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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft verschiedene Peptide, die zu Regionen
von Hitzeschockprotein (HSP) homolog sind, DNA-Sequenzen, die solche
Peptide codieren, DNA-Konstrukte, die die DNA-Sequenzen umfassen,
Antikörper,
die gegen erfindungsgemäße Peptide
gerichtet sind. Die Erfindung betrifft auch aktive Impfstoffe, die
ein erfindungsgemäßes Peptid,
eine erfindungsgemäße DNA-Sequenz
oder ein erfindungsgemäßes DNA-Konstrukt
umfassen, und eine Zusammensetzung zur passiven Immunisierung, die
einen erfindungsgemäßen Antikörper umfasst.
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Hintergrund der Erfindung
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In
dieser gesamten Anmeldung wird auf verschiedene Veröffentlichungen
durch arabische Ziffern in Klammern Bezug genommen. Diese Veröffentlichungen
sind hier vollinhaltlich aufgenommen und bilden einen Teil der Beschreibung.
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Adjuvans-Arthritis
(AA) ist ein experimentelles Modell der Autoimmun-Arthritis, das
bei sensitiven Rattenstämmen,
wie Lewis- oder Wistar-Inzuchtstämmen,
nach Impfung mit hitzeabgetötetem
Mycobacterium tuberculosis (MT) in komplettem Feundschen Adjuvans
(CFA) induziert werden kann [1–3].
Die Erkrankung kann bei resistenten Rattenstämmen (z.B. Brown-Norway; Fisher
[5, 6]) nicht induziert werden, und Lewis-Ratten entwickeln eine
Resistenz gegen eine erneute Induktion der Erkrankung nach der Genesung
von Arthritis.
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Die
Erfinder haben zuvor gezeigt, dass eine Resistenz gegen AA an einen
suszeptiblen Rattenstamm durch intravenöse Infusion von Immunglobulinen
aus den resistenten Stämmen übertragen
werden kann und dass Resistenz mit dem Vorliegen von Antikörpern gegen
das 65-kD-MT-Hitzeschockprotein (HSP 65) einhergeht [4].
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Hitzeschockproteine
sind eine Familie hochkonservierter Proteine. Es gibt ~50% Aminosäureidentität zwischen
dem mycobakteriellen HSP 65 und Säuger-HSP 60 [21]. Die Rolle
des 65-kD-Hitzeschockproteins (HSP
65) von MT bei der Pathogenese von autoimmuner Arthritis sowohl
bei Versuchtieren [7, 8] als auch bei Menschen [9–11] wurde
in den letzten Jahren intensiv untersucht. Zum Beispiel beschreiben
Barker et al. [32] die Suppression arthritogener Immunantworten
bei Mäusen,
denen HSP65 und Pristan verabreicht wurde. Das zum Hervorrufen der
Antwort verwendete Antigen war Volllängen-HSP65, und es wurde kein
Versuch gemacht, die Wirkung spezifischer Subdomänen oder Peptide, die von diesem
Protein stammen, zu untersuchen.
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AA
kann durch einen T-Zell-Klon passiv übertragen werden, der gegen
die Reste 180–188
des MT-HSP 65 reaktiv ist, und bei Patienten, die an rheumatoider
Arthritis (RA) leiden, hat man eine Verbindung zwischen T-Zell-Antworten
auf HSP 65 und frühen
Stufen der Gelenkentzündung
gefunden [7, 12–14].
Paradoxerweise führt
eine Präimmunisierung
mit dem mycobakteriellen HSP 65 zu Resistenz gegen die Induktion der
Erkrankung durch MT, und es wird angenommen, dass diese schützende Wirkung
von T-Zellen, die für HSP
65 spezifisch sind, vermittelt wird [7, 15–16]. Obwohl arthritische Ratten
heftige T-Zell-Antworten auf Selbst-HSP und Peptid 180–188 des
MT-HSP entwickeln, ist ebenso keines von diesen arthrogen, wenn
es in Arthritis-suszeptible Ratten injiziert wird [15, 17]. Diese
Ergebnisse und andere legen nahe, dass HSP Epitope enthalten kann,
die mit der Erkrankung zusammenhängen,
und andere Epitope, die Resistenz verleihen, [5, 19, 20]. Sowohl
die pathogene Immunantwort als auch die schützende Wirkung wurden Anti-HSP-T-Zellen
zugeschrieben. Die folgenden Beispiele veranschaulichen die feine
Epitopspezifität
der Anti-HSP-Antikörper
Arthritis-suszeptibler und -resistenter Ratten.
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Außerdem haben
die Erfinder gefunden, dass naive Lewis-Ratten keine Antikörper für bestimmte
Epitope des mycobakteriellen HSP 65 besitzen, die man natürlicherweise
in jungen BN- und alten naiven Lewis-Ratten findet und die junge Lewis-Ratten
nach Genesung von der Erkrankung erwerben. Eine Analyse der Primär- und Tertiärstruktur
des gesamten MT-HSP-65-kD-Moleküls
zeigte, dass die "schützenden" Epitope potenzielle
B-Zell-Epitope mit
einer nicht-konservierten Aminosäuresequenz
sind, die man auf der äußeren Oberfläche des
Moleküls
findet.
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Eine
Präimmunisierung
von Lewis-Ratten mit einem der "schützenden" Epitope vor der
Induktion der Erkrankung induzierte Antikörper gegen das gesamte Molekül sowie
Resistenz gegen die Krankheitsinduktion. Dieses Peptid entspricht
auch dem Selbst-HSP-60-Epitop, gegen das man in den Arthritis-resistenten
Ratten, aber nicht in den Arthritis-suszeptiblen naiven Lewis-Ratten
Antikörper
findet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft B-Zell-Epitop-Peptide, die im Wesentlichen die Aminosäuresequenz, wie
durch SEQ ID Nr. 1 angegeben, und biologisch funktionelle Homologe
und Derivate davon umfassen.
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Genauer
gesagt, betrifft die Erfindung B-Zell-Epitop-Peptide mit im Wesentlichen der
Aminosäuresequenz,
wie durch SEQ ID Nr. 2 angegeben, und biologisch funktionelle Homologe
und Derivate davon und ein B-Zell-Epitop-Peptid mit im Wesentlichen
der Aminosäuresequenz,
wie durch SEQ ID Nr. 3 angegeben, und biologisch funktionelle Homologe
und Derivate davon.
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Außerdem betrifft
die Erfindung ein B-Zell-Epitop-Peptid,
das im Wesentlichen die Aminosäuresequenz,
wie durch SEQ ID Nr. 4 angegeben, und biologisch funktionelle Homologe
und Derivate davon umfasst.
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Die
erfindungsgemäßen B-Zell-Epitop-Peptide
können
synthetische Peptide und chemisch modifizierte Peptide sein.
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Die
erfindungsgemäßen B-Zell-Epitop-Peptide
sind in der Lage, eine Immunität
gegen autoimmune und/oder entzündliche
Störungen
zu verleihen.
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Unter
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Nucleinsäuresequenz,
die ein erfindungsgemäßes B-Zell-Epitop-Peptid
codiert, und DNA-Konstrukte, die dieses umfassen.
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Unter
noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung Impfstoffe, die
als Wirkstoff eine wirksame Impfstoffmenge mindestens eines erfindungsgemäßen B-Zell-Epitop-Peptids
oder eine erfindungsgemäße Nucleinsäure umfassen.
Die erfindungsgemäßen Impfstoffe
sind besonders zum Verleihen von Immunität gegen autoimmune oder entzündliche
Störungen
geeignet.
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Außerdem betrifft
die Erfindung noch Antikörper,
die gegen die erfindungsgemäßen B-Zell-Epitop-Peptide
gerichtet sind, und Zusammensetzungen, die sie umfassen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind besonders zur passiven Impfung gegen autoimmune oder entzündliche
Störungen
geeignet.
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Beschreibung
der Figuren
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1 Aminosäurevergleich
von drei HSP-60-Sequenzen
Mycobacterium tuberculosis, Ratten-HSP 60 und humanes HSP 60 (Sequenzen
P06806, P19227 und P10809, entsprechend SEQ ID: Nr. 6, 7 bzw. 8) wurden
mit dem Pileup-Programm des GCG-Wisconsin
Package v9.0 verglichen. Die konservierten Regionen sind angedeutet
(Konsensus). Fette, unterstrichene Reste geben die bevorzugten Peptide
wieder.
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2 Dreidimensionale
Struktur des E.-coli-GroEL-GroES-Komplexes
Der
heptamere GroES-Ring ist in dunkelgrau dargestellt. Die beiden heptameren
GroEL-Ringe sind in hellgrau gezeigt. Die Peptide 6–7 (Aminosäuren 31–52) und
31 (Aminosäuren
181–197)
sind ebenfalls angegeben.
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3a–3b Die
Stellung der Peptide 6, 7 und 31 im HSP-65-Monomer
Die Stellung
der Peptide 6, 7 und 31 im HSP-65-Monomer ist in einer Sekundärstrukturkonfiguration
(3a) und im Raummodell (3b) angegeben.
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4 Impfung
mit HSP-Peptiden
Eine Impfung gegen AA mit den HSP-Peptiden 6, 7 und
R5 ist gezeigt. PBS wurde als Kontrolle eingesetzt.
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5 Das
schützende
Motiv in den Peptiden 6, 7 und R5
Das gemeinsame Motiv in den
Peptiden 6, 7 und R5, V-E-WG-P, ist dargestellt.
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6 Restriktionskarte
von pTARGET Eine Restriktionskarte des Plasmids pTARGET ist gezeigt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft B-Zell-Epitop-Peptide, die im Wesentlichen die Aminosäuresequenz, wie
durch SEQ ID Nr. 1 angegeben, und biologisch funktionelle Homologe
und Derivate davon umfassen.
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Vorzugsweise
hat das B-Zell-Epitop-Peptid nach der ersten Ausführungsform
der Erfindung im Wesentlichen die Aminosäuresequenz, wie durch SEQ ID
Nr. 2 angegeben, oder im Wesentlichen die Aminosäuresequenz, wie durch SEQ ID
Nr. 3 angegeben.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein B-Zell-Epitop-Peptid, das im Wesentlichen die Aminosäuresequenz, wie
durch SEQ ID Nr. 4 angegeben, und biologisch funktionelle Homologe
und Derivate davon umfasst.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Nucleinsäuresequenz, die ein erfindungsgemäßes B-Zell-Epitop-Peptid
codiert.
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Genauer
gesagt, betrifft die Erfindung eine DNA-Sequenz, die im Wesentlichen die Nucleinsäuresequenz,
wie durch SEQ ID Nr. 5 angegeben, und biologisch funktionelle Derivate
davon umfasst. Diese Nucleinsäuresequenz
codiert ein B-Zell-Epitop-Peptid mit im Wesentlichen der durch SEQ
ID Nr. 4 angegebenen Sequenz.
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Die
Aminosäure-
und Nucleinsäuresequenzen
sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Mit
dem Ausdruck "biologisch
funktionelle Homologe und Derivate" sind alle Varianten, einschließlich Deletion,
Substitution und/oder Insertion eines Aminosäurerestes in den erfindungsgemäßen Aminosäuresequenzen
oder einer Nucleinsäure
in den erfindungsgemäßen Nucleinsäuresequenzen,
die die biologische Aktivität
der Peptide nicht verändern,
oder Peptide, die durch die Nucleinsäuresequenzen codiert werden,
gegen Autoimmunerkrankungen gemeint. Somit soll dieser Ausdruck
so verstanden werden, dass er Peptide mit ähnlicher Struktur, Peptide
oder deren Derivate, die von den schützenden Antikörpern erkannt
werden, und/oder Peptide oder deren Derivate, die nach Immunisierung
schützende
Antikörper
induzieren können,
bezeichnet.
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Die
Erfindung betrifft ferner DNA-Konstrukte, die die erfindungsgemäße Nucleinsäuresequenz
oder funktionelle Homologe und Derivate davon umfassen. Die erfindungsgemäßen Konstrukte
können
außerdem zusätzliche
Elemente, wie Promotoren, regulatorische und Kontrollelemente, Translations-,
Expressions- und andere Signale, die einsatzfähig mit der erfindungsgemäßen Nucleinsäuresequenz
verbunden sind, umfassen.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Impfstoff, der als Wirkstoff eine
wirksame Impfstoffmenge mindestens eines erfindungsgemäßen B-Zell-Epitop-Peptids
enthält.
Die erfindungsgemäßen Impfstoffe
sind besonders dazu bestimmt, Immunität gegen entzündliche
und Autoimmunerkrankungen, zum Beispiel rheumatoide Arthritis oder
Adjuvans-Arthritis, zu verleihen.
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Mit
dem Ausdruck "wirksame
Impfstoffmenge" ist
eine Menge gemeint, die ausreicht, um das Immunsystem direkt oder
indirekt zu stimulieren und Immunität gegen entzündliche
und Autoimmunerkrankungen zu verleihen. Eine solche wirksame Menge
wird je nach der Schwere der Erkrankung, dem Alter, Geschlecht und Gewicht
des Patienten sowie dem allgemeinen Zustand des Patienten und anderen Überlegungen,
die dem behandelnden Arzt bekannt sind, bestimmt. Bevorzugte Dosen
pro Injektion können
0,02–2
mg/kg Körpergewicht
betragen.
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Die
erfindungsgemäßen Impfstoffe
können
alternativ als Wirkstoff mindestens eine erfindungsgemäße Nucleinsäuresequenz
umfassen.
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Die
erfindungsgemäßen Impfstoffe
können
gegebenenfalls außerdem
pharmazeutisch verträgliche Träger, Verdünnungsmittel,
Additive, Excipienten und Adjuvantien umfassen. Mit den Ausdrücken "pharmazeutisch verträgliche Träger, Verdünnungsmittel,
Additive, Excipienten und Adjuvantien" ist jedes inerte, nicht-toxische Material
gemeint, das zur effizienten Zufuhr des Wirkstoffs beitragen kann.
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Der
Begriff "Antikörper", wie in Verbindung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet, betrifft sowohl polyklonale
als auch monoklonale Antikörper.
Polyklonale Antikörper
können
in Kaninchen, Hühnern,
Mäusen, Ratten,
Schafen oder ähnlichen
Säugern
erzeugt werden. Die Erzeugung polyklonaler Antikörper gegen Peptide ist in den
obengenannten Current Protocols in Immunology, Wiley and Sons Inc.,
Kapitel 9, beschrieben.
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Monoklonale
Antikörper
können
aus B-Zellen, die aus der Milz oder den Lymphknoten von immunisierten
Tieren, insbesondere Ratten oder Mäusen, entnommen wurden, durch
Fusion mit immortalisierten B-Zellen unter Bedingungen, die das
Wachstum von Hybridzellen begünstigen,
hergestellt werden. Für
die Fusion muriner B-Zellen ist die Zelllinie Ag-8 bevorzugt.
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Die
Technik zur Erzeugung monoklonaler Antikörper ist in vielen Artikeln
und Lehrbüchern,
wie in dem vorstehend genannten Kapitel 2 von Current Protocols
in Immunology, beschrieben. Das dortige Kapitel 9 beschreibt die
Immunisierung von Labortieren mit Peptiden. Milz- oder Lymphknotenzellen
dieser Tiere können auf
die gleiche Weise, wie Milz- oder Lymphknotenzellen von mit Protein
immunisierten Tieren, zur Erzeugung monoklonaler Antikörper, wie
im dortigen Kapitel 2 beschrieben, verwendet werden.
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Der
Begriff "Antikörper" soll auch sowohl
intakte Moleküle
als auch Fragmente davon, wie zum Beispiel Fv, Fab und F(ab')2, die zur Antigenbindung
in der Lage sind, beinhalten. Fab- und F(ab')2-Fragmenten fehlt das Fc-Fragment
des intakten Antikörpers,
sie werden schneller aus dem Kreislauf ausgeschieden und können weniger
unspezifische Gewebebindung aufweisen als ein intakter Antikörper.
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Von
einem Antikörper
wird gesagt, er sei "gerichtet
gegen" ein Molekül, wenn
er in der Lage ist, spezifisch mit dem Molekül zu reagieren und dadurch
das Molekül
an den Antikörper
zu binden. Der Begriff "Epitop" soll den Teil eines
Moleküls
bezeichnen, der in der Lage ist, durch einen Antikörper gebunden
zu werden, und der auch durch den Antikörper erkannt werden kann. Epitope
oder "Antigendeterminanten" bestehen gewöhnlich aus
chemisch aktiven Oberflächengruppierungen
von Molekülen,
wie Aminosäuren
oder Zucker-Seitenketten, und haben spezifische dreidimensionale
Struktureigenschaften sowie spezifische Ladungseigenschaften.
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Ein "Antigen" ist ein Molekül oder ein
Teil eines Moleküls,
das in der Lage ist, durch einen Antikörper gebunden zu werden, und
das zusätzlich
in der Lage ist, in einem Tier die Produktion eines Antikörpers zu
induzieren, der zur Bindung an ein Epitop dieses Antigens in der
Lage ist. Ein Antigen kann ein oder mehr als ein Epitop haben. Die
obengenannte spezifische Reaktion soll andeuten, dass das Antigen
auf eine hochselektive Weise mit seinem entsprechenden Antikörper und
nicht mit der Vielzahl anderer Antikörper, die durch andere Antigene
hervorgerufen werden können,
reagiert.
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Die
erfindungsgemäßen Antikörper können in
Form von Zusammensetzungen für
die Verwendung bei passiver Immunisierung bereitgestellt werden.
Während
solche Zusammensetzungen gewöhnlich
durch Injektion verabreicht werden, ist nicht beabsichtigt, dass
die vorliegende Erfindung allein auf diesen Weg beschränkt ist.
In der Regel werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen jedoch
durch intramuskuläre oder
subkutane Injektion verabreicht. Gelegentlich können auch der intravenöse oder
intraperitoneale Weg zur Verabreichung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendet werden.
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Zusätzlich zum
Wirkstoff (d.h. dem Antikörper)
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch
ein Puffermittel, ein Mittel, das dessen Osmolarität einstellt,
und gegebenenfalls ein oder mehrere weitere Additive, wie Träger, wie
im Stand der Technik bekannt, umfassen.
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Ein
bevorzugtes Puffermittel ist phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS),
in der ebenfalls die Osmolarität
eingestellt wird.
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Eine
bevorzugte Zusammensetzung weist keinen Träger auf. Solche Formulierungen
werden vorzugsweise zur Verabreichung durch Injektion, einschließlich intramuskulärer und
intravenöser
Injektion, verwendet.
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Die
Herstellung pharmazeutischer und immunisierender Zusammensetzungen
ist im Stand der Technik bekannt und wurde in vielen Artikeln und
Lehrbüchern
beschrieben, siehe z.B. Remington's Pharmaceutical Sciences, Gennaro A.
R. Hrsg., Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania, 1990.
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Es
wurde gezeigt, dass die Entwicklung von Autoimmun-Diabetes bei der
NOD-Maus durch das Vorliegen von T-Zellen, die gegen das p277-Peptid
des HSP 60 reaktiv sind, gekennzeichnet ist. Es wurde ferner gezeigt,
dass das p277-Peptid als therapeutischer Impfstoff zum Aufhalten
von NOD-Diabetes verwendet werden kann [28]. Es wurde gezeigt, dass
das p277-Peptid
auch Autoimmun-Diabetes aufhält,
der durch das Streptozotocin-Toxin induziert wurde [29]. Ebenso
können
die erfindungsgemäßen Impfstoffe
auch zum Unterdrücken
einer Autoimmunerkrankung verwendet werden.
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Ferner
können
die erfindungsgemäßen Impfstoffe
auch zur Verhinderung von Rückfällen von
Autoimmunerkrankungen, die viele Autoimmunerkrankungen kennzeichnen,
verwendet werden. Prävention
eines Rückfalls
ist daher Teil des therapeutischen Ansatzes gegen diese Störungen.
Es wurde gezeigt, dass das obige Peptid p277 Diabetes bei NOD-Mäusen verhindert,
indem es die Anti-p277-Immunität
in einem frühen
Lebensstadium abschaltet. Es wurde später gezeigt, dass es einen
Autoimmunvorgang sogar dann aufhält,
wenn dieser weit fortgeschritten ist [28].
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Eine
weitere Möglichkeit
ist, dass Antikörper
gegen das HSP-Molekül
eine Entzündung
unterdrücken, indem
sie die proinflammatorische Wirkung des HSP auf das angeborene Immunsystem
hemmen. Es wurde gezeigt, dass mycobakterielles HSP65 die Freisetzung
proinflammatorischer Cytokine aus menschlichen monozytischen Zellen
induziert [18], und von Säuger-HSP60 wurde gezeigt,
dass es mit IFN-γ synergistisch
wirkt und proinflammatorische Cytokine, wie IL-12 und IL-15, fördert [31].
Die Induktion von Anti-Mycobakterien-/Anti-Selbst-HSP-Antikörpern kann
solche proinflammatorischen Wirkungen unterdrücken.
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Spezifische
Immunglobuline (Antikörper)
werden üblicherweise
zur Prävention
und Behandlung von Infektionskrankheiten (d.h. viraler Hepatitis)
verwendet. Dies wird als passive Impfung bezeichnet. Immunglobuline
können
auch zur Unterdrückung
oder Verhinderung von Rückfällen von
Autoimmunerkrankungen, wie ITP (immune thrombocytopenische Purpura),
Myasthenia Gravis (MG) und anderen Autoimmunerkrankungen, verwendet
werden [30].
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Somit
betrifft die Erfindung unter einem weiteren Aspekt einen Antikörper, der
gegen mindestens ein erfindungsgemäßes B-Zell-Epitop-Peptid oder
funktionelle Homologe und Derivate davon, die die Produktion des
genannten Antikörpers
induzieren können,
gerichtet ist.
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Die
erfindungsgemäßen Antikörper können polyklonale
oder monoklonale Antikörper
sein.
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Unter
noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Zusammensetzung
zur passiven Immunisierung, umfassend mindestens einen erfindungsgemäßen Antikörper, die
gegebenenfalls außerdem
pharmazeutisch verträgliche
Träger,
Verdünnungsmittel,
Additive, Excipienten und Adjuvantien umfassen kann. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist besonders zur passiven Impfung oder Immunisierung gegen und
zur Behandlung von Autoimmun- oder
inflammatorischen Störungen,
zum Beispiel rheumatoider Arthritis, bestimmt.
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Die
Erfindung wird auf Basis der folgenden Beispiele, die nur veranschaulichend
sind und die Erfindung in keiner Weise beschränken, detaillierter beschrieben.
Viele Modifikationen und Varianten der vorliegenden Erfindung sind
angesichts der vorliegenden Lehren möglich. Es sollte daher selbstverständlich sein,
dass die Erfindung innerhalb des Umfangs der beigefügten Ansprüche anders
ausgeführt
werden kann als spezifisch beschrieben.
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Die
folgenden Beispiele zeigen die Anti-MT-HSP-Antikörperantwort verschiedener Ratten
und ihre Korrelation mit Suszeptibilität für die Induktion von Arthritis.
Nur eine beschränkte
Anzahl von Epitopen im bakteriellen HSP-Molekül wird durch Rattenantikörper erkannt.
Das Repertoire dieses Antikörpers
unterscheidet sich zwischen resistenten und suszeptiblen Stämmen. Es
wurde gefunden, dass resistente Stämme auf Peptide, die man auf
der äußeren Oberfläche des
Moleküls
findet, sowie auf das gesamte Molekül reagieren. Dagegen reagierten
Antikörper
von naiven Lewis-Ratten mit einer kleineren Anzahl von Peptiden,
die auf der äußeren Oberfläche des
Moleküls
weniger exponiert sind, und reagierten nicht mit intaktem HSP. Das
Vorliegen von Antikörpern
gegen einige der Epitope sowie das gesamte MT-HSP kann mit Resistenz
gegen die Induktion von Arthritis in Verbindung gebracht werden,
und sie wurden daher als "schützende" Epitope bezeichnet.
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Es
wurde zuvor beschrieben, dass die T-Zell-Antwort auf bakterielles HSP eine Determinantenstreuung
zeigt. Die vorliegenden Daten, die in den folgenden Beispielen genannt
sind, zeigen, dass es auch eine deutliche B-Zell-Determinantenstreuung
gibt, und dass diese Streuung auch spontan, nämlich ohne absichtliche Impfung,
erfolgen kann. Die B-Zell-Epitope, unterscheiden sich von den T-Zell-Epitopen,
wie gezeigt wird. Diese Beobachtung ist von besonderer Bedeutung
für die
vorliegende Erfindung.
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Junge
naive Lewis-Rattett erkannten nur zwei bakterielle Epitope: die
Peptide 40 und 63. Vier Monate alte Lewis-Ratten erkannten zusätzlich die
Peptide 6, 36 und 45, und neun Monate alte Lewis-Ratten erkannten
die Peptide 7 und 31 zusätzlich
zu allen anderen erwähnten
Peptiden. Die Erkennung dieser Peptide geht auch mit der Erkennung
des gesamten bakteriellen HSP-Moleküls einher.
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Das
B-Zell-Epitop-Repertoire der jungen BN-Ratten ist ähnlich demjenigen
alter Lewis-Ratten, einschließlich
nur eines zusätzlichen
Peptids, Peptid 59. Lewis-Ratten, die mit CFA immunisiert wurden,
reagierten auf alle vorstehend genannten Peptide sowie auf zwei
zusätzliche
Peptide, nämlich
21 und 84.
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Obwohl
die Anti-HSP-Peptid-Antikörper,
die man in naiven alten Lewis-Ratten und in naiven jungen BN-Ratten findet, als
natürliche
Antikörper
bezeichnet werden, ist es möglich,
dass sie als Antwort auf eine Exposition dieser Ratten gegenüber Umwelt-Pathogenen
hervorgerufen wurden (wie es "natürliche" Antikörper tatsächlich immer
sein können)
und dass die Epitopstreuung als Antwort auf diese Pathogene in BN-Ratten schneller,
früher
und stärker
erfolgt als in der Lewis-Ratte. Lewis-Ratten müssen mit CFA immunisiert werden, um
die natürliche
Antwort von BN-Ratten nachzuahmen. Die Ähnlichkeit des Antikörperrepertoires
der naiven BN-Ratten mit demjenigen der immunisierten Lewis-Ratte
unterstützt
diese Möglichkeit.
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Die
Art der B-Zell-Epitope und die Korrelation zwischen Erkennung bestimmter
Epitope und dem gesamten Molekül
kann anhand der nachstehend dargestellten Primär- und Tertiärstrukturanalyse
des Moleküls besser
verstanden werden.
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Um
zu sehen, ob die schützenden
Anti-HSP-Antikörper durch
Immunisierung mit den "schützenden" Peptiden induziert
werden können,
wurden Lewis-Ratten mit den verschiedenen Peptiden ohne Freundsches Adjuvans
immunisiert. Die Immunisierung mit drei Peptiden, den bakteriellen
Peptiden 6 und 7 und dem Säuger-Peptid
5, führte
zur Produktion von Antikörpern
gegen bakterielles Peptid 6 sowie zu einer Anti-HSP-Antwort, was zeigte,
dass Antikörper
gegen ein "externes" Peptid zur Erkennung
des gesamten Moleküls
führen. Eine
Induktion dieser Antikörper
führte
auch zu Krankheitsresistenz.
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Obwohl
der Mechanismus der Erkrankungsresistenz, die durch die natürlichen
sowie die induzierten Anti-HSP-Antikörper induziert
wird, noch nicht aufgeklärt
wurde, ist es möglich,
dass die Antikörper
gegen MT-HSP die frühen
Schritte der Induktion pathogener T-Zellen gegen das Peptid hemmen,
indem sie in die Antigenprozessierung oder die T-Zell-Erkennung
der pathogenen Epitope eingreifen. Alternativ können sie die Effektorschritte
der pathogenen Antwort durch Bindung an das Selbst-HSP-kreuzreagierende
Zielantigen verhindern.
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Die
T-Zell-Antwort AA-suszeptibler Lewis- und AA-resistenter WKA-Wistar-Ratten gegen
das bakterielle HSP 65 kD wurde gründlich untersucht. Es wurde
gezeigt, dass in den frühen
Post-Immunisierungsstadien die Lewis-T-Zellen auf mehrere Determinanten
reagieren, die man am N-Terminus sowie am Carboxyterminus des Moleküls findet,
wohingegen später
eine Verschiebung zu carboxyterminalen Epitopen entwickelt wurde. Die
frühe T-Zell-Antwort
von Wistar-Ratten war ähnlich
derjenigen der späten
Antwort der Lewis-Ratten. Weil die 3D-Struktur des Moleküls nicht zeigt, dass sich die
carboxy- und N-terminalen Stellen an unterschiedlichen Stellungen
des Moleküls
befinden, ist es nicht überraschend,
dass die B-Zell-Epitope entlang des gesamten Moleküls ohne
eine Auswahl entweder des Carboxy- oder des N-Terminus des Moleküls gefunden
wurden.
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Ein
Vergleich zwischen den veröffentlichten
dominanten T-Zell-Epitopen und den erfindungsgemäßen B-Zell-Epitopen ergab keine gemeinsamen
Epitope. Im Gegensatz dazu geht das Fehlen natürlicher Antikörper gegen
bestimmte Epitope, wie 6, 7 oder 31 bei den naiven Lewis-Ratten,
mit einer frühen
T-Zell-Antwort gegen diese Epitope einher, wohingegen das Vorliegen
von Antikörpern
gegen Epitope, wie 40 und 63, mit einem Fehlen einer frühen T-Zell-Antwort
einhergeht. Auf Basis dieser Korrelationen kann vorgeschlagen werden,
dass das Vorliegen natürlicher
Antikörper
gegen bestimmte Epitope tatsächlich
die T-Zell-Antwort gegen sie hemmen kann, wohingegen das es Fehlen
von Antikörpern
den T-Zellen gestattet, auf diese Epitope zu reagieren. Zum Beispiel
können
AA-suszeptible Lewis-Ratten,
die keine natürlichen
Antikörper
gegen das bakterielle Peptid 31 haben, eine T-Zell-Antwort gegen
dieses Peptid entwickeln, und diese pathogenen T-Zellen können Arthritis
induzieren.
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Wie
zuvor erwähnt,
gab es keine eindeutige Korrelation zwischen Krankheitsresistenz
und dem Vorliegen von Anti-HSP-Antikörpern. Junge naive Lewis-Ratten hatten keine
nachweisbaren Antikörper
gegen das HSP-Molekül,
wohingegen neun Monate alte Lewis-Ratten diese Antikörper in
einem signifikanten Titer entwickelten. Parallel zur Entwicklung
der Anti-HSP-Antwort
wurden die alten Ratten auch resistent gegen die Induktion von Arthritis.
Junge Lewis-Ratten erwarben sowohl die Antikörper als auch Erkrankungsresistenz
nach Immunisierung mit CFA, und die natürlicherweise resistenten BN-Ratten
hatten spontan Anti-HSP-Antikörper, ohne
dass eine Immunisierung nötig
war. Es ist daher möglich,
dass diese Antikörper
das bakterielle HSP unmittelbar nach der Immunisierung binden und
verhindern, dass es für
den zellulären
Zweig des Immunsystems zugänglich
ist.
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Wie
zuvor bemerkt, sind die Epitope, die von den B-Zellen aus dem bakteriellen
HSP "ausgewählt" werden, Epitope,
die sehr wahrscheinlich infolge von Toleranz gegenüber Selbst-Antigenen
relativ wenig Homologie mit dem Selbst-HSP haben.
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Eine
Analyse des Anti-Selbst(Ratte)-HSP-Antikörper-Repertoires zeigte tatsächlich,
dass es eine beschränkte
Zahl von Epitopen gibt, die von den Ratten-Immunglobulinen im Selbst-HSP-Molekül erkannt
werden. Naive junge Lewis-Ratten reagierten weder auf ein Selbst-Peptid
noch auf das gesamte Selbst-HSP-60- Molekül. BN- und Post-AA-Lewis-Ratten,
die mit 8–10
bakteriellen HSP-Epitopen reagierten, reagierten nur auf zwei Epitope
im Selbst-HSP, die Peptide M5 und M30, sowie auf das gesamte Selbst-HSP-Molekül.
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Eine
Expression des Säuger-
(oder Selbst-) HSP wird in entzündeter
Synovialis von Ratten mit AA herauf reguliert [22], und es wurde
eine kreuzreaktive Immunerkennung zwischen dem mycobakteriellen
HSP 65 kD und endogenem Selbst-HSP 60 kD auf T-Zell-Ebene gefunden
(23–25].
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Weil
die Anti-Selbst-Antikörper
nur in den resistenten Ratten gefunden wurden, ist es möglich, dass Antikörper, die
mit dem Selbst-HSP kreuzreagieren, dieses vor den pathogenen T-Zellen
verbergen und somit als schützende
Antikörper
wirken können.
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Es
ist interessant festzustellen, dass eines der zwei selbstschützenden
Epitope das Selbst-Peptid 5 ist, das das homologe Ratten-Epitop
zu dem bakteriellen schützenden
Peptid 6 ist. Außerdem
führte
eine Immunisierung mit den bakteriellen Peptiden 6 und 7 und mit
dem Säuger-Peptid
5 zur Produktion von Anti-bakterielles-HSP-6- und Anti-bakterielles-HSP-Antikörpern sowie
zum Schutz gegen Erkrankungsinduktion. Betrachten der Primärstruktur
dieser drei Peptide führt
zu dem Schluss, dass sie ein gemeinsames Motiv (V--E--W G-P) exprimieren,
bei dem es sich um das schützende
Motiv dieser Peptide handeln könnte
(5).
-
Daher
kann die humorale Immunantwort gegen das bakterielle HSP auf eine
begrenzte Zahl potenzieller B-Zell-Epitope
abzielen. Diese Epitope sind Peptidabfolgen, die sich zwischen den
Aminosäuren
befinden, die als Krümmer
und Spacer wirken, und man findet sie in nicht-konservierten Teilen
des Moleküls.
Die Erkennung von B-Zell-Epitopen, die auf der Oberfläche des
Moleküls
exponiert sind, führt
zur Bindung des gesamten Moleküls
und geht mit Resistenz gegen die Induktion von Arthritis einher.
-
Diese
Resistenz tritt in einigen Rattenstämmen natürlicherweise auf, wohingegen
sie in anderen mit dem Alter oder nach Immunisierung mit HSP erworben
werden kann. Eine Immunisierung mit einigen der "schützenden" Epitope kann sowohl
zu Erkrankungsresistenz als auch zu dem serologischen Profil führen, das in
den resistenten Stämmen
vorhanden ist.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch ein Verfahren zum Vorhersagen von
Suszeptibilität/Prädisposition
für die
Entwicklung von Autoimmun-Arthritis bereitstellen. Im Rattensystem
wurde gezeigt, dass naive junge Lewis-Ratten keine Antikörper gegen Peptid 6 des HSP
besitzen und dass sie für
die Entwicklung von Arthritis nach Exposition oder Immunisierung
durch HSP suszeptibel sind. Auf ähnliche
Weise können
gesunde Individuen, denen Subgruppen von Antikörpern gegen HSP-spezifische
Peptide fehlen, für
das Einsetzen von Arthritis suszeptibel sein. Die vorliegende Erfindung
stellt auch einen Test zur Untersuchung und Bestimmung von Suszeptibilität/Prädisposition
für Arthritis
bereit. Der Test kann mittels ELISA durchgeführt werden, in dem die Peptide
an die feste Phase gebunden und Serumproben hinzugefügt werden,
gefolgt von Zugabe von Anti-Human-IgGs. Andere bekannte immunologische
Analysetechniken können
ebenfalls verwendet werden.
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Die
Erfindung kann anhand der folgenden Beispiele, die nur veranschaulichend
sind und die Erfindung nicht darauf beschränken, detaillierter beschrieben
werden.
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Beispiele
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Materialien
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Tiere:
Weibliche Inzucht-Lewis-Ratten, 6 Wochen oder 9 Monate alt, wurden
von Harlan Lab., Israel, erhalten. Weibliche Brown-Norway- (BN-)
Ratten, 6 Wochen alt, wurden von Harlan Sprague-Dawley, USA, erhalten.
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Antigene
und Antikörper:
Rekombinantes HSP 65 von Mycobacterium tuberculosis war ein Geschenk von
Dr. M. Singh (The WHO Recombinant Protein Bank, Deutschland). Rekombinantes
Säuger-HSP
60 wurde von StressGen Biothec. Corp. (Victoria, BC, Kanada) bezogen.
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Synthetische
Peptide von MT-HSP 65 waren ein Geschenk von Dr. L. Adorini (The
Roche Milano Ricerche, Mailand, Italien). Synthetische Peptide des
Säuger-HSP
60 waren ein Geschank von Dr. I. Cohen (The Weizmann Institute,
Rehovot, Israel). Mit alkalischer Phosphatase konjugierte Ziege-Anti-Ratte-IgG
wurden von Jackson ImmunoResearch Lab. Inc. (Avonsdale, PA) bezogen.
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Verfahren
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Induktion
und klinische Untersuchung von Adjuvans-Arthritis: Lewis-Ratten wurde 1 mg Mycobacterium
tuberculosis H37Ra (Difco, Detroit, MI) in komplettem Freundschen
Adjuvans (Difco) subkutan an der Schwanzbasis injiziert. Die Schwere
der Arthritis (Arthritis-Index) wurde blind wie folgt bewertet:
0 – keine
Arthritis; 1 – Gelenkröte; 2 – Röte und Schwellen
des Gelenks. Die Knöchel-
und die Tarsus-Metatarsus-Gelenke jeder
Pfote wurden bewertet. Es kann eine maximale Bewertung von 16 erhalten
werden, aber eine Bewertung über
8 deutet auf eine schwere Erkrankung.
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Dot-Blot-Test:
Die Antigene wurden in PBS gelöst,
und Proben von 1 μg
wurden auf Nitrocellulose-Papier adsorbiert. Das Papier wurde luftgetrocknet
und mit 1% BSA in PBS für
20 min inkubiert, um die unspezifische Bindung zu blockieren. Die
Proben wurden dann in PBS-0,05%
Tween gewaschen und mit Rattensera, die 1:100 in BSA-PBS verdünnt waren,
für 90
min bei Raumtemp. inkubiert. Die Proben wurden gewaschen und mit
Ziege-Anti-Ratte-Antikörper, der
mit alkalischer Phosphatase konjugiert und 1:1000 in BSA-PBS verdünnt war,
für 90
min bei RT inkubiert. Nach erneutem Waschen wurde die Farbreaktion
durch Zugabe eines Gemischs von BCIP-NBT (Sigma-Fast, Sigma) zu
den Zellen für
15 min entwickelt. Die Reaktion wurde durch Zugabe von Leitungswasser
gestoppt.
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ELISA:
Flachbodenplatten mit 96 Vertiefungen (Corning) wurden mit Säuger-HSP
60 oder mycobakteriellem HSP 65 (10 μg/ml) in Carbonatpuffer, pH
9,6, über
Nacht bei 4°C
beschichtet.
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Nach
ausgiebigem Waschen mit PBS-0,05% Tween wurden die Platten mit Blockierungspuffer,
der 1% BSA (Sigma) enthielt, für
60 min bei RT inkubiert.
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Die
HSP-Peptide wurden an gemäß Kasprzyk
et al. [26] mit Glutaraldehyd vorbehandelte Platten gebunden. Kurz
gesagt, wurden die Platten mit 100 μl/Vertiefung 5% w/v Glutaraldehyd
in PBS für
1 Stunde bei Raumtemp. beschichtet. Die Platten wurden gründlich mit
PBS gewaschen, und die Peptide (1 μg/100 μl) wurden zu jeder Vertiefung
hinzugegeben und über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Die Platten wurden trockengeschüttelt und mit 1% BSA in PBS
blockiert.
-
Die
entweder mit HSP oder Peptiden beschichteten Platten wurden erneut
gewaschen und mit Rattensera, die 1:100 in PBS-0,01% Tween verdünnt waren,
für 90
min bei Raumtemp. inkubiert. Nach erneutem Waschen wurden die Platten
mit Ziege-Anti-Ratte-IgG oder -IgM, die mit alkalischer Phosphatase
konjugiert waren, für
60 min bei RT inkubiert. Das Vorliegen von Antikörpern wurde durch Zugabe des
Substrats PNP (NP 100, Chemicon, Temecula, CA) zu den Platten sichtbar
gemacht. Die optische Dichte wurde photometrisch bei 405 nm gemessen.
-
Aminosäurevergleich:
Die Programme "Pileup" und "pretty" (GCG-Wisconsin Package,
v.9.0) wurden zum Vergleich der Aminosäuresequenzen von drei HSP 60
(Mycobacterium tuberculosis, Ratte und Mensch) verwendet.
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Strukturanalyse:
Das RasMol-Programm v.2.6 und die 3D-Struktur des E. coli-GroEL-GroES-Komplexes
(pdb ID: 1AON Referenz) wurden zur Analyse der Position von Epitopen
verwendet.
-
Weil
die Kristallstruktur von MT-HSP 65 kD noch nicht vollständig bekannt
ist, wurde ein dreidimensionales Modell der Tertiärstruktur
von MT-HSP 65 kD auf Basis der aufgeklärten Kristallstruktur von GroEL
aus E. coli (pdb ID: 1GRL) als Matrize verwendet. Dieses Modell
wurde durch Programme zur vergleichenden Proteinmodellierung aufgebaut.
-
Modulation
von AA durch mycobakterielle und Säuger-HSP-Peptide: Von HSP 65
stammende Peptide wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit, das Auftreten oder
die Schwere von AA bei Lewis-Ratten zu modulieren, untersucht. Die
Ratten wurden mit 100 μg
von jedem Peptid in PBS drei Wochen (3W), 2W und 1W vor der Induktion
von AA durch MT immunisiert. Kontroll-Ratten erhielten PBS. Um das
Vorhandensein von Antikörpern
zu testen, wurden die Ratten vor der Injektion von MT und 30 Tage
nach der MT-Injektion geblutet.
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Herstellung
eines DNA-Impfstoffs: Eine synthetische Oligo-DNA mit der SEQ ID:
Nr. 5, die das in Tabelle 1 dargestellte Oligopeptid Mycobacterium
tuberculosis HSP 65 kD Nr. 6 codierte, wurde in den kommerziell
erhältlichen
Säuger-Expressionsvektor
pTARGET (Promega, Madison, WI, USA) mit der in 6 dargestellten
Restriktionskarte kloniert. Die Klonierung erfolgte nach den Angaben
des Herstellers.
-
Das
Plasmidkonstrukt wurde dann in den E. coli-JM109-Stamm übertragen und zur weiteren
Plasmidreinigung unter Verwendung des DNA-Reinigungssystems Wizard Plus Maxipreps-Kit
(Programa, Madison, WI, USA) im großen Maßstab vermehrt.
-
Tierimpfung:
Lewis-Ratten wurden mit Bupivaccine (Astra) zwei Tage vor der Impfung
und der späteren
Erkrankungsinduktion vorbehandelt. Den Ratten wurden dann zweimal
100 μg des
DNA-Konstrukts in den Musculus tibialis anterior mit einem einwöchigen Intervall
zwischen den Injektionen injiziert.
-
ERGEBNISSE
-
Die Wechselwirkung von
Ratten-IgG mit gesamtem mycobakteriellem HSP 65 und seinen Peptiden
-
Frühere, von
den Erfindern durchgeführte
Experimente zeigten, dass IgGs von AA-resistenten Ratten (d.h. BN
oder Fisher) sowie von Lewis-Ratten, die von AA genesen waren, (Post-AA-Lewis-Ratten)
in der Lage waren, die Induktion von AA in naiven Lewis-Ratten zu
unterdrücken,
und in einem Dot-Blot-Test an bakterielles HSP 65 banden. Um eine
quantitativere Untersuchung dieser Bindung zu erhalten, wurde die
Wechselwirkung von IgGs aus diesen Ratten mit dem gesamten Molekül des mycobakteriellen
HSP 65, von dem bekannt ist, dass es in Lewis-Ratten mit AA einhergeht,
durch Dot-Blot und ELISA getestet.
-
Es
wurde gefundenen, dass IgGs von 6–8 Wochen alten BN-Ratten und
Post-AA-Lewis-Ratten stark mit dem HSP reagierten, während keine
Reaktion gefunden wurde, wenn IgGs von naiven Lewis-Ratten getestet
wurden. Interessanterweise wurde gefunden, dass IgGs von neun Monate
alter naiver Lewis-Ratte ebenfalls mit dem HSP reagierten.
-
Um
die Epitope zu definieren, die von den Antibakterielles-HSP-Antikörpern erkannt
werden, testeten die Erfinder mittels Dot-Blot die Wechselwirkung
von IgGs aus naiven jungen BN-Ratten und Post-AA-Lewis-Ratten mit 90 synthetischen
16-mer-Peptiden von mycobakteriellem 65 kD HSP. IgGs aus naiven
jungen Lewis-Ratten dienten als Kontrolle.
-
Nur
10 von den 90 getesteten Peptiden (Tabelle 2) reagierten mit den
getesteten Immunglobulinen. Alle Ratten-Immunoglobuline reagierten
mit zwei Peptiden: 40 (Reste 235–250) und 63 (Reste 373–388). Wenn
diese Ratten altern, erwerben sie Antikörper gegen zusätzliche
Peptide, und ein ähnliches
Profil wie das alter Lewis-Ratten wird bei jungen naiven BN-Ratten
gefunden, und Lewis-Ratten, die mit CFA immunisiert wurden, reagierten
auch mit den Peptiden 21 (Reste 121–136) und 84 (Reste 499–514). Es
wird darauf hingewiesen, dass, obwohl naive Lewis-Ratten nicht das
gesamte Molekül
von HSP 65 kD erkennen, ihre IgGs mit bestimmten Peptiden dieses
Moleküls
ohne irgendeine Wirkung auf die Suszeptibilität für AA Wechselwirken können.
-
-
Bindung von Ratten-IgGs
an das Säuger-HSP
60 und seine Peptide
-
Frühere Studien
haben gezeigt, dass bestimmte bakterielle HSP-Peptide Selbst-HSP-reaktive
T-Zellen mit Erkrankungs-supprimierendem regulatorischem Potenzial
hervorrufen können.
Um das Anti-Selbst-HSP-Antikörper-Repertoire
dieser Ratten zu untersuchen, wurde die Reaktivität von IgGs
von naiven und Post-AA-Lewis-Ratten
sowie von naiven BN-Ratten gegen gesamtes Säuger-HSP 60 mittels ELISA getestet.
-
Die
in Tabelle 3 dargestellten Ergebnisse zeigen, dass naive und vier
Monate alte Lewis-Ratten keine Anti-Selbst-HSP-60-Antikörper besitzen,
wohingegen neun Monate alte Lewis-Ratten, junge BN-Ratten und Post-AA-Lewis-Ratten eine
signifikante Bindung an Selbst-HSP aufwiesen (Tabelle 3). Einige
naive Lewis-Ratten besaßen
sehr niedrige Konzentrationen der Antikörper.
-
Tabelle
3 Antikörper
gegen Säuger-HSP-60-Peptide
-
Immunglobuline
von naiven Lewis- und BN-Ratten und Post-AA-Lewis-Ratten wurden
mittels Dot-Blot hinsichtlich der Bindung an 38 synthetische 20-mer-Peptide des Säuger-HSP
60 getestet. Es wurde gefunden, dass IgGs, die von BN- und Post-AA-Lewis-Ratten,
aber nicht von naiven Lewis-Ratten stammten, nur mit 2 Peptiden
reagierten: Peptid 5 (Reste 61-80) und Peptid 30 (Reste 436-455).
Eine quantitative Analyse dieser Bindung sowie der Bindung von Immunglobulinen
von vier und neun Monate alten Lewis-Ratten bestätigten die Dot-Blot-Befunde (Tabelle
3).
-
Aminosäurevergleich
-
Die
HSP 60-Familie ist stark konserviert: MT-HSP 65 und seine Säuger-Homologe
(Ratte oder Mensch) zeigen 48% Identität. In 1 werden
die drei Aminosäuresequenzen
von MT-HSP 65, HSP 60 aus Ratte und Mensch verglichen. Die Konsensussequenzen
dieser drei Proteine sind ebenfalls dargestellt. Die Epitope, von
denen gefunden wurde, dass sie für
diese Studie relevant sind, sind fett und unterstrichen dargestellt.
-
3D-Strukturanalyse
-
Die
Tertiärstrukturanalyse
spielt eine wichtige Rolle für
die B-Zell-Epitop-Erkennung. Bei einem ersten Ansatz wurde ein einfaches
Computerprogramm bereitgestellt, das durch Screening der Primärstruktur
des Peptids vorhersagen konnte, wo potenzielle B-Zell-Epitope zu finden
waren. Der Algorithmus basiert auf einer früheren Analyse des basischen
Myelinproteins von Warren et al. [27] zur Lokalisierung potenzieller
Epitope für
B-Zellen. Deren Analyse zufolge können zwei Sorten von Aminosäuren definiert
werden:
- • "Molekulare Spacer": Dabei handelt es
sich um kurzkettige Reste (Seitenketten von einem Kohlenstoffatom
oder weniger), die eine molekulare Lücke für benachbarte langkettige Aminosäuren bereitstellen
könnten.
Drei Aminosäuren,
die in diese Definition passen, sind: Glycin (G), Alanin (A) und
Serin (S).
- • "Molekulare Krümmer": Prolin- (P-) Reste,
die Unterbrechungen der Sekundärstruktur
hervorrufen können.
-
Eine
minimale Länge
von 9 Resten wurde für
diese potenziellen Epitope eingestellt. Nach diesen Regeln wurden
sechs Reihen von aufeinanderfolgenden langkettigen Resten (Seitenketten
mit zwei Kohlenstoffatomen oder mehr) gefunden, die sich zwischen
molekularen Spacern und/oder molekularen Krümmern befanden (Tabelle 4).
-
Tabelle
4 Potenzielle
Epitope von MT-HSP 65 kD
-
Das
Peptid wurde mit einem Computerprogramm gescreent, und aufeinanderfolgende
langkettige Reste (Seitenketten mit zwei Kohlenstoffatomen oder
mehr), die sich zwischen molekularen Spacern und/oder molekularen
Krümmern
befanden, sind dargestellt (die 6 ersten Peptide). Die beiden Peptide
darunter sind die aufeinanderfolgende Kette, die höchstens
einen molekularen Spacer (Glycin) enthält.
-
Anhand
an diese Regeln angepasster Aminosäuresequenzen wurden fünf von sechs
Reihen identifiziert, von denen gefunden wurde, dass sie experimentell
von B-Zell-Antikörpern
erkannt werden (Tabelle 1). Um mehr Epitope zu finden, wurde das
Programm folglich mit einer kleinen Änderung, nämlich der Suche nach Epitopen,
die höchstens
einen molekularen Spacer (G, S oder A) enthalten, laufen gelassen.
Die minimale Länge
wurde auf 12 Reste (anstelle von vorher 9) eingestellt, um den Hintergrund
zu verringern (d.h. eine Strafe von drei Resten wurde eingestellt,
um die Lücke
zu kompensieren). Zwei neue Sequenzen wurden identifiziert, von
denen auch gefunden wurden, dass sie experimentell durch B-Zell-Antikörper erkannt
werden, (31, 45; siehe Tabelle 1). In diesen beiden Fällen war
der molekulare Spacer Glycin.
-
Um
die Implikationen der Tertiärstruktur
von MT-HSP 65 kD
besser zu verstehen und diese verschiedenen Aminosäuresequenzen
auf dem gesamten Molekül
zu lokalisieren, wurde ein Modell für die Tertiärstruktur von MT-HSP 65 kD
auf Basis der Kristallstruktur von E. coli-GroEL (3)
verwendet.
-
Die
Strukturanalyse bestätigte,
dass die experimentell erkannten Epitope, die sich auf der Oberfläche des
Proteins befinden, eine potenzielle Stelle für Antikörperbindung bereitstellen können. Die
Peptide 6, 7, 21, 31, 59 waren diejenigen, von denen gefunden wurde,
dass sie am meisten exponiert sind, wohingegen die Peptide 36, 40,
45, 63 und 84 teilweise exponiert sind.
-
Das
einzige potenzielle Epitop, das nicht experimentell erkannt wurde,
(Reste 318–331)
scheint im Molekül "verborgen" zu sein.
-
Obwohl
es eine deutliche Homologie zwischen MT-HSP 65 kD und Säuger-HSP
60 kD gibt, zeigten die meisten der Peptide, von denen gefunden
wurde, dass sie von den Anti-MT-HSP-65-Antikörpern erkannt werden, keine
große
Restehomologie zu Säuger-HSP.
Dies kann auf die Selbst-Toleranz
zurückzuführen sein, die
die Ratten vor der Entwicklung einer autoimmunen Autoantikörper-Antwort
gegen ihr eigenes HSP 60 schützt.
Zwei Peptide, 6 und 45, schienen nicht mit dieser Regel überein zu
stimmen, da sie Stellen mit hoher Homologie zu Selbst-HSP aufwiesen.
-
Diese
Befunden lassen sich für
beide Peptide wie folgt erklären:
Peptid
6 (Reste 31–46):
Es wurde gefunden, dass Antikörper
an Peptid 7 (Reste 37–52),
die den polymorphen Teil dieses Peptids überlappen, aber nicht an Peptid
5 (Reste 25–40)
binden, das die zum Säuger-HSP homologe Region
darstellt. Daher scheint es, dass diese Antikörper gegen die polymorphe (nicht-Selbst-) Region von
Peptid 6 (Reste 40–46)
gerichtet sind. Es kann auch eine Hypothese im Hinblick auf die "schützende" Fähigkeit
dieses Peptids liefern, eine partielle Homologie mit der Säuger-HSP-60-Sequenz
kann für
diese Schutzwirkung verantwortlich sein.
-
Peptid
45 (Reste 265–280):
Dieses Peptid kann in zwei aufeinanderfolgende Regionen unterteilt
werden:
eine ist polymorph (Reste 265–271) und die zweite stark
konserviert (Reste 271–280).
Eine Analyse der dreidimensionalen Struktur zeigt, dass die polymorphe
Region die exponierte Region ist, wohingegen die konservierte Region
im gesamten Molekül "verborgen" zu sein scheint
(nicht dargestellt). Daher ist es möglich, dass die Antikörper, die
Peptid 45 binden, hauptsächlich
gegen die exponierte polymorphe Region gerichtet sind.
-
Keine
Besonderheit im Hinblick auf die Sekundärstruktur und die Verteilung
von hydrophoben/polaren Resten in diesen Epitopen wurde (sowohl
experimentell als auch computererkannt) festgestellt. In der Regel neigen
die experimentell erkannten Epitope dazu, hydrophob zu sein (9–12 hydrophobe
Reste von 16), mit Ausnahme von Peptid 59, das stark polar ist (13
Reste von 16).
-
Siehe
die Figuren: 2 zeigt die Stellung der bakteriellen
Peptide 6, 7 und 31 auf der dreidimensionalen Struktur des E. coli-GroEL-GroES-Komplexes, und 3 zeigt, wie beschrieben, die Peptide
an einem Modell von MT-HSP 65 auf Basis der Struktur von GroEL von
E. coli mit einer Raum- und einer Sekundärstruktur-Darstellung.
-
Analyse der Fähigkeit
von Peptiden, gegen AA zu immunisieren
-
Um
zu testen, ob eine aktive Immunisierung mit bakteriellen oder Säuger-HSP-Peptiden,
die von schützenden
Immunglobulinen erkannt werden, einen Schutz gegen AA induzieren
kann, wurden Lewis-Ratten mit den mycobakteriellen Peptiden 6, 7,
21, 31, 36, 45, 84, die Antikörper
aus resistenten Lewis-Ratten banden, ("schützende" Peptide), mit einigen
nicht-reaktiven mycobakteriellen HSP-65-Peptiden: Peptid 26 (Reste
151–166),
28 (Reste 163–178)
oder mit Peptid 70 (Reste 415–430)
und mit dem Säuger-Peptid
5 immunisiert.
-
Sie
wurden den Ratten 3-mal intraperitoneal (IP) mit einwöchigen Intervallen
zwischen den Injektionen vor der Induktion von AA mit MT injiziert.
-
4 zeigt,
dass nur eine Präimmunisierung
von Ratten mit den bakteriellen Peptiden 6 und 7 und dem Säuger-Peptid
5 zu einer signifikanten Unterdrückung
der Schwere der Erkrankung führte.
-
Eine
Immunisierung mit diesen "schützenden" Peptiden führte auch
zur Produktion von Antikörpern gegen
Peptid 6 sowie gegen das gesamte MT-HSP 65 (Tabelle 5). Tabelle
5 Anti-HSP-Antikörper in
immunisierten Lewis-Ratten
-
- O.D.: < 0,15
= –; 0,16 – 0,45 =
+; 0,46 – 0,75
= ++; > 0,75 = +++
-
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