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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. FACHGEBIET
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Die
Erfindung betrifft redundante Anrufverarbeitung. Insbesondere betrifft
die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum schnellen Kopieren von
Verbindungsinformation auf eine solche Weise, daß die Verbindungsabwicklung
bei bestehender Verbindung fortgesetzt werden kann, wenn ein aktiver
Anrufverarbeitungsprozessor ausfällt.
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2. BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Um
Zuverlässigkeit
sicherzustellen, wird in Telekommunikations-Netzwerke häufig Redundanz eingebaut.
Die meiste Netzwerktechnik, einschließlich Anrufverarbeitungsprozessoren
und Datenbanken, wird dupliziert, um im Fall eines Technikausfalls für größere Zuverlässigkeit
zu sorgen. Zum Beispiel werden aktive Anrufverarbeitungsprozessoren
durch Duplikattechnik abgesichert, die als Reserve-Anrufverarbeitungsprozessor
bezeichnet wird. Anrufverarbeitungsprozessoren werden im Stadium
des Verbindungsaufbaus (das heißt
in der Zeit von der Anrufauslösung
bis zur Herstellung der Gesprächsverbindung)
verwendet, um Information zu verarbeiten, Anweisungen bezüglich der
Leitweglenkung zu übertragen,
Netzwerkressourcen zuzuteilen, die Verbindung und ihre Abrechnung
freizugeben und bei Bedarf weitere Information zusammenzutragen. Wenn
der aktive Anrufverarbeitungsprozessor ausfällt, kann der Reserve-Anrufverarbeitungsprozessor den
Betrieb übernehmen,
um neue ankommende Anrufe zu verarbeiten.
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Um
richtig zu arbeiten, muß der
Reserve-Anrufverarbeitungsprozessor die gleiche Information haben,
die dem aktiven Anrufverarbeitungsprozessor zur Verfügung steht.
Folglich wird der Reserve-Anrufverarbeitungsprozessor
periodisch aktualisiert, und die Daten werden mit denen des aktiven
Anrufverarbeitungsprozessors synchronisiert. Wo immer Netzwerkdaten
dupliziert werden, werden sie grundsätzlich periodisch aktualisiert
und synchronisiert. Jedoch ist die periodische Aktualisierung ein Problem,
wenn zwischen den Aktualisierungen ein Ausfall auftritt. Folglich
wird eine neue Technologie benötigt,
um die Auswirkungen der Ausfälle
zwischen den Aktualisierungen zu verringern.
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M.
Reitenspiess offenbart in "Providing High-Available
Computer Systems for Telecommunications Applications", Annual Review of
Communications, S. 833–840
(1997), ein Telekommunikationssystem, das Datenredundanz einschließt. Lokale Prozesse
eines erstens Knotens schreiben in einen Hauptspeicher. Eine Kopie
der Daten im Hauptspeicher wird außerdem in einem Schattenspeicher
in einem zweiten Knoten vorgehalten. Im Fall eines Ausfalls des
ersten Knotens sind die im Schattenspeicher gespeicherten Daten
verfügbar,
um die Fortsetzung eines Telefongesprächs zu ermöglichen.
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Ein
erster Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren zur
Durchführung
redundanter Anrufverarbeitung bereit, wie in Anspruch 1 definiert.
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Ein
zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt eine Vorrichtung
zur Durchführung
redundanter Anrufverarbeitung bereit, wie in Anspruch 19 definiert.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein System zur redundanten Anrufverarbeitung
bereit, das sicherstellt, daß die
Anrufverarbeitung im Fall eines Ausfalls eines aktiven Vermittlungsservers weitergehen
kann, indem in einem Reserve-Vermittlungsserver die gleiche Information
bezüglich
des Anrufs wie im aktiven Vermittlungsserver verwaltet wird. In
einem Telekommunikations-Netzwerk wird ein aktiver Vermittlungsserver
durch einen Reserve-Vermittlungsserver abgesichert. Der aktive Vermittlungsserver
empfängt
eine erste Signalisierungs- bzw. Kennzeicheninformation von einem
Schnittstellen-Server, um den Anruf zu starten. Der aktive Vermittlungsserver
verarbeitet die erste Signalisierungsinformation und erzeugt Verbindungsinformation
für den
Anruf. Diese Information weist zum Beispiel folgendes auf, ohne
darauf beschränkt
zu sein: den Inhalt der empfangenen Signalisierungsnachricht; Register,
die temporäre
Daten über
den Anruf enthalten, wie etwa Zähler
und Zeitgeberwerte; die Kundenkennung und Kundendaten und -logik.
Der aktive Vermittlungsserver kann dann eine Anforderung an den
Schnittstellen-Server zurücksenden,
die mehr Information über den
Anruf anfordert. Wenn die Anforderung gesendet wird, kopiert der
aktive Vermittlungsserver die Verbindungsinformation und sendet
die Kopie an den Reserve-Vermittlungsserver.
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Der
Schnittstellen-Server bestimmt periodisch, ob der aktive Vermittlungsserver
ausgefallen ist. Wenn der aktive Vermittlungsserver nicht ausgefallen
ist, sendet der Schnittstellen-Server nachfolgende Signalisierungsnachrichten
an den aktiven Vermittlungsserver. Wenn der aktive Vermittlungsserver
jedoch ausgefallen ist, sendet der Schnittstellen-Server die nachfolgenden
Signalisierungsnachrichten an den Reserve-Vermittlungsserver. Auf
diese Weise kann das Telekommunikations-Netzwerk im Fall eines Ausfalls
des aktiven Vermittlungsservers sicherstellen, daß Gesprächsverbindungen,
die ausgelöst,
aber noch nicht aufgebaut worden sind, aufgebaut werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird mit Bezug auf die folgenden Zeichnungen
ausführlich
beschrieben, in denen gleiche Bezugszeichen gleiche Bestandteile bezeichnen,
und wobei diese folgendes zeigen:
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1 stellt
ein Telekommunikations-Netzwerk dar;
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2 stellt
ein Vermittlungs-Netzwerk dar;
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3 stellt
eine verteilte Datenbank-Architektur dar;
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4 ist
ein Blockschaltbild eines Vermittlungsservers;
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5 zeigt
die Arbeitsweise der Vermittlungsserver im Fall eines Ausfalls;
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6 stellt
eine alternative Ausführungsform des
Telekommunikations-Netzwerks dar; und
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7 ist
ein Ablaufplan, der die Arbeitsweise der verteilten Datenbank-Architektur
von 3 darstellt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
moderne Anrufverarbeitung ist in hohem Maße auf Datenbank-Abfragen angewiesen.
Gegenwärtig
sind viele Anrufe im Stadium des Verbindungsaufbaus auf Datenbank-Abfragen
angewiesen. Diese weisen unter anderem Anrufe wie etwa automatisierte
Sammelrufe, 800er Anrufe, 900er Anrufe und Anrufe mit vorausbezahlten
Telefonkarten auf. Auch viele gewöhnliche Anrufe sind heute zur
Anrufverarbeitung auf Information angewiesen, die in Netzwerk-Datenbanken
enthalten ist. Zum Beispiel wird die Bestimmung, ob ein Teilnehmer
eine zugelassene Kontierungskennung hat, normalerweise über eine
Datenbank-Abfrage vorgenommen, und Verfahren zur Betrugskontrolle
beziehen gemeinhin Datenbank-Abfragen während des Verbindungsaufbaus ein.
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1 zeigt
ein Telekommunikations-Netzwerk 10 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Anrufe werden von Telekommunikations-Geräten, wie etwa den Telefonen 11,
an andere Telekommunikations-Geräte, wie
etwa die Telefone 12, gerichtet. Die Leitweglenkung der
Anrufe erfolgt durch Vermittlungs-Netzwerke 100, die verwendet
werden, um Gesprächsverbindungen
herzustellen.
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2 zeigt
ein beispielhaftes Vermittlungs-Netzwerk zur Verarbeitung von Telefonanrufen,
einschließlich
der Ausführung
von Datenbank-Abfragen. Eine Telefon-Vermittlungseinrichtung 101 verbindet
gerufene Teilnehmer mit gerufenen Teilnehmern. Die Vermittlungseinrichtung 101 überträgt außerdem über das
Signalisierungs-Netzwerk 102, das vorzugsweise unter Verwendung
eines AT&T-SS7-Signalisierungs-Netzwerks
implementiert werden kann und zur Übermittlung von Information zwischen
Datenbanken imstande ist, Verbindungsinformation an eine Datenbank 103.
Zum Beispiel wird in der Vermittlungseinrichtung 101 ein
Telefonanruf von einem rufenden Teilnehmer empfangen. Die Vermittlungseinrichtung 101 vermittelt
Verbindungsinformation, wie etwa die Telefonnummer, an die Datenbank 103 über das
Signalisierungs-Netzwerk 102. Wie nachstehend beschrieben
wird, ist die Datenbank 103 ein komplexer Prozessor, der
Verbindungsinformation verwaltet und analysiert. Das Vermittlungs-Netzwerk 100 kann
eine Vielzahl von Datenbanken, wie etwa die Datenbanken 103 und 104,
und eine oder mehrere Vermittlungseinrichtungen, wie etwa die Vermittlungseinrichtungen 101 und 105,
aufweisen. Die Datenbank 103 bewertet die Verbindungsinformation
und sendet über
das Signalisierungs-Netzwerk 102 Anweisungen
an die Vermittlungseinrichtung 101 zurück, um die Gesprächsverbindung
herzustellen. Die Datenbank 103 wiederum kann ebenfalls
Dreieckssignalisierung ausführen,
indem sie die Datenbank 104 auf die benötigte Verbindungsinformation
abfragt und diese Information an die Vermittlungseinrichtung 101 zurücksendet.
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3 zeigt
die Datenbank 103 mit mehr Einzelheiten. Die Datenbank 104 ist
mit der Datenbank 103 identisch, und die folgende Beschreibung
der Datenbank 103 trifft gleichermaßen auf die Datenbank 104 zu.
Die Datenbank 103 weist eine Vielzahl von Schnittstellen-Servern 120,
einen aktiven Vermittlungsserver 140 und einen Reserve-Vermittlungsserver 141 auf.
Die Schnittstellen-Server 120 und der aktive Vermittlungsserver 140 bzw.
der Reserve-Vermittlungsserver 141 sind miteinander durch eine
Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle 130 verbunden. Wie ebenfalls
in 3 gezeigt, weist die Datenbank 103 Verwaltungsserver 150 und 151 auf.
Die Verwaltungsserver 150 und 151 werden nachstehend
ausführlicher
beschrieben.
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Ankommende
Verbindungsinformation oder Signalisierungsnachrichten vom Signalisierungs-Netzwerk 102 werden
durch einen aus der Vielzahl von Schnittstellen-Servern 120 empfangen. Die
Schnittstellen-Server 120 führen die Erstverarbeitung der
Verbindungsinformation durch, wie etwa die Versicherung, daß alle erwarteten
Bits empfangen wurden und die Verbindungsinformation richtig formatiert
ist. Der Schnittstellen-Server 120 leitet dann die Signalisierungsnachricht über die
Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle 130 an den aktiven Vermittlungsserver 140 weiter.
Die Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle 130 kann zum Beispiel
ein lokales Netzwerk (LAN) sein. Der Vermittlungsserver 140 verarbeitet
die Signalisierungsnachricht und sendet auf der Grundlage der Verarbeitungsergebnisse
eine Antwort mit Hinweisen an den Schnittstellen-Server 120 zurück. Der Schnittstellen-Server 120 wiederum sendet
die Antwort über
das Signalisierungs-Netzwerk 102 an die Vermittlungseinrichtung 101 zurück.
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Wie
in 3 gezeigt, kann die Datenbank 103 den
Reserve-Vermittlungsserver 141 aufweisen. In einer Ausführungsform
wird der Reserve-Vermittlungsserver 141 verwendet, um den
aktiven Vermittlungsserver 140 im Fall eines Ausfalls des
aktiven Vermittlungsservers 140 abzusichern. Somit verarbeitet
der Reserve-Vermittlungsserver 141 keine Signalisierungsnachrichten
von irgendeinem aus der Vielzahl von Schnittstellen-Servern 120,
bis ein Ausfall des aktiven Vermittlungsservers 140 auftritt.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann jeder der Vermittlungsserver 140 und 141 Signalisierungsnachrichten
verarbeiten und Verbindungsinformation formulieren, wodurch die
Last der Anrufverarbeitung verteilt wird. In diesem Fall fungieren
die Vermittlungsserver 140 und 141 als Reserve-Vermittlungsserver
füreinander.
Das heißt,
der Vermittlungsserver 140 sichert den Vermittlungsserver 141 ab
und fungiert auch als ein aktiver Vermittlungsserver, und der Vermittlungsserver 141 sichert
den Vermittlungsserver 140 ab und fungiert auch als ein
aktiver Vermittlungsserver.
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4 zeigt
den aktiven Vermittlungsserver 140 mit mehr Einzelheiten.
Eine Schnittstelle 160 empfängt Signalisierungsnachrichten
von der Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle 130. Die Schnittstelle 160 sendet
dann Signalisierungsnachrichten an einen Abfrageprozessor 170 über einen
Zwei-Wege-Signalbus 161.
Der Abfrageprozessor 170 betrachtet den Kontext der Signalisierungsnachricht und
vergleicht den Kontext mit Daten, die in einem dauerhaften Speicher 180 gespeichert
sind. Zum Beispiel kann eine erste Signalisierungsnachricht eine
Telefonnummer des gerufenen Teilnehmers aufweisen, wie etwa eine
800er Nummer. Der 800er Nummer können
spezifische Leitweglenkungs-Anweisungen zugeordnet sein. Zum Beispiel
können die
Leitweglenkungs-Anweisungen anweisen, daß der Anruf an Wochenenden
nach Tulsa und an Werktagen nach Chicago gelenkt werden soll. Der
Abfrageprozessor 170 bestimmt auf der Grundlage der Verbindungsinformation
im dauerhaften Speicher 180, wie die Signalisierungsnachricht
verarbeitet werden soll. Im oben genannten Beispiel bestimmt der
Abfrageprozessor 170 den Wochentag. Wenn zum Beispiel der
Tag des Anrufs ein Sonnabend wäre,
erteilt der Abfrageprozessor 170 Leitweglenkungs-Anweisungen,
um den Anruf nach Tulsa zu lenken.
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In
einem anderen Beispiel könnte
die Signalisierungsnachricht eine 800er Nummer aufweisen, um den
Anrufer mit einem 800er Dienst zu verbinden. Der 800er Dienst könnte ein
Optionsmenü aufweisen,
aus dem der Anrufer auswählt,
wie etwa "Drücken Sie
die 1 für
Bestellungen; drücken
Sie die 2 für Anfragen
zu Ihrer Rechnung; drücken
Sie die 3, wenn Sie mit einem Vertreter sprechen wollen". Bei Empfang der
Signalisierungsnachricht, die die 800er Nummer enthält, sucht
der Abfrageprozessor 170 den dauerhaften Speicher 180 auf
Daten ab, die einen Bezug zu der 800er Nummer haben, und fragt das
ausgewählte
Optionsmenü ab.
Dann kann der Abfrageprozessor 170 die Vermittlungseinrichtung 101 zum
Beispiel anweisen, dem Anrufer das Optionsmenü in einem Tonformat bereitzustellen.
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Nachdem
er die erste Signalisierungsnachricht empfangen hat, erzeugt der
Abfrageprozessor 170 Verbindungsinformation für den Anruf.
Die Verbindungsinformation kann zum Beispiel ein Transaktionsregister,
empfangene erste und nachfolgende Signalisierungsnachrichten und
Antwortnachrichten aufweisen. Das Transaktionsregister kann zum
Beispiel spezifische Leitweglenkungs-Information für den Anruf und eine Transaktionskennung
aufweisen. Der Abfrageprozessor 170 speichert dann die
Verbindungsinformation in einem Kurzzeit-Speicherregister 190.
Weil die Verbindungsinformation Information enthält, die benötigt wird, um die Gesprächsverbindung
aufzubauen, kann, wenn sie zum Reserve-Vermittlungsserver 141 kopiert
wird, die Gesprächsverbindung
auch im Fall eines Ausfalls des aktiven Vermittlungsservers 140 aufgebaut
werden. Das ist am wichtigsten, wenn der Anruf ein komplexer Anruf
ist, der mehrere Transaktionen zwischen der Vermittlungseinrichtung
und der Datenbank erfordert.
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Wenn
der Anruf ein einfacher Anruf ist (das heißt einer, bei dem die Gesprächsverbindung
unter Verwendung lediglich einer Signalisierungsnachricht und einer
Antwort aufgebaut werden kann), löscht der Abfrageprozessor 170 die
Verbindungsinformation aus dem Register 190, sobald bestimmt
wird, daß die
Antwortnachricht erfolgreich abgesendet worden ist.
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Wenn
zwischen dem Zeitpunkt, zu dem die erste Signalisierungsnachricht
empfangen wird, und dem Zeitpunkt, zu dem eine Antwort an die Vermittlungseinrichtung 101 zurückgesendet
wird, im aktiven Vermittlungsserver 140 ein Ausfall auftritt,
kann die Gesprächsverbindung
scheitern. Im Fall des einfachen Anrufs ist die Wartezeit zwischen
dem Empfang der ersten Signalisierungsnachricht und dem Absenden
der Antwort jedoch sehr kurz, und somit ist ein Scheitern nicht
wahrscheinlich.
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Im
Fall eines komplexen Anrufs (das heißt eines Anrufs, bei dem mehrere
Signalisierungsnachrichten und Antworten erforderlich sein können, um die
Gesprächsverbindung
aufzubauen), muß der
Abfrageprozessor 170 zusätzliche Signalisierungsnachrichten
verarbeiten und zusätzliche
Antworten formulieren. Wenn die zusätzlichen Signalisierungsnachrichten
im aktiven Vermittlungsserver 140 empfangen werden, aktualisiert
der Abfrageprozessor 170 die Verbindungsinformation, zum
Beispiel indem er zusätzliche
Daten zur aktuellen Verbindungsinformation hinzufügt, die
aktuelle Verbindungsinformation modifiziert und die aktuelle Verbindungsinformation durch
einen neuen Satz von Verbindungsinformation ersetzt. Die aktualisierte
Verbindungsinformation wird dann im Register 190 gespeichert.
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Ein
Informationskopierer 200 unter der Steuerung des Abfrageprozessors 170 kopiert
die Verbindungsinformation, die im Register 190 gespeichert ist,
und leitet die solchermaßen
kopierte Verbindungsinformation an die Schnittstelle 160 weiter.
Somit weist der Abfrageprozessor 170 den Informationskopierer 200 an,
wenn Verbindungsinformation erzeugt oder aktualisiert wird, eine
Kopie der Verbindungsinformation zu machen und sie an die Schnittstelle 160 weiterzuleiten.
Die Schnittstelle 160 überträgt dann
die Kopie der Verbindungsinformation an den Reserve-Vermittlungsserver 141.
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Der
Reserve-Vermittlungsserver 141 ist mit dem aktiven Vermittlungsserver 140 identisch.
Folglich wird die kopierte Verbindungsinformation vom aktiven Vermittlungsserver 140 im
Register 190 des Reserve-Vermittlungsservers 141 gespeichert.
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Der
Abfrageprozessor 170 bestimmt, mittels seiner internen
Logik oder mittels einer Nachricht, die durch den aktiven Vermittlungsserver
von der Vermittlungseinrichtung 101 empfangen wird, daß die Verbindung
aufgebaut ist. Der Abfrageprozessor 170 löscht dann
die Verbindungsinformation aus dem Register 190 und sendet
eine Nachricht an den Reserve-Vermittlungsserver 141, damit
dieser ebenfalls die Verbindungsinformation für diesen Anruf löscht. Im Beispiel
eines einfachen Anrufs löscht
der Abfrageprozessor 170 die Verbindungsinformation aus
dem Register 190, wenn die Gesprächsverbindung aufgebaut ist.
Weil die Verbindungsinformation nicht zum Reserve-Vermittlungsserver 141 kopiert
wurde, sendet der Abfrageprozessor 170 keine Löschnachricht an
den Reserve-Vermittlungsserver 141.
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Das
Kopieren und die Übertragung
der Verbindungsinformation sind im Fall von komplexen Transaktionen
möglich,
weil der aktive Vermittlungsserver 140 für einen
erheblichen Abschnitt des Zeitintervalls zwischen Signalisierungsnachrichten "wartet". Zum Beispiel kann
das gesamte Intervall, in dem der aktive Vermittlungsserver 140 aktiv
eine Signalisierungsnachricht verarbeitet, in der Größenordnung von
100 Millisekunden liegen. Der Wartezeitraum (das heißt annähernd die
Zeit vom Senden der Antwort bis zum Empfang der nächsten Signalisierungsnachricht)
kann in der Größenordnung
von Sekunden, von zehn Sekunden oder von Minuten liegen. Weil der
aktive Vermittlungsserver 140 wartet und die Verbindungsinformation
sich während
des Wartezeitraums nicht ändert,
steht hinreichend Zeit zur Verfügung,
um die Verbindungsinformation zu kopieren und sie an den Reserve-Vermittlungsserver 141 weiterzuleiten.
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Solange
der aktive Vermittlungsserver 140 normal funktioniert,
werden Signalisierungsnachrichten im aktiven Vermittlungsserver 140 verarbeitet
und die Verbindungsinformation zum Reserve-Vermittlungsserver 141 kopiert.
Im Fall eines Ausfalls des aktiven Vermittlungsservers 140 muß jedoch
die Datenbank 103 neu konfiguriert werden, um die Verarbeitung
jeglicher Anrufe fortzusetzen, die noch im Stadium des Verbindungsaufbaus
sind.
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5 zeigt
die Arbeitsweise der Datenbank 103 im Fall eines Ausfalls
des aktiven Vermittlungsservers 140. Im dargestellten Beispiel
tritt nach dem Empfang der ersten Signalisierungsnachricht und der Rücksendung
der Antwort, aber vor dem Empfang der nächsten Signalisierungsnachricht
ein Fehler des aktiven Vermittlungsservers 140 auf. In 5 sendet der
Schnittstellen-Server 120 eine erste Signalisierungsinformation 121 zum
aktiven Verbindungsserver 140. Der aktive Vermittlungsserver 140 verarbeitet
die erste Signalisierungsnachricht 121 und bestimmt, daß weitere
Eingaben von der Vermittlungseinrichtung 101 oder von einer
anderen Datenbank im Vermittlungs-Netzwerk 100 benötigt werden.
Der aktive Vermittlungsserver 140 sendet eine Antwort 122 an
den Schnittstellen-Server 120 und erzeugt die Verbindungsinformation
für den
Anruf. Die Verbindungsinformation wird dann kopiert, und eine Kopie 123 wird
zum Reserve-Vermittlungsserver 141 weitergeleitet.
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Zu
irgendeinem Zeitpunkt nach dem Empfang der Antwort bestimmt der
Schnittstellen-Server 120, daß der aktive Vermittlungsserver 140 ausgefallen
ist. Dann designiert der Schnittstellen-Server den Reserve-Vermittlungsserver 141 als
den neuen aktiven Vermittlungsserver. Der Schnittstellen-Server 120 sendet
dann eine dem Anruf zugeordnete nachfolgende Signalisierungsnachricht 124 an
den Vermittlungsserver 141. Weil die Verbindungsinformation
zum Vermittlungsserver 141 kopiert wurde, ist der Vermittlungsserver 141 imstande,
nachfolgend empfangene Signalisierungsnachrichten korrekt zu verarbeiten
und Anweisungen zur Handhabung des Anrufs an die Vermittlungseinrichtung 101 zurückzusenden,
um den Aufbau der Gesprächsverbindung
abzuschließen.
Wenn die Gesprächsverbindung
in der Vermittlungseinrichtung 101 aufgebaut worden ist, löscht der
Vermittlungsserver 141 dann die dem Anruf zugeordnete Verbindungsinformation
aus dem Register 190.
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In
der obigen Beschreibung wird vorausgesetzt, daß die Kopie 123 zum
Reserve-Vermittlungsserver 141 übertragen
wurde, bevor der aktive Vermittlungsserver 140 ausfällt. Wenn
die Kopie 123 jedoch nicht vor dem Ausfall übertragen
wurde, kann die Gesprächsverbindung
nicht aufgebaut werden.
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6 stellt
eine weitere Ausführungsform des
Vermittlungs-Netzwerks 100 gemäß der vorliegenden Erfindung
dar. In 6 empfängt die Vermittlungseinrichtung 101 Signalisierungsnachrichten
und leitet die Signalisierungsnachrichten über die Übertragungsstrecke 106 an
das Signalisierungs-Netzwerk 102 weiter. Das Signalisierungs-Netzwerk 102 leitet
die Signalisierungsnachrichten an eine aktive Datenbank 303 weiter.
Das Vermittlungs-Netzwerk 100 weist auch eine Reserve-Datenbank 304 auf.
Die Datenbank 303 enthält
einen oder mehrere Vermittlungsserver, die Signalisierungsnachrichten
von der Vermittlungseinrichtung 101 empfangen und Antwortnachrichten
zurücksenden,
wenn mehr Daten von der Vermittlungseinrichtung 101 oder
von einer anderen Datenbank im Vermittlungs-Netzwerk 100 benötigt werden.
Der Vermittlungsserver in der Datenbank 303 erzeugt die
Verbindungsinformation für den
Anruf, kopiert die Verbindungsinformation und leitet die Verbindungsinformation über eine Übertragungsleitung 307 an
die Reserve-Datenbank 304 weiter. Die Übertragungsleitung 307 kann
zum Beispiel ein zweckgebundenes Weitverkehrsnetzwerk, das Signalisierungs-Netzwerk 102 oder
eine standardmäßige T1-
oder T3-Leitung sein, solange die Datenübertragungsgeschwindigkeit
hoch genug ist, um die Verbindungsinformation während des Wartezeitraums zwischen
dem Senden einer Antwort und dem Empfangen des nächsten Signalisierungsnachricht
zu übertragen.
Wenn die aktive Datenbank 303 ausfällt, kann der Anruf weiterhin
durch das Vermittlungs-Netzwerk 100 verarbeitet werden,
weil die Reserve-Datenbank 304 aktuelle Verbindungsinformation
für den
Anruf führt.
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Kehren
wir zu 3 zurück,
so führen
Verwaltungsserver 150 und 151 Funktionen wie etwa
die Aktualisierung von statischer Information durch, die im dauerhaften
Speicher 180 des aktiven Vermittlungsserver 140 enthalten
ist. Wenn zum Beispiel ein Benutzer des Telekommunikationssystems
die Anruf-Leitweglenkung für
eine 800er Nummer an den Wochenenden von Tulsa nach Topeka ändern möchte, würde zum
Beispiel der Verwaltungsserver 150 die Anforderung empfangen
und würde
eine Nachricht an den aktiven Vermittlungsserver 140 senden. Der
aktive Vermittlungsserver 140 würde dann diese Information
kopieren und sie zum dauerhaften Speicher 180 im Reserve-Vermittlungsserver 141 weiterleiten.
Auf diese Weise werden die in den dauerhaften Speichern 180 des
aktiven Vermittlungsservers 140 und des Reserve-Vermittlungsservers 141 enthaltenen
statischen Daten auf dem aktuellen Stand gehalten. Alternativ könnte der
Verwaltungsserver 150 die gleiche Nachricht sowohl an den
aktiven Vermittlungsserver 140 als auch an den Reserve-Vermittlungsserver 141 senden.
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7 ist
ein Ablaufplan, der die Arbeitsweise der Datenbank 103 von 3 und 4 darstellt. Der
Ablauf beginnt in Schritt S100. In Schritt S101 empfängt der
Schnittstellen-Server 120 eine Nachricht. Die Nachricht
kann eine erste Signalisierungsnachricht oder eine nachfolgende
Nachricht sein. Der Ablauf geht weiter mit Schritt S102. In Schritt
S102 wählt
der Schnittstellen-Server 120 einen aktiven Vermittlungsserver 140 aus.
Der Ablauf geht weiter mit Schritt S103. In Schritt S103 sendet
der Schnittstellen-Server 120 die Nachricht an den aktiven
Vermittlungsserver 140. Der Ablauf geht weiter mit Schritt
S104.
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In
Schritt S104 bestimmt der Abfrageprozessor 170, ob die
Nachricht eine erste Signalisierungsnachricht oder eine nachfolgende
Nachricht ist. Wenn die Nachricht die erste Signalisierungsnachricht
ist, geht der Ablauf mit Schritt S105 weiter. Wenn die Nachricht
eine nachfolgende Nachricht ist, geht der Ablauf mit Schritt S106
weiter. In Schritt S105 formuliert der Abfrageprozessor Verbindungsinformation.
Der Ablauf geht dann weiter mit Schritt S108.
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In
Schritt S106 bestimmt der Abfrageprozessor, ob Verbindungsinformation
vorhanden ist. Wenn Verbindungsinformation vorhanden ist, geht der
Ablauf weiter mit Schritt S108. Andernfalls geht der Ablauf weiter
mit Schritt S107. In Schritt S107 bricht der aktive Vermittlungsserver 140 die
Verbindung ab. Der Ablauf kehrt dann zu Schritt S100 zurück.
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In
Schritt S108 bestimmt der Abfrageprozessor 170, ob mehr
Daten benötigt
werden. Wenn mehr Daten benötigt
werden, geht der Ablauf weiter mit Schritt S110. Andernfalls geht
der Ablauf weiter mit Schritt S109. In Schritt S109 sendet der Abfrageprozessor 170 eine
abschließende
Anweisungsnachricht an den Schnittstellen-Server 120. Der
Ablauf geht dann weiter mit Schritt S113. In Schritt S113 bestimmt
der Abfrageprozessor 170, ob die Verbindungsinformation
kopiert wurde. Wenn die Verbindungsinformation nicht kopiert wurde,
geht der Ablauf zurück
zu Schritt S100 und wartet auf Nachrichten. Andernfalls geht der
Ablauf weiter mit Schritt S114. In Schritt S114 sendet der Abfrageprozessor 170 des
aktiven Vermittlungsservers 140 eine Nachricht an den Reserve-Vermittlungsserver 141,
damit er die Kopie der Verbindungsinformation verwirft. Der Ablauf
kehrt dann zu Schritt S100 zurück
und wartet auf Nachrichten.
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In
Schritt S110 bestimmt der Abfrageprozessor 170 des aktiven
Vermittlungsservers 140, ob ein Reserve-Vermittlungsserver
verfügbar
ist. Wenn kein Reserve-Vermittlungsserver verfügbar ist, geht der Ablauf weiter
mit Schritt S112. Andernfalls geht der Ablauf weiter mit Schritt
S111.
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In
Schritt S111 sendet der Abfrageprozessor 170 des aktiven
Vermittlungsservers 140 eine aktuelle Kopie der Verbindungsinformation
an den Reserve-Vermittlungsserver 141. Der Ablauf geht
dann weiter mit Schritt S112. In Schritt S112 sendet der Schnittstellen-Server 120 eine
Anforderung zusätzlicher
Information an die Vermittlungseinrichtung 101 oder ein
anderes Netzwerkelement. Der Ablauf kehrt dann zu Schritt S100 zurück und wartet
auf Nachrichten.
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Wie
in 4 gezeigt, wird der Abfrageprozessor 170 vorzugsweise
auf einem programmierten Mehrzweck-Computer implementiert. Jedoch
kann der Abfrageprozessor 170 auch auf einem Spezialcomputer,
einem programmierten Mikroprozessor oder Mikrocontroller und integrierten
Peripherie-Schaltungsbauelementen
und ASIC oder einer anderen integrierten Schaltung, einem zusätzlichen Signalprozessor,
einer festverdrahteten Elektronik- oder Logikschaltung wie etwa
einer Schaltung aus diskreten Bauelementen, einer programmierbaren Logikvorrichtung
wie etwa einem APLD, einem PLA, einem FPGA oder einer PAL oder dergleichen
implementiert werden. Grundsätzlich
kann zur Implementierung des Abfrageprozessors 170 jede
Vorrichtung verwendet werden, die imstande ist, eine finite Ablaufsteuereinheit
zur Implementierung eines in. 7 gezeigten
Ablaufplans zu implementieren.
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Wenngleich
die vorliegende Erfindung in Verbindung mit den oben kurz beschriebenen
spezifischen Ausführungsformen
beschrieben worden ist, ist es offenkundig, daß für den Fachmann viele Alternativen,
Modifikationen und Variationen deutlich werden. Dementsprechend
sind die bevorzugten Ausführungsformen
und die Erfindung, wie sie oben ausgeführt wurde, zur Veranschaulichung
und nicht zur Einschränkung
bestimmt. Verschiedene Veränderungen
sind möglich,
ohne vom Schutzbereich der Erfindung abzuweichen, wie er in den
folgenden Ansprüchen
definiert ist.