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Hintergrund der Erfindung
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Anwendungsgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf einen tragbaren
externen Defibrillator und im Besonderen auf einen tragbaren externen
Defibrillator mit redundanten Komponenten, die einen durchgehenden
Betrieb des Defibrillators ermöglichen.
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Verwandte Technik
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Ein
plötzlicher
Herzstillstand ist eine Unterbrechung der Herzfunktion, die bewirkt,
dass kein Blut zu den lebenswichtigen Organen fließt. In den
meisten Fällen
macht sich ein plötzlicher
Herzstillstand als anormaler oder unregelmäßiger Herzrhythmus, das so
genannte Kammerflimmern, bemerkbar. Dieses kann im Allgemeinen durch
den sofortigen Verlust des Pulses, des Bewusstseins und einen Atemstillstand
des Patienten festgestellt werden.
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In
den Vereinigten Staaten ist der plötzliche Herzstillstand die
Ursache von jährlich
mehr als 350.000 Todesfällen
und somit einer der häufigsten
medizinischen Notfälle
des Landes. Weltweit sind weit mehr Todesfälle jährlich auf den plötzlichen
Herzstillstand zurückzuführen. Erfolgt
keine medizinische Intervention, führt der plötzliche Herzstillstand innerhalb
von Minuten zum Tode. Bei schnellem Eingreifen kann die Überlebensrate
im Falle eines plötzlichen
Herzstillstands 40% betragen.
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Vier
wesentliche Komponenten der medizinischen Behandlung müssen dem
Opfer eines plötzlichen Herzstillstands
zuteil werden: (1) eine frühzeitige
Notfallversorgung; (2) eine frühzeitige
kardiopulmonale Reanimation, um die Versorgung des Blutes mit Sauerstoff
und das Fließen
des Blutes zum Gehirn und anderen lebenswichtigen Organen zu gewährleisten;
(3) eine frühzeitige
Defibrillation (das Verabreichen eines Elektroschocks an das Herz)
zur Wiederherstellung des regelmäßigen Herzrhythmus);
und (4) eine frühzeitige
weiterführende
medizinische Versorgung. Wenn eine Person einen plötzlichen
Herz stillstand erleidet, wird die elektrische Aktivität im Herzen
chaotisch. Ein Elektroschock von einem Defibrillator kann die elektrischen
Impulse neu organisieren, damit die koordinierte Pumpleistung fortgesetzt
werden kann. Zum Verabreichen dieses Schocks werden spezielle Platten
einer Defibrillator genannten Vorrichtung auf der Brust des Patienten
platziert und ein Elektroschock von einer Platte zur anderen durch
den Körper
des Patienten gesendet. Wie hier verwendet, beinhaltet die Bezeichnung „Platten" sowohl die Platten
als auch die so genannten Paddles.
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Folgt
einer sofortigen kardiopulmonalen Reanimation innerhalb von ungefähr vier
Minuten eine Defibrillation, können
die Überlebenschancen
des Patienten nach einem plötzlichen
Herzstillstand bei 40% und mehr liegen. Eine sofortige Durchführung der
Defibrillation innerhalb der ersten kritischen Minuten wird als
eine der wichtigsten Komponenten der medizinischen Notfallversorgung
angesehen, um den Tod nach einem plötzlichen Herzstillstand zu
verhindern.
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Da
die sofortige Defibrillation wesentlich für das Überleben ist, wurden tragbare
Defibrillatoren entwickelt, die zum Standort des Patienten transportiert
werden können,
um den Patienten zu defibrillieren, bevor er das Krankenhaus erreicht.
Diese tragbaren Defibrillatoren können wie andere empfindlichen
elektronischen Geräte
gelegentlich nicht funktionieren oder anderweitig nicht in der Lage
sein, ordnungsgemäß zu funktionieren.
Während
die mangelnde Funktionstüchtigkeit
bei typischen elektronischen Geräten
störend
ist, kann ein nicht funktionierender Defibrillator für einen
Patienten mit einem plötzlichen
Herzstillstand fatal sein. Es wäre dementsprechend
vorteilhaft, einen Defibrillator zur Verfügung zu haben, der die Auswirkungen
jeglicher Funktionsstörung
minimieren kann.
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In
dem Dokument US-A-5.591.211 wird ein implantierbarer Cardioverter/Defibrillator
beschrieben, der eine Vielzahl von Hochspannungskondensatoren umfasst.
Findet bei einem der Kondensatoren ein Leistungsabfall statt, kann
er aus dem Ausgangsschaltkreis herausgeschaltet werden. Bei einem
anderen Ausführungsbeispiel
können
im Fall, dass der von dem die Hochspannungskondensatoren enthaltenden
Ausgangsschaltkreis erzeugte Defibrillationsschock nicht ausreicht,
zusätzliche
Reservekondensatoren in den Ausgangsschaltkreis geschaltet werden.
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Das
Dokument US-A-5.571.141 bezieht sich auf einen implantierbaren Cardioverter/Defibrillator
mit primären
von einem Mikroprozessor erstellten Steuermitteln zum Steuern des
Defibrillationsvorgangs und mit sekundären Steuermitteln, die auf
eine vorher festgelegte Art der Funktionsstörung der primären Steuermittel reagieren
und die Steuerung der Erzeugung der elektrischen Defibrillationstherapie
von den primären
Steuermitteln übernehmen.
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Das
Dokument US-A-5.318.593 bezieht sich auf einen implantierbaren Schrittmacher
mit mehreren Anschlussleitungen. Beim Erkennen des Ausfalls einer
Leitung betätigt
eine Steuerschaltung einen Schalter zum Anschließen einer anderen Leitung.
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Das
Dokument EP-A-0 671 185 bezieht sich auf ein Steuersystem für eine Defibrillationsvorrichtung. Eine
redundante Signalverarbeitung wird von zwei getrennten Mikroprozessoren
vorgenommen, wobei jeder Mikroprozessor einzeln die Elektrokardiogrammsignale
von einem Patienten analysiert.
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Die
Erfindung hat zur Aufgabe, einen tragbaren externen Defibrillator
zu schaffen, der die Auswirkungen von Funktionsstörungen minimiert.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Defibrillator gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist ein Defibrillator mit einem oder mehreren
redundanten Systemen, die jeweils von der Funktion her austauschbare
Komponenten umfassen, aus denen eine derartige Komponente für den aktuellen
Betrieb ausgewählt
wird. Wie hier verwendet bezieht sich die Bezeichnung „Komponente" auf jegliches Betriebselement
des Defibrillators und kann beispielsweise Schaltungen, Prozessoren,
mechanische Komponenten, Teilsysteme und eine Kombination hiervon
umfassen. In jedem redundanten System erfolgt die Auswahl einer
Betriebskomponente manuell oder automatisch, um einen betriebsbereiten
Defibrillator zu bilden. Eine derartige Auswahl basiert vorzugsweise
auf einer Echtzeit-Auswertung der Betriebsbereitschaft aller Betriebskomponenten
in einem redundanten System. Bei einem Ausführungsbeispiel wird für jedes
redundante System eine Standardbetriebskomponente ausgewählt. Die
Standardbetriebskomponente wird anfänglich so ausgewählt, dass
sie aktiviert wird, wenn nicht oder bis eine Funktionsstörung auftritt.
Derartige Auswertungen in Echtzeit können durch Überwachungssysteme innerhalb
eines Auswahlsystems, durch ein externes Prüfsystem innerhalb oder außerhalb
des Defibrillators oder durch in die Betriebskomponenten integrierte Selbstprüfungsmechanismen
durchgeführt
werden. Faktoren wie Benutzerpräferenzen,
Standardkomponentenzuordnung und vorher festgelegte Anordnungen
von Betriebkomponentenkombinationen können in der Bestimmung der
Auswahl zusammen mit der Betriebsbereitschaft jeder Betriebskomponen te
enthalten sein. Im Wesentlichen schafft ein gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgeführter
Defibrillator die Auswahl einer Kombination von verfügbaren betriebsbereiten
Komponenten, um die ständige
Verfügbarkeit
eines betriebsbereiten Defibrillators auch bei Vorliegen einer Funktionsstörung oder
anderweitig beeinträchtigter
Komponenten zu gewährleisten.
Falls bestimmte, nicht-kritische Komponenten ausfallen und keine
von der Funktion her austauschbaren Komponenten zur Verfügung stehen,
wird das redundante System, das eine derartige ausgefallene Komponente
umfasst, nicht aktiviert. Die übrigen
Systeme des Defibrillators können
weiterhin implementiert werden, um einen Defibrillator zu bilden,
der für
die Defibrillation ausreicht, auch wenn er nicht in der Lage ist,
die Funktionen auszuführen,
die dem gestörten,
beeinträchtigten
oder anderweitig nicht vorhandenen redundanten System zugeordnet
werden.
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Wie
hier verwendet werden Betriebskomponenten als „von der Funktion her austauschbar" angesehen, wenn
die Komponenten die gleichen oder ähnliche Funktionen auf dieselbe
oder ähnliche
Weise ausführen.
Nicht jede von einer Komponente eines redundanten Systems ausgeführte Funktion
wird notwendigerweise von allen anderen Komponenten dieses redundanten
Systems ausgeführt.
Beispielsweise werden eventuell bestimmte Nebenfunktionen, die nicht
die Leistung der Komponente beeinträchtigen, nicht von allen Komponenten
eines redundanten Systems identisch ausgeführt. Außerdem können zwischen redundanten Komponenten
Variationen existieren, die beispielsweise durch den Typ der Defibrillatoren,
für die
sie konzipiert wurden, unterschiedliche Komponentenhersteller, die
Art der Implementierung (Hardware, Firmware oder Software) und ähnliches
begründet
sind. Ferner können
redundante Systeme logisch oder physisch so zugeordnet werden, dass
sie ein größeres redundantes
System bilden, das hier als redundante Baugruppe bezeichnet wird.
Eine Baugruppe kann beispielsweise alle Betriebssysteme oder alle
Benutzerschnittstellenkomponenten umfassen.
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Nachfolgend
wird eine Anzahl von Aspekten der Erfindung gemeinsam mit verschiedenen
Ausführungsformen
geschildert, die für
jeden der aufgeführten
Aspekte implementiert werden können.
Es ist offensichtlich, dass die Ausführungsbeispiele sich nicht
notwendigerweise ein- oder ausschließen und in jeglicher Art kombiniert
werden können,
die keine Konflikte bewirkt oder anderweitig möglich ist. Es ist ebenfalls
offensichtlich, dass diese Aspekte der Erfindung lediglich beispielhaft
sind und keine Einschränkung
darstellen.
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Bei
einem Aspekt der Erfindung wird ein Defibrillator beschrieben, der
ein oder mehrere redundante Systeme umfasst, die jeweils mindestens
zwei von der Funktion her austauschbare Betriebskomponenten umfassen.
Ein Auswahlsystem des Defibrillators ist operationell mit den redundanten
Systemen verbunden und so konstruiert und ausgelegt, dass es eine
der Betriebskomponenten aus jedem der redundanten Systeme für den aktuellen
Betrieb des Defibrillators auswählt.
Die Auswahl basiert mindestens auf einer relativen Betriebsbereitschaft
jeder der Betriebskomponenten innerhalb jedes redundanten Systems.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
umfasst das Auswahlsystem eine Betriebszustandmeldeeinheit, die
so konstruiert und ausgelegt ist, dass sie eine Anzeige einer Betriebsbereitschaft
jeder der Betriebskomponenten erzeugt. Die Betriebszustandmeldeeinheit
kann innerhalb jeder der Betriebskomponenten jedes der redundanten
Systeme aufgeteilt werden. Ein Auswahlcontroller bestimmt, welche
Betriebskomponente für
den aktuellen Betrieb auf der Grundlage der Betriebsbereitschaft
der Betriebskomponenten auszuwählen
ist. Ein auf den Auswahlcontroller reagierendes Schaltsteuersystem
konfiguriert dynamisch das redundante System so, dass die ausgewählte Betriebskomponente
aktuell aktiv ist und die nicht ausgewählten Betriebskomponenten des redundanten
Systems nicht aktiv sind. Das Auswahlsystem kann auch auf externe
Auswahlvorgänge,
wie beispielsweise auf von einem Benutzer des Defibrillators vorgenommene
manuelle Eingaben, reagieren.
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Die
redundanten Systeme können
beispielsweise Folgendes umfassen: eine Hochspannungsladeschaltung
zum Speichern von Energie von einer Energiequelle zur nachfolgenden
Abgabe an die Platten des Defibrillators, eine Energieversorgung,
die mit einer Energiequelle verbunden ist, zum Zuführen von
Energie zu anderen Komponenten des Defibrillators, eine EKG-Einheit
zum Überwachen
eines Patienten, der mit den Elektroden des Defibrillators verbunden
ist, eine Tonaufzeichnungs- und Wiedergabeeinheit zum Empfangen einer
Toneingabe von einem Mikrofon und zum Wiedergeben einer Tonausgabe über einen
Lautsprecher des Defibrillators usw.
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Bei
alternativen Ausführungsbeispielen
sind die Betriebskomponenten jedes redundanten Systems logisch auf
die redundanten Baugruppen aufgeteilt. Jede redundante Baugruppe
umfasst Betriebskomponenten, die von der Funktion her mit Betriebskomponenten
von anderen redundanten Baugruppen austauschbar sind. Bei derartigen
Ausführungsformen
wählt das
Auswahlsystem eine der redundanten Baugruppen für den aktuellen Betrieb des
Defibrillators aus. Die redundanten Baugruppen können jegliche gewünschte Anordnung
aufweisen. Der Defibrillator kann beispielsweise redundante Baugruppen
um fassen, die jeweils alle wesentlichen Komponenten des Defibrillators
enthalten. Die betriebsbereite redundante Baugruppe kann einige
der angeführten
Betriebskomponenten umfassen, beispielsweise eine Hochspannungsladeschaltung,
eine Defibrillationssteuereinheit und eine EKG-Einheit.
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Bei
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Defibrillator beschrieben,
der ein oder mehrere redundante Systeme umfasst, die jeweils mindestens
zwei Betriebskomponenten enthalten, die von der Funktion her mit
den anderen Betriebskomponenten dieses redundanten Systems austauschbar
sind. Lediglich eine Betriebskomponente jedes redundanten Systems
wird für
den Betrieb auf der Grundlage einer relativen Betriebsbereitschaft
jeder der Betriebskomponenten dieses redundanten Systems ausgewählt. Der
Defibrillator umfasst ein Auswahlsystem zur Durchführung einer
derartigen Auswahl. Das Auswahlsystem umfasst eine Betriebszustandmeldeeinheit,
die so konstruiert und ausgelegt ist, dass sie eine Anzeige des
Betriebszustands der Betriebskomponenten erzeugt. Das Auswahlsystem
umfasst ferner einen Auswahlcontroller, der bestimmt, welche der
Betriebskomponenten für
den aktuellen Betrieb im Defibrillator auf der Grundlage einer Betriebsbereitschaft
auszuwählen
ist, die mindestens von den von der Meldeeinheit zur Verfügung gestellten
Zustandsinformationen abgeleitet wird. Vorzugsweise umfasst das
Auswahlsystem ferner ein Schaltsteuersystem, das jedes der redundanten
Systeme dynamisch so konfiguriert, dass die ausgewählte Betriebskomponente
aktuell aktiv ist und die nicht ausgewählten Betriebskomponenten des
redundanten Systems aktuell nicht aktiv sind.
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Bei
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Schaffen
eines betriebsbereiten Defibrillators beschrieben. Das Verfahren
umfasst 1) das Schaffen eines Defibrillators mit einem oder mehreren redundanten
Systemen, die jeweils mindestens zwei von der Funktion her austauschbare
Betriebskomponenten enthalten; und 2) das Auswählen einer der Betriebskomponenten
aus jedem der einen oder mehreren redundanten Systeme für den aktuellen
Betrieb des Defibrillators.
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Das
Auswählen
der Betriebskomponenten umfasst a) das Bestimmen einer Betriebsbereitschaft
der Betriebskomponenten; b) das Bestimmen, welche der Betriebskomponenten
für den
aktuellen Betrieb in dem Defibrillator auf der Grundlage von mindestens
der Betriebsbereitschaft der Betriebskomponenten auszuwählen ist;
und vorzugsweise c) das dynamische Konfigurieren des redundanten
Systems derart, dass die ausgewählte
Betriebskomponente aktuell aktiv ist und die anderen Betriebskomponenten
des redundanten Systems aktuell nicht aktiv sind.
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Verschiedene
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bieten bestimmte Vorteile und beseitigen
bestimmte Nachteile der herkömmlichen
Defibrillatoren. Nicht alle Ausführungsformen
der Erfindung weisen die gleichen Vorteile auf, und diejenigen,
die es tun, weisen sie nicht unter allen Umständen auf. Dementsprechend bieten
die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zahlreiche Vorteile einschließlich des
angeführten
Vorteils der Erhöhung
der Betriebsbereitschaft des Defibrillators unabhängig von
wesentlichen Ausfällen,
Funktionsstörungen,
Beeinträchtigungen
oder mangelnder Verfügbarkeit
von Komponenten. Im Besonderen ermöglichen die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung die Schaffung in Echtzeit eines betriebsbereiten
Defibrillators aus in ihm implementierten redundanten Komponenten.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sowie der
Aufbau und die Funktionsweise verschiedener Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden
näher beschrieben.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Diese
Erfindung ist im Besonderen in den anhängenden Ansprüchen dargelegt.
Die oben genannten und weitere Vorteile dieser Erfindung sind besser
mit Bezug auf die nachfolgende Beschreibung und die begleitenden
Zeichnungen zu verstehen. Es zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild eines herkömmlichen
Defibrillators;
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2A ein
Blockschaltbild eines Auswahlsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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2B ein
Blockschaltbild eines Defibrillators gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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3 ein
Blockschaltbild eines Defibrillators gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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4 ein
Blockschaltbild eines Defibrillators gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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5 ein
Blockschaltbild eines Controllers zur Verwendung in den in den 2B bis 4 dargestellten
Defibrillatoren; und
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6 einen
Ablaufplan, der einen beispielhaften Prozess des Auswählens zwischen
einem Hauptdefibrillator und einem Reservedefibrillator gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt.
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Ausführliche Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen externen Defibrillator
mit redundanten Komponenten, die den Betrieb des Defibrillators
ermöglichen,
wenn eine oder mehrere Komponenten des Defibrillators nicht funktionieren.
Die Auswahl der Defibrillatorkomponenten für die Redundanz kann nach verschiedenen
Kriterien erfolgen. Beispielsweise kann die Redundanz nur für die Komponenten,
die häufig
ausfallen, für
alle Betriebskomponenten, für
alle Benutzerschnittstellen- und Betriebskomponenten usw. geschaffen
werden. Als Option können
die redundanten Komponenten physisch oder logisch zu separaten redundanten
Defibrillator-Teilsystemen zusammengefasst werden. Als Alternative
können
die Komponenten unabhängig
für den
Betrieb ausgewählt
und nicht vorher mit Präferenzen
ausgestattet werden, so dass sie mit anderen ihnen zugeordneten
oder nicht zugeordneten Komponenten auszuwählen sind. Ein Auswahlcontroller
wird geschaffen, um für
den aktuellen Betrieb einen der physischen oder logischen Defibrillatoren
auszuwählen.
Der Controller berücksichtigt
bei dieser Entscheidung, ob der physische oder logische Defibrillator
oder seine Komponenten betriebsbereit sind.
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Als
Option können
die Komponenten in einem Hauptdefibrillator und einem Reservedefibrillator
zusammengefasst werden. Der Controller kann in diesem Fall Eingaben
empfangen um zu bestimmen, ob der Hauptdefibrillator betriebsbereit
ist. Ist dies der Fall, aktiviert der Controller den Hauptdefibrillator
für den
aktuellen Betrieb; ist dies nicht der Fall, wird der Reservedefibrillator
für den
aktuellen Betrieb aktiviert. Der Controller kann auch individuell
Komponenten vom Hauptdefibrillator und vom Reservedefibrillator
auswählen,
um einen betriebsbereiten Defibrillator zu bilden, wenn weder der
Hauptdefibrillator noch der Reservedefibrillator selbst betriebsbereit
ist.
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Die
Auswahl eines Defibrillators oder einer Teilgruppe von Komponenten
kann bevorzugt oder nicht bevorzugt sein. Wenn sie bevorzugt ist,
kann der Controller so konfiguriert werden, dass er aus einer ersten Gruppe
mit Komponenten auswählt,
die idealerweise für
die aktuelle Funktion aktiviert sind, und redundante Komponenten
nur für
die aktuelle Funktion aktivieren, wenn die erste Gruppe oder Komponenten
der ersten Gruppe nicht betriebsbereit sind.
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Der
Controller kann die Betriebsbereitschaft der Defibrillatoren oder
deren Komponenten zu jeglichem einer Anzahl von Zeitpunkten bestimmen.
Beispielsweise kann der Controller 1) im Voraus Komponenten für eine zukünftige Funktion
während
periodischer Wartung oder Selbstprüfungen auswählen, wenn sich die Vorrichtung
im Standby- Betrieb
befindet; 2) einen der Defibrillatoren oder eine Gruppe mit Komponenten
für den aktuellen
Betrieb auswählen,
wenn der Defibrillator zum ersten Mal eingeschaltet wird; und 3)
einen der Defibrillatoren oder eine Gruppe mit Komponenten dynamisch
während
des Betriebs des Defibrillators auswählen, wenn festgestellt wird,
dass eine oder mehrere Komponenten nicht funktionieren. Periodische
Auffrisch- oder Überwachungssignale,
die entweder intern von den Komponenten erzeugt werden oder auf
die die Komponenten reagieren, können
dazu verwendet werden, die Komponenten und Defibrillatoren zyklisch
abzufragen, um ihre Betriebsbereitschaft zu ermitteln.
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Bezug
nehmend nun auf die Figuren und insbesondere auf 1 zeigt
diese ein Blockschaltbild eines Defibrillators gemäß der vorliegenden
Erfindung. Ein Defibrillator 10 umfasst einen wiederaufladbaren
Batteriesatz 12, der den Defibrillator 10 mit
Energie versorgt. Als batteriebetriebene Vorrichtung ist der Defibrillator 10 gut
tragbar und daher geeignet für
den Einsatz vor dem Eintreffen im Krankenhaus (Notfall). Der Batteriesatz 12 umfasst
vorzugsweise eine oder mehrere Nickel-Cadmium- (NiCd), Lithium-,
Zink-Luft- oder
Bleisäurebatterien,
die die Energie für
mehrere Betriebsstunden liefern können. Wie dargestellt ist der
Batteriesatz 12 elektrisch mit einer Hochspannungsladeschaltung 14 verbunden
und führt
einem in der Hochspannungsladeschaltung 14 enthaltenen
großen
Kondensator Ladung zu, wobei die Schaltung dazu genutzt wird, die
große Ladung
zu speichern, die zur Defibrillation einen Patienten mit Rhythmusstörungen erforderlich
ist. Der Batteriesatz 12 ist ferner elektrisch mit der
Energieversorgung 16 verbunden, die die Betriebsenergie
für die
einzelnen Komponenten des Defibrillators 10 liefert. Die
Hochspannungsladeschaltung 14 ist elektrisch mit einem Paar
Platten 18 verbunden, die dazu verwendet werden, dem Patienten
einen Defibrillationsschock zu verabreichen. Die Abgabe des Defibrillationsschocks
an den Patienten durch die Hochspannungsladeschaltung 14 wird
von einem Defibrillationscontroller 20 gesteuert.
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Immer
noch Bezug nehmend auf 1 umfasst der Defibrillator 10 ferner
eine Elektrokardiogrammeinheit (EKG) 24, die die Überwachungsfunktionen
des Defibrillators 10 steuert. Aus der folgenden Beschreibung
der EKG-Einheit 24 erkennt der Fachkundige, dass die EKG-Einheit 24 mit
Hilfe eines herkömmlichen
Mikroprozessors und Unterstützungsschaltung
oder alternativ mit Hilfe einer anwendungsspezifischen integrierten
Schaltung (engt. application-specific integrated circuit, ASIC)
ausgeführt
werden kann. Die EKG-Einheit 24 empfängt EKG-Daten von einem Patienten über die
Brustelektroden 27, die vorzugsweise mit einem leitfähigen Gel
bedeckt sind, um einen guten elektrischen Kontakt mit dem Patienten
herzustellen. Die von dem Patienten empfangenen EKG-Daten werden
vorübergehend
in einem EKG-Datenpufferspeicher innerhalb der EKG-Einheit 24 zwischengespeichert
und dem Bediener des Defibrillators 10 in Echtzeit auf
der Anzeigevorrichtung 26 angezeigt. Die EKG-Daten werden
vorzugsweise in Form einer herkömmlichen
EKG-Wellenform dargestellt und können
zusammen mit zusätzlichen
Informationen angezeigt werden, die aus den EKG-Daten extrahiert
werden, beispielsweise der momentanen Pulsfrequenz des Patienten.
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Die
EKG-Einheit 24 ist ferner mit den Benutzersteuerungen 28, 34 verbunden,
wie beispielsweise einer Schaltfläche „Markieren", die von dem Bediener betätigt wird,
um die interessierenden EKG-Daten im Speicher 30 zu speichern.
Während
der Behandlung eines Patienten verwendet der Bediener die Markierungsschaltfläche 28 typischerweise,
um Segmente von EKG-Daten aufzuzeichnen, die vor und nach der Verabreichung
von Arzneimitteln, der Abgabe von Schocks oder anderen wesentlichen
Behandlungsereignissen erfasst werden. Die in dem Speicher 30 vom
Bediener während
der Behandlung eines Patienten gespeicherte Sammlung von EKG-Datensegmenten,
die als „Code"-Zusammenfassung
bekannt ist, kann vom Bediener des Defibrillators 10 auf
einem Thermodrucker 32 ausgedruckt werden, wenn die Schaltfläche 34 „Prüfen" betätigt wird.
Zusätzlich
könnte
die EKG-Einheit 24 alle EKG-Daten eines Patienten, die
während
der Behandlung erfasst werden, zusammen mit einer Liste markierter
Ereignisse für
die spätere
Verwendung im Speicher 30 speichern. Als Alternative könnte die
EKG-Einheit automatisch von dem Bediener vorher ausgewählte Ereignisse, wie
die Abgabe von Schocks, markieren.
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Die
EKG-Einheit 24 ist ferner mit der Tonaufzeichnungs- und
Wiedergabeeinheit 38 durch die Steuersignale 36 verbunden.
Die Tonaufzeichnungs- und Wiedergabeeinheit 38 empfängt eine
Toneingabe vom Mikrofon 40 und gibt dem Bediener des Defibrillators 10 durch
den Lautsprecher 42 Tondaten aus. In Reaktion auf eine
Benutzereingabe über
die Steuerung 28 oder 34 erfasst die Tonaufzeichnungs-
und Wiedergabeeinheit 38 Tondaten über das Mikrofon 40,
digitalisiert die Tondaten und speichert sie im Speicher 30.
Wie für
den Fachkundigen ersichtlich ist, können die Tondaten vor der Speicherung
mit Hilfe eines beliebigen von einer Anzahl wohlbekannter Datenkomprimierungsalgorithmen
komprimiert werden, um den für
die Speicherung der Tondaten erforderlichen Platz im Speicher 30 zu
minimieren. Die Tondaten können
im Speicher 30 zusammen mit den in Reaktion auf dieselbe
Betätigung
der Schaltfläche 28 aufgezeichneten
EKG-Daten gespei chert werden. Die Tondaten können ebenfalls von der Tonaufzeichnungs-
und Wiedergabeeinheit 38 auf Magnetband, Magnetplatte oder
optischen Aufzeichnungsträgern
gespeichert werden.
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Zur
Vereinfachung des Speichers 30 umfasst dieser vorzugsweise
eine herausnehmbare und tragbare Datenspeichervorrichtung, beispielsweise
eine PCMCIA-Speicherkarte
(engl. Personal Computer Memory Card International Association);
der Speicher 30 kann jedoch als Alternative als nicht herausnehmbarer
Speicher implementiert werden. Zusätzlich umfasst der Defibrillator 10 vorzugsweise
eine serielle Infrarotschnittstelle oder andere Datenkommunikationsmittel
(nicht dargestellt), damit der Inhalt des Speichers 30 direkt
auf einen Rechner zur Prüfung
und Analyse heruntergeladen werden kann.
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Die
in 1 dargestellten Komponenten des Defibrillators 10 wurden
grob in zwei Kategorien zusammengefasst: die Betriebskomponenten 140 und
die Benutzerschnittstellenkomponenten 150. Die Betriebskomponenten
umfassen im Allgemeinen Komponenten, die EKG-Signale erfassen, die
Signale analysieren und dem Patienten einen elektrischen Schock
verabreichen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfassen die
Betriebskomponenten 140 den Batteriesatz 12, die
Hochspannungsladeschaltung 14, die Energieversorgung 16,
den Defibrillationscontroller 20, die EKG-Einheit 24 und
den Speicher 30.
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Die
Benutzerschnittstellenkomponenten umfassen im Allgemeinen Komponenten,
die eine Eingabe vom Benutzer empfangen oder dem Benutzer Informationen
liefern. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfassen die
Benutzerschnittstellenkomponenten 150 die Anzeigevorrichtung 26,
den Thermodrucker 32, die Benutzerschnittstellensteuerungen 28, 34,
die Tonaufzeichnungs- und Wiedergabeeinheit 38, das Mikrofon 40 und
den Lautsprecher 42. Die genaue Darstellung oder die Zusammenfassung
von Komponenten in Betriebskomponenten 140 und Benutzerschnittstellenkomponenten 150 stellt
eine Möglichkeit
zur Aufteilung der Komponenten des Defibrillators in mehr als eine
Teilgruppe dar. Zusätzliche
Gruppenaufteilungen sind ebenfalls möglich.
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In 2A ist
ein Blockschaltbild einer Ausführungsform
des Auswahlsystems gemäß der vorliegenden Erfindung
abgebildet. Wie dargestellt umfasst der Defibrillator 100 ein
redundantes System 202, das drei von der Funktion her austauschbare
Betriebskomponenten 204A–204C umfasst, von
denen eine Betriebskomponente 204 für den aktuellen Betrieb durch
das Auswahlsystem 206 ausgewählt wird. Wie hier verwendet
bezieht sich der Term „Komponente" auf jegliches Betriebselement
des Defibrillators 100 und kann beispielsweise Schaltkreise,
Prozessoren, mechanische Bauteile, Teilsysteme oder jegliche Kombination
hiervor umfassen. Ein zweites redundantes System 202B,
das andere Funktionen als die von dem redundanten System 202 durchgeführten durchführt, ist
ebenfalls im Defibrillator 100 enthalten. Obwohl hier nicht
dargestellt, umfasst das redundante System 202B zwei oder
mehr von der Funktion her austauschbare Betriebskomponenten. Die manuelle
oder automatische Auswahl einer Komponenten 204 in jedem
redundanten System 202 erfolgt, um einen betriebsbereiten
Defibrillator 100 zu schaffen. Die manuelle Auswahl kann
mit Hilfe eines Schalters oder der Auswahl von einer Benutzerschnittstelle
erfolgen.
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Wie
hier verwendet, werden die Betriebskomponenten als „von der
Funktion her austauschbar" angesehen,
wenn die Komponenten die gleichen oder ähnliche Funktionen auf die
gleiche oder ähnliche
Weise durchführen.
Nicht jede von einer Komponente eines redundanten Systems durchgeführte Funktion
wird notwendigerweise von den anderen Komponenten durchgeführt. Beispielsweise
werden gewisse Nebenfunktionen, die die Leistung der Komponente
nicht beeinträchtigen,
nicht von allen Komponenten eines redundanten Systems identisch
durchgeführt.
Es können
ferner Variationen zwischen den redundanten Komponenten existieren,
die beispielsweise daher rühren,
dass sie für
die Ausführung
in unterschiedlichen Typen von Defibrillatoren konzipiert wurden,
von unterschiedlichen Komponentenherstellern stammen, eine unterschiedliche
Art der Implementierung (Hardware, Firmware oder Software) aufweisen
und dergleichen. Zusätzlich
können
redundante Systeme einander logisch oder physisch zugeordnet werden
und ein größeres redundantes
System bilden, das hier als Baugruppe bezeichnet wird. Eine Baugruppe
kann beispielsweise alle Betriebssysteme oder alle Benutzerschnittstellenkomponenten
umfassen. Jedes System oder jede Komponente des Defibrillators 100 kann
als ein redundantes System 202 konfiguriert werden. Beispielsweise
kann die Hochspannungsladeschaltung, die Energieversorgung, die
EKG-Einheit oder die Tonaufzeichnungs- und Wiedergabeeinheit ein
redundantes System 202 sein. Das redundante System 202A kann
beispielsweise die Hochspannungsladeschaltung sein und drei derartige
Schaltkreise 204A–204C umfassen.
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Die
eine Betriebskomponente von jedem der redundanten Systeme 202 kann
logisch zu redundanten Baugruppen zusammengefasst werden. Jede redundante
Baugruppe ist daher von der Funktion her austauschbar mit anderen
redundanten Baugruppen. In derartigen Ausführungsformen wählt das
Auswahlsystem 206 eine der redundanten Baugruppen für den aktuellen
Betrieb im Defibrillator 100 aus. Derartige redundante Baugruppen
können
jede gewünschte
Anordnung aufweisen. Wie weiter unten genauer beschrieben wird, kann
der Defibrillator 100 beispielsweise eine redundante Betriebsbaugruppe
und eine redundante Benutzerschnittstellenbaugruppe umfassen.
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In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
umfasst das Auswahlsystem 206 eine Betriebszustandmeldeeinheit 210,
einen Auswahlcontroller 212 und ein Schaltsteuersystem 214.
Die Betriebszustandmeldeeinheit 210 ist so konstruiert
und ausgelegt, dass sie Informationen zum Betriebszustand jeder
der Betriebskomponenten 204 jedes der redundanten Systeme 202 erzeugt.
Die Betriebszustandmeldeeinheit 210 kann lokal angeordnet
oder innerhalb jeder der Betriebskomponenten 204 aufgeteilt
sein. Somit ist die Betriebszustandmeldeeinheit 210 in
einigen Ausführungsbeispielen
nicht so wie in 2A dargestellt, sondern als
Selbstprüfungsmodule
in jeder der Betriebskomponenten 204 aufgeteilt. In jedem
dieser oder anderer Ausführungsbeispiele erzeugt
die Betriebszustandmeldeeinheit 210 Informationen 211 zum
Betriebszustand, die den Betriebszustand jeder der Betriebskomponenten 204 kennzeichnen.
Die Informationen zum Betriebszustand können je nach Typ der Betriebskomponente
und ihrer Fähigkeit,
Systeme, Teilsysteme, Komponenten usw. zu prüfen und zu evaluieren, jede
Form und jeden Grad der Spezifizität aufweisen. Die Informationen 211 zum
Betriebszustand können
dem Auswahlcontroller 212 ebenfalls in jeglicher Form zugeführt werden,
beispielsweise als spezielle Signale, über einen Bus übertragene
Daten, in einem gemeinsamen Speicher oder ähnliches.
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Der
Auswahlcontroller 212 ist so konstruiert und angeordnet,
dass er bestimmt, welche der Betriebskomponenten 204 für den aktuellen
Betrieb im Defibrillator 100 auf der Grundlage einer relativen
Betriebsbereitschaft der Betriebskomponenten 204 auszuwählen ist.
Eine derartige Bestimmung basiert vorzugsweise auf einer Echtzeitauswertung
einer relativen Betriebsbereitschaft aller Betriebskomponenten 204 in
einem redundanten System 202. Andere Faktoren können zusätzlich zum
relativen Betriebszustand der Betriebskomponenten 204 berücksichtigt
werden. Beispielsweise können
Faktoren wie Benutzerpräferenzen,
Standardkomponentenzuordnung und vorher festgelegte Anordnungen
von Kombinationen von Betriebskomponenten zusammen mit der Betriebsbereitschaft
der Betriebskomponenten 204 jedes redundanten Systems 202 in
die Bestimmung der Auswahl eingeschlossen werden. Der Auswahlcontroller 212 kann
als Hardware, Firmware, Software oder eine Kombination hiervon implementiert
werden.
-
Das
Schaltsteuersystem 214 reagiert auf den Auswahlcontroller 212 und
ist so konstruiert und angeordnet, dass es jedes redundante System
dynamisch so konfiguriert, dass die ausgewählte Betriebskomponente aktuell
aktiv ist und die anderen Betriebskompo nenten des redundanten Systems
außer
der ausgewählten
Betriebskomponente aktuell nicht aktiv sind. Das Schaltnetzwerk 214 kann
lediglich ein Signal oder ein Merker zum Aktivieren/Deaktivieren
für die
ausgewählte
Betriebskomponente sein. Bei anderen Ausführungsformen kann das Schaltnetzwerk 214 Schalter
umfassen, die die Zuführung
der von bestimmten Komponenten erzeugten Energie so steuern, dass
die geeignete Betriebskomponente 204 mit Energie versorgt
wird. Auch wenn das Schaltnetzwerk 214 als ein einziges
Bauteil des Auswahlsystems 206 dargestellt ist, kann es
innerhalb des redundanten Systems 202 aufgeteilt sein,
um die Auswahl der Betriebskomponenten 204 zu steuern.
-
In
einem in 2B dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Defibrillator 100 mit zwei redundanten Baugruppen 208 versehen,
die jeweils über
Systeme verfügen,
die von der Funktion her untereinander austauschbar sind. Wie dargestellt
sind diese redundanten Baugruppen ein Hauptdefibrillator 110 und
ein Reservedefibrillator 120. In diesem Ausführungsbeispiel
umfassen der Hauptdefibrillator 110 und der Reservedefibrillator 120 die
redundanten Betriebskomponenten 140 sowie die redundanten
Benutzerschnittstellenkomponenten 150. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Betriebszustandmeldeeinheit 210 zwischen dem Hauptdefibrillator 110 und
dem Reservedefibrillator 120 aufgeteilt und das Schaltnetzwerk 214 ist
als zwei Signalleitungen dargestellt, die von einem Auswahlcontroller 130 zu
den Defibrillatoren 110, 120 führen.
-
Der
Auswahlcontroller 130 ist so ausgelegt, dass er in Abhängigkeit
von den durch die Betriebskomponenten 140, 140' und als Option
durch die Benutzerschnittstellenkomponenten 150, 150' zugeführten Zustandssignalen
entweder den Hauptdefibrillator 110 oder den Reservedefibrillator 120 für den Betrieb
auswählt.
Der Controller 130 verarbeitet die empfangenen Signale
so, dass er einen der Defibrillatoren auswählt, der am wahrscheinlichsten
betriebsbereit ist, und den ausgewählten Defibrillator für den aktuellen
Betrieb aktiviert.
-
Nicht
alle Komponenten, Systeme usw. müssen
redundante Systeme sein. In der in 3 dargestellten
Ausführungsform
ist der Defibrillator 100 beispielsweise mit einem Hauptdefibrillator 110 und
einem Reservedefibrillator 120 versehen. In diesem Ausführungsbeispiel
ist jedoch nur eine einzige Gruppe von Benutzerschnittstellenkomponenten 150 vorgesehen.
Der Hauptdefibrillator 110 und der Reservedefibrillator 120 umfassen
in diesem Ausführungsbeispiel
also nur die redundanten Betriebskomponenten 140, 140'. Ein Auswahlcontroller 130 ist
so ausgelegt, dass er in Abhängigkeit
von den durch die Betriebskomponenten 140, 140' zugeführten Zustandssignalen
entweder den Hauptdefibrilla tor 110 oder den Reservedefibrillator 120 für den Betrieb
auswählt.
Der Controller 130 verarbeitet die empfangenen Signale
so, dass er einen der Defibrillatoren auswählt, der am wahrscheinlichsten
betriebsbereit ist, und den ausgewählten Defibrillator für den aktuellen Betrieb
aktiviert.
-
Redundante
Benutzerschnittstellensteuerungen sind vorteilhaft, da eine Funktionsstörung beispielsweise
in der Anzeige des Defibrillators auftreten kann. Die Benutzung
des Defibrillators ohne Anzeige bedeutet für den Bediener eine zusätzliche
Herausforderung, kann jedoch durch akustische Führungstexte und über dem
Empfang von akustischen Befehlen, durch Kommunikation mit einem
Peripheriegerät über einen
Ein/Ausgabe-Port usw. ermöglicht
werden. Dementsprechend ist die Redundanz von Benutzerschnittstellenkomponenten
eventuell nicht wesentlich für
den Betrieb des Defibrillators. Zur Minimierung der Kosten des tragbaren Defibrillators
bietet das in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel
somit lediglich eine Redundanz der Betriebskomponenten. Im Gegensatz
dazu bietet 2 eine Redundanz aller
Komponenten, so dass, wenn eine beliebige Komponente des Defibrillators
nicht funktioniert, der andere Defibrillator eingesetzt werden kann.
Es kann auch eine Zwischenposition eingenommen werden. Es kann beispielsweise
möglich
sein, eine Redundanz einiger Betriebskomponenten und einiger Benutzerschnittstellenkomponenten
zu schaffen, ohne eine Redundanz aller Betriebskomponenten und Benutzerschnittstellenkomponenten
zu schaffen. In gleicher Weise ist es eventuell nicht erforderlich,
eine Redundanz für
den Batteriesatz vorzusehen, da typischerweise Ersatzbatterien zusammen
mit dem Defibrillator transportiert werden.
-
Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des Defibrillators ist in 4 dargestellt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind zwei von der Funktion her austauschbare Betriebskomponenten
in jedem von vier redundanten Systemen 402A–402D dargestellt.
Eine Betriebskomponente wird für
den aktuellen Betrieb aus jedem redundanten System 402 basierend
auf einer beliebigen Anzahl von Faktoren ausgewählt, wie sie oben erwähnt wurden.
Es ist offensichtlich, dass dieses Ausführungsbeispiel in dieser Hinsicht
nicht eingeschränkt
ist, und die unten dargelegten Konzepte sind in gleicher Weise anzuwenden,
wenn die Redundanz von zusätzlichen
oder weniger Komponenten vorgesehen ist.
-
In
dem Ausführungsbeispiel
in 4 wurde der Defibrillator 10 ebenso logisch
in zwei redundante Baugruppen aufgeteilt: einen Hauptdefibrillator 110 und
einen Reservedefibrillator 120. In dem Ausführungsbeispiel
in 4 wählt
der Auswahlcontroller 130 jedoch Betriebskomponenten aus
jedem der redundanten Systeme 402A–402D individuell
aus und nicht entweder den Haupt- oder den Reservedefibrillator.
Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn eine oder mehrere Komponenten
sowohl des Hauptdefibrillators als auch des Reservedefibrillators
zur gleichen Zeit nicht funktionieren. Durch die individuelle Auswahl
von Komponenten aus einer Vielzahl von redundanten Systemen kann
der Auswahlcontroller 130 einen betriebsbereiten Defibrillator zusammenstellen
um sicherzustellen, dass der Defibrillator 10 so funktioniert,
wie es der Benutzer vorgibt.
-
So
kann beispielsweise der Auswahlcontroller 130 des Defibrillators 10 feststellen,
dass die Defibrillationssteuerung 20 und die Hochspannungsladeschaltung 14' nicht funktionieren.
Wäre eine
individuelle Auswahl redundanter Komponenten nicht möglich, könnte der
Defibrillator 10 keinen Patienten defibrillieren, obwohl
zwei komplette Sätze
komplementärer
Betriebskomponenten existieren. Durch die Schaffung der individuellen
Auswahlmöglichkeit
kann der Controller 130 jedoch beispielsweise für den Betrieb
die Defibrillationssteuerung 20', die Hochspannungsladeschaltung 14,
den Batteriesatz 12 und die Energieversorgung 16 auswählen, um
einen kompletten Defibrillator zu bilden. In gleicher Weise kann
der Controller 130, wenn einer der Batteriesätze fast
leer ist oder lange Zeit benötigt,
um die Hochspannungsladeschaltung 14 aufzuladen, entweder
auf den redundanten Batteriesatz 12' umschalten oder gleichzeitig beide
Batteriesätze 12 und 12' aktivieren.
-
In
dem Ausführungsbeispiel
in 4 ist der Controller 130 mit den Komponenten
des Hauptdefibrillators 110 und des Reservedefibrillators 120 über einen
Bus 170 verbunden. Der Controller 130 nutzt den
Bus 170, um Zustandssignale von den Defibrillatorkomponenten
zu empfangen und Aktivierungssignale an die Defibrillatorkomponenten
zu senden. Die Schalter 180 sind vorgesehen, um eine selektive
Verbindung von Komponenten des Hauptdefibrillators 110 und
des Reservedefibrillators 120 zu ermöglichen, damit Komponenten von
beiden Defibrillatoren zusammenwirken können und dadurch einen betriebsbereiten
Defibrillator bilden. Dies kann vorteilhaft sein, wenn mehrere Komponenten
des Defibrillators gleichzeitig nicht funktionieren. Als Option
können
die Schalter 180 logisch oder physisch den Defibrillatorkomponenten
zugeordnet werden, so dass die Kommunikation mit den Schaltern 180 nicht
unabhängig
von der Kommunikation mit den Defibrillatorkomponenten erforderlich
ist. In 4 hat die Bezeichnung von Defibrillatorkomponenten
als zum Hauptdefibrillator oder zum Reservedefibrillator gehörig eine
geringere Bedeutung, da die Komponenten in diesem Ausführungsbeispiel
individuell ausgewählt
werden können.
Obwohl ein Bus so dargestellt ist, dass er den Controller 130 mit
den individuellen Komponenten verbindet, könnten spezielle Steuerleitungen,
ein gemeinsamer Speicher und eine beliebige Anzahl anderer bekannter
Vorrichtungen zur Vereinfachung der Kommunikation zwischen den Komponenten
in gleicher Weise eingesetzt werden.
-
In
dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Schalter 180 an
den Ausgängen
der Defibrillationssteuerungen 20, 20', des Batteriesatzes 12, 12' und der Energieversorgung 16, 16' vorgesehen.
Die Schalter können
in diese Komponenten integriert oder wie dargestellt zwischen die
verschiedenen Komponenten geschaltet werden. Die Schalter 180 werden
vom Controller 130 über
den Bus 170 gesteuert, um die Aktivierung einer oder mehrerer
Komponenten des Defibrillators für
den Betrieb zu erleichtern. Andere Möglichkeiten der Aktivierung
der Komponenten für
den Betrieb sind für
den Fachkundigen leicht ersichtlich.
-
Der
Controller 130 kann Eingaben empfangen, die den Zustand
oder die Funktionstüchtigkeit
der Teilsysteme von mehreren Komponenten des Defibrillators 100 angeben.
Wie es beispielsweise in 5 dargestellt ist, kann der
Controller 130 somit eine Eingabe direkt vom Benutzer,
von den Betriebskomponenten 140 sowohl des Hauptdefibrillators 110 auch
des Reservedefibrillators 120 oder von den Schnittstellenkomponenten 150 empfangen.
Wie in 5 dargestellt, könnten die Eingaben eine Angabe
enthalten, dass in einem der Defibrillator beispielsweise eine defekte
Ladeschaltung, eine defekte EKG-Einheit oder eine defekte Analyseschaltung
vorliegt. In ähnlicher
Weise könnte
der Controller 130 Eingaben empfangen, die angeben, dass
der Thermodrucker, das Mikrofon, der Lautsprecher oder eine beliebige
andere Komponente defekt ist. Der Controller 130 kann diese
Eingabe während
der Auswahl des Hauptdefibrillators 110 oder des Reservedefibrillators für den Betrieb
nutzen. Als Option kann der Defibrillator 100, wenn die
Eingabe angibt, dass eine unwesentliche Komponente nicht funktioniert,
den Bediener warnen. Durch die Warnung wird dem Bediener die Möglichkeit
gegeben auszuwählen,
ob er einen anderen Defibrillator einsetzt oder den Defibrillator
ohne die unwesentliche Komponente nutzt. Unwesentliche Komponenten
in dieser Hinsicht können
jegliche Komponente einschließen,
die nicht erforderlich ist, damit der Defibrillator einen Defibrillationsschock
an den Patienten abgeben kann.
-
6 zeigt
die von der in dem Controller 130 laufenden Software ausgeführten Funktionen,
wenn der Controller 130 als Mikroprozessor implementiert
ist, oder die von der den Controller 130 umfassenden Hardware
ausgeführten
Funktionen, wenn der Controller als ASIC ausgeführt ist. Wie in 6 dargestellt
ermittelt der Controller 130 zuerst, ob der Benutzer den
Reservedefibrillator für
den Betrieb ausgewählt
hat (200). Als Option kann dieser Schritt weggelassen und
der Defibrillator vorher so programmiert werden, dass er zuerst die
Betriebskenndaten des Hauptdefibrillators und dann die Betriebskenndaten
des Reservedefibrillators auswertet oder umgekehrt.
-
Der
Controller 130 ermittelt dann, ob der Hauptdefibrillator
betriebsbereit ist (202). Ist der Hauptdefibrillator betriebsbereit,
wählt der
Controller den Hauptdefibrillator aus und veranlasst, dass der Hauptdefibrillator für die Defibrillation
des Patienten eingesetzt wird (204). Ist der Hauptdefibrillator
nicht betriebsbereit, ermittelt der Controller 130, ob
der Reservedefibrillator betriebsbereit ist (206). Ist
der Reservedefibrillator betriebsbereit, wählt der Controller 130 den
Reservedefibrillator aus und veranlasst, dass der Reservedefibrillator
für die Defibrillation
des Patienten eingesetzt wird (212). Analog dazu ermittelt
der Controller 130 zuerst, wenn der Reservedefibrillator
anfangs bei 200 ausgewählt
wurde, ob der Reservedefibrillator betriebsbereit ist (208)
und dann, falls erforderlich, ob der Hauptdefibrillator betriebsbereit
ist (210). In beiden Fällen
warnt der Controller 130, wenn er feststellt, dass weder
der Hauptdefibrillator noch der Reservedefibrillator betriebsbereit
ist, den Bediener, dass der Defibrillator nicht sicher betrieben
werden kann, und schaltet sich aus (214). Als Alternative kann
der Defibrillator, wenn er mit einem System wie in 4 dargestellt
ausgerüstet
ist, versuchen, betriebsbereite Komponenten des Haupt- und des Reservedefibrillators
zusammenzustellen, bevor er den Bediener informiert, dass der Defibrillator
aufgrund von Funktionsstörungen
nicht betrieben werden kann.
-
Auch
wenn die in dieser Anmeldung beschriebenen Konzepte in Bezug auf
einen tragbaren externen Defibrillator erläutert wurden, könnten die
hier beschriebenen Prinzipien leicht auf andere medizinische Vorrichtungen
oder elektronische Ausrüstungen
angewendet werden, die von medizinischem Notfallpersonal eingesetzt
werden, wie beispielsweise EKG-Überwachungsgeräte, SpO
2-Überwachungsgeräte usw. Text
in den Figuren Figur
1
Battery
pack | Batteriesatz |
High
voltage charging circuit | Hochspannungsladeschaltung |
Power
supply | Energieversorgung |
Defibrillation
control | Defibrillationssteuerung |
Audio
recording & playback
unit | Tonaufzeichnungs-
und Wiedergabeeinheit |
Memory | Speicher |
ECG
unit | EKG-Einheit |
Display
device | Anzeigevorrichtung |
Thermal
printer | Thermodrucker |
Figur
2A
Selection
system | Auswahlsystem |
Selection
controller | Auswahlcontroller |
Op.
status | Betriebszustand |
Operational
status monitor | Betriebszustandmeldeeinheit |
Switching
network | Schaltnetzwerk |
Redundant
system | Redundantes
System |
Operational
component | Betriebskomponente |
Defibrillator | Defibrillator |
Figur
2B, 3
Controller | Controller |
Main
defibrillator | Hauptdefibrillator |
Operational
components | Betriebskomponenten |
User
interface components | Benutzerschnittstellenkomponenten |
Back-up
defibrillator | Reservedefibrillator |
Figur
4
User
interface components | Benutzerschnittstellenkomponenten |
Selection
controller | Auswahlcontroller |
Main
defibrillator | Hauptdefibrillator |
Defibrillation
control | Defibrillationssteuerung |
High
voltage charging circuit | Hochspannungsladeschaltung |
Battery
pack | Batteriesatz |
Power
supply | Energieversorgung |
Back-up
defibrillator | Reservedefibrillator |
Redundant
system | Redundantes
System |
Figur
5
User
selected | vom
Benutzer ausgewählt |
Defective
charging circuit | defekte
Ladeschaltung |
Defective
ECG unit | defekte
EKG-Einheit |
Defective
analysis circuit | defekte
Analyseschaltung |
Selection
controller | Auswahlcontroller |
Select
lines | Auswahlleitungen |
Figur
6
Start | Start |
Has
back-up defibrillator been selected? | Wurde
Reservedefibrillator ausgewählt? |
Yes | Ja |
No | Nein |
Is
main defibrillator operational? | Hauptdefibrillator
betriebsbereit? |
Is
back-up defibrillator operational? | Reservedefibrillator
betriebsbereit? |
Use
main defibrillator | Hauptdefibrillator
benutzen |
Use
back-up defibrillator | Reservedefibrillator
benutzen |
Alert
operator – no
operational defibrillator | Warnung
an Bediener – kein
Defibrillator betriebsbereit |