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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zum Bewerten der Anzieh- bzw. Trageeigenschaften von Strumpfwaren
und eine Vorrichtung, die zur Durchführung des Verfahrens verwendet
werden kann. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zum Simulieren und Messen der Reibungs- und Druckkräfte, die
ein Patient beim Tragen bzw. Anziehen eines Strumpfes empfinden
würde, und
eine Vorrichtung zum Messen dieser Kräfte.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Kompressionsstrümpfe werden gemeinhin verwendet
für viele
verschiedene medizinische Zwecke einschließlich der Vorbeugung gegen
die Entstehung von Embolien in den Beinen von bettlägerigen oder
sitzenden Personen, um den Kreislauf zu verbessern und um die Bekämpfung einer
Schwellung zu unterstützen.
Strümpfe
für die
Beine sind im allgemeinen rundgestrickt und sollen beim Tragen ein
gewisses Maß an
Kompression für
das darunter liegende Bein bereitstellen. In vielen Fällen ist
die Kompression entlang der Länge
des Strumpfes abgestuft, so dass der Strumpf sich nicht nur an die
Konturen des Beines eines Trägers
anpasst, sondern der Druck in unterschiedlichen Abschnitten des
Strumpfes verändert
wird, je nachdem wo mehr oder weniger Kompression für den speziellen
Träger
gewünscht
wird. Zum Beispiel wird bei einer Art von Kompressionsstrumpf das
Bein eines Trägers
in Elemente A bis E unterteilt, wobei A dem Fuß entspricht, B dem Fußgelenk
entspricht, C der Wade entspricht, D dem Bereich unter dem Knie
entspricht und E dem Knie entspricht, und ausgewählte Bereiche der Bereiche
A bis E gestrickt oder anderweitig konstruiert oder behandelt sein
können,
um in einem entsprechen den spezifischen Bereich des Körpers des
Trägers
mehr oder weniger Kompression bereitzustellen.
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Um den Betrag der von einem bestimmten Strumpf
bereitgestellten Kompression zu ermitteln, können viele verschiedene Verfahren
benutzt werden. Ein beliebtes Verfahren umfasst die Bereitstellung
einer dreidimensionalen, im wesentlichen beinförmigen Vorrichtung mit zwei
Stäben,
die sich entlang des Beinabschnitts der Vorrichtung erstrecken. Mindestens
einer der beiden Stäbe
enthält
Sensoren entlang seiner Länge.
Ein Strumpf wird der Vorrichtung so angezogen, wie er am Bein eines
Trägers
getragen werden würde,
und die Stäbe
werden auf einen bestimmten Abstand auseinandergespreizt, der dem
Umfang des menschlichen Beines entsprechen soll, dem der Strumpf
passen kann. Die Sensoren auf den so gespreizten Stäben registrieren
dann die von dem Strumpf entlang seiner spezifischen Bereiche bereitgestellte
Kompression. Wenngleich dies einen guten Wert der Kompression liefern
kann, die von dem Strumpf bereitgestellt wird, sobald er angezogen
ist, ist dies doch eine statische Prüfung und liefert daher keinen
Hinweis auf die beim Anziehen des Strumpfes durch den Träger erzeugten
anderen Kräfte.
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Bei einer alternativen Prüfung wird
der Strumpf eingespannt und gedehnt, wobei man ihn sich dann erholen
lässt,
während
die abgegebene Spannung und die Kräfte gemessen werden, die sich der
Rückkehr
zu den ursprünglichen
Abmessungen widersetzen. Dieses Verfahren berücksichtigt jedoch nicht die
Auswirkungen des Tests auf das Gewebe in der vertikalen Richtung
(z. B. aufgrund der Tatsache, dass beim Dehnen eines gestrickten
schlauchförmigen
Gewebes an einzelnen Punkten in Maschenrichtung der Schlauch über und
unter dem Punkt, wo das Gewebe nach außen gedehnt wird, schmäler wird.) Die
Deutsche Offenlegungsschrift
DE
195 05 765 offenbart eine Vorrichtung zum Messen der Kraft
medizinischer Kompressions manschetten mit einem pneumatischen Sensorsystem
und einer Luftpumpe. Die Luftpumpe füllt einen geschlossenen Raum
des Sensorsystems mit Luft. Das Sensorsystem erfasst einen Druckanstieg
in dem geschlossenen Raum. Das resultierende Drucksignal wird kontinuierlich
zu einem elektronischen Bewertungs- und Anzeigesystem übertragen,
so dass die nichtlineare Eichkurve des Sensors ermittelt werden
kann.
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In der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 39 35 532 wird ein Verfahren
zum Feststellen des Kompressionsdruckes eines orthopädischen
Strumpfes offenbart, wobei der Druck gemessen wird, der benötigt wird,
um einen Strumpf, z. B. durch Luftdruck, genauso weit aufzuweiten
wie es durch die Extremität, z.
B. das Bein des Patienten, mechanisch verursacht wird. Zu diesem
Zweck wird ein luftundurchlässiger Sack
in den Strumpf eingeführt.
Eine Vergrößerung der
Länge durch
das Aufblasen wird dadurch verhindert, dass ähnliche Strümpfe am proximalen und am distalen
Ende symmetrisch angeordnet sind. Ein Eichdiagramm erhält man durch
schrittweises Aufblasen. Der zugehörige Druck ergibt sich aus
der örtlichen
Ausdehnung der Extremität.
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In der Britischen Patentanmeldung
Nr. 2,322,556 werden Thrombosestrümpfe mit abgestufter Kompression
offenbart, bei denen der Druck, den sie auf die Beine eines Patienten
erzeugen, leicht festgestellt werden kann. Das Patent beruht auf
dem Gedanken, dass die Dehnung des Gewebes mit der Spannung zusammenhängt und
die Spannung wiederum mit dem von dem Strumpf erzeugten Druck zusammenhängt, so
dass es möglich
ist, eine Art Marker in die Strümpfe
einzubauen, um den Betrag der Dehnung zu ermitteln.
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Um einen Hinweis auf die Kräfte zu erhalten, die
der Träger
beim Anziehen des Strumpfes an seinem Bein empfindet, werden Strümpfe oft
auf den Grad der Reibung geprüft,
die sie ausüben,
wenn sie an einem Objekt wie zum Beispiel dem Bein ei nes Trägers entlanggleiten,
wobei erwartet wird, dass sich der Artikel umso leichter von dem
Träger
anziehen lässt
je niedriger die Reibung ist. Bei solchen Reibungstests wird im
allgemeinen ein Stück
des Gewebes auf eine ebene Fläche
gelegt, dann wird ein Schlitten auf das Gewebe aufgesetzt, und es
wird die Kraft gemessen, die notwendig ist, um den Schlitten über das
Gewebe zu schieben. Solche Tests können zwar einen Absolutwert
für die
Oberflächenreibung liefern,
doch eignen sie sich weniger zum Prüfen von Kompressionsstrümpfen und
insbesondere solchen mit einem abgestuften Grad der Kompression.
Ferner können
solche Tests die Änderungen
nicht berücksichtigen,
die das gestrickte Gewebe während des
Anziehens erfährt.
Während
das Gewebe an verschiedenen Stellen entlang seiner Länge gedehnt wird,
wie zum Beispiel die Verformung in Längs- und Querrichtung und die
Auswirkungen derselben auf das Gewebe und den Artikel, führt der
Dehnungswiderstand und das Erholungsvermögen der elastischen Komponenten,
die Bestandteil des Artikels sind, zu einer Reibung zwischen Fasern
und Garnen in dem Gewebe.
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Angesichts der obigen Ausführungen
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zum Testen von Strumpfwaren bereitzustellen, die eine Einrichtung
zum Verankern der Strumpfwaren während
der Prüfung
und einen Prüfkopf
umfasst, der mit einer Einrichtung zum Bewegen des Prüfkopfes
durch den Strumpf oder zum Bewegen des Strumpfes an dem Prüfkopf vorbei
sowie einer Einrichtung zum Messen der zum Vorwärtsbewegen des Prüfkopfes
durch den Strumpf aufgewendeten Kraft verbunden ist. Es ist eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Messen der
Anzieheigenschaften von Strumpfwaren bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung umfasst eine Halteeinrichtung zum Befestigen eines Endes
des Strumpfes in ei ner bleibenden Position, einen Prüfkopf, der
an einer Stange befestigt ist, die durch den schlauchförmigen Artikel
gezogen oder geschoben werden kann, und eine Einrichtung zum Bewegen
des geometrischen Körpers
des Spannungsprüfkopfes
durch den schlauchförmigen
Artikel, einen Lastsensor zum Messen der Spannung in dem schlauchförmigen Artikel
und eine Vorrichtung zum Messen und Aufzeichnen der Spannung.
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Man hat festgestellt, dass man die
Trage- bzw. Anzieheigenschaften von Strumpfwaren dadurch erhalten
kann, dass man ein Ende eines schlauchförmigen Artikels wie zum Beispiel
eines zu prüfenden
Strumpfes an einer Halteeinrichtung befestigt, einen Spannungsprüfkopf in
den schlauchförmigen
Körper
einführt,
den Prüfkopf
durch den schlauchförmigen
Artikel hindurch vorwärtsbewegt und
die zum Vorwärtsbewegen
des Prüfkopfes
aufgewendete Kraft sowie die Dehnung des schlauchförmigen Artikels
misst.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden aus der nun folgenden ausführlichen
Beschreibung der Erfindung und aus den beigefügten Zeichnungen offensichtlich; darin
zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
der Prüfvorrichtung
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
vergrößerte Ansicht
der in Verbindung mit der Prüfvorrichtung
der vorliegenden Erfindung verwendeten Kammstab-Baugruppe;
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3 den
Einfluss des Grades der von zwei verschiedenen, vom selben Hersteller
hergestellten Strümpfen
ausgehenden Kompression auf die beim Anziehen auftretenden Kräfte, wenn sich
der Prüfkopf
durch verschiedene Abschnitte der Strümpfe gemäß einem Verfahren dieser Erfindung
bewegt; und
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4 den
Einfluss der Konstruktion von drei verschiedenen Strümpfen, die
jeweils einen ähnlichen
Kompressionsgrad aufweisen und jeweils von einem anderen Hersteller
hergestellt wurden, wobei ein darunter angedeuteter Umriss eines
Beines die auftretenden Änderungen
im Kurvenverlauf veranschaulichen soll, wenn sich der Prüfkopf durch
die verschiedenen Abschnitte der Strümpfe bewegt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nun
im Folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben,
in denen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt sind. Diese Erfindung kann jedoch in vielen
verschiedenen Formen verkörpert
werden und sollte nicht als auf die hierin dargelegten Ausführungsformen
beschränkt
angesehen werden; vielmehr werden diese Ausführungsformen im Sinne einer
gründlichen
und vollständigen
Offenbarung bereitgestellt und werden dem Fachmann den Umfang der
Erfindung vollständig
nahe bringen.
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Mit Bezug auf 1 arbeitet die Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung mit einem Spannungsprüfkopf 15 in
Kombination mit einer herkömmlichen Vorrichtung,
die dazu ausgelegt ist, die Spannung zu prüfen, um einen Messwert der
beim Anziehen bzw. Tragen eines Strumpfes beteiligten Kräfte zu erhalten.
Bei der in 1 dargestellten
Ausführungsform wird
ein Ende eines zu prüfenden
Strumpfes 10 in der Halteeinrichtung 11 festgehalten.
In diesem Fall wird eine Kammstab-Baugruppe verwendet, um ein Ende eines
Strumpfes festzuhalten.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ferner
einen Spannungsprüfkopf 15 mit
einem geometrischen Körper 16,
der für
eine Bewegung relativ zu der Strumpfhalteeinrichtung (z. B.
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Kammstab 11) ausgelegt ist.
Bei der in 1 dargestellten
Ausführungsform
wird der Spannungsprüfkopf 15 mit
Hilfe einer Stange 17 bewegt, die wiederum an einem Antriebsmechanismus 18 befestigt ist,
der einen Lastsensor 19 und eine Spannungsmess- und -aufzeichnungsvorrichtung
20 aufweist. Die Erfindung soll nicht auf eine spezielle Art von Mess-
und Aufzeichnungsvorrichtung beschränkt sein, und es kann vielmehr
jedes zur Verfügung
stehende Gerät,
das die Spannung messen und aufzeichnen kann, zur Durchführung des
vorliegenden Verfahrens verwendet werden. Maschinen, von denen festgestellt
wurde, dass sie wie bei der Erfindung arbeiten, werden gemeinhin
unter dem Markennamen INSTRON vertrieben.
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Der geometrische Körper 16 ist
vorzugsweise so geformt, dass er wenigstens einen Abschnitt des
Fußes
simulieren kann, während
er sich durch den Strumpf erstreckt. Zum Beispiel ist in 1 der geometrische Körper in
Form eines Torus oder einer Scheibe vorgesehen, der/die von der
Größe her ungefähr dem dicksten
Abschnitt von Fuß und
Bein des Trägers
des Strumpfes entspricht, d. h. dem Abschnitt, der sich vom Sprungbein
(Talus) um die Ferse herum erstreckt. Es sei jedoch angemerkt, dass auch
andere Formen im Rahmen der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen
werden, wie zum Beispiel fußförmig, oval,
fußballförmig oder
halb fußballförmig, oder
auch jede andere Form oder Konfiguration. Wenngleich der torusförmige geometrische
Körper
als auf der Stange positioniert dargestellt ist, so dass er sich
im wesentlichen senkrecht zu der Stange nach außen erstreckt, wird außerdem in
Betracht gezogen, dass der Körper
je nach Wunsch auch in anderen Winkeln oder Ausrichtungen positioniert werden
kann. Ferner kann der Körper
aus einem einzigen Stück
Material oder aus mehreren Stücken
bestehen und kann im wesentlichen starr oder etwas biegsam oder
sogar schwenkbar sein, je nach dem durchzuführenden Test.
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Bei einer bevorzugten Form der Erfindung
ist der geometrische Körper 16 so
gewählt,
dass er ähnliche
Reibeigenschaften hat wie der Gegenstand, dem der Strumpf im Gebrauch
angezogen werden würde.
Wenn zum Beispiel die Anziehbarkeit eines Strumpfes geprüft werden
soll, der auf einem unbedeckten Bein eines Menschen getragen werden
soll, sollte der geometrische Körper
wünschenswerterweise
aus einem Material bestehen, das ähnliche Reibeigenschaften haben
würde wie
das Bein einer Person. Man hat festgestellt, dass geometrische Körper 16 aus
Nylon, zum Beispiel aus Nylon 6, bei diesem Verwendungszweck
besonders gut funktionieren. Körper
aus Polyethylen haben sich ebenfalls als gut funktionierend erwiesen.
Es könnte
jedoch auch jede andere Art von Material verwendet werden, so zum Beispiel
unter anderem Kunststoff, Metall, glatte oder texturierte Oberflächen, beschichtete
Oberflächen, haarlose
oder haarige Oberflächen,
Leder, Holz oder dergleichen. Ferner wurde der Begriff "geometrisch" zwar zur Beschreibung
des Körpers
verwendet, doch soll dieser Begriff die Form nicht auf solche begrenzen,
die regelmäßig sind
oder eine definierte Bezeichnung haben, sondern soll vielmehr alle
Formen und Konfigurationen des Körpers
umfassen, die bei der vorliegenden Erfindung funktionieren würden (mit
anderen Worten im Wesentlichen jede dreidimensionale Form).
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Außerdem können je nach der speziellen Größe des zu
prüfenden
Produkts unterschiedliche Größen geometrischer
Körper
bereitgestellt werden. Weil der breiteste Fußumfang eines Durchschnittsmenschen
im allgemeinen etwa das 1,5fache des maximalen Fußgelenksumfangs
beträgt,
kann es wünschenswert
sein, geometrische Körper
bereitzustellen, deren Umfang ungefähr etwa das 1,5fache des Umfangs
des Fußgelenks
beträgt,
für das
die Größe des zu
prüfenden
Strumpfes passt. Wenn zum Beispiel erwartet wird, dass es im Unterschenkel
zu einer Schwellung gekommen ist, kann ein anderer Faktor wie zum
Beispiel das 1,1fache des Fußgelenksumfangs
verwendet werden. Bei der für
die in den Figuren dargestellten Testergebnisse verwendeten Ausführungsform
der Erfindung war der Torus ebenfalls etwa ein Inch dick (und aus
Nylon 6 hergestellt), um genügend Steifigkeit und Dicke
bereitzustellen, um sogar jene Strümpfe zu prüfen, die beim Anziehen einen
hohen Widerstand aufweisen.
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Wie in 2 veranschaulicht,
kann die Halteeinrichtung eine Kammstab-Baugruppe 11 sein,
bei der ein erster Stab 11a mit einer Vielzahl von Nadeln 12 verwendet
wird, die von dem Stab nach außen
ragen, während
ein zweiter Stab 11b einen entsprechenden Satz Öffnungen 14 umfasst,
die die Nadeln des Stabes 11a aufnehmen können. Auf
diese Weise kann ein Ende eines Strumpfes 10 über den
Stab 11a gelegt werden, so dass die Nadeln hindurchragen, und
der zweite Stab 11b kann so befestigt werden, dass die
Nadeln in den Öffnungen
aufgenommen werden, wodurch das Ende des Strumpfes festgehalten
wird. Wenngleich diese spezielle Haltevorrichtung dargestellt ist,
sei angemerkt, dass jede Art Vorrichtung, die ein Ende des Strumpfes
halten oder anderweitig befestigen kann, im Rahmen der Erfindung verwendet
werden könnte.
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Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform kann die Strumpfhalteeinrichtung,
der Kammstab 11, ortsfest gehalten werden, um den Strumpf
in einer festen Position zu halten, während sich der geometrische
Körper 16 vertikal
von dem Kammstab wegbewegen kann, so dass der Körper an der Länge des
schlauchförmigen
Strumpfes entlanggleitet. Weil die Bewegung des geometrischen Körpers 16 durch den
Spannungsprüfer
gesteuert wird, kann daher die Last im Vergleich zur Zugdehnung
des Strumpfes graphisch dargestellt werden, wie zum Beispiel in 3 und 4 gezeigt. In 3 ist zum Beispiel ein Anziehtest dargestellt,
der an Strümpfen
mit zwei unterschiedlichen Kompressionen durchgeführt wurde. Der
erste Strumpf hat dabei eine Kompression von 20–30 mmHg, während der zweite Strumpf eine Kompression
von 30–40
mmHg hat. Im vorliegenden Fall wird die Spitze des Strumpfes geöffnet, damit sich
die Stange und der geometrische Körper durch sie hindurch erstrecken
können.
Die erste abfallende Schräge
bei jeder der beiden Kurven veranschaulicht daher, wo sich der geometrische
Körper
durch den Fersenabschnitt des Strumpfes erstreckt, während der
zweite abfallende Abschnitt und der Endabschnitt darstellen, wo
der geometrische Körper
aus der offenen Strumpfspitze herausgezogen wird.
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Wenn man ein bevorzugtes Verfahren
der Erfindung durchführt,
wird ein erstes Ende des Strumpfes um den geometrischen Körper herumgelegt
und dann wird mindestens einer von dem Strumpf und/oder dem geometrischen
Körper
relativ zu dem anderen bewegt, so dass der geometrische Körper an
der Innenseite des Strumpfes entlanggleitet. Auf diese Weise kann
der Spannungsprüfer
die Kraft aufzeichnen, die erforderlich ist, um den geometrischen
Körper
und den Strumpf relativ zueinander zu bewegen. Bei der in 1 veranschaulichten Ausführungsform
wird der Strumpf 10 durch die Strumpfhalteeinrichtung (d.
h. Kammstab 11) festgehalten, und der geometrische Körper 16 wird
durch die Stange 17 an dem Strumpf entlanggezogen, wobei
die Stange wiederum mit einem Antriebsmechanismus 18 mit
einem Lastsensor 19 und einer Vorrichtung 20 zum
Messen und Aufzeichnen der Kraft, die erforderlich ist, um den geometrischen
Körper durch
den Strumpf zu ziehen, funktionsmäßig verbunden ist. Vorzugsweise
zeichnet die Vorrichtung die Kraft kontinuierlich auf, so dass Änderungen
in den von einem Träger
empfundenen Kräften
beim Anziehen während
des gesamten Anziehvorgangs festgestellt werden können.
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3 und 4 zeigen jeweils graphische
Darstellungen, die unter Verwendung des oben beschriebenen Prüfverfahrens
aufgezeichnet wurden, um verschiedene Strumpfproben zu vergleichen.
In 3 wurden zwei Strümpfe mit
einem unterschiedlichen Kompressionsgrad (30–40 mmHg und 20–30 mmHg),
die von demselben Hersteller hergestellt wurden, nach dem oben beschriebenen
Verfahren geprüft.
Die Ergebnisse veranschauli chen den Einfluss der Kompressionskräfte, die
während
des gesamten Vorgangs des Anziehens eines jeden dieser Strümpfe aufgetreten
sind. Die Kurven der Graphik zeigen die Spannung, die auftritt,
wenn sich der geometrische Körper
durch verschiedene Abschnitte des Strumpfes (nämlich Fußgelenk, Ferse und Fuß) bewegt.
Wie aus der Graphik hervorgeht, tritt der höchste Punkt bei jeder der Kurven
dann auf, wenn sich der geometrische Körper durch den Fußgelenksabschnitt des
Strumpfes bewegt, da dies im allgemeinen der Bereich mit der höchsten Kompression
und dem geringsten Umfang ist. Die Strümpfe können auf jede herkömmliche
Art und Weise markiert werden, so dass die spezifischen Bereiche
des Strumpfes leicht zu ermitteln sind. Der Strumpf kann zum Beispiel
von Hand mit einem Stift markiert werden, beim Stricken können verschiedenfarbige
Garne verwendet werden, um die unterschiedlichen Bereiche anzugeben, oder
dergleichen.
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4 zeigt
eine ähnliche
Art von Graphik, die den Einfluss der Konstruktion der drei verschiedenen
Strümpfe
(jeweils von einem anderen Hersteller hergestellt) veranschaulicht,
die nach dem oben anhand von 1 beschriebenen
Verfahren geprüft wurden.
Mit Hilfe dieses Prüfverfahrens
kann ohne weiteres ein Vergleich angestellt werden zwischen den
Anzieheigenschaften der Produkte eines Konkurrenten und der Produkte
eines anderen und zwischen verschiedenen unterschiedlichen Produkten eines
einzigen Herstellers. Dies kann daher die Behauptungen eines Herstellers
erhärten,
dass seine Produkte leichter anzuziehen sind als die eines anderen,
und kann außerdem
wertvolle Informationen über
den Einfluß verschiedener
Modifikationen an einem Produkt (z. B. Appreturen, Strickart, verwendete Garne,
etc.) auf die Anziehbarkeit des Endprodukts liefern.
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Bei Verwendung dieser Vergleichsdaten
können
ohne weiteres die Ermittlungen bezüglich der Konstruktion der
Strümpfe
vorgenommen werden. Zum Beispiel kann festgestellt werden, dass die
Reibung zwischen dem Strumpf und dem Träger zu groß ist und dass spezielle Appreturen
verwendet werden sollten, um die Reibung zu verringern. Ebenso kann festgestellt
werden, dass die beim Anziehen auftretenden Kräfte in einem bestimmten Abschnitt
des Strumpfes zu groß sind.
Infolgedessen ermöglicht dieses
Verfahren die Messung des Anziehvorgangs und daher einen Vergleich
der zum Anziehen eines Strumpfes benötigten Kräfte mit den zum Anziehen eines
anderen benötigten
Kräften.
Es kann daher objektiv festgestellt werden, welcher aus einer Anzahl von
Strümpfen
von einem Träger
leichter anzulegen wäre,
im Gegensatz zu früheren
Tests, die sich einfach auf den subjektiven Eindruck der die Strümpfe anziehenden
bzw. tragenden Person verließen.
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Wenngleich die Erfindung zur Veranschaulichung
in Verbindung mit Strümpfen
beschrieben wurde, sei angemerkt, dass auch andere Arten von schlauchförmigen Artikeln
von einer Prüfung
nach dem vorliegenden Verfahren profitieren können, so zum Beispiel unter
anderem T-Shirts, Armstützen und
dergleichen. Mit anderen Worten, das Verfahren ist zur Verwendung
bei jeder Anwendung gedacht, wo es wünschenswert wäre, Daten über den
Widerstand zu erhalten, den ein schlauchförmiger Artikel ausübt, wenn
ein anderer Gegenstand in ihn eingeführt wird.
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Dank dieses neuen Verfahrens kann
man wertvolle Informationen erhalten, die bei der Konstruktion und
beim Vergleich von Produkten verwendet werden können, wie zum Beispiel die
Auswirkungen auf die Trag- bzw. Anziehbarkeit verschiedener Weichmacher
und Appreturen, Faserauswahl, Wahl der Strickart, Art der zu verwendenden
Garne, Art der zu verwendenden Fasern, etc. Infolgedessen können die
Hersteller konkrete Daten darüber
erhalten, ob ein spezielles Produkt leichter anzuziehen ist als
ein anderes, und die Auswirkungen von Modifikationen an einem Produkt
auf die Anziehkurve können
leicht ausgewertet werden.
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Außerdem kann das Verfahren durchgeführt werden,
indem der geometrische Körper
kontinuierlich durch den Strumpf gezogen oder geschoben wird oder
indem der Strumpf über
den geometrischen Körper
gezogen oder geschoben wird, oder die Bewegung kann in einer intermittierenden Start-Stop-Start-Bewegung
erfolgen, was der beim Vorgang des Anziehens eines Strumpfes tatsächlich auftretenden
Bewegung noch näher
kommt.
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Wie oben erwähnt, kann die Relativbewegung
zwischen dem geometrischen Körper
und dem Strumpf auf viele verschiedene Arten durchgeführt werden.
Zum Beispiel geht aus der in 1 dargestellten
Ausführungsform
hervor, dass der Strumpf 10 in einer festen Position gehalten
wird, während der
geometrische Körper 16 durch
ihn hindurchgezogen wird. Ferner könnte der Strumpf in einer festen Position
gehalten werden und der geometrische Körper könnte mehr durch ihn hindurchgeschoben
als hindurchgezogen werden, oder der geometrische Körper könnte in
einer festen Position gehalten werden und der Strumpf könnte darüber geschoben
werden; mit anderen Worten, die Erfindung umfasst alle Verfahren,
mit denen eine Relativbewegung zwischen einem solchen geometrischen
Körper
und einem Strumpf herbeigeführt
wird.
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Einem Fachmann auf dem Gebiet, zu
dem diese Erfindung gehört,
werden viele Modifikationen und weitere Ausführungsformen der Erfindung
in den Sinn kommen, die den Vorteil der in der vorstehenden Beschreibung
und den zugehörigen
Zeichnungen dargelegten Lehre haben. Es versteht sich daher, dass
die Erfindung nicht auf die offenbarten speziellen Ausführungsformen
zu beschränken
ist und dass Modifikationen und weitere Ausführungsformen im Umfang der
beigefügten
Ansprüche
eingeschlossen sein sollen. Wenngleich hierin spezielle Begriffe verwendet
werden, werden sie nur in einem generischen und beschreibenden Sinn
und nicht zum Zwecke der Einschränkung
verwendet.