-
Die
Erfindung liefert ein neues Verfahren zur Herstellung (sub)mikrometergroßer Teilchen
einer biologisch aktiven Verbindung (Pharmazeutikum).
-
In
den letzten Jahren sind viele verschiedene Verfahren zur Herstellung
sehr kleiner Teilchen aus einem Pharmazeutikum beschrieben worden
(z. B. RESS, GAS, PGSS, SAS). Diese Verfahren werden beispielsweise
in Journal of Pharmaceutical Sciences Bd. 86, Nr. 8. August 1997,
S. 885–890
unter dem Titel „Pharmaceutical
Processing with Supercritical Carbon Dioxide" beschrieben. Hierbei wird ein Arzneimittel
in einem Druckgas gelöst
und dann sehr schnell zu einem großen Teil in atmosphärischem
Druck expandiert. Aufgrund der Expandierbedingungen und der hohen
Oberflächenenergie
in dem Gas können
nur schwer sehr kleine Teilchengrößen (kleiner als 1 µm) erhalten
und gehandhabt werden. Solche großen Oberflächen sind nur unter Verwendung
eines Oberflächenmodifikators
zur Verringerung der Oberflächenenergie
zu handhaben. Diese Tatsache ist seit langem allgemein bekannt und
wird zur Stabilisierung kleiner Teilchen in Suspension verwendet.
(H. Sucker, P. Fuchs, P. Speiser, „Pharmazeutische Technologie", 2. Auflage, 1991,
Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York, S. 419–424; und Hans Steffen, BT
Gattefossé Nr.
81, 1988, S. 45–53, "Controlled Precipitation – a Method
to Produce Small Drug Particles and to Increase Bioavaibility".)
-
Die
internationale Anmeldung WO 97/14407 beschreibt ein superkritisches
Fluid/Preßfluid-basierendes
Verfahren zur Herstellung submikrometergroßer Teilchen aus biologisch
aktiven Verbindungen, wobei das Verfahren die Schritte:
- (1) Lösen
einer wasserunlöslichen
biologisch aktiven Verbindung in einem Lösungsmittel davon;
- (2) Sprühen
der Lösung
aus Schritt (1) in ein Druckgas, eine Flüssigkeit oder ein superkritisches
Fluid in Gegenwart eines Oberflächenmodifikators,
dispergiert in einer wässerigen
Phase,
umfaßt.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird das in WO 97/14407 beschriebene Verfahren, umfassend die Schritte:
- (1) Lösen
einer wasserunlöslichen
biologisch aktiven Verbindung in einem Preßfluid;
- (2) Sprühen
des Preßfluids
aus Schritt (1) in eine wässerige
Phase, enthaltend einen Oberflächenmodifikator,
durchgeführt.
-
Das
in WO 97/14407 beschriebene Verfahren ist in industriellem Maßstab aus
den folgenden Gründen nur
schwer realisierbar:
- – In industriellem Maßstab ist
eine einheitliche Verteilung der Temperatur in den Verbindungsrohren
nur schwer zu erreichen. Aufgrund solcher Temperaturschwankungen
kann eine Aggregation oder Flockung der in der superkritischen Lösung gelösten Teilchen
auftreten, was zur Verstopfung der Rohre oder Sprühdüsen führt.
- – Die
Löslichkeit
eines Großteils
der pharmazeutischen Verbindungen in Flüssigkeit oder superkritischem CO,
ist selbst unter hohem Druck sehr gering. Daher ist die Verwendung
zusätzlicher
Hilfslösungsmittel
ratsam. Die meisten dieser Hilfslösungsmittel sind unter atmosphärischem
Druck Flüssigkeiten.
Durch das Sprühen
der Lösung,
die das Pharmazeutikum enthält,
in die flüssige
Phase (z. B. wässerige
Phase), erhöht
sich die Fraktion des Hilfslösungsmittels
in der flüssigen
Phase. Somit steigt auch die Löslichkeit
der Verbindung in der flüssigen
Phase. Dies kann zur Destabilisierung der Suspension im industriellen
Maßstab führen.
- – Überdies
wird die Rückführung des
Druckgases unter Verwendung eines Hilfslösungsmittels schwieriger und
teurer.
-
Durch
ein Druckgas mit hoher Löslichkeit
für die
meisten der pharmazeutischen Verbindungen kann das Verfahren ohne
Verwendung von Hilfslösungsmitteln
durchgeführt
werden.
-
Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines
neuen Verfahrens zur Herstellung (sub)mikrometergroßer Teilchen
aus einer biologisch aktiven Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Saquinavir, Orlistat, Isotretinoin, Sulfamethoxazol, Diazepam,
Moclobemid und Bosentan (Pharmazeutikum) aus einem komprimierten
Dimethylether, enthaltend einen Oberflächenmodifikator, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einem Polyethylenglykolether von Lauryl-,
Cetyl-, Stearyl- und Oleylalkoholen oder Natriumdiisooctylsulfosuccinat,
um die oben genannten Schwierigkeiten zu vermeiden.
-
WO-A-9521688
offenbart die Herstellung von Teilchen aus einem superkritischen
Gas. Diese Teilchen sind jedoch keine submikrometergroßen Teilchen.
Diese Dokument lehrt auch die Verwendung von Dimethylether und des
Oberflächenmodifikators
gemäß der Erfindung
nicht.
-
US-A-4,734,227
befaßt
sich mit der Herstellung von Polymerfilmen oder submikrometergroßen Pulvern.
US-A-4,734,227 offenbart
jedoch weder die Verwendung von Dimethylether noch die Verwendung
der oben genannten speziellen Oberflächenmodifikatoren noch die
Verwendung eines Antisolvents.
-
US-A-3,998,753
bezieht sich auf herkömmliche
Sprühtrocknungstechniken
ohne auf superkritische oder komprimierte Fluide zurückzugreifen,
wobei die Technik allgemein bekannt ist, jedoch fast nichts mit Sprühtrocknungstechniken
für superkritische
komprimierte Fluide zu tun hat. Ferner befaßt sich dieses Dokument nicht
mit der Herstellung submikrometergroßer Teilchen.
-
Obgleich
sich Pharm. Acta. Helv., 66, Nr. 5–6, 1991, Seiten 170–173, auf
die vorherigen Artikel, die sich mit der Herstellung submikrometergroßer Pulver
befassen, bezieht, bezieht sich das Dokument selbst nicht auf die
Herstellung submikrometergroßer
Pulver, sondern auf die Pulverisierung unter Verwendung superkritischer
Fluide. Überdies
offenbart es weder die Verwendung von Dimethylether, noch die Verwendung der
speziellen beanspruchten Oberflächenmodifikatoren,
noch die Verwendung eines Antisolvents.
-
Was
WO-A-9816204 betrifft, dessen Inhaber der Annmelder ist, offenbart
dies nicht die Verwendung eines Oberflächenmodifikators, ausgewählt aus:
- – entweder
einem Polyethylenglykolether von Lauryl-, Cetyl-, Stearyl- und Oleylalkoholen
oder
- – einem
Natriumdiisooctylsulfosuccinat.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung basiert auf der Verwendung
von komprimiertem Dimethylether zusammen mit dem oben genannten
Oberflächenmodifikator,
einschließlich
der superkritischen Technologie, die (sub)mikrometergroße Teilchen
mit einer engen Größenverteilung
und stabilisiert durch einen Oberflächenmodifikator ergibt.
-
Das
vorgeschlagene Verfahren kann entweder diskontinuierlich oder kontinuierlich
durchgeführt
werden und ist auf einen breiten Bereich von Substanzen anwendbar.
-
In
einem ersten Aspekt der Erfindung ist nunmehr herausgefunden worden,
daß die
oben genannten Probleme hinsichtlich des Hilfslösungsmittels durch die Verwendung
von komprimiertem Dimethylether zum Lösen der biologisch aktiven
Verbindung vermieden werden können.
-
In
einem zweiten Aspekt der Erfindung ist nunmehr herausgefunden wurden,
daß die
obigen Probleme hinsichtlich des Verstopfens durch die Stabilisierung
der superkritischen Lösung
mittels der Zugabe eines Oberflächenmodifikators
in die Lösung
aus komprimiertem Dimethylether vermieden werden können.
-
Die
Erfindung befaßt
sich daher mit einem Verfahren zur Herstellung eines pulverförmigen Präparates einer
(sub)mikrometergroßen
biologisch aktiven Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Saquinavir, Orlistat, Isotretinoin, Sulfamethoxazol, Diazepam,
Moclobemid und Bosentan, umfassend die Schritte:
- (1)
Lösen der
biologisch aktiven Verbindung unter erhöhtem Druck in komprimiertem
Dimethylether, enthaltend einen Oberflächenmodifikator, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einem Polyethylenglykolether von Lauryl-,
Cetyl-, Stearyl- und Oleylalkoholen oder Natriumdiisooctylsulfosuccinat;
- (2a) schnelles Expandieren der komprimierten Lösung aus
Schritt (1), wodurch die gelöste
Verbindung ausfällt;
oder
- (2b) Sprühen
der komprimierten Lösung
aus Schritt (1) in ein Antisolvent, ausgewählt aus komprimiertem Kohlendioxid
oder Wasser, gegebenenfalls enthaltend einen Oberflächenmodifikator,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Polyethylenglykolether von Lauryl-,
Cetyl-, Stearyl- und Oleylalkoholen oder Natriumdiisooctylsulfosuccinat;
unter Vakuum, Atmosphärendruck
oder erhöhtem
Druck;
- (3) gegebenenfalls Umwandeln der Antisolventphase aus Schritt
(2b) in ein pulverförmiges
Präparat
unter Verwendung konventioneller Pulververarbeitungstechniken.
-
Herkömmliche
Pulvertechniken sind zum Beispiel das Sprühtrocknen und das Gefriertrocknen.
-
So
wird die Bildung (sub)mikrometergroßer Teilchen, stabilisiert
durch einen Oberflächenmodifikator, erreicht.
-
Der
Ausdruck „(sub)mikrometergroße Teilchen" umfaßt Teilchen
mit einem mittleren Durchmesser (Dv 0,5) von 5 nm bis 5 µm, bevorzugt
200 nm bis 1 µm.
-
Die
gemäß der Erfindung
verwendeten Oberflächenmodifikatoren
sind Brij 96® (Polyethylenglykolether von
Lauryl-, Cetyl-, Stearyl- und Oleylalkoholen, erhältlich von
Atlas Chemie) und Aerosol OT® (Natriumdiisooctylsulfosuccinat,
erhältlich
von Wako Junyaku Corp.).
-
In
Schritt (1) und Schritt (2b) des Verfahrens kann derselbe Modifikator
verwendet werden.
-
Wie
von H. Steffen (BT Gattefossé Nr.
81, 1988, S. 45–53)
gezeigt, hängt
die Konzentration des Oberflächenmodifikators
von der kritischen Mizellenkonzentration (CMC) ab. Die erforderliche
Menge an Oberflächenmodifikator
hängt daher
von der CMC und der Oberflächengröße der Teilchen
ab.
-
Durch
die Gegenwart eines Oberflächenmodifikators
in dem komprimierten Dimethylether werden die folgenden Vorteile
erreicht:
- – Unterschieden
von Druck und Temperatur wird durch die Stabilisierung jeglicher
Kerne, die gebildet werden, entgegengewirkt.
- – Der
Druckabfall im Bereich der Düse
kann ohne Verstopfung angepaßt
werden.
- – Der
Oberflächenmodifikator
ist sehr nahe am Bereich der Teilchenbildung angeordnet und nicht
in der ganzen Flüssigkeit
verteilt.
- – Er
kann in eine flüssige
Phase (z. B. komprimiertes CO2) expandiert
werden, die dann durch das Halten der Stabilisierung der Suspension
verdampft wird. So ist der zusätzliche
Schritt der Sprühtrocknung
nicht länger
erforderlich.
-
Der
Ausdruck „biologisch
aktive Verbindung" umfaßt z. B.
Pharmazeutika wie nachstehend aufgeführt:
therapeutische
Kategorie | INN
(WHO-Name) |
Anxiolytikum | Diazepam,
Bromazepam |
Antidepressivum | Moclobemide |
Anästhetikum | Midazolam |
Virostatikum | Ganciclovir,
Zalcitabine, Nelfinavirmesylat |
Proteinaseinhibitor | Saquinavir,
Nelfinavir |
Entzündungshemmer | Naproxen,
Tenoxicam, Ketorolac |
Bakterizid | Ceftriaxone,
Timethoprim, Sulfamethoxazol |
Antimalariamittel | Mefloquine |
Antihypertonikum | Cilazapril |
Antiseborrhoikum | Isotretinoin |
Calciumregulator | Calcitriol |
Lipaseinhibitor | Orlistat |
Antiparkinsonikum | Tolcapone |
Antiarthritikum | Mycophenolate
mofetil |
Antithrombotikum | Lamifiban |
Endothelinantagonist | Bosentan |
-
Das
Antisolvent ist Wasser oder komprimiertes CO, sein.
-
Die
Temperatur in den Schritten (1) oder (2b) liegt jeweils unabhängig im
Bereich von 0–250 °C, bevorzugt
20–60 °C.
-
Der
Druck in Schritt (1) beträgt
2 – 500 × 105 Pa, bevorzugt 2 – 300 × 105 Pa
und der Druck in Schritt (2b) beträgt 0,05 – 500 × 105 Pa,
bevorzugt 1 – 200 × 105 Pa, am stärksten bevorzugt 3 – 100 × 105 Pa.
-
Bevorzugt
ist der Druck in Schritt (1) und Schritt (2b) nicht derselbe. Der
Druckunterschied wird zur Kontrolle der Teilchengröße verwendet.
-
Die
Erfindung wird weiter anhand der anhängenden Zeichnungen erklärt, worin
-
1 eine
schematische Darstellung eines Apparats zur Durchführung der
vorliegenden Erfindung ist;
-
2 und 3 die
Teilchengrößenverteilung
derselben Suspension jedoch unter Verwendung unterschiedlicher Verfahren
zur Bestimmung der Teilchengrößenverteilung
zeigen.
-
2 zeigt
die Teilchengrößenverteilung
von Saquinavir unter Verwendung der Photonenkorrelationsspektroskopie
(Chargen-Nr. 1051/30); Rec 7; Winkel 90; KCps 931,3; ZAve 254,7;
Poly 0,031; Multi Angle.
-
3 zeigt
die Teilchengrößenverteilung
von Saquinavir unter Verwendung von Laserdiffraktion (Chargen-Nr. 1051/30); Modifikator
Aerosol OT; Dimethylether; Fokus 50 mm.
-
1 wird
wie folgt beschrieben:
Ein 6-l-Hochdruckgefäß (3) zur Auflösung der
Arzneimittelsubstanz (und gegebenenfalls des Oberflächenmodifikators)
wurde mittels eines Auslaßrohres
mit einem 4-l-Hochdruckgefäß (8),
das als die Ausfällungseinheit verwendet
wurde, verbunden. Die Auflösungseinheit
(3) war ausgestattet mit einem Behälter (4), der mit
zwei Sinterplatten (5) verschlossen wurde, die die feste
Arzneimittelsubstanz zurückhielten
(und, sofern vorhanden, den Oberflächenmodifikator), jedoch den
freien Fluß des
komprimierten Fluids und der Lösung
aus Arzneimittel (und gegebenenfalls des Oberflächenmodifikators)/komprimiertem
Fluid dadurch ermöglichten.
Durch eine Nebenleitung (1) konnte die Ausfällungseinheit
(8) vorher unter Druck gesetzt werden. Die Temperatur der
beiden Gefäße (3)
und (8) wurde unabhängig
voneinander durch zwei Thermostate TC1 und TC2 kontrolliert. Alle Rohre
wurden durch ein Heizband erhitzt. Der Druck in den beiden Gefäßen (3, 8)
wurde unter Verwendung zweier Druckregulatoren (7, 10)
kontrolliert. Die Flußra te
durch die Düse
(9) wurde mit einem Flußmesser (11) gemessen.
Die Expansionsdüse
enthielt eine 1,5 mm dicke, 0,1 mm Durchmesser, lasergebohrte Mündung. Das
untere Ende der Mündung
wurde in einer V-Form versenkt.
-
Ein
typisches Experiment bestand aus:
- (i) Laden
des Behälters
(4) mit der gewünschten
Menge der Arzneimittelsubstanz und (gegebenenfalls) dem Oberflächenmodifikator;
- (ii) Schließen
des Behälters
mit den Sinterplatten (5) und Einbringen in das Gefäß,
- (iii) Zugabe des Antisolvents (gegebenenfalls zusammen mit dem
Oberflächenmodifikator)
in die Ausfällungseinheit
(8),
- (iv) Unterdrucksetzen der beiden Gefäße (3) und (8)
auf die gewünschten
Druckniveaus und
- (v) Regulierung der Temperatur der Gefäße und Rohre auf die gewünschten
Temperaturniveaus.
-
Das
ganze System wurde äquilibriert
(z. B. 90 min), wonach das Sprühverfahren
begonnen wurde, indem zusätzliches
komprimiertes Fluid in das Gefäß (3)
gepumpt wurde. Die Erhöhung
des Drucks in der Auflösungskammer
(3) drängte
den Druckregulator (7) zur Öffnung des Ventils gegen die
Sprüheinheit,
wodurch das Sprühen
ausgelöst
wurde. Der Differentialdruck zwischen dem ersten (3) und
dem zweiten (8) Gefäß wurde
von einem Druckregulator (10) kontrolliert. Die Flußrate durch
die Düse
(9) wurde durch das Einstellen der Pumpenflußrate (2)
kontrolliert. Während
des gesamten Experiments wurden die Temperatur und der Druck in den
beiden Gefäßen (3, 8)
konstant überwacht.
-
Ein
kontinuierliches Verfahren kann durch kontinuierliche, kontrollierte
Speisung der Arzneimittelsubstanz (und gegebenenfalls des Oberflächenmodifikators)
in die Auflösungseinheit
(3), Lösen
dieser in dem komprimierten Fluid und Sprühen der Lösung in die Antisolventphase
in der Ausfällungseinheit
(8) erreicht werden. Die Suspension wird kontinuierlich
aus der Ausfällungseinheit
entfernt und durch ein neues Antisolvent (gegebenenfalls enthaltend
den Oberflächenmodifikator)
ersetzt.
-
Die
Teilchengrößenverteilung
der sehr kleinen Teilchen von ungefähr 1 µm ist nur sehr schwer genau zu
bestimmen. Im Prinzip gibt es zwei unterschiedliche üblicherweise
verwendete Verfahren, nämlich
Photonenkorrelationsspektroskopie (PCS) und Laserdiffraktion. Die
Photonenkorrelationsspektroskopie wird üblicherweise zur Charakterisierung
von submikrometergroßen
Suspensionen und Emulsionen verwendet. Durch das Meßprinzip
(Bewegung der Teilchen) sind Teilchen, die größer sind als 3 bis 5 µm mit diesem
Verfahren nicht erkennbar. Mit der Laserdiffraktion können kleine
Teilchen ( > 0,1 µm) sowie
größere Teilchen
(bis zu 2 mm) parallel charakterisiert werden. Die Diffraktion des
Lichts wird dabei bei kleinen Brechungswinkeln gemessen. Bei sehr
kleinen Teilchen neigt das Verfahren aufgrund des Lichtdurchgangs
durch die Teilchen zur Überbewertung
der Teilchengröße. Dieser
Effekt der Über-
und Unterbewertung der Teilchengröße durch die beiden Verfahren,
wird in 2 und 3 demonstriert,
die die Teilchengrößenverteilung
derselben Suspension, gemessen mit PCS (2) und Laserdiffraktion
(3), zeigen.
-
Zur
Bewertung der Leistung des Verfahrens zur Bildung (sub)mikrometergroßer Teilchen
ist es wichtig darauf aufmerksam zu machen, daß – neben Feinteilchen – keine
Fraktionen größerer Teilchen
gebildet werden. Die Bildung von Fraktionen gröberer Teilchen war insbesondere
nach dem Verstopfen der Düse
(z. B. Expansion einer Verbindung, gelöst in einem Druckgas ohne Modifikator)
zu beobachten. Zum Nachweis gröberer
Teilchen wurde die Laserdiffraktion ausgewählt, um die gesamte Suspension
zu charakterisieren. Durch ihren breiten dynamischen Bereich konnten
mit der Laserdiffraktion Teilchen von bis zu 2 mm nachgewiesen werden,
die mit dem PCS-Verfahren nicht zu erkennen waren. Da die Laserdiffraktion
zur Überbewertung
der Teilchengröße (2, 3)
neigt, können
alle Teilchengrößen, die
durch Laserdiffraktion bestimmt wurde, als zu groß betrachtet
werden. Trotzdem galt die Laserdiffraktion als empfindlich genug,
um den Einfluß der unterschiedlichen
Verfahrensparameter auf die Teilchengröße aufzuzeigen.
-
Die
folgenden Beispiele erklären
die Erfindung ausführlicher,
beispielsweise durch den Vergleich der Löslichkeiten der pharmazeutischen
Arzneimittelsubstanzen in Dimethylether (gemäß der Erfindung) und in Kohlendioxid
(nicht gemäß der Erfindung).
(Beispiel 1)
-
Beispiel 1: Löslichkeiten
der pharmazeutischen Arzneimittelsubstanzen in flüssigem Kohlendioxid
und Dimethylether.
-
Ein
Vergleich der Löslichkeiten
zahlreicher pharmazeutischer Arzneimittelsubstanzen wurde wie folgt durchgeführt:
Ungefähr 3–5 g des
Arzneimittelproduktes wurden in einer einachsigen Presse leicht
komprimiert, um die Bildung einer stabilen Suspension zu verhindern.
Das so komprimierte Pulver wurde in eine Druckkammer mit einem Saphirglas
(30 ml Volumen) gegeben. Die Temperatur der Druckkammer wurde mit
einem Wasserbad kontrolliert. Dann wurde der Druck in der Kammer
unter Verwendung des entsprechenden Gases erhöht und für 1–3 Stunden äquilibriert. Nach der Äquilibrierung
wurde eine definierte Probe (1,0 ml) unter konstanten Druck- und
Temperaturbedingungen unter Verwendung einer Hochdruckleitung mit
einem definierten Volumen abgezogen. Diese Probe wurde in eine Flüssigkeit
mit guter Löslichkeit
für die
jeweilige Verbindung expandiert. Danach wurde der Probenbehälter mit
derselben Flüssigkeit
gespült,
um die Rückstände der
Substanz in dem Probenbehälter
zu sammeln.
-
Die
Löslichkeit
(G/V) wurde entweder durch HPLC oder gravimetrisch nach der Entfernung
der Flüssigkeit
bestimmt.
-
Löslichkeiten
der pharmazeutischen Arzneimittelsubstanzen in flüssigem Kohlendioxid
und Dimethylether
-
Beispiel 2: Expansion
von Orlistat (Tetrahydrolipstatin THL) – Einfluß auf die Sprühzeit (nicht
gemäß der Erfindung).
-
150
g festes THL und 75 g Brij 96 in einem Behälter mit zwei Sinterplatten
wurden in einen Autoklaven mit einem Volumen von 6 l gegeben. Der
Autoklav wurde mit einem Wasserbad bei einer Temperatur von 40 °C gehalten.
Dann wurde der Autoklav mit CO, bis auf einen Druck von 200 bar
gefüllt
und für
90 min äquilibriert.
-
Der
Autoklav wurde mit einem zweiten Autoklaven über eine beheizte Hochdruckleitung,
die bei 40 °C gehalten
wurde, verbunden. Der zweite Autoklav hatte ein Volumen von 4 l.
Das gelöste
THL wurde in 1,25 l einer wässerigen
Lösung
(0,06 % = 1 CMC) dieses zweiten Autoklaven gesprüht. Dabei wurde der Druck des ersten
Autoklaven konstant bei 200 bar gehalten, indem zusätzlich Gas
eingepumpt wurde.
(Viele Versuche, eine Lösung aus THL in CO, ohne oberflächenaktives
Mittel in eine wässerige
Lösung
mit verschiedenen Konzentrationen an Brij 96 zu sprühen, waren
aufgrund der Verstopfung der Düse
nicht erfolgreich. Die kleine Menge an oberflächenaktivem Mittel (1 CMC)
wurde nicht zur Stabilisierung zugegeben).
-
Nach
90, 150 und 180 min des Sprühens
wurde eine Probe zur Teilchengrößenverteilung
entnommen. Nach 180 min wurde die gesamte Menge an THL/Brij aus
dem ersten Behälter
(≈ 12 % THL
in der Endsuspension) entfernt. Das bedeutet, daß eine Feststoffkonzentration
von 5–8
% im Produktionsmaßstab
erhalten werden sollte.
-
Wie
nachstehend aufgeführt,
wurde die resultierende Teilchengrößenverteilung von THL über den
gesamten Versuch hinweg fast konstant gehalten (siehe Tabelle unten).
Dies zeigt, daß die
Stabilisierung der Kerne mit dem oberflächenaktiven Mittel auch bis
zu einer hohen Feststoffkonzentration sehr effektiv war. Diese Tatsache
ist eine Grundvoraussetzung für
ein effektives Verfahren.
-
Teilchengrößenverteilungen
bestimmt mit Laserdiffraktion.
-
Beispiel 3: Expansion
von Saquinavir – Einfluß des Drucks
im ersten Behälter
auf die resultierende Teilchengröße (gemäß der Erfindung)
-
50
g festes Saquinavir und 25 g Aerosol OT in einem Behälter mit
zwei Sinterplatten wurden in einen Autoklaven mit einem Volumen
von 6 l gegeben. Der Autoklav wurde mit einem Wasserbad bei einer
Temperatur von 40 °C
gehalten. Dann wurde der Autoklav mit DME bis auf unterschiedliche
Drücke
gefüllt
und für
90 min äquilibriert.
-
Der
Autoklav wurde mit einem zweiten Autoklaven über eine beheizte Hochdruckleitung,
die bei 25 °C, 5
bar gehalten wurde, verbunden. Der zweite Autoklav hatte ein Volumen
von 4 l. Das gelöste
Saquinavir/Aerosol OT wurde in einen zweiten Autoklaven, gefüllt mit
1,2 l reinem Wasser, gesprüht.
Dabei wurde der Druck des ersten Autoklaven konstant gehalten, indem
zusätzlich
Gas eingepumpt wurde.
(Viele Versuche, eine Lösung aus
Saquinavir in DME ohne oberflächenaktives
Mittel in eine wässerige
Lösung mit
verschiedenen Konzentrationen von oberflächenaktivem Mittel zu sprühen, waren
aufgrund der Verstopfung der Düse
nicht erfolgreich.)
-
Nach
20 min des Sprühens
wurde eine Probe zur Teilchengrößenverteilung
entnommen (≈ 4
% Saquinavir in der Endsuspension).
-
Die
resultierende Teilchengrößenverteilung
von Saquinavir konnte durch den Druck, der im ersten Behälter angelegt
wurde, kontrolliert werden (siehe Tabelle unten). Dies zeigt, daß, wie theoretisch
geplant, die Supersättigung
während
des Verfahrens sehr konstant gehalten werden kann und mit der resultierenden
Teilchengröße korrelliert.
Auch die Stabilisierung der Kerne mit dem oberflächenaktiven Mittel war sehr
effektiv. Auch diese Tatsache ist eine Grundvoraussetzung für ein effektives
und kontrolliertes Verfahren.
-
Der
Düsendurchmesser
betrug 0,1 mm. Wie allgemein bekannt, kann eine weitere Verringerung
der Teilchengröße durch
die Verringerung des Düsendurchmessers
erhalten werden.
-
Teilchengrößenverteilungen,
bestimmt mit Laserdiffraktion.
-
Beispiel 4: Expansion
von Saquinavir – Einfluß des oberflächenaktiven
Mittels (gemäß der Erfindung)
-
50
g festes Saquinavir und 5 g Brij 96 in einem Behälter mit zwei Sinterplatten
wurden in einen Autoklaven mit einem Volumen von 6 l gegeben. Der
Autoklav wurde mit einem Wasserbad bei einer Temperatur von 40 °C gehalten.
Dann wurde der Autoklav mit DME bis auf 200 bar gefüllt und
für 90
min äquilibriert.
-
Der
Autoklav wurde mit einem zweiten Autoklaven über eine beheizte Hochdruckleitung,
die bei 25 °C, 5
bar gehalten wurde, verbunden. Der zweite Autoklav hatte ein Volumen
von 4 l. Das gelöste
Saquinavir/Brij 96 wurde in einen zweiten Autoklaven, gefüllt mit
1,2 l reinem Wasser, gesprüht.
Dabei wurde der Druck des ersten Autoklaven konstant gehalten, indem
zusätzlich
Gas eingepumpt wurde.
-
Nach
20 min des Sprühens
wurde eine Probe zur Teilchengrößenverteilung
entnommen. (≈ 4
% Saquinavir in der Endsuspension).
-
Die
resultierende Teilchengrößenverteilung
von Saquinavir, stabilisiert mit Brij 96 (nicht-ionisches oberflächenaktives
Mittel) war mit den Ergebnissen, die mit Aerosol OT (ionisches oberflächenaktiv
Mittel, siehe Beispiel 3) erhalten wurden, vergleichbar.
-
Teilchengrößenverteilungen,
bestimmt mit Laserdiffraktion.