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Informationsaufzeichnungsmaterial
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Informationsaufzeichnungsmaterial Die Erfindung betrifft ein Informations-
bzw. Datenaufzeichnungsmaterial.
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Es sind Informationsaufzeichnungsmaterialien bekannt, bei denen durch
Bestrahlung mit Licht hochdichter Energie, z.B. mit Laserlicht, thermische Zustandsänderungen,
z.B.
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des Fließpunkts, der Verdampfungseigenschaften und dergleichen, hervorgerufen
werden. Die hiermit einhergehenden optischen Anderungen werden dann zur Informations-oder
Datenaufzeichnung ausgenutzt.
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Bei solchen bekannten Informationsaufzeichnungsmaterialien sind dünne
Filme aus anorganischen Materialien, z.B.
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aus Metallen oder Halbmetallen oder Chalkogenglas, oder organischen
Materialien, z.B. Squaryliumfarbstoffen, vorgesehen. Die meisten derartigen Informationsaufzeichnungsmaterialien
werden durch Vakuumbedampfung oder Zerstäubung, also nach nicht sehr produktiven
Verfahren, hergestellt. Darüber hinaus verlieren die in der geschilderten Weise
hergestellten dünnen Filme im Laufe der Zeit ihre Stabilität. Weiterhin sind einige
der zur Herstellung der dünnen Filme verwendeten Ausgangsmaterialien giftig. Schließlich
treten bei den bekannten Aufzeichnungsmaterialien häufig irreversible Reaktionen
auf, so daß sie - obwohl eine Aufzeichnung möglich ist - nicht mehr wiederbeschriftet
oder gelöscht werden können.
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Um nun diesen Schwierigkeiten zu begegnen, wurde ein Aufzeichnungsmaterial
mit einem Flüssigkristall mit "Memory-Effekt" entwickelt (vgl. JP-OS 48264/1979).
Nachteilig an der Verwendung eines niedrigmolekularen Flüssigkristalls ist jedoch,
daß der Aufbau des Aufzeichnungsmaterials komplizierter wird und eine Flächenvergrößerung
Schwierigkeiten bereitet.
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Die Aufzeichnung bei einem solchen Aufzeichnungsmaterial basiert im
Prinzip auf einer Sublimierung oder Verdampfung des Materials, wodurch in höchst
nachteiliger Weise entweder das optische System oder das Aufzeichnungsmaterial verunreinigt
wird. Um diesem Nachteil zu begegnen, wurde bereits vorgeschlagen, auf der Aufzeichnungsschicht
eine durchsichtige Schutzschicht aus einem Acrylharz und dergleichen vorzusehen.
Dadurch kommt es jedoch infolge Störung der Sublimierung oder Verdampfung durch
die Schutzschicht zu einer Verringerung der Empfindlichkeit, so daß also auch diese
Maßnahme zu wünschen übrig läßt.
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Aus der JP-OS 94943/1982 ist ein Laserstrahlaufzeichnungsmaterial
mit einer durch Wärme kristallisierbaren amorphen Schicht und einer lichtabsorbierenden
Schicht bekannt geworden. Bei einem solchen Aufzeichnungsmaterial, bei dem von der
Wärmekristallisation einer amorphen Schicht Gebrauch gemacht wird, kann das lichtabsorbierende
Material nicht in die amorphe Schicht eingemischt, sondern muß als getrennte Schicht
vorgesehen werden, da Fremdstoffe, z.B. lichtabsorbierende Substanzen u.dgl.in einer
amorphen Schicht deren Kristallisation stören. Dies führt wiederum zu Schwierigkeiten
bei der Herstellung und darüber hinaus in höchst nachteiliger Weise zu einer Senkung
des S/N-Verhältnisses# des Rauschabstand infolge Vorhandenseins der Grenzfläche
zwischen den beiden Schichten.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein in Massenproduktion herstellbares
Informationsaufzeichnungsmaterial verbesserter Aufzeichnungseigenschaften, z.B.
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Lagerungsstabilität und Empfindlichkeit, eines verbesserten S/N-Verhältnisses
und dergleichen, das mit thermischen Anderungen, z.B. Änderungen der Phasenübertragung
u.dgl. arbeitet und wiederbeschriftbar ist, zu schaffen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Informationsaufzeichnungsmaterial
mit einem Schichtträger und einer durch Wärmeenergieeinwirkung auf den Schichtträger
thermisch veränderbaren Aufzeichnungsschicht, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Aufzeichnungsschicht als Hauptkomponente mindestens ein Flüssigkristallpolymerisat
und/oder ein Gemisch aus einer polymeren Verbindung mit einem niedrigmolekularen
Flüssigkristall enthält.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann ein Informationsaufzeichnungsmaterial
gemäß der Erfindung als Verbundgebilde mit einem auf die Aufzeichnungsschicht aufgetragenen
dünnen elektrisch leitenden Film, z.B.
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einer dünnen Metallschicht, einer mindestens Sagen Durchlässigkeit
für das aufgestrahlte Licht hochdichter Energie ausgestaltet sein.
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Die Aufzeichnungsschicht eines Informationsaufzeichnungsmaterials
gemäß der Erfindung kann zu 100 % aus dem (den) angegebenen Bestandteil(en) bestehen
oder weitere Bestandteile enthalten.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen
zeigen: Fig. 1, 2 und 3 Teilquerschnitte durch drei verschie-
dene
Ausführungsformen eines Informationsaufzeichnungsmaterials gemäß der Erfindung;
Fig. 4 und 5 Teilquerschnitte durch zwei Ausführungsformen eines Informationsaufzeichnungsmaterials
gemäß der Erfindung während der Beschriftung, d.h. der Aufzeichnung; Fig. 6 und
7 Teilquerschnitte von zwei anderen Ausführungsformen eines Informationsaufzeichnungsmaterials
gemäß der Erfindung; Fig. 8 eine graphische Darstellung, in der die Lichtempfindlichkeit
gegen die Lichtdurchlässigkeit der dünnen Metallschicht aufgetragen ist; Fig. 9
einen schematischen Querschnitt durch eine Wärmeaufzeichnungsvorrichtung und Fig.
10 eine perspektivische Darstellung der wesentlichsten Teile des Wärmeaufzeichnungskopfes.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Informationsaufzeichnungsmaterials 13 sind (in der angegebenen Reihenfolge) auf
einen Schichtträger 1 eine durchsichtige Elektrode 2, eine Schicht 3 mit einem Flüssigkristallpolymerisat
und eine durchsichtige Elektrode 4 aufgetragen. Das Aufzeichnungsmaterial wird orientiert,
wenn (auf das Aufzeichnungsmaterial) eine zur Phasenänderung der Schicht mit dem
polymeren Kristall erforderliche Temperatur (T1) und eine zur Orientierung erforderliche
Spannung (V1) zwischen die Elektroden 2 und 4 einwirken gelassen bzw. angelegt werden.
Beim Abkühlen in diesem Zustand bleibt der Orieiltierungszustand der Schicht 3
auch
beim Abschalten des Stromes erhalten. Danach wird durch Bestrahlen des Aufzeichnungsmediums
mit Licht 6 hochdichter Energie (vgl. Fig.4) der mit Licht bestrahlte Bereich so
weit (auf eine Temperatur T2) erwärmt, daß die eine polymere Flüssigkeit enthaltende
Schicht 3 aufgeschmolzen wird. Hierbei kehrt das Molekül in diesen Bereich wieder
in einen nicht-orientierten, gleichförmigen Zustand zurück, was eine der Bildinformation
entsprechende Aufzeichnung ermöglicht.
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Die Aufzeichnung kann dadurch gelöscht werden, daß die gesamte Oberfläche
in einem Zustand, in dem an die Elektroden 2 und 4 in der geschilderten Weise eine
Spannung V1 angelegt ist, auf eine Temperatur über der Temperatur T1, jedoch unterhalb
der Temperatur T2, erwärmt wird. Hierbei läßt sich die gesamte Oberfläche löschen.
Eine Teillöschung erreicht man durch lokale Erwärmung (mittels eines Laserstrahls
u.dgl.) auf eine Temperatur über der Temperatur T1 und unterhalb der Temperatur
T2 bei angelegter Spannung V1.
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Ein Informationsaufzeichnungsmaterial gemäß der Erfindung kann - wenn
es nicht mehr gelöscht werden soll - auch einen Schichtaufbau entsprechend den Fig.
2 oder 3 aufweisen.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Informationsaufzeichnungsmaterials 13 ist eine das Flüssigkristallpolymerisat enthaltende
Schicht 3 zwischen Schichtträgern 1 und 1' eingeschlossen, Dieser Aufbau ist möglich,
wenn die Schicht 3 lediglich durch Einschluß zwischen die Glasschichtträger 1 und
1' und Erwärmen auf eine Temperatur (T) entsprechend T14 < Tcit2 orientiert werden
kann.
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Das zur Beschriftung bzw. Aufzeichnung dienende Licht 6 kann (wie
dies durch den gestrichelten Pfeil in Fig. 4 dargestellt ist) auch von der Seite
des Schichtträgers 1 her einfalleigelassen werden. Dies ist dann von Vorteil, wenn
anstelle einer durchsichtigen Elektrode, z.B. der Elektrode 4, eine relativ dicke
Aluminiumelektrode (vgl.
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Fig. 5) benutzt wird. Auch wenn eine aus Aluminium u.dgl.
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bestehende Elektrode benutzt wird, kann jedoch - wenn die Elektrode
dünn genug gemacht und das Licht 6 in der Schicht 3 fokussiert wird- das Licht 6
auf die Seite der Elektrode 4 auftreffen gelassen werden (vgl. Fig. 4).
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Wenn sich keine geeignete Flüssigkristallorientierung einstellt, selbst
wenn die Schicht eine Temperatur T1 C T <T2 erreicht, kann zur Herstellung eines
Informationsaufzeichnungsmaterials gemäß der Erfindung auf das Substrat 1 nach einer
Flüssigkristallorientierungsbehandlung 5 (mit z.B. Siliciumoxid, Polyvinylalkohol
oder einem Polyimidharz - vgl. Fig. 3) ein Flüssigkristallpolymerisat 3 aufgetragen
werden.
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Dieses erfindungsgemäße Informationsaufzeichnungsmaterial kann auch
einen dünnen elektrisch leitenden Film, z.B.
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einen dünnen Metallfilm, auflaminiert enthalten Ein typisches Beispiel
für eine solche Ausführungsform ist in Fig. 6 dargestellt. Bei dem in Fig. 6 dargestellten
Informationsaufzeichnungsmaterial 13 sind (in der angegebenen Reihenfolge) auf einen
Schichtträger 1 eine Reflexionsschicht 2, eine Schicht 3 mit einem Flüssigkristallpolymerisat
und ein dünner Metallfilm 7 einer Durchlässigkeit von mindestens 5 % für das aufgestrahlte
Licht hochdichter Energie vorgesehen.
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Bei dem Informationsaufzeichnungsmaterial ist die Schicht 3 als nicht-orion~ie;ter
optisch gleichförmiger Flüssig-
kristallfilm aufgetragen. Danach
wird das Informationsaufzeichnungsmaterial 13 auf der Seite des dünnen Metallfilms
7 mit Licht hochdichter Energie bestrahlt, um die dasfFlüssigkristallpolymerisat
enthaltende Schicht 3 so weit zu erwärmen, daß eine Orientierung der Schicht möglich
wird. Auf diese Weise wird der Flüssigkristall lediglich an den belichteten Stellen
orientiert. Die hierbei entstehende optische Anisotropie führt zur Verminderung
des Reflexionsvermögens und der Durchlässigkeit und folglich zur Möglichkeit einer
Informations-oder Datenaufzeichnung. Die optische Anisotropie durch Orientierung
eines Flüssigkristalls erscheint insbesondere als starke Polarisationswinkeldrehung,
wenn es sich bei dem Leselicht um polarisiertes Licht handelt Auf diese Weise erreicht
man hervorragende Aufzeichnungseigenschaften bei verbessertem optischen Kontrast.
Dies ist von Vorteil in Fällen eines Informationsaufzeichnungssystems, das mit Laserlicht
als Licht hochdichter Energie arbeitet. Der Grund dafür ist, daß die dem Laserlicht
innewohnenden Eigenschaften polarisierten Lichts als solche ausgenutzt werden können.
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Wenn die Schicht 3 durch den thermischen Effekt eines geeigneten Lichts
hochdichter Energie überhaupt nicht oder nur schwach orientiert werden kann, läßt
sich die Orientierung der Schicht 3 durch Kombination mit anderen Maßnahmen bewerkstelligen.
Wenn beispielsweise sowohl die Reflexionsschicht 2 als auch der dünne Metallfilm
7 elektrisch leitend sind, kann zwischen der Schicht 2 und der Schicht 7 zum Zeitpunkt
der Aufzeichnung eine zur Orientierung der Schicht 3 erforderliche Spannung angelegt
werden. Die aufgezeichnete Information läßt sich dann durch Abkühlen der Aufzeichnungsschicht
auf eine Temperatur von nicht höher als ihre Einfriertemperatur konservieren", und
zwar auch dann, wenn die angelegte
Spannung nach der Aufzeichnung
beseitigt wird. Bei einem anderen ähnlichen Verfahren wird auf der Reflexionsschicht
2 eine Schicht 5 zur Flüssigkristallorientierungsbehandlung z.B. aus Siliciumoxid,
Polyvinylalkohol oder einem Polyimidharz vorgesehen (vgl. Fig. 7). Auf die Schicht
5 wird dann eine Schicht 3 mit einem Flüssigkristallpolymerisat aufgetragen. Die
Schicht 3 wird schließlich mit einem dünnen Metallfilm 7 einer Durchlässigkeit von
mindestens 5 % für das Licht hochdichter Energie abgedeckt, wobei ein erfindungsgemäßes
Informationsaufzeichnungsmaterial 13 erhalten wird. Die Flüssigkristallorientierungsbehandlung
kann manchmal in einem bloßen Reiben bestehen. In einem solchen Falle benötigt man
bei einem erfindungsgemäßen Informationsaufzeichnungsmaterial 5 keine Schicht zur
Flüssigkristallorientierungsbehandlung.
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In den Fällen der Fig. 6 und 7 erfolgt die Ablesung der aufgezeichneten
Information mit Hilfe von reflektiertem Licht. Wenn Licht durchgelassen wird, benötigt
man keine Reflexionsschicht. Anstelle der Reflexionsschicht 2 kann man, wenn eine
Spannung angelegt werden muß, eine durchsichtige Elektrode einsetzen. Im Falle eines
Informationsaufzeichnungsmaterials zur Ablesung mit Hilfe von durchgelassenem Licht
kann das zur Aufzeichnung verwendete Licht von beiden Seiten, d.h. von der Seite
des Schichtträgers 1 oder von der entgegengesetzten Seite her, auf das Aufzeichnungsmaterial
auftreffen gelassen werden. Auch das zur Ablesung benutzte Licht kann von beiden
Seiten des Aufzeichnungsmaterials her einfallen gelassen werden.
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Der bei einigen Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Informationsaufzeichnungsmaterials
vorgesehene dünne Metallfilm 7 dient einer Verbesserung des optischen Kontrasts
bei de nformationsaufzeichnung und braucht folglich keine Sublimationseigenschaften
oder einen niedrigen Fließpunkt aufzuweisen. Aus diesem Grunde
eignen
sich zur Herstellung des Films 7 nahezu sämtliche Metalle. Die Bildung des dünnen
Metallfilms kann nach beliebigen Verfahren erfolgen, solange man nur eine geeignete
Lichtdurchlässigkeit erreicht. Vorzugsweise erfolgt die Bildung des Films im Hinblick
auf eine optimale Steuerung der Filmdicke und der Lichtdurchlässigkeit durch Vakuumbedampfung
oder Zerstäubung. Der dünne Metallfilm 7 kann eine solche Dicke aufweisen, daß mindestens
5 % des zur Aufzeichnung eingestrahlten Lichts hochdichter Energie durchgelassen
werden. Andererseits eignen sich Filmstärken einer Durchlässigkeit von weniger als
5 % nicht, da die Aufzeichnungsschicht nicht von genügend Strahlungsenergie getroffen
wird und die Empfindlichkeit deutlich sinkt (vgl. Fig. 8).
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Als Flüssigkristallpolymerisate eignen sich cholesterische Flüssigkristallpolymerisate
der aus der JP-OS 21479/80 bekannten Art oder sonstige cholestexische Flüssigkristallpolymerisate
sowie nematische und smektische Flüssigkristallpolymerisate.
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Diese Flüssigkristallpolymerisate unterscheiden sich von bekannten
niedrigmolekularen Flüssigkristallen grundsätzlich, besitzen regelmäßige Strukturen,
lassen sich ohne Schwierigkeiten großflächig herstellen und gesta-.
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ten somit eine ausgezeichnete Informationsaufzeichnung.
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Die Flüssigkristallpolymerisate sollten vorzugsweise Grenzviskositätswerte
von 0,04 bis 2,0 aufweisen. Darüber hinaus sollten die Flüssigkristallpolymerisate
zweckmäßigerweise ein Molekulargewicht von 5 000 bis 300 000, vorzugsweise von 20000
bis 300 000, aufweisen.
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Als niedrigmolekulare Flüssigkristalle eignen sich erfindungsgemäß
beispielsweise Schiff'sche Basen, Azoxyderivate, Esterderivate, Biphenyle, Phenylcyclohexane
und
Cyclohexylcyclohexane. Diese niedrigmolekularen Flüssigkristalle sollten zweckmäßigerweise
ein Molekulargewicht von 150 - 1000, vorzugsweise von 150 - 500 aufweisen.
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Einige Flüssigkristalle können aufgrund der ihnen innewohnenden Eigenschaften
schlechte Filmbildungseigenschaften aufweisen. In diesem Falle können sie mit üblichen
bekannten Polymerisaten, z.B. Methacrylatharzen, gemischt werden, um in Flüssigkristallpolymerisatfilme
überführt werden zu können. Es gibt ein optimales Mischverhältnis, da zu große Mengen
an üblichen Polymerisaten trotz verbesserter Filmbildungseigenschaften die Flüssigkristalleigenschaften
verschlechtern. Zweckmäßigerweise sollte(n) pro 1 Gew.-Teil Flüssigkristallpolymerisat
0,1 - 4,0 Teil(e) an üblichem Polymerisat bzw. polymerer Verbindung mitverwendet
werden. Verwendbare Polymerisate sind Methyl-, Propyl-, Isopropyl- und Butylmethacrylatharze,
Acrylharze, Polystyrolharze, Polyesterharze und Polycarbonatharze, ferner Mischpolymerisatharze,
z.B. Styrol/Butadien-Mischpolymerisate und Vinylidenchlorid/Acrylnitril-Mischpolymerisate.
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Aus einer Mischung aus einem niedrigmolekularen Flüssigkristall und
einem üblichen Polymerisat der beschriebenen Art hergestellte Filme können manchmal
dieselbe Funktion erfüllen wie die ein Flüssigkristallpolymerisat der beschriebenen
Art enthaltende Schicht. In diesem Falle können solche Filme ähnlich wie die das
Flüssigkristallpolymerisat enthaltende Schicht als Informationsaufzeichnungsschicht
dienen. Das Mischungsverhältnis von üblichem Polymerisat bzw. polymerer Verbindung
sollte zweckmäßigerweise 0,5 - 4,0 Teil(e) pro 1 Gew.-Teil eines niedrigmolekularen
Flüssigkristalls betragen. Eine Erhöhung des Polymerisatanteils auf über
4,0
Gew.-Teiie verschlechtert die Flüssigkristalleigenschaften. In manchen Fällen kann
es je nach der speziellen Kombination zum Verlust des Phasenübergangs kommen. Bei
zu niedrigen Polymerisatmengen (unter 0,5 Gew.-Teil) verschlechtert sich die mechanische
Festigkeit so weit, daß das Informationsaufzeichnungsmaterial in der Praxis nicht
mehr brauchbar ist.
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Im Falle der ein Flüssigkristallpolymerisat oder einen niedrigmolekularen
Flüssigkristall und eine polymere Verbindung enthaltenden Schicht ergibt sich die
Untergrenze für die bevorzugte Ubergangstemperatur aus der Lagerungsstabilität.
Die Obergrenze wird durch die Beschriftungs- bzw. Aufzeichnungsenergie festgelegt.
Bevorzugte Ubergangstemperaturen sind somit solche von 800 bis 3500C.
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Als elektrisch leitende dünne Filme einer mindestens 5teigen Durchlässigkeit
für das eingestrahlte Licht hoher Energiedichte eignen sich Filme aus beispielsweise
Metallen, wie Al, Zn, Cu, Pd, Ag, Au und Pt, Legierungen der genannten Metalle und
Metallverbindungen, wie SnO2, In203, CuI, In203-SnO2, CdS und Cd2SnO4 und dergleichen.
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Diese Filme können durch Vakuumbedampfung u.dgl. unter gegebenen Bedingungen
auf die Aufzeichnungsschicht aufgetragen werden.
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Das Aufbringen der Information auf das erfindungsgemäße Informationsaufzeichnungsmaterial
kann entweder durch informations (bild) gerechte Belichtung oder durch zeitgesteuerte
Signale aufgrund einer Lichtabtastung erfolgen (vgl. Fig. 4 und 5).
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Die Ablesung der Information kann in ähnlicher Weise erfolgen, wobei
die physikalischen Änderungen, z.B. die
Durchlässigkeit, Reflexion
und der Polarisationsgrad der Schicht mit einem Flüssigkristallpolymerisat mit Hilfe
von Licht (z.B. durch gesamte Beleuchtung der Oberfläche oder durch Abtastung der
Oberfläche) abgelesen werden. Somit kann das Informationsaufzeichnungsmedium als
ablesbares ~Lichtgedächtnis" oder als Display Verwendung finden.
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Zur Aufzeichnung verwendbare Lichtquellen strahlen vorzugsweise Licht
hochdichter Energie ab. Beispiele für solche Lichtquellen sind Xenonlampen, Quecksilberlampen,
Laserlicht und dergleichen. Je nach den spektralen Eigenschaften der Lichtquelle
kann die Absorption an der ein Flüssigkristallpolymerisat enthaltenden Schicht manchmal
geringer sein. In diesen Fällen kann der ein Flüssigkristallpolymerisat enthaltenden
Schicht eine lichtabsorbierende Verbindung einverleibt werden. Als lichtabsorbierende
Verbindung eignen sich beispielsweise bekannte Färbemittel, Farbstoffe und Pigmente.
Diese können in der ein Flüssigkristallpolymerisat enthaltenden Schicht gelöst oder
dispergiert werden. Es ist auch möglich, zwischen der ein Flüssigkristallpolymerisat
enthaltenden Schicht und dem Schichtträger oder zwischen der ein Flüssigkristallpolymerisat
enthaltenden Schicht und der Elektrode eine eigene lichtabsorbierende Schicht vorzusehen.
In jedem Falle sollte das bzw. der als lichtabsorbierende Verbindung verwendete
Pigment bzw. Farbstoff vorzugsweise bei der Temperatur, bei der die ein Flüssigkristallpolymerisat
enthaltende Schicht einen Phasenübergang erfährt, nur schwierig sublimierbar sein.
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Als Schichtträger eignen sich beispielsweise Kunststoffe, Gläser u.dgl.
Die verwendeten Kunststoffe sollten vorzugsweise eine gute thermische Stabilität
und Haltbarkeit aufweisen.
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Wenn die Aufzeichnung mit Hilfe von reflektiertem Licht abgelesen
werden soll, braucht der Schichtträger nicht durchsichtig zu sein, das bedeutet,
daß er in einem solchen Falle auch aus einem Metallblech bestehen kann.
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Bei der beschriebenen Art einer Informationsaufzeichnung erfolgt die
Aufzeichnung bzw. Beschriftung mit Hilfe von Licht hochdichter Energie bzw. hoher
Energiedichte, z.B.
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mit Hilfe eines Laserstrahls u.dgl. Die erfindungsgemäß ausgebildete
Schicht mit einem Flüssigkristall, die bei Applikation einer bestimmten Wärmeenergie
eine bestimmte thermische Änderung erfährt, läßt sich auch bei bekannten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungssystemen zum Einsatz bringen.
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So wird beispielsweise gemäß Fig. 9 in einem Behälter 12 ein Aufzeichnungsmaterial
13 mit insbesondere einem biegsamen Schichtträger von einer Zufuhrwalze 14 zugeführt
und zwischen einem Wärmekopf 20 und einer Druchalze 17 hindurchlaufen gelassen.
Durch die hierbei erfolgende Erwärmung durch den Wärmekopf 20 erfolgt eine selektive
Farbbildung oder Aufzeichnung. Danach wird das Aufzeichnungsmaterial 13 mit den
darauf befindlichen Farbmustern u.dgl. mit Hilfe von Förderwalzen 15 und 16 ausgetragen.
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Der in Fig. 10 dargestellte Wärmekopf 20 besitzt eine Wärmeisolierschicht
26 auf einem keramischen Substrat 25,~eine Wärmeerzeugungsschicht 27 und eine Reihe
von auf die Schicht 26 auflaminierten Gegenelektroden 28 und 29. Diese Wärmekopfbauweise
ist bekannt. An die Gegenelektroden 28 und 29 werden hierbei bestimmte impulsartige
Spannungen angelegt, wobei die Wärmerzeugungsschicht 28 selektiv durch die Gegenelektroden
28 und 29 Wärme erzeugt.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
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Beispiel 1 Auf ein NESA-Glas einer Fläche von 6,45 cm wird eine Lösung
eines gemäß ~Macro-mol.Chem.", Band 180, Seite 803 (1979) hergestellten Flüssigkristallpolymerisats
(smektischer/nematischer Flüssigkristall) der folgenden Formel:
mit n : m = 1 : 1 (Molverhältnis),
#Ü## t3utylmethacrylat#arzes und eines handelsüblichen blauen Farbstoffsin Tetrahydrofuran
aufgetragen. Das Gewichtsverhältnis der gelösten Bestandteile beträgt 4:2:1. Das
Auftragen erfolgt mit Hilfe einer Drehbeschichtungsvorrichtung bis zu einer Filmstärke
(nach dem Trocknen) von 1,5 #m. Auf den gebildeten Flüssigkristallpolymerisatfilm
wird ein Aluminiumfilm einer Filmstärke von 50 nm aufgetragen, wobei ein Informationsaufzeichnungsmaterial
erhalten wird.
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Beim Erwärmen des Aufzeichnungsmaterials auf etwa 220 C unter Anlegen
eines Wechselstroms von 50 Hz und einer
Spannung von 10 V wird
die das Flüssigkristallpolymerisat enthaltende Schicht orientiert. In dieser Form
zeigt das Informationsaufzeichnungsmaterial selbst nach dem Abkühlen ein helles
Gesichtsfeld unter gekreuzten Nicols.
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Danach wird das Informationsaufzeichnungsmaterial ohne angelegte Spannung
mit Licht eines He-Ne-Lasers (10 mW, 200 m belichtet, worauf das Informationsaufzeichnungsmaterial
unter gekreuzten Polarisatoren entsprechend der Belichtung bzw. Bestrahlung ein
Dunkelfeld zeigt. Wird das Aufzeichnungsmaterial unter Anlegen der Spannung 0 erneut
auf etwa 220 C erwärmt, läßt sich das helle Gesichtsfeld des Informationsaufzeichnungsmaterials
wieder herstellen.
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Beispiel 2 In üblicher bekannter Weise wird ein Mischpolymerisat aus
Cholesterylmethacrylat und Methylmethacrylat (Mol verhältnis: 8:2) hergestellt.
Dieses Mischpolumerisa wird in Toluol gelöst und durch Vergießen auf eine Glasplatte
aufgetragen. Danach wird das Ganze mit einer Glasplatte bedeckt, wobei ein Informationsaufzeichnungsmaterial
erhalten wird.
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Auf das Aufzeichnungsmaterial wird nun ein monochromatischer Negativfilm
gelegt und das Ganze dann zur bilde rechten Aufzeichnung auf dem Aufzeichnungsmaterial
mit einer Xenonlampe (500 W, 10 s) belichtet.
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Beispiel 3 Zunächst wird in üblicher bekannter Weise ein Mischpolymerisat
von Cholesterylmethacrylat und Butylmethacrylat (Molverhältnis: 7:3) hergestellt.
Danach wird eine Lö-
sung von 3 g des erhaltenen Mischpolymerisatsund
0,5 g eines handelsüblichen blauen Farbstoffs in 30 g Toluol auf ein Glas einer
Fläche von £>,ts cm2 mit einer darauf aufgedampften Aluminiumschicht als Reflexionsschicht
aufgetragen. Das Auftragen erfolgt mit Hilfe einer Drehbeschichtungsvorrichtung
bis zu einer Filmstärke (nach dem Trocknen) von 3 m. Schließlich wird auf den Film
eine so dicke Aluminiumschicht aufgedampft, daß eine Durchlässigkeit von 15 % bei
632,8 nm erreicht wird.
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Gegen das hierbei erhaltene Informationsaufzeichnungsmaterial wird
ein He-Ne-Laserstrahl (632,8 nm) einer Leistung von 20 mW, der auf einen Fleck von
1,4 #m Durchmesser fokussiert war, gerichtet, und zwar derart, daß das Aufzeichnungsmaterial
unter Verwendung eines Drehspiegels mit einer Abtastgeschwindigkeit von 4,7 m/s
abgetastet wird. Gleichzeitig werden von einem akustisch/ optischen Modulator Impulssignale
von 500 ns (auf das Aufzeichnungsmaterial) einwirken gelassen. Hierbei erfolgt eine
Aufzeichnung auf dem Informationsaufzeichnungsmaterial.
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Wird die aufgezeichnete Information durch Reflexion mit dem He-Ne-Laserstrahl
abgelesen, beträgt das S/N-Verhältnis der aufgezeichneten Information mindestens
40 dB.
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