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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein mechanisches Reibungsteil, welches
durch Sintern erhalten ist, das dafür bestimmt ist, in einem geschmierten,
tribologischen System zu funktionieren bzw. betrieben zu werden,
ein Vorbereitungsverfahren eines derartigen Teils sowie seine Verwendung,
insbesondere als Synchronisierring von einem Getriebe.
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Gewisse
mechanische Teile, wie z. B. die Ringe von Synchronisierern, müssen in
einer geschmierten Umgebung in Kontakt mit Stahl einer erhöhten Härte arbeiten.
Die Funktion dieser Teile ist es, einen nachgiebigen und schnellen Übergang
von Gängen
sicherzustellen, wie auch immer die Bedingungen der Temperatur, des
Kontaktsdrucks und der Reibungsgeschwindigkeit sein mögen. Hierfür ist es
notwendig, einen relativ hohen und stabilen Reibungskoeffizienten
zu erhalten, d. h. unabhängig
von den Bedingungen der Temperatur, der Geschwindigkeit und des
Druckes.
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Messing,
das für
diese Funktion am häufigsten
verwendete Material, ist zufriedenstellend für die meisten der Betriebsbedingungen,
außer
bei niedriger Temperatur (Gangwechsel beim Starten) und unter erhöhten Drücken (Gangwechseln
beim Runterschalten (frz. rétrogradation)).
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Die
Verwendung von gesinterten Stählen
für die
Herstellung von Synchronisierringen erfordert
- – entweder
die Ablage eines Molybdänüberzugs
auf dem Teil des beweglichen Ritzels in Kontakt mit dem Ring;
- – oder
die Realisierung durch Ko-Sintern einer Reibungsschicht auf der
aktiven Oberfläche
des Synchronisierrings.
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Diese
Verfahren sind jedoch kostenträchtig
und führen
nicht notwendigerweise zu höheren
Leistungsfähigkeiten
als denjenigen von Messing.
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Noch
ein anderer Ansatz besteht darin, gesinterte Synchronisierringe
zu realisieren, welche hauptsächlich
aus Kupfer und Partikeln auf Basis von Chrom gebildet sind (FR-A-2
698 808).
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Die
drei genannten Ansätze,
nämlich
die Ablage von Molybdän,
die Ko-Sinterung und die Verwendung von Nuancen auf Basis von Bronze
implizieren erhöhte
Herstellungskosten, ohne eine verbesserte Leistung des Reibungsverhaltens
für die
uns interessierende Anwendung zu bieten.
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DE-A-198
17 037 beschreibt die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit
gegen die Abnutzung eines gesinterten Synchronisierrings aus einer
Legierung aus Eisen, enthaltend Ni, Mo, Cu und bei einer hauptsächlich martensitischen
und bainitische (frz. bainitique) Struktur.
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Die
Anmelderin hat nun herausgefunden, dass es möglich ist, das Reibungsverhalten
von mechanischen Teilen beträchtlich
zu verbessern, welche in geschmierter Umgebung funktionieren, und
insbesondere Teile zu erhalten, welche einen relativ erhöhten Reibungskoeffizienten
aufweisen und unabhängig
von Betriebsbedingungen unter einem Verwenden für die Herstellungen derartiger
Teile ein gesintertes Material, welches aus einer relativ nachgiebigen
Matrize auf Basis von Eisenpulvern und Partikeln von Legierungselementen,
welche Matrize des Weiteren Partikel einer höheren Härte umschließt.
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Die
vorliegende Erfindung hat folglich ein mechanisches Reibungsteil
zum Gegenstand, wie es in Anspruch 1 definiert ist, und welches
durch Sintern realisiert ist, welches dafür bestimmt ist, in einer geschmierten Umgebung
zu funktionie ren, welches Teil aus einer Matrize auf Basis von Eisen
und Legierungselementen gebildet ist und Verstärkungsteilchen einer erhöhten Härte.
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Ein
anderer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung gemäß Anspruch
10 des mechanischen, gesinterten Teils, das oben definiert ist,
insbesondere als Synchronisierring eines Getriebes.
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Noch
ein anderer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
gemäß Anspruch
11, welches es ermöglicht,
ein mechanisches Reibungsteil herzustellen, welches die oben beschriebenen
Eigenschaften aufweist.
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Andere
Gegenstände
werden beim Lesen der Beschreibung und der nachfolgenden Beispiele
offenbar.
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Das
Material, welches zum Herstellen der Reibungsteile der vorliegenden
Erfindung dient, umfasst einerseits eine Matrize, die ausgehend
von Teilchen auf Basis von Eisen und von Teilchen von Legierungselementen
gebildet ist, welche aus Kupfer, Nickel und Molybdän ausgewählt sind,
und andererseits Verstärkungsteilchen.
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Die
Pulver, die zum Bilden der Matrize verwendbar sind, sind Pulver
auf Basis von Eisen, die aus Teilchen gebildet werden, welche eine
mittlere Größe zwischen
20 und 100 μm,
vorzugsweise zwischen 40 und 50 μm
aufweisen.
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Man
fügt diesen
Pulvern auf Basis von Eisen Pulver von Legierungselementen hinzu,
die ausgewählt sind
aus Kupfer, Nickel und Molybdän
oder einer Kombination von diesen. Diese Elemente werden in Form von
metallischen Pulvern hinzugefügt.
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Die
Menge des Pulvers der Legierungselemente ist zwischen 2 und 7 Gew.-%
enthalten, vorzugsweise zwischen 4 und 6 Gew.-% im Verhältnis zur
gesamten Matrize.
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Es
ist außerdem
ratsam, dieser Mischung von Pulvern, welche die Matrize bilden,
eine geringe Mengen Karbon hinzuzufügen, das dafür bestimmt
ist, die Härte
bzw. den Härtegrad
der Matrize des fertiggestellten Produktes zu erhöhen. Das
Karbon wird gewöhnlicherweise
in Form von Graphit in Mengen hinzugefügt, die 1 Gew.-% nicht überschreiten
und vorzugsweise eher bei 0,5 Gew.-% liegen, das der gesamten Matrize
hinzugefügt
wird.
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Dieser
Mischung von Pulvern, welche die Matrize bilden (Pulver auf Basis
von Eisen, das einem Pulver Cu, Mo und/oder Ni und gegebenenfalls
Graphit hinzugefügt
wird) fügt
man notwendigerweise Teilchen hinzu, die zur Verstärkung dienen,
und welche eine sehr viel höhere
Härte aufweisen
als diejenige der Teilchen, welche die Matrize bilden. Die Vickers-Härte der
Verstärkungsteilchen
ist im Allgemeinen mindestens gleich zu 2000 HV.
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Diese
Verstärkungsteilchen
werden unter den Teilchen vom Typ Oxid, vom Typ Nitrit oder vom
Typ Karbid ausgewählt.
Man kann beispielhaft für
derartige Verstärkungsteilchen
Aluminiumoxid (Al2O3),
Niobiumkarbid (NbC) oder Titannitrit (TiN) nennen.
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Man
kann ebenfalls Verbund-Verstärkungsteilchen
verwenden, d. h. Teilchen, die einen Überzug einer verschiedenen
chemischen Beschaffenheit als derjenigen des Kerns aufweisen. Ein
Beispiel für
derartige Teilchen, welches eine besondere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt, sind Aluminiumoxidteilchen, die mit einer Titannitritablage überzogen
sind, welche im Folgenden als Al2O3 (TiN) bezeichnet werden.
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Die
Verstärkungsteilchen
weisen eine mittlere Größe von der
gleichen Größenordnung
wie diejenige der Teilchen auf Basis von Eisen, welche den Hauptbestandteil
der Matrize bilden, auf, d. h. eine Größe zwischen 20 und 100 μm und vorzugsweise
zwischen 40 und 50 μm.
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Man
fügt diese
Teilchen für
2 bis 10 Volumenanteile hinzu und vorzugsweise für 5 Volumenanteile, für 100 Volumenanteile
von Teilchen, welche die Matrize bilden.
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Das
Material, welches die mechanischen Teile der vorliegenden Erfindung
bildet, welches aus einer Matrize auf Basis von Eisenpulver, Teilchen
von Legierungselementen, gegebenenfalls Karbon und aus Verstärkungsteilchen
einer erhöhten
Härte gebildet
ist, bietet den Teilen ein exzellentes Reibungsverhalten und insbesondere
einen Reibungskoeffizienten, der relativ erhöht ist, und welcher wenig variiert
in Abhängigkeit der
Betriebsbedingungen, wie der Temperatur, des Kontaktdruckes und
der Reibungsgeschwindigkeit. Dieses Material weist somit einen beträchtlichen
Vorteil im Verhältnis
zu Messing auf, welches herkömmlich
für diese Anwendungen
verwendet wird, und dessen Reibungskoeffizient stark und auf unerwünschte Art
und Weise bei niedrigen Temperaturen und für beträchtliche Reibungsdrücke und
-geschwindigkeiten abnimmt.
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Dank
ihrer oben beschriebenen mechanischen Eigenschaften eignen sich
die mechanischen Teile besonders gut für eine Verwendung als Synchronisierring
von Getrieben. Die vorliegende Erfindung betrifft ebenso die Verwendung
von mechanischen Reibungsteilen als Synchronisierring in Getrieben
von Kraftfahrzeugen. Bei einer derartigen Verwendung in geschmierter
Umgebung mit sehr stark variierenden Betriebsbedingungen unterscheiden
sie sich vorteilhafterweise von Messing, dem Material, das am meisten
im Stand der Technik verwendet wird, durch ein sehr zuverlässiges Reibungsverhalten,
insbesondere bei niedriger Temperatur und bei erhöhtem Druck.
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Ein
anderer Vorteil der Reibungsteile der vorliegenden Erfindung besteht
in der Tatsache, dass sie gemäß einem
herkömmlichen
Kalt-Verdichtungsverfahren gemäß einer
Sinterung unter gesteuerter Atmosphäre hergestellt werden können, die
häufig
in der Serienproduktion verwendet wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft somit des Weiteren ein Herstellungsverfahren
von mechanischen Reibungsteilen, die insbesondere als Synchronisierring
verwendbar sind. Dieses Herstellungsverfahren besteht im Mischen
im Trockenzustand der verschiedenen Pulver, welche die Matrize bilden
und der oder den Pulvern von Verstärkungsteilchen, mit einer Kaltverdichtung
in der Mischung von Pulvern in einer Form fortzufahren, welche eine
passende Form aufweist, dann die rohen Teile unter einer Atomsphäre zu sintern,
welche auf eine Temperatur von der Größenordnung von 1120°C gesteuert
ist.
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Dieses
einfache Verfahren ergibt massive Teile, die fertig zur Montage
sind, welche keine zusätzliche Behandlung
erfordern, und welche folglich relativ niedrige Herstellungskosten
aufweisen.
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Die
gute Handhabbarkeit des Verfahrens einer Kaltverformung ermöglicht außerdem Produkte
zu erhalten, die auf Maß fertiggestellt
sind.
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Das
nachfolgende Beispiel ist dafür
bestimmt, die Erfindung darzustellen, ohne eine beschränkende Eigenschaft
aufzuweisen.
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Ausführungsbeispiel
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Man
hat Synchronisierringe aus verschiedenen Materialen gemäß der vorliegenden
Erfindung vorbereitet.
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Die
unten angegebene Tabelle weist die Eigenschaft und Menge von Teilchen
von Legierungselementen und Verstärkungsteilchen auf welche einer
Basis aus Ei senpulver hinzugefügt
sind. Die dargestellten Materialien enthalten außerdem 0,5 Gew.-% Graphit,
das der Matrize in Form von Pulver hinzugefügt wird. Die Pulver wurden
trocken gemischt, im Kaltzustand in einer passenden Form verdichtet,
dann gesintert unter einer Atmosphäre, die auf eine Temperatur
von in etwa 1120°C
gesteuert wird bzw. kontrolliert ist.
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1 stellt ein Beispiel einer
Mikrostruktur dar, die durch eine optische Mikroskopie erhalten
wurde. Es handelt in der Struktur des Materials A, welches aus Eisenpulvern,
Karbonpulvern, Kupferpulvern, Nickelpulvern und Molybdänpulvern
gebildet ist. Man stellt hauptsächlich
das Vorhandensein von Bainit und nicht-transformierten Austenit
fest.
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Diese
Materialien wurden für
tribologische Versuche benutzt, welche an einem Tribometer (bzw.
Reibungsmesser) vom Typ Glotz-Scheibe ausgeführt wurden. Für unterschiedliche
Temperaturen des Ölbades und
eines Kontaktdruckes hat man die Reibungsgeschwindigkeiten zwischen
0,1 m/Sekunde und 2,8 m/Sekunde variieren lassen. Die Materialien
A und B weisen beispielhaft in der obigen Tabelle eine Härte in der Großenordnung
von 150 bis 180 HV auf und sind in Reibung gegen ein gegenwirkendes
Teil aus Stahl von einer Härte
größer als
600 HV.
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2 zeigt die Veränderung
der Reibungskoeffizienten der Materialien A und B in Abhängigkeit
von der Gleitreibung zu Zwecken des Vergleichs mit Messing.
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Diese
Ergebnisse wurden in einer Versuchsreihe bei Niedrigtemperatur (20°C) und bei
einem erhöhten Kontaktdruck
(56 MPa) erhalten, Bedingungen, in welchen die Wirkungsgrade von
Messing besonders unzufriedenstellend sind.
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Man
kann feststellen, dass bei dieser Temperatur und bei diesem Druck
der Koeffizient, der beispielhaft zu der vorliegenden Erfindung
angegebenen Materialien im Wesentlichen stabil bleibt, während die
Geschwindigkeit ansteigt, wohingegen bei den gleichen Bedingungen
derjenige von Messing auf eindrucksvolle Art und Weise abnimmt.