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Diese Erfindung betrifft ein neues
Verfahren für
die Herstellung von kondensierten Melaminphosphaten und durch dieses
Verfahren hergestelltes Melaminpyrophosphat, das verbesserte thermische
Stabilität
als Flammverzögerungsmittel
aufweist.
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Melaminpyrophosphat wird weithin
als ein flammhemmender Zusatzstoff in Anstrichen, Beschichtungen
und extrudierten Kunststoffen, wie beispielsweise Polyamide, Polyester
und Polyolefine, verwendet. In extrudierten Kunststoffen ist die
Stabilität
des Melaminpyrophosphats wichtig. Zersetzung von Verunreinigungen, wie
beispielsweise Melaminorthophosphat, bei Extrusionstemperaturen
führt zur
Entwicklung von Gasen und Dämpfen,
die Schäumen
und andere Effekte verursachen, die die Qualität des extrudierten Produkts
und die Wirksamkeit der flammhemmenden Eigenschaften nachteilig
beeinflussen. Die thermische Stabilität von Melaminpyrophosphatproben
wird geeigneterweise durch thermogravimetrische Analyse (TGA) gemessen. TGA-Analysen
zeigen typischerweise den Gew.-%-Verlust
der Testprobe in Abhängigkeit
von der Temperatur, wenn die Temperatur mit einer konstanten Geschwindigkeit,
z. B. 10°C/min,
erhöht
wird. Zusätzlich
können
die Ableitungen der TGA-Kurve aufgezeichnet werden, die die Geschwindigkeit
des Gewichtsverlusts als Gew-%-Verlust/min zeigen.
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Melaminpyrophosphat wird herkömmlicherweise
durch Erhitzen einer wässerigen
Aufschlämmung von
2 Mol Melamin in 4 Mol Chlorwasserstoffsäure auf 80°C bis 90°C hergestellt, wobei eine Lösung von
Melamindihydrochlorid erzeugt wird. Ein Mol Tetranatriumpyrophosphat
wird hinzugefügt,
die Temperatur für
etwa 30 Minuten beibehalten und die Aufschämmung abgeschreckt. Das gefällte Melaminpyrophosphat
muß sorgfältig gewaschen
werden, um das Nebenprodukt Natriumchlorid zu entfernen, und wird
getrocknet. Das Verfahren ist von Fessler in der US-Patentschrift
3914193 beschrieben. Es wird jedoch berichtet (Corbridge, D. E. C.,
Structural Chemistry of Phosphorous, Elsevier Scientific Publishing
Co., New York, NY, 1974, S. 128), daß das Pyrophosphation sich
bei niedrigem pH und bei erhöhter
Temperatur, d.h. unter den Bedingungen, die für die Reaktion zwischen Melamindihydrochlorid
und Tetranatriumpyrophosphat notwendig sind, zu Orthophosphat zersetzt.
Bei Temperaturen der Polymerextrusion, die 300°C überschreiten können, ist
Melaminorthophosphat weniger stabil als Melaminpyrophosphat. Das
Vorhandensein von restlichen Natrium- und Chloridionen verringert
unter Bedingungen der Schmelzextrusion ebenfalls die Stabilität von Melaminpyrophosphat.
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Melaminpyrophosphat hat, wenn es
gemäß den Verfahren
des Stands der Technik hergestellt wird, Grenzstabilität, wenn
es in einer Schmelzextrusion bei höherer Temperatur, zum Beispiel
in Polyamidextrusionen, verwendet wird, zurückzuführen auf Verunreinigungen wie
beispielsweise Melaminorthophosphat. Zu Bemühungen, „Hotspots", wo Zersetzung des Melaminpyrophosphat-Flammverzögerungsmittels
in dem Extruder erfolgen kann, zu minimieren, haben Verfahren zur
Verbesserung der Dispergierbakeit von Melaminpyrophosphat gehört.
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Muehlemann und Schmid offenbaren
in der US-Patentschrift 4088752 und nachfolgend in der US-Patentschrift 4122162
die Herstellung verschiedenartiger Salze von Phosphoroxosäuren und
gemischter Salze von Phosphoroxosäuren und Fluorwasserstoffsäure mit
organischer Base, indem ein Salz der Oxosäure durch ein Kationenaustauscherharz
geführt
wird und der Ablauf mit einer alkoholischen Lösung eines Amins, wie beispielsweise
ein ethoxyliertes Amin, oder einer alkoholischen Lösung des
Aminmonohydrofluorids gemischt wird. Die Salze werden durch Verdampfung
des Lösungsmittels
oder durch Zugabe eines anderen Lösungsmittels, wie beispielsweise
Aceton, isoliert. Die Technik ist nicht auf die Herstellung von
kondensierten Melaminphosphaten anwendbar, und die Verwendung organischer
Lösungsmittel
ist unerwünscht.
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Watanabe stellte in der japanischen
Kokai-Patentschrift Hei-8-48508 Guanidincyclo-6-phosphat (Guanidinhexametaphosphat)
her, indem er eine Lösung
von Lithiumcyclo-6-phosphat durch ein Kationenaustauscherharz führte und
zu der abgekühlten
resultierenden Lösung
eine Lösung
von Guanidinphosphat oder Guanidincarbonat gab. Das Produkt fiel
beim Stehen aus und wurde durch Filtration und Waschen mit Aceton
isoliert. Während
der Verbesserung der Reinheit des Cyclo-6-phosphats verwendet Watanabe
eine Lösung
der organischen Base entsprechend der Verwendung von Melaminhydrochlorid
in dem vorstehenden Verfahren von Fessler.
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EP
413376 beschreibt die Herstellung von Melaminpyrophosphat,
wobei kristalline Pyrophosphorsäure
in eiskaltes Wasser gegeben, gerührt
und gekühlt
wird, bis die Säure
sich löst.
Melamin wird dann hinzugegeben und gerührt, und das Gemisch wird anschließend filtriert
und drei Mal gewaschen. In Beispiel 1 von D1 enthielt das so hergestellte
Melaminpyrophosphat 20% Orthophosphat, wie durch Ionenchromatographie
gemessen wurde.
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Die US-Patentschrift 3635970 und
die US-Patentschrift 3914193 offenbaren eine kristalline Form eines
speziellen Melaminpyrophosphats, ein Verfahren zu dessen Herstellung
und feuerbeständige
Beschichtungen, die es umfassen.
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Kirk-Othmer „Encyclopedia of Chemical
Technology", dritte
Ausgabe, Bande 17, John Wiley and Sons, offenbart, daß verschiedene
darin erwähnte
kondensierte Phosphate am besten durch Ionenaustausch aus dem entsprechenden
Natriumsalz erhalten werden. Eine kristalline Pyrophosphorsäure ist
nicht erwähnt.
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Es ist wünschenswert, die thermische
Stabilität
und Reinheit von kondensierten Phosphaten im allgemeinen, und für Melaminpyrophosphat
zur Verwendung als Flammverzögerungsmittel
in der Schmelzverarbeitung von Polymeren im besonderen, zu verbessern
und das Herstellungsverfahren zu verbessern. Die vorliegende Erfindung
stellt ein derartiges Verfahren und Melaminpyrophosphat mit verbesserter
Stabilität
und verstärkten
flammhemmenden Eigenschaften bereit.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt ein Verfahren
zur Herstellung kondensierter Phosphatsalze von Melamin, umfassend
a) Inkontaktbringen einer Lösung
eines kondensierten Alkalimetallphosphats mit einem sauren Ionenaustauscherharz
bei einer Temperatur von 0°C
bis Umgebungstemperatur, um kondensierte Phosphorsäure zu ergeben,
und b) Hinzufügen
der kondensierten Phosphorsäure
bei 0°C
bis Umgebungstemperatur zu einer Aufschlämmung oder Suspension von Melamin,
um das entsprechende kondensierte Melaminphosphat zu ergeben.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin
eine Verbindung, die durch das Verfahren der Erfindung erhältlich ist.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin
eine Zusammensetzung, umfassend das vorstehend beschriebene Melaminpyrophosphat
und mindestens ein Polymer, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus einem Polyester, Polyamid und Polyolefin.
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1 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
des Melaminpyrophosphats von Beispiel 1 (nach Testverfahren 1).
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2 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
von im Handel erhältlichem
Melaminpyrophosphat der Sorte A.
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3 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
von im Handel erhältlichem
Melaminpyrophosphat der Sorte B.
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4 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
von im Handel erhältlichem
Melaminpyrophosphat der Sorte C.
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5 ist
eine thermogravimetrische Analyse des Melaminpyrophosphats von Beispiel
1.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt ein Ionenaustauschverfahren
für die
Herstellung kondensierter Phosphate von Melamin. Der Begriff „kondensiertes
Phosphat" wird hier
verwendet, um Salze von Di- oder Pyrophosphorsäure (H4P2O7), Triphosphorsäure (H5P3O10),
Polyphosphorsäuren
[H(m+2)PmO(3m+1)], wobei m größer als 3 ist, und den Metaphosphorsäuren (HPO3)n, wobei n gleich
oder größer als
3 ist, wie beispielsweise Trimetaphosphorsäure (HPO3)3, Tetrametaphosphorsäure (HPO3)4 und Hexametaphosphorsäure (HPO3)6, zu beschreiben. Der Begriff „kondensierte
Phosphorsäure" wird hier verwendet,
um die entsprechenden freien Säuren
zu beschreiben.
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Die Erfindung umfaßt ebenfalls
eine neue Form von Melaminpyrophosphat mit erhöhter Stabilität unter den
Bedingungen der Schmelzextrusion von Kunststoffen, wie beispielsweise
Polyamide, Polyester, Polyolefine und Gemische dieser Polymere,
wie beispielsweise Polyamid/Polyolefin. Der Begriff „Melaminpyrophosphat
IX" wird nachstehend
verwendet, um Melaminpyrophosphat, hergestellt nach dem Ionenaustauschverfahren
der vorliegenden Erfindung, zu beschreiben. Das Melaminpyrophosphat
IX dieser Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß es ein
signifikant unterschiedliches Pulverdiagramm der Röntgenkristallanalyse
zeigt. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung stellt ein Melaminpyrophosphat
IX bereit, das, verglichen mit Melaminpyrophosphat, hergestellt
nach dem Stand der Technik, verbesserte Leistung, wie durch mechanische
und Eigenschaften des Flammverzögerungsvermögens gemessen,
zeigt. Das Melaminpyrophosphat IX ist auch im wesentlichen frei
von dem Natrium, Chlorid sowie den anderen Phosphatsalzen, die charakteristischerweise das
Melaminpyrophosphat des Stands der Technik verunreinigen.
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Die 1 bis 4 sind Pulverdiagramme der
Röntgenkristallographie,
hergestellt nach dem Testverfahren 1, die Proben von Melaminpyrophosphat
IX (Beispiel 1) und im Handel erhältlichem Melaminpyrophosphat (Vergleichsbeispiele
A, B und C) vergleichen. Das Pulverdiagramm wird von dem Melaminpyrophosphat
IX, wie es hergestellt wurde, ohne Mahlen vor der Röntgenanalyse
erhalten. Jeder Peak ist durch den Pulverbeugungswinkel, gezeigt
auf der Abszisse, und eine relative Intensität, gezeigt auf der Ordinate,
gekennzeichnet. Die relative Intensität von jedem Peak (i) wird herkömmlicherweise
relativ zu dem stärksten
Peak (imax) angezeigt. Dem stärksten
Peak wird der Wert 100 zugeordnet. Das Verhältnis der relativen Intensitäten bei
Werten des Pulverbeugungswinkels von 8,2 bis 8,3 und 17,9 bis 18,1
wird verwendet, um das Produkt dieser Erfindung zu charakterisieren.
Numerische Werte für
Melaminpyrophosphat IX, hergestellt nach dem Verfahren dieser Erfindung,
und im Handel erhältliche
Vergleichsbeispiele A, B und C, hergestellt nach dem Stand der Technik, sind
in Tabelle 1 angegeben.
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5 zeigt
eine graphische Darstellung der thermogravimetrischen Analyse (TGA)
von Melaminpyrophosphat IX, hergestellt nach dem Verfahren dieser
Erfindung. Kurve C ist die Standard-TGA-Darstellung, die Gewicht in Abhängigkeit
von der Temperatur zeigt, und Kurve D zeigt die Ableitung als Gew.-%/Minute
in Abhängigkeit
von der Temperatur.
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Das Verfahren dieser Erfindung erzeugt
Melaminpyrophosphat IX mit, verglichen mit Melaminpyrophosphat des
Stands der Technik, charakteristisch unterschiedlichen röntgenkristallographischen
Eigenschaften. Derartige Unterschiede zeigen unterschiedliche kristalline
Strukturen an. Während
viele Röntgenpeaks
allen Proben gemeinsam sind, unterscheiden Unterschiede der relativen
Intensität
die Produkte. Wie in den 1 bis 4 und Tabelle 1 gezeigt ist,
ist Melaminpyrophosphat IX durch einen prominenten Peak mit einem Pulverbeugungswinkel
von 8,2–8,3
(bezeichnet als Peak A in den Figuren) charakterisiert. Speziell
kann die relative Intensität
des Peaks A mit dem gemeinsamen großen Peak bei 17,9–18,1 (bezeichnet
als Peak B in den Figuren) verglichen werden. In dem Fall des Melaminpyrophosphats
IX ist das Verhältnis
der relativen Intensitäten
von Peak A : Peak B 37/100 oder 0,37. Dieses Verhältnis ist
für die
Vergleichsproben A, B und C wesentlich kleiner. Der hohe Wert dieses
Verhältnisses
ist charakteristisch für
die andersartige Orientierung von Melaminpyrophosphat IX.
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TABELLE
1
Pulverbeugungswinkel (PDA) und relative Intensitäten für Hauptpeaks
(Testverfahren 1)
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
umfaßt
die Schritte a) Inkontaktbringen einer Lösung eines kondensierten Alkalimetallphosphats
mit einem sauren Ionenaustauscherharz, um kondensierte Phosphorsäure zu ergeben,
und b) Hinzufügen
der kondensierten Phosphorsäure
zu einer Aufschlämmung
oder Suspension von Melamin, um das entsprechende kondensierte Melaminphosphat
zu ergeben.
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Das Verfahren dieser Erfindung wird
bei 0°C
bis Umgebungstemperatur durchgeführt.
Das angewendete kondensierte Alkalimetallphosphat ist typischerweise
Tetranatriumpyrophosphat oder Tetrakaliumpyrophosphat, obgleich
andere Salze zur Verwendung hier geeignet sind. Schritt a) des Verfahrens
entfernt das Kation aus der Lösung
des kondensierten Phosphatsalzes, um kondensierte Phosphorsäure zu ergeben,
indem die Lösung
mit der Säureform
eines stark sauren Kationenaustauscherharzes in Kontakt gebracht
wird. In Schritt b) wird die kondensierte Phosphorsäure sofort
mit einer wässerigen
Aufschlämmung
oder Suspension von Melamin umgesetzt, um das entsprechende kondensierte
Melaminphosphat zu ergeben. Schritt b) wird abgeschlossen, bevor
Hydrolyse des Säure
erfolgen kann. Das kondensierte Phosphat wird in herkömmlicher Weise,
z. B. durch Filtration oder Zentrifugation, abgetrennt, mit kaltem
Wasser gewaschen und in herkömmlicher
Weise getrocknet.
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Ein unerwartetes Ergebnis des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung ist die Fähigkeit des wasserunlöslichen
Melamins, bei Raumtemperatur und bei einem pH größer als 2,5 vollständig mit
der Pyrophosphorsäurelösung zu
reagieren.
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Unter den Vorteilen des Verfahrens
dieser Erfindung ist die Tatsache, daß die Salze im wesentlichen frei
von anderen Anionen, erzeugt durch Hydrolyse der kondensierten Phosphate,
hergestellt werden. Zum Beispiel wird in dem Fall von Melaminpyrophosphat
Melaminpyrophosphat IX im wesentlichen frei von Melaminorthophosphat,
einer allgegenwärtigen
Verunreinigung von Melaminpyrophosphat, hergestellt nach dem Verfahren
des Stands der Technik, erhalten. Zusätzlich beseitigt, im Vergleich
mit Verfahren des Stands der Technik, das Verfahren dieser Erfindung
die schwierige Aufgabe, Natrium- und Chloridionen aus den Produkten
zu entfernen.
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Das Verfahren dieser Erfindung wird
nachstehend ausführlich
für die
Herstellung von Melaminpyrophosphat IX aus Tetranatriumpyrophosphat
und Melamin beschrieben. Während
diese spezielle Beschreibung das Natriumsalz und eine Säule mit
Ionenaustauscherharz verwendet, können andere Metallsalze und
andere Ionenaustauschkonfigurationen, wie beispielsweise eine Ionenaustauschmembran,
bei der praktischen Ausführung
dieser Erfindung ausgewechselt werden. Das gesamte Reaktionsverfahren
wird bei Umgebungstemperaturen oder darunter ausgeführt. Ein
beliebiges stark saures Kationenaustauscherharz ist zur Verwendung hier
geeignet. Zu Beispielen gehören
Sulfonsäureharz,
wie beispielsweise AMBERLITE 120H, erhältlich von Aldrich Chemical
Co., Milwaukee, Wisconsin, oder perfluorierte Ionenaustauschpolymere,
wie beispielsweise NAFION®, erhältlich von E. I. Du Pont de
Nemows and Company, Wilmington, Delaware. Das stark saure Kationenaustauscherharz
wird zunächst
durch Behandlung mit starker Säure,
typischerweise 2N Chlorwasserstoffsäure, in die Säureform
umgewandelt und sorgfältig
gewaschen. Deionisiertes Wasser wird während dieses ganzen Beispiels
des Verfahrens dieser Erfindung verwendet. Eine 1%ige bis 15%ige
Lösung
und vorzugsweise eine 2%ige bis 5%ige Lösung, bezogen auf das Gewicht
des Tetranatriumpyrophosphats in Wasser, wird in einer Menge hergestellt,
um etwa 0,5 Mol Tetranatriumpyrophosphat pro Mol Melamin zu enthalten.
Das stöchiometrische
Verhältnis
von Tetranatriumpyrophosphat zu Melamin wird zwischen 0,5 : 0,9
und 0,5 : 1,1, und vorzugsweise bei 0,5 : 1,0, gehalten. Die Tetranatriumpyrophosphatlösung wird
mit dem sauren Ionenaustauscherharz in Kontakt gebracht, zum Beispiel
indem die Tetranatriumpyrophosphatlösung langsam durch ein Bett,
eine Membran oder eine Säule
des Harzes geführt
wird, um die Natriumkationen des Tetranatriumpyrophosphats durch
Wasserstoffionen zu ersetzen, um Pyrophosphorsäure zu ergeben. Eine Aufschlämmung, enthaltend
1% bis 15%, und vorzugsweise 2% bis 5%, des Melamins in Wasser wird
hergestellt und hat typischerweise einen anfänglichen pH von etwa 6 bis
B. Das Melamin ist mit einer Teilchengröße von etwa 10 μm oder weniger
fein zerteilt. Die Pyrophosphorsäurelösung wird
sofort in die gerührte
Melaminaufschlämmung geführt. Das
Ionenaustauscherharz wird mit 1 bis 2, und vorzugsweise 1, Bettvolumen
von Wasser gewaschen. Ein Bettvolumen ist eine Menge von Wasser
gleich dem Volumen des Ionenaustauscherharzes. Die Waschwässer werden
ebenfalls zu der Melaminaufschlämmung
hinzugegeben. Es ist offensichtlich, daß die Kapazität des Harzes
zur Entfernung der Natriumionen nicht überschritten werden sollte.
Die ablaufende Pyrophosphorsäurelösung hat
einen pH von etwa 1,2, wenn vollständige Entfernung des Natriums
erfolgt. Der pH des Ablaufs steigt, wenn die Natriumionen nicht
alle durch das Ionenaustauscherharz entfernt werden. Dem pH sollte
nicht erlaubt werden, 2,0 zu überschreiten.
Eine Folge des Durchschlagens von Natriumionen aus dem Ionenaustauscherharz
ist ein Melaminpyrophosphat-IX-Produkt
mit schlechterer Qualität.
Unter solchen nicht wünschenswerten
Bedingungen erscheinen in der Röntgenanalyse
fremde Beugungspeaks, die ein nicht korrektes Verhältnis von
Melamin zu Pyrophosphat in dem Produkt anzeigen.
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Nach Zugabe der Pyrophosphorsäurelösung wird
das Rühren
der Melaminaufschlämmung
fortgesetzt, bis die Reaktion vollständig ist. Wenn die Reaktion
vollständig
ist und das Reaktantenmolverhältnis
von Tetranatriumpyrophosphat zu Melamin etwa 0,5 : 1,0 ist, sinkt
der pH der Aufschlämmung
auf etwa 2,75 bis 3,0. Vervollständigung
der Reaktion erfordert längere
Zeit, wenn die Teilchengröße des Melamins
zunimmt. Das Melaminpyrophosphat-IX-Produkt wird abgetrennt, zum
Beispiel durch Filtration oder Zentrifugation. Das Melaminpyrophosphat
IX wird mit Wasser gewaschen und bei 80°C bis 100°C getrocknet. Das verbrauchte
Ionenaustauscherharz wird in herkömmlicher Weise regeneriert,
typischerweise mit 2N Chlorwasserstoffsäure, und sorgfältig mit
Wasser gewaschen, um vor der Wiederverwendung das Chlorid zu entfernen.
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In Fällen, wo ein striktes stöchiometrisches
Verhältnis
von 0,5 : 1 Pyrophosphorsäure
: Melamin nicht genau eingehalten wird, ist das so erhaltene Melaminpyrophosphat-IX-Produkt
entweder reich oder arm an Melamin, aber ist nichtsdestoweniger
durch einen sehr geringen Gehalt an Orthophophatverunreinigungen und
ein Verhältnis
von Peak A zu Peak B des Röntgenbeugungsdiagramms,
wie es zuvor beschrieben ist, charakterisiert. Die vorliegende Erfindung
stellt die Herstellung eines Pyrophosphats bereit, das im wesentlichen frei
von Orthophosphat ist, aber die genaue Einhaltung der Stöchiometrie
ist für
viele Anwendungen nicht erforderlich.
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Das Verfahren dieser Erfindung stellt
Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik bereit. Das Melaminpyrophosphat IX der vorliegenden
Erfindung ist im wesentlichen frei von Natrium- und Cloridionen,
deren Vorhandensein in dem Verfahren des Stands der Technik herkömmlicherweise
erschöpfendes
Waschen notwendig macht. Die Pyrophosphatlösung wird keinen hohen Temperaturen
ausgesetzt, und die Zeit, in der die Pyrophosphatlöung niedrigen
pH-Werten (zum Beispiel kleiner als 2) ausgesetzt ist, wird minimiert,
verglichen mit der extensiven Einwirkung von pH-Werten kleiner als
2, die mit der Chlorwasserstoffsäure
verbunden sind, die bei der Herstellung von Melaminpyrophosphat
im dem Stand der Technik verwendet wird. Erhöhte Temperatur und saure Bedingungen
sind beide förderlich
für die
Bildung von Orthophosphorsäure
und verunreinigen so das Produkt mit Melaminorthophosphat. Es ist
bekannt, daß unter
Bedingungen der Polymerschmelzverarbeitung Melaminorthophosphat
weniger stabil ist als Melaminpyrophosphat und es bei der Temperatur
der Schmelzverarbeitung mit schädlichen
Folgen für
das extrudierte Polymer Wasser entwickelt.
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Die Ausbeute an Melaminpyrophosphat
IX durch das Verfahren dieser Erfindung beträgt 94% ± 1%, was eine wesentliche
Verbesserung gegenüber
der Ausbeute von etwa 80% ± 2%
darstellt, die typischerweise erhalten wird, wenn es aus Melamindihydrochlorid
und Tetranatriumpyrophosphat bei erhöhter Temperatur gemäß dem Stand
der Technik hergestellt wird. Melaminpyrophosphat, hergestellt gemäß dem Stand
der Technik, erfordert sehr extensives Waschen mit Wasser, um das
Nebenprodukt Natriumchlorid zu entfernen. Besonders in den anfänglichen
Stadien des Waschens, während
der pH sehr niedrig ist, erfolgt etwas Verlust an Melaminpyrophosphat
durch Auflösung.
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Das Melaminpyrophosphat IX dieser
Erfindung wird herkömmlicherweise
mit den gewünschten
synthetischen Polymeren zur Extrusion mit anderen Zusatzstoffen
gemischt, wie beispielsweise verstärkende Glasfaser und Weichmacher,
wie beispielsweise FYROFLEX RDP (erhältlich von Akzo Nobel, Dobbs
Ferry, New York), wobei der Anteil des zugesetzten Melaminpyrophosphats
angepaßt
wird, um das gewünschte
Niveau von Flammverzögerungsvermögen bereitzustellen.
Das Melaminpyrophosphat IX der vorliegenden Erfindung ist auch in
anderen Anwendungen einschließlich
aufschäumender
feuer- und hitzeverzögernder
Anstriche verwendbar.
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In einer anderen Ausführungsform
wird das Melaminpyrophosphat IX der vorliegenden Erfindung gegebenenfalls
mit Kupplungsmitteln wie beispielsweise Aminosilan und anderen Zusatzstoffen,
die in Verbindung mit Formgebung und Extrusion verwendet werden,
wie beispielsweise Gleitmittel, Färbemittel, Wärmestabilisatoren
usw., gemischt oder beschichtet. Eine Vielfalt solcher Kupplungsmittel
und Zusatzstoffe ist für verschiedene
Polymere und Polymergemische verfügbar und die geeignete Auswahl
solcher Kupplungsmittel und Zusatzstoffe ist dem Fachmann bekannt.
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Das Verfahren dieser Erfindung erzeugt
Melaminpyrophosphat IX und andere kondensierte Phosphate mit, verglichen
mit Melaminpyrophosphat des Stands der Technik, erhöhter thermischer
Stabilität
unter Bedingungen der Polymer-Schmelzextrusion.
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TESTVERFAHREN
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Die folgenden Testverfahren wurden
in den nachfolgenden Beispielen verwendet.
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VERFAHREN 1. RÖNTGENANALYSE
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Die Pulverdiagramme der Röntgenbeugung
wurden unter Verwendung eines Phillips-Diffraktometers Modell 3720, ausgestattet
mit Monochrometer, und unter Verwendung von Kupfer-K-alpha-Strahlung hergestellt.
Das Pulverdiagramm wurde von dem Melaminpyrophosphat IX, wie es
hergestellt wurde, ohne Mahlen vor der Röntgenanalyse erhalten.
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VERFAHREN 2. ENTFLAMMBARKEITSTEST
UL-94 DER LABORATORIEN DES UNTERZEICHNERS
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Ein Formstab von 5 Zoll mal ½ Zoll
(12,7 × 1,27
cm), 1/16 Zoll (0,16 cm) in der Dicke, wurde senkrecht befestigt
und zweimal abgeflammt (1. und 2. Anwendung) und die Dauer jedes
nachfolgenden Brennzeitraums wurde gemessen. Der Test wurde mit
fünf Stäben gemacht.
Eine V-0-Bewertung erfordert, daß eine gesamte Brennzeit aus
den fünf
Tests weniger als 50 Sekunden beträgt, wobei kein Stab mehr als
10 Sekunden brennt, und keine Entzündung eines Baumwollkissens,
das sich unter dem Stab befindet, aufgrund von geschmolzenem und
brennendem Material erfolgt. Die vollständigen Einzelheiten für das Testverfahren
und die weniger strengen Anforderungen für V-1- und V-2-Bewertungen
sind ausführlich
in den UL-94-Testbeschreibungen mitgeteilt.
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VERFAHREN 3. THERNOGRAVIMETRISCHE
ANALYSE
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TGA-Analysen wurden entsprechend
ASTM D 3850-84 (American Society for Testing Materials) durchgeführt. Die
Geschwindigkeit der thermischen Zersetzung oder der Gewichtsverlust
wurden mit einem Temperaturgradienten von 100°C/min unter Stickstoff gemessen.
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VERFAHREN 4. MESSUNG VON
FESTIGKEIT UND DEHNUNG
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Dehnung und Zugfestigkeit wurden
unter Verwendung von ASTM D256 gemessen.
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MATERIALIEN
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Die folgenden Materialien wurden
in den Beispielen verwendet.
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Melamin und Tetranatriumpyrophosphat
wurden von StanChem Co., Stamford, CT, erhalten.
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Im Handel erhältliches Melaminpyrophosphat
Sorte A, Sorte B und Sorte C wurde von Cytek, Newark, NJ; StanChem
Co., Stamford, CT; und Hummel Croton South Plainfield, NJ; erhalten.
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AMBERLITE 120H Ionenaustauscherharz,
Dipentaerythrit, Calciumcarbonat und Zinkacetat wurden von Aldrich
Chemical Co., Milwaukee, WI, erhalten.
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A1100 (ein Silan-Kupplungsmittel)
wurde von OSI Specialties, Danbury, CT, erhalten.
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ZYTEL® 101
Nylon 6,6 und RYNITE® 3934 Polyesterharze wurden
von E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, DE, erhalten.
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PPG 3540 und PPG 3563 Glasverstärkungsmittel
wurden von PPG Industries, Pittsburgh, PA, erhalten.
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ACRAWAX C, ein Extrusionsgleitmittel,
wurde von Lonza, Inc., Fairlawn, NJ. erhalten.
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LOXIOL 7119, ein Extrusionsgleitmittel,
wurde von Handel Company, LaGrange, IL, erhalten.
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EPON 1009F, ein Extrusionsepoxyharz,
wurde von Shell Company, Houston, TX, erhalten.
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Polypropylen mit Standardpreßharzqualität, wurde
von Lyondell Petrochemical Company, Houston, TX, erhalten.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Synthese von
Melaminpyrophosphat IX
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Tetranatriumpyrophosphat (110 g)
wurde in 4,1 l deionisiertem Wasser bei Umgebungstemperatur gelöst. Melamin
(104 g) wurde gesondert in 4,1 l deionisiertem Wasser bei Umgebungstemperatur
aufgeschlämmt.
Die klare Tetranatriumpyrophosphatlösung wurde mit einer Geschwindigkeit
von 150 ml/min durch eine Ionenaustauschsäule mit 5 cm innerem Durchmesser
geführt,
die 1,5 l Ionenaustauscherharz AMBERLITE 120H enthielt. Die Pyrophosphorsäurelösung, die
aus der Austauschsäule
floß,
wurde direkt in den Behälter
mit der Melaminaufschlämmung
geführt.
Nach 15 Minuten Rühren
wurde das Produkt Melaminpyrophosphat IX dann durch Filtration gewonnen
und mit deionisiertem Wasser (2 l) gewaschen. Das Produkt Melaminpyrophosphat
IX wurde in einem Ofen bei 100°C
bis zum konstanten Gewicht getrocknet. Die Ausbeuten aus mehreren
Herstellungen betrugen 94% ± 1%.
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Ein Röntgenbeugungs-Pulverdiagramm
wurde für
das Produkt Melaminpyrophosphat IX erhalten und ist in 1 abgebildet. Das Verhältnis der
Beugungspeakintensität
bei dem Pulverbeugungswinkel 8,2 (Peak A) zu der Beugungspeakintensität bei dem
Pulverbeugungswinkel 17,9 (Peak B) war 0,37. Röntgenbeugungs-Pulverdiagramme
wurden für
die im Handel erhältlichen
Sorten A, B und C von Melaminpyrophosphat erhalten und sind in den 2, 3 bzw. 4 abgebildet.
Das vorstehend beschriebene Verhältnis
von Peak A und Peak B für
Sorte A war 0,16, für
Sorte B war 0,13 und für
Sorte C war 0,08. So stellt das Produkt von Beispiel 1 eine ausgeprägte kristallographische
Konfiguration von Melaminpyrophosphat dar. Eine thermogravimetrische
Analyse dieses Produkts ist in 5 abgebildet.
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BEISPIEL 2
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Polyamid-Extrusionen
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ZYTEL® 101
Nylon-6,6-Harz, das Produkt von Beispiel 1, ACRAWAX und Dodecandisäure wurden
gemischt und auf einem 30-mm-Extruder extrudiert. Die Gehäusetemperaturen
wurden auf 260°C
bis 270°C
eingestellt. Die Extrusionsgeschwindigkeit betrug 30 lb/h (13,6
kg/h), wobei PPG 3540 Glas-Verstärkungsmaterial mit
20 bis 25 lb/h (9,1 bis 11,3 kg/h) hinzugesetzt wurde. Die endgültige Zusammensetzung
war 28% Melaminpyrophosphat IX (hergestellt entsprechend Beispiel
1), 25% PPG 3540 Glas-Verstärkungsmittel,
0,25% ACRAWAX C, 0,25% Dodecandisäure und 46,5% ZYTEL® 101
Nylon-6,6-Harz. Es wurden Stäbe
auf einer standardmäßigen Spritzgußmaschine
für 6 oz.
(170 g) mit Temperatureinstellungen von 260°C geformt. Die Bewertung der
Entflammbarkeit nach Testverfahren 2 war UL-94 V-0 für Stäbe von 1/16
Zoll (1,6 mm).
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BEISPIEL 3
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Polyester-Extrusionen
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RYNITE® 3934
Polyethylenterephthalatharz, das Produkt von Beispiel 1, LOXIOL
und EPON wurden gemischt und wie in Beispiel 2 extrudiert, außer daß PPG 3563
Glas-Verstärkungsmaterial
für PPG 3540
ausgewechselt wurde. Die endgültige
Zusammensetzung war 26% Melaminpyrophosphat IX (hergestellt entsprechend
Beispiel 1), 20% PPG 3563 Glas-Verstärkungsmittel, 0,5% LOXIOL,
0,5% Epon und 53% RYNITE® Polyethylenterephthalatharz.
Die Stäbe
wurden geformt, wie in Beispiel 2 beschrieben ist. Die Bewertung
der Entflammbarkeit war UL-94 V-0 für Stäbe von 1/16 Zoll(1,6 mm).
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BEISPIEL 4
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Extrusion von Polyolefin/Polyamid-Gemisch
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Polypropylen, ZYTEL® 101
Nylon-6,6-Harz, das Produkt von Beispiel 1, Dodecandisäure und
ACRAWAX C wurden gemischt und wie in Beispiel 2 extrudiert, außer daß das PPG
3540 Glas-Verstärkungsmaterial weggelassen
wurde. Die endgültige
Zusammensetzung war 33% Melaminpyrophosphat IX (hergestellt entsprechend
Beispiel 1), 33,5% Polypropylen (von Lyondell, Houston, TX) und
33% ZYTEL® 101,
mit 0,5% jeweils von Dodecandisäure
und ACRAWAX C. Es wurden Stäbe
geformt, wie in Beispiel 2 beschrieben ist. Die Bewertung der Entflammbarkeit
nach dem Testverfahren 2 war UL-94 V-0 für Stäbe von 1/16 Zoll(1,6 mm).
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BEISPIEL 5
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Polyolefin-Extrusion
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Polypropylen, das Produkt von Beispiel
1 und Dipentaerythrit wurden gemischt und wie in Beispiel 4 extrudiert,
außer
daß die
Gehäusetemperaturen
auf 200°C
bis 220°C
eingestellt wurden. Die endgültige
Zusammensetzung war 40% Melaminpyrophosphat IX (hergestellt entsprechend
Beispiel 1), 5% Dipentaerythrit und 55% Polypropylen. Es wurden
Stäbe geformt,
wie in Beispiel 2 beschrieben ist. Die Bewertung der Entflammbarkeit
war UL-94 V-0 für
Stäbe von
1/16 Zoll (1,6 mm).
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BEISPIEL 6
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Polyamid-Extrusion
mit beschichtetem Melaminpyrophosphat IX
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A1100-Silankupplungsmittel wurde
auf Melaminpyrophosphat IX aufgebracht, indem eine Lösung von 0,6
Gew.-% A1100 (bezogen auf das Gewicht des Melaminpyrophosphats IX)
in Methanol auf das Melaminpyrophosphat IX gesprüht wurde, das in einem großen Kunststoffbeutel
enthalten war, wobei mit Unterbrechungen geschüttelt wurde, um das A1100 gleichmäßig über das
Melaminpyrophosphat IX zu verteilen. Das beschichtete Melannpyrophosphat
IX wurde für
4 Stunden in einen Vakuumofen bei 100°C gegeben, um das Methanol zu
entfernen. Die Proben wurden wie in Beispiel 2 gemischt und extrudiert,
außer
daß das
beschichtete Melaminpyrophosphat IX ausgewechselt wurde. Die endgültige Zusammensetzung
war 28% Melaminpyrophosphat IX, beschichtet mit A1100, 25% PPG 3540
Glas-Verstärkungsmittel,
0,25% ACRAWAX C, 0,25% Dodecandisäure und 46,5% ZYTEL® Nylon-6,6-Harz.
Es wurden Stäbe
wie in Beispiel 2 geformt. Die Bewertung der Entflammbarkeit war
UL-94 V-0 für
Stäbe von
1/16 Zoll (1,6 mm). Die Dehnung war als Ergebnis der Beschichtung
mit A1100 15% größer als
in Beispiel 2. Die Beschichtung mit A1100 verbesserte die Kompatibilität des Melaminpyrophosphats
IX mit dem Nylon 6,6.
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BEISPIEL 7
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Vergleichstestung von Polyamid-Extrusionen
mit beschichtetem Melaminpyrophosphat IX Sieben Ansätze von
Melaminpyrophosphat IX, bezeichnet mit MPP IX 1–3 und MPP IX 5–8, wurden
wie in Beispiel 1 hergestellt, und Extrusionen wurden nach dem Beschichten
des MPP IX hergestellt, das mit 0,6 Gew.-% A1100 entsprechend dem
Verfahren von Beispiel 6 beschichtet war. Die endgültige extrudierte
Zusammensetzung war in jedem Fall 51,5 Gew.-% ZYTEL® 101,
28 Gew.-% MPP IX, beschichtet mit 0,6 Gew.-% A1100, 20 Gew.-% Glas,
0,25 Gew.-% Dodecandisäure
und 0,25 Gew.-% ACRAWAX C Gleitmittel. Die Extrusionsstabdicken
betrugen 0,125 Zoll (0,318 cm) für
Zugfestigkeitsmessungen und 0,03125 Zoll (0,7938 cm) für die UL94-Entflammbarkeitstests.
Die extrudierten Stäbe
wurden nach dem Testverfahren 4 auf Zugfestigkeit getestet und der
UL94-Entflammbarkeitstest
nach dem Testverfahren 2. Entsprechende Teststäbe wurden hergestellt, indem
zwei kommerzielle Proben von MPP, ebenfalls mit 0,6% A1100 beschichtet,
ausgewechselt wurden. Die Testergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
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TABELLE
2 Ergebnisse der Festigkeit, Dehnung und Entflammbarkeit
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Tabelle 2 zeigt die überlegenen
physikalischen Eigenschaften und die Entflammbarkeitsleistung von MPP
IX, hergestellt gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung, verglichen mit kommerziellem MPP, hergestellt
gemäß dem Stand
der Technik.