DE69932815T2 - Cyclophilin als Allergen identifiziert - Google Patents

Cyclophilin als Allergen identifiziert Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Anmeldung bezieht sich auf ein Protein mit Rotamase-Aktivität, welches ein Cyclophilin ist, für die Diagnostik und die Therapie von allergischen Erkrankungen.
  • Viele Baumspezies (wie Birke – Betula verrucosa) stellen große Mengen an Pollen her, die bei Inhalation Symptome einer Allergie vom Typ 1 (allergische Rhinitis, Konjunktivitis, Asthma) hervorrufen. Andere botanisch unterschiedliche Baumspezies können Allergene in ihren Früchten enthalten, welche mit Pollenallergenen kreuzreagieren und daher eine Nahrungsmittelallergie bei der Aufnahme durch pollenallergische Individuen hervorrufen.
  • Birkenpollen sind in den nördlichen Teilen von Europa und Amerika, ebenso wie in einigen Bereichen Australiens eine häufige Ursache für Allergie, deren Symptome im frühen Frühjahr auftreten. Aus diesem Grund ist es von äußerster Wichtigkeit, Birkenpollenallergene, welche Proteine sind, die für die klinischen Symptome der Birkenpollenallergie verantwortlich sind, zu charakterisieren und zu analysieren.
  • Es wurde herausgefunden, dass die Kreuzreaktivität, die unter bestimmten Pollenspezies beobachtet wird, der strukturellen und immonulogischen Ähnlichkeit der relevanten kreuzreaktiven Allergene zugeordnet werden kann. Diese Entdeckung legt nahe, dass eine Diagnose und eine Immuntherapie durchgeführt werden kann mit einigen wenigen kreuzreaktiven Markerallergenen, die einen großen Anteil der kreuzreaktiven Epitope tragen.
  • Fünf Birkenpollenallergene wurden bisher bereits gut beschrieben. Das größte Allergen ist Bet v 1, ein 17-kDa-Protein, das aus verschiedenen Isoallergenen besteht und von nahezu allen birkenpollenallergischen Patienten erkannt wird. Die Gene, die Bet v 1 kodieren, zeigen Ähnlichkeit mit Genen, die in Pflanzenabwehrmechanismen involviert sind (Breiteneder et al., EMBO J. 1989; 8; 1935– 1938). Proteine, die Bet v 1 gleichen, werden in einigen Früchten und Gemüsen gefunden und sind für Nahrungsmittel-Pollen-Kreuzallergien verantwortlich. Das zweite gut bekannte Allergen ist das Birkenpollen-Profilin, Bet v 2, das ebenfalls in Kreuzreaktionen zwischen Birkenpollen und Nahrungsmitteln involviert ist (Ebner et al., J. Allergy Clin Immunol 1995; 95; 962–969). Die zwei anderen Allergene, nämlich Bet v 3 und Bet v 4 sind geringere Allergene, bezüglich dessen, dass sie nur von einem kleinen Prozentanteil an Seren aus birkenpollenallergischen Patienten erkannt werden. Für beide wurde gezeigt, dass es calciumbindende Proteine sind (Seiberler et al., EMBO J. 1994; 13; 3481–3486; Engel et al., J Biol Chem 1997; 272; 28630–28637). Jüngst wurde gezeigt, dass ein 35-kDa-Protein, das sich auf Isoflavonreduktasen bezieht, an IgE von Birkenpollenallergikern bindet (Vieths et al., Scand J Immunol 1998; 47; 263–272). Es kann auch in Pollen-Nahrungsmittel-Kreuzallergien involviert sein.
  • Darüber hinaus beschrieb Cadot et al. in Allergy 1995; 50; 431–437, dass Birkenpollenextrakte, die bei pH 7,5 oder 8,5 unter kontinuierlicher pH-Kontrolle hergestellt wurden, drei zuvor unbekannte Allergene mit pI 9, 9,1 und 9,3 enthielten, vielleicht Isoformen eines Proteins. Die Molekülmasse konnte nicht bestimmt werden, da die Seren der Patienten, die positiv für diese Proteine in IEF-Immunoblots waren, keinerlei neue Bande in SDS-PAGE-Immunoblots detektierten, was dadurch erklärt werden kann, dass bei der Erkennung nur Konformationsepitope involviert sind. Das direkte Sequenzieren auf der Blotting-Membran war nicht erfolgreich, was einer N-Blockade zugeordnet wurde.
  • Die Rotamase (= Peptidyl-propyl-cis-trans-isomerase) katalysiert die Rotation der Peptidbindung auf der Aminoseite der Prolinreste in einem Protein oder Peptid. Die Rotamase wird durch Cyclosporin A wirksam inhibiert, einem cyclischen Undecapeptid, welches immunosuppressive Wirkungen hat (Takahashi et al., Nature 1989; 337; 473–475 und Fischer et al., Nature 1989; 337; 476–478). Das später entdeckte Protein Cyclophilin wurde als identisch mit einem Typ einer Rotamase identifiziert.
  • Cyclophiline wurden aus verschiedenen Spezies identifiziert und isoliert und Genhomologe wurden in Säugetieren ebenso wie in Drosophila und Prokaryonten identifiziert. Weitere Cyclophiline werden in verschiedenen Spezies höherer Pflanzen gefunden.
  • Gasser et al. beschreibt in Proc. Natl. Acad. Sci. 1990; 87; 9519–9523, dass die DNA-Sequenzen der Cyclophiline verschiedener Pflanzenspezies eine hohe Homologie zueinander haben, ebenso wie zu Cyclophilinen anderer Spezies, d. h. zu Menschen. Die offenen Leserahmen der Gene kodieren Proteine mit 171 bis 172 Aminosäuren. Die Cyclophiline verschiedener Pflanzenspezies haben mehr als 75% Aminosäureidentität und mehr als 85% Aminosäurebeibehaltung. Darüber hinaus wurde entdeckt, dass das Cyclophilingen nicht ein einziges Intron in der kodierenden Sequenz enthält. Rekombinantes Tomatencyclophilin wurde in E. coli exprimiert und durch die Rotamase-Aktivität identifiziert.
  • Horner, W. E., et al. beschreiben in INT. ARCH. ALLERGY IMMUNOL., 1995; 107; 298–300, ein rekombinantes Cyclophilin aus Psilocybe cubensis mit einer antigenen Aktivität mit Serum aus Patienten, die Atemwegsallergien hatten.
  • Cadot, P., et al. beschreiben in ALLERGY, 53 (Ausgabe 43): 25 (1998) Allergene aus Birkenpollen, insbesondere ein Protein mit drei Isoformen, welches durch Seren von Birkenpollenallergen-Patienten als ein Antigen erkannt wurde.
  • Trandinh, C. C., et al. beschreiben 1992 in THE FASEB JOURNAL 6: 3410–3420 verschiedene Cyclophiline, wobei die Sequenzen verschiedener Spezies nebeneinander aufgeführt und verglichen sind. Auf Basis dieses Vergleiches wird die evolutionäre Beziehung unter diesen Proteinen diskutiert.
  • Es ist ein Ziel der vorliegenden Anmeldung, ein Hilfsmittel oder Heilmittel für die Diagnose und die Therapie von allergischen Erkrankungen bereit zu stellen.
  • Dieses Ziel wird erreicht durch ein Protein, welches die SEQ ID NO. 1 enthält, für eine diagnostische oder therapeutische Verwendung.
  • Bevorzugt hat das Protein gemäß der Erfindung eine Rotamase-Aktivität.
  • Weiter bevorzugt ist das Protein gemäß der Erfindung ein Cyclophilin. Cyclophiline sind stark konservierte Proteine, insbesondere Pflanzen-Cyclophiline haben zueinander eine hohe Homologie. Da alle bekannten Cyclophiline dieselbe Enzymaktivität besitzen und durch dasselbe Molekül (Cyclosporin A) inhibiert werden, muss die 3D-Struktur dieser Proteine ebenfalls sehr stark konserviert sein. Lippuner et al. zeigen in J. Biol. Chem. 1994; 269; 7863–7868, dass ein Antiserum, das gegen ein cyctosolisches Cyclophilin aus Mausohrkresse entwickelt wurde, eine Kreuzreaktivität mit einem breiten Bereich von Cyclophilinen anderer Quellen zeigte. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Antigenizität der Cyclophiline ebenfalls sehr ähnlich ist.
  • Niemals zuvor wurde beschrieben, dass ein Pflanzen-Cyclophilin ein Allergen ist. Dies ist also das erste Mal, dass es in Pollen beschrieben wird. Die vorliegende Anmeldung zeigt, dass Pflanzen-Cyclophilin ein wichtiges neues Allergen ist und für die Diagnose und die Therapie von allergischen Erkrankungen verwendet werden kann, wie z. B. für allergische Rhinitis, allergisches Asthma, allergische Konjunktivitis und mit Pollen assoziierte Nahrungsmittelallergien. Das Durchsuchen mit Hilfe von IEF-Imunoblots mit 48 birkenpollenallergischen Seren, zeigte bis zu 20,8% Seren, die mit Cyclophillin reagierten.
  • Ein bevorzugtes Ziel der vorliegenden Anmeldung ist es, ein Hilfsmittel für die in vivo- und die in vitro-Diagnostik und eine Therapie von Birkenpollenallergie bereit zu stellen. Wegen der stark konservierten Struktur und Antigenizität unter Cyclophilinen stellt die vorliegende Anmeldung außerdem ein Hilfsmittel für die Diagnose und die Therapie von Pollenallergie bereit.
  • Ein weiteres bevorzugtes Ziel der vorliegenden Anmeldung ist es, ein Hilfsmittel für die in vivo- und die in vitro-Diagnose und die Therapie von pollenassoziierter Nahrungsmittelallergie bereitzustellen.
  • Es ist bekannt, dass Cyclophiline in einer Vielzahl von Pflanzen enthalten sind, wobei deren Anwesenheit in nahezu allen Organen, die untersucht wurden, erwähnt wurde: Wurzeln, Stämmen, Knospen, Samen und Staubbeuteln. Aus diesem Grund und wegen ihrer stark konservierten Struktur und Antigenizität unter den Cyclophillinen, und insbesondere unter den Pflanzen-Cyclophilinen, erscheint die Beteiligung von Cyclophilinen bei Nahrungsmittel-Pollen-Kreuzallergien offensichtlich. Bisher wurde eine Kreuzreaktivität von Nahrungsmittelallergie niemals in Bezug auf Cyclophiline getestet. In der vorliegenden Erfindung werden Pflanzen-Cyclophiline, die die Sequenz SEQ ID NO. 1 enthalten, für die Diagnostik und die Therapie solcher Kreuzreaktivitäten verwendet. In der am meisten bevorzugten Ausführungsform werden Cyclophiline verwendet, die aus einer Pflanze isoliert sind, gegen die die nahrungsmittelallergische Person getestet werden soll. Kombination von Cyclopilinen aus unterschiedlichen Pflanzen sind insbesondere bevorzugt.
  • Das Protein der vorliegenden Erfindung kann ein natives oder rekombinantes Protein eines Prokaryonten oder eines Eukaryonten sein, d. h. aus einer bakteriellen, Hefe-, Pilz-, Pflanzen-, Insekten- oder Säugetierquelle. Bevorzugt ist ein Protein eines Eukaryonten, weiter bevorzugt aus höheren Pflanzen (d. h. Fingerhut, blühendes Immergrün, Tomate und Zwiebel). Das am meisten bevorzugte Protein ist Birkenpollen-Cyclophillin.
  • Die Extraktion von Allergenen ist in irgendeiner wässrigen Lösung möglich. Es kann reines Wasser ebenso verwendet werden wie jedes wässrige Puffersystem. Baumpollen-Allergene sind Proteine mit niedrigem Molekulargewicht (oder Glykoproteine), die nach Kontakt mit wässrigen Lösungen schnell aus den Pollen eluierbar sind. Die Hydrierung der Pollen transportiert die Allergene aus der inneren Seite auf die Oberfläche der Pollenkörner. Die unterschiedlichen Baumpollen-Allergene werden nach Hydrierung aus Pollen leicht in großen Mengen extrahiert. Verfahren zur Extraktion von entsprechenden rekombinanten Proteinen aus Zellen irgendeines Expressionssystems sind geübten Fachleuten allgemein bekannt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform werden Allergenextrakte in Phosphatpuffer mit einem pH-Bereich zwischen 6,5 und 8,5, weiter bevorzugt zwischen 7,5 und 8,5 hergestellt.
  • Proteinextrakte können über irgendein bekanntes Proteinreinigungsverfahren gereinigt werden, d. h. Filtration, hydrophile oder hydrophobe Interaktionschromato graphie, Ionenaustausch, Molekularfilterchromatographie, Fällungsstrategien oder Kombinationen davon, um ein Protein gemäß der vorliegenden Erfindung zu erhalten.
  • Proteine gemäß der Erfindung enthalten eine Aminosäuresequenz SEQ ID NO. 1, welche DFTAGNGTGGESIYGAK ist. SEQ ID NO. 1 kann durch eine Sequenz oder Teile von Sequenzen eines Cyclophilins an einem oder an beiden Enden flankiert sein. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform ist SEQ ID NO. 1 ein interner Teil eines Cyclophilins.
  • Das Protein gemäß der Erfindung zeigt in einem SDS-Polyacrylamidgel eine einzelne Bande bei ungefähr 18 kDa und kann in einer Immunoblot-Analyse nach isoelektrischer Fokussierung (IEF) verschiedene Banden im basischen pI-Bereich haben, welche verschiedene Isoformen des Proteins darstellen.
  • Weiter bevorzugt besitzt das Protein eine Peptidyl-prolyl-cis-trans-isomerase-Aktivität (Rotamase) und bindet Cyclosporin A. Weiter bevorzugt wird die Aktivität des Proteins durch Cyclosporin A inhibiert.
  • Das Protein kann für die in vivo- und in vitro-Diagnostik und für therapeutische Hilfsmittel oder Heilmittel in Form von Lösungen, gebunden an feste Phasen (d. h. an Platten, Beads, Behältnisse), dispergiert oder gelöst in Cremes, Pulvern, Salben oder ähnlichen Präparationen verwendet werden. Es kann als Protein vollständiger Länge, in Fragmenten, als Epitope, fusioniert oder konjugiert an andere Proteine oder Substanzen oder in Clustern angewendet werden. Das Protein kann nativ oder denaturiert sein. Das Protein kann alleine gereinigt werden, oder mit anderen gereinigten Allergenen gemischt, oder als Rohextrakte verwendet werden, für die in vivo- und in vitro-Diagnostik und die Behandlung von allergischen Erkrankungen.
  • Detaillierte Beschreibung der Isolierung, Identifizierung und Verwendung des Proteins der vorliegenden Erfindung:
  • Allergenextraktion: Betula verrucosa-Pollen wurden von Allergon (Engelholm, Schweden) erworben. Die Extraktion (1/10 w/v) wurde in Phosphatpuffer (PB) 0,01 M, pH 7,5 unter kontinuierlicher pH-Kontrolle und -Einstellung ausgeführt. Nach 3 h Extraktion bei Raumtemperatur wurden die Extrakte zentrifugiert (17.500 g, 30 min), um Pollenteilchen zu entfernen und dann durch eine 0,45 mm-Membran filtriert.
  • Reinigung der Allergene: Der Puffer des Birkenpollenextraktes wurde gegen Tris 0,05 M, pH 8,5 ausgetauscht. Der Extrakt wurde dann 3 × 15 min mit jeweils frischem DEAE-Sephacel® (Pharmacia Biotec, Uppsala, Schweden), welches in Tris 0,05 M, pH 8,5 vorequilibriert wurde, mit einem Verhältnis von Gesamtgel/Extrakt von 3 inkubiert. Nach jeder Inkubation wurde das Gel durch Zentrifugation entfernt (600 g, 5 min) und der Überstand wurde gewonnen.
  • Die sich ergebende Lösung (Fraktion A) wurde über Nacht gegen 1,4 M Ammoniumsulfat in 0,1 M Dinatriumhydrogenphosphat, pH 7,0 dialysiert, bevor es auf eine Phenylsepharose-Chromatographiesäule (Pharmacia Biotech, Uppsala, Schweden) für eine hydrophobe Wechselwirkungschromatographie aufgetragen wurde. Die gebundenen Proteine wurden durch Anwenden eines 20 bis 100% Gradienten von 0,01 M Dinatriumhydrogenphosphat, pH 7,0, eluiert. Es wurden Fraktionen gesammelt und durch Membranfiltration aufkonzentriert (Ausschluss 10 kDa) und der Puffer wurde gegen PB 0,01 M, pH 7,5, ausgetauscht, bevor die Proben aliquotiert und bei –70°C eingefroren wurden, bis sie verwendet wurden.
  • Die Schritte zur Reinigung sind in 1 dargestellt. Die Inkubation des Rohextraktes mit DEAE-Sephacel® bei pH 8,5 ergab eine Lösung, die mit dem 18 kDa-Protein (Fraktion A) angereichert war. Die Proteine dieser Fraktion wurden weiter durch hydrophobe Wechselwirkungschromatographie getrennt, für welche ein typisches Elutionsprofil in 2 gezeigt ist. Das Durchsuchen der sich ergebenden Fraktionen wurde mit Hilfe des IEF-Immunoblottings mit Humanseren durchgeführt, die von Cadot et al. in Allergy 1995; 50; 431–437 gezeigt wurden, um die Banden bei pI 9,0, 9,1 und 9,3 in einem IEF-Muster zu erkennen. Die basischen Zielproteine wurden in der Fraktion 48–53 gefunden. Diese Fraktion ergab eine einzelne Bande bei 18 kDa im SDS-PAGE (1). Ein Serum, das mit einer größeren Anzahl von Banden reagierte, einschließlich den basischen, wurde verwendet, um IEF-Immunoblotstreifen der Fraktion 48–53 zu testen. Es konnten nur drei Banden bei pI 9,0, 9,1 und 9,3 dann voneinander unterschieden werden (3). Alle drei banden IgE aus Patienten. Typischerweise wurde eine Menge von 250 μg an gereinigtem Protein aus 30 g Pollen erhalten. Die Konzentration wurde durch die Absorption bei 280 nm bestimmt, wobei eine OD = 0,6 für 1 mg/ml angenommen wurde, welches die Absorption für Tomaten-Cyclphilin ist, die aus dessen vollständiger Sequenz berechnet wurde.
  • Elektrophorese und Immunoblotten: Die isoelektrische Fokussierung (IEF) wurde unter Verwendung einer Multiphor II-Vorrichtung für eine horizontale Elektrophorese (Pharmacia Biotech, Uppsala, Schweden) in 5% dünnen Acrylamidgelen, die 7,5% Ampholyte mit einem pH-Bereich 3–10 enthielten (Isolab, Acron, OH, USA), gegossen auf Gelbond® PAG-Film (FMC, Rockland, ME, USA) durchgeführt. Die Laufbedingungen waren 1.500 V, 25 mA und 15 W für insgesamt 1.250 Vh. Für Immunoblot-Experimente wurden die Proteine auf PVDF-Membranen (Immobilon®, Millipore, Bedford, MA, USA) durch Druckblotten überführt. Nach dem Blockieren in 0,2% trockener Magermilch in phosphatgepufferter Saline (PBS-NFDM 0,2%) wurden die Membranstreifen über Nacht bei 4°C in Patientenseren, die in PBS-NFDM 0,1% (125 μl Serum/Streifen) verdünnt waren, inkubiert. Das gebundene IgE wurde danach durch monoclonare Maus-Antimensch-IgE-Antikörper detektiert (CLB, Amsterdam, Niederlande), gefolgt von peroxidasekonjugiertem Ziege-Antimaus-IgE (CLB, Amsterdam, Niederlande). Die Banden wurden durch Inkubieren in dem Peroxidasesubstrat TMB (KPL, Gaithersburg, MD, USA) sichtbar gemacht.
  • Die SDS-PAGE wurde in 13% Polyacrylamidgelen mit 5% Polyacrylamid-Sammelgel durchgeführt unter Verwendung des diskontinuierlichen Puffersystems von Laemmli, Nature 1970, 227; 680–685. Vor den Läufen wurden die Proben für 5 min bei 100°C in Probenpuffer erhitzt, der aus Tris 125 mM, pH 6,8, Glycerin 17,5%, SDS 4% und β-Mercaptoethanol 1%, und Bromphenolblau 0,002% be stand. Eine Spannung von 350 V wurde angelegt, bis die Bromphenolblau-Bande die gegenüberliegende Seite des Gels erreichte.
  • Mikrosequenzierung: Die ersten Versuche zur N-terminalen Aminosäuresequenzierung mit dem gereinigten Protein waren nicht erfolgreich, was die N-terminale Blockade bestätigte, die bereits beobachtet worden war. Das Protein wurde dann durch Asp-N für 16 h bei 37°C zerschnitten und die sich ergebenden Fragmente wurden durch hydrophobe Wechselwirkungen in einer HPLC-Säule getrennt. Das Mikrosequenzieren wurde durch einen Edman-Abbau in einem automatischen Sequenzierer durchgeführt.
  • Das Schneiden mit der Protease Asp-N ergab verschiedene Fragmente. Die Analyse eines Peaks aus der HPLC-Säule gab eindeutig die folgende Sequenz: DFTAGNGTGGESIYGAK. Die Ergebnisse der Ähnlichkeitsrecherchen mit dieser Sequenz sind in Tabelle I gezeigt.
  • Ähnlichkeitsrecherchen: Ähnlichkeitsrecherchen und Anordnungen der Sequenzen wurden in einem Computer mit Hilfe von nichtredundanten Recherchen unter Verwendung des Blitz-Servers und der Swissall-Datenbank durchgeführt.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Proteine, die eine Sequenz enthalten, die 100% Identität verglichen mit der SEQ ID NO. 1 zeigt.
  • Figure 00100001
  • Das Cyclophilin der vorliegenden Erfindung zeigt eine sehr große Homologie (bis zu 100% Identität) mit Cyclophilinen verschiedener anderer Pflanzen. Die Pflanzen-Cyclophiline haben demgemäß eine Molekülmasse von ungefähr 18 kDa und einen basischen pI.
  • Rotamase-Assay: Die Rotamases-Aktivität wurde durch eine Modifikation des ursprünglichen Verfahrens von Fischer et al., Biochem. Biophys. Acta 1984; 791; 87–97, geprüft. In diesem Assay wurde ein chromatogenes Peptid, das Succinyl-Ala-Ala-Pro-Phe-p-nitroanilid (sAAPFn; Sigma, St.-Louis) durch Chymotrypsin geschnitten, jedoch nur, wenn es in der trans-Ala-Pro-Konformation vorlag. Mehr als 80% des Peptids liegt im Gleichgewicht in dieser Konformation vor. Diese Fraktion wird nahezu sofort durch Chymotrypsin geschnitten, jedoch müssen die verbleibenden 20% ein relativ langsames Isomerisierungsverfahren von cis zu trans durchlaufen, bevor es geschnitten werden kann. Die Rotamase-Aktivität, die die cis-trans-Isomerisierung vereinfacht, kann dann durch Beschleunigung der Rate des Peptid-Schneidens detektiert werden. In unseren Assays, ausgeführt in HEPES-Puffer 35 mM, pH 8,0, war die Endkonzentration an Chymotrypsin 2 μM und die des sAAPFn war 10 μM. Die Rotamase-Aktivität wurde für gereinigte Proteinkonzentrationen von 3 nM und 30 nM überprüft. Um die Rotamase-Aktivität zu inhibieren, wurde Cyclosporin A (CsA) mit 1 μM verwendet. Als Negativkontrolle für die Inhibierung der Rotamase-Aktivität wurde 1 μM FK506 verwendet, von dem es bekannt ist, dass es spezifisch an eine andere Gruppe von Peptidyl-prolyl-Isomerasen (Rotamasen) bindet, den FK506-bindenden Proteinen.
  • Die Rotamase-Aktivität wurde dann für Cyclophilin in einer dosisabhängigen Weise (4) gezeigt. Darüber hinaus band das Allergen CsA, welches die Rotamase-Aktivität inhibierte (4), band jedoch nicht FK506.
  • Beschreibung der Figuren:
  • 1: Coomassie-blue-gefärbtes SDS-PAGE-Gel, welches zeigt: A, Gesamtbirkenpollenextrakt; B, Fraktion nach DEAE-Sephacel; C, Fraktion 47–53 (4 μg) aus der hydrophoben Wechselwirkungschromatographie, Molekülmassenmarker sind an der linken Seite gezeigt.
  • 2: Reinigung des Birkenpollen-Cyclophilins über Phenylsepharose-HP-Chromatographie. Fraktion A in Puffer A wurde auf die Säule aufgetragen und dann durch einen 20 bis 100% Gradienten des Puffers B bei einer Flussrate von 2 ml/min eluiert. Puffer A: 1,4 M (NH4)2SO4; 0,1 M Na2HPO4; pH 7,0. Puffer B: 0,1 M Na2HPO4; pH 7,0. Die Absorption (AU) wurde bei 280 nm gemessen.
  • 3: IdE-Immunoblot aus einem IEF-Gel. Die Fraktion 47–53 wurde getestet mit: A, dem Serum eines Patienten, der auf eine hohe Anzahl von Birkenpollenallergenen reagierte, einschließlich denen im basischen Bereich. B, Inkubationpuffer als Kontrolle. pI-Marker sind an der linken Seite angezeigt.
  • 4: Rotamase-Assays von gereinigtem Birkenpollen-Cyclophilin, einschl.: keinem Cyclophilin (Quadrate), 3 nM Cyclophilin (Kreuze), 30 nM Cyclophilin (schwarze Rauten), 30 nM Cyclophylin + 1 μM CsA (schwarze Dreiecke), 30 nM Cyclophilin + 1 μM FK506 (offene Dreiecke). Die Absorption bei 390 nm gibt das Schneiden des chromogenen Peptids sAAPFn wieder.
  • Beispiel:
  • Hauttest: Es wurden Hautpunktationstests mit der Fraktion A (80 μg/ml in 50% Glycerin) durchgeführt an dem Unterarm von sieben birkenpollenallergischen Patienten, ausgewählt über eine deutliche Historie und positive Hauttests auf Birkenpollen. Danach wurde ein Test mit dem gereinigten 18 kDa-Protein (mit 1, 10 und 100 μg/ml in 50% Glycerin) an Patienten durchgeführt, die eine positive Antwort auf die Fraktion A gezeigt hatten. Eine Lösung 50%-ige Glycerinlösung wurde als Negativkontrolle verwendet.
  • Einer von den sieben Patienten gab eine klare positive Antwort auf die Fraktion A und anschließend auf das gereinigte Birkenpollen-Cyclophilin (eine Reaktion war sehr klar bei 100 μg/ml). Die Kontrolle mit 50% Glycerin war negativ. Die Seren der sieben Patienten, die auf der Haut getestet wurden, wurden in IEF-Immunoblots mit Gesamt-Birkenpollenextrakt verwendet. Es gab eine Korrelation zwischen den Hauttests und den Blots, da nur der Patient, der auf das gereinigte Cyclophilin positiv reagierte, das Binden der drei basischen Banden zeigte.
  • SEQUENZPROTOKOLL
    Figure 00140001

Claims (7)

  1. Protein, welches ein Pflanzencyclophilin ist, das die SEQ ID NO: 1 enthält, zur Verwendung bei der Diagnose und/oder Therapie von allergischen Erkrankungen.
  2. Protein nach Anspruch 1, wobei die Pflanze ausgewählt ist aus Tomate, Fingerhut, blühendem Immergrün, Zwiebel oder Birke.
  3. Protein nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Pflanzencyclophilin ein Birkenpollencyclophilin ist.
  4. Verwendung des Proteins nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für die Herstellung eines Hilfsmittels oder Heilmittels bei der Diagnose und/oder Therapie von allergischen Erkrankungen.
  5. Verwendung des Proteins nach Anspruch 4 für die Herstellung eines Hilfsmittels oder Heilmittels für die in vivo und in vitro Diagnose oder für eine Therapie von Pollenallergie und damit in Zusammenhang stehenden Nahrungsmittel-Pollen-Kreuzallergien.
  6. Verwendung nach Anspruch 5, wobei die Pollenallergie ausgewählt ist aus allergischer Rhinitis, allergischem Asthma und allergischer Konjunctivitis.
  7. Verwendung des Proteins nach Anspruch 4 für die Herstellung eines Hilfsmittels oder Heilmittels für die Diagnose und die Therapie von Birkenpollenallergie.
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