DE69908617T2 - Vorrichtung und verfahren zur messung der trageeigenschaften von strumpfwaren - Google Patents

Vorrichtung und verfahren zur messung der trageeigenschaften von strumpfwaren Download PDF

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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bewerten der Anzieh- bzw. Trageeigenschaften von Strumpfwaren und eine Vorrichtung, die zur Durchführung des Verfahrens verwendet werden kann. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Simulieren und Messen der Reibungs- und Druckkräfte, die ein Patient beim Tragen bzw. Anziehen eines Strumpfes empfinden würde, und eine Vorrichtung zum Messen dieser Kräfte.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Kompressionsstrümpfe werden gemeinhin verwendet für viele verschiedene medizinische Zwecke einschließlich der Vorbeugung gegen die Entstehung von Embolien in den Beinen von bettlägerigen oder sitzenden Personen, um den Kreislauf zu verbessern und um die Bekämpfung einer Schwellung zu unterstützen. Strümpfe für die Beine sind im allgemeinen rundgestrickt und sollen beim Tragen ein gewisses Maß an Kompression für das darunter liegende Bein bereitstellen. In vielen Fällen ist die Kompression entlang der Länge des Strumpfes abgestuft, so dass der Strumpf sich nicht nur an die Konturen des Beines eines Trägers anpasst, sondern der Druck in unterschiedlichen Abschnitten des Strumpfes verändert wird, je nachdem wo mehr oder weniger Kompression für den speziellen Träger gewünscht wird. Zum Beispiel wird bei einer Art von Kompressionsstrumpf das Bein eines Trägers in Elemente A bis E unterteilt, wobei A dem Fuß entspricht, B dem Fußgelenk entspricht, C der Wade entspricht, D dem Bereich unter dem Knie entspricht und E dem Knie entspricht, und ausgewählte Bereiche der Bereiche A bis E gestrickt oder anderweitig konstruiert oder behandelt sein können, um in einem entsprechen den spezifischen Bereich des Körpers des Trägers mehr oder weniger Kompression bereitzustellen.
  • Um den Betrag der von einem bestimmten Strumpf bereitgestellten Kompression zu ermitteln, können viele verschiedene Verfahren benutzt werden. Ein beliebtes Verfahren umfasst die Bereitstellung einer dreidimensionalen, im wesentlichen beinförmigen Vorrichtung mit zwei Stäben, die sich entlang des Beinabschnitts der Vorrichtung erstrecken. Mindestens einer der beiden Stäbe enthält Sensoren entlang seiner Länge. Ein Strumpf wird der Vorrichtung so angezogen, wie er am Bein eines Trägers getragen werden würde, und die Stäbe werden auf einen bestimmten Abstand auseinandergespreizt, der dem Umfang des menschlichen Beines entsprechen soll, dem der Strumpf passen kann. Die Sensoren auf den so gespreizten Stäben registrieren dann die von dem Strumpf entlang seiner spezifischen Bereiche bereitgestellte Kompression. Wenngleich dies einen guten Wert der Kompression liefern kann, die von dem Strumpf bereitgestellt wird, sobald er angezogen ist, ist dies doch eine statische Prüfung und liefert daher keinen Hinweis auf die beim Anziehen des Strumpfes durch den Träger erzeugten anderen Kräfte.
  • Bei einer alternativen Prüfung wird der Strumpf eingespannt und gedehnt, wobei man ihn sich dann erholen lässt, während die abgegebene Spannung und die Kräfte gemessen werden, die sich der Rückkehr zu den ursprünglichen Abmessungen widersetzen. Dieses Verfahren berücksichtigt jedoch nicht die Auswirkungen des Tests auf das Gewebe in der vertikalen Richtung (z. B. aufgrund der Tatsache, dass beim Dehnen eines gestrickten schlauchförmigen Gewebes an einzelnen Punkten in Maschenrichtung der Schlauch über und unter dem Punkt, wo das Gewebe nach außen gedehnt wird, schmäler wird.) Die Deutsche Offenlegungsschrift DE 195 05 765 offenbart eine Vorrichtung zum Messen der Kraft medizinischer Kompressions manschetten mit einem pneumatischen Sensorsystem und einer Luftpumpe. Die Luftpumpe füllt einen geschlossenen Raum des Sensorsystems mit Luft. Das Sensorsystem erfasst einen Druckanstieg in dem geschlossenen Raum. Das resultierende Drucksignal wird kontinuierlich zu einem elektronischen Bewertungs- und Anzeigesystem übertragen, so dass die nichtlineare Eichkurve des Sensors ermittelt werden kann.
  • In der Deutschen Offenlegungsschrift DE 39 35 532 wird ein Verfahren zum Feststellen des Kompressionsdruckes eines orthopädischen Strumpfes offenbart, wobei der Druck gemessen wird, der benötigt wird, um einen Strumpf, z. B. durch Luftdruck, genauso weit aufzuweiten wie es durch die Extremität, z. B. das Bein des Patienten, mechanisch verursacht wird. Zu diesem Zweck wird ein luftundurchlässiger Sack in den Strumpf eingeführt. Eine Vergrößerung der Länge durch das Aufblasen wird dadurch verhindert, dass ähnliche Strümpfe am proximalen und am distalen Ende symmetrisch angeordnet sind. Ein Eichdiagramm erhält man durch schrittweises Aufblasen. Der zugehörige Druck ergibt sich aus der örtlichen Ausdehnung der Extremität.
  • In der Britischen Patentanmeldung Nr. 2,322,556 werden Thrombosestrümpfe mit abgestufter Kompression offenbart, bei denen der Druck, den sie auf die Beine eines Patienten erzeugen, leicht festgestellt werden kann. Das Patent beruht auf dem Gedanken, dass die Dehnung des Gewebes mit der Spannung zusammenhängt und die Spannung wiederum mit dem von dem Strumpf erzeugten Druck zusammenhängt, so dass es möglich ist, eine Art Marker in die Strümpfe einzubauen, um den Betrag der Dehnung zu ermitteln.
  • Um einen Hinweis auf die Kräfte zu erhalten, die der Träger beim Anziehen des Strumpfes an seinem Bein empfindet, werden Strümpfe oft auf den Grad der Reibung geprüft, die sie ausüben, wenn sie an einem Objekt wie zum Beispiel dem Bein ei nes Trägers entlanggleiten, wobei erwartet wird, dass sich der Artikel umso leichter von dem Träger anziehen lässt je niedriger die Reibung ist. Bei solchen Reibungstests wird im allgemeinen ein Stück des Gewebes auf eine ebene Fläche gelegt, dann wird ein Schlitten auf das Gewebe aufgesetzt, und es wird die Kraft gemessen, die notwendig ist, um den Schlitten über das Gewebe zu schieben. Solche Tests können zwar einen Absolutwert für die Oberflächenreibung liefern, doch eignen sie sich weniger zum Prüfen von Kompressionsstrümpfen und insbesondere solchen mit einem abgestuften Grad der Kompression. Ferner können solche Tests die Änderungen nicht berücksichtigen, die das gestrickte Gewebe während des Anziehens erfährt. Während das Gewebe an verschiedenen Stellen entlang seiner Länge gedehnt wird, wie zum Beispiel die Verformung in Längs- und Querrichtung und die Auswirkungen derselben auf das Gewebe und den Artikel, führt der Dehnungswiderstand und das Erholungsvermögen der elastischen Komponenten, die Bestandteil des Artikels sind, zu einer Reibung zwischen Fasern und Garnen in dem Gewebe.
  • Angesichts der obigen Ausführungen ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Testen von Strumpfwaren bereitzustellen, die eine Einrichtung zum Verankern der Strumpfwaren während der Prüfung und einen Prüfkopf umfasst, der mit einer Einrichtung zum Bewegen des Prüfkopfes durch den Strumpf oder zum Bewegen des Strumpfes an dem Prüfkopf vorbei sowie einer Einrichtung zum Messen der zum Vorwärtsbewegen des Prüfkopfes durch den Strumpf aufgewendeten Kraft verbunden ist. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Messen der Anzieheigenschaften von Strumpfwaren bereitzustellen.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung umfasst eine Halteeinrichtung zum Befestigen eines Endes des Strumpfes in ei ner bleibenden Position, einen Prüfkopf, der an einer Stange befestigt ist, die durch den schlauchförmigen Artikel gezogen oder geschoben werden kann, und eine Einrichtung zum Bewegen des geometrischen Körpers des Spannungsprüfkopfes durch den schlauchförmigen Artikel, einen Lastsensor zum Messen der Spannung in dem schlauchförmigen Artikel und eine Vorrichtung zum Messen und Aufzeichnen der Spannung.
  • Man hat festgestellt, dass man die Trage- bzw. Anzieheigenschaften von Strumpfwaren dadurch erhalten kann, dass man ein Ende eines schlauchförmigen Artikels wie zum Beispiel eines zu prüfenden Strumpfes an einer Halteeinrichtung befestigt, einen Spannungsprüfkopf in den schlauchförmigen Körper einführt, den Prüfkopf durch den schlauchförmigen Artikel hindurch vorwärtsbewegt und die zum Vorwärtsbewegen des Prüfkopfes aufgewendete Kraft sowie die Dehnung des schlauchförmigen Artikels misst.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nun folgenden ausführlichen Beschreibung der Erfindung und aus den beigefügten Zeichnungen offensichtlich; darin zeigen:
  • 1 eine Ausführungsform der Prüfvorrichtung der vorliegenden Erfindung;
  • 2 eine vergrößerte Ansicht der in Verbindung mit der Prüfvorrichtung der vorliegenden Erfindung verwendeten Kammstab-Baugruppe;
  • 3 den Einfluss des Grades der von zwei verschiedenen, vom selben Hersteller hergestellten Strümpfen ausgehenden Kompression auf die beim Anziehen auftretenden Kräfte, wenn sich der Prüfkopf durch verschiedene Abschnitte der Strümpfe gemäß einem Verfahren dieser Erfindung bewegt; und
  • 4 den Einfluss der Konstruktion von drei verschiedenen Strümpfen, die jeweils einen ähnlichen Kompressionsgrad aufweisen und jeweils von einem anderen Hersteller hergestellt wurden, wobei ein darunter angedeuteter Umriss eines Beines die auftretenden Änderungen im Kurvenverlauf veranschaulichen soll, wenn sich der Prüfkopf durch die verschiedenen Abschnitte der Strümpfe bewegt.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung wird nun im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt sind. Diese Erfindung kann jedoch in vielen verschiedenen Formen verkörpert werden und sollte nicht als auf die hierin dargelegten Ausführungsformen beschränkt angesehen werden; vielmehr werden diese Ausführungsformen im Sinne einer gründlichen und vollständigen Offenbarung bereitgestellt und werden dem Fachmann den Umfang der Erfindung vollständig nahe bringen.
  • Mit Bezug auf 1 arbeitet die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung mit einem Spannungsprüfkopf 15 in Kombination mit einer herkömmlichen Vorrichtung, die dazu ausgelegt ist, die Spannung zu prüfen, um einen Messwert der beim Anziehen bzw. Tragen eines Strumpfes beteiligten Kräfte zu erhalten. Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform wird ein Ende eines zu prüfenden Strumpfes 10 in der Halteeinrichtung 11 festgehalten. In diesem Fall wird eine Kammstab-Baugruppe verwendet, um ein Ende eines Strumpfes festzuhalten.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ferner einen Spannungsprüfkopf 15 mit einem geometrischen Körper 16, der für eine Bewegung relativ zu der Strumpfhalteeinrichtung (z. B.
  • Kammstab 11) ausgelegt ist. Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform wird der Spannungsprüfkopf 15 mit Hilfe einer Stange 17 bewegt, die wiederum an einem Antriebsmechanismus 18 befestigt ist, der einen Lastsensor 19 und eine Spannungsmess- und -aufzeichnungsvorrichtung 20 aufweist. Die Erfindung soll nicht auf eine spezielle Art von Mess- und Aufzeichnungsvorrichtung beschränkt sein, und es kann vielmehr jedes zur Verfügung stehende Gerät, das die Spannung messen und aufzeichnen kann, zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens verwendet werden. Maschinen, von denen festgestellt wurde, dass sie wie bei der Erfindung arbeiten, werden gemeinhin unter dem Markennamen INSTRON vertrieben.
  • Der geometrische Körper 16 ist vorzugsweise so geformt, dass er wenigstens einen Abschnitt des Fußes simulieren kann, während er sich durch den Strumpf erstreckt. Zum Beispiel ist in 1 der geometrische Körper in Form eines Torus oder einer Scheibe vorgesehen, der/die von der Größe her ungefähr dem dicksten Abschnitt von Fuß und Bein des Trägers des Strumpfes entspricht, d. h. dem Abschnitt, der sich vom Sprungbein (Talus) um die Ferse herum erstreckt. Es sei jedoch angemerkt, dass auch andere Formen im Rahmen der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen werden, wie zum Beispiel fußförmig, oval, fußballförmig oder halb fußballförmig, oder auch jede andere Form oder Konfiguration. Wenngleich der torusförmige geometrische Körper als auf der Stange positioniert dargestellt ist, so dass er sich im wesentlichen senkrecht zu der Stange nach außen erstreckt, wird außerdem in Betracht gezogen, dass der Körper je nach Wunsch auch in anderen Winkeln oder Ausrichtungen positioniert werden kann. Ferner kann der Körper aus einem einzigen Stück Material oder aus mehreren Stücken bestehen und kann im wesentlichen starr oder etwas biegsam oder sogar schwenkbar sein, je nach dem durchzuführenden Test.
  • Bei einer bevorzugten Form der Erfindung ist der geometrische Körper 16 so gewählt, dass er ähnliche Reibeigenschaften hat wie der Gegenstand, dem der Strumpf im Gebrauch angezogen werden würde. Wenn zum Beispiel die Anziehbarkeit eines Strumpfes geprüft werden soll, der auf einem unbedeckten Bein eines Menschen getragen werden soll, sollte der geometrische Körper wünschenswerterweise aus einem Material bestehen, das ähnliche Reibeigenschaften haben würde wie das Bein einer Person. Man hat festgestellt, dass geometrische Körper 16 aus Nylon, zum Beispiel aus Nylon 6, bei diesem Verwendungszweck besonders gut funktionieren. Körper aus Polyethylen haben sich ebenfalls als gut funktionierend erwiesen. Es könnte jedoch auch jede andere Art von Material verwendet werden, so zum Beispiel unter anderem Kunststoff, Metall, glatte oder texturierte Oberflächen, beschichtete Oberflächen, haarlose oder haarige Oberflächen, Leder, Holz oder dergleichen. Ferner wurde der Begriff "geometrisch" zwar zur Beschreibung des Körpers verwendet, doch soll dieser Begriff die Form nicht auf solche begrenzen, die regelmäßig sind oder eine definierte Bezeichnung haben, sondern soll vielmehr alle Formen und Konfigurationen des Körpers umfassen, die bei der vorliegenden Erfindung funktionieren würden (mit anderen Worten im Wesentlichen jede dreidimensionale Form).
  • Außerdem können je nach der speziellen Größe des zu prüfenden Produkts unterschiedliche Größen geometrischer Körper bereitgestellt werden. Weil der breiteste Fußumfang eines Durchschnittsmenschen im allgemeinen etwa das 1,5fache des maximalen Fußgelenksumfangs beträgt, kann es wünschenswert sein, geometrische Körper bereitzustellen, deren Umfang ungefähr etwa das 1,5fache des Umfangs des Fußgelenks beträgt, für das die Größe des zu prüfenden Strumpfes passt. Wenn zum Beispiel erwartet wird, dass es im Unterschenkel zu einer Schwellung gekommen ist, kann ein anderer Faktor wie zum Beispiel das 1,1fache des Fußgelenksumfangs verwendet werden. Bei der für die in den Figuren dargestellten Testergebnisse verwendeten Ausführungsform der Erfindung war der Torus ebenfalls etwa ein Inch dick (und aus Nylon 6 hergestellt), um genügend Steifigkeit und Dicke bereitzustellen, um sogar jene Strümpfe zu prüfen, die beim Anziehen einen hohen Widerstand aufweisen.
  • Wie in 2 veranschaulicht, kann die Halteeinrichtung eine Kammstab-Baugruppe 11 sein, bei der ein erster Stab 11a mit einer Vielzahl von Nadeln 12 verwendet wird, die von dem Stab nach außen ragen, während ein zweiter Stab 11b einen entsprechenden Satz Öffnungen 14 umfasst, die die Nadeln des Stabes 11a aufnehmen können. Auf diese Weise kann ein Ende eines Strumpfes 10 über den Stab 11a gelegt werden, so dass die Nadeln hindurchragen, und der zweite Stab 11b kann so befestigt werden, dass die Nadeln in den Öffnungen aufgenommen werden, wodurch das Ende des Strumpfes festgehalten wird. Wenngleich diese spezielle Haltevorrichtung dargestellt ist, sei angemerkt, dass jede Art Vorrichtung, die ein Ende des Strumpfes halten oder anderweitig befestigen kann, im Rahmen der Erfindung verwendet werden könnte.
  • Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform kann die Strumpfhalteeinrichtung, der Kammstab 11, ortsfest gehalten werden, um den Strumpf in einer festen Position zu halten, während sich der geometrische Körper 16 vertikal von dem Kammstab wegbewegen kann, so dass der Körper an der Länge des schlauchförmigen Strumpfes entlanggleitet. Weil die Bewegung des geometrischen Körpers 16 durch den Spannungsprüfer gesteuert wird, kann daher die Last im Vergleich zur Zugdehnung des Strumpfes graphisch dargestellt werden, wie zum Beispiel in 3 und 4 gezeigt. In 3 ist zum Beispiel ein Anziehtest dargestellt, der an Strümpfen mit zwei unterschiedlichen Kompressionen durchgeführt wurde. Der erste Strumpf hat dabei eine Kompression von 20–30 mmHg, während der zweite Strumpf eine Kompression von 30–40 mmHg hat. Im vorliegenden Fall wird die Spitze des Strumpfes geöffnet, damit sich die Stange und der geometrische Körper durch sie hindurch erstrecken können. Die erste abfallende Schräge bei jeder der beiden Kurven veranschaulicht daher, wo sich der geometrische Körper durch den Fersenabschnitt des Strumpfes erstreckt, während der zweite abfallende Abschnitt und der Endabschnitt darstellen, wo der geometrische Körper aus der offenen Strumpfspitze herausgezogen wird.
  • Wenn man ein bevorzugtes Verfahren der Erfindung durchführt, wird ein erstes Ende des Strumpfes um den geometrischen Körper herumgelegt und dann wird mindestens einer von dem Strumpf und/oder dem geometrischen Körper relativ zu dem anderen bewegt, so dass der geometrische Körper an der Innenseite des Strumpfes entlanggleitet. Auf diese Weise kann der Spannungsprüfer die Kraft aufzeichnen, die erforderlich ist, um den geometrischen Körper und den Strumpf relativ zueinander zu bewegen. Bei der in 1 veranschaulichten Ausführungsform wird der Strumpf 10 durch die Strumpfhalteeinrichtung (d. h. Kammstab 11) festgehalten, und der geometrische Körper 16 wird durch die Stange 17 an dem Strumpf entlanggezogen, wobei die Stange wiederum mit einem Antriebsmechanismus 18 mit einem Lastsensor 19 und einer Vorrichtung 20 zum Messen und Aufzeichnen der Kraft, die erforderlich ist, um den geometrischen Körper durch den Strumpf zu ziehen, funktionsmäßig verbunden ist. Vorzugsweise zeichnet die Vorrichtung die Kraft kontinuierlich auf, so dass Änderungen in den von einem Träger empfundenen Kräften beim Anziehen während des gesamten Anziehvorgangs festgestellt werden können.
  • 3 und 4 zeigen jeweils graphische Darstellungen, die unter Verwendung des oben beschriebenen Prüfverfahrens aufgezeichnet wurden, um verschiedene Strumpfproben zu vergleichen. In 3 wurden zwei Strümpfe mit einem unterschiedlichen Kompressionsgrad (30–40 mmHg und 20–30 mmHg), die von demselben Hersteller hergestellt wurden, nach dem oben beschriebenen Verfahren geprüft. Die Ergebnisse veranschauli chen den Einfluss der Kompressionskräfte, die während des gesamten Vorgangs des Anziehens eines jeden dieser Strümpfe aufgetreten sind. Die Kurven der Graphik zeigen die Spannung, die auftritt, wenn sich der geometrische Körper durch verschiedene Abschnitte des Strumpfes (nämlich Fußgelenk, Ferse und Fuß) bewegt. Wie aus der Graphik hervorgeht, tritt der höchste Punkt bei jeder der Kurven dann auf, wenn sich der geometrische Körper durch den Fußgelenksabschnitt des Strumpfes bewegt, da dies im allgemeinen der Bereich mit der höchsten Kompression und dem geringsten Umfang ist. Die Strümpfe können auf jede herkömmliche Art und Weise markiert werden, so dass die spezifischen Bereiche des Strumpfes leicht zu ermitteln sind. Der Strumpf kann zum Beispiel von Hand mit einem Stift markiert werden, beim Stricken können verschiedenfarbige Garne verwendet werden, um die unterschiedlichen Bereiche anzugeben, oder dergleichen.
  • 4 zeigt eine ähnliche Art von Graphik, die den Einfluss der Konstruktion der drei verschiedenen Strümpfe (jeweils von einem anderen Hersteller hergestellt) veranschaulicht, die nach dem oben anhand von 1 beschriebenen Verfahren geprüft wurden. Mit Hilfe dieses Prüfverfahrens kann ohne weiteres ein Vergleich angestellt werden zwischen den Anzieheigenschaften der Produkte eines Konkurrenten und der Produkte eines anderen und zwischen verschiedenen unterschiedlichen Produkten eines einzigen Herstellers. Dies kann daher die Behauptungen eines Herstellers erhärten, dass seine Produkte leichter anzuziehen sind als die eines anderen, und kann außerdem wertvolle Informationen über den Einfluß verschiedener Modifikationen an einem Produkt (z. B. Appreturen, Strickart, verwendete Garne, etc.) auf die Anziehbarkeit des Endprodukts liefern.
  • Bei Verwendung dieser Vergleichsdaten können ohne weiteres die Ermittlungen bezüglich der Konstruktion der Strümpfe vorgenommen werden. Zum Beispiel kann festgestellt werden, dass die Reibung zwischen dem Strumpf und dem Träger zu groß ist und dass spezielle Appreturen verwendet werden sollten, um die Reibung zu verringern. Ebenso kann festgestellt werden, dass die beim Anziehen auftretenden Kräfte in einem bestimmten Abschnitt des Strumpfes zu groß sind. Infolgedessen ermöglicht dieses Verfahren die Messung des Anziehvorgangs und daher einen Vergleich der zum Anziehen eines Strumpfes benötigten Kräfte mit den zum Anziehen eines anderen benötigten Kräften. Es kann daher objektiv festgestellt werden, welcher aus einer Anzahl von Strümpfen von einem Träger leichter anzulegen wäre, im Gegensatz zu früheren Tests, die sich einfach auf den subjektiven Eindruck der die Strümpfe anziehenden bzw. tragenden Person verließen.
  • Wenngleich die Erfindung zur Veranschaulichung in Verbindung mit Strümpfen beschrieben wurde, sei angemerkt, dass auch andere Arten von schlauchförmigen Artikeln von einer Prüfung nach dem vorliegenden Verfahren profitieren können, so zum Beispiel unter anderem T-Shirts, Armstützen und dergleichen. Mit anderen Worten, das Verfahren ist zur Verwendung bei jeder Anwendung gedacht, wo es wünschenswert wäre, Daten über den Widerstand zu erhalten, den ein schlauchförmiger Artikel ausübt, wenn ein anderer Gegenstand in ihn eingeführt wird.
  • Dank dieses neuen Verfahrens kann man wertvolle Informationen erhalten, die bei der Konstruktion und beim Vergleich von Produkten verwendet werden können, wie zum Beispiel die Auswirkungen auf die Trag- bzw. Anziehbarkeit verschiedener Weichmacher und Appreturen, Faserauswahl, Wahl der Strickart, Art der zu verwendenden Garne, Art der zu verwendenden Fasern, etc. Infolgedessen können die Hersteller konkrete Daten darüber erhalten, ob ein spezielles Produkt leichter anzuziehen ist als ein anderes, und die Auswirkungen von Modifikationen an einem Produkt auf die Anziehkurve können leicht ausgewertet werden.
  • Außerdem kann das Verfahren durchgeführt werden, indem der geometrische Körper kontinuierlich durch den Strumpf gezogen oder geschoben wird oder indem der Strumpf über den geometrischen Körper gezogen oder geschoben wird, oder die Bewegung kann in einer intermittierenden Start-Stop-Start-Bewegung erfolgen, was der beim Vorgang des Anziehens eines Strumpfes tatsächlich auftretenden Bewegung noch näher kommt.
  • Wie oben erwähnt, kann die Relativbewegung zwischen dem geometrischen Körper und dem Strumpf auf viele verschiedene Arten durchgeführt werden. Zum Beispiel geht aus der in 1 dargestellten Ausführungsform hervor, dass der Strumpf 10 in einer festen Position gehalten wird, während der geometrische Körper 16 durch ihn hindurchgezogen wird. Ferner könnte der Strumpf in einer festen Position gehalten werden und der geometrische Körper könnte mehr durch ihn hindurchgeschoben als hindurchgezogen werden, oder der geometrische Körper könnte in einer festen Position gehalten werden und der Strumpf könnte darüber geschoben werden; mit anderen Worten, die Erfindung umfasst alle Verfahren, mit denen eine Relativbewegung zwischen einem solchen geometrischen Körper und einem Strumpf herbeigeführt wird.
  • Einem Fachmann auf dem Gebiet, zu dem diese Erfindung gehört, werden viele Modifikationen und weitere Ausführungsformen der Erfindung in den Sinn kommen, die den Vorteil der in der vorstehenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen dargelegten Lehre haben. Es versteht sich daher, dass die Erfindung nicht auf die offenbarten speziellen Ausführungsformen zu beschränken ist und dass Modifikationen und weitere Ausführungsformen im Umfang der beigefügten Ansprüche eingeschlossen sein sollen. Wenngleich hierin spezielle Begriffe verwendet werden, werden sie nur in einem generischen und beschreibenden Sinn und nicht zum Zwecke der Einschränkung verwendet.

Claims (10)

  1. Verfahren zum Prüfen der Kräfte, die von einem Träger von Kleidungsstücken beim Anziehen eines rohrförmigen Artikels (10) empfunden werden, gekennzeichnet durch: Befestigen eines Endes des zu prüfenden rohrförmigen Artikels an einer Halteeinrichtung (11); Einsetzen eines Spannungsprüfkopfes (15), der einen geometrischen Körper (16) aufweist, in den rohrförmigen Artikel; Bewegen des geometrischen Körpers (16) durch das Innere des rohrförmigen Artikels hindurch; und Messen (20) der zum Vorwärtsbewegen des geometrischen Körpers aufgewendeten Kraft und der Dehnung des rohrförmigen Artikels.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Schritt des Vorwärtsbewegens das Drücken des geometrischen Körpers durch den rohrförmigen Artikel hindurch umfasst.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Schritt des Vorwärtsbewegens das Ziehen des geometrischen Körpers durch den rohrförmigen Artikel hindurch umfasst.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Schritt des Vorwärtsbewegens das Ziehen des rohrförmigen Artikels über den geometrischen Körper umfasst.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, ferner mit dem Aufzeichnen der zum Vorwärtsbewegen des geometrischen Körpers aufgewendeten Kraft und der Dehnung des rohrförmigen Artikels.
  6. Vorrichtung (15) zum Prüfen der Kräfte, die von einem Träger von Kleidungsstücken beim Anziehen eines rohrförmigen Artikels (10) empfunden werden, gekennzeichnet durch: eine Halteeinrichtung (11) zum Befestigen eines Endes des rohrförmigen Artikels (10); einen geometrischen Körper (16), der an einer Stange (17) befestigt ist, die zum Ziehen oder Drücken durch den rohrförmigen Artikel hindurch eingerichtet ist; Mittel (18) zum Bewegen des geometrischen Körpers durch den Artikel hindurch; und Mittel (20) zum Messen der zum Vorwärtsbewegen des geometrischen Körpers innerhalb des rohrförmigen Artikels aufgewendeten Spannung.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei der die Halteeinrichtung zum Befestigen (11) das Halten des Endes des rohrförmigen Artikels an einer Kammstab-Baugruppe umfasst.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei der der geometrische Körper (16) so geformt ist, dass er einen Abschnitt eines menschlichen Fußes simuliert.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei der der geometrische Körper (16) eine Torusform aufweist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 6, ferner mit Spannungsaufzeichnungsmitteln.
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