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TECHNISCHES GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherheitskarte, die infolge
der Verwendung einer auflaminierten dünnen Glasschicht als Sicherheitselement
schwierig zu fälschen
ist.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Sicherheitskarten
kommen weit verbreitet für
verschiedene Anwendungen wie Identifikationszwecke (ID-Karten) oder
finanzielle Transfers (Kreditkarten) zum Einsatz. Solche Karten
bestehen in der Regel aus einer Laminatstruktur mit verschiedenen
Kunststoffschichten, in denen eine oder mehrere Schichten Information tragen,
z.B. alfanumerische Information, Logos, ein Lichtbild des Karteninhabers
usw. Ebenfalls bekannt sind beschreibbare Karten, auf denen der
Benutzer willkürliche
Information speichern kann, z.B. Karten mit Magnetstreifen, optisch
beschreibbare Karten oder Karten mit elektronischem Chip, die manchmal
als „Chipkarten" bezeichnet werden.
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Ein
Hauptziel solcher Sicherheitskarten ist die Tatsache, dass sie nicht
einfach in solchem Maße
zu ändern
oder reproduzieren sind, dass die Modifikation oder Reproduktion
schwierig vom Original zu unterscheiden ist. Aus diesem Grund sind
Sicherheitskarten mit schwierig zu ändernden oder reproduzierenden
Sicherheitselementen versehen, z.B. einem "Sicherheitssiegel" zwischen der Informationsschicht und
einer darauf verklebten Schutzfolie. Versucht einer die Schutzfolie
von der Informationsschicht abzulösen, so zerstört sich
das Sicherheitssiegel oder wird entfernt, wodurch es deutlich ist,
dass die von der Karte getragene Information gefälscht oder geändert wurde.
Zum Aufbringen eines solchen Sicherheitssiegels können z.B.
Heißsiegelpolymere
angebracht werden, wodurch ein versiegelter briefumschlagartiger
Beutel erhalten wird, wie beschrieben in z.B.
US 4 322 461 und in den darin erwähnten Verweisungen.
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Problematisch
bei Informationsaufzeichnungsmaterialien ist ihre Anfälligkeit
für mechanische
Stöße, die
Fehler wie Kratzer und einen merklichen Verlust an aufgezeichneten
Daten verursachen können.
Die beschreibbare Schicht der Mehrzahl dieser Sicherheitskarten
enthält
eine Kunststofffolie als Schutzschicht auf dem Aufzeichnungsmedium.
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Die
Lebensdauer solcher Aufzeichnungsmaterialien, die bei gewissen Anwendungen
10 Jahre sein muss, ist unzureichend und zwar weil die Kunststofffolie
keine zweckmäßige Sperre
gegen Lösungsmittel, Sauerstoff,
Feuchtigkeit und andere potentielle Ursachen von Datenverlust bildet.
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Gewisse
Veröffentlichungen
erwähnen
den Einsatz von Glas als Grundmaterial zur Herstellung einer Sicherheitskarte.
So beschreibt JP-A 60/214996 eine Laseraufzeichnungskarte, bei der
als die Aufzeichnungsschicht(en) tragendes Grundmaterial Glas verwendet
wird. Aus EP-A 272875 ist ebenfalls eine optisch beschreibbare Karte
bekannt, bei der als Grundschicht Glas geeignet ist. In diesen Patentanmeldungen
wird die Glasschicht als geeignetes Substrat verwendet und zwar
aufgrund ihrer hohen Lichtdurchlässigkeit,
die es erlaubt, zum Beschreiben der Karte und Auslesen der Information
eine Lichtquelle einzusetzen. Allerdings sind die in dieser EP-Anmeldung
beschriebenen Glasschichten keine biegsamen Schichten und zerbrechen
sie schnell unabsichtlich, z.B. durch leichtes Biegen während der
Handhabung oder während
die Karte in einer Brieftasche steckt.
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In
EP-A 669 205 wird eine Glas/Kunststoff-Verbundscheibe zum Einsatz
als Sicherheitsglas in Fahrzeugen beschrieben, wobei die Verbundscheibe
aus einer Glasscheibe, einer haftvermittelnden Zwischenschicht und
einer Kunststoffscheibe besteht, wobei das Glas eine Dicke zwischen
30 und 1.000 um aufweist. Auf dem Glas kann eine funktionelle Beschichtung
aufgebracht werden, die nach dem Laminiervorgang als Sandwich zwischen
dem Glas und der Kunststoffschicht vorliegt und dadurch gegen äußere Einflüsse geschützt wird.
Auch in
US 3 471 356 und
US 4 600 640 werden Dünnglasverbundscheiben
zum Einsatz im Bau- und Fahrzeugsektor beschrieben.
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KURZE DARSTELLUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sicherheitskarte, die schwierig
zu fälschen
ist, gegen potentielle Quellen von Informationsverlust wie mechanische
Stöße und Durchdringung
von Lösungsmitteln, Sauerstoff
und Feuchtigkeit geschützt
ist und genügend
biegsam ist, um Beschädigung
beim Biegen zu verhindern, bereitzustellen. Gelöst wird diese Aufgabe durch
die in Anspruch 1 definierte Sicherheitskarte. Bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden
Beschreibung ersichtlich.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die
erfindungsgemäße Sicherheitskarte
enthält
eine dünne
Glasschicht als Grundschicht. Die Glasschicht bietet verschiedene
Vorteile. An erster Stelle bildet die Glasschicht selbst ein zweckmäßiges Sicherheitselement.
Versucht es einer, die Karte durch Delaminieren (Ablösen) der
verschiedenen Schichten der Karte zu fälschen, so zerbricht die dünne Glasschicht.
Dieser Glasbruch ist einfach festzustellen und schwierig zu reparieren.
Einem zweiten Vorteil liegen die hervorragenden Sperreigenschaften
des Glases zugrunde. Das Glas beschränkt ja in zweckmäßiger Weise
Durchdringung von Gasen und Flüssigkeiten
und weist eine hohe Härte
auf, wodurch Beschädigung
durch Kratzer und andere Formen mechanischen Schadens verhütet werden.
Deswegen sind die Information tragenden oder mit Information beschreibbaren
Schichten in der Karte gut geschützt
vor der Umgebung und wartet die Karte mit einer langen Lebensdauer
auf. Zudem ist das dünne Glas
genügend
biegsam, so dass sich die Karte in wesentlichem Maße ohne
Beschädigung
der Glasschicht biegen lässt.
Schließlich
erlauben das hohe spezifische Gewicht und die hohe Lichtdurchlässigkeit
der Glasschicht es, zügig
festzustellen, dass die Karte eine Glasschicht enthält, und
somit die erfindungsgemäße Sicherheitskarte
von einer herkömmlichen
Sicherheitskarte auf Kunststoffbasis oder ohne solche Glasschicht hergestellten
Kopien zu unterscheiden.
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Die
dünne Glasschicht
ist eine biegsame Glasschicht. Unter dem in diesem Kontext verwendeten
Begriff „biegsam" versteht sich "in der Lage, ohne
Zerbrechen um einen Kern gewickelt zu werden". Eine zum Einsatz in der erfindungsgemäßen Karte
bevorzugte Glasschicht kann ohne Zerbrechen um einen zylindrischen
Kern mit einem Radius von 1,5 m gewickelt werden. Grunderfordernisse
zum Erhalten eines biegsamen Glases sind eine niedrige Dicke und
hohe Festigkeit. Je niedriger die Stärke des Glases, desto höher dessen Biegsamkeit
und umso niedriger der minimale Radius des Kerns, um den das Glas
ohne Zerbrechen aufwickelbar ist.
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Die
maximale Dicke der Glasschicht, die noch ein Durchbiegen der Karte
mit beschränktem
Bruchrisiko erlaubt, ist abhängig
von verschiedenen Parametern wie der Glaszusammensetzung und dem
für das
Glas angewandten Herstellungsverfahren sowie der Zusammensetzung,
Dicke, Anzahl und Lage der anderen Schichten der Karte. Zum Erhalten
einer ausreichenden Biegsamkeit weist die in der erfindungsgemäßen Sicherheitskarte
verwendete Glasschicht eine maximale Dicke von 350 μm auf. Oberhalb
dieser Grenze ist das Risiko eines Glasbruchs zu hoch, um die Karte
noch in ausreichendem Maße
durchbiegen zu können.
Zwecks einer höheren
Biegsamkeit kommt die Dicke vorzugsweise nicht über 200 μm, besonders bevorzugt nicht über 100 μm hinaus.
Bevorzugt wird eine minimale Dicke von zumindest 30 μm, besonders
bevorzugt zumindest 50 μm.
Glas mit niedriger Dicke kann ja zu spröde sein und beim Durchbiegen
der Karte zum Zerbrechen der Glasschicht führen. Wie oben angegeben ist
die untere Grenze der Glasdicke abhängig von der Zusammensetzung
und dem für
die Glasschicht angewandten Herstellungsverfahren.
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Biegsames
Glas ist den Fachleuten bekannt. In EP-A 716 339 wird ein Verfahren
beschrieben, in dem eine biegsame Glasbahn, die um einen Kern aufwickelbar
ist, wodurch eine Glasrolle erhalten wird, verwendet wird. Das Glas
kann abgewickelt und in einer Endlosbahnbeschichtungstechnik mit
einer funktionellen Beschichtung überzogen werden. Das biegsame
Glas kennzeichnet sich durch (i) eine Dicke von weniger als 1,2 mm,
(ii) eine Bruchspannung (unter Zugspannung) von zumindest 1 × 107 Pa und (iii) einen Elastizitätsmodul (Youngschen
Modul) von höchstens
1 × 1011 Pa.
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Das
Glas kann z.B. Natrium-Floatglas (Natrium-Schwimmglas), chemisch
verstärktes
Glas oder Borsilikatglas sein. Eine mögliche Verfahrensweise für die Herstellung
solcher Glasarten besteht darin, weiches Glas zwischen Metallwalzen
zu einer dünnen
Bahn zu pressen. Aus
US 4 388
368 ist das folgende Verfahren zur Herstellung biegsamer
Glasbogen bekannt. Ein bei 1550°C
geschmolzenes Natronkalkkieselsäureglas (Na
2O.CaO.SiO
2 = 15
: 13 : 72 Gew.-%) wird gezogen und gewalzt. Das in dieser Weise
gebildete Glas wird an beiden Enden durch Klammern gestützt und
auf etwa 350°C
erhitzt. Anschließend
wird der Glasbogen gestreckt, um eine Fläche von 1,05-10fachen der Fläche des
ursprünglichen
Bogens zu bilden, während
ein Heißluftgebläse bei einer
Temperatur unter der vorstehenden Erhitzungstemperatur auf den Glasbogen
geblasen wird, beispielsweise von etwa 700°C. In dieser Weise wird der
Glasbogen schneller zu dünneren
Teilen abgekühlt
und infolgedessen wird die Stärke
des in dieser Weise gestreckten Glasbogens einheitlich gehalten. Ein ähnliches
Verfahren ist aus JP-A 58 095 622 bekannt. In einem weiteren, aus
JP-A 58 145 627 bekannten Verfahren wird eine Bahn aus geschmolzenem
Glas aufwärts
gestoßen,
sofort mittels großer
Walzen horizontal bis auf die Oberfläche eines mit geschmolzenem
Metall gefüllten
Bades gezogen und anschließend
allmählich
abgekühlt.
Das dabei erhaltene Glas weist eine verbesserte Flachheit auf.
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Chemisch
verstärktes
Floatglas weist bekanntlich eine höhere Festigkeit auf als übliches
Floatglas. Chemisch verstärktes
Glas ist Glas, an dessen beiden Oberflächenschichten die ursprünglichen
Alkaliionen zumindest zum Teil durch Alkaliionen mit höherem Radius
ersetzt sind. Bei chemisch gehärtetem
Natronkalkkieselsäureglas
sind die Natriumionen nahe an der Glasoberfläche zumindest zum Teil durch
Kalium und bei chemisch gehärtetem
Lithiumkalkkieselsäureglas
sind die Lithiumionen nahe an der Glasoberfläche zumindest zum Teil durch
Natrium und/oder Kalium substituiert. Bekannte Verfahren zur Herstellung
von chemisch verstärktem
Glas sind Verfahren, in denen das Glas durch Ionenaustausch gehärtet wird,
wie beschrieben in z.B. JP-A 56 041 859,
GB 1 208 153 und
US 3 639 198 . Genauere Angaben über chemische
Härtung
von Glas finden sich z.B. in "Glas
Technology", Band
6, Nr. 3, Seite 90-97, Juni 1965.
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Dünnes Borsilikatglas
ist sehr stark im Vergleich zu üblichem
Natrium-Floatglas. Borsilikatglas enthält SiO2 und
B2O3. Für eine detaillierte
Zusammensetzung gewisser Borsilikatglastypen sei z.B. auf US-P 4
870 034, 4 554 259 und 5 547 904 hingewiesen.
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Biegsames
dünnes
Glas ist im Handel erhältlich
durch z.B. Pilkington, Corning und Deutsche Spezialglass AG (Desag,
Deutschland, eine Firma der Schott Group). Laut der 1995 von Desag
veröffentlichten
technischen Broschüre "Alkali Free and Low
Alkali Thin Glasses",
mit Untertitel "AF45
and D263 : Thin Glasses for Electronic Applications", ist dünnes Borsilikatglas
in Dicken von 30 μm,
50 μm, 70 μm, 100 μm, 145 μm, 175 μm, 210 μm, 300 μm, 400 μm, 550 μm und 700 μm erhältlich.
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Die
Glasschicht kann ebenfalls eine vorgebrochene Glasschicht sein,
oder eine Glasschicht mit Risslinien, wie beschrieben in der am
15. Juli 1998 eingereichten europäischen Patentanmeldung Nr.
98202380 (EP-A 982 121). Solch vorstrukturiertes Glas wird im Besonderen
dann bevorzugt, wenn eine sehr hohe Biegsamkeit erforderlich ist.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
weist die Glasschicht keine Risse, aber vorgeformte Rillen einer
bestimmten Tiefe auf, die kleiner ist als die Dicke des Glases.
Die Rillen können
z.B. durch einen Abreibvorgang wie Zerkleinern oder Lasergravieren
gebildet werden. Das Rillenmuster des vorstrukturierten Glases kann
ebenfalls als Sicherheitselement benutzt werden, wobei z.B. das
Rillenmuster abgetastet, das abgetastete Muster zu digitaler Information
kodiert und diese Information in der Karte (z.B, als Strichcode,
in einem Speicherchip, einem Magnetstreifen usw.) oder einer Rechnerdatei
gespeichert wird. Diese Information kann dann im Moment der Verwendung
der Karte, z.B. für
Identifikationszwecke, gelesen und überprüft werden. Ein Unterschied
zwischen der vorgespeicherten Information des Rillenmusters und
dem betrachteten Muster in der Glasschicht der Karte ist ein ernster
Hinweis dafür,
dass die Glasschicht der Karte nicht echt ist. Zwecks des problemlosen
Abtastens des Rillenmusters weisen die Rillen vorzugsweise eine
genügend
hohe Breite auf, z.B. zwischen 1 und 100 um. Einer präzisen Detektion
der Rillen halber wird das Rillenmuster vorzugsweise in der Aufsicht
abgetastet.
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Die
erfindungsgemäße Glasschicht
wird auf einem Träger
auflaminiert. Unter dem Begriff „Träger" versteht sich eine „selbsttragende Schicht", was ihn von Schichten,
die auf einen Träger
aufgetragen werden können,
jedoch nicht selbsttragend sind, unterscheidet. Unter dem Begriff "Laminat" versteht sich in
der vorliegenden Erfindung "ein
Material, das aus verschiedenen miteinander verbundenen Schichten
besteht".
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Die
Dicke des Trägers
liegt vorzugsweise zwischen 5 μm
und 850 μm,
besonders bevorzugt zwischen 100 μm
und 600 μm.
Der Träger
kann ein Papierträger
oder ein Metallträger
sein, ist jedoch vorzugsweise eine Kunststofffolie, z.B. eine Celluloseacetatfolie,
eine Poly(vi-nylacetal)folie, eine Polystyrolfolie, eine Polycarbonatfolie,
eine Poly(ethylenterephthalat)folie, eine Polyethylenfolie, eine
Polypro-pylenfolie oder ein Copolymer derselben, z.B. ein Copolymer
aus Acrylnitril, Styrol und Butadien. Bevorzugt ist der Träger ein
lichtdurchlässiges
Material.
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Verfahren
zum Auflaminieren des Glases auf dem Träger sind allgemein bekannt.
Beide Schichten können
ohne Klebeschicht durch sogenanntes Vakuumlaminieren laminiert werden.
Zum Erhalten einer zweckmäßigen Haftung
zwischen der Glasschicht und dem Träger durch Vakuumlaminieren
weisen diese beiden Materialien vorzugsweise eine niedrige Oberflächenrauheit
auf, wobei zum Beispiel der Träger
vorzugsweise keinen sogenannten Abstandshalter, der oft in Kunststofffolien
oder Beschichtungen auf Folien eingebracht wird, um Aneinanderkleben
zu verhüten,
enthält.
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Außer Vakuumlaminieren
sind auch doppelseitiges Klebeband oder eine Klebeschicht, das bzw.
die durch Aufbringen von z.B. einem Hot-Melt-Klebstoff (Heißschmelzleim), einem Haftklebstoff
oder einem Thermoklebstoff hergestellt wird, oder ein UV-härtbarer
oder durch Elektronstrahlung härtbarer
Klebstoff geeignet. Als Klebeschicht kommt ebenfalls eine leicht
benetzte Gelatineschicht in Frage. Genauere Angaben über geeignete
Klebeschichten finden sich in der am 7. Oktober 1998 eingereichten
WO 98/6455. Die Klebeschicht kann entweder auf der Glasfolie, dem
Träger
oder auf beiden angebracht und durch eine Abziehschicht, die gerade
vor dem Laminieren entfernt wird, geschützt werden. Ein besonders bevorzugter
Klebstoff ist Polyethylen, das als Folie zwischen Glas und Träger angebracht
werden kann. Die Haftung zwischen dem Glas und dem Träger ist
vorzugsweise permanent, so dass beide Elemente nicht ohne Zerbrechen
der Glasschicht voneinander getrennt werden können.
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Das
Auflaminieren der Glasschicht auf dem Träger kann zwar von Hand durchgeführt werden,
erfolgt aber bevorzugt in einem Laminiergerät, als Laminator bezeichnet.
Ein typischer Laminator enthält
ein Paar beheizbarer Walzen mit einstellbarem Druck, die bei fester
oder einstellbarer Geschwindigkeit betrieben werden. Beim Laminieren
mit einem Laminator werden die Materialien zwischen den Laminatorwalzen
in engem Kontakt miteinander gebracht, wahlweise nach Einbringen
eines Klebemittels zwischen beiden Materialien.
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Außer mit
der Glasschicht kann die Sicherheitskarte noch mit anderen Sperrschichten
versehen werden, die die Durchdringung von Gasen wie Sauerstoff
oder Wasserdampf verringern. Den Fachleuten sind sowohl organische
als anorganische Sperrschichten bekannt. Organische Sperrschichten
können
z.B. organisch modifizierte Keramik, wie beschrieben in Coating,
Nr. 9/98, S. 314 und 10/97, S. 358, Poly(hydroxyamidether), wie
die in Macromolecules, Band 31, S. 8281 (1998), beschriebenen Verbindungen,
Poly(vinylalkohol), Polyacrylnitril, Poly(vinylbutyral), das mit
einem Epoxidharz vermischt werden kann, oder Gelatine enthalten.
Anorganische Sperrschichten sind in der Regel dünne Filme aus zerstäubten Oxiden,
z.B. SiOx oder Ta2O5. Die Dicke solcher anorganischen Sperrschichten
liegt vorzugsweise unter 2 μm,
beträgt
vorzugsweise etwa 1 μm, um
ein gewisses Maß von
Biegsamkeit zu erhalten. Vorteilhaft kann es sein, anorganische
und organische Sperrschichten zu kombinieren, z.B. eine mit einer
Schicht aus organischer modifizierter Keramik überzogene SiOx-Schicht,
da die unebene Oberfläche
einer anorganischen Schicht, die in der Regel durch Aufdampfung oder
Zerstäubung
angebracht wird, durch Beschichten mit der organischen Schicht geebnet
werden kann. Die zusätzliche(n)
Sperrschicht en) kann (können)
zwischen der Glasschicht und dem Träger des in der erfindungsgemäßen Karte
benutzten Laminats angebracht werden.
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Die
Informationsschicht der Sicherheitskarte wird vorzugsweise vor ihrer
Laminierung auf dem Glas auf den Träger aufgebracht. Es ist ebenfalls
möglich,
die Informationsschicht vor der Laminierung auf dem Träger auf
dem Glas oder auf einer Seite des nach Laminieren von Glasschicht
und Träger
erhaltenen Glas/Träger-Laminats
aufzubringen. Ein effektiver Schutz der Informationsschicht kann
durch Aufbringen einer Glasschicht auf beiden Seiten der Informationsschicht
erhalten werden. Die Informationsschicht selbst kann als Klebeschicht
zwischen dem Träger
und der Glasschicht dienen. In noch einer weiteren Ausführungsform
kann die der Informationsschicht gegenüberliegende Seite des Trägers auf
dem Glas laminiert werden. Die Informationsschicht kann über der
ganzen Oberfläche
der Sicherheitskarte oder als Streifen in einem Teil der Sicherheitskarte
vorliegen. Auf eine oder beide Seiten des Trägers oder der Glasschicht kann
ein Informationsmedium angebracht werden. Zum Verbessern der Haftung
der auf dem Glas aufgebrachten Schichten kann es vorteilhaft sein,
eine Epoxysilanverbindung der folgenden Formel zuzusetzen
![Figure 00090001](https://patentimages.storage.googleapis.com/88/8a/4e/fa78cfd285c11d/00090001.png)
in der R1, R2 und R3 ein
Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe
bedeuten und n eine Zahl zwischen 1 und 10, vorzugsweise zwischen
1 und 3 bedeutet. Eine solche Verbindung kann z.B. zur Gießlösung der
auf dem Glas aufzubringenden Schicht gegeben werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Informationsschicht der Sicherheitskarte ein Laseraufzeichnungsmedium,
z.B. dünne
Metallschichten, wie beschrieben in EP-A 158 906. Ganz besonders
bevorzugt ist die Laseraufzeichnungsschicht ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmedium, was bedeutet, dass die Daten durch örtlich begrenzte
Erhitzung des Mediums mit z.B. einem Laserstrahl mit ausreichender
Stärke
aufgezeichnet werden können.
Die örtlich
begrenzte Erhitzung kann Ablation, Schmelzen, Koagulierung der Teilchen,
Zersetzung oder andere (physikalisch-)chemische Prozesse auslösen, die
zu einer örtlichen Änderung des
optischen Reflexionsvermögens
oder der optischen Dichte des Mediums führen, wodurch aufgezeichnete Daten
erhalten werden, die mittels optischer Elemente ausgelesen werden
können.
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Den
Fachleuten ist eine Verschiedenheit von Materialien bekannt, die
als wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmedium geeignet sind. Besonders nutzbare Materialien
sind Metallschichten. Ablation von Metallschichten mit relativ hohem
Reflexionsvermögen
kann zu Datenmarken mit niedrigerem Reflexionsvermögen führen. Die
Dicke der Metallschicht kommt vorzugsweise nicht über 700
nm hinaus und liegt besonders bevorzugt zwischen 50 und 600 nm.
Tellur und Tellurlegierungen werden weit verbreitet zur Bildung hochreflektierender
dünner
Metallfolien verwendet, wobei eine Erhitzung mit einem einfallenden
Laserstrahl eine örtlich
begrenzte Verringerung des Reflexionsvermögens infolge Grübchenbildung
auslöst.
Es sei hingewiesen auf z.B. den Aufsatz "Optische Datenspeicher" von Jochen Fricke
in der Zeitschrift „Physik
in unserer Zeit",
15. Jahrgang 1984/Nr. 5, S. 129-130. Tellur ist aber toxisch und
deshalb werden andere, relativ niedrigschmelzende Metalle wie Ag,
Se, Sn und Bi als geeignetes wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmedium in der erfindungsgemäßen Sicherheitskarte bevorzugt.
Ein Überblick
anderer geeigneter Metalle findet sich in US-P 4 499 178 und 4 388
400.
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Es
kann ebenfalls eine Erhöhung
der optischen Durchlässigkeit
in laserbestrahlten Bereichen eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmediums
mit anfänglich
niedrigem Reflexionsvermögen
erhalten werden. Geeignete Materialien zur Verwendung in letztgenannter
Ausführungsform
sind z.B. Gemische, die durch Mitabscheidung von niedrigschmelzenden
Metallen und Sulfiden wie GeS oder SnS auf einem lichtdurchlässigen Träger erhalten
werden, wie beschrieben in z.B. „Journal of Applied Photographic
Engineering", Band
9, Nr. 1, Februar 1983, S. 12. Zur Herstellung optischer Medien,
in denen die Information in der Aufsicht gelesen wird, kann das
schwach reflektierende wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmedium auf einen relativ hochschmelzenden reflektierenden
Träger
oder relativ hochschmelzende Schicht, z.B. eine trägergestützte Aluminiumschicht, angebracht
werden.
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Dünne Schichten
aus für
Thermoaufzeichnung geeigneten Metallen, Legierungen oder Salzen
können durch
Vakuumaufdampfung hergestellt werden. In einer erfindungsgemäßen bevorzugten
Ausführungsform wird
eine dünne
vakuumaufgedampfte Wismutschicht oder Silberschicht als wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmedium benutzt. Wismut und Silber kennzeichnen sich
ja durch eine niedrige Toxizität,
erfordern nur wenig Energie, um durch Schmelzen oder Abdampfen ablatiert
zu werden und sind zügig
filmbildend durch Aufdampfen. Zum Beispiel kann das Aufdampfen einer
Wismutschicht unter reduziertem Druck bei einem Wert zwischen 10-2 Pa und 8 × 10-1 Pa
erfolgen, wie beschrieben in EP-A 0 384 041.
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Eine
dünne Silberschicht
kann ebenfalls nach der sogenannten Diffusionsübertragungs-Umkehrverarbeitung
(DTR-Verfahren) erfolgen. Die Prinzipien des DTR-Verfahrens sind
z.B. beschrieben in US-P 2 352 014 und im Nachschlagewerk "Photographic Silver
Halide Diffusion Processes" von
André Rott
und Edith Weyde, The Focal Press, London und New York, 1972. Beim
DTR-Verfahren wird das nicht entwickelte Silberhalogenid in der
strahlungsempfindlichen Emulsionsschicht eines informationsmäßig belichteten
Silberhalogenidmaterials mittels eines sogenannten Silberhalogenid-Lösungsmittels
in lösliche
Silberkomplexverbindungen umgewandelt, die man dann in ein Bildempfangselement überdiffundieren
lässt,
wo sie mit einer Entwicklersubstanz, in der Regel in Gegenwart physikalischer
Entwicklungskeime, reduziert werden. Dabei werden zwei Bilder erhalten:
ein chemisch entwickeltes Negativbild in der Emulsionsschicht und
ein physikalisch entwickeltes DTR-Positivbild in der Keimschicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Keimschicht im gleichen Material enthalten wie die strahlungsempfindliche
Schicht, wobei ein sogenanntes Einblatt-DTR-Material gebildet wird,
obgleich den Fachleuten ebenfalls Doppelblattausführungsformen
bekannt sind. Bei Verarbeitung eines aus einem Träger, einer
Silberhalogenid-Emulsionsschicht und einer dünnen, physikalische Entwicklungskeime
enthaltenden Schicht bestehenden unbelichteten DTR-Materials nach
dem DTR-Verfahren scheidet sich also in der Keimschicht eine gleichmäßige Silbermetallschicht
ab. Die so erhaltene Silbermetallschicht eignet sich also als wärmeempfindliches
Laseraufzeichnungsmedium, wie sich aus den Beispielen ergeben wird.
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Außer einem
ablatierbaren Metall enthält
das wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmedium gegebenenfalls ferner Substanzen, die die Aufzeichnungsempfindlichkeit
steigern, z.B. durch Verringern des Reflexionsvermögens oder
Verbessern der Absorption von Laserlicht. Beispiele für solche
Substanzen sind die z.B. in
GB
2 036 597 beschriebenen Metalloxide, Sulfide und Halogenide.
Bevorzugt für
den besagten Zweck werden GeS und SnS, die in einer je nach Wellenlänge des
Aufzeichnungslichtes, die z.B. zwischen 5 und 100 nm liegt, variierenden
Stärke
ohne Beeinträchtigung
der Ablation der Metallschicht als Reflexionsschutzschicht aufgebracht
werden können.
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Weitere
als Laseraufzeichnungsmedium geeignete Verbindungen sind Verbundfolien
mit durch Abdampfung reduzierbarem Reflexionsvermögen, dünne Filme
aus Farbstoffen, deren Reflexionsvermögen durch Ablation geändert werden
kann, dielektrische Materialien, deren Brechungsindex geändert werden
kann, was bei Abtastung mit einem Laser zu Streuung von Licht führt, und
fotochrome Schichten aus Farbstoffen wie Bakteriorhodopsin. Ein
bevorzugtes Medium, das durch Laserlicht mit Farbstoff beschrieben
werden kann, wird beschrieben in US-P 5 264 327.
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Zur
Speicherung von Information im Aufzeichnungsmedium eignet sich ein
sichtbares Licht emittierender Laser wie ein Argonlaser, ein He/Ne-Laser,
eine Rotlichtlaserdiode usw., wobei die Wellenlänge je nach Typ des verwendeten
Laseraufzeichnungsmediums eingestellt wird. Ganz besonders bevorzugt
werden Infrarotlaser und zwar weil Infrarotlicht am wenigsten durch
Kratzer und Staub auf der Glasschicht beeinflusst wird.
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Das
Aufzeichnungsmedium weist vorzugsweise ein günstiges Signal-Rausch-Verhältnis auf,
d.h. einen hohen Kontrast zwischen belichteten und unbelichteten
Bereichen, wobei der Kontrast als Unterschied in Dichte oder Reflexionsvermögen zwischen
diesen Bereichen definiert wird. Vorzugsweise erfolgt die Laseraufzeichnung
bei einer Geschwindigkeit von zumindest mehreren Tausenden von Bits/s.
Schon im voraus ausgeschlossen sind demzufolge Materialien, die
lange Erwärmungszeiten
erfordern oder auf langsamen chemischen Thermoreaktionen beruhen,
wodurch die Aufzeichnung nur bei einem Paar Bits/s erfolgen kann.
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Bei
reflektierenden Medien liegt das Reflexionsvermögen unbelichteter Bereiche
vorzugsweise nicht unter 50%, während
das Reflexionsvermögen
einer durch Belichtung gebildeten Datenmarke vorzugsweise weniger
als 10% beträgt,
wodurch ein Kontrastverhältnis
von mehr als 5:1 erhalten wird. Daten können ebenfalls durch Steigerung
des Reflexionsvermögens
des Streifens aufgezeichnet werden. Zum Beispiel der Aufzeichnungslaser
kann ein Feld matter mikroskopischer Vorsprünge auf dem Streifen zu flachen
glänzenden Marken
schmelzen. Dieses Verfahren wird beschrieben in SPIE, Band 329,
Optical Disk Technology (1982), S. 202. Ein Reflexionsvermögen der
Datenmarke von mehr als zweimal das Reflexionsvermögen des umgebenden
Vorsprungfeldes ergibt ein Kontrastverhältnis von zumindest 2:1, was
ein hinreichender Kontrast ist, um die Datenmarke lesen zu können.
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Bevorzugt
wird ein Aufzeichnungsmedium mit hohem Auflösungsvermögen, wodurch Datenmarken mit
einer Größe von weniger
als 50 μm,
besonders bevorzugt von 5 auf 20 μm,
oder kreisförmige
Datenmarken mit einem Durchmesser von 5 μm bis 10 μm aufgezeichnet werden können. Die
Speicherkapazität
des Laseraufzeichnungsmediums beträgt vorzugsweise mehr als 250.000
Bits, besonders bevorzugt mehr als 1.000.000 Bits.
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Die
Laserimpulsenergie des Laserschreibstrahls an der Oberfläche des
Aufzeichnungsmaterials sollte genügen, um Datenmarken erzeugen
zu können.
In der Regel ist je nach Typ des Aufzeichnungsmaterials eine Laserleistung
von 5 bis 20 mW erforderlich. Ein 20 mW-Halbleiterlaser mit einer
Strahlbreite von 5 μm
kann bei Temperaturen von etwa 200°C und innerhalb von 25 ms Datenmarken
aufzeichnen. Im Lesestand kann die Leistung auf etwa 5% der Aufzeichnungsleistung
verringert werden.
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Außer den
obenbeschriebenen beschreibbaren Informationsschichten kann die
Informationsschicht ebenfalls eine nicht beschreibbare Schicht sein.
Die Informationsschicht kann ebenfalls eine nicht benachbarte Schicht
sein, zum Beispiel eine Schicht bestehend aus optischer Sicherheitsinformation
wie alfanumerischen Daten, Mustern, Logos oder Bildern, die auf
eine der einzelnen Schichten der Karte angebracht werden. Für die Aufzeichnung
optischer Information eignen sich z.B. Drucktechniken wie Offsetflachdruck,
Rakeltiefdruck, Stichtiefdruck, Rasterdruck, flexografischer Druck,
Reliefdruck, Tampondruck, Tintenstrahldruck, Laserdruck, Thermoübertragungsdruck,
Farbstoffdiffusions-Thermoübertragungsdruck
und Tonerübertragungsdruck
von elektro(foto)grafischen Aufzeichnungsmaterialien.
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Eine
optische Informationsschicht kann ebenfalls zwischen lichtundurchlässigen Schichten
der Karte vorliegen, wodurch die durch die lichtundurchlässigen Schichten
verborgene Information nicht visuell in der Aufsicht, jedoch nur
in der Durchsicht gelesen werden kann, d.h. durch einseitiges Beleuchten
der Karte mit einer Lichtquelle mit ausreichender Leistung und Lesen
des übertragenen
Bildes an der anderen Seite. In Kombination mit solcher „verborgenen" Information kann
eine andere komplementäre
Informationsschicht verwendet werden, die an der Außenoberfläche der
Karte angebracht werden kann und sich mit der Informationsschicht
deckt, wodurch sich die entsprechenden optischen Muster, Bilder
usw. in beiden Schichten überlappen und
zusammen ein zusätzliches
Sicherheitselement bilden.
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Die
erfindungsgemäße Sicherheitskarte
kann ebenfalls mit einer Linsenfolie versehen werden. Wie beschrieben
in EP-A 323 108, stellt eine Kombination einer solchen Linsenfolie
und einer Vielzahl paralleler Bildstreifen in einer unterliegenden
fotografischen Schicht ein vorteilhaftes Sicherheitselement dar,
insbesondere in Kombination mit einer erfindungsgemäßen Glasschicht.
Ein leichtes Drehen der Karte um eine parallel zur Linsenfolie verlaufende
Achse löst
Bildänderungen
aus, die sich als unterschiedliche Bildstreifen durch die Linsen
sichtbar machen. Eine zwischen der Linsenfolie und der Bildschicht
vorliegende Glaszwischenschicht hat keinen störenden Einfluss auf den optischen
Effekt der beim Drehen der Karte auftretenden Bildänderungen
und schützt
zugleich die Bildschicht vor Fälschen,
mechanischem Schaden durch Kratzer und Schichtabbau infolge Durchdringung
von Lösungsmitteln
oder Gasen wie Sauerstoff, Wasserdampf usw.
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Die
Sicherheitskarte kann ferner andere Arten von für den Menschen lesbarer oder
maschinenlesbarer Sicherheitsinformation enthalten, z.B. ein Hologramm,
ein Wasserzeichen, Fingerabdrücke,
Mikrobeschriftung, eine Unterschrift oder andere gedruckte persönliche Daten,
Markierungen oder Schriften, die mit Flüssigkristallen, fluoreszierenden
Pigmenten, spezielle lichtreflektierende Effekte ergebenden Perlglanzpigmenten
und/oder mit sichtbarem Licht lesbaren oder UV-Lichtlesbaren Druckfarben
angebracht werden können, wie
z.B. in GB-P 1 518 946 und US-P 4 105 333 beschrieben. Die Information
kann ebenfalls in einem Speicherchip, einem entweder kontaktlos
oder durch Antennenkontakt auszulesenden Radiofrequenzchip, einem 1D-2D-Strichkode, einem
Magnetstreifen usw. auf der Karte gespeichert werden. Die Sicherheitsinformation kann
in der gleichen Schicht oder aber in verschiedenen Schichten gemischt
werden. Zum Mischen der Information stehen Pseudozufallsgeneratoren
mit frequenzmoduliertem Raster zur Verfügung.
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Ein
weiteres eventuelles Sicherheitselement ist eine digitale oder optische
Maske. Eine digitale Maske kann ein Algorithmus sein, durch den
die digitalen Daten eines kohärenten
Signals (Bild oder Text) in ein breitbandiges unlesbares Pseudozufallssignal
umgesetzt werden. Eine optische Maske, die als optisches Verschlüsselungsmedium
dient, kann eine räumliche
Phasenmaskenfolie sein, die eine mustermäßige Matrix zerstreuter und
benachbarter Pixel enthält,
oder ein phasenschiebendes Medium. Im Moment der Überprüfung muss
der Benutzer z.B. einen PIN-Kode eingeben, um eine komplementäre optische
oder digitale Maske auszuwählen,
mit der die Pseudozufallssignale dekodiert werden und das kohärente Signal
wiederhergestellt wird.
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BEISPIELE
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Es
wird zunächst
ein Einblatt-DTR-Bilderzeugungselement hergestellt, das der Reihe
nach aus einem Polyesterträger,
einer Grundierschicht, einer Silberhalogenid-Emulsionsschicht und
einer physikalische Entwicklungskeime enthaltenden Schicht besteht.
Der Polyesterträger
weist eine Stärke
von 175 μm
auf und ist mit einer die Haftung der anderen Schichten fördernden
doppelten Haftschicht versehen. Die Grundierschicht und die Silberemulsionsschicht
werden in einem einzelnen Durchgang durch Kaskadenbeschichtung aufgetragen
und nach 1wöchiger
Aufbewahrung durch Luftpinselbeschichtung mit der die physikalische
Entwicklungskeime enthaltenden, als Deckschicht dienenden Schicht überzogen.
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Die
Gießlösung der
Grundierschicht weist einen pH von 5,0 auf und wird in einer Nassschichtstärke von
50 μm aufgetragen.
Die Grundierschicht enthält
die folgenden Ingredienzien
- – 2,84 g/m2 Gelatine,
- – 0,12
g/m2 eines Kieselsäure-Mattiermittels mit einem
Durchmesser zwischen 3,5 und 5,0 μm,
- – 0,21
g/m2 eines weiteren Kieselsäure-Mattiermittels
mit einem Durchmesser zwischen 1,3 und 2,1 μm,
- – 0,11
g/m2 als Dispersion in Gelatine aufgetragenes
Kohlenstoffpulver,
- – 2,63
g/m2 Titandioxidpulver, das ebenfalls als
Dispersion in Gelatine aufgetragen wird,
- – 0,40
g/m2 Dimethylphenidon als Entwicklersubstanz
und
- – Tensid.
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Die
Silberhalogenidemulsion enthält
kubische Kristalle, die aus 78,6 mol-% AgCl, 21,0 mol-% AgBr und
0,4 mol-% AgI bestehen und mit Iridium und Rhodium dotiert sind.
Diese Kristalle werden nach den allgemein bekannten Silberhalogenidfällungstechniken
durch gleichzeitiges oder abwechselndes Zugeben wässriger
Lösungen
von Silbernitrat, Natriumchlorid, Kaliumbromid und Kaliumiodid hergestellt.
Die gefällte
Emulsion wird durch Zugabe von Polystyrolsulfonat und Herabsetzen
des pH-Wertes auf 3,4 geflockt. Die löslichen Salze werden dann durch
Dekantieren der Überstande
und Waschen mit Wasser entfernt (dieser Vorgang wird 3× wiederholt).
Die Silberhalogenidkristalle werden durch Zugabe von Thiosulfat
und eines Au3+-Salzes chemisch gereift und
dann 3,5 h bei 50°C
nachgereift. Die Silberhalogenidemulsion enthält 185 g/kg (als Silbernitrat
ausgedrücktes)
Silberhalogenid und 88 g/kg Gelatine und weist einen pH von etwa
5,2 auf. Der mittlere Durchmesser der Silberhalogenidkörner beträgt etwa
0,40 μm.
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Die
obige Emulsion wird bei einem pH von etwa 4,3 in einer Nassschichtstärke von
etwa 22 μm,
einem Verhältnis
von 1,55 g/m2 (als Silbernitrat ausgedrücktem) Silber
und einem Gelatineverhältnis
von 1,50 g/m2 aufgetragen. Außer der
Gelatine enthält
die Emulsionsschicht ferner die folgenden zusätzlichen Ingredienzien:
- – 1,68
mg/m2 der folgenden Verbindung als Supersensibilisator:
- – 1,34
mg/m2 bzw. 0,54 g/m2 der folgenden spektralen Sensibilisatoren
- – 11
mg/m2 des folgenden Stabilisators
- – 33
mg/m2 eines Ethylacrylatlatex,
- – 240
mg/m2 Dimethylphenidon,
- – 196
mg/m2 eines Kieselsäure-Mattiermittels mit einem
Durchmesser zwischen 3,5 und 5,0 μm,
- – 226
mg/m2 Hydrochinon, und
- – 158
mg/m2 Formaldehyd.
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Die
physikalische Entwicklungskeime enthaltende Schicht enthält 0,36
g/m2 Hydrochinon, 0,67 g/m2 Formaldehyd,
0,66 g/m2 PdS-Keime und Tenside und wird
bei einem pH von etwa 8,0 und in einer Nassschichtstärke von
etwa 13 μm
aufgetragen.
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Ein
Teil eines Streifens des obigen Materials wird hinter einem Stufenkeil
belichtet und anschließend mit
dem üblichen
DTR-Entwickler G800 und dem üblichen
Stabilisator G820 (Warenzeichen), die beide durch Agfa-Gevaert N.V.,
Belgien, erhältlich
sind, verarbeitet. In dieser Weise wird ein Material erhalten, das
zwei Silberschichten enthält:
in den belichteten Bereichen werden die Silberhalogenidkristalle
chemisch entwickelt, wobei in der Emulsionsschicht Silberkörner (das
Negativbild des aufbelichteten Stufenkeils) und in den unbelichteten
Bereichen fein verteilte Silberkörner
auf der physikalische Entwicklungskeime enthaltenden Schicht (das
umgekehrte Bild) gebildet werden.
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Diese
beiden Silberschichten werden dann als Laseraufzeichnungsmedium
in einer Sicherheitskarte verwendet, wobei beide Seiten des obigen
Materials auf einem 100 μm
starken Polyesterbogen und einer 75 μm starken Polyethylenhaftschicht
auflaminiert werden (Warmlaminierung mit einem Kontaktwalzen-Laminator).
Zusammengefasst hat die so erhaltene Karte die als Beispiel Nr.
1 in Tabelle 1 erwähnte
Struktur. Tabelle
1
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"X": schichtlos, "=":
gleiche Schicht wie in Beispiel 1. "Glas":
70 μm starkes
(obendefiniertes) Borsilikatglas, Typ AF45 von Desag.
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Außer dem
vergleichenden Beispiel 1 werden in der vorliegenden Erfindung zwei
Materialien 2 und 3 hergestellt. Wie durch das Symbol "=" in Tabelle 1 angegeben, enthalten diese
beiden Materialien die gleichen einzelnen Schichten wie in Beispiel
1, jedoch mit dem Unterschied, dass Beispiel 2 zwischen der physikalische Entwicklungskeime
enthaltenden Silberschicht und der Polyethylenhaftschicht eine zusätzliche
Glasschicht enthält.
Eine zusätzliche
Klebeschicht ist nicht vonnöten,
weil das Gelatinebindemittel des Aufzeichnungsmediums nach Benetzung
mit Wasser und anschließendem
Warmlaminieren gut an der Glasoberfläche haftet. Beispiel 3 enthält die gleichen
Schichten wie Beispiel 2, jedoch mit dem Unterschied, dass, wie
in Tabelle 1 angegeben, auf der gegenüberliegenden Seite des Trägers eine
zweite Glasschicht aufgebracht ist.
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Die
Materialien werden mit einem Nd:YAG-Laser (1.064 nm) mit einer schrittweise
gesteigerten Leistung von 50, 150, 250, 350 und 450 mW und einer
Abtastgeschwindigkeit von 2 m/s belichtet. Das vergleichende Material
von Beispiel 1 weist eine allmähliche
Differenzierung zwischen belichteten und unbelichteten Bereichen
auf, d.h. die physikalische Entwicklungskeime enthaltende Silberschicht
und die chemisch entwickelte Silberschicht werden lichtdurchlässiger gemacht.
Die Titandioxid enthaltende Grundierschicht reflektiert einfallendes
Licht zurück
zum Leser und verbessert dabei den sichtbaren Kontrast.
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Der
Dichteunterschied (ΔD)
zwischen D(+), der Reflexionsdichte eines unbelichteten Bereichs,
und D(-), der Reflexionsdichte eines bei einer Leistung von 450
mW mit dem Nd:YAG-Laser belichteten Bereichs, wird als Hinweis auf
die Empfindlichkeit dieser Materialien verwendet. Unerwartet weisen
die Materialien der Beispiele 2 und 3 einen höheren ΔD-Wert auf als das Material
des Beispiels 1 (die Werte sind in der vierten Spalte von Tabelle
2 aufgelistet). Die Glasschicht weist also bei Belichtung irgendwie
eine Zunahme des sichtbaren Kontrasts auf. Obgleich dieser Effekt schwierig
zu erklären
ist, handelt es sich um einen sehr reproduzierbaren Effekt.
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Zudem
ist beim Vergleich des ΔD-Wertes
frischen Materials mit dem ΔD-Wert
warmausgelagerten Materials eine merkliche Zunahme der Lagerbeständigkeit
der erfindungsgemäßen Materialien
zu verzeichnen. Die ΔD-Werte
in Tabelle 2 zeigen auf, dass die Lagerbeständigkeit des unbelichteten
sowie des belichteten Laseraufzeichnungsmediums in merklichem Maße durch
die Sperreigenschaften der Glasschicht(en) verbessert ist. Tabelle
2
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Die
Karten der Beispiele 2 und 3 sind deshalb schwierig zu fälschen,
weil jeder Versuch, die Glasschicht(en) zu delaminieren (abzulösen) und
die Daten in den Silberschichten zu andern, ein Zerbrechen des Glases
verursacht. Die Karte kann jedoch ohne Zerbrechen der Glasschicht(en)
gebogen werden.