al., 1994) und gegen Puffer B dialysiert, der 50% Glycerol
enthielt, und bei –20°C gelagert.
Die Zubereitung zeigte zwei Hauptbänder bei 62 kDa und 43 kDa
sowie eine Reihe von kleineren Bändern.
Nur die 62 kDa- und 43kDa-Bänder wurden
durch MAPKAP-K1 und MSK1 phosphoryliert. Die Protein-Konzentration
von CREB wurde durch Vergleich der Intensität der 62 kDa- und 43 kDa-Bänder in Relation
zu einem Rinderserum-Albumin-Standard abgeschätzt.
-
Immunoblotting
für phosphoryliertes
CREB und ATF1. Zellextrakte wurden zubereitet und das Immunoblotting
dieser Extrakte wurde in der beschriebenen Weise durchgeführt (Tan
et al., 1996) unter Verwendung eines phosphor-spezifischen Antikörpers, der
CREB erkennt, das an Ser133 phosphoryliert ist, und ATF1, das an
Ser63 phosphoryliert ist, und der von UBI (Lake Placid, USA) gekauft
worden war. Die Detektion der phosphorylierten CREB- und ATF1-Proteine
wurde unter Verwendung des verstärkten
Chemilumineszenz-Reagens (Amersham)
durchgeführt.
-
Phosphorylierung
von CREB und HSP27 durch MSK1 und MAPKAP-K1a/b (siehe 8).
MSK1 und MAPKAP-K1a, die als GST-Fusions-Proteine exprimiert worden
waren, wurden von durch TPA stimulierten 293-Zellen gereinigt (3) und das MAPKAP-K1b wurde von Kaninchen-Skelett-Muskel-Zellen
gereinigt (Sutherland et al., 1993). Die in 8 angegebenen
Peptide sowie CREB und HSP27 wurden bes 30°C mit 2 U/ml GST-MSK1, GST-MAPKAP-K1a
oder GST-MAPKAP-K1b im Puffer B inkubiert, der 10 mM Mg(Ac)2, 100(M[(32P]ATP(1 × 106 cpm/nmol), 10 μM PKI und 1 μM Mikrocystin-LR enthielt. Nach
einer 10-minütigen
Inkubation wurde die Aufnahme von Phosphat in die Peptide unter
Verwendung von P81-Phosphocellulose-Papier ermittelt (Alessi et
al., 1994) und die Aufnahme von Phosphat in CREB und HSP27 wurde
durch die Zugabe von Trichloroessigsäure (0,2 Vol von 100%) gemessen,
und die Probe wurde dann 1 h auf Eis inkubiert. Die Suspension wurde
10 min bei 13.000 × g
zentrifugiert, der Überstand
weg gegossen und das Pellet fünf mal
mit 0,2 ml eiskaltem Wasser gewaschen. Die aufgenommene 32P-Radioaktivität wurde dann durch eine Cerenkov-Zählung ermittelt.
Um die Stelle in CREB aufzufinden, die durch MSK1 und GST-MAPKAP-K1b phosphoryliert
worden war, wurde das Pellet erneut in 0,3 ml von 50 mM Tris/HCl
bei einem pH-Wert 8,0, 0,1% (bezüglich
des Volumens) reduziertem Triton-X-100 suspendiert, das 2 μg alkyliertes
Trypsin enthielt, nach einer Inkubation für 16 h bei 30°C und das
Abbauprodukt 5 min bei 13.00 × g
zentrifugiert. Der Überstand,
der 95% der 32P-Radioaktivität enthielt,
wurde auf einer Vydac-C18-Säule
chromatographiert, wie in der Beschreibung von 8 beschrieben.
Die Michaelis-Konstanten (Km-Wert) und Vmax-Werte
wurden von doppelt reziproken Blots von 1/V gegen 1/S ermittelt,
wobei V die Anfangsrate der Phosphorylierung und S die Substratkonzentration
ist.
-
Transfektion
von MSK1 in 293-Zellen. 293-Zellen wurden auf Scheiben mit 10 cm
Durchmesser kultiviert und mit dem pCMV5-Vektor transfiziert, der
die Flag-Epitop-mar kierten MSK1-Konstrukte kodiert, unter Verwendung
eines modifizierten Kalzium-Phosphat-Verfahrens (Alessi et al.,
1996b). 24 h nach der Transfektion wurde von den Zellen das Serum
16 Stunden lang weggenommen und sie wurden mit TPA stimuliert oder einer
UV-Strahlung ausgesetzt. Die Zellen wurden dann in 1 ml eiskaltem
Puffer A lysiert, bei 13.000 × g
5 min zentrifugiert und das Flag-markierte MSK1-Protein wurde aus
gleichen Mengen Lysats (die 25 μg
Protein enthielten) unter Verwendung von 2 μg FLAG-Antikörper immuno-ausgefällt, gekoppelt
an 5 μl
Protein-G-Sepharose.
-
Die
Immuno-Präzipitate
wurden inkubiert, gewaschen und, wie oben beschrieben, auf die MSK1-Aktivität untersucht.
-
Immuno-Elektronen-Mikroskopie.
Die Zellen wurden in 8% Paraformaldehyd in 0,2 M Pipes pH 7,2 wenigstens
einen Tag fixiert, unter Verwendung eines Gummi-Policeman abgeschabt
und als Pellet in 10% Schweinehaut-Gelatine eingebettet. Die Blöcke konnten
sich für
wenigstens 15 min in 2,1 M Sucrose/PBS voll saugen, bevor sie auf
Eisenträgern
montiert und in flüssigem
Stickstoff eingefroren wurden. Ultradünne Kryoschnitte wurden dann
auf einem Reichert Ultracut E Dulbecco's Kryomicrotom bei –100°C zubereitet und auf mit Karbon/Formvar
beschichteten Gittern montiert. Die Gitter wurden zunächst auf
0,5 Fischhaut-Gelatine/PBS (5 min) inkubiert, gefolgt durch Anti-Flag-Maus-monoklonale
Antikörper
(15 g/ml); dann Kaninchen-antimaus-Antikörper (2 (g/ml Southern Biotechnology
Associates Inc. Birmingham AL, USA) und zuletzt auf Protein-A-8
nm-Gold-Komplex, in der zuvor beschriebenen Weise zubereitet (Lucocq
1993). Waschungen mit PBS folgten jedem der Affinitäts-Reagenzien,
die dann selbst in 0,5% Fischhaut-Gelatine/PBS verdünnt wurden.
Schließlich
wurden nach Waschungen in destilliertem Wasser die Schnitte in Methylcellulose/Uranylacetat
kontrastiert.
-
Das
Labelling wurde in der folgenden Weise quantifiziert. Bei einer
Vergrößerung von
15.000 wurden Mikrofotografien der gekennzeichneten Zell-Profile
genommen, die beide Zytoplasma und Kerne enthielten (diese nuklear
gewichteten Schnitte ermöglichten
es, Daten von diesen Kompartments in einzelnen Zellen miteinander
zu vergleichen). Cytoplasma- und Kernbereiche wurden unter Verwendung
einer Punkte-Zählung
mit einem quadratischen Gitterraster mit einem Linienabstand von
1 cm abgeschätzt
und die Gold-Markierungen gezählt (Lucocq,
1994). Die Fehlerkoeffizienten wurden nach Cochran 1953 berechnet.
-
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-
Beispiel 2: Alternative
Untersuchungen
-
Es
wurde ein Szintillations-Proximity-Assay (SPA)-System (Amersham
International) verwendet, um die Aufnahme von 32P-Radioaktivität in CREB
oder CREBtide zu bestätigen.
In diesem System wird die Probe mit Kügelchen gemischt, die ein Szintillationsmittel
und Antikörper
umfassen, die sich an CREB oder CREBtide binden. Üblicherweise
wird dies in einem 96-Well-Format durchgeführt. Die Platte wird dann unter
Verwendung eines geeigneten Szintillations-Zählers ausgezählt, wobei
bekannte Parameter für
die 32P-SPA-Untersuchungen verwendet werden. Nur 32P, das sich in der Nähe der Szintillationsmittel
befindet, d.h. nur solches, das an CREB oder CREBtide gebunden ist,
das dann an den Antikörper
gebunden ist, wird detektiert.
-
Beispiel 3: Untersuchung
nach Komponenten, welche die MSK1-Aktivität verändern
-
Eine
Untersuchung wird mit CREB durchgeführt, wie dies in Beispiel 1
oder Beispiel 2 beschrieben ist. Die Verbindungen werden in der
Untersuchung getestet, und diejenigen, die zu einer Hemmung oder
einer Aktivierung von MSK1 führen,
werden für
weitere Stu dien selektiert. Um zu bestätigen, dass beobachtete Effekte nicht
auf Effekten an CREB beruhen, werden die Verbindungen auf Wirkungen
auf die Fähigkeit
von MSK1 zur Phosphorylierung eines anderen Substrates als eines
Peptidsubstrates, beispielsweise von Crosstide untersucht, das von
CREB strukturell verschieden ist. Diejenigen Verbindungen, die ähnliche
Effekte auf die Phosphorylierung von CREB und das Peptidsubstrat
ausüben,
werden selektiert. Die Verbindungen können auch in Bezug auf Wirkungen
auf aktiviertes und inaktives CREB getestet werden.
-
Beispiel 4: Untersuchung
nach Polypeptiden, die mit MSK1 in Wechselwirkung treten
-
Ein
Hefe-2-Hybrid-Untersuchungssystem wird aufgebaut, um Polynukleotide
zu identifizieren, die Polypeptide kodieren, die in der Lage sind,
sich mit MSK1 in einer ausreichend stabilen Weise zu assoziieren;
um zu ermöglichen,
dass eine transkriptionale Aktivierung auftritt. Die Polynukleotide
sind (in getrennten Experimenten) cDNAs, die von mRNA von Zellen
kopiert sind, die in der Lage sind, MSK1 zu exprimieren, vor oder nach
einer Stimulation, die MSK1 aktivieren kann, und von Zellen, die
MSK1 nicht exprimieren. Wechselwirkungen, die nur in einer Untergruppe
dieser Zellarten gefunden werden, sind von besonderem Interesse.
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Das
von dem Polynukleotid kodierte Polypeptid wird durch Sequenzieren
des Inserts nach dem Sanger-Verfahren ermittelt, wie in Beispiel
1 beschrieben, um eine vorhergesagte Aminosäure-Sequenz zu erhalten.
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Beispiel 5: Rolle von
MAP-Kinase-Kaskaden bei der Vermittlung der Induktion von Cyclooxygenase-2
und Interleukin-1 durch Lipopolysaccharid in RAW-264-Makrophagen.
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Lipopolysaccharid
(LPS)-Stimulation von RAW-264-Makrophagen löste die Aktivierung von durch
Mitogen und Stress aktivierten Protein-Kinasen-1 und -2 (MSK1, MSK2)
und ihrer vermuteten Substrate, den Transkriptionsfaktoren CREB
und ATF1 aus. Die Aktivierung von MSK1/MSK2 wurde durch Vorinkubation
der Zellen mit einer Kombination von zwei Wirkstoffen verhindert,
welche die Aktivierung der klassischen MAP-Kinase-Kaskade bzw. SAPK2a/p38-Kaskade
unterdrücken,
doch war die Hemmung bei Anwesenheit von jeweils nur einem dieser
Inhibitoren nur teilweise. Die durch LPS stimulierte Aktivierung
von CREB und ATF1, die Transkription der Cyclooxygenase-2 (COX2)-
und Interleukin-1ß-Gene
(deren Promotoren CRE enthalten) und die Induktion des COX2-Proteins
wurden durch die gleiche Wirkstoff-Kombination sowie durch Ro318220,
einem potenten Inhibitor von MSK1/MSK2 verhindert. Unsere Ergebnisse
zeigen, dass zwei verschiedene MAP-Kinase-Kaskaden für die durch
LPS induzierte Aktivierung von CREB/ATF1 und die Transkription der COX2-
und IL-1-Gene geschwindigkeitsbegrenzend sind. Sie deuten auch darauf
hin, dass MSK1/MSK2 eine wichtige Rolle bei diesen Vorgängen spielen
können
und somit interessante Ziele für
neue anti-entzündliche Wirkstoffe
sind.
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Materialien
und Verfahren
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Materialien.
Reagenzien und Antibiotika für
die Zellkultur wurden von Life Technologies (Paisley U.K.), PD 98059
von New England Biolabs (Baverly, USA), Ro318220 und SB 203580 von
Calbiochem (Nottingham, U.K.), Forskolin und 3-Isobutyl-1-methylxyanthin
(IBMX) von Sigma (Poole, U.K.), ein „vollständiger" Proteinase-Hemmer-Cocktail von Boehringer
(Lewes, U.K.), ein affinitäts-gereinigter,
polyklonaler Ziegen-anti-COX2-Antikörper von
Santa Cruz Biotechnology (Santa Cruz, Kalifornien), affinitäts-gereinigtes
polyklonales Kaninchen-Anti-Phospho-CREB von Upstate Biotechnology
Inc. (Lake Placid, N.Y.), [γ-32P]-ATP und ECL-Reagenzien von Amsterdam
(Bucks, UK), RNeasy Mini-Kit
von QIAGEN Ltd. (West Sussex, U.K.) und das Access-RT-PCR-System
von Promega (Southampton, U.K.) gekauft. Mäuse-RAW-264-Makrophagen wurden von
der European Cell Culture Collection (Wilts, UK) erhalten, während LPS
und UO126 Geschenke von Dr. John Lee (SmithKline Beecham, PA USA)
und Dr. Sue Cartlidge (Zeneca Pharmaceuticals, Cheshire, U.K.) waren.
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Zell-Kultur
und Stimulation. RAW-264-Makrophagen wurden in einer Atmosphäre mit 95%
Luft und 5% CO2 in Dulbecco's Modified Eagle's Medium (DMEM) plus
10% (V/V) durch Hitze inaktivierten fötalem Kälberserum, 10 U/ml Penicillin,
100 mg/ml Streptomycin aufbewahrt. Am Tag vor der Stimulation wurden
die Makrophagen mit einer Dichte 2 × 106-Zellen
pro 6 cm Platte ausgestrichen und 2 h vor der Stimulation wurde
das Medium entfernt und durch 2 ml DMEM ersetzt. Die Zellen wurden
dann mit 100 ng/ml LPS oder 20 μM
Forskolin plus 10 μM
IBMX für
die in den Figuren-Beschreibungen angegebenen Zeiten stimuliert.
Dort wo dies angegeben ist, wurde SB 203590 (10 μM) und/oder PD98059 (50 μM) oder UO126
(10 μM)
oder Ro318220 (5 μM)
1 h vor der Stimulation zugegeben.
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Zell-Lysis.
Nach der Stimulation wurde das Medium abgesaugt und die Zellen wurden
in 0,2 ml eiskaltem Lysis-Puffer (50 mM Tris-Acetat pH 7,0, 1 mM
EDTA, 1 mM EGTA, 1% (Gew./Vol.) Triton X-100, 1 mM Natriumorthovanadat,
10 mM Natriumglycerophosphat, 50 mM NaF, 5 mM Natriumpyrophosphat,
0,27 M Sucrose, 2 μM
Mikrocystin-LR, 1 mM Benzamidin, 0,1% (V/V) 2-Mercaptoethanol und „vollständigem" Proteinase-Inhibitor-Cocktail – eine Tablette
pro 50 ml) angelöst.
Die Proben wurden dann schlagartig in flüssigem Stickstoff eingefroren
und in gleichen Mengen bei –80°C bis zur
Analyse gelagert. Die Protein-Konzentrationen wurden gemäß [7] ermittelt.
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Immunoblotting.
Für das
Immunoblotting von CREB wurden Kern-Zell-Extrakte zubereitet, wie
in [2] beschrieben und das Immunoblotting wurde durchgeführt unter
Verwendung eines phosphor-spezifischen Antikörpers, der CREB erkennt, das
an Ser133 phosphoryliert ist, und ATF1, das an Ser63 phosphoryliert
ist. Für das
Immunoblotting von COX2 wurde Zell-Lysat (30 μg Protein) in SDS denaturiert,
auf 10% Polyacrylamidgel elektrophoresziert, auf eine Nitrocellulose-Membran übergeführt und
mit einem Anti-COX2-Antikörper
(1,0 mg/ml) immuno-geplottet. Die Detektion von phosphoryliertem
CREB und ATF1 und COX2 wurde unter Verwendung eines verstärkten Chemilumineszenz-Reagenziums
(ECL) durchgeführt.
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Immuno-Ausfällung und
Untersuchung von Protein-Kinasen. Alle Antikörper wurden wie im Beispiel
1 erzeugt. MSK2 wurde aus Zell-Lysaten (1 mg Protein) mit einem
Antikörper
durch Immunoreaktion ausgefällt, der
gegen das Peptid RAPVASKGAPRRANGPLPPS entsprechend den Residuen
753 bis 772 von MSK2 erzeugt worden war. Die Immuno-Präzipitate
wurden gewaschen und bei 30°C
untersucht, wie im Beispiel 1 beschrieben. Eine Einheit der MSK1-
oder MSK2-Aktivität
wurde als die Menge definiert, welche die Aufnahme von 1 nmol von
Phosphat in das Peptid GRPRTSSFAEG in 1 min katalysiert. Das durch
MAP-Kinase aktivierte Protein (MAPKAP-K1, das als auch als p90RSK
bekannt ist) wurde durch Immunoreaktion aus den Zell-Lysaten (50 μg Protein)
mit einem Antikörper
ausgefällt,
der gegen das Peptid RNQSPVLEPVGRSTLAQRRGIKK erzeugt worden war,
das den Residuen 605 bis 627 von Mäuse-MAPKAP-K1b (RSK2-Isoform)
entspricht. Dieser Antikörper
fällt MAPKAP-K1a
(RSK1) ebenso durch Immunoreaktion aus, wie MAPKAP-K1b [8]. Die
Immuno-Präzipitate
wurden gewaschen und bei 30°C
untersucht, wie in [8] beschrieben. Eine Einheit der MAPKAP-K1-Aktivität wurde
als diejenige Menge definiert, welche die Aufnahme 1 nmol von Phosphat
in [G245, G246]S6-(218-249)]
in 1 min katalysiert (ein Peptid, das eng mit dem C-Terminus von
ribosomalem Protein S6 verwandt ist). MAPKAP-K2 wurde in identischer
Weise wie MAPKAP-K1 unter Verwendung eines Antikörpers durch Immunoreaktion
ausgefällt,
der gegen das Peptid MTSALATMRVDYEQIK erzeugt worden war, das den Residuen
356 bis 371 des menschlichen Proteins entspricht. Dieser Antikörper fällt MAPKAP-K2
ebenso durch Immunoreaktion aus, wie MAPKAP-K2 [9]. MAPKAP-K2 wurde
untersucht wie bei [10] beschrieben und eine Einheit war die Menge
des Enzyms, die die Aufnahme von 1 nmol Phosphat in das Peptid KKLNRTLSVA
in 1 min katalysiert.
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Reverse
Transkript-Polymerase-Kettenreaktionen. Die Gesamt-RNA wurde aus
durch LPS stimulierten oder zur Kontrolle dienenden RAW-264-Zellen
unter Verwendung des Rneasy-Mini-Kits entsprechend den Vorschriften
des Herstellers zubereitet. Die Gesamt-RNA wurde gemessen und es wurden 100
ng revers-transkribiert unter Verwendung der Promega-AMV-Reverse-Transkriptase
(5 U/ml) mit den Oligonukleotiden GTTGGATACAGGCCAGACTTTGTTG und
GAGGGTAGGCTGGCCTATAGGCT (die für
die „housekeeping-Gene" Hypoxanthinguanin-phosphoribosyl-Transferase,
HPRT kodieren), AAGCTCTCCACCTCAATGGACAG und CTCAAACTCCACTTTGCTCTTGA,
(das für
das IL-1-Gen kodiert) und CAGCAAATCCTTGCTGTTCC und TGGGCAAAGAATGCAAACATC
(das für
das COX2-Gen kodiert). Die Bedingungen für die PCR-Vermehrung der sich
ergebenden First-Stand-DNA-Template waren 94°C, eine Denaturierung für 30 s, ein
60°C Anlassen
für 1 min,
68°C Extension
für 1 min,
30 Zyklen unter Verwendung von thermostabiler TfI-DNA-Polymerase
(5 U/ml) und 1 mM MgSO4. Die PCR-Produkte
zeigten ein einzelnes Band von 352bp für HPRT und ein einzelnes Band
von 515bp für
COX2.
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Ergebnisse
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Die
durch LPS induzierte Aktivierung von MSK1 und MSK2 wird durch zwei
verschiedene MAP-Kinase-Kaskaden vermittelt. LPS aktiviert sowohl
die klassische MAPK-Kaskade als auch den SAPK2a/p38-Pfad in Makrophagen,
wie durch die Aktivierung von MAPKAP-K1 (das auch als p90 RSK bezeichnet
wird) bzw. MAPKAP-K2 gezeigt wird [11 ]. Die Aktivierung von beiden
Enzymen ist vorübergehend,
wobei ein Scheitel nach 30 bis 60 min vor einem Abfall auf nahezu
Basispegel nach 2 h auftritt [11]. In der vorliegenden Studie wurden ähnliche
Befunde für
MSK1 und MSK2 erhalten. Die Aktivität dieser Enzyme ist in nicht
stimulierten Makrophagen vernachlässigbar, steigt aber nach einer
Stimulation mit LPS stark an. Aktivierungsscheitel nach 30 bis 60
min und danach ein Abfall (17A und 17B).
-
Um
zu identifizieren, welcher Signal-Übertragungsweg bzw. -Wege die
Aktivierung von MSK1 und MSK2 vermittelt bzw. vermitteln, untersuchten
wir die Eiflüsse
von SB203580 (Sektion 1) und UO126, das, wie PD98059 (Abschnitt
1) die Aktivierung/Aktivität
von MKK1 hemmt [12]. Diese Studien zeigten, dass eine Konzentration
von UO126, welche die Aktivierung von MAPKAP-K1 vollständig unterdrückt (18C) die Aktivierung von MSK1 und MSK2
nur teilweise hemmt (18A und 18B). In ähnlicher Weise werden MSK1
und MSK2 von SB203580 (18A und 18B) bei Konzentrationen nur teilweise
gehemmt, welche die Aktivierung von MAPKAP-K2 (18D)
vollständig
blockieren. Im Gegensatz hierzu ist die Aktivierung von MSK1 und MSK2
nahezu vollständig
unterdrückt,
wenn Makrophagen in Anwesenheit sowohl von UO126 als auch SB203580
inkubiert werden (18A und 18B). Diese Beobachtungen zeigten an, dass
die durch LPS induzierte Aktivierung von MSK1 und MSK2 durch zwei
verschiedene MAP-Kinase-Kaskaden vermittelt wird.
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Die
durch LPS induzierte Phosphorylierung von CREB und ATF1 wird durch
zwei verschiedene MAP-Kinase-Kaskaden vermittelt. Zwei vermutliche
physiologische Substrate für
MSK1/MSK2 sind die Transkriptionsfaktoren CREB und ATF1. Wie in 19A dargestellt, induziert LPS die Phosphorylierung
von CREB bei Ser133 und die Phosphorylierung von ATF1 bei Ser63.
Wie die Aktivierung von MSK1 und MSK2 zeigt die Phosphorylierung
von CREB und ATF1 nach 1 h einen Scheitel und kehrt nach 2 h nahezu
auf den Basispegel zurück.
In ähnlicher
Weise wird durch die LPS induzierte Phosphorylierung von CREB und
ATF1 durch SB203580 teilweise gehemmt, durch PD98059 teilweise gehemmt
und in Anwesenheit von beiden Wirkstoffen vollständig gehemmt (19B).
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Die
durch LPS stimulierte Induktion von COX2 und IL-1 wird durch zwei
verschiedene MAP-Kinase-Kaskaden vermittelt. Der COX2-Promotor enthält ein CRE[5].
Wir beschlossen daher, zu untersuchen, ob die Signal-Pfade, welche
die durch LPS stimulierte Induktion dieses Enzyms vermitteln, die
gleichen sind, wie diejenigen, die benötigt werden, um CREB zu aktivieren.
Das COX2-Protein ist in nicht stimulierten Makrophagen nicht messbar,
wird aber 2 h nach einer LPS-Exposition stark induziert. Die Induktion
ist nach 4 h maximal und hält
wenigstens 8 h an (20A). Die Induktion
von COX2 wird durch SB203580 teilweise gehemmt, durch PD98059 teilweise
gehemmt und in Anwesenheit von beiden Wirkstoffen nahezu vollständig unterdrückt (20B).
-
Um
diese Ergebnisse durch ein unabhängiges
Verfahren zu bestätigen,
untersuchten wir die Einflüsse von
LPS auf die COX2-Gen-Transkription. LPS induziert in starkem Maße COX2
mRNA, die nach 2 h der Stimulation einen Maximalpegel erreicht,
der für
wenigstens 8 h aufrechterhalten wird (21A).
Die Induktion von COX2-mRNA wird durch SB203580 teilweise unterdrückt, durch
PD98059 teilweise unterdrückt
und in Anwesenheit von beiden Inhibitoren nahezu vollständig unterdrückt (21B).
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Wir
untersuchten auch die Signalüberfragungspfade,
welche die Induktion des proinflammatorischen Cytokins IL-1 vermitteln,
dessen Promotor ebenfalls ein CRE enthält. Der zeitliche Verlauf der
Induktion der IL-1-Gen-Transkription kann von dem der Induktion
des COX2-Gens nicht unterschieden werden (21A). Interessanterweise
wird die Induktion von IL-1-mRNA ebenfalls durch PD98059 teilweise
gehemmt, durch SB203580 teilweise gehemmt und in Anwesenheit von
beiden Wirkstoffen vollständig
gehemmt (21B).
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Im
Gegensatz hierzu ist die mRNA, die das „housekeeping"-Gen HPRT kodiert,
durch LPS, PD98059 und/oder SB203580 unbeeinflusst (21).
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Einfluss
von Ro318220 auf durch LPS induzierte Aktivitäten. Ro318220 ist ein potenter
Inhibitor von MSK1 und einigen anderen Protein-Kinasen, doch viele
andere Protein-Kinasen, wie z.B. MAPKAP-K2 sind bei Wirkstoff-Konzentrationen
unbeeinflusst, welche die MSK1-Aktivität aufheben ([1,3], weiter unten
erläutert).
Ro318220 (5 μM)
beeinflusst die durch LPS induzierte Aktivierung von MSK1 und MSK2,
MAPKAP-K1 oder MAPKAP-K2
nicht (18), was zeigt, dass keine
der „stromaufwärtigen" Protein-Kinasen
in diesem Signal-Pfad durch diese Verbindung gehemmt werden. Ro318220
(5 μM) verhindert
jedoch vollständig
die durch LPS induzierte Phosphorylierung von CREB bei Ser133 und
ATF1 bei Ser63 (19). Die gleiche Konzentration
von Ro318220 unterdrückt
auch die durch LPS stimulierte Induktion des COX2-Proteins (4B) und die Transkription der COX2- und
IL-1-Gene (21B). Im Gegensatz hierzu wird
die mRNA, die HPRT kodiert, durch Ro318220 nicht beeinflusst.
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Die
Aktivierung von CREB ist nicht ausreichend, um die Synthese von
COX2- oder IL-1 zu induzieren. Die Phosphorylierung von CREB bei
Ser133 und ATF1 bei Ser63 wird auch durch PKA in vivo katalysiert
und kann daher durch Wirkstoffe induziert werden, welche die intrazelluläre Konzentration
von zyklischem AMP erhöhen,
wie z.B. von Forskolin. Die Stimulation von Makrophagen mit Forskolin
triggerf eine Phosphorylierung von CREB und ATF1 die der Stimulation ähnlich ist,
die durch LPS induziert wird (22).
Dies wird jedoch nicht durch PD98059 plus SB203580 oder durch Ro318220
unterdrückt
(Daten nicht dargestellt). Im Gegensatz zu LPS induziert Forskolin
nicht das Auftreten einer signifikanten Menge von COX2-Protein.
Dieser Befund wird unten noch betrachtet.
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Diskussion
-
In
diesem Papier zeigen wir, dass MSK1 und das nahe verwandte MSK2
in RAW-264-Makrophagen vorhanden
sind, und das beide Kinasen in Reaktion auf LPS vorübergehend
aktiviert werden (17). Die Aktivierungsraten
und die Inaktivierung sind ähnlich
zu denen von MAPKAP-K1 und MAPKAP-K2, die üblicherweise „stromabwärtige" Reporter der Aktivierung
der klassischen MAP-Kinase-Kaskade bzw. des SAPK2a/p38-Pfa des sind.
Die durch LPS induzierte Aktivierung von MSK1 und MSK2 wird teilweise
durch Wirkstoffe gehemmt, die eine Aktivierung der klassischen MAP-Kinase-Kaskade
hemmen, teilweise gehemmt durch SB203580 (einem Inhibitor von SAPK2a/p38)
und nahezu vollständig
gehemmt, wenn die Makrophagen in Anwesenheit von beiden Wirkstoffen
inkubiert werden (18). Die Aktivität von MSK2
in Makrophagen ist wesentlich geringer als die von MSK1 und dies
ist auch der Fall bei 293-Zellen, HeLa-Zellen und PC12-Zellen (Ergebnisse
nicht dargestellt).
-
Die
Transkriptionsfaktoren CREB und ATF1 können physiologische Substrate
von MSK1 (siehe Beispiel 1) und MSK2 [13] sein, und die vorliegende
Studie stimmt mit dieser Hypothese ebenfalls überein. Somit wurde CREB und
ATF1 vorübergehend
mit einer ähnliche
Kinetik phosphoryliert, wie die Aktivierung/Inaktivierung von MSK1
und MSK2, wobei die Phosphorylierung dadurch verhindert wurde, dass
die Makrophagen mit Inhibitoren sowohl der klassischen MAP-Kinase-Kaskade
als auch des SAPK2a/p38 inkubiert wurden, doch nur teilweise durch
die Hemmung eines dieser Pfade. Darüber hinaus wurde die Phosphorylierung
von CREB auch durch Ro318220 bei Konzentrationen verhindert (3B), welche MSK1 und MSK2 aber nur einige
wenige andere Protein-Kinasen hemmen. MAPKAP-K2, MAPKAP-K3 und PKA
phosphorylieren ebenfalls CREB und ATF1 an Ser133 bzw. Ser63. Diese
Protein-Kinasen können
jedoch nicht geschwindigkeitsbegrenzend für die durch LPS induzierte
Aktivierung von CREB und ATF1 sein, im Gegensatz zu früheren Berichten
[1, 2], da sie in vivo durch die Konzentrationen von Ro318220 nicht
beeinflusst werden, die bei diesen Experimenten verwendet wurden
(siehe Beispiel 1 und [1]).
-
Zwei
Gene in Makrophagen, die ein CRE enthalten sind diejenigen, die
COX2 [5] und IL-1ß [6] kodieren.
Wir haben gefunden, dass die durch LPS induzierte Transkription
dieser Gene und die Synthese von COX2-Protein durch genau die gleichen
Kombinationen von Inhibitoren verhindert wird, welche die Aktivierung von
CREB verhindern, d.h. SB203580 plus PD98059 oder Ro318220. Diese
Ergebnisse deuten daraufhin, dass MSK1/MSK2 die Transkription der
COX2- und IL-1ß-Gene
zumindest teilweise durch Phosphorylierung von CREB stimulieren
können.
Es wurde jedoch berichtet, dass auch ein anderer Transkriptionsfaktor,
C/EBPß eine
kritische Rolle bei der Aktivierung der COX2- [14] und IL-1ß-[15]-Gene
bei bestimmten Zelllinien spielt. Darüber hinaus wird berichtet,
dass C/EBPß durch
die durch MAPK/ERK katalysierte Phosphorylierung eines speziellen
Threonin-Residuums in NIH 3T3-Zellen [16] aktiviert wird, und ebenso
durch SAPK2/p38 in 3T3-L1-Preadipocyten [17]. Somit können PD98059/UO126
und SB203580 die Transkription von COX2 und IL-1ß dadurch unterdrücken, dass
die Aktivierung von C/EPBß sowie
die Aktivierung von CREB gehemmt werden. Das Erfordernis von C/EBPß sowie
von CREB kann erklären,
warum die Aktivierung von CREB alleine, die durch zyklische AMP
erhöhende
Wirkstoffe induziert wird, nicht ausreichend ist, um eine signifikante
Transkription des COX2-Gens zu induzieren. Experimente, die sich
mit diesen Möglichkeiten
befassen, werden durchgeführt,
doch kann die direkte Phosphorylierung von C/EBPß durch MAPKs/ERKs und SAPK2a/p38 nicht
für die
Einflüsse
von Ro318220 auf die Transkription der COX2- und IL-1ß-Gene verantwortlich
sein, da diese MAP-Kinase-Familienmitglieder ([3] Ergebnisse nicht
dargestellt) und die Signal-Pfade, die zu ihrer Aktivierung führen (18) gegen diesen Wirkstoff resistent sind.
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