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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf Verfahren, welche zur Herstellung im
großen
Maßstab
von enantiomer angereicherten chiralen Carbonsäurederivaten geeignet sind.
Insbesondere bezieht sie sich auf die asymmetrische Hydrierung von
prochiralen Substraten unter Verwendung eines Übergangsmetallkatalysatorkomplexes.
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Hintergrund der Erfindung
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Asymmetrische
Hydrierung wurde angewandt, um prochirale Substrate, welche die
partielle Formel C=C-C-COOX haben, zu chiralen Verbindungen der
Formel C-C-C-COOX umzuwandeln. Siehe beispielsweise Yamamoto et
al., J. Organometallic Chem., 1989, 370, 319, wo das Substrat 3-Phenyl-3-butensäure ist
und der Katalysator Rh-DIOP ist. X hängt von dem Zusatz ab, einschließlich tertiären Aminen.
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Beispiele
von anderen Substraten bei einer solchen Reaktion hatten im allgemeinen
eine Carboxylatfunktion an wenigstens einem chiralen Zentrum. Beispielsweise
wurden Itaconsäurederivate
verwendet.
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Enantiomer
angereicherte 2-substituierte Bernsteinsäuren haben in neuerer Zeit
Interesse als brauchbare chirale Baublöcke und Peptidomimetika bei
der Auslegung von Pharmazeutika, Aromastoffen und Duftstoffen sowie
Agrochemikalien mit verbesserten Eigenschaften gefunden. Beispielsweise
wurde die Nützlichkeit
von 2-substituierten Bernsteinsäurederivaten
ausführlich
durch die Synthese eines Bereiches von neuen potenten oralen bioerhältlichen
Wirkstoffen gezeigt [J. J. Talley et al., in Catalysis of organic
Reactions, J. R. Kosak, T. A. Johnson (Herausg.) Marcel Dekker,
Inc. (1994) Kapitel 6 und H. Jendralla, Synthesis (1994) 494].
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Chirale
Succinate können
einfach hergestellt werden (z. B. mittels Stobbe-Kondensation) aus nicht-substituierten
Bernsteinsäureestern
und Aldehyden oder Ketonen, gefolgt von asymmetrischer Hydrierung
der β-substituierten
Itaconatderivate als Zwischenprodukte. Beispielsweise kann Itaconsäure oder
ihr Natriumsalz enantiomer selektiv zu 2-Methylbernsteinsäure mit
Rhodiumkatalysatoren hydriert werden, welche den chiralen Liganden
N-Acyl-3,3'-bis(diphenylphosphino)pyrrolidin
(BPPM) in bis zu 92%igem enantiomeren Überschuß (ee) tragen [I. Ojima et
al., Chem. Lett., 1978, 567; I. Ojima et al., Chem. Lett., 1978,
1145; K. Achiwa, Tetrahedron Lett., 1978, 1475]. Ein Rhodiumkatalysator,
welcher das chirale Diphosphin DIPAMP trägt, liefert 2-Methylsuccinat
mit bis zu 88% ee [W. C. Christofel, B. D. Vineyard, J. Am. Chem.
Soc. 1979, 101, 4406 und US-A-4,939,288]. Vergleichbare Ergebnisse
wurden mit einem Rutheniumkatalysator, der den chiralen Diphosphinliganden
BINAP enthielt, erhalten [H. Kawano et al., Tetrahedron Lett., 1987,
28, 1905]. Rhodiumkatalysatoren, welche modifizierte DIOP-Liganden
tragen, liefern 2-Methylbernsteinsäurederivate
mit variablen Enantioselektivitäten
zwischen 7 und 91% ee. In diesen letztgenannten Reaktionen hängt der
ee-Wert sehr von dem Rhodiumkatalysatorvorläufer ab, und ob die freie Säure oder
der Ester eingesetzt wird [T. Morimoto et al., Tetrahedron Lett.,
1989, 30, 735]. Bessere Ergebnisse wurden für einen neutralen Rhodiumkatalysator des
chiralen Diphosphin-2,2'-bis(dicyclohexylphosphino)-6,6'-dimethyl-1,1'-biphenyl (BICHEP)
berichtet, wobei Dimethylitaconat mit 99% ee hydriert wurde [T.
Chiba et al., Tetrahedron Lett., 1991, 32, 4745].
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Im
Gegensatz zu dem bei nicht-substituierten Itaconatderivaten erzielten
Ergebnissen war die asymmetrische Hydrierung von β-substituierten
Itaconsäurederivaten
von allgemeiner Struktur stärker
herausfordernd; relativ wenige Berichte für hohe Enantioselektivität (über 90%
ee) sind erschienen. Keine Enantioselektivitäten oberhalb von 90% ee wurden
für β-alkylsubstituierte
Itaconate berichtet.
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Itaconatderivate,
welche zwei Substituenten in der β-Stellung besitzen,
haben sich weit stärker
als unmöglich
zum Hydrieren mit hohen Enantioselektivitäten und mit hohen Raten erwiesen.
Das einzige berichtete Beispiel dieses Typs zeigte, daß Dimethyl-β,β-dimethylitaconat
mit einem Rh-TRAP-Katalysatorsystem
hydriert werden kann, wobei die höchsten Enantioselektivitäten 78%
ee sind [R. Kuwano et al., Tetrahedron: Asymmetry, 1995, 6, 2521].
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Es
sei darauf hingewiesen, daß enantiomer
reine Verbindungen für
zahlreiche Anwendungen erforderlich sind, beispielsweise in der
pharmazeutischen Industrie. Infolgedessen ist die Bereitstellung
von enantiomerer Reinheit das Endziel eines asymmetrischen Verfahrens,
und die Erzielung hoher Enantioselektivität bei einer Umwandlung des
hier beschriebenen Typs ist vom Verfahrensstandpunkt aus unbedingt
erforderlich. 90% ee wird oftmals als untere annehmbare Grenze gewählt, da
Verbindungen oftmals bis zu enantiomerer Reinheit durch Umkristallisation
gereinigt werden können,
wenn der Anfangswert oberhalb 90% ee liegt. Enantiomere Überschüsse niedriger
als 90% ee werden zunehmend schwieriger zu reinigen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung, daß eine effiziente
Herstellung und Herstellung mit hoher Ausbeute einer enantiomer
angereicherten chiralen Carbonsäure
durch asymmetrische Hydrierung in Anwesenheit eines Rhodiumkomplexes
eines chiralen Phosphins durch die Verwendung von speziellen Salzformen
des Hydrierungssubstrates erleichtert wird. Beispiele solcher Substrate
sind Itaconate, auf welche hier lediglich beispielhaft Bezug genommen
wird. Allgemeiner gilt, daß die
Produkte der Erfindung die partielle Formel C-C-C-COOX haben, wobei
X ein Kation ist. Die entsprechende Säure wird üblicherweise bei der Aufarbeitung
erhalten.
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Die
Verwendung von Salzformen kann eine Anzahl von Vorteilen haben.
Zuerst kann die Bildung und Isolierung einer Salzform unter Anwendung
einer im wesentlichen stöchiometri schen
Menge von Base ein geeignetes Mittel zur Durchführung von Substratreinigung
vor Hydrierung liefern, sollte dies erforderlich sein. Zweitens
kann bei einem vorgegebenen Molverhältnis von Substrat zu Katalysator
(S/C-Verhältnis)
und vorgegebener Reaktionszeit eine höhere Substratumwandlung und/oder
höhere
Enantioselektivität
erreicht werden. Drittens ist die Durchführung von hohen Reaktionsgeschwindigkeiten
bei niedrigen Temperaturen, z. B. 0°C, erlaubt, wodurch höhere Produktenantioreinheit
beobachtet wird.
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Beschreibung der Erfindung
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Das
Substrat für
die Hydrierung ist prochiral, d. h. es ist asymmetrisch an der C=C-Bindung
substituiert. Ein Substituent ist -C-COOX, und die Kombination von
Kettenlänge
und Carboxylatanion liefert die Fähigkeit des Substrates an einen
Metallkatalysator zu koordinieren. Es können keine Substituenten oder
beliebige Substituenten an demselben C-Atom der C=C-Bindung als
-C-COOX vorliegen, vorausgesetzt, daß sie die Reaktion nicht stören. Beispielsweise
sind bei der Hydrierung eines Substrates der Formel R3R4C=CR1-CH2-COOX die Substituenten R1,
R3 und R4 im wesentlichen
nicht betroffen, obwohl R3 und R4 beide nicht Wasserstoff sind, wenn R1 = COOY ist. Ein charakteristisches Merkmal
dieser Erfindung ist, daß keine andere
Carboxylatfunktion als COOX erforderlich ist.
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Solche
Substrate sind bekannt, und sie können nach dem Fachmann auf
dem Gebiet bekannten Verfahren hergestellt werden. Insbesondere
in dem Fall, in welchem R1 = COOR2, COOalkyl oder COOaryl ist, können sowohl β-substituierte
als auch β,β-disubstituierte
Itaconatderivate hergestellt werden. Itaconate zur Verwendung als
Substrate sind ebenfalls in der WO-A-9931041 beschrieben.
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Geeignete
Substrate für
das oben angegebene Hydrierungsverfahren haben die allgemeine Struktur 7
oder 8 (für
die Herstellung von Produkten 2):
oder eine
Mischung hiervon, worin R
1, R
3 und
R
4 unabhängig
H oder eine organische Gruppe mit bis zu 30 Kohlenstoffatomen sein
können,
oder R
1 ein Kation ist, oder R
3 und
R
4 unter Bildung eines Ringes miteinander verbunden
sind, vorausgesetzt, daß wenigstens
einer von R
3 und R
4 nicht
Wasserstoff ist, und R
2 = H oder ein Kation
X ist. Bei einer Ausführungsform
liefert die Erfindung eine verbesserte Arbeitsweise für den Fall,
in welchem einer von R
3 und R
4 =
H ist; typischerweise ist der andere C
1-20-Alkyl
oder -Aralkyl. Beispielsweise bedeutet die Tatsache, daß β,β-disubstituierte
Itaconate effektiv bei diesem Verfahren hydriert werden können, auch,
daß R
3 und R
4 jeder eine
organische Gruppe von bis zu 30 Kohlenstoffatomen sein kann, z.
B. C
1-20-Alkyl oder -Aralkyl, und bevorzugt
dieselben sind, oder sie können
unter Bildung eines Ringes, z. B. eines gesättigten carbocyclischen Ringes,
aneinander gebunden sein. In diesem Fall kann R
1 =
COOC
1-10-Alkyl, COO-Aryl oder COO-Aralkyl
sein.
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X
kann ein Metall, z. B. Alkalimetall, oder ein anderes Kation darstellen.
Das Metallsalz kann vorher gebildet sein oder in situ gebildet werden,
indem eine starke Base wie ein Metallalkoxid, z. B. NaOMe, eingeführt wird.
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Alternativ
kann das Salz mit beispielsweise einem Gegenion YH+ gebildet
sein, wie ein solches, das von einem Amin Y oder einem Phosphin
Y abstammt. Primäre
C1-10-Alkylamine und -Cycloalkylamine sind
bevorzugt, insbesondere tert-Butylamin. Tertiäre Amine wie Triethylamin können ebenfalls
verwendet werden.
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Insbesondere
bei Verwendung eines Amin- oder Phosphinsalzes wird es üblicherweise
vor Verwendung in dem Verfahren isoliert, jedoch alternativ kann
es in situ erzeugt werden. Die Isolierung des Vorläufersalzes
kann vorteilhaft als ein Mittel zur Durchführung von Substratreinigung, üblicherweise
durch Kristallisation, sein, z. B. zur Entfernung irgendwelcher
regioisomeren Verunreinigungen. Jedoch ist diese Stufe nicht immer
notwendig, insbesondere wenn die Stobbe-Kondensation unter sorgfältig gesteuerten
Bedingungen durchgeführt
wird, bei welchen regioisomere Verunreinigungen nicht gebildet werden,
z. B. bei einer Temperatur von ungefähr 5°C statt bei normaler Zimmertemperatur.
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Temperatureffekte
können
ebenfalls bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung festgestellt
werden, wobei eine Erniedrigung der Reaktionstemperatur verbesserte
Enantioselektivitäten
für bestimmte
Substrate ergibt, z. B. wenn R3/R4 eine cyclische Gruppe ist, oder falls der
Vorläufer
ein Amin- oder Phosphinsalz ist.
Insbesondere in solchen Fällen
kann die Reaktionstemperatur geringer als 10°C sein, und sei ist bevorzugt –25 bis
+5°C.
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Katalysatoren,
welche für
das asymmetrische Hydrierungsverfahren geeignet sind, umfassen Rhodiummetall,
komplexiert an einen geeigneten chiralen Phosphinliganden. Bevorzugt
ist der Ligand ein Monophosphin- oder Diphosphinligand, der in einer
der enantiomeren Formen eingesetzt werden kann.
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Bevorzugte
Phosphine sind solche, welche einen geeignet substituierten Phosphorheterozyklus
der allgemeinen Struktur 10 einschließen, worin n = null oder eine
ganze Zahl von 1 bis 6 ist, und worin das carbocyclische Gerüst von 10
mit einem oder mehreren Substituenten R derart substituiert ist,
daß die
Struktur 10 eine chirale Einheit ist, und worin der Substituent
R eine organische Gruppe von bis zu 20 C-Atomen, typischerweise
ein C1-10 linearer oder verzweigter Kohlenwasserstoffsubstituent,
ist, der jedoch ebenfalls Heteroatome enthalten kann. In dem Fall,
in welchem mehr als ein Substituent R in der Struktur 10 vorliegt,
können diese
Substituenten R gleich oder verschieden sein, und sie können zur
Bildung von Ringsystemen verbunden sein, die mit dem carbocyclischen
Stammgerüst,
illustriert für
10, kondensiert sind. Monophosphine, welche die phosphorheterocyclische
Einheit 10 enthalten, nehmen die allgemeine Struktur 11 an, worin
R' eine organische
Gruppe mit bis zu 20 C-Atomen ist. Alternativ können zwei Phosphorheterozyklen
von Struktur 10 mit einer verbindenden Einheit (Linker) unter Bildung
eines Diphosphins der allgemeinen Struktur 12 verbunden sein, wobei
die verbindende Einheit (Linker) eine organische Gruppe von bis
zu 30 C-Atomen, linear, verzweigt oder cyclisch, von Kohlenwasserstoff-
und Heteroatomnatur, sein kann.
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Beispiele
dieser Liganden umfassen: 2,4-disubstituierte Phosphetane 13, z.
B. wie in der WO-A-9802445 angegeben, wie auch die Serien DuPHOS
[US-A-5 171 892] und BPE [US-A-5
008 547] von Bisphospholanen 14 bzw. 15. Die letztgenannten Liganden
stellen die am meisten bevorzugte Klasse von Diphosphinen für das hier
beschriebene asymmetrische Hydrierungsverfahren dar.
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Der
Besitz einer Reihe von homologen Liganden von Typen 11–15, welche
mit einem Bereich von unterschiedlichen Gruppen R substituiert sind,
ist für
den Erfolg der asymmetrischen Hydrierungen unbedingt erforderlich,
da es schwierig vorauszusagen ist, welcher Katalysator einen besonderen
Substrattyp mit hoher Selektivität
hydriert. Für
ein vorgegebenes Sub strat können
Enantioselektivitäten
von der Art des R-Substituenten abhängig sein, der an den carbocyclischen
Ring des DuPHOS, BPE oder anderen Liganden gebunden ist (wie aus
der Tabelle 1 unten ersichtlich ist). Typischerweise kann ein Bereich
von Liganden-Metallkomplexen untersucht werden, um den optimalen
Katalysator für
eine vorgegebene Umwandlung zu identifizieren, obwohl eine solche
Untersuchung leicht von einem Fachmann auf dem Gebiet durchgeführt werden
kann, erforderlichenfalls unter Bezugnahme auf die hier gelieferte
Anleitung. Der geeignete Komplex kann von Substrattyp zu Substrattyp
veränderlich
sein: Rhodiumkomplexe, welche bestimmte DuPHOS- und BPE-Liganden
enthalten, haben gezeigt, daß sie
mehrere Typen von olefinischen Substraten, wie Enamide, mit sehr
hoher Enantioselektivität
hydrieren [Burk et al., J. Am. Chem. Soc., 1993, 115, 10125], während andere
Substrate wie α,β-ungesättigte Carbonsäuren und
Allylalkohole nur mit sehr niedrigen Selektivitäten reduziert werden. Beispielsweise
können
sowohl β-substituierte
als auch β,β-disubstituierte α-Enamidester
zu α-Aminosäurederivaten
mit hoher Enantioselektivität
unter Verwendung bestimmter DuPHOS- und BPE-Rhodiumkatalysatoren hydriert werden
[Burk et al., J. Am. Chem. Soc., 1995, 117, 9375]. Weiterhin können β-substituierte α-Arylenamide
zu α-Arylalkylaminderivaten
mit hohen Enantioselektivitäten
hydriert werden [Burk et al., J. Am. Chem. Soc., 1996, 118, 5142],
wobei jedoch β,β-disubstituierte α-Arylenamide
mit denselben Katalysatoren mit sehr niedriger Enantioselektivität (0–5% ee)
hydriert werden.
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Der
Wert der Verwendung eines Salzes als das Substrat ist in dem Fall
offensichtlich, bei welchem das Hydrierungssubstrat ein β,β-disubstituiertes
Itaconatderivat ist, beispielsweise bei welchem R3 =
R4 = Methyl ist. Andererseits kann es so
sein, daß eine
hohe Substratumwandlung schwierig bei annehmbaren Verhältnissen
S/C (typischerweise > 200
: 1) zu erreichen ist. Siehe beispielsweise die Beispiele 1 und
2. Bei dem erstgenannten wurde die Hydrierung des tert-Butylaminsalzes
von 2-Isopropylidenbernsteinsäure-1-methylester, katalysiert
durch einen Rhodium(I)-Komplex von (R,R)-Methyl-BPE, mit S/C = 500 : 1 bei 0°C unter Verwendung
von Methanol als Lösungsmittel
durchgeführt.
Dies ergab vollständige
Substratumwandlung nach 20 Stunden, um nach der Salzspaltung (R)-2-Isopropylbernsteinsäure-1-methylester
mit 95% ee zu liefern. Die Anreicherung des Salzes auf wenigstens
99% ee konnte dann in einfacher Weise durch Wiederaufschlämmung in
frischem Lösungsmittel
und dann Filtrieren erreicht werden. Im Beispiel 2 ergab die Reaktion
der freien Säure
von 2-Isopropylidenbernsteinsäure-1-methylester
unter ähnlichen
Bedingungen bei einer höheren
Katalysatorbeladung (S/C = 300 : 1) nur 33% Substratumwandlung,
wobei (R)-2-Isopropylbernsteinsäure-1-methylester
mit 88% ee erzeugt wurde.
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Insgesamt
liefert die vorliegende Erfindung ein unkomplizierbares Verfahren
für die
Synthese von wertvollen, hoch enantiomer angereicherten chiralen
Carbonsäurederivaten,
wobei von leicht zugänglichen preiswerten
Ausgangsmaterialien gestartet wird.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung mit Ausnahme von Beispiel 2, das zum Vergleich dient.
TBME
= tert-Butylmethylether
GC = gaschromatographische Analyse
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Beispiel 1
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A.
Eine Lösung
von tert-Butylamin (124 ml, 1,19 Mol) in tert-Butylmethylether (TBME;
100 ml) wurde tropfenweise bei Zimmertemperatur während einer
Zeitspanne von 2 Stunden zu einer Lösung von 2-Isopropylidenbernsteinsäure-1-methylester
(205 g, 1,19 Mol) in TBME (350 ml) zugesetzt. Die resultierende
dicke Suspension wurde bei Zimmertemperatur für eine zusätzliche Stunde gerührt, dann
wurde der feste Niederschlag gesammelt, mit TBME (1 l) gewaschen
und unter Vakuum bei 40°C
für 48
Stunden getrocknet, um 181 g des Salzes als weißes Pulver (Ausbeute: 62%)
zu erhalten.
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B.
Eine Lösung
des tert-Butylaminsalzes von 2-Isopropylidenbernsteinsäure-1-methylester
(162 g, 0,66 Mol) in Methanol (800 ml) wurde in einen 2 l Hochdruckhydrierbehälter überführt und
durch viermaliges Unterdrucksetzen und Abblasen mit 10 bar Wasserstoff
entgast. Der Behälter
wurde dann auf 0°C
abgekühlt, und
eine Lösung
von [Rh(COD)(S,S)-Me-BPE]OTf (0,80 g, 0,0013 Mol) in Methanol (10
ml) wurde durch die Lösungsmittelöffnung zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde erneut mit Wasserstoff gespült und bei
0°C unter
einem Druck von Wasserstoff von 10–7 bar gerührt. Nach 22 Stunden wurde
die Temperatur auf Zimmertemperatur ansteigen gelassen, der Behälter wurde
in einem Abzug abgeblasen, das Reaktionsgemisch wurde in einen Rundkolben überführt, und
das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck abgedampft. Eine Probe (1 g) des
resultierenden festen Rückstandes
wurde zwischen HCl 2 N (5 ml) und Ethylacetat (5 ml) verteilt. Die
organische Schicht wurde über
MgSO4 getrocknet und eingedampft, um 2-(S)-Isopropylbernsteinsäure-1-methylester,
ee 96% durch GC, zu erhalten. Die Rückstandsmasse wurde in Ethylacetat
(600 ml) suspendiert und bei Zimmertemperatur für 48 Stunden gerührt, dann
gesammelt und unter Vakuum getrocknet, um 154 g des tert-Butylaminsalzes
von 2-(S)-Isopropylbernsteinsäuremonomethylester
zu ergeben (Ausbeute: 94%). Eine Probe (1 g) des Salzes wurde aufgearbeitet
und wie oben analysiert, was einen enantiomeren Überschuß von 99% für die freie Säure anzeigte.
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Beispiel 2 (Vergleich)
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2-Isopropylidenbernsteinsäure-1-methylester
(0,86 g, 5,0 mMol) und Natriummethoxid (0,10 g, 1,8 mMol) wurden
in einem 60 ml Hochdruckhydrierbehälter angeordnet, und der Behälter wurde
mit Wasserstoff (durch dreimaliges Unterdrucksetzen und Abblasen
mit 10 bar Wasserstoff) gespült.
Methanol (9 ml, zuvor entgast durch Durchperlenlassen von Stickstoff
für 1 Stunde
bei Zimmertemperatur unter Rühren)
wurde durch die Lösungsmittelöffnung zugegeben,
und der Behälter
wurde dann auf 0°C
abgekühlt.
Eine Lösung
von [Rh(COD)(R,R)Me-BPE]OTf (0,010 g, 0,016 mMol, Substrat/Katalysator:
300/1) in Methanol (1 ml) wurde zugesetzt, und der Reaktor wurde
mit 10 bar Wasserstoff beaufschlagt. Das Reaktionsgemisch wurde
bei 0°C
für 20
Stunden gerührt,
dann wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abgedampft, und der Rückstand wurde zwischen HCl
2 N (20 ml) und Ethylacetat (20 ml) aufgeteilt. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, über
MgSO4 getrocknet, eingedampft, um ein blaßgelbes Öl zu ergeben. 1H NMR-Analyse des Rohstoffes zeigte, daß das reduzierte
Produkt und das Ausgangsmaterial in einem Verhältnis von 33 : 67 vorlagen.
Der enantiomere Überschuß von 2-(R)-Isopropylbernsteinsäure-1-methylester
war 88% mittels GC. Dieses Ergebnis zeigt, daß für dieses besondere Substrat
die in Beispiel 1 verwendete Salzform bevorzugt ist.
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Beispiel 3
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Das
tert-Butylammoniumsalz von 2-Isopropylidenbernsteinsäure-1-methylester
(0,80 g, 3,3 mMol) wurde hergestellt und in einem 60 ml Hochdruckhydrierbehälter angeordnet,
und der Behälter
wurde mit Wasserstoff (durch dreimaliges Unterdrucksetzen und Abblasen
mit 10 bar Wasserstoff) gespült.
Methanol (9 ml, zuvor durch Durchperlenlassen von Stickstoff für 1 Stunde
bei Zimmertemperatur unter Rühren
entgast) wurde durch die Lösungsmittelöffnung zugesetzt,
und der Behälter
wurde dann auf 0°C
abgekühlt.
Eine Lösung
von [Rh(COD)(R,R)Me-BPE)-OTf
(0,004 g, 0,0065 mMol), Substrat/Katalysator: 500/1) in Methanol
(1 ml) wurde zugesetzt, und der Reaktor wurde mit 10 bar Wasserstoff
unter Druck gesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde bei 0°C für 20 Stunden
gerührt,
dann wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abgedampft, und der Rückstand wurde zwischen HCl
2 N (20 ml) und Ethylacetat (20 ml) ver teilt. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, über
MgSO4 getrocknet, eingedampft, um ein blaßgelbes Öl zu ergeben. 1H NMR-Analyse des Rohproduktes zeigte, daß die Umwandlung
zu dem Produkt der Reduktion mehr als 95% betrug. Der enantiomere Überschuß von 2-(R)-Isopropylbernsteinsäure-1-methylester
war 95% mittels GC.
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Beispiel 4
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Das
tert-Butylaminsalz von (E)-2-(3-Phenyl-2-propenyliden)bernsteinsäure-1-methylester
(12 g, 4,1 mMol) wurde hergestellt. Dieses Salz und [Rh(COD)(R,R)Me-DuPhos]BF4 (6 mg, 0,01 mMol, Substrat/Katalysator:
400 : 1) wurden in einen 60 ml Hochdruckhydrierbehälter eingewogen,
und eine Atmosphäre
von Stickstoff wurde durch Evakuieren des Reaktors und erneutes
Füllen
mit sauerstofffreiem trockenem Stickstoff eingeführt. Dieser Vorgang wurde dreimal
wiederholt. Methanol (5 ml, zuvor entgast durch Durchperlenlassen
von Stickstoff für
1 Stunde bei Zimmertemperatur unter Rühren) wurde zu dem Reaktor
durch die Lösungsmittelöffnung zugesetzt.
Der Reaktor wurde mit 690 kPa (100 psi) Wasserstoff unter Druck
gesetzt, und der Druck wurde freigegeben. Der Reaktor wurde dann
erneut auf 965 kPa (140 psi) unter Druck gesetzt, und das Reaktionsgemisch
wurde für
16 Stunden gerührt,
dann wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abgedampft, und der Rückstand wurde zwischen HCl
2 N (20 ml) und Ethylacetat (20 ml) verteilt. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, über
MgSO4 getrocknet, eingedampft, um ein blaßgelbes Öl zu ergeben. 1H NMR-Analyse des Rohproduktes zeigte, daß die Umwandlung
zu dem Produkt der Reduktion vollständig war. Der enantiomere Überschuß von 2-(S)-(3-Phenyl-2-propenyl)bernsteinsäure-1-methylester
war 99% mittels GC.
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Beispiel 5
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Das
tert-Butylaminsalz von 2-Cyclohexylidenbernsteinsäure-1-methylester
(0,91 g, 3,2 mMol) wurde hergestellt und in einem 60 ml Hochdruckhydrierbehälter angeordnet.
Der Behälter
wurde mit Wasserstoff (durch dreimaliges Unterdrucksetzen und Abblasen
mit 10 bar Wasserstoff) gespült.
Methanol (9 ml, zuvor durch Durchperlenlassen von Stickstoff für 1 Stunde
bei Zimmertemperatur unter Rühren
entgast) wurde durch die Lösungsmittelöffnung zugesetzt,
und der Behälter
wurde dann auf 0°C
abgekühlt.
Eine Lösung
von [Rh(COD)(R,R)Me-BPE]-OTf
(0,004 g, 0,0065 mMol), Substrat/Katalysator: 500/1) in Methanol
(1 ml) wurde zugegeben, und der Reaktor wurde mit 10 bar Wasserstoff
unter Druck gesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde bei 0°C für 20 Stunden
gerührt,
dann wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abgedampft, und der Rückstand wurde zwischen HCl
2 N (20 ml) und Ethylacetat (20 ml) verteilt. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, über
MgSO4 getrocknet, eingedampft, um 0,75 g
2-Cyclohexylbernsteinsäuremonomethylester
als blaßgelbes Öl (Ausbeute
82%) zu erhalten. Der enantiomere Überschuß von 2-(R)-Cyclohexylbernsteinsäure-1-methylester
war 96% mittels GC.
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Beispiel 6
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Das
tert-Butylaminsalz von 2-(2-Adamantyliden)bernsteinsäure-1-methylester
(0,54 g, 1,6 mMol) wurde hergestellt und in einem 60 ml Hochdruckhydrierbehälter angeordnet.
Der Behälter
wurde mit Wasserstoff (durch dreimaliges Unterdrucksetzen und Abblasen
mit 10 bar Wasserstoff) gespült.
Methanol (9 ml, zuvor entgast durch Durchperlenlassen von Stickstoff
für 1 Stunde
bei Zimmertemperatur unter Rühren)
wurde durch die Lösungsmittelöffnung zugesetzt,
und der Behälter
wurde dann auf 0°C
abgekühlt.
Eine Lösung
von [Rh(COD)(R,R)Me-BPE]-OTf
(0,004 g, 0,0065 mMol, Substrat/Katalysator: 250/1) in Methanol
(1 ml) wurde zugesetzt, und der Reaktor wurde mit 10 bar Wasserstoff
unter Druck gesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde bei 0°C für 23 Stunden
gerührt,
dann wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abgedampft, und der Rückstand wurde zwischen HCl
2 N (20 ml) und Ethylacetat (20 ml) verteilt. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, über
MgSO4 getrocknet, eingedampft, um ein blaßgelbes Öl zu ergeben. 1H NMR-Analyse des Rohproduktes zeigte, daß die Umwandlung
zu dem Produkt der Reduktion vollständig war. Der enantiomere Überschuß von 2-(R)-(2-Adamantanyl)bernsteinsäuremonomethylester
war 78% mittels GC. Bei vergleichbaren Experimenten, ausgeführt bei
Zimmertemperatur (annähernd
20°C), wurde
2-(R)-(2-Adamantanyl)bernsteinsäuremonomethylester
mit 63% ee erhalten.
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Beispiel 7
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A.
Eine Lösung
von tert-Butylamin (0,91 g, 12,4 mMol) in tert-Butylmethylether
(TBME; 2 ml) wurde tropfenweise bei Zimmertemperatur zu einer Lösung von
3,4-Diphenyl-3-butensäure
(12,4 mMol) in TBME (8 ml) zugesetzt. Die resultierende dicke Suspension
wurde bei Zimmertemperatur für
15 Minuten gerührt,
dann wurde der feste Niederschlag gesammelt und unter Vakuum getrocknet,
um das tert-Butylaminsalz von 3,4-Diphenyl-3-butensäure (66% Ausbeute) als ein
Gemisch der zwei geometrischen Isomere in einem Verhältnis 4 :
1 (bestimmt durch 1H NMR-Analyse) zu erhalten.
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B.
Das tert-Butylaminsalz von 3,4-Diphenyl-3-butensäure (0,31 g, 1 mMol, Gemisch
von E/Z-Isomeren) und [Rh(COD)(S,S)Me-BPE]OTf (6 mg, 0,01 mMol,
Substrat/Katalysator: 100/1) wurden in einem 60 ml Hochdruckhydrierbehälter angeordnet,
und der Behälter
wurde mit Wasserstoff (durch dreimaliges Unterdrucksetzen und Abblasen
mit 10 bar Wasserstoff) gespült.
Methanol (10 ml, zuvor durch Durchperlenlassen von Stickstoff für 1 Stunde
bei Zimmertemperatur unter Rühren
entgast) wurde durch die Injektionsöffnung zugesetzt, und der Reaktor
wurde mit 7 bar Wasserstoff unter Druck gesetzt. Das Reaktionsgemisch
wurde bei Zimmertemperatur (annähernd
20°C) für 14 Stunden
gerührt,
dann wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abgedampft. 1H
NMR-Analyse des Rohproduktes zeigte, daß die Umwandlung zu dem Produkt
der Reduktion quantitativ war. Das Rohprodukt wurde zwischen HCl
2 N (40 ml) und Dichlormethan (40 ml) verteilt. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, über
MgSO4 getrocknet, eingedampft, um ein blaßgelbes Öl (0,19 g,
83% Ausbeute) zu ergeben. Der enantiomere Überschuß von (R)-3,4-Diphenylbutansäure wurde
durch chirale HPLC-Analyse zu 60% bestimmt.